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Onassis

Mindestlohn vernichtet Arbeitsplätze!?

Mindestlohn vernichtet Arbeitsplätze  

152 Stimmen

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Boersifant
Wie ist eigentlich das Verhältnis Arbeitseinkommen <-> Kapitaleinkommen in Deutschland? Ich weiß es nicht. Letzten Endes sollte die Belastung für alle Einkommensarten geringer ausfallen als heute, da die Basis deutlich breiter wird.

 

Arbeitnehmerentgelt zu Vermögens/Unternehmens-Einkommen ca. 2/3 1/3.

 

Die Mehrheit der Einkommenssteuer zahlen heute schon nur 10% der Steuerpflichtigen. Dass es fair wäre, wenn eben diese auch noch höhere Abgaben auf die Erträge des noch nicht wegbesteuerten Geldes zahlen, kann ich nicht nachvollziehen. Die Einkommensbelastung durch die Einkommenssteuer könnte theoretisch sinken, die Gesamtsteuerbelastung würde für den Besserverdiener aber nicht sinken. Geringverdiener zahlen ohnehin schon kaum Steuern. Es läuft also am Ende wieder darauf hinaus, dass die Mittel- und Oberschicht geschröpft wird.

 

Eine höhere Steuerbelastung für Unternehmen ist angesichts internationaler Konkurrenz wohl schwer denkbar.

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Grumel

Nur so: Wiedekings 60 Mio dieses Jahr = Arbeitseinkommen, meine 100 Euro Zinsen aufm Konto = Kapitaleinkommen.

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Faceman
aber gerade dann kannst du doch nicht fordern dass sich die Politik einmischen soll.... jedenfalls dann wenn es dir um Gerechtigkeit geht.

 

Klar kann ich das. Weil die Gerechtigkeit eben auch dann wieder hergestellt ist, wenn alle Lobbyisten ihre Einflüsse geltend machen, umsetzen bzw. mit ihrem Einfluss Politik machen. Entweder "dürfen" das alle und machen das auch alle, oder gar keiner. Keiner wäre besser, ist aber zur Zeit wohl nicht machbar. Deswegen lieber alle, auch wenn es dann manchmal wehtut oder unvernünftig erscheint. Das gehört eben bei diesem Spiel dazu. Man muss dann auch mal verlieren können. Im Falle des Verlierens sich dann aber über die Lobbypraxis zu beschweren ist m.E. äusserst schlechter Stil.

 

Gerechtigkeit entsteht nicht, wenn man mit dem Finger auf andere zeigt und die wegen irgendwelchen Dingen anprangert, die man selbst auch tut. Gerechtigkeit entsteht, wenn diese Sachen gar keiner tut oder eben alle.

 

Ist in der Politik ein beliebtes Spiel.

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Reigning Lorelai
Klar kann ich das. Weil die Gerechtigkeit eben auch dann wieder hergestellt ist, wenn alle Lobbyisten ihre Einflüsse geltend machen, umsetzen bzw. mit ihrem Einfluss Politik machen. Entweder "dürfen" das alle und machen das auch alle, oder gar keiner. Keiner wäre besser, ist aber zur Zeit wohl nicht machbar. Deswegen lieber alle, auch wenn es dann manchmal wehtut oder unvernünftig erscheint. Das gehört eben bei diesem Spiel dazu. Man muss dann auch mal verlieren können. Im Falle des Verlierens sich dann aber über die Lobbypraxis zu beschweren ist m.E. äusserst schlechter Stil.

 

Gerechtigkeit entsteht nicht, wenn man mit dem Finger auf andere zeigt und die wegen irgendwelchen Dingen anprangert, die man selbst auch tut. Gerechtigkeit entsteht, wenn diese Sachen gar keiner tut oder eben alle.

 

Ist in der Politik ein beliebtes Spiel.

If you don't have anything nice to say don't say anything at all....

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Shjin

Zum Glück wohn ich in der Schweiz :-

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StockJunky
Arbeitnehmerentgelt zu Vermögens/Unternehmens-Einkommen ca. 2/3 1/3.

 

Die Mehrheit der Einkommenssteuer zahlen heute schon nur 10% der Steuerpflichtigen. Dass es fair wäre, wenn eben diese auch noch höhere Abgaben auf die Erträge des noch nicht wegbesteuerten Geldes zahlen, kann ich nicht nachvollziehen. Die Einkommensbelastung durch die Einkommenssteuer könnte theoretisch sinken, die Gesamtsteuerbelastung würde für den Besserverdiener aber nicht sinken. Geringverdiener zahlen ohnehin schon kaum Steuern. Es läuft also am Ende wieder darauf hinaus, dass die Mittel- und Oberschicht geschröpft wird.

 

Eine höhere Steuerbelastung für Unternehmen ist angesichts internationaler Konkurrenz wohl schwer denkbar.

 

Hm, wenn man aber bedenkt dass gerade die ach so arme Oberschicht über zwei Drittel des gesamten Verfügbaren Kapitals verfügt, dann muss man sich schon fragen, wer denn sonst bezahlen soll, außer diejenigen, die das Geld haben. Ist doch vollkommen logishc, dass die, die viel haben, auch viel Abgeben müssen. Und nur weil sie Relativ am meisten Zahlen zeugt das noch nicht von ungerechtigkeit, weil sie gleichzeitig eben auch relativ am meisten besitzen!

 

Und natürlich bezahlt die untere Arbeitsschicht absolut betrachtet weniger Steuern als die Oberschicht, aber gleichzeitig musst du sehen, dass sie auch ihr gesamtes Einkommen wieder verkonsumieren (müssen), damit zwangsläufig die Oberschicht stützen, weil sie ihre Produkte kaufen und zwangsläufig viel mehr Geld über die Mehrwertsteuer zurückzahlen (im Verhältsnis zum verfügbaren Einkommen).

 

 

Ansonsten hätte ich mich gefreut, wenn sich mal jemand kritisch zu meinem zitierten Text geäußert hätte, aber scheinbar ist das für die meisten schon wieder zu großer Aufwand und nicht im eigenen Interesse. Es ist ja auch viel einfacher mit pauschalisierungen zu diskutieren, als sich einmal konkrete Argmente anzuschauen und zu hinterfragen.

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Reigning Lorelai
Zum Glück wohn ich in der Schweiz :-

:D

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Boersifant
Hm, wenn man aber bedenkt dass gerade die ach so arme Oberschicht über zwei Drittel des gesamten Verfügbaren Kapitals verfügt, dann muss man sich schon fragen, wer denn sonst bezahlen soll, außer diejenigen, die das Geld haben. Ist doch vollkommen logishc, dass die, die viel haben, auch viel Abgeben müssen. Und nur weil sie Relativ am meisten Zahlen zeugt das noch nicht von ungerechtigkeit, weil sie gleichzeitig eben auch relativ am meisten besitzen!

 

Und natürlich bezahlt die untere Arbeitsschicht absolut betrachtet weniger Steuern als die Oberschicht, aber gleichzeitig musst du sehen, dass sie auch ihr gesamtes Einkommen wieder verkonsumieren (müssen), damit zwangsläufig die Oberschicht stützen, weil sie ihre Produkte kaufen und zwangsläufig viel mehr Geld über die Mehrwertsteuer zurückzahlen (im Verhältsnis zum verfügbaren Einkommen).

 

Dass die gut verdienende Schicht (nicht vermögende, wir haben ja keine Vermögenssteuer) in Summe mehr Steuern bezahlt wollte ich auch nicht kritisieren, sondern nur mal den Anstoß geben zu realisieren, dass gerade die Mittelschicht diejenige ist, die keine Lobby hat. Die "armen Schweine" sind nach Abgabenlast gesehen im Land ja nicht die Armen, die 100% ihres Einkommens über Transferleistungen beziehen, sondern die Arbeitenden, die selbst im normalen Einkommensbereich auch schon mal 30% Einkommenssteuer zahlen und damit fast das Leben zweier ALG2-Empfänger für ein Jahr finanzieren.

Ich kritisiere nicht, dass es so ist, sondern würde mir nur wünschen, dass eingesehen wird, dass die Mittelschicht und ihre Kinder das Kapital dieses Landes sind und nicht die Neuköllner Sozialhilfefamilie in dritter Generation, die nichts als Kosten verursacht. Über all der Förderung verlorener Menschen sollte man die eigentlich wichtigeren nicht vergessen.

 

Ansonsten hätte ich mich gefreut, wenn sich mal jemand kritisch zu meinem zitierten Text geäußert hätte, aber scheinbar ist das für die meisten schon wieder zu großer Aufwand und nicht im eigenen Interesse. Es ist ja auch viel einfacher mit pauschalisierungen zu diskutieren, als sich einmal konkrete Argmente anzuschauen und zu hinterfragen.

 

Ich kann nur vermuten, worauf der Autor hinaus will und so funktioniert es einfach nicht, wie im Thread auch schon von anderen Mitgliedern geschrieben wurde. Eine generelle Lohnanhebung führt zu nichts anderem als einer höheren Inflation und höhere Produktionskosten prinzipiell zu geringerer Wettbewerbsfähigkeit. Wenn man es aber nur auf Einzelschicksale bezieht wie z.b. eine ostdeutsche Friseurin oder Schlachtereiverkäuferin in einer strukturschwachen Region, wüsste ich gerne, wie eine Lohnerhöhung durchgesetzt werden soll. Die Arbeitgeber können nicht generell als böse Kapitalisten angesehen werden, sie sind selber oft arme Schweine. Wenn die Schlachtereiinhaberin nun aktuell gerade über die Runden kommt, wie soll sie ihren Verkäuferinnen z.b. 3 Euro pro Stunde mehr zahlen?

 

Ich sage nicht, dass es nicht auch Fälle von "Ausbeutung" im Sinne von Dumpinglöhnen bei gleichzeitig guter Ertragslage gibt, aber man darf nicht vergessen, welche Folgen ein Mindestlohn für die Gesamtheit hätte.

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Cairol
Klar kann ich das. Weil die Gerechtigkeit eben auch dann wieder hergestellt ist, wenn alle Lobbyisten ihre Einflüsse geltend machen, umsetzen bzw. mit ihrem Einfluss Politik machen. Entweder "dürfen" das alle und machen das auch alle, oder gar keiner. Keiner wäre besser, ist aber zur Zeit wohl nicht machbar. Deswegen lieber alle, auch wenn es dann manchmal wehtut oder unvernünftig erscheint. Das gehört eben bei diesem Spiel dazu. Man muss dann auch mal verlieren können. Im Falle des Verlierens sich dann aber über die Lobbypraxis zu beschweren ist m.E. äusserst schlechter Stil.

 

Gerechtigkeit entsteht nicht, wenn man mit dem Finger auf andere zeigt und die wegen irgendwelchen Dingen anprangert, die man selbst auch tut. Gerechtigkeit entsteht, wenn diese Sachen gar keiner tut oder eben alle.

 

Ist in der Politik ein beliebtes Spiel.

 

Diese Gerechtigkeitsdebatte insgesamt in Deutschland und Politiker, die versuchen über alle nur erdenklichen Stellschrauben "Gerechtigkeit" herzustellen bringen mich schon seit langer Zeit auf 180. Das individuelle Verständnis von Gerechtigkeit ist ein Werturteil, so dass alle Entscheidungsträger in mind. nuanciert verschiedene Richtungen hin entscheiden. Dies umfasst politische Entscheidungen, die sich aufgrund von Interdependenzen in ihrer Wirkung (teilweise) aufheben, behindern etc. und auch Privatleute, die sich den Gerechtigkeitsregelungen der Politik legal oder illegal (z.B. Steuer-/Kapitalflucht ins Ausland) entziehen können. Die Vorstellung eines "gerechten" Deutschlands ist reine Illusion. Das Leben ist ungerecht und wird es trotz (oder gerade wegen :lol: ) aller politischer Entscheidungen immer bleiben. Anstatt 99% der Zeit damit zu verbringen, die vorhandene Wohlfahrt immer wieder neu zu verteilen, sollte man sich eher damit befassen diese zu steigern...

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Gallo
Ich kritisiere nicht, dass es so ist, sondern würde mir nur wünschen, dass eingesehen wird, dass die Mittelschicht und ihre Kinder das Kapital dieses Landes sind und nicht die Neuköllner Sozialhilfefamilie in dritter Generation, die nichts als Kosten verursacht. Über all der Förderung verlorener Menschen sollte man die eigentlich wichtigeren nicht vergessen.

 

Wie wahr, wie wahr! :thumbsup:

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marko24
· bearbeitet von marko24
Ich kritisiere nicht, dass es so ist, sondern würde mir nur wünschen, dass eingesehen wird, dass die Mittelschicht und ihre Kinder das Kapital dieses Landes sind und nicht die Neuköllner Sozialhilfefamilie in dritter Generation, die nichts als Kosten verursacht. Über all der Förderung verlorener Menschen sollte man die eigentlich wichtigeren nicht vergessen.

 

Ich hoffe du hast die Aussage nicht so gemeint wie ich sie verstanden habe? Diese Neuköllner Sozialhilfefamilie, und auch die ostdeutsche Familie und die Ausländerfamilie..., das sind genauso unsere Zukunft. Anspruch muss für uns sein für alle Menschen eine Zukunft zu bieten!

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Gallo

Das passt aber nicht so ganz in Boersifants Anti-Gutmenschentum-Auffassung hinein. Und das hat auch nichts mit Diffamierung einzelner Bevölkerungsschichten zu tun sondern spricht doch nur das aus, was sicher viele Leute der "Mittelschicht" so denken, die täglich versuchen ihren oftmals hart erarbeiteten Lebensstandard aufrecht zu erhalten.

 

Gruss vom Gallo

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StockJunky
Ich kritisiere nicht, dass es so ist, sondern würde mir nur wünschen, dass eingesehen wird, dass die Mittelschicht und ihre Kinder das Kapital dieses Landes sind und nicht die Neuköllner Sozialhilfefamilie in dritter Generation, die nichts als Kosten verursacht. Über all der Förderung verlorener Menschen sollte man die eigentlich wichtigeren nicht vergessen.

 

Das heißt, für dich sind zwei Menschenleben unterschiedlich viel wert? Nach deiner Argumentation könnte man Sozialhilfe gleich einstellen, weil die Menschen eh "verloren" sind. Jetzt fehlt nur noch, dass du sie in irgendwelche Lager stecken willst :blink: Unser Staat hat sich zur Aufgabe gemacht, allen Menschen eine Chance zu geben und auch keinen hinten runter fallen zu lassen.

 

Da der Staat nun einmal alle sind, bedeutet das unweigerlich, dass eben diejenigen, die besser gestellt sind, den anderen etwas von ihrem "Wohlstand" oder "Glück" abgeben. Wenn "die anderen" aber eben zu viele werden, ist klar, dass das nicht mehr finanzierbar wird. Gleichzeitig sollte man aber auch genug Optimismus besitzen um nicht davon auszugehen, dass es mehr werden. Dass es allerdings mehr werden, lässt sich nicht durch die Kürzung der Hilfen verhindern, sondern hat seine Ursachen in einem viel früheren Stadium.

 

 

 

Ich kann nur vermuten, worauf der Autor hinaus will und so funktioniert es einfach nicht, wie im Thread auch schon von anderen Mitgliedern geschrieben wurde. Eine generelle Lohnanhebung führt zu nichts anderem als einer höheren Inflation und höhere Produktionskosten prinzipiell zu geringerer Wettbewerbsfähigkeit. Wenn man es aber nur auf Einzelschicksale bezieht wie z.b. eine ostdeutsche Friseurin oder Schlachtereiverkäuferin in einer strukturschwachen Region, wüsste ich gerne, wie eine Lohnerhöhung durchgesetzt werden soll. Die Arbeitgeber können nicht generell als böse Kapitalisten angesehen werden, sie sind selber oft arme Schweine. Wenn die Schlachtereiinhaberin nun aktuell gerade über die Runden kommt, wie soll sie ihren Verkäuferinnen z.b. 3 Euro pro Stunde mehr zahlen?

 

Darum geht es doch. Niemand hat den Text wirklich mal gelesen, in dem ausführlich erklärt wird, dass Lohn eben nicht nur "kosten" sind sondern auch "einkommen". Und ohne Einkommen entsteht keine Nachfrage und ohne Nachfrage muss auch nichts produziert werden. Es ist also wie Henne und Ei. Zahlen die Unternehmen nicht genug lohn, dann wird auch niemand ihre Produkte kaufen.

 

Dass sie bisher die Lohnsenkung noch durchdrücken können, liegt daran, dass sie die mangelnde Binnennachfrage durch Export kompensieren. Und allein das beweist doch schon, dass wir wettbewerbsfähig sind. Sonst wären unsere Produkte ja offensichtlich nicht so stark nachgefragt im Ausland? Nun geht es also nur noch darum, dass die deutschen Mitarbeiter auch von dieser Situation etwas abbekommen und entsprechend mehr Lohn erhalten.

 

Der zitierte Text der Nachdenkseiten stellt hier zwei Punkte heraus: Einmal den Wettbewerb über die Löhne und auf der anderen Seite den Wettbewerb über die Produktivität. Und Deutschland geht derzeit den Wettbewerb über den Lohn. Was das für auswirkungen hat, wird ebenfalls im Text erklärt, und dass es auch anders geht, beweisen ebenfalls Beispiele aus der EU, die dort genannt werden.

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marko24
Das passt aber nicht so ganz in Boersifants Anti-Gutmenschentum-Auffassung hinein. Und das hat auch nichts mit Diffamierung einzelner Bevölkerungsschichten zu tun sondern spricht doch nur das aus, was sicher viele Leute der "Mittelschicht" so denken, die täglich versuchen ihren oftmals hart erarbeiteten Lebensstandard aufrecht zu erhalten.

 

Gruss vom Gallo

 

 

Das verstehe ich auch. Na klar ist die Mittelschicht drüber empört das ihre Ausgaben und Abgaben steigen und andere machen sich einen "Lenz". Aber wir müssen aufpassen das wir von unserem hohen Ross nicht zu sehr abwertend werden und einzelne Bevölkerungsgruppen gleich in eine Schublade packen. Schönes Beispiel ist der Film "LA Crash" wo Sandra Bullock nur einen schwarzen Amerikaner sieht und schon denkt das er sie gleich ausraubt oder besser: Aktuell Koch und Merkel, kriminelle Ausländer gehören stärker bestraft!? Is das unsere Lösung für die Zukunft? Wollen wir auch bald über 3% unserer Bevölkerung als kriminelle heranzüchten (z.B. wie in den USA)? Wollen wir uns freuen das wir massiv Arbeitsplätze im Sicherheits und Wachdienst geschaffen haben? Neues Jobwunder? Nur damit wir uns vor den kriminellen Unterschichten schützen können?

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Boersifant

Oh Gott, geht jetzt das böswillige Fehlinterpretieren von Aussagen wieder los? Ich kann nicht erkennen, wo ich von der Aufhebung der Arbeitslosenhilfe oder der Einrichtung von Lagern gesprochen habe.

 

Natürlich sind Leben volkswirtschaftlich gesehen unterschiedlich viel wert. Kinder aus Akademikerfamilien schaffen durchschnittlich einen höheren volkswirtschaftlichen Wert als Kinder von Sozialhilfeempfängern und Migrantenkindern, das ist nun mal eine Tatsache. Nirgendwo schrieb ich, dass diese Leute deswegen verhungern oder eingesperrt werden sollen, ich gab lediglich zu bedenken, dass diese wertschöpfungstechnisch zu vernachlässigende bis kontraproduktive Gruppe ("Unterschicht") nicht alleiniges Hilfsobjekt der Politik werden sollte, sondern gerade auch die vergessene Mittelschicht (sorry für die Sprechblase) berücksichtigt werden sollte. Ein Problem unserer politischen Landschaft ist nämlich, dass die oberen 3% und unteren 10% gefühlt über 80% der Zeit der öffentlichen politischen Diskussion einnehmen, während die Gruppe der Durchschnittlichen bis Guten in der medialen Bedeutungslosigkeit versinkt. Ich drücke es auch gerne ganz plakativ, aber zutreffend aus: Während in Neukölln das hundertste Jugendprojekt mit einer hohen Summe gefördert wird, nur damit die Kinder überhaupt zur Schule gehen, statt sich zu verprügeln, fragt sich ein Schüler eines Gymnasiums in einer anderen Stadt in Deutschland, warum in seinem Atlas noch die DDR eingezeichnet ist.

 

Die Reaktionen sind die in Deutschland üblichen: Erst einmal Erschütterung demonstrieren wie StockJunky, was eigentlich gemeint war, ist egal, während marko24 es zwar rührselig, aber genauso falsch versucht. Die Kinder des "abgehängten Prekariats" sind nicht unsere Zukunft, sofern Zukunft als wirtschaftliche und kulturell positive Entwicklung und nicht als Arbeitslosigkeitsreport 2021 oder Kriminalstatistik 2019 definiert ist. Die Wahrheit scheint weh zu tun.

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Boersifant
Aktuell Koch und Merkel, kriminelle Ausländer gehören stärker bestraft!? Is das unsere Lösung für die Zukunft? Wollen wir auch bald über 3% unserer Bevölkerung als kriminelle heranzüchten (z.B. wie in den USA)?

 

Nein, wir wollen sie nicht heranzüchten, sondern abschieben. Kriminelle ohne deutschen oder EU-Pass dürfen zum Glück bei Straftaten abgeschoben werden. Es wäre auch ziemlich absurd, das nicht zu tun.

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Neuroniker
Nein, wir wollen sie nicht heranzüchten, sondern abschieben. Kriminelle ohne deutschen oder EU-Pass dürfen zum Glück bei Straftaten abgeschoben werden. Es wäre auch ziemlich absurd, das nicht zu tun.

Wir sollten aufhören, Ausländer mit kriminellen gleichzusetzen. Die Kriminalität bei den Ausländern müsste man mit der Kriminalität in der einheimischen Unterschicht vergleichen, dann würde man wahrscheinlich erkennen, dass es ein soziales Problem ist, kein ethnisches.

Deutschland hat jahrzentelang genau die Unterschicht aus anderen Ländern hierhergeholt und es zugelassen, dass Unterschicht immer Unterschicht bleibt. Egal ob Deutsche oder Ausländer, die Perspektivlosigkeit dieser Bevölkerungsgruppe ist es, die Probleme schafft.

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marko24

Ich gebe ja Boersifant recht, natürlich kümmert sich niemand um die Mittelschicht, die täglich arbeiten geht, sorgam ihre Steuererklärung macht und ihren Kindern bei den Hausaufgaben hilft und zusätzlich noch die Großmutter pflegt. Ich bin auch der gleichen Meinung das diese Mittelschicht unsere wirtschaftliche und kulturelle Zukunft ist. Aber diese Mittelschicht beginnt zu bröckeln und verliert sich in kleinen Teilen an die Oberschicht und in großen Teilen an die Unterschicht.

 

Daher müssen wir um diese Schicht zu stärken uns alle an die Nase fassen und niemanden den schwarzen Peter zuschieben!

Das heißt aber auch das wir die sozial Schwächeren mitziehen und fordern und nicht zurück lassen und auch die sozial Starken Mitmenschen fordern. Den eins ist sicher, wir werden von unserem Reichtum in Summe ne Menge an andere Länder abgeben, es soll aber nicht auf Kosten von einzelnen geschehen!

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bua06
Egal ob Deutsche oder Ausländer, die Perspektivlosigkeit dieser Bevölkerungsgruppe ist es, die Probleme schafft.

Gut erkannt. Und deshalb sollte sich auch Börsifant nicht wundern, wenn das 100ste Projekt für Neukölln unser gutes Geld auffrisst.

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rolasys

Also ich muss Boersifant recht geben.

 

Es sieht doch so aus, dass eine normale Mittelstandsfamilie mit Kindern derzeit so hohe Abgaben hat, dass sie zwar sicher nicht auf Sozialhilfeniveau lebt, aber nicht mehr wirklich viel fehlt. Schaut euch doch mal die Ausgaben an für so eine Familie an. Da bleibt nicht mehr viel übrig. Und von der Seite würde ich hier:

 

Ich kritisiere nicht, dass es so ist, sondern würde mir nur wü

 

nur fragen, warum kritisiert du das nicht? Genau das ist doch zu kritisieren. Man sollte nicht immer nur die Themen ALGII oderMindestlohn in den Vordergrund stellen, sondern schauen, dass man die Familien entlastet. Kindergelderhöhung, kostenlosen Kindergarten, Kindergrippenplätzte etc. Das sind IMO wiel wichtigere Themen, da in den Kindern die Zukunft liegt. Wenn davon (wie es halt derzeit ist) nicht genug da sind, so werden wir in 30 / 40 Jahren erst die richtigen Probleme bekommen.

 

Letztendlich ist es für eine Gesellschaft beschämend, wenn man sich fragen muss, ob man sich ein Kind leiten kann oder nicht. (Und noch viel schwerwiegender: wenn man sich fragen muss, ob man als Familie eigentlich noch gesellschaftsfähig ist oder als Randgruppe abgetan wird)

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Boersifant
Wir sollten aufhören, Ausländer mit kriminellen gleichzusetzen. Die Kriminalität bei den Ausländern müsste man mit der Kriminalität in der einheimischen Unterschicht vergleichen, dann würde man wahrscheinlich erkennen, dass es ein soziales Problem ist, kein ethnisches.

 

Bei dem kritisierten Vorschlag ging es ja nur darum, kriminelle Ausländer abzuschieben, nicht um die Frage, ob sie im Durchschnitt krimineller sind. Bei den Kriminellen, wo die Chance einer Abschiebung besteht, sollte man es aber doch nutzen.

 

nur fragen, warum kritisiert du das nicht?

 

Ich meinte damit, dass ich Leistungen wie ALG2 in ihrem Wesen nicht für falsch halte, nur die Auswüchse, die dieses System hat. Dass bei uns keiner auf der Straße leben muss, ist eine Errungenschaft und Beitrag zum sozialen Frieden.

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rolasys
ie dieses System hat. Dass bei uns keiner auf der Straße leben muss, ist eine Errungenschaft und Beitrag zum sozialen Frieden.

 

ok, da stimme ich zu. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass die in den letzten Jahren angegangenen Reformen in Hinblick auf eine Entlastung unserer Sozialsysteme Schritt für Schritt wieder rückgängig gemacht werden...

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77
Gut erkannt. Und deshalb sollte sich auch Börsifant nicht wundern, wenn das 100ste Projekt für Neukölln unser gutes Geld auffrisst.

 

Mal die Kirche im Dorf lassen. Ich habe keine exakten Aufschlüßelungen für die Ausgaben für Jugendprojekte und artverwandtes gefunden. Ist etwas schwerer, weil hier die jeweiligen Kommunen die Träger sind.

Aber selbst ein flüchtiger Blick genügt um zu erkennen, das die Anteile derart winzig sind, ja kaum überhaupt nennenswert, das vom "Auffressen unserer Gelder" nun wirklich in keinster Weise auch nur annährend die Rede sein kann.

 

Man muss ja schon ein bisschen die Relationen im Auge behalten.

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Reigning Lorelai
Diese Gerechtigkeitsdebatte insgesamt in Deutschland und Politiker, die versuchen über alle nur erdenklichen Stellschrauben "Gerechtigkeit" herzustellen bringen mich schon seit langer Zeit auf 180. Das individuelle Verständnis von Gerechtigkeit ist ein Werturteil, so dass alle Entscheidungsträger in mind. nuanciert verschiedene Richtungen hin entscheiden. Dies umfasst politische Entscheidungen, die sich aufgrund von Interdependenzen in ihrer Wirkung (teilweise) aufheben, behindern etc. und auch Privatleute, die sich den Gerechtigkeitsregelungen der Politik legal oder illegal (z.B. Steuer-/Kapitalflucht ins Ausland) entziehen können. Die Vorstellung eines "gerechten" Deutschlands ist reine Illusion. Das Leben ist ungerecht und wird es trotz (oder gerade wegen :lol: ) aller politischer Entscheidungen immer bleiben. Anstatt 99% der Zeit damit zu verbringen, die vorhandene Wohlfahrt immer wieder neu zu verteilen, sollte man sich eher damit befassen diese zu steigern...
:thumbsup:

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Akaman

Es ist völlig klar, dass ein Mindestlohn von 0,25 EUR / Std. keinen Arbeitsplatz vernichtet, da er nicht greift.

 

Es ist ebenso klar, dass ein Mindestlohn von 800 EUR / Std. eine Menge Arbeitsplätze vernichtet. Oder?

 

Daher ist imho die Fragestellung falsch. Es müsste nicht heissen: "Mindestlohn vernichtet Arbeitsplätze?" sondern "Ab welcher Höhe vernichtet ein Mindestlohn Arbeitsplätze?"

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