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Optimale Absicherung Aktiendepot mit RK1/2

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juro

Ich würde die Erklärung in der veränderten Inflationsentwicklung suchen. Seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre ist die Inflation in den Industrieländern auf relativ niedrigem Niveau stabil. Deshalb bedeuten Zinsanstiege in der Regel positive Konjunkturerwartungen und Zinsrückgänge negative Konjunkturerwartungen. Offensichtlich muss sich dann eine negative Korrelation von Renten und Aktien ergeben.

 

In der Zeit davor war die Inflationsrate viel volatiler. Zinsveränderungen waren also nicht unbedingt konjunkturbedingt, sondern auch bei ähnlichen Konjunkturerwartungen auf veränderte Inflationserwartungen zurückzuführen. Höhere Zinsen, die nur höhere Inflation widerspiegeln, sind aber auch für Aktien negativ (abgezinster zukünftiger Cash-Flow sinkt). Andersrum passt es natürlich auch. Die Disinflationsphase bis Mitte der 90er Jahre hat enorme Kursgewinne bei Renten und Aktien bewirkt. Würde es wieder zu einem deutlichen anziehen der Inflation kommen, wird man mit Renten und Aktien viel verlieren. Dann wäre die Korrelation wieder positiv.

 

Entscheidend für die segensreiche negative Korrelation beider Anlageklassen sind also stabile Inflationserwartungen, was die Zentralbanken auch weiterhin anstreben.

 

Habe Deine Analyse eben nochmal gelesen und empfinde Sie wirklich als ausgesprochen hilfreichthumbsup.gif .

 

Die Erkenntnis ist zentral für alle die zur Zeit ihren RK1/2-Anteil ausbauen. Diese Einsicht stellt mMn auch die risikominimierende Wirkung von Staatsanleihen stärker in Frage. Die Zinsen können nur irgendwann steigen (Gift für Staatsanleihen). Sollte die Inflation tatsächlich stark einsetzen, dann verliert sich auch die negative Korrelation und damit eine sehr wichtige Eigenschaft. Das spricht zur Zeit doppelt gegen Langläufer.

 

Tagesgeld und Kurzläufer wirken zwar wohl noch depotstabilisierend, aber sie haben auch die traurigste Renditeerwartung aller Anlageklassen in diesem Jahrhundert, vor allem wenn man an Inflation glaubt.

Immobilien, Hedgefonds und Managed Futures (und Currency/Carry-ETFs in kleiner Beimischung) sind zur Zeit daher eine echte Alternative. Das Verlassen auf bewährte Formeln der Vergangenheit kann sich leicht - wie so oft beim Anlegen - als Sackgasse erweisen.

 

 

Kann mich dem nur anschliessen. :thumbsup: Sehr interessante Aspekte. Wobei ich Staatsanleihen nicht ausschliesslich aus Renditegründen im Portfolio habe sondern als stabilisierendes, verstetigendens Element. Moment ausschliesslich Kurzläufer. ^_^

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Ich würde die Erklärung in der veränderten Inflationsentwicklung suchen. Seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre ist die Inflation in den Industrieländern auf relativ niedrigem Niveau stabil. Deshalb bedeuten Zinsanstiege in der Regel positive Konjunkturerwartungen und Zinsrückgänge negative Konjunkturerwartungen. Offensichtlich muss sich dann eine negative Korrelation von Renten und Aktien ergeben.

 

In der Zeit davor war die Inflationsrate viel volatiler. Zinsveränderungen waren also nicht unbedingt konjunkturbedingt, sondern auch bei ähnlichen Konjunkturerwartungen auf veränderte Inflationserwartungen zurückzuführen. Höhere Zinsen, die nur höhere Inflation widerspiegeln, sind aber auch für Aktien negativ (abgezinster zukünftiger Cash-Flow sinkt). Andersrum passt es natürlich auch. Die Disinflationsphase bis Mitte der 90er Jahre hat enorme Kursgewinne bei Renten und Aktien bewirkt. Würde es wieder zu einem deutlichen anziehen der Inflation kommen, wird man mit Renten und Aktien viel verlieren. Dann wäre die Korrelation wieder positiv.

 

Entscheidend für die segensreiche negative Korrelation beider Anlageklassen sind also stabile Inflationserwartungen, was die Zentralbanken auch weiterhin anstreben.

 

Habe Deine Analyse eben nochmal gelesen und empfinde Sie wirklich als ausgesprochen hilfreichthumbsup.gif .

 

 

Hier ein Artikel, der die einzelnen Phasen der Aktien/Renten-Korrelation beschreibt: http://www.rzb.at/eBusiness/services/resources/media/1023296711504-1025308884300_1025311324067_1027643541227-1027270351181-1-NA-DE.pdf

 

Zusammenhang Aktien - Anleihen - mit großen Schwankungen

 

In dieser Studie wurden die Zusammenhänge (in Form von Korrelationen) zwischen Aktien- und Rentenmärkten untersucht und dabei auf die oft gestellte Frage, wie sich diese zwei Märkte zueinander verhalten, eine Antwort gefunden.

...

Der langfristige Chart zeigt also, dass Anleihenkurse dann positiv performen, wenn Aktien dies auch tun und umgekehrt, es gibt jedoch Phasen wo dies nicht der Fall ist, weshalb man sich auf diese einfache Regel nicht verlassen kann.

 

 

 

 

 

 

 

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