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StockJunky

okay, selbst wenn es ziemlich wahrscheinlich ist, gibt es noch keinen Grund darüber zu sprechen als sei es schon beschlossene Sache. Das ist es nämlich erst, wenns beschlossen ist ;)

 

Ansonsten bleibt für mich die Frage, wie sinnvoll diese 20 Prozent wirklich sind. Hab da mal so drüber nachgedacht, aber kenne mich mit dem Steuerrecht zu wenig aus. Mich würde zum Beispiel interessieren, ob es jemanden gäbe, der von der 20-Prozent-Regelung profitieren würde? Gerade bei kurzfristigen Investments innerhalb eines Jahres könnte man doch mit den pauschalen 20 Prozent sogar sparen oder?

 

Der Gedanke, der hinter den 20 Prozent steckt, hat meiner Ansicht nach auch etwas mit der Riesterrente zu tun, die ja bei der Auszahlung komplett versteuert wird. Nun weiß ich allerdings nicht, was dann dort konkret an Prozenten abfällt. Ich könnte mir aber vorstellen, dass man über diesen Weg die Wertpapiere "gleichschlecht" stellen will, um den Vorteil der Steuerfreiheit von Aktien wieder aufzuheben?

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Maharishi
okay, selbst wenn es ziemlich wahrscheinlich ist, gibt es noch keinen Grund darüber zu sprechen als sei es schon beschlossene Sache. Das ist es nämlich erst, wenns beschlossen ist ;)

StockJunky,

 

diese Sache ist so beschlossen worden wie die Anhebung der MWSt um 3% auf 19% zum 1. Januar 2007. Darüber redet auch jeder so, als ob es sicher kommt.

 

In der Sache selbst profitieren natürlich die Kurzfristanleger, namentlich die Trader, die bisher Gewinne gemacht haben und steuerehrlich waren. Viele dürften das m. E. nicht sein. Verlierer sind die Langfristanleger, natürlich auch die Leute, die Aktienfonds/fondsgebundene LV haben und (Achtung!) Riesterprodukte auf der Basis von Aktienfonds. Jedenfalls nach jetzigem Diskussionsstand.

 

Das Gesetzgebungsverfahren wird kompliziert werden, weil da allerlei Details zu regeln sind. Z. B. die Verlustverrechnung und wie man das so aufzieht, daß die Leute ihre Verluste aus alten Nemax-Zeiten nicht gegenrechnen können. Ich hoffe, daß die Sache im Gesetzgebungsverfahren irgendwie steckenbleibt. Im Bundesrat wird jedenfalls kein Widerstand kommen, die Länder sind ja an der Einkommenssteuer beteiligt.

 

Bin jedenfalls ziemlich enttäuscht von der neuen Regierung, außer Steuererhöhungen ist denen noch nicht viel eingefallen.

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downtowncr

Ne kurze Frage:

 

Beziehen sich die 20% dann auch auf Termingeschäfte mit Hebelzertifikaten/OS?

 

Gruss

downtowncr

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Maharishi

Ja, das müßte dann auch für solche Papiere.

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et3rn1ty

Hallo.

 

Also wenn die Regierung ihre Pläne durchsetzt, dann gilt ab 2007 die Regel das alle Gewinne aus Wertpapier- und Immobiliengeschäften pauschal mit 20% besteuert werden. Die Spekulationsfrist von 12 Monaten entfällt dann auch.

 

Bleibt nur eine Frage: Wer will das alles kontrollieren, bei der Anzahl (Millionen) an Trades. :huh:

 

Da setzt die Regierung wohl auf das Vertrauen der Anleger, das diese Geschäfte auch am Jahresende mit der Steuererklärung angegeben werden.

 

Grüße, et3rn1ty.

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downtowncr

ich denke der Hauptvorteil liegt darin, daß die Banken pauschale 20% am Ende eines Trades abziehen können. Es geht der Politik ja auch darum, daß jetzt wirklich mal Steuern gezahlt werden.

 

Gruss

downtowncr

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Savini

@Maharishi: Selbst die steuerehrlichen Trader profitieren nicht immer von der neuen Regelung. Denn bisher fielen ihre Gewinne unter das Halbeinkünfteverfahren. Und da wohl viele Trader einen Steuersatz unter 40% hatten, bezahlten sie effektiv weniger als 20%.

 

Nicht nur der Wegfall der Spekufrist ist eine heftige Neuerung, die 20% fix sind es auch, da das Halbeinkünfteverfahren wegfällt. Wo ich früher einen Gewinn von 2000,- zur Hälfte mit meinem persönlichen Steuersatz (und mein durchschnittlicher liegt bei 25%) versteuern mußte, so muss ich nun 100% des Gewinnes zu 20% versteuern. Früher bezahlte ich also 25% von 1000,- und nun 20% von 2000%. Das ist ein Anstieg von 250,- auf 400,-.

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Onassis
ich denke der Hauptvorteil liegt darin, daß die Banken pauschale 20% am Ende eines Trades abziehen können. Es geht der Politik ja auch darum, daß jetzt wirklich mal Steuern gezahlt werden.

also ich glaube wirklich nicht, das die Banken einfach 20% nach jedem gewinnträchtigem Trade abziehen dürfen.

Denn Gewinne und Verluste eines Jahres möchte ich ja verrechnen.

 

Wenn die Banken bei jedem Gewinn gleich 20% abziehen und ich am Jahresende einen Trade mit riesen Verlust mache,

dann muss ich wohl in der Steuererklärung den Verlust angeben und müsste dann doch die 20% wieder zurückbekommen.

Denn ich habe ja in Wirklichkeit aufs ganze Jahr gerechnet keinen Gewinn gemacht!!

 

Oder will die Politik wirklich das Geld das ganze Jahr über schon bekommen und ich muss alles am Jahresende verrechnen

und mit der Steuererklärung dann meine Flocken zurückholen.

 

Dann kann das FA 12 Monate mit meinen 20% Steuern aus Gewinnen arbeiten, obwohl sie eigentlich in Jahreszusammenfassung gar nichts bekommen würden!

 

Onassis

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downtowncr

@ onassis

 

ich denke so wird es kommen. Ich würde es so machen, um die Steuerehrlichkeit durchzudrücken. Bei Verlusten bekommst du das Geld dann mit der Steuereerklärung evtl. wieder zurück.

 

Bei mir als Student und Geringverdienern wird heute auch schon pauschal Einkommensteuer abgezogen, die ich dann mit der Steuererklärung wieder zurückbekomme, so abwegig ist das also garnicht.

 

also harren wir der Dinge, die da kommen

downtowncr

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purgatori14

Bei dem durchlöcherten Bankgeheimnis was wir hier zur Zeit haben, glaubt doch wohl keiner ernsthaft, daß das FA die Gewinne nicht mitbekommt?!

Die Banken werden auf Nachfrage darüber Auskunft geben müssen, die Jahresbescheinigung gibts ja jetzt schon.

 

Ausserdem glaubt doch ebenfalls niemand, das ein Gesetz, was dem Staat Geld bringt (pauschal mitverdienen, wenn unsereins sein sauer verdientes -bereits versteuertes Geld- gewinnbringend an der Börse vermehrt) nicht kommen wird? :(

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Maharishi

Savini,

 

wenn das Halbeinkünfteverfahren abgeschafft wird, hast du natürlich recht. Das wär aber eine ziemliche Sauerei der neuen Regierung, weil die optisch niedrigen 20% Abgeltung dann reine Augenwischerei wären.

 

Nach älteren Meldungen sollte die Besteuerung der Kapitalerträge (Zinsen und Spekulationsgewinne) zusammen mit der Unternehmessteuereform geregelt werden. Heute ist der Presse jedoch zu entnehmen, daß die Eckdaten für die Unternehmenssteuerreform erst in der zweiten Jahreshälfte 2006 vorgelegt werden und ein entsprechendes Gesetz bis 2008 verabschiedet werden soll. Das würde bedeuten, daß es frühestens irgendwann im Laufe des Jahres 2008 in Kraft treten kann.

 

Wenn die das ernst meinen mit der Speku-Steuer zum 1.1.2007, müßte schon in den nächsten Monaten erstmal ein grobes Gerüst bzw. der Referentenentwurf vorgestellt werden. So ein kompliziertes Gesetz dauert ja ein paar Monate und über den Sommer ist Pause. Vielleicht handeln die das zusammen mit der MWSt-Erhöhung zum 1.1.2007 ab.

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Savini

Tja, was hast Du denn von der neuen Regierung erwartet? Zur MwSt Erhöhung, der Abschaffung der Pendlerpauschale, der erneuten Kürzung des Sparerfreibetrages etc. paßt doch auch prima die Abschaffung des Halbeinkünfteverfahrens. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen kommt dann noch die Regelung, dass man Gewinne nicht mehr mit Verlusten verrechnen kann.

 

Das Schlimme ist ja, dass wir selbst mit diesen drastischen Sparmaßnahmen nicht aus der Misere kommen. Die Verschuldung wächst immer weiter und irgendwann gehen alle Steuergelder für die Zahlung der Schuldenzinsen des Staates drauf. Das war's dann. Wie soll man für solch einen Kollaps vorsorgen? Gold horten?

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Maharishi
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen kommt dann noch die Regelung, dass man Gewinne nicht mehr mit Verlusten verrechnen kann.

Diese Regelung wird es definitiv nicht geben, denn sie wäre sehr wahrscheinlich verfassungswidrig. Kosten (und das sind Verluste) müssen mit Erträgen verrechnet werden dürfen.

 

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Ich seh das wie du recht kritisch, denn der Steinbrück hat den Haushalt 2007 auf Kante genäht, so wie es damals der Eichel immer gemacht hat. Im Verlauf des Jahres kamen dann immer mehr 'unvorhersehbare' Ausgaben und jedesmal wurden die Ziele verfehlt. Das kann dem Steinbrück auch passieren. Im schlimmsten Fall schaffen sie trotz ihrer Steuererhöhungen nicht die Wende in der Schuldenpolitik, würgen aber durch die MWSt-Erhöhung die Konjuktur ab, so daß Deutschland 2007 in eine Rezession stürzt. Das ist zwar das worst-case-Szenario, aber sowas ist möglich. Ich hätte vorher nie gedacht, daß die so eine riskante Strategie fahren. Und da sag mir einer noch mal, Frauen seien behutsam und vorsichtig.

 

Ich will mal hoffen, daß es nicht ganz so dicke kommt. Auf ein Doomsday-Szenario stelle ich mich jedenfalls nicht ein, das halte ich für übertrieben. Jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt. Schafft die Bundesregierung auch später die Maastricht-Kriterien nicht und das Sozialsystem gerät weiter unter Druck, kann man sich erneut positionieren. Jetzt ist erstmal Party, die Geschenke würde ich noch mitnehmen. Mit zuviel Skepsis stört man sich selbst beim Geldverdienen.

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