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Onassis

Mindestlohn vernichtet Arbeitsplätze!?

Mindestlohn vernichtet Arbeitsplätze  

152 Stimmen

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Empfohlene Beiträge

Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Also das die freien Märkte das Kräftespiel regeln und Hartz IV ein quasi Mindestlohn ist, über die Brücke gehe ich nicht.

Das Arbeitsamt vermittelt diejenigen, die unfallfrei gerdeaus laufen können zwangsweise in Branchen wie die Sicherheitsdienste. Die Unternehmen nutzen das bewusst aus, das die Gehälter vom Staat in vielen Fällen aufgestockt werden und liefern sich den Preiskampf auf Staatskosten. Davon halte ich nichts. Sie werden auch mit 1-Euro Jobbern und Praktikanten vom Arbeitsamt zugeschüttet, die sie oft rechtswidrig gegenüber dem Kunden voll abrechnen.

 

Lohnaufstockung durch den Staat zur Existenzsicherung trotz Vollerwerbstätigkeit, halte ich für keine Bereicherung, sondern für eine Behinderung der Lohnmärkte, die als Anreiz für einen möglichst niedrigen Lohn Sorge trägt. Die Konsequenzen eines Ablehnens in solche Branchen zwangsvermittelt zu werden tut ihr übriges um Dumpinglöhne zu erhalten.

Wenn der Staat es einigen Branchen nicht so unheimlich leicht machen würde, auf schier unbegrenztes Personal für einen Apel und nen Ei zurückzugreifen, würden auch die Löhne steigen und diese Berufe auch ohne Zwangsvermittlung an Attraktivität gewinnen.

 

Die Frage des Threaderstellers ist im Grunde überflüssig. Selbstverständlich vernichten Mindestlöhne entweder Arbeitsplätze oder zumindest schafft es sicherlich keine neuen. Sie führen ja grundsätzlich zum Ansteigen der Durchschnittseinkommen dieser Branchen. Ansonsten wäre ihre Einführung ja auch vollkommen sinnlos.

Mein Ansatz ist ein anderer.

Unter den gegebenen Maßnahmen wie der Staat dazu beiträgt einerseits die Löhne nicht nach unten zu begrenzen und andererseits die Dumpingbereiche mit Arbeitskräften unter einer Art Zwang oder über Förderungen zuschüttet, verzerrt es den Markt erheblich deutlicher, als dies Mindestlöhne tun würden.

Den es würde je nach Branche nicht unbedingt bedeutend weniger Personal benötigt werden, aber die momentanen Regelungen schützen den harten Preiskampf im Verteilungskampf um Aufträge zwischen den Unternehmern auf dem Rücken ihrer geringqualifizierten Angestellten. Der Staat fördert meiner Ansicht nach damit aktiv Lohndumping und behindert eine freie Preisbildung für Arbeitskräfte. Den Eingriff über einen Mindestlohn sehe ich als Korrektur dieser Maßnahmen. Würde die Entscheidung für oder gegen einen Arbeitsplatz ohne Einflussnahme und Zwänge tatsächlich bei dem Geringqualifiziertem selber liegen, bräuchte es in einigen Branchen auch keine Mindestlöhne um den Schaden künstlich geschaffenen Lohndumpings zu reparieren.

 

Alleine die Logik zwingt dazu. Im Bewachungsgewerbe z.B. sind die Löhne nicht ohne Grund erheblich im Gegensatz zu früher gesunken, obwohl der Anspruch gestiegen ist. Eine Folge des staatlichen Eingriffs in die Preisbildung, die er zu Recht korrigieren sollte. Den er ist auch dafür verantwortlich, das es nach unten weggebrochen ist!

 

Bevor der Staat mit seinen Maßnahmen Eingriff konnte ein passabler Kaufhausdetektiv vor Jahren bis 11Euro die Stunde verdienen.

Danach fiel sein Lohn bis heute auf nominal 6,xx- max. 8Euro. In Ostdeutschland noch erheblich geringer. Das hat nichts mehr mit freiem Markt zu tun. Den freien Markt gab es davor!

 

Und ich finde es nicht schön, das diese Seite der Medaillie völlig an dem universitärem Lehrbetrieb vorbeigeht und alleine die Arbeitslosenstatistik als Maßstab des Erfolges gilt. Ohne Berücksichtigung dessen zu welchem Preis dies geschieht. Die Schaffung einer neuen Klasse der working poor mit staatlicher Unterstützung.

 

Die Einführung von Mindestlöhnen ist für mich deshalb die logische Konsequenz zur Schadensbegrenzung.

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BarGain
Lohnaufstockung durch den Staat zur Existenzsicherung trotz Vollerwerbstätigkeit, halte ich für keine Bereicherung, sondern für eine Behinderung der Lohnmärkte, die als Anreiz für einen möglichst niedrigen Lohn Sorge trägt. Die Konsequenzen eines Ablehnens in solche Branchen zwangsvermittelt zu werden tut ihr übriges um Dumpinglöhne zu erhalten.

Wenn der Staat es einigen Branchen nicht so unheimlich leicht machen würde, auf schier unbegrenztes Personal für einen Apel und nen Ei zurückzugreifen, würden auch die Löhne steigen und diese Berufe auch ohne Zwangsvermittlung an Attraktivität gewinnen.

mein reden - siehe oben... vllt. ist es nicht deutlich genug geworden, daß mir eben gerade der umstand, daß dumpinglöhne auf hartz4-niveau aufgestockt werden, ein dorn im auge ist bzw. daß diesem gestaltungsmißbrauch (vllt. nicht hundertprozentig passend, aber drückt aus, als was ich das empfinde) kein riegel vorgeschoben wird. indem man nun einen flächen- und branchendeckenden mindestlohn auf oder etwas über hartz4-niveau umsetzen würde (was natürlich auch ein paar andere strukturelle anpassungen erfordern würde, dessen bin ich mir vollauf bewußt, wayne), könnte diesem dumping durchaus ein riegel vorgeschoben werden.

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Cairol
Unter den gegebenen Maßnahmen wie der Staat dazu beiträgt einerseits die Löhne nicht nach unten zu begrenzen und andererseits die Dumpingbereiche mit Arbeitskräften unter einer Art Zwang oder über Förderungen zuschüttet, verzerrt es den Markt erheblich deutlicher, als dies Mindestlöhne tun würden.

Den es würde je nach Branche nicht unbedingt bedeutend weniger Personal benötigt werden, aber die momentanen Regelungen schützen den harten Preiskampf im Verteilungskampf um Aufträge zwischen den Unternehmern auf dem Rücken ihrer geringqualifizierten Angestellten. Der Staat fördert meiner Ansicht nach damit aktiv Lohndumping und behindert eine freie Preisbildung für Arbeitskräfte. Den Eingriff über einen Mindestlohn sehe ich als Korrektur dieser Maßnahmen. Würde die Entscheidung für oder gegen einen Arbeitsplatz ohne Einflussnahme und Zwänge tatsächlich bei dem Geringqualifiziertem selber liegen, bräuchte es in einigen Branchen auch keine Mindestlöhne um den Schaden künstlich geschaffenen Lohndumpings zu reparieren.

 

Alleine die Logik zwingt dazu. Im Bewachungsgewerbe z.B. sind die Löhne nicht ohne Grund erheblich im Gegensatz zu früher gesunken, obwohl der Anspruch gestiegen ist. Eine Folge des staatlichen Eingriffs in die Preisbildung, die er zu Recht korrigieren sollte. Den er ist auch dafür verantwortlich, das es nach unten weggebrochen ist!

 

Bevor der Staat mit seinen Maßnahmen Eingriff konnte ein passabler Kaufhausdetektiv vor Jahren bis 11Euro die Stunde verdienen.

Danach fiel sein Lohn bis heute auf nominal 6,xx- max. 8Euro. In Ostdeutschland noch erheblich geringer. Das hat nichts mehr mit freiem Markt zu tun. Den freien Markt gab es davor!

 

Und ich finde es nicht schön, das diese Seite der Medaillie völlig an dem universitärem Lehrbetrieb vorbeigeht und alleine die Arbeitslosenstatistik als Maßstab des Erfolges gilt. Ohne Berücksichtigung dessen zu welchem Preis dies geschieht. Die Schaffung einer neuen Klasse der working poor mit staatlicher Unterstützung.

 

Die Einführung von Mindestlöhnen ist für mich deshalb die logische Konsequenz zur Schadensbegrenzung.

 

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Die von dir genannten Mitnahmeeffekte seitens der Arbeitgeber wurden sowohl in meinem WiWi-Studium thematisiert als auch in fachlichen Diskussionen (Fernsehen, Fachzeitschriften etc.) immer wieder diskutiert. Selbst der werte Hr. Prof. Dr. Sinn, als extremer Verfechter von Lohnzuschüssen und Gegner von Mindestlöhnen räumt diese Mitnahmeeffekte ein. Einige Fachleute sind der Ansicht, dass die Mitnahmeeffekte jedoch geringer einzuschätzen sind als die sonstigen volkswirtsch. Schäden bei Einführung von zu hohen Mindestlöhnen.

 

Wenn ich mich richtig erinnere, ist bisher von wissenschaftlicher Seite nicht eindeutig belegt, ob Mindestlöhne oder staatl. Lohnzuschüsse in ihren Nettoeffekten positiv oder negativ zu beurteilen sind. Die Arbeitsmärkte sind zu komplex als dass die Auswirkung solcher Maßnahmen isoliert werden können. Wer kann bspw. schon sagen/ermitteln zu wieviel % der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren auf Hartz IV, Exportnachfrage, Binnennachfrage etc. zurückzuführen ist?

 

Im Rahmen der ML-Debatte wird immer wieder auf andere Länder verwiesen, die ML haben und gleichzeitig geringere AL-Quoten. Man sollte sich mal die Frage stellen, ob die AL-Quoten wg. der ML erreicht werden oder weil diese Länder (z.B. USA, GB) im Vergleich zu Deutschland praktisch keinen Sozialstaat haben. Übertrieben formuliert: Wer dort nicht arbeitet, als was auch immer und zu welchen Konditionen auch immer, verhungert sprichwörtlich. Daraus ergibt sich m.E. ein wesentlich höherer Zwang ML einzuführen als eine Art "soziale Maßnahme". In Deutschland hingegen gibt es immer noch die soziale Hängematte, die zugegebenermaßen in den letzten Jahren wesentlich kleiner geworden ist...

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Ich kann Argumentationen verstehen, wenn es sich um Branchen handelt, die vor der Alternative des Outsourcings stehen.

Der Kaufhausdetektiv von Karstadt, die Citystreife aus der Hamburger Innenstadt oder der Pförtner vom Krankenhaus um die Ecke, wird aber sicher nicht nach Bangladesch ausgelagert werden können.

Auch hat sich die Anzahl von Citystreifen oder Anzahl von Kaufhausdetektiven weder früher, noch später irgendwie verändert. Der größte Teil des Personalbedarfes ist in dieser Branche einfach fix. Das einzige was spürbar zugenommen hat, ist die Anzahl an Doorman die an Türen des Einzelhandels rumlungern. Hier hat der Preiskampf sicherlich zu einer gestiegenen Nachfrage nach Sicherheitskräften geführt.

Ebenso hat der allgemeine Bedarf an Sicherheitskräften in Randbereichen zugenommen. Das sind aber flexible Einzelaufträge, deren Existenz nicht davon abhängt ob der Kunde für diese Einmalige Aktion nun 20Euro mehr oder weniger bezahlt, sondern ist dem allgemein gestiegenem Sicherheitsbedürfnis zuzuschreiben.

Für das Bewachungsgewerbe scheint mir die Einführung von Mindestlöhnen daher logisch ohne das massive Arbeitsplatzverluste zu befürchten wären.

 

Andere Branchen, wie Hünchenschlachter oder was weis ich, da mag sich die Rechnung anders darstellen oder auch bei Friseuren. Allerdings wird Lohndumping bei Friseuren auch nicht staatlicherseits so massiv gefördert, sondern ist tatsächlich den Marktbedingungen geschuldet.

Eine Branche die ohne Not und Befürchtungen der Arbeitsplatzverlagerungen solch einen massiven staatlichen Eingriff in die freie Lohnfindung erfährt, sollte hingegen durch Mindestlöhne vor den negtiven Aspekten dieser Eingriffe geschützt werden oder der Staat soll gefälligst gänzlich seine Finger aus der Branche lassen. Aber nur die Preise verderben, in einem Bereich der nicht spürbar durch Arbeitsplatzverluste bedroht ist kann es einfach nicht sein.

 

Aufgrund völlig unterschiedlicher Bedingungen und Gefahren verschiedener Branchen bin ich kein Freund eines allgemeinen Mindestlohns. Es sollte das Subsidiaritätsprinzip für Eingriffe gelten. So wenig wie möglich und so viel wie nötig.

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Reigning Lorelai

wobei man das Prinzip des Ifo nicht mit dem des Hartz IV Aufstockers vergleichen sollte.

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schlabuster

Den meisten Branchen tut der Mindestlohn sicher nicht weh. Die Unternehmen die so marode sind das sie ihren Angestellten keinen angemessenen Lohn zahlen können werden mit und ohne Mindestlohn nicht überleben.

By the way.....bevor ich für 3,80 Euros arbeite nehm ich lieber Hartz IV und geh nebenbei schwarzarbeiten das die Schwarte kracht.

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DerDude1980
DerDude, wenn du in einer sozialschwachen Familie aufwächst, dann hast du kaum Chancen. Armut per Geburt. Dass das eine Schande in Deutschland ist, ist klar.

Aber deine eigenständigen Aufstiegschancen gibt es kaum. Ein Hauptschüler weiß ja, dass er keine Chance hat.

Ja, da ist durchaus was dran an dem, was du sagst. Wenige können sich aus einem schlechten Umfeld positiv herauslösen, das ist richtig.

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delubac
Mindestlöhne fördern unfreiwillige Arbeitslosigkeit, das lernt man schon an der Uni in Mikro- und Makroökonomie. Arbeiter, die für das unternehmen zu teuer sind, werden eben dann gar nicht eingestellt.

 

Würde man das an der Uni gelernte auch reflektieren käme man zu der Feststellung dass hier der Produktpreis als fixe Größe angenommen wird an dem sich alle anderen Größen zu orientieren haben. Sehr im Sinne des Unternehmers.

 

Was wäre denn wenn der Arbeiter nicht eingestellt wird? Das Produkt würde nicht produziert. Und die Folge wäre? Wird das Produkt aber dringend gebraucht, z.B. Brot, bleibt die Nachfrage und das Angebot sinkt. Dadurch wird sich der Preis erhöhen. Und zwar genau so lange bis ein Preis erreicht ist, der das Einstellen des mindestbelohnten Arbeitnehmers wieder rentabel macht. Ergo führt der Mindestlohn in Bereich wo die Nachfrage die fixe Größe der Rechnung darstellt nicht zu Arbeitslosen. Allerdings führt sie dann zum Preisanstieg und hiermit zu Inflation.

 

Man muss auch immer mal hinterfragen welches Interesse der Wortführer gerade vertritt. Und der Arbeitgeber hätte halt lieber dass der Staat sein Produkt subventioniert, weil das stiller läuft als eine Preiserhebung. Zahlen muss nachher immer der Konsument, aber Subvention ist eben diskreter. Ein halbwegs dialektisch gewandter Redner wird dir das schon schmackhaft machen, wie man ja allerorten sehen kann.

 

Zum Thema Inflation: Der o.g. Inflationsanstieg wird letztlich dazu führen dass der Arbeiter, der jetzt mehr Geld hat, auch mehr ausgeben muss. Seine Kaufkraft bleibt also weiterhin gleich. Zu überlegen wäre, ob es nicht neben den (unwirksamen?) Methoden des Mindestlohns oder der Gehaltsaufstockung einen bessere Art gibt, dem Geringverdiener nicht mehr Geld, sondern mehr Kaufkraft zu ermöglichen.

 

Viele Grüße, delubac

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Sapine
Zum Thema Inflation: Der o.g. Inflationsanstieg wird letztlich dazu führen dass der Arbeiter, der jetzt mehr Geld hat, auch mehr ausgeben muss. Seine Kaufkraft bleibt also weiterhin gleich. Zu überlegen wäre, ob es nicht neben den (unwirksamen?) Methoden des Mindestlohns oder der Gehaltsaufstockung einen bessere Art gibt, dem Geringverdiener nicht mehr Geld, sondern mehr Kaufkraft zu ermöglichen.

Denkfehler: Inflationsanstieg ja - aber im gleichen Ausmass wie Gehaltszuwachs? Das wäre schon ein arger Zufall.

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Cairol
Würde man das an der Uni gelernte auch reflektieren käme man zu der Feststellung dass hier der Produktpreis als fixe Größe angenommen wird an dem sich alle anderen Größen zu orientieren haben. Sehr im Sinne des Unternehmers.

 

Was wäre denn wenn der Arbeiter nicht eingestellt wird? Das Produkt würde nicht produziert. Und die Folge wäre? Wird das Produkt aber dringend gebraucht, z.B. Brot, bleibt die Nachfrage und das Angebot sinkt. Dadurch wird sich der Preis erhöhen. Und zwar genau so lange bis ein Preis erreicht ist, der das Einstellen des mindestbelohnten Arbeitnehmers wieder rentabel macht. Ergo führt der Mindestlohn in Bereich wo die Nachfrage die fixe Größe der Rechnung darstellt nicht zu Arbeitslosen. Allerdings führt sie dann zum Preisanstieg und hiermit zu Inflation.

 

 

Viele Grüße, delubac

 

Nicht zwingend. Um beim Beispiel zu bleiben und die Komplexität noch zu erhöhen: Der Produzent könnte alternativ in der Brot-Produktion einen höheren Automatisierungsgrad realisieren, so dass der Arbeiter nicht mehr benötigt wird. Falls dies nicht möglich ist, könnte es alternativ mittelfristig durch den Preisanstieg zum einem veränderten Konsumverhalten (Substitution durch relativ preiswertere Güter z.B. maschinell hergestelltes haltbares Knäckebrot) kommen, so dass die Nachfrage nach Brot und dessen Preis sinken. Auch dann wird der Arbeitsplatz abgebaut.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Das einige Arten von Arbeitspätzen nicht ausgelagert werden können, ist sicher richtig. Aber ein künstlich über dem Marktniveau liegender Mindestlohn wird auf die ein oder andere Weise immer irgendwelche negativen Ausweich- bzw. Anpassungsreaktionen hervorrufen und sei es nur durch steigende Preise. Aber wenn man schon für einen Mindestlohn ist, dann muss der sich auch wirklich am untersten Lohnniveau orientieren UND für alle gelten. Alles andere würde nur noch zu mehr Verwerfungen führen und wäre darüber hinaus auch noch klar ungerecht ... warum darf ein Postbote nicht unter 9,80 € verdienen und eine Friseurin oder ein Wachmann soll u.U. mit weniger als der Hälfte davon auskommen?

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77
Zum Thema Inflation: Der o.g. Inflationsanstieg wird letztlich dazu führen dass der Arbeiter, der jetzt mehr Geld hat, auch mehr ausgeben muss. Seine Kaufkraft bleibt also weiterhin gleich. Zu überlegen wäre, ob es nicht neben den (unwirksamen?) Methoden des Mindestlohns oder der Gehaltsaufstockung einen bessere Art gibt, dem Geringverdiener nicht mehr Geld, sondern mehr Kaufkraft zu ermöglichen.

 

Deine Wirtschaft ist eine geschlossene Volkswirtschaft, ausschließlich bestehend aus geringqualifizierten Mindestlohnempfängern, deren Lohn vorher unter dem neu festgesetztem Mindestlohn lag.

Das dürfte hinken.

 

Aber wenn man schon für einen Mindestlohn ist, dann muss der sich auch wirklich am untersten Lohnniveau orientieren UND für alle gelten. Alles andere würde nur noch zu mehr Verwerfungen führen und wäre darüber hinaus auch noch klar ungerecht ...

Im Grunde stimmt es ja, das die Summe aller Hartz IV Leistungen eine Art Mindestlohn darstellen. Ebenso ist die Feststellung richtig das der Mindestlohn in anderen Ländern kompensiert das es dort vielleicht kein entsprechendes soziales Auffangnetz gibt.

Damit kann man ledidlich leben. Im Normallfall müsste sich für Beschäftigte ein Lohn irgendwo oberhalb von Hartz IV ergeben, da sie sonst nicht arbeiten gehen würden (natürlich gibt es individuelle Außnahmen).

Der Zwang zur Arbeitsannahme und Lohnzuschüße im jetzigen System torpediert dies, so dass ich einen Mindestlohn, der im Grunde auch auf einer Hartz IV Basis +x% liegen kann nicht so verkehrt finde.

Oder aber man muss das System anders gestallten und folgt Waynes Hinweisen zu anderen Gedankenspielen. Da gibt es ja noch einige Ansätze Arbeit lohnend zu gestalten. Sie alle haben irgendwo macken. Es gilt das am wenigsten schädliche oder das gerechteste zu finden, was nicht dasselbe sein muss. Je nachdem was das Ziel der Optimierung ist.

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Reigning Lorelai
· bearbeitet von waynehynes

Guten Morgen,

 

ich bleibe ein Gegner des Mindestlohns aus den Gründen die hier von vielen anderen aber auch von mir bereits genannt wurde. Ich stelle dennoch hier eine Statistik rein die nicht ganz das Thema Mindestlohn aufgreift sondern eher die Gesamtlage der Republik betrachtet bzgl. Einkommen. Denn das Land besteht nicht aus 50 Mio Hartz IV-Empfängern oder Niedriglohnarbeitern.

 

Die Grafik greift auf wie sich das Nettoeinkommen (also nach empfangenen und gezahlten Transferleistungen oder Sozialversicherungen) in Deutschland seit 1980 entwickelt hat (leider ist die Grafik nicht groß genug so daß ich die Zahlen bis 2006 manuell dazuschreibe)... Die Entwicklung dahinter ist aber hochinteressant:

 

Seit 1980 gibt es einen Anstieg von 4.2% p.a.

Seit 1990 gibt es einen Anstieg von 3.8% p.a.

Seit 2000 gibt es einen Anstieg von 2.0% p.a.

 

Frustierender sieht die Entwicklung aus wenn man folgende Rechnung macht:

 

In den 80ern war ein Anstieg von 4.00% p.a. zu verzeichnen

In den 90ern war ein Anstieg von 5.44% p.a. zu verzeichnen.

In den 00ern war ein Anstieg von 2.00% p.a. zu verzeichnen.

 

Deutet irgendwie an dass jetzt die Löhne stark steigen werden weil die Konjunktur gut gelaufen ist und wirklich Nachholbedarf besteht wobei ich nochmal betonen möchte, dass ich kein VWLer bin und das keinerlei persönliche Wertung haben soll. Ist sozusagen eine schweizerische (neutrale) Feststellung.

 

post-2022-1198279690_thumb.jpg

Fortführung der Tabelle:

2000: 1.322,16

2001: 1 374,09

2002: 1 385,23

2003: 1 414,08

2004: 1 440,85

2005: 1 465,30

2006: 1 493,72

 

Gruß und Gute N8

 

W.Hynes

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Elvis77
Donnerstag, 27. Dezember 2007

4, 5 oder 7,50 Euro

Arbeitgeber und Experten für Mindestlohn

 

Der Ruf nach branchenbezogenen Mindestlöhnen wird lauter - und diesmal kommt er nicht nur aus dem Arbeitnehmer-, sondern aus dem Arbeitgeberlager. Kurz vor Inkrafttreten der Regelung für Briefzusteller am 1. Januar plädierten Spitzenvertreter der Wirtschaftszweige Zeitarbeit, Sicherheitsdienste und Müllbeseitigung für die rasche Einführung eines Mindestlohns.

 

All drei Branchen wollen allerdings Tarife unter der Post-Vereinbarung von 9,80 Euro je Stunde durchsetzen. Ähnliche Bestrebungen gibt es auch im Fleischer-Handwerk. Die Regierung müsse nun zügig handeln, um monatelange und quälende Diskussionen zu vermeiden, forderten die Verbandsvertreter.

 

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft kündigte noch für den Januar Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi über einen Mindestlohn an. Der Präsident des Bundesverbandes Zeitarbeit, Volker Enkerts, sagte: "Die Zeitarbeit braucht jetzt rasch einen Branchenmindestlohn." 9,80 Euro seien aber zu viel. Seine Organisation und der Schwesterverband IGZ haben mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund für die Zeitarbeit 7,15 Euro ausgehandelt. "Das ist eine Bezahlung, von der die Menschen leben können und die Lohndumping verhindert."

 

Ende der Lohnzurückhaltung

 

"Wir wollen mit Mindestlöhnen für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen", erklärte auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Wach- und Sicherheitsunternehmen, Harald Olschok, will von 7,15 Euro oder gar 9,80 Euro die Stunde allerdings nichts wissen. "Gerade noch verkraftbar" seien vielleicht 4 bis 5 Euro, so Olschok. Die 7,50 Euro, die der DGB als allgemeine Untergrenze fordert, seien besonders für Ost-Firmen nicht zu bezahlen.

 

Unterstützung bekamen die Mindestlohn-Verfechter von den Wirtschaftsexperten Peter Bofinger und Bert Rürup. Bofinger erklärte, nur mit einem Mindestlohn könne Ausbeutung verhindert werden. Allerdings sei er für weniger als 7,50 Euro die Stunde. Selbst dieser Betrag würde wohl keinen Arbeitsplatzabbau mit sich bringen. Vor allem wegen der schwer einzuschätzenden Lage in Ostdeutschland sei dies jedoch nicht sicher. Als Vorbild für die Gestaltung eines Mindestlohns nannte das Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Großbritannien. Dort wird die Höhe des Mindestlohnes jährlich von einer unabhängigen Kommission festgelegt.

 

Rürup, Vorsitzende des Sachverständigenrates, riet CDU und CSU, ihren Widerstand gegen den Mindestlohn aufzugeben. "Ich kann der Union nur dringend empfehlen, sich an dieser Stelle zu bewegen." Rürup möchte einen flächendeckenden, einheitlichen Mindestlohn. Sonst komme es zu hohen branchenspezifischen Abschlüssen, die protektionistisch wirkten, erklärte Rürup. "Beim Post-Mindestlohn ist das bereits geschehen."

 

Bofinger warb zugleich für ein Ende der Lohnzurückhaltung. Deutschland wäre "eindeutig besser gefahren, wenn die Löhne in den vergangenen Jahren um rund einen Prozentpunkt pro Jahr stärker gestiegen wären", meinte er. Das Argument, dass höhere Personalkosten im internationalen Wettbewerb eine Behinderung darstellten, treffe nicht zu. "Lägen die Löhne heute fünf Prozent höher, wäre das deutsche Exportprodukt gerade ein Prozent teurer." Die Industrie werde schließlich auch mit einer zehnprozentigen Aufwertung des Euro gut fertig.

 

 

Gewerkschaftsbosse wollen Union überzeugen

 

Auch die Arbeitnehmervertreter erneuerten ihre Forderung nach einem Mindestlohn. Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber appellierte an die Union, ihre "ideologiegetriebene Ablehnung" von Mindestlöhnen aufzugeben. "Eine Volkspartei, die diesen Namen verdient, kann nicht gegen die Mehrheit der Menschen an dieser Stelle nichts tun", sagte Huber. Auch die Union dürfe nicht akzeptieren, "dass über breite Bereiche der Wirtschaft hinweg die Menschen, auch wenn sie 40 Stunden in der Woche arbeiten und das Monat für Monat, von ihrer Arbeit nicht leben können", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.

 

Huber sprach sich dafür aus, in tariffähigen Branchen die untersten Entgelte der Tarifverträge als Mindestentgelte für allgemeinverbindlich zu erklären. Als Beispiel nannte er die Zeitarbeit. In Branchen ohne Tarifverträge, wie etwa in weiten Teilen des Dienstleistungsgewerbes, müsse es ebenfalls ein unterstes Maß geben. "Das wäre ein gesetzlicher Mindestlohn, und als ersten Schritt schlagen wir 7,50 Euro vor", sagte der IG-Metall-Chef. Mit diesem Verfahren werde die Tarifautonomie nicht aufgegeben. "Die IG Metall wird ja weiter in den Branchen, wo wir das können, eigene Tarifverträge in die Welt setzen", sagte Huber.

 

Auch der IG-BAU-Vorsitzende Klaus Wiesehügel forderte die rasche Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns für tariflose Branchen in Deutschland. "Ich bin nach wie vor für den Vorrang des tariflichen Mindestlohns", sagte der Chef der IG Bauen- Agrar-Umwelt (IG BAU). Wo aber Arbeitgeber nicht einsichtig seien oder der jeweiligen Gewerkschaft die Durchsetzungsfähigkeit fehle, sei ein gesetzlicher Mindestlohn von mindestens 7,50 Euro notwendig. "Wer dann nicht in der Lage ist, seinen Mitarbeitern 7,50 Euro zu zahlen, der soll selber arbeiten gehen und nicht den Markt mit seinen kruden Unternehmenspraktiken belasten", forderte der IG-BAU-Chef.

 

Die Bauwirtschaft habe mit dem 1997 eingeführten Mindestlohn gute Erfahrungen gemacht. "Wir haben viele Arbeitsplätze damit gerettet", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende. In seinem Organisationsbereich halte er allgemeinverbindliche Mindestlöhne auch für den Garten- und Landschaftsbau, private Forstdienstleister sowie die Landwirtschaft für notwendig. Viele Arbeitgeber würden noch gar nicht merken, "dass sie nicht unendlich auf billige Arbeitskräfte aus aller Herren Länder für ihre Saisontätigkeiten zurückgreifen können". Viele polnische Arbeitnehmer arbeiteten inzwischen lieber in England, wo sie acht Euro Mindestlohn bekämen, "und bei uns werden sie meistens noch in den letzten Wochen um ihr Geld betrogen".

 

Wiesehügel warnte die Politik davor, sich "Erpressungsversuchen" wie denen privater Postdienstleister beim Post-Mindestlohn zu beugen. "Da kann der Staat dann einpacken, dann brauchen wir keine Gesetze mehr machen", sagte der IG-BAU-Chef. Es sei ein Unding, dass allein in Sachsen zigtausende Arbeitnehmer ergänzendes Arbeitslosengeld II bekämen. "Damit subventionieren wir über Steuergelder Unternehmer, von denen ich nicht wirklich weiß, ob der Markt sie braucht", sagte Wiesehügel. Dies sei ökonomisch "hanebüchen" und viel schädlicher als die eine oder andere Subvention. "Wir sollten nicht dem Unternehmer, der seinen Leuten kein Geld gibt, über Steuergelder oder über Beiträge die Löhne aufpeppen", sagte der Gewerkschaftschef.

http://www.n-tv.de/896981.html

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Reigning Lorelai
Naja zum einen kann ein mindest Lohn keine Arbeitsplätze vernichten...wie soll das gehn? Die Nachfrage lässt doch deshlab nicht nach,sondern erhöht sich im Gegenzug noch.

 

Es sind doch keine Jobs die ins Ausland verlagert werden können oder sowas...wenn man bisher 50 Leute zum Briefe austeilen angestellt hat,hat man die ja wohl auch gebraucht.Dann machen das jetzt eben zwei Firmen wenn eine keine 50 Leute mehr bezahlen kann und deshlab Leute entlässt.Es ändert doch nichts daran dass 50 Leute für diese Region gebraucht werden um alle Briefe auszuteilen, Nachfrage mal unverändert gelassen.Die Preise werden natürlich etwas steigen aber im Prinzip fallen nur die "Subventionen" für die Firmen weg...der Staat hat bisher über die Hälfte eines Lohnes in diesen Branchen bezahlt...das ist Subvention.

 

Die Bauwirtschaft habe mit dem 1997 eingeführten Mindestlohn gute Erfahrungen gemacht. "Wir haben viele Arbeitsplätze damit gerettet", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.
the inevitable return of the great white dope

 

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms...C7B847B845C9DC4

Wo wurden hier bitte Arbeitsplätze gerettet? Das einzige was man mit dem Mindestlohn gefördert hat war die Schwarzarbeit... die hat sich vervielfacht in den letzten 10 Jahren

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Faceman

Und du meinst, das liegt am Mindestlohn? Und nicht etwa an anderen Faktoren?

 

Ich habe diverse Fernsehberichte gesehen in letzter Zeit (über die Feiertage), in denen Arbeitgebervertreter ihre Forderung nach Mindestlöhnen mit der Angst vor osteuropäischen Unternehmern, die ins Land kommen und hier mit 3,50 Euro Lohn für ihre eigenen (osteuropäischen) Mitarbeiter, die im Land nur bspw. auf "Montage" arbeiten, die Löhne drücken wollen, begründen. Hier wird also der Mindestlohn plötzlich als Argument auf Arbeitgeberseite herangezogen, um die eigenen Wirtschaft von der Billigkonkurrenz aus dem Ausland abzuschotten.

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Teletrabbi
Netto sind das etwa 720..... Leben kann sie davon nicht, wird unterstützt von Familie.

 

Als Friseur kriegt man doch auch Trinkgeld, wenn man freundlich ist und nicht zu kniepige Kunden erwischt

 

und von 720 EUR netto kann ich durchaus leben.

 

In Deutschland gibt es ja quasi einen Mindestlohn -> Hartz4.

Der Unterschied ist wohl nur, das man als Geringverdiener, der grad so vom Job leben kann seine Reserven nicht erst aufzehren muss. Als Harzt-4-Empfänger darf man ja nicht viel haben.

 

Einkommenssteuer, Kombilohn

irgendwo da muss die Lösung liegen. Man muss aber vermeiden das Unternehmen systematisch so etwas mit in ihre Kalkulation nehmen.

 

oder man müsste den Mindestlohn staffeln:

ehemalige Langzeitarbeitslose 3 EUR Mindestlohn/Stunde

in den letzten 5 Jahren mehr als 2,5 Jahre im Job: 5 EUR Mindestlohn/Stunde

In einzelnen Branchen sollte je nach Lage mehr drin sein

 

Arbeitsplätze die mit 4-5 Euro oder auch darüber bezahlt werden. Das sind für mich keine Arbeitsplätze. Es ist ein Sklavenlohn.

langfristig kanns das nicht sein. Aber lieber wenig verdienen und dafür nicht so tief in ein Loch fallen. Arbeitslosigkeit hat ja nicht nur finanzielle, sondern auch psychische Folgen. Diese sollte man nicht unterschätzen!

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Reigning Lorelai
· bearbeitet von waynehynes

es ist doch nur klar dass ein Mindestlohn der signifikant über dem bisher gezahlten Lohn die Schwarzarbeit fördert. Denn auf diese Weise profiteren AG und AN. Der AG weil er weniger zahlen muss als mit Mindestlohn und der AN weil er mehr kriegt als bisher. Denn schwarz verdient der AN immer noch mehr als mit Mindestlohn. Genauso kann ich das Argument nicht mehr hören, dass die deutsche Wirtschaft unter Osteuropa bzw. der Öffnung leidet. BRD profitiert davon ohne Ende... das sieht man wenn man sich die Exportüberschüße anschaut die massiv steigen. Da jetzt gegenüber einigen Ausnahmen protektionische Maßnahmen zu fördern ist genau das Gegenteil von dem Sinn der EU.

 

Jedenfalls bzgl. meinem ersten Satz. Die Bautätigkeit selbst ist nicht so stark zurückgegangen wie die Beschäftigten und gleichzeitig ist aber die Produktivität nicht so stark gestiegen, dass diese Lücke gefüllt werden könnte. Die Zahlen zur Schwarzarbeit bestätigen das auch. Und ich würde es jetzt einen kuriosen Zufall nennen wenn der Anstieg der Schwarzarbeit zufällig mit der Einführung des Mindestlohns zusammentrifft.

 

Gruß

W.Hynes

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andy

Lassen wir das mal so alles stehen...

 

Die entscheidende Frage ist doch: Ist für denn sinnvoll, dass ein Staat Menschen, die jeden tag pünktlich aufstehen, hart in ihrer 40 Stunden Woche arbeiten, Lohnzuschüsse in Form von ergänzendem ALG II. bekommen müssen, damit diese am normalen gesellschaftlichen Leben teilnehmen können?

Muss ein Staat solche Unternehmen unterstützen? Im Endeffekt bezahlen die Steuerzahler ja das.

 

Also mir ist jedenfalls klar, dass man nicht einfach sagen kann: Wir brauchen einen Mindestlohn, dass muss differenzierter ablaufen und dabei muss jede Branche analysiert werden. Aber Fakt ist für mich: Arbeit muss sich lohnen, ohne wenn und aber.

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Gaspar
· bearbeitet von Gaspar

Es ist nicht nur der Grips, der bezahlt wird. Es gibt auch die Muskelanspannungen, die vergütet werden. Ziemlich dumme und ungebildete Leute können beim Bau oder bei der Armee immer relativ gut verdienen, wenn sie körperlich Dinge verrichten, die nicht jeder leisten kann oder will.

 

Ansonsten schafft ein Mindestlohn Arbeitslosigkeit. Je höher desto mehr Arbeitslose bekommt man. So ist das auch bei Tomaten oder Haarschnitten. Je billiger desto mehr wird verkauft.

 

Alles andere ist ein reichrechnen wollen. Das haben die Deutschen nach der Wiedervereinigung lernen können. Die Wiedervereinigung wurde ja auch so aufgefasst, dass man nur ein armes Land mit einem reichen vereinigen muss, damit ein noch reicheres ensteht. Das hatten wir einfach verdient. Der Schuss ging nach hinten los. Deutschland wurde zum internationalen Schlusslicht in Sachen Wirtschaft.

 

Die nächste Million Arbeitslose bekommen wir aber geschenkt, einen fairen ;) Mindestlohn vorausgesetzt.

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Reigning Lorelai
Lassen wir das mal so alles stehen...

 

Die entscheidende Frage ist doch: Ist für denn sinnvoll, dass ein Staat Menschen, die jeden tag pünktlich aufstehen, hart in ihrer 40 Stunden Woche arbeiten, Lohnzuschüsse in Form von ergänzendem ALG II. bekommen müssen, damit diese am normalen gesellschaftlichen Leben teilnehmen können?

Muss ein Staat solche Unternehmen unterstützen? Im Endeffekt bezahlen die Steuerzahler ja das.

 

Also mir ist jedenfalls klar, dass man nicht einfach sagen kann: Wir brauchen einen Mindestlohn, dass muss differenzierter ablaufen und dabei muss jede Branche analysiert werden. Aber Fakt ist für mich: Arbeit muss sich lohnen, ohne wenn und aber.

Dann muss aber der Staat mal anfangen endlich die Arbeit günstiger zu machen und deiner These so wie sie dasteht stimme ich ja zu. Meine Gedanken sind eigentlich folgende:

 

- Ein dringenderes Problem sind die Familien. Diese haben in BRD mit Abstand die höchste Belastung von allen

- genereller Mindestlohn bringt nix... das ist das selbe wie wenn man mit Schrottflinte auf Mücke schiesst

- Die Arbeit die Leute bringen würde reichen damit sie davon leben können aber dazu muss die Arbeit erstmal billiger werden. Und das ist die Aufgabe des Staates und nicht seine eigenen Sozialsysteme und die Unternehmen zu finanzieren

 

Gruß

W.Hynes

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rolasys
Dann muss aber der Staat mal anfangen endlich die Arbeit günstiger zu machen

 

ein gutes Argument, nur schwer umzusetzten bzw. es wird ja drann gearbeitet:

 

- so fällt der Beitrag zu Arbeitslosenversicherung ja nächstes Jahr

- die Krankenkassenbeiträge wurden gedeckelt, so zahlen Arbeitgeber nicht mehr 50% sondern die letzten 0,9% gingen voll auf die Arbeitnehmer

- Rentenalter wurde auf 67 raufgesetzt, das hat und wird höhere (bzw. noch höhere) Rentenbeiträge verhindern (bzw. der anstieg wird gesdrosselt

 

Also angefangen hat der Staat...

 

Ein Punkt sind tatsächlich die Familien. (spreche ja aus Erfahrung) Mit jedem Kind steigt das Armutsrisiko und das dürfte eigentlich nicht sein. Es müsste eher umgedreht sein.

 

aber zurück zum Mindestlohn. Ich bin da zwiegespalten. Einerseits muss sich Arbeit lohnen, für 1 oder 2 die Stunde, das kann es ja auch nicht sein. Auf der anderen Seite dürfen die Löhne in der Tat nicht zu hoch sein, denn dann haben wir den Salat wie wir es gerade bei der Post gesehen haben.

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Faceman

Ich denke, die Kernfrage in der Gesellschaft ist, was Priorität hat, Kapital oder eine menschenwürdiges Dasein für alle, auch für die, die nicht so arbeiten können oder wollen, dass sie von ihrer Arbeit eigentlich angemessen existieren könnten.

 

Wenn man ersteres bejaht, dann wird fast zwangsläufig der Faktor Mensch ausgeblendet weil er nur als Konsument und Umsatzbringer, aber eben nicht mehr als Mansch, der ein Recht aus angemessene Existenz hat, dienlich ist. Wenn man letzteres bejaht, dann führt das zwangsläufig dazu, dass jeder mit ausreichend wirtschaftlichen Mitteln ausgestattet werden muss, ob er dafür nun arbeitet oder nicht. Im letzteren führt dies jedoch auch zu der Folge, dass jedwegliche Arbeit so belohn werden muss, dass die Untergrenze des angemessenen Lebensstandards überschritten wird, und das signifikant. Und das selbstredend auch so, dass derjenige der arbeitet, so entlohnt wird, dass er nicht auf die zusätzliche Hilfe der Allgemeinheit angewiesen ist.

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andy
aber zurück zum Mindestlohn. Ich bin da zwiegespalten. Einerseits muss sich Arbeit lohnen, für 1 oder 2 die Stunde, das kann es ja auch nicht sein. Auf der anderen Seite dürfen die Löhne in der Tat nicht zu hoch sein, denn dann haben wir den Salat wie wir es gerade bei der Post gesehen haben.

 

Die Dt. Post liegt ja mit ihren Löhnen eh noch über dem Mindestlohn.

So, was hat also z.b ein Pin Postbote verdient? Ich hatte da mal irgendwas gelesen mit einer Auflistung der Stundenlöhne.

 

Kurze Frage, ab wann greift der Staat ein und ergänzt den Lohn?

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andy

Habe es gefunden:

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