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andy

Wie sieht euer Studiumalltag aus?

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andy

Guten Abend zusammen,

 

jetzt hört man ja vermehrt in der Presse von Studentenprostestn in diversen Universitäten.

Aber wie es denn nun bei euch, habt ihr ähnliche Probleme mit der Menge des Lernstoffes?

Ist wirklich alles schlecht an Bachelor und Master?

 

Ich selbst mache ja ein duales Studium an einer privaten Hochschule, kenne also nicht wirklich das "normale" Unileben. Da ich aber plane, den Master Vollzeit an einer "normalen" Universität zu machen, interessiert mich das jetzt schon.

 

Wie sieht eure Woche aus? Nebenbei jobben? Ganzen Tag in den Vorlesungen?

 

Würde mich freuen, wenn über den Studienalltag im allgemeinen eine Diskussion entsteht.

 

Grüße

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Stairway

Hallo Andy,

 

hier mal mein Studienalltag, wobei das sicher nicht repräsentativ ist, da ich ein anderes Wissen mit ins Studium bringe als andere Studenten.

 

Ich empfinde das Studium bisher als zu leicht - ich bin pro Woche ca. 15 Stunden in der Uni und das in einem Bachelor Studium (!!!). Das ist natürlich auch extrem demotivierend, da man ja schon etwas lernen will, aber wenn einem dann der Prof. von effizienten Märkten und WACC anfängt und die Hälfte der Zuhörer (trotz sehr hohem NC) nichtmal weiß was eine Aktie ist, hat das schon etwas merkwürdiges.

 

Lernen auf die Klausuren ist auch nicht sehr besonders, klar in Laberfächer wie Marketing hat man viel Stoff zu lernen, aber anspruchsvoll ist das nicht - ggf. ändert sich das ja noch, aber ich bezweifle es. Schwächere Studenten haben aber durch das viele lernen und besuchen von Repitorien und sonstwas schon eine deutlich engeren Zeitplan, wie das im Master aussieht, kann ich aber nicht sagen.

 

Grüße

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Michl

Hallo Andy,

 

hier mal mein Studienalltag, wobei das sicher nicht repräsentativ ist, da ich ein anderes Wissen mit ins Studium bringe als andere Studenten.

 

Ich empfinde das Studium bisher als zu leicht - ich bin pro Woche ca. 15 Stunden in der Uni und das in einem Bachelor Studium (!!!). Das ist natürlich auch extrem demotivierend, da man ja schon etwas lernen will, aber wenn einem dann der Prof. von effizienten Märkten und WACC anfängt und die Hälfte der Zuhörer (trotz sehr hohem NC) nichtmal weiß was eine Aktie ist, hat das schon etwas merkwürdiges.

 

Lernen auf die Klausuren ist auch nicht sehr besonders, klar in Laberfächer wie Marketing hat man viel Stoff zu lernen, aber anspruchsvoll ist das nicht - ggf. ändert sich das ja noch, aber ich bezweifle es. Schwächere Studenten haben aber durch das viele lernen und besuchen von Repitorien und sonstwas schon eine deutlich engeren Zeitplan, wie das im Master aussieht, kann ich aber nicht sagen.

 

Grüße

 

Ich schließe mich deiner Meinung an, Uni ist einfach zu einfach. :( Ich will wieder in die Oberstufe, da hatte ich mehr zu tun. Also Student fühle ich mich irgendwie so faul. Das mag ich nicht.

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Stairway

Ich schließe mich deiner Meinung an, Uni ist einfach zu einfach. :( Ich will wieder in die Oberstufe, da hatte ich mehr zu tun. Also Student fühle ich mich irgendwie so faul. Das mag ich nicht.

 

Yop, jeden Tag bis 12 Uhr pennen hat ja für ne Woche lang etwas, aber dann wird es öde. Gott sei Dank hab ich was neben dem Studium...

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andy

Ok, wie sehen denn nun so eure Vorlesungszeiten aus?

15 Stunden Woche???

Wann habt ihr eure Vorlesungen?

 

D.h. also es gibt noch Studenten, die noch neben dem Studium was arbeiten können?

 

Plant einer den Master?

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Chemstudent

Bin noch ein Diplom-Student und darüber sehr glücklich. ;)

Mal gekramt und den Stundenplan für's 2. Semester (die gute alte Zeit...^^) rausgesucht:

Montag, Mittwoch, Freitag Praktikum von 7.30 Uhr bis 18.30 Uhr.

Dienstag: Vorlesungen und Praktikum gemischt, 7.30 Uhr bsi 18.30 Uhr.

Freitag: Vorlesungn von 7.30 Uhr bis 17 Uhr.

 

Und die anderen Semestere waren ebenso. Erst jetzt ab höheren Semestern haben wir etwas mehr Freizeit, da Praktika nun in den Semesterferien absolviert werden.

 

Nebenbei arbeiten UND gute bis sehr gute Leistungen bringen? Kaum machbar.

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kosto1929
· bearbeitet von kosto1929

Hallo Andy,

 

hier mal mein Studienalltag, wobei das sicher nicht repräsentativ ist, da ich ein anderes Wissen mit ins Studium bringe als andere Studenten.

 

Ich empfinde das Studium bisher als zu leicht - ich bin pro Woche ca. 15 Stunden in der Uni und das in einem Bachelor Studium (!!!). Das ist natürlich auch extrem demotivierend, da man ja schon etwas lernen will, aber wenn einem dann der Prof. von effizienten Märkten und WACC anfängt und die Hälfte der Zuhörer (trotz sehr hohem NC) nichtmal weiß was eine Aktie ist, hat das schon etwas merkwürdiges.

 

Lernen auf die Klausuren ist auch nicht sehr besonders, klar in Laberfächer wie Marketing hat man viel Stoff zu lernen, aber anspruchsvoll ist das nicht - ggf. ändert sich das ja noch, aber ich bezweifle es. Schwächere Studenten haben aber durch das viele lernen und besuchen von Repitorien und sonstwas schon eine deutlich engeren Zeitplan, wie das im Master aussieht, kann ich aber nicht sagen.

 

Grüße

 

Wer am Anfang eines Studium schon Repitorien besuchen muss, der sollte mal Tief in sich gehen. Vieles ist nur aufwendig lernen. Ein Mathegrundkurs als Basis sollte genügen.

 

Später in Finanzen als Schwerpunkt wird es schonmal richtig knifflig. Das könnte dich auch mal reizen. Das können von Statistik und Formeln ist sehr wichtig.

 

In meinem Diplomstudum saß ich fast die ganze Woche im Grundstudium von 8-18 Uhr in der Vorlesung. Da habe ich sehr viel mitgenommen und dafür bin ich danbar.

 

Im Hauptstudium ist dann mehr Zeit, aber man muss sich auch viel mehr selber erarbeiten. Auch eine wichtige Erfahrung.

 

;)

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Reigning Lorelai

Hallo andy,

 

ich weiß wie gefährlich das Thema jetzt ist das ich anschneide daher sage ich gleich vorweg, dass es meine Meinung ist. Ich darf jedoch anmerken, dass meine Frau sich sehr sehr gut in der Bildung auskennt und auf meinem Standpunkt ist.

 

Thema Masterstudiengang:

In Deutschland absolut uninteressant. Die Studiengänge werden von vielen Personalabteilungen nicht wirklich anerkannt. Zwar wird ihnen in der Zukunft nix anderes übrig bleiben aber ich befürchte, dass das gut und gerne noch 5 - 10 Jahre dauert. Und da werden dann auch nur die Graduierten beachtet aber nicht die ihn vor ein paar Jahren gemacht haben. Um einen Master in der Präsenzeit besuchen zu können musst du dutzende Hürden umgehen, da wirklich jede Uni andere Voraussetzungen hat damit du dort anfangen kannst... und das obwohl mit dem Bachelor- und Mastersystem alles vergleichbarer sein soll. Ein Witz also! Ich habe mit vielen Studenten Kontakt weil diese entweder Praktikum bei mir machen oder gemacht haben oder ich diese von Vorträgen an Universitäten kenne. Da redet man natürlich auch... und was ich den Leuten immer mehr empfehle ist entweder ein MBA oder gleich nen Master oder MBA im Ausland. Viele schlucken dann immer ins Ausland zu gehen aber wenn man was erspart hat ist es die bestmöglichste Investition in die eigene Zukunft und das Gehalt fällt hinterher sehr viel höher aus. Auch die Erfahrung ist wahrlich Gold wert. Wenn also jemand weder verheiratet ist und/oder Kinder hat kann ich nur empfehlen das zu machen. Viel freier in seinen Entscheidungen wird man im Leben wahrscheinlich nie mehr sein. Unterstützung fürs studieren im Ausland gibt es mehr als genug und auch Scholarship-Programme gibt es genug. Man muss sich nur rechtzeitig damit beschäftigen.

 

Wo ich dir zustimme lieber andy: Bachelor alleine wird nicht reichen. Bevor du also gar nix machst machst du am Ende lieber noch nen "normalen" Master.

 

Zum Thema selbst:

Das Unileben ist genial. Ich habe mein Unileben genossen wie nie mehr was anderes in meinem Leben. Aber ich hab auch einer Sondersituation in den USA erleben dürfen.

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Duder

Die Idee dahinter ist aber klasse. Der Student macht einen Bachelor, wird voll ausgebildet und kriegt, wenn überhaupt einen Hungerlohn, weil die Industrie den titel nicht akzeptiert. Oft muss man ja sogar einen bestimmten NC haben um einen Master machen zu dürfen. Neben einer 35 Stunden Woche an der Uni, einem oder zwei Nebenjobs (außer man hat Eltern mit einem vernünftigem Einkommen( die Studiengebühren zahlen sich ja nicht von alleine)), einer netten Freundin aus der Uni (wo sonst soll man die Frau fürs Leben finden?) gar nicht so einfach.

 

 

Das Resultat: billige Arbeitskräfte für die Wirtschaft. Für die Neoliberalen dieses Landes gibt es gar nichts besseres als den Bachalor. Die Studengebühren sind da Nebensache.

 

Mir alles Schnuppe. Es grüßt Duder mit der 0 Stunden Woche.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Also ich habe zum Glück noch mein Diplom. Bis zum letzen Jahr habe ich aber an einer Uni gearbeitet und war somit auch an der Einführung der Bachelor/Master Studiengänge etwas beteiligt. Ist aber jetzt auch schon etwas her, so dass ich zur aktuellen Situation auch nicht viel sagen kann. Ich nehme mal an, dass es an den verschiedenen Hochschulen und Fächern auch unterschiedlich aussieht.

 

Ich denke mal das Problem ist oft die starke Modularisierung und die Vielzahl von Klausuren in jedem Semester. Das ist dann wahrscheinlich immer so wie das Lernen für die nächste Klassenarbeit. Ein anderes häufiges Problem ist vermutlich, dass der Stoff der Diplomstudiengänge eben oft in die kürzeren Bachelor/Master-Studiengänge gestopft wurde. Das hierdurch oft insgesamt eine "Verschulung" entsteht, kann ich mir schon vorstellen. Nachteilig war sicher auch, daß die Bachelor-Master-Umstellung von vielen Professoren sehr ablehnend angenommen wurde. Das hat sicher auch dazu beigetragen, dass viele Profs die Umstellung nicht wirklich voll unterstützt haben.

 

Aber "früher" war auch nicht alles Sonnenschein. Ich habe in den ersten beiden Semestern auch schon mal im überfüllten Hörsaal auf der Treppe gesessen. Und gerade in den ersten Semestern muss eben gerade in Fächern wie Wiwi bzw. BWL ein sehr großer Teil der Studenten feststellen, daß sie an einer Uni leider nichts verloren haben und das Studium abbrechen. Viele Leute wissen eben nach der Schule nicht so genau was sie machen sollen .... und viele fangen dann einfach mal an solche Fächer zu studieren .... nach dem Motto "irgendwas wird man ja schon damit anfangen können". Wir hatten im Grundstudium teilweise auch Durchfallquoten von deutlich über 80% und das in Klausuren in denen man zum bestehen jetzt nicht unbedingt zum engeren Kreis der Nobelpreiskandidaten gehören musste. ;)

 

Ich habe nichts gegen Bachelor/Master-Studiengänge. Aber ich persönlich halte die Abschaffung der etablierten Diplom-/Magisterstudiengänge in Deutschland für fatal. Ein seit Jahrhunderten bewährtes und teilweise weltweit hochangesehenes System wird ohne Grund von einem Tag auf den anderen in den Mülleimer geworfen und durch ein (für Deutschland) völlig neues und unreifes System ersetzt. Es wird viele Jahre brauchen bis sich die deutschen Unis und ihre Studenten hiervon erholen werden.

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Reigning Lorelai

Die Idee dahinter ist aber klasse. Der Student macht einen Bachelor, wird voll ausgebildet und kriegt, wenn überhaupt einen Hungerlohn, weil die Industrie den titel nicht akzeptiert. Oft muss man ja sogar einen bestimmten NC haben um einen Master machen zu dürfen. Neben einer 35 Stunden Woche an der Uni, einem oder zwei Nebenjobs (außer man hat Eltern mit einem vernünftigem Einkommen( die Studiengebühren zahlen sich ja nicht von alleine)), einer netten Freundin aus der Uni (wo sonst soll man die Frau fürs Leben finden?) gar nicht so einfach.

 

 

Das Resultat: billige Arbeitskräfte für die Wirtschaft. Für die Neoliberalen dieses Landes gibt es gar nichts besseres als den Bachalor. Die Studengebühren sind da Nebensache.

 

Mir alles Schnuppe. Es grüßt Duder mit der 0 Stunden Woche.

Das hat mit Hungerlohn nichts zu tun. In ein paar Jahren gibt es nur noch Bachelorabsolventen und die AG werden gezwungen sein diese zu akzeptieren. Mit dem Lohn ist da keine direkte Verbindung da.

 

Ich habe nichts gegen Bachelor/Master-Studiengänge. Aber ich persönlich halte die Abschaffung der etablierten Diplom-/Magisterstudiengänge in Deutschland für fatal. Ein seit Jahrhunderten bewährtes und teilweise weltweit hochangesehenes System wird ohne Grund von einem Tag auf den anderen in den Mülleimer geworfen und durch ein (für Deutschland) völlig neues und unreifes System ersetzt. Es wird viele Jahre brauchen bis sich die deutschen Unis und ihre Studenten hiervon erholen werden.

Die Bachelor- und Masterstudiengänge wurden eingeführt, damit man innerhalb Europas leichter studieren kann und gegenseitig die Uni besuchen kann. Aber wie soll das funktionieren? Man kann ja nicht mal innerhalb eines Bundeslandes in Deutschland verschiedene Unis besuchen weil jede andere Anforderungen hat. Das ist doch ein Witz! Wie soll das dann mit dem Ausland klappen? Grundsätzlich finde ich die Umstellung schon sinnvoll. Aber ich verstehe nicht warum die Studiengänge so straff organisiert sein müssen. Man kann das doch auch flexibel machen und wer länger studieren will soll länger studieren. Den ganzen Stoff in sechs Semester reinpacken find ich schon heftig. Auf der anderen Seite kenne ich genug Leute aus BRD die Diplomstudiengang haben und sich alles ausgerissen haben nur kein Bein als sie studiert haben. Also von Stress während der Studienzeit konnte bei Diplomen nicht zwingend die Rede sein.

 

Thema Studiengebühren:

500,- Euro im Semester sind ärgerlich keine Frage. Aber umgerechnet auf den Monat sind das 84,-. Klar kommen noch andere Gebühren dazu und ja viele Studenten haben nicht viel Geld aber man kann mir nicht weiß machen dass es nur daran scheitert. Wer sich die 500 Euro nicht leisten kann, kann sich auf Dauer dann auch andere Dinge nicht leisten und es gibt Studienkredite. Dann soll man die auch beantragen. Ich steh also zusammengefasst zwischen den Stühlen:

 

- viele (= nicht alle) Studenten sind schon faul und sind nicht gewohnt hart zu arbeiten und vielleicht mal mehr zu tun als 20 - 25 h die Woche.. willkommen in der Realität

- Härtefälle gibt es das will ich gar nicht beschönigen

- die Zuständigkeiten in der Bildungspolitik sind völlig falsch. Jeder gibt den schwarzen Peter weiter. Die Hochschulen müssen flexibler werden. Was da bei Zulassungen passiert erinnert an Protektionismus.

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saibottina
· bearbeitet von saibottina

Der Studiumsalltag eines Naturwissenschaftlers unterscheidet sich von dem eines Geisteswissenschaftlers enorm. Daher ist es nicht sinnvoll, alle Fachgebiete über einen Kamm zu scheren. Auch zwischen den einzelnen Unis wird es durchaus große Unterschiede, ja nach Fakultät, geben.

Nichtsdestotrotz ist es sicher eine große Herausforderung, ein Großteil seines Studiums selbst zu finanzieren ohne aber deshalb die Studiendauer verlängern zu müssen. Aber es dürfte in Deutschland auch die Ausnahme sein, dass ein Student ein Großteil seines Studiums selbst finanziert. Ansonsten ist die "gefühlte Arbeitsbelastung" individuell recht verschieden.

 

Die Einführung des Bachelor-Master-Systems an sich hätte nicht unbedingt schlecht sein müssen. Eine effizientere Ausbildung hätte ich nicht schlecht gefunden. Damit meine ich folgendes (beispielhaft): Für Mathematik fand ich es sehr sinnvoll. Grund: Die meisten Mathematiker arbeiten später fachfremd, sie werden eingestellt, weil sie sich eine gewisse Denkstruktur angeeignet haben. Aber nur um den Nachweis zu erlangen, dass man mathematisch denken kann, reichen 3 Jahre Studium völlig aus. Effizienter für den Studenten, den späteren Arbeitgeber (der an detailierten Kenntnissen in Funktionalanalysis und Co meist eh wenig Interesse hat) und für das Land, weil 2 Jahre länger Steuern gezahlt werden.

Gerade bei meinem früheren Lehrstuhl hatten sich diverse Ineffizienzen eingeschlichen, beispielsweise betrug die durchschnittliche Bearbeitungsdauer einer Diplomarbeit eineinhalb Jahre (in der Zeit schreibt ein Durchschnittsmediziner mindestens eine Doktorarbeit). Ich fand das ne Unverschämtheit. Für jemanden, der später ein Leben an der Uni verbringen will, okay, vielleicht ne Vorbereitung für die Diss. Aber für den Rest? Wenn ich ein Jahr länger Diplomarbeit schreiben muss als in der Studienordnung vorgesehen, zahlt mir den späteren Dienstausfall jemand? Ich hatte meinen Spaß, mir die Gesichter der Profs vorzustellen, als sie zum ersten Mal die Bachelor-Prüfungsordnung vor sich sahen mit einer Bearbeitungsdauer der Bachelorarbeit von 6 Wochen. Willkommen in der Realität! Bevor ich noch mehr abschweife: Das System hätte effizienter gemacht werden können, das war in dem einen Studiengang mehr, im anderen weniger bis gar nicht notwendig. Gewisse Ausbildungen brauchen einfach 5 bis 6 Jahre oder sogar länger, da ist es völlig wurscht, ob man die Zwischenabschlüsse Bachelor, Vordiplom oder Zwischenprüfung, Master, Diplom oder Examen nennt.

Durch die Einführung der neuen Abschlüsse wurde das System ziemlich verschult. Dadurch wird es efifzienter, weniger Wahlmöglichkeiten führen auch zu weniger Fehlentscheidungen der Studenten, fördert aber nicht gerade, dass die Studenten sich selbst Gedanken über ihre Stärken und spätere Pläne machen. Mein Studium hätte ich im derzeitigen System sicher schneller abgeschlossen, aber ob mir das für mein späteres Leben mehr gebracht hätte, bezweifle ich.

Aber inwiefern das neue System gut oder schlecht ist, hängt sicher auch wie so vieles vom Fach und von der Uni ab. Aber dass ein neues System nach einer Einführungszeit nochmal verbessert werden muss, ist ja nix ungewöhnliches. Und die Akzeptanz der neuen Abschlüsse bei den Personalern wird allein aufgrund mangelnder Alternative schon noch kommen. Gearscht sind halt nur die ersten Absolventen, die noch mit den alten Abschlüssen konkurrieren...

 

Was mich viel mehr stört als die Bachelor-/Master-Einführung ist der Widerspruch, dass die Veranstaltungen an den Unis immer mehr überlaufen sind (Beispiel: Uni Mainz ist für 18000 Studenten geplant/gebaut, mittlerweile studieren dort mehr als 36000, die Leute haben in vielen Fächern wirklich Porbleme, ein Platz in diversen Veranstaltungen zu bekommen, ich selbst bin in mein letztes BWL-Seminar auch nur mit einem kleinen Trick gekommen....) aber von Seiten der Politik immer gewünscht/gefordert wird, dass wir mehr hochqualifizierte Abschlüsse brauchen... Tja, woher sollen sie kommen....

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Reigning Lorelai
· bearbeitet von Reigning Lorelai

Vielleicht kurz zum Beitrag von dir saibottina:

Ich habe meine beiden Studiengänge nicht in Deutschland abgelegt und kenne mich auch nicht detailliert mit den verschiedenen Studiengängen in Deutschland aus. Daher sollte ich dahingehend auch meine Worte einschränken, dass ich sehr allgemein schreibe und ich nur den Kontakt von BWLern wiedergeben kann den ich hauptsächlich habe...

 

Das nur als Vorwarnung bevor wieder irgendjemand kommt der was studiert was ich noch nie gehört habe und bei dem die Realität anders aussieht... letztendlich wäre das für diesen Thread nicht wirklich gut

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Schinzilord

Was mich viel mehr stört als die Bachelor-/Master-Einführung ist der Widerspruch, dass die Veranstaltungen an den Unis immer mehr überlaufen sind (Beispiel: Uni Mainz ist für 18000 Studenten geplant/gebaut, mittlerweile studieren dort mehr als 36000, die Leute haben in vielen Fächern wirklich Porbleme, ein Platz in diversen Veranstaltungen zu bekommen, ich selbst bin in mein letztes BWL-Seminar auch nur mit einem kleinen Trick gekommen....) aber von Seiten der Politik immer gewünscht/gefordert wird, dass wir mehr hochqualifizierte Abschlüsse brauchen... Tja, woher sollen sie kommen....

 

Wobei das natürlich auch ein demographisches Problem ist.

Jetzt in den nächsten Jahren kommen die geburtenstarken Jahrgänge bzw. der doppelte Abiturjahrgang.

Danach fällt es aber wieder ab.

Wozu also jetzt mehr Hörsääle, wenn in ein paar Jahren der Raum nicht gebraucht wird?

Die Unis denken sich halt einfach aussitzen und nichtstun...bin ich froh, dass ich mein Studium schon abgeschlossen habe (mit Diplom)!

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Malvolio

Wie gesagt. Ein Problem ist sicher, dass die alten Diplomstudiengänge quasi in die Bachelor-/Master-Studiengänge hineingedrückt worden sind. Ein Grund ist sicher, daß die Unis für die einige Jahre noch den eingeschriebenen Diplomstudenten die Möglichkeit geben müssen, ihr Studium abzuschließen und gleichzeitig mit den selben Lehrveranstaltungen Bachelor-Master einführen müssen. Ein ganz neues Lehrkonzept zu etablieren ... was eigentlich notwendig wäre ... ist in den meisten Fällen gar nicht möglich, schon aus Kapazitätsgründen. Der Master ist oft eben nur das Diplom im neuen Gewand. Wenn man dann gleichzeitig die Studiendauer reduzieren will, führt das natürlich zu Problemen. Für die Profs und wissenschaftlichen Angestellten ist das ganze auch nicht sehr spaßig, da jetzt wesentlich mehr Prüfungen durchgeführt und Seminare veranstaltet werden müssen, ohne das dafür mehr Personal da ist.

 

Internationale Harmonisierung ist sicher ein gutes Ziel. Aber so wie das im Rahmen des Bologna-Prozesses in Deuschland gemacht wurde ist es wirklich voll daneben.

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Michl

Ich studiere in Großbritannien. Ich habe sagen und schreibe 8 Stunden unterricht in der Woche. Der Grund dafür ist das die Themen ziemlich spezialisiert sind - nicht so weit gefächert wie in Deutschland. Um soweniger Unterricht man hat, um so mehr Eigeninitiative ist gefragt. Das ist klar. Ob das die meisten machen.. keine Ahnung. Auf jedenfall sollte man auf ca. 60 Stunden im Monat kommen - natürlich machen das die wenigsten.

 

Durch diese Reglung ist viel Zeit für Nebenjobs, das ist natürlich wieder positiv.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Ich denke das ist auch in Deutschland individuell sehr unterschiedlich, selbst im gleichen Fachbereich und an der gleichen Uni. Der eine macht ein Schmalspurstudium, wählt Weichspülerfächer und mogelt sich irgendwie durch die Prüfungen. Der andere hängt sich voll rein und gibt richtig Gas. Dem einen fallen bestimmte Fächer auch leichter oder schwerer als andere oder man interessiert sich einfach mehr oder weniger für etwas und will tiefer einstigen oder eben nicht. Sowas kann man nur schwierig verallgemeinern.

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Stairway

Ich studiere in Großbritannien. Ich habe sagen und schreibe 8 Stunden unterricht in der Woche. Der Grund dafür ist das die Themen ziemlich spezialisiert sind - nicht so weit gefächert wie in Deutschland. Um soweniger Unterricht man hat, um so mehr Eigeninitiative ist gefragt. Das ist klar. Ob das die meisten machen.. keine Ahnung. Auf jedenfall sollte man auf ca. 60 Stunden im Monat kommen - natürlich machen das die wenigsten.

 

Ich halte das eigentlich auch für eine sinnvolle Regelung - warum soll man 20 Vorlesungen die Woche haben ? - Ich denke das selbstständige Beschäftigen mit dem Stoff ist doch eine Grundvorraussetzung für jedes Studium, aber da ist ja auch der Knackpunkt: BWL/VWL/WiWi studiert halt einfach jeder (zumindest bis zum 2. Semester). Wir hatten hier keinen Schnitt besser als 3,6 - und das obwohl die Klausuren nicht wirklich schwer waren.

 

Was die Studiengebühren angeht: Inzwischen ist es ja so, dass eines von drei Kindern keine bezahlen muss (egal was die 2 anderen machen) und in bestimmen Bundesländern wie hier in Hessen eh keine anfallen.

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Reigning Lorelai

Ich halte das eigentlich auch für eine sinnvolle Regelung - warum soll man 20 Vorlesungen die Woche haben ? - Ich denke das selbstständige Beschäftigen mit dem Stoff ist doch eine Grundvorraussetzung für jedes Studium, aber da ist ja auch der Knackpunkt: BWL/VWL/WiWi studiert halt einfach jeder (zumindest bis zum 2. Semester). Wir hatten hier keinen Schnitt besser als 3,6 - und das obwohl die Klausuren nicht wirklich schwer waren.

 

Was die Studiengebühren angeht: Inzwischen ist es ja so, dass eines von drei Kindern keine bezahlen muss (egal was die 2 anderen machen) und in bestimmen Bundesländern wie hier in Hessen eh keine anfallen.

naja.. Vorsicht... wenn man soviel Freiheit gibt ist das schön und gut. Ich habe aber keinen Bock mit meinen Steuergeldern faule Studenten via Bafög zu unterstützen die eben nichts tun und ne ruhige Kugel schieben.

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Stairway

naja.. Vorsicht... wenn man soviel Freiheit gibt ist das schön und gut. Ich habe aber keinen Bock mit meinen Steuergeldern faule Studenten via Bafög zu unterstützen die eben nichts tun und ne ruhige Kugel schieben.

 

Na klar, ich hab ja oben schon geschrieben, der Großteil fällt durch. Das man sich natürlich auch super gut durchs Studium mogeln kann (Marketing Studium lässt Grüßen) muss man halt auch beachten, aber wer 3-5 Jahre seiner Zeit verschwendet nur um etwas des Abschluss wegen zu studieren (und dem dabei das Fach am Ar**** vorbei geht) tut mir sowieso leid.

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Valeron
· bearbeitet von Valeron

Vor der Klausurphase ca. 4,5 Stunden Vorlesungen und Tutorials jeden Tag gehabt -> 22,5 Stunden pro Woche. Nebenher noch mindestens 5 Stunden pro Woche Arbeit in Studentischen Ressorts (quasi Pflicht). Zusammen mit den ganzen anderen Veranstaltungen wie Firmenpräsis usw. bin ich im Schnitt meistens 9 Stunden am Tag in der Uni. Stört aber eigentlich nicht.

 

 

Wo ich dir zustimme lieber andy: Bachelor alleine wird nicht reichen. Bevor du also gar nix machst machst du am Ende lieber noch nen "normalen" Master.

Kann ich nicht bestätigen. Vielen Banken z.B. ist es (zumindest im IB) egal ob Bachelor oder Master, sogar das Einstiegsgehalt ist das selbe. Wie das in der Industrie aussieht kann ich nicht sagen. Ein MD meinte neulich sogar zu mir, Bachelor sei ihm lieber, da die Absolventen da noch jünger und frischer sind.

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Malvolio

 

 

Kann ich nicht bestätigen. Vielen Banken z.B. ist es (zumindest im IB) egal ob Bachelor oder Master, sogar das Einstiegsgehalt ist das selbe. Wie das in der Industrie aussieht kann ich nicht sagen. Ein MD meinte neulich sogar zu mir, Bachelor sei ihm lieber, da die Absolventen da noch jünger und frischer sind.

 

Wenn wir z.B. von Vertriebsjobs reden kann ich mir das sehr gut vorstellen. Bei fachlich anspruchsvolleren Tätigkeiten würde ich da aber schon ein großes Fragezeichen dahinter setzen. Die Frage ist auch immer, was man beruflich noch so vor hat.

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Duder

In ein paar Jahren gibt es nur noch Bachelorabsolventen und die AG werden gezwungen sein diese zu akzeptieren. Mit dem Lohn ist da keine direkte Verbindung da.

 

 

Das sollte eigentlich schon vor 10 Jahren passiert sein aber nix da. Wie lange soll man denn noch warten? Das einzig Sichere ist, dass Kosten gespart werden müssen, auf Teufel komm raus. Mit solchen Aussagen löst sich also kein Problem. Und ja es gibt eine Verbindung zwischen Lohn und Bachelor und die ist unübersehbar.

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Sheridon

Also im Ingenieursbereich kenn ich auf alle Fälle viele Professoren, die der Meinung sind, dass man mit nem Bachelorabschluss nicht fit für den Beruf ist. Wenn man den Master dann also nicht machen kann/will hätte man sich quasi das ganze gleich sparen können.

Ein Prof von uns meinte heut gerade, dass er nicht über ne Brücke fahren will, die jemand mit Bachelor-Abschluss entworfen hat :lol:

Aus eben diesen Gründen wird bei uns in den meisten Studiengängen der Dipl.-Ing. beibehalten.

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Michl
Das man sich natürlich auch super gut durchs Studium mogeln kann (Marketing Studium lässt Grüßen)

 

Wie meinst du das?

 

Kann man in Deutschland eigentlich jederzeit sein Studium ändern ohne Semester nachholen zu müssen? Beispiel: Jemand studier Marketing, ist im 3ten Semester, und merkt, das es ihm nciht gefällt, könnte er ohne weiteres zu Finanzen wechseln oder ähnliches? ICh frag mich nur, wie flexibel das Studium in Deutschland ist.

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