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Quasi_Modo

COMMERZBANK AG COLIBRI PLUS 7 CLN V.0510 (CB0073) und COMMERZBANK AG COLIBRI PLUS 5 CLN V.0408 (CB1C1W)

Empfohlene Beiträge

Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
Ich fühle mich betrogen und richtig mit System über den Tisch gezogen. Da wollen marode US-Autobauer Kredite aufnehmen aber keiner gibt es ihnen. Also gibt die Commerzbank unter eigenen guten Namen Anleihen raus, steckt wahrscheinlich mehr Prozente selber ein als sie an die Anleger weiter gibt. Die treudummen Anleger übernehmen aber zu 100% das Risiko. Natürlich könnt ihr sagen, dass ich zu gutgläubig war, wie einer, der sich von albanischen Hütchenspieler ausnehmen läßt. Es war eine Wissenslücke.

 

Nichts für ungut .... aber du solltest den Fehler eher bei dir selber suchen. Wenn du irgendwas mit einem lustigen Namen kaufst und dich nicht dafür interessierst, was das ist, dann darfst du dich nicht wundern, wenn du irgendwann mal eine böse Überraschung erlebst. Auf der ersten Seite des Commerzbank-Prospekts steht klar und deutlich was das für Papier ist und für jeden zu lesen, der sich dafür interessiert. Wahrscheinlich hast du ja diesmal noch Glück und bekommst dein Geld wieder. Aber für's nächste mal solltest du dir dringend vornehmen, dir genau anzusehen WAS du kaufst und sicher bist, das du das Produkt verstanden hast .... und zwar vorher. Es gibt nämlich noch viel gefährlichere Sachen, wo das Geld unter Umständen schneller weg ist als du gucken kannst.

 

Noch ein Tipp .... schau mal kritisch dein Depot durch, ob da noch mehr "Überraschungen" lauern.

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chaosmaker85
Oh je - noch eine Kreditereigniswette (fällig am 5. Oktober 2010, sofern kein Kreditereignis eintritt), aber diesmal auf 25 Unternehmen (!!!) auf einmal:

Adidas-Salomon, Allianz, Altana, BASF, BMW, Bayer, Commerzbank, Continental, Daimler-

Chrysler, Deutsche Bank, Deutsche Post, Deutsche Lufthansa, E.ON, Fresenius Medical Care, Henkel,

Da behalte ich lieber 100% Aktien im Depot anstatt eine solche "Anleihe" zu kaufen :unsure:

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Delphin
Da behalte ich lieber 100% Aktien im Depot anstatt eine solche "Anleihe" zu kaufen :unsure:

:thumbsup:

 

Ich find's eigentlich blöd, dass dieser ganze strukturierte (künstliche) Kram für Privatkunden auch den Namen "Anleihe" enhält. Aber gut, ist halt rechtlich ne Schuldverschreibung.

 

Wie dem auch sei. Für mich sind nur einfache Produkte was, Punkt.

 

Und selbst ne Allianz-Aktie kaufen, weil man glaubt, dass die von der Riester-Förderung profitieren könnten, wäre mir eindeutig viel zu spekulativ. Was wenn sei davon profitieren, aber der Kurs das nicht wiederspiegelt? Was wenn sie doch nicht davon profitieren? Was wenn Reister gekippt wird, oder der Staat die Finanzwirtschaft da nicht mehr so stark subventioniert?

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Quasi_Modo
· bearbeitet von Quasi_Modo

zu Malvovio:

natürlich hast Du recht, was ich ja auch bereits schrieb.

 

Und trotzdem:

der einzige Grund warum es solche Anleihen gibt:

GM-, Ford-, und Chrysler-Anleihen können nur zu einem zweistelligen Prozentsatz am Markt plaziert werden und der Commerzbank ist es zu heiß, diesen Firmen Geld zu leihen. Auch vor der Bankenkriese gab es schon über 40% Zinsen auf die amerikanischen Autobauer.

Dadurch dass die Commerzbank als Emitient zwischengeschoben wird, kann man die gleichen Anleihen plötzlich für nur 6% an den Mann bekommen. Und zwar nur an solche Leute, die den Trick nicht kennen und denen die Aussage des freundlichen Commerzbank-Wertpapierberater: "einziger Emitient ist die Commerbank!" als Sicherheit genügt.

 

Das ist für mich Betrug!

 

Natürlich bin ich selber schuld, wenn ich auf albanische Hütchenspieler reinfalle. Auch dieser Hütchenspieler hofft darauf, dass es noch einzelne Leute gibt, die den Trick noch nicht kennen und mir vorgaukeln ehrlich eine Nuss unter einem Becher zu stecken. In Wahrheit ist aber unter allen drei Bechern nur Luft.

 

Beides ist für mich Betrug.

 

 

Zu Delphin:

dann sind aber alle Aktien zu spekulativ. Etwas Spekulation ist immer dabei. In der jetzigen Situation aber ganz besonders. Es ist jetzt jedem klar, dass die Allianz von der Bankenkriese betroffen ist und Probleme bekommt. Wahrscheinlich wissen nicht einmal die Vorstände der Allianz, ob der jetzige Kurs von 68 Euro dem Risiko angemessen ist. 1999 stand die Allianz-Aktie mal auf 400 Euro.

Nach den alten Schätzungen sind wir jetzt bei einem KGV von 3 und einer Dividendenrendite von über 8%.

Aber das ist ja alles null und nichtig. Kein Mensch kann Gewinn und Dividende von 2009 schätzen. Das gilt aber praktisch für jede AG weltweit.

 

Buffed hat ja eine Pressekonferenz gegeben in der er sagte, er sei nun zu 100% investiert. Man solle jetzt Aktien kaufen. Er hätte amerikanische Aktien gekauft. Ob er wohl Ford, Chrysler und GM hat?

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Herr S.

Ich glaub so richtig hast du das Produkt immer noch nicht verstanden. GM, Ford usw. kriegen keinen Cent aus der Emission. Es wird lediglich deren Kreditrisiko verbrieft. Die wissen nichts von dieser Anleihe und haben damit nichts zu tun, ausser das deren Kreditrisiko den Basiswert bildet wenn man so will.

 

Und nochmal: Emittent ist einzig und allein die Commerzbank. Und die machen keinen Hehl daraus um was es sich bei dieser Strukturierten Anleihe handelt. Nirgendwo steht das es sich um einen klassischen Corporate Bond handelt!

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Quasi_Modo

Doch, kapiert habe ich es schon.

 

Meinte es so, dass die US-Autobauer keinen Kredit bekommen hätten, wenn die Commerzbank den Kredit nicht durch diese Anleihe abgesichert hätten.

 

Also indirekt profitiert doch Chrysler usw. von dieser Anleihe.

 

Dass dies jetzt schwieriger wird, könnte wirklich den Ruin für Chrysler, Ford, GM bedeuten. Nun müssen die sich einen neuen Trick überlegen.

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H.B.
Es wird lediglich deren Kreditrisiko verbrieft. Die wissen nichts von dieser Anleihe und haben damit nichts zu tun, ausser das deren Kreditrisiko den Basiswert bildet wenn man so will.

 

Damit ich es auch verstehe: Ist diese Anleihe ein "CDS" im Zertifikatmäntelchen?

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Herr S.
Damit ich es auch verstehe: Ist diese Anleihe ein "CDS" im Zertifikatmäntelchen?

 

Ja, so ist es!

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Herr S.
Doch, kapiert habe ich es schon.

 

Meinte es so, dass die US-Autobauer keinen Kredit bekommen hätten, wenn die Commerzbank den Kredit nicht durch diese Anleihe abgesichert hätten.

 

Also indirekt profitiert doch Chrysler usw. von dieser Anleihe.

 

Dass dies jetzt schwieriger wird, könnte wirklich den Ruin für Chrysler, Ford, GM bedeuten. Nun müssen die sich einen neuen Trick überlegen.

 

Nein, das muss nicht sein. Du kannst Kreditrisiken ohne das entsprechende Unternehmen handeln.

Du übernimmst das Ausfallrisiko und als "Versicherungsprämie" erhälst du die Zinsen.

 

Absichern tun sich die Gläubiger von den Autobauern durch solche Geschäfte, nicht (unbedingt) die Autobauer selber.

 

Nochmal als Beispiel: Die Commerzbank hat eine GM Anleihe im Depot und möchte das Risiko raushaben. Also fragt sie jemanden ob er das Risiko abnimmt (das warst du!). Dafür möchtest du aber eine Prämie (deine Zinsen).

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Malvolio
zu Malvovio:

....Commerzbank-Wertpapierberater: "einziger Emitient ist die Commerbank!" als Sicherheit genügt.

 

Das ist für mich Betrug!

 

Natürlich bin ich selber schuld, wenn ich auf albanische Hütchenspieler reinfalle. Auch dieser Hütchenspieler hofft darauf, dass es noch einzelne Leute gibt, die den Trick noch nicht kennen und mir vorgaukeln ehrlich eine Nuss unter einem Becher zu stecken. In Wahrheit ist aber unter allen drei Bechern nur Luft.

 

Beides ist für mich Betrug.

 

Sorry, aber das ist Blödsinn. Ich glaube ich habe vor einigen Tagen gelesen, das allein die Commerzbank über 80.000 verschiedene Derivate im Umlauf hat. Du kannst auch Zertifikate auf lebende Schweine oder gefrorenen Orangensaft kaufen, genau so wie auf Aktien, Zinssätze oder eben Kredite, wenn du willst. Alle haben einen Emittenten, z.B. die Commerzbank aber beziehen sich eben auch auf irgend ein anderes Basisgeschäft. Es ist quasi eine Wette, die du eingehst. Die Banken verkaufen solche Derivate weil es eben Leute gibt, die sie .... warum auch immer .... kaufen wollen. Das hat nichts mit Hütchenspielerei oder gar Betrug zu tun. Du hast einfach Sachen gekauft von denen du keine Ahnung hast und worüber du dich nicht informiert hast. Du kommst mir vor wie einer der 30 Jahre lang jeden Tag 120 filterlose Zigaretten raucht, und hinterher die Tabakfirma verklagt. ;)

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Quasi_Modo

Malvolio! Du hast natürlich zu 100% recht.

 

Du musst aber zugeben, dass meine Commerzbankanleihen mit einer wesendlich geringeren Rendite aufwarten, als ob ich das Geld auf Anleihen der vier Autobauer verteilt hätte. Und das, obwohl das Risiko identisch wäre.

 

Das liegt natürlich ausschließlich daran, dass es mehr solche Blödköppe wie mich gibt, die nicht kapieren, was sie da kaufen.

 

Und Du kannst mir einfach nicht ausreden, dass solche Anleihen gerade deshalb an den Markt gebracht werden, damit sie falsch verstanden werden.

 

Du hast recht, wenn Du mich eher mit einem Raucher vergleicht. Der Vergleich ist passender. Aber auch hier gab die Zigarettenindustrie jahrzehntelang Milliarden aus um zu suggerieren, dass eine Gesundheitsgefährdung nicht bewiesen sei.

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chaosmaker85

Ich finde das Produkt an sich auch nicht verwerflich (naja, wohin uns das Weiterverschieben von strukturierten Krediten bringt sehn wir ja aktuell im großen Stil) sondern nur, dass man das Wörtchen Anleihe dafür missbraucht. Aber was will man machen. Im Kontext beschreibts die CoBa als "Credit linked note, first to default."

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Delphin
Du musst aber zugeben, dass meine Commerzbankanleihen mit einer wesendlich geringeren Rendite aufwarten, als ob ich das Geld auf Anleihen der vier Autobauer verteilt hätte. Und das, obwohl das Risiko identisch wäre.

Kann die Commerzbank als Emittent die Rendite festlegen? Die ergibt sich doch aus dem Preis und den bestimmen wie immer Angebot und Nachfrage. Gut es sei denn, man kauft im Primärmarkt, also z.B. bei Emission.

 

Wenn der Preis so hoch liegt, dass die Rendite nicht so hoch ist, dann ist die CLN vermutlich auch nicht so riskant, wie die Anleihen der Firmen, auf die sie sich bezieht. Da muss man wirklich ganz genau lesen, wie dieses Papier funktioniert. Aber wird schon seinen Grund haben, wenn der Zweitmarkt einigermassen breit ist, kann man jedenfalls davon ausgehen, dass die Preise nicht willkürlich sind.

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Malvolio
Malvolio! Du hast natürlich zu 100% recht.

 

Du musst aber zugeben, dass meine Commerzbankanleihen mit einer wesendlich geringeren Rendite aufwarten, als ob ich das Geld auf Anleihen der vier Autobauer verteilt hätte. Und das, obwohl das Risiko identisch wäre.

 

Das liegt natürlich ausschließlich daran, dass es mehr solche Blödköppe wie mich gibt, die nicht kapieren, was sie da kaufen.

 

Und Du kannst mir einfach nicht ausreden, dass solche Anleihen gerade deshalb an den Markt gebracht werden, damit sie falsch verstanden werden.

 

Du hast recht, wenn Du mich eher mit einem Raucher vergleicht. Der Vergleich ist passender. Aber auch hier gab die Zigarettenindustrie jahrzehntelang Milliarden aus um zu suggerieren, dass eine Gesundheitsgefährdung nicht bewiesen sei.

 

 

Klar wollen die Banken mit solchen Anleihen bzw. Zertifikaten Geld verdienen. Das kann man ihnen nicht mal vorwerfen, sie sind schließlich nicht die Caritas. ;) Die Komplexität vieler Produkte kommte hier vermutlich auch nicht ungelegen. Aber nochmal ... niemand wird gezwungen sein Geld so anzulegen. Für manche Anleger mag das Sinn machen. Aber normale Anleger sollten von sowas einfach die Finger lassen, speziell wenn sie sich nicht damit auskennen. Man muss immer die beiden wichtigsten Regeln beachten.

 

1) Nie zu viele Eier in einen Korb legen, dh. Risiken verteilen und eingrenzen.

 

2) Nur Sachen machen die man auch versteht.

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Torman
Damit ich es auch verstehe: Ist diese Anleihe ein "CDS" im Zertifikatmäntelchen?

 

Das ist ein CDS bei dem der Käufer sofort die komplette Summe als Sicherheit hinterlegt. Damit kann eine Bank solche Risiken auch an Privatkunden verkaufen. Das ist für die Bank sogar sicherer als das Kontrahentenrisiko im Interbankenmarkt einzugehen. Normalerweise müsste der Käufer also eine Verzinsung entsprechend der Bonität des Emittenten plus die CDS-Prämie erhalten. Ich habe nicht den Eindruck, dass dies der Fall ist. Es gibt offensichtlich genug Privatanleger, die die Risiken dieser Produkte falsch einschätzen. Ich denke Institutionelle kaufen solche Anleihen nicht, das sieht man schon an dem relativ kleinen Volumen der Papiere.

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Manche nachträglichen und besserwisserischen Äußerungen lösen nur noch Kopfschütteln aus. Jeder der sagt, man hätte es wissen müssen, wo waren denn seine warnenden Hinweise? Wann hat er denn dagegen gepostet?

 

Wer von diesen Besserwissern war in einer Commerzbank Filiale und hat eine Beratung zu den Colibri Anleihen erfahren? Ich war dabei als eine ältere Bekannte sich in einer großen Commerzbank Filiale hat beraten lassen.

 

Risiko war das letzte was da bei Colibri-Papieren erwähnt wurde. Als ich mich dann einschaltete und den Beratern sagte um was es sich bei diesen Zeitbomben Colibri in Wirklichkeit handelt, hieß es nur, "völlig unmöglich". Das einzige Risiko wäre, dass "die Commerzbank Pleite geht".

 

Glaubt denn irgendeiner ernstlich, die Commerzbank habe das Ding nicht Klapperschlange, Zeitbombe, Falltür oder Fassade genannt sondern mit dem Namen eines kleinen, süßen und unschuldigen Vögleins belegt, rein aus Zufall ohne eiskalte Berechnung?

 

Über soviel Naivität kann man doch nur den Kopf schütteln.

 

Was glaubt ihr eigentlich wie viele Leute, die in die Bank gehen um sich b(e)raten zu lassen überhaupt wissen, dass es so etwas wie Emissionsprospekte bei Anleihen gibt? Ich behaupte keine 5%, wenn ich mir Verwandtschaft und Bekanntschaft so ansehe. Aber macht doch mal eure eigene Umfrage ...

 

Ich habe es einfach satt, dass jeder so tut, als müsse man ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium/Banklehre haben, bevor man eine Bank zur Beratung betritt.

 

P.S. Ich weiß, dass die Commerzbank sich eine juristisch wasserdichte Erklärung für den Namen ausgedacht hat, schließlich wussten die was da passieren würde. (Colibri- Cobold- oder Synthia = Der Name leitet sich von Corporate Bond Linked Debt ab.)

 

P.P.S. Links

 

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=6392

 

http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405A80...n~Scontent.html

 

http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/a...html?eid=415456

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Herr S.
· bearbeitet von Herr S.

Äh, der Gute hatte keine Beratung sondern sich das Ding selber rausgesucht. Da kann man doch erwarten das man sich dann auch ein bißchen informiert was man da kauft und sich nicht auf den Onvista Steckbrief verläßt oder?

 

Und auch wenn ich mich wiederhole: Wenn man sich die Info´s der Commerzbank zu diesen Anleihen anschaut, steht da was es ist!

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Stephan09

Fragt sich nur seit wann.

Und hier das Risiko lt. Termsheet... davon steht bei der comdirect aber nicht!

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=6392

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Das man Beratern in Banken oder gar von Strukturvertrieben als normaler Kunde oft ungenügend beraten wird ist sicher richtig und zu kritisieren. Aber gerade deshalb muss man heutzugatage aufpassen und sich nichts aufschwatzen lassen. Und man muss kein Experte sein, um mit einem Mindestmaß an Misstrauen und gesundem Menschenverstand einem "Verkäufer" gegenüber zu treten. Niemand wird mit der Pistole gezwungen so eine Anleihe zu kaufen. Und wenn man sich das ganze schriftlich geben lässt, dann hat man hinterher auch was in der Hand, um ggf. Schadenersatz wegen einer möglichen Falschberatung geltend machen zu können. Und wenn mir irgendwas zu undurchsichtig oder kompliziert erscheint, dann kaufe ich es nicht .... Punkt.

 

.... und wer sich sowas selbst aussucht und über Online- Broker kauft kann sich erst recht nicht beschweren .... nur ärgern. ;)

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Delphin
· bearbeitet von Delphin

@superhirn

Also ich kann mir schon vorstellen, dass diese Anleihen für Privatkunden und mit niederen Beweggründen aufgelegt worden sind. Und selbstverständlich kann ich mir sehrt gut vorstellen, dass sie von Beratern verkauft wurden, die sie entweder nicht verstehen oder gar kein Interesse daran haben, dem Kunden etwas Geeignetes zu verkaufen. Und natürilich finde ich es verwerflch, solche Instrumente überhaupt zu erwähnen, wenn man als Berater schon weiß, dass der Rest des Tages nicht ausreichen würde, um der alten Dame verständlich zu erklären, was sie da eigentlich kauft.

 

Nach meiner persönlichen Erfahrung mit Bankberatern ist das Problem aber eher, dass die wirklich sehr wenig gelernt haben und ein solches Produkt eh selbst gar nicht verstehen und nicht durchschauen, warum das plötzlich auf ihrer Verkaufsliste steht. Einige, die ich gesprochen hatte schienen auch ganz offensichtlich auf einer Verkaufsschulung gewesen zu sein, die waren sozusagen spürbar gar nicht sie selbst, und im Gründe geistig auch nicht anwesend.

 

Das sind alles schwerwiegende Vorwürfe - und ja, ich wünschte, man könnte dagegen etwas unternehmen, bzw. die entsprechenden Banken und Filialleiter und Berater vor Gericht bringen. Das ist aber in der Praxis schwierig. Ich denke, man kann vor allem aufklären - ich meine, die meisten normalen Menschen überschätzen die Fähigkeiten und Fachkompetenz ihres Bankberaters in der Filiale (oder Versicherungsvertreters) um einige Zehnerpotenzen. Leider.

 

(Der Thread-Opener schien mir aber nicht wirklich unter die Kategorie zu fallen, die eigentlich ein Festgeld wollte. Er hatte sich halt nur nicht genau informiert. Das ist ärgerlich und wird gute Lehre sein. Und wenn er es schafft, den Berater zu verklagen - ich drücke ihm die Daumen!)

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tedesco
Kann die Commerzbank als Emittent die Rendite festlegen? Die ergibt sich doch aus dem Preis und den bestimmen wie immer Angebot und Nachfrage. Gut es sei denn, man kauft im Primärmarkt, also z.B. bei Emission.

 

Wenn der Preis so hoch liegt, dass die Rendite nicht so hoch ist, dann ist die CLN vermutlich auch nicht so riskant, wie die Anleihen der Firmen, auf die sie sich bezieht. Da muss man wirklich ganz genau lesen, wie dieses Papier funktioniert. Aber wird schon seinen Grund haben, wenn der Zweitmarkt einigermassen breit ist, kann man jedenfalls davon ausgehen, dass die Preise nicht willkürlich sind.

Diese Retailzertifikate/"Anleihen" werden am liebsten "in der Zeichnungsphase" an arglose Privatanleger, die das Risiko-Rendite-Profil nicht verstanden haben, zum Festpreis verkauft. Dafür erhält der Verkäufer eine üppige Provision vom Emittenten.

 

Wenn das Wertpaier dann 'ausverkauft' ist, kann der spätere Börsenkurs dem Emittenten eigentlich egal sein, wenn es sowieso kein Marketmaking gibt.

Für Anleger interessant können solche Kreditwetten eigentlich nur dann sein, wenn man sie für einen Bruchteil des Nennwertes an der Börse kauft. Dabei sollte man sich aber vor Augen führen, dass der Börsenkurs dieser illiquiden Wertpapiere (Gesamtemissionsvolumen hier nur 40 bzw 25 mio Euro!) nicht dem Marktpreis des Risikos entsprechen muß, stark schwanken kann und ein späterer Verkauf keineswegs sicher ist. (Die Volumina der angegebenen Börsentaxen liegen oft bei deutlich unter 50.000 Euro.)

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Delphin
Diese Retailzertifikate/"Anleihen" werden am liebsten "in der Zeichnungsphase" an arglose Privatanleger, die das Risiko-Rendite-Profil nicht verstanden haben, zum Festpreis verkauft. Dafür erhält der Verkäufer eine üppige Provision vom Emittenten.

 

Wenn das Wertpaier dann 'ausverkauft' ist, kann der spätere Börsenkurs dem Emittenten eigentlich egal sein, wenn es sowieso kein Marketmaking gibt.

Für Anleger interessant können solche Kreditwetten eigentlich nur dann sein, wenn man sie für einen Bruchteil des Nennwertes an der Börse kauft. Dabei sollte man sich aber vor Augen führen, dass der Börsenkurs dieser illiquiden Wertpapiere (Gesamtemissionsvolumen hier nur 40 bzw 25 mio Euro!) nicht dem Marktpreis des Risikos entsprechen muß, stark schwanken kann und ein späterer Verkauf keineswegs sicher ist. (Die Volumina der angegebenen Börsentaxen liegen oft bei deutlich unter 50.000 Euro.)

Danke für den Hinweis!

 

Wäre schön, man müsset den Berater dazu verpflichten, genau das dem Kunden zu erklären... ;)

 

Sicher es ist wie bei anderen Verkäufern, da darf man auch keinem über den Weg trauen. Aber dass es bei Bankberatern nicht auch so etwas wie einen Berufsethos gibt, das bleibt für mich mehr schwer zu verstehen - ich meine, die müssen sich doch auch morgens im Spiegel angucken - das würde mir schwerfallen, wenn ich das Geld von unbedarften alten Damen zum Fenster raus schmeiße. :w00t:

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tedesco
Ich war dabei als eine ältere Bekannte sich in einer großen Commerzbank Filiale hat beraten lassen.

 

Risiko war das letzte was da bei Colibri-Papieren erwähnt wurde. Als ich mich dann einschaltete und den Beratern sagte um was es sich bei diesen Zeitbomben Colibri in Wirklichkeit handelt, hieß es nur, "völlig unmöglich". Das einzige Risiko wäre, dass "die Commerzbank Pleite geht".

Hey - das hätte ich mir schriftlich (auf Briefpapier der Bank, mit Stempel und Unterschrift des Filialleiters/ eines Zeichnungsberechtigten) geben lassen. Dazu noch einen Beratungsbogen, in dem Risikoklasse 1 angekreuzt ist mit Anmerkung, dass ein Kapitalverlust unter allen Umständen vermieden werden muß.

Eine private Bürgschaft des Verkäufers würde zusätzlich auch nicht schaden.

:D

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Delphin
Eine private Bürgschaft des Verkäufers würde zusätzlich auch nicht schaden.

Das find ich mal ne gute Idee. :thumbsup::lol:

 

Aber ne, nützt nix. Da wird sicher jemand ankommen und eine entsprechende Versicherung anbieten, dann ist es wieder für die Katz... :lol:

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tedesco
Aber dass es bei Bankberatern nicht auch so etwas wie einen Berufsethos gibt, das bleibt für mich mehr schwer zu verstehen - ich meine, die müssen sich doch auch morgens im Spiegel angucken - das würde mir schwerfallen, wenn ich das Geld von unbedarften alten Damen zum Fenster raus schmeiße.

Es soll Ex-Bankangestellte geben, die das genauso sehen - und dementsprechend gehandelt haben.

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