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davidgoldmann

Sparplan für Kinder - Beste Anlageform?

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davidgoldmann

Servus Leute,

 

Da nun mein ETF-Langfristdepot steht möchte ich mich mit dem Thema Sparplan für mein Kind beschäftigen. Mein Kind ist jetzt 1 Jahr alt und das angesparte Geld soll dann fürs Studium + 1 - 2 Jahre Auslandsaufenthalt zur Verfügung stehen. Es sollen 300 monatlich gespart werden wobei der Anlagehorizont für den Sparplan ungefähr 20 Jahre beträgt .

 

Ich bin mir jetzt noch nicht sicher welche Form der Anlage ich wählen soll. Diese vielen speziellen Kindersparplan-Angebote von Großbanken haben mir mit ca. 3% eine zu schlechte Verzinsung. Mindestens 5% p.a. sollte die Rendite schon sein.

 

Eine Möglichkeit wäre das Geld erstmal auf Tagesgeldkonten und Festgeldkonten zu besparen, da hier momentan Verzinsungen von über 5% drin sind. Ich weiß aber gar nicht, ob überhaupt Kinder ein Tagesgeld bzw. Festgeldkonto haben können.

 

Ich habe mal über zinsen-berechner.de folgendes eingegeben:

 

monatliche Sparrate: 300

 

Zeitraum: 20 Jahre

Verzinsung: 5% p.a.

 

Abgeltungssteuersatz:26,25 %

 

Kinderfreibetrag:8.501

 

------------------------------

 

Dabei kommt heraus:

 

Das erzielte Endkapital inkl. Zinsen beträgt: 122.261,37 Euro

 

Einzahlungen gesamt: 72.000,00 Euro (240 monatliche Sparraten)

 

Zinsen gesamt: 50.261,37 Euro

 

Steuerabzüge gesamt: 0,00 Euro

 

Da die jährlichen Zinsgutschriften immer unter dem Freibetrag von 8.501 liegen fallen keine Steuern bzw. Abgeltungsssteuer an.

 

 

 

Eine andere Möglichkeit wäre eine Fondssparplan. Kann man für Kinder ein Depot eröffnen und einen Sparplan einrichten? Welcher Fonds es werden könnte weiss ich noch nicht. Mir ist es allerdings wichtig, dass er geringe Gebühren hat. Also wird es wohl ein ETF werden. Vielleicht sogar der ARERO.

 

Das Problem bei einem Fondssparplan ist jedoch, dass hier die Abgeltungssteuer voll zuschlägt. Da die angesparte Summe nach 20 Jahren entnommen werden soll, müssten dann die Erträge pauschal mit 26,25 % besteuert werden.

 

In meinem Rechenbeispiel würde es dann folgendermaßen aussehen:

 

monatliche Sparrate: 300

 

Zeitraum: 20 Jahre

 

Verzinsung: 6,5 % p.a. (hier habe ich 7% Performance angenommen abzüglich 0,5% Verwaltungsgebühren)

 

Abgeltungssteuersatz:26,25 %

 

Kinderfreibetrag:8.501

 

--------------------------------

 

Dabei kommt heraus:

 

Das erzielte Endkapital beträgt: 144.692,22 Euro

 

Einzahlungen gesamt: 72.000,00 Euro (240 monatliche Sparraten)

 

Erträge vor Steuern gesamt: 72.692,22 Euro

 

Zu versteuernde Erträge - Kinderfreibetrag: 64.191,22

 

Erträge - Abgeltungssteuer: 64.191,22 - 16.850,2 = 47341,02

 

Endkapital nach Steuern: 127.842,02

 

Die Kosten des Sparplans belaufen sich bei DAB auf 2,5 zzgl 0,25%. Das wären bei 300 --> 3,25 pro Monat. Macht 39 pro Jahr und 780 für 20 Jahre. Die 780 müssten also nich abgezogen werden.

 

Unter den getätigten Annahmen geben sich beide Modelle nicht viel. Ohne Abgeltugnssteuer hätte ich ganz klar die Variante mit dem Fondssparplan vorgezogen. Was meint Ihr wäre die bessere Alternative bzw. gibt es noch weitere Möglichkeiten die in Frage kommen könnten?

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harryguenter
Eine Möglichkeit wäre das Geld erstmal auf Tagesgeldkonten und Festgeldkonten zu besparen, da hier momentan Verzinsungen von über 5% drin sind. Ich weiß aber gar nicht, ob überhaupt Kinder ein Tagesgeld bzw. Festgeldkonto haben können.

Ja, viele (nicht alle) banken bieten das an. In der Regel aber ohne Online-Zugriff. Ich glaube da gibt es gesetzliche Bestimmungen - zumindest wenn es sich auch um eine Depotbank handelt.

 

Verzinsung: 5% p.a.

Ausgehend von einer Zielinflationsrate der EZB von unter 2% sind 5% langfristig und durchschnittlich wohl eher unrealistisch.

 

Kinderfreibetrag:8.501

Dabei kommt heraus:

Das erzielte Endkapital inkl. Zinsen beträgt: 122.261,37 Euro

Einzahlungen gesamt: 72.000,00 Euro (240 monatliche Sparraten)

Zinsen gesamt: 50.261,37 Euro

Steuerabzüge gesamt: 0,00 Euro

Da die jährlichen Zinsgutschriften immer unter dem Freibetrag von 8.501 liegen fallen keine Steuern bzw. Abgeltungsssteuer an.

Bitte beachte, dass die eigene Krankenversicherungspflicht fürs Kind früher einsetzt (viertausendirgendwas EUR glaube ich). Diese Grenze wirst Du wohl vorher sprengen.

 

Eine andere Möglichkeit wäre eine Fondssparplan. Kann man für Kinder ein Depot eröffnen und einen Sparplan einrichten?

Ja, aber ich kenne keine deutsche Bank die einen Online-zugang erlaubt (s.o.).

 

Welcher Fonds es werden könnte weiss ich noch nicht. Mir ist es allerdings wichtig, dass er geringe Gebühren hat. Also wird es wohl ein ETF werden. Vielleicht sogar der ARERO.

Aber nicht mit 100% besparen. Alte Grundregel lautet immer: Aktienanteil ca. 100 - Lebensalter in Prozent. Wenns für die Altersvorsorge wäre wärs ja auch OK. Wenn Dein Kind mit 20 das Geld braucht würde ich den Aktienanteil zu Beginn auf vielleicht 50% reduzieren, und über die Jahre hinweg weiter reduzieren. (Ziel: ca. 30% Aktienanteil bei errecihen des 20. Lebensjahres. Das würde dann ungefähr der Situation eines Rentners zu Rentenbeginn gemäß der Grundregel entsprechen (wenn Du der Grundregel folgen möchtest).

 

Das Problem bei einem Fondssparplan ist jedoch, dass hier die Abgeltungssteuer voll zuschlägt. Da die angesparte Summe nach 20 Jahren entnommen werden soll, müssten dann die Erträge pauschal mit 26,25 % besteuert werden.

Jein. Die Dividenden fallen jährlich an und nutzen Sparerpauschbetrag und Nichtveranlagungsbescheinigung (zusammen die 8501 EUR). Was hinder Dich aber daran in guten Aktienjahren auchmal einen Gewinn zu realisieren, diese Freibeträge damit auszuschöpfen und nach kurzer Zeit (4 Wochen vielleicht) das Geld wieder in einen Aktienfonds (besser einen anderen) zu investieren.

Derzeit fällt den Finanzämtern der Gestaltungsmißbrauchsnachweis da noch schwer solange man nicht innerhalb weniger Tage dieselben Positionen neu kauft.

 

Die Kosten des Sparplans belaufen sich bei DAB auf 2,5 zzgl 0,25%. Das wären bei 300 --> 3,25 pro Monat. Macht 39 pro Jahr und 780 für 20 Jahre. Die 780 müssten also nich abgezogen werden.

Bei Deiner hohen Sparrate fürs Kind fände ich es ne Überlegung wert nur alle 6 Monate für 1800 EUR an der Börse direkt zu ordern (ca. 10-15 EUR gebühr statt 20). Der Cost Average Effekt Unterschied zwischen monatlicher und jährlicher Einzahlung ist auf lange Zeiträume gesehen gering.

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bluechip3000
Ja, aber ich kenne keine deutsche Bank die einen Online-zugang erlaubt (s.o.).

 

Lt. Aussage der Diba wird das im Verlauf des Jahres bei denen so umgestellt, dass dann auch Online-Trading bei Junior-Depots möglich ist.

 

Dort habe ich nämlich ein Depot eröffnet, spare monatlich auf das TG-Konto und kaufe zwei bis dreimal im Jahr ETFs. Das kleine Depot, bestehend aus MSCI World und MSCI EM.

 

bluechip

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el galleta
Ja, viele (nicht alle) banken bieten das an. In der Regel aber ohne Online-Zugriff. Ich glaube da gibt es gesetzliche Bestimmungen - zumindest wenn es sich auch um eine Depotbank handelt.

...

Ja, aber ich kenne keine deutsche Bank die einen Online-zugang erlaubt (s.o.).

Doch, die CoDi bietet das.

 

Aber nicht mit 100% besparen.

Der ARERO wäre aber - da nicht nur aus Aktien bestehend - durchaus eine gute Möglichkeit.

 

saludos,

el galleta

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Sapine

Grundsätzlich würde ich im Falle eines Fondssparplans ausschüttende Fonds bevorzugen, um den Thesaurierungsanteil klein zu halten. Desweiteren wie von harryguenter schon vorgeschlagen, gelegentliche Umschichtungen vornehmen, um die angesammelten Wertsteigerungen vorzeitig zu realisieren. Spätestens fünf Jahre vor Ende des Sparplans macht es ohnehin Sinn, in risikoarme Anlagen umzuschichten, auch dabei kann man die Freibeträge mehrfach ausschöpfen. Am Ende wird der Sprössling das Sümmchen ja nicht in einem Jahr auf den Kopf hauen müssen, d.h. eine gestaffelte Entnahme ermöglicht die Realisierung weiterer steuerfreier Wertsteigerungen. Aber insgesamt darauf achten, dass auch die Höchstbeträge für Kindergeld und Krankenkasse nicht überschritten werden.

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hugolee
Jein. Die Dividenden fallen jährlich an und nutzen Sparerpauschbetrag und Nichtveranlagungsbescheinigung (zusammen die 8501 EUR). Was hinder Dich aber daran in guten Aktienjahren auchmal einen Gewinn zu realisieren, diese Freibeträge damit auszuschöpfen und nach kurzer Zeit (4 Wochen vielleicht) das Geld wieder in einen Aktienfonds (besser einen anderen) zu investieren.

Derzeit fällt den Finanzämtern der Gestaltungsmißbrauchsnachweis da noch schwer solange man nicht innerhalb weniger Tage dieselben Positionen neu kauft.

 

Du meinst wenn ich unter dem Freibetrag liege greift die Abgeltungssteuer nicht.

 

Ich verstehe es so, dass ich den Gewinn aus "guten Jahren" wie Du schreibst, mitnehme und Zeitversetzt in eine andere Position (damit das Finanzamt das nicht merkt) wieder anlege.

In der Zeit wo ich nicht investiert bin, könnte ich die Fondsparpläne aussetzen und lasse sie aufs TG-Konto laufen.

Wenn ich wieder Einsteige kann ich das entweder mit einer einmaligen Transaktion realisieren oder über eine erhöhte Sparrate.

 

hugolee

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harryguenter
Du meinst wenn ich unter dem Freibetrag liege greift die Abgeltungssteuer nicht.

Ja, für die ersten 801 EUR. Für den Rest mußt Du Deiner Bank vorab eine Nichtveranlagungsbescheinigung vorlegen, oder im nachhinein Steuererkärungen machen.

 

Ich verstehe es so, dass ich den Gewinn aus "guten Jahren" wie Du schreibst, mitnehme und Zeitversetzt in eine andere Position (damit das Finanzamt das nicht merkt) wieder anlege.

In der Zeit wo ich nicht investiert bin, könnte ich die Fondsparpläne aussetzen und lasse sie aufs TG-Konto laufen.

Wenn ich wieder Einsteige kann ich das entweder mit einer einmaligen Transaktion realisieren oder über eine erhöhte Sparrate.

Genau, Kursgewinne und Dividenen / Zinsen innerhalb der steuerfreien Grenzen realisieren und dann mit etwas Abstand und in ein anderes Produkt wieder anlegen. Es findet sich schon eine Begründung warum man jetzt gerade den Sparplan und Fondsbestand von Fonds x auf y umschichtet und auch für eine Investmentpause mit defensiver Tagesgeldkontoanlage findet sich schon Gründe. In den ersten Jahren wird dies sowieso kaum erforderlich sein.

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davidgoldmann

Hi Leute,

 

vielen Dank für die schnellen Antworten.

 

@harryguenter:

 

Warum wäre es so wichtig ein Online-Depot zu haben? Großartig traden wollte ich sowieso nicht. Sondern nur den Sparplan drüber laufen lassen, damit der höhere Freibetrag für das Kind auch anerkannt wird.

 

Das die Zinsen nicht so hoch bleiben werden ist ja sehr wahrscheinlich. Deshalb tendiere ich doch eher zur Fondsvariante.

 

Ich habe im Internet gelesen, dass die Erträge nicht über 5.001 pro Jahr liegen dürfen. Sonst muss sich das Kind separat krankenversichern.

 

Was die Grundregel angeht müsste ja der Aktienanteil bei 99 % liegen 100 - Lebensalter von 1. B)

 

Der Arero besteht ja wie el galetta richtig anmerkt nicht nur aus Aktien. Hier beträgt die Aktienquote ca. 60 %. Also wäre der recht passend. Den Aktienanteil im Laufe der Zeitzu reduzieren ist ein guter Tipp, weil das Geld dann wirklich benötigt wird und gegen Ende hin einer nicht zu großen Volatilität ausgesetzt sein sollte.

 

Die Idee mit den Gewinnrealisierungen ist super! Darauf bin ich gar nicht kommen. Ich müsste dann darauf achten, dass ich bei einem Gewinn um die 5.000 einpaar Anteile steuerfrei veräußere. Warum sollte man eigentlich 4 Wochen warten um das Geld wieder zu investieren und warum sollte man einen anderen Aktienfonds wählen? Was hätte das Finanzamt daran auszusetzen? Es sollte mir doch frei stehen, wann ich reinvestiere, welchen Fonds ich nehme und wie ich die Freibeträge meines Kindes optimal ausnutze.

 

Nur alle 6 Monate zu besparen wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Dann müsste ich das Geld auf einem Tagesgeldkonto von meinem Kind ansparen.

 

@ Sapine:

 

Warum würdest du ausschüttende bevorzugen? Kommt der Zinseszinseffekt bei thesaurierenden Fonds nicht besser zur Geltung?

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billy-the-kid
· bearbeitet von billy-the-kid

Hi David,

 

das mit einem Depot für Kinder mach´ ich schon ein Weilchen, die ältere Tochter wird demnächst volljährig.

 

Die Anlagen müssen halt "mündelsicher" sein, das ist ein etwas unbestimmter Rechtsbegriff, Optionsscheine sicher nicht, aber Arero müsste schon gehen (Argumente: breit gestreut, langfristige Anlage).

 

Viel Erfolg,

 

Grüße, billy-the-kid

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter
Warum wäre es so wichtig ein Online-Depot zu haben?
Manch einem ist das wichtig, deswegen wollte ich es nur erwähnt haben.

 

Ich habe im Internet gelesen, dass die Erträge nicht über 5.001 pro Jahr liegen dürfen. Sonst muss sich das Kind separat krankenversichern.
Ja, 4200 EUR Grenze für die Krankenversicherungspflicht und zusätzlich den Sparerpauschbetrag von 801 EUR.

 

Was die Grundregel angeht müsste ja der Aktienanteil bei 99 % liegen 100 - Lebensalter von 1. B)

Der Arero besteht ja wie el galetta richtig anmerkt nicht nur aus Aktien. Hier beträgt die Aktienquote ca. 60 %. Also wäre der recht passend. Den Aktienanteil im Laufe der Zeitzu reduzieren ist ein guter Tipp, weil das Geld dann wirklich benötigt wird und gegen Ende hin einer nicht zu großen Volatilität ausgesetzt sein sollte.

Gut, ich kenne den Fonds jetzt nicht näher. Der andere Aspekt ist auch die Frage wieviel Risiko Du gehen darfst (s.u.)

 

Die Idee mit den Gewinnrealisierungen ist super! Darauf bin ich gar nicht kommen. Ich müsste dann darauf achten, dass ich bei einem Gewinn um die 5.000 einpaar Anteile steuerfrei veräußere. Warum sollte man eigentlich 4 Wochen warten um das Geld wieder zu investieren und warum sollte man einen anderen Aktienfonds wählen? Was hätte das Finanzamt daran auszusetzen? Es sollte mir doch frei stehen, wann ich reinvestiere, welchen Fonds ich nehme und wie ich die Freibeträge meines Kindes optimal ausnutze.
Nee, so frei bist Du nicht. Wenn Du Fonds x verkaufst und morgen wieder kaufst wird Dir das Finanzamt - unabhängig b gewinn oder Verlust - vorwerfen dies nur aus Gründen der Steuerersparnis getan zu haben und das nennt sich nicht zulässiger Gestaltungsmißbrauch. Kaufst Du einen andern Fonds (z.B. eine Umschichtung in Renten zur Verringerung des Aktienanteils) so kannst Du das mit Deiner Strategie begründen. Wartest Du eine Weile ab so kannst man das z.B. mit Angst vor Kursverlusten begründen. Wer z.B. vor dem statistisch schlechten Börsenmonat verkauft kann sicherlich begründen die durchschnittlich 3-5% Verlust dieses Monats nicht mitgehen zu wollen. Fallen die Kurse in der Zeit tatsächlich gibt es einem sogar recht. Wer also etwas mehr verändert wird das Steuersparen besser begründen und kaschieren können. Dann hat's das Finanzamt schon schwer diesen Gestaltungsmißbrauch nachzuweisen.

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter
Die Anlagen müssen halt "mündelsicher" sein, das ist ein etwas unbestimmter Rechtsbegriff, Optionsscheine sicher nicht, aber Arero müsste schon gehen (Argumente: breit gestreut, langfristige Anlage).
Mit dem Thema der "Mündelsicherheit" habe ich mich mal am Rande befasst. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher inwiefern Eltern für ihre Kinder das wirklich machen müssen. Ich glaube es geht da primär um Vormundschaften und Vereine. Fallen leibliche Kinder unter die Vormundschaftsrechte?

Falls ja dürfte eine Investition in die meisten Aktienfonds und in größeren Quoten nicht erlaubt sein, und somit viele Eltern illegal handeln. Ich habe nämlich noch nie gehört dass Eltern beim Vormundschaftsgericht beantragt haben für Ihre Kinder in Aktienfonds investieren zu dürfen.

Etwas mehr Infos und eine grobe Übersicht über die erlaubten mündelsicheren Investments gibts hier: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCndelsicher

Die als mündelsicher eingestuften Investmentfonds hier: http://www.bvi.de/de/investmentfonds/anleg...heit/index.html

 

Ich für meinen Teil pfeif drauf, da ich bei Fehlinvestments für die Ausbildung meiner Kinder gradestehen muß. Eine gesunde Renten und Immofondsquote gehört sowieso in das Depot der Kinder.

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Sapine
@ Sapine:

Warum würdest du ausschüttende bevorzugen? Kommt der Zinseszinseffekt bei thesaurierenden Fonds nicht besser zur Geltung?

Der Vorteil bei thesaurierenden Fonds gilt insbesondere, wenn

- die Anlagen vor 2008 getätigt wurden. Dann erhöhst Du damit jedes Jahr Deine Altanlagen um den Thesaurierungsbetrag und kannst weiterhin steuerfreie Wertsteigerungen dafür kassieren.

- der Freibetrag/die NV ausgeschöpft ist. In dem Fall erreicht man über die Thesaurierung eine Stundung der Steuer und einen Zinseszinseffekt.

- man Ausgabeaufschläge auf die Fonds zahlt, bzw. bei Wiederanlage welche bezahlen müsste.

 

Der erste Fall trifft bei Dir nicht zu, da der Sparplan ja erst jetzt beginnt. Wenn Du eine NV-Bescheinigung hast, entfällt der zweite Grund. Bei den Ausschüttungen wird keine Steuer einbehalten und steht Dir bzw. Deinem Kind ununterbrochen zur Verfügung. Der dritte Grund wird uninteressant, wenn Du die Fonds ohne Ausgabeaufschlag kaufst bzw. mit sehr niedrigen Kaufspesen bei ETFs.

 

Dafür hast Du mit Ausschüttungen den Vorteil, dass Du jedes Jahr automatisch Gewinne realisierst. Dadurch musst Du weniger umschichten zur Gewinnrealisierung. Die Ausschüttungen kannst Du gemeinsam mit den Sparraten für neue Käufe verwenden.

 

Grundsätzlich frage ich mich, ob im Zusammenhang mit der neuen Abgeltungsteuer überhaupt noch ein Gestaltungsmissbrauch vorliegt bei Umschichtungen, wenn man Gewinne realisert. Früher konnte man Gewinne laufen lassen, bis sie steuerfrei waren und Verluste steuerrelevant realisieren, dies gibt es aber in Zukunft nicht mehr. Aber das führt an dieser Stelle vielleicht zu weit.

 

Gute Gründe für eine zeitnahe Umschichtung könnten sein:

Wechsel der Fondsgesellschaft (Ausländer, Inländer, Anlagestil, )

Wechsel des Fonds (TER, Zusammensetzung, Replikationsmethode, Ausschüttungstermin, Transparenz der Fondsunterlagen...)

Wechsel des Anlageschwerpunkts (Rebalancing, Erwartungen für eine Anlageregion, -thema ...)

Kauf und Verkauf des identischen Fonds würde ich auch vermeiden, wenn möglich.

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D-Mark
· bearbeitet von D-Mark

Hallo,

 

sorry, wenn ich indiskret werde, aber denkst du nicht auch, daß 120.000,- ein bisschen viel sind für ein Studium?

Klar, Inflation, Studiengebühren, Lebenskosten in 20 Jahren...

Aber trotzdem!

Ich habe ja selber mal studiert, u.a. Pädagogik und Geschichte und ich kann dir daher sagen: Ein Verhätscheln hat noch nie, in keiner Epoche, in keiner Gesellschaftsformation und in keiner familiären Binnenkultur jemals zu erzieherischen Erfolgen geführt!

Verhätscheln erzeugt leider vielmehr eine Tendenz, den Charakter des Kindes arrogant, snobistisch, ungerecht, narzistisch, unverantwortlich, faul, korrupt und masslos werden zu lassen. Außerdem wird in der ungeschönten Literatur von zahlreichen anderen tiefergehenden psychischen Auffälligkeiten berichtet.

Leider hat die heutige westliche Gesellschaft gänzlich verlernt, den Luxus vor dem Nachwuchs zu verstecken; das ist wirklich ein Arg geworden!

Früher war das mal ein zentraler Bestandteil der Erziehung in gehobenen Familien...

Ich will gewiss nicht dem Spartanismus und auch nicht dem Shintoismus das Wort reden (obwohl ich selbst Militarist bin),

aber eine gewisse "Härte" in der Erziehung fördert u.a.:

-Selbständigkeit

-formale soziale Integration (z.B. auch in Schulklassen oder Studentengemeinschaften)

-Verantwortunggsbewußtsein vor sich selbst, den Geschöpfen, der Erde und des Universums

-Lernbereitschaft

-Einsicht in die `wahren Dinge´

-Antizipationsfähigkeit

-Intellekt

-politische Kompetenz

-wirtschaftliches Denken (und viele Kinder und Jugendliche heute besitzen leider nicht mal genügend rudimentäre Geldkompetenz...)

 

Seit dem 19. Jhdt. gilt ja das romantische Motiv in der bürgerlichen Kernfamilie, wie dieser damals neue Vergesellschaftungsmodus im sozialwissneschaftlichen Jargon heißt. Man will dem Kinde Gutes tun, ihm Zuneigung geben und sich kümmern.

Allerdings: Das Sentiment ist nicht geeignet für die Erziehungsmaßstäbe. Da das Mensch gewissermaßen von der verbotenen Frucht aß, hat es das Paradies verlassen, wie es in der Parabel, übrigens haarscharf analysiert, heißt. Es muß sich Regeln geben, es muß sprechen, arbeiten (teilen) und planen. Und nichts davon kommt beim Neugeborenen von selbst!

Heute wird sehr stark das Vertrauensverhältnis betont, aber da muß man halt auch mal konsequent nachdenken und abstrahieren - sozusagen manche Dinge sind einfach auch politsch so gewollt und reduziert. Das sind auch bei leibe nicht immer altruistische Interessen...Deswegen: Solchen medialen (und wir werden medial beherrscht!) Verkürzungen sind Quatsch.

:teach:

 

Back to theme: Die 25% hauen natürlich rein. Für das von dir angestrebte Anlageziel fällt mir leider keine günstige Strategie ein. Riester kann man man ja nicht zum Studium ausschöpfen...

Ansonsten bin ich natürlich für einen der berüchtigten aktiven Weltfonds, klar!

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poppi
Hallo,

 

sorry, wenn ich indiskret werde, aber denkst du nicht auch, daß 120.000,- ein bisschen viel sind für ein Studium?

Klar, Inflation, Studiengebühren, Lebenskosten in 20 Jahren...

Aber trotzdem!

Ich habe ja selber mal studiert, u.a. Pädagogik und Geschichte und ich kann dir daher sagen: Ein Verhätscheln hat noch nie, in keiner Epoche, in keiner Gesellschaftsformation und in keiner familiären Binnenkultur jemals zu erzieherischen Erfolgen geführt!

 

Ich musste ehrlich gesagt auch etwas bei folgender Aussage schlucken: "Mein Kind ist jetzt 1 Jahr alt und das angesparte Geld soll dann fürs Studium + 1 - 2 Jahre Auslandsaufenthalt zur Verfügung stehen." Meine Güte, was wird heute alles an Erwartungen in unsere Kinder projiziert? Ohne dem Topic-Starter zu nahe treten zu wollen: Lass dein Kind sich entwickeln und plane nicht vor! Mein Kind ist auch etwas über ein Jahr alt, ich erwarte von ihm aber erst einmal nichts, außer dass es hoffentlich gesund und halbwegs unbeschadet aufwächst. Das hindert mich, um mal wieder on topic zu kommen, allerdings nicht daran, ihm finanziell einen Basis für einen guten Start zu schaffen - ob Studium, Berufsausbildung oder was auch immer...

 

Vielleicht habe ich das auch einfach nur überinterpretiert: Dann entschuldige meine Anmaßung!

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el galleta
Ich musste ehrlich gesagt auch etwas bei folgender Aussage schlucken: "Mein Kind ist jetzt 1 Jahr alt und das angesparte Geld soll dann fürs Studium + 1 - 2 Jahre Auslandsaufenthalt zur Verfügung stehen." Meine Güte, was wird heute alles an Erwartungen in unsere Kinder projiziert?

Das hat nichts mit Erwartungen sondern mit Vorsorge zu tun. Wer für sein Alter Geld anspart, der geht ja auch nicht zwingend davon aus, dass er 100 wird, nur weil er dafür die Mittel zurücklegt. Ich habe aus demselben Grund wie der TO (Ausbildung und Auslandsaufenthalt) für die Kinder angelegt - damit sie diese sehr wichtigen und m.E. noch wichtiger werdenden Dinge umsetzen können. Das bedeutet ja nicht, dass ich sie dazu zwinge. Natürlich werde ich sie aber dazu anhalten, da ich es (auch aus eigener Erfahrung) für vorteilhaft halte. Auch heutige Biografien spielen sich sehr oft nicht mehr nur im kleinen Deutschland ab.

 

saludos,

el galleta

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poppi
Das hat nichts mit Erwartungen sondern mit Vorsorge zu tun.

 

Eben da bin ich mir aus alltäglicher Arbeitserfahrung bei vielen nicht ganz so sicher, will das aber dem Thread-Starter nicht unterstellt haben. Aber genug davon, hier geht's ums Geld... ^_^

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davidgoldmann

Hi Leute,

 

natürlich soll sich das Kind erstmal gut entwickeln und später selbst entscheiden was es macht. Wäre aber schlecht, wenn es studieren möchte und ins Ausland gehen möchte, aber kein Geld zur Verfügung hat. Deshalb sorge ich schonmal vor. Außerdem lassen sich beim sparen die Freibeträge des Kindes nutzen. Mein Freibetrag ist schon ausgeschöpft.

 

Am Wochenende habe ich in der Zeitung gelesen, dass ca. 79% der deutschen Haushalte im Schnitt 100 für die Ausbildung ihrer Kinder zurücklegen. Weitere Gründe fürs Kindersparen waren, Geld für eine eventuelle Existenzgründung, eigene Immobilie, usw.

 

Wofür das Geld später verwendet wird bleibt dem Kind überlassen. ca. 120.000 finde ich dabei nicht unbedingt zu viel.

 

@ Sapine, die Argumente für einen ausschüttenden Fonds sind verständlich. Ich hatte ursprünglich an den ARERO gedacht, da dieser gut diversifiziert ist. Gibt es denn einen ähnlichen günstigen ETF der ausschüttend ist und in verschiedene Anlageklassen investiert?

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Sapine
Ich hatte ursprünglich an den ARERO gedacht, da dieser gut diversifiziert ist. Gibt es denn einen ähnlichen günstigen ETF der ausschüttend ist und in verschiedene Anlageklassen investiert?

Der ARERO ist vom Konzept her meines Wissens einzig.

 

An erster Stelle muss immer die Investmententscheidung für ein bestimmtes Konzept stehen, erst danach würde ich steuerliche Überlegungen einfließen lassen.

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davidgoldmann
Der ARERO ist vom Konzept her meines Wissens einzig.

 

An erster Stelle muss immer die Investmententscheidung für ein bestimmtes Konzept stehen, erst danach würde ich steuerliche Überlegungen einfließen lassen.

 

Wenn es nach der Investmententscheidung geht spricht alles für den Arero auch wenn dieser thesaurierend ist. Den Arero kann ich auch kostenlos über DWS Direkt besparen.

 

Es kann ja sein, dass in den nächsten Jahren noch ein ähnlicher Fonds auf den Markt kommt, der dann ausschüttend ist. Dann kann ja immernoch umschichten.

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davidgoldmann

Hab gerade in der Frankfurter Rundschau folgenden Artikel über Aktiensparpläne durchgelesen, der mich bedenklich stimmt. Mein Zeithorizont wären auch 20 Jahre gewesen. Mit einem Verlust möchte ich eigentlich nicht raus.

 

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/rat...nglaeubige.html

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Sapine

Grundsätzlich wird das Verlustrisiko bei langen Anlagezeiträumen kleiner, aber es ist nie null. Die Berechnung vom BVI entspricht aber hier hoffentlich nicht Deiner Vorgehensweise oder hast Du vor volle Ausgabeaufschläge zu zahlen?

Die Zahlen sind echt, denn der BVI berücksichtigt alle Fondskosten samt Ausgabeaufschlag.

Ohne Ausgabeaufschläge kämst Du für den Zeitraum auf eine Nullrendite vor Inflation. Auch nicht prickelnd, aber immerhin kein Verlust.

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abbreviation

Aber der Artikel geht doch davon aus, dass man nie irgendwelche Gewinne realisiert und das Geld dann z.B. auf ein TG-Konto oder ähnliches umgeschichtet hat? Ist das nicht auch unrealistisch?

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D-Mark
· bearbeitet von D-Mark

Hallo,

 

der Artikel ist doch Quatsch!

Wir befinden uns in der größten Krise seit dem >schwarzen Freitag< und kein Mensch verkauft jetzt!

Der MSCI the World enthält fürderhin ca. 50% USA und ungef. 2/3 anglikanische_Welt_total, d.h. er spiegelt die Krise (für die es absolut logische Gründe gibt, von denen inständig gehofft werden darf, daß sie in zukunft ein für alle Mal aufhören!) besonders präzise.

Die Rundschau ist ein linkes Blatt und für konsequente Linke verbietet sich eine Anlage in Wertpapieren ja aus ethischen Gründen. Der Journalist ist offensichtlich ein Konsequenter. Aus Anlegersicht ist er ein querulierender Quatschkopf und Wichtigtuer (der jetzt natürlich ein Fressen gefunden hat - und die ganzen altlinken Leher werden jetzt natürlich wieder die Schüler verunsichern mit ihrem "die Kurse würden grundsätzlich zyklusbildend bloß seitwärts gehen, der einzige Gewinner sei das Großkapital und am Ende komme eh die Macht des Proletariat"; ich erinnere mich nur zu gut und als rotziger Jugendrebell glaubst Du dem Geschwätz natürlich nur allzu gerne)...

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davidgoldmann

Hier ist nochmal so ein ähnlicher Artikel, in dem erläutert wird das Aktiensparpläne wenig bringen und man lieber auf Rentensparpläne setzen soll:

 

http://www.biallo.de/finanzen/Fonds_Zertif...eln.php?rub=tel

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heinketchup
Die Rundschau ist ein linkes Blatt und für konsequente Linke verbietet sich eine Anlage in Wertpapieren ja aus ethischen Gründen. Der Journalist ist offensichtlich ein Konsequenter. Aus Anlegersicht ist er ein querulierender Quatschkopf und Wichtigtuer (der jetzt natürlich ein Fressen gefunden hat - und die ganzen altlinken Leher werden jetzt natürlich wieder die Schüler verunsichern mit ihrem "die Kurse würden grundsätzlich zyklusbildend bloß seitwärts gehen, der einzige Gewinner sei das Großkapital und am Ende komme eh die Macht des Proletariat"; ich erinnere mich nur zu gut und als rotziger Jugendrebell glaubst Du dem Geschwätz natürlich nur allzu gerne)...

Ideologisch geleitete Äußerungen erkennt man oft daran, dass sie mittels einer großen polemischen Keule gegen die Gegen-Ideologie ausholen.

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