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Gerald1502

Strukturvertriebe Diskussionsthread

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Matthew Pryor
Hmmm.... tja.... also..... JA?
Lass mich raten:Du bist dann der "Experte",der den im Freundeskreis Betroffenen "die Augen öffnet"?So ein Stuss.Man muss klipp und klar festhalten,dass es gute Produkte gibt,die die DVAG im Programm hat.Dazu eine ganze Menge Schrott.Nicht mehr,nicht weniger.Jedem,der (um 2 Beispiele zu nennen,wo die DVAG gut aufgestellt ist) seine BU über die AM oder eine Krankentagegeldpolice über die Central abschließt samt und sonders eigenständiges Denken absprechen zu wollen ist anmaßend und schwach im Sinn.

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Gerald1502

Erstmal vielen Dank für die sachlichen Antworten. Das waren die ersten sinnvollen Antworten die ich bekommen habe. Ich finde es schon sehr fragwürdig so angegiftet zu werden, nur weil man sagt man ist mit der

DVAG bzw. AM zufrieden. Da vergeht einem wirklich die Lust hier.

Keine Ursache. Ich würde das jetzt nicht angiften nennen, sondern durch die vielen negativen Themen hier im Forum eher wachrütteln nennen, um Dir die Augen zu öffnen.

 

Was Deine BU angeht, da gebe ich dir absolut Recht. Da müssen die Fragen absolut korrekt beantwortet werden. Bei meiner BU hat mein Berater sehr genau gefragt und sogar Massagen die ich vor längerer Zeit einmal am Rücken bekommen habe haben wir angegeben. Kam auch direkt ein Extrafragebogen, aber danach war es ok. Auch die Anpassungsgarantie ohne erneute Gesundheitsfragen finde ich sehr gut. Das mit dem Tarife umstellen finde ich auch nicht gut und hab ich auch noch nie gemacht.

Wenn beim Abschluss Deiner Berufsunfähigkeitsversicherung alles richtig gemacht wurde, ist das schonmal sehr gut. Jedenfalls bist Du jetzt vorgewarnt, was Tarifumstellungen angeht.

 

Zu deiner Frage. Die AM war ja die Alternative für mich zur Gothaer. Und wenn ich im Vergleich Geld einspare und mit den Leistungen zufrieden bin. Warum soll ich dann nicht wechseln ? Mein Berater bei der DVAG hat den Job erst 5 Jahre nebenberuflich gemacht bevor er in den Hauptberuf gewechselt ist. Er hat auch erst lange überlegt da er Familie hat und einen guten Job. Mittlerweile kann er sich vor Terminen nicht mehr retten. Da frag ich mich doch sind denn die Leute alle doof die etwas bei ihm abschließen ? Er bekommt wirklich die Tür eingerannt.

Hatte ja damals auch einige Monate nebei mit der DVAG zu tun. Aber einen sicheren Job, gegen einen unsicheren einzutauschen und in eine Scheinselbsständigkeit zu wechseln, muss sehr gut überlegt werden.

Wenn man weiß, was die DVAG jedes Jahr für Aktionen startet, nur um mehr Abschlüsse zu generieren und man ständig eine Namensliste erstellen, die man abtelefonieren muss, um Termine in der Woche zu haben, ist es kein Wunder, dass er derzeit einiges zu tun hat.

 

Derzeit gibt es einen Wettbewerb. Die besten kommen auf ein von 4 AIDA Schiffen. https://www.wertpapier-forum.de/topic/31489-strukturvertriebe-diskussionsthread/?do=findComment&comment=808852 Wer das bezahlt sollte klar sein.

 

Bei der Riesterrente hab ich den Tarif 3RG. Riesterrente ist bei mir aber nur ein Baustein da ich noch eine Betriebsrente und eine BAV bekommen werde. Sind 2 verschiedene Dinge und laufen komplett über den Arbeitgeber. Zusammen mi der gesetzlichen Rente hoffe ich das es dann reicht.

Mehr würde ich jetzt aber nicht zusätzlich besparen. Führe das bis zum Renteneintritt weiter und schaue, dass Du nebenbei noch Geld zur freien Verfügung hast. Leider kennen wir Deine gesamte persönliche Situation nicht, um gezielter Ratschläge geben zu können.

 

Ein bisschen verliebt bist Du schon, oder?

Genau, in Dich, weil Du so klug bist.

Ich würde es eher so sehen, dass Nudelesser meint, dass man einiges auch Schönreden kann und den Blick nach links und rechts nicht sehen will.

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Starship

@Gerald

 

Was hat wachrütteln mit den Flippers zu tun ? Von so Leuten fällt es mir schwer mich "wachrütteln" zu lassen.

 

Ansonsten denke ich, dass ich meine Finanzen sehr gut im Griff habe und trotz Verträgen bei der DVAG nicht am Hungertuch nage. Deswegen habe ich auch nicht viel über meine persönliche Situation

geschrieben. Es ging nur darum, darzustellen, dass nicht alles bei der DVAG schlecht ist.

 

Ansonsten trotzdem Danke für alle Tipps. Mehr will ich auch nicht mehr besparen, will ja noch ein bißchen was vom Leben haben.

 

Gruß

Starship

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andy

@Gerald

 

Was hat wachrütteln mit den Flippers zu tun ? Von so Leuten fällt es mir schwer mich "wachrütteln" zu lassen.

 

Ansonsten denke ich, dass ich meine Finanzen sehr gut im Griff habe und trotz Verträgen bei der DVAG nicht am Hungertuch nage. Deswegen habe ich auch nicht viel über meine persönliche Situation

geschrieben. Es ging nur darum, darzustellen, dass nicht alles bei der DVAG schlecht ist.

 

Ansonsten trotzdem Danke für alle Tipps. Mehr will ich auch nicht mehr besparen, will ja noch ein bißchen was vom Leben haben.

 

Gruß

Starship

Eins hast du aber leider nicht verstanden:

Genau so, wie wir hier in ganz vielen Threads dargestellt haben, warum und was "schlecht" an vermittelten Produkten der DVAG ist, solltest du ebenfalls darstellen, warum welche Produkte für dich "nicht schlecht" sind.

Der Einwand ist doch der: Du schreibst hier über deine subjektiven Empfindungen und Erfahrungen - diese stellen wir dir ja gar nicht in Abrede. Leider bringt das aber keinen hier weiter: Was wir von dir bräuchten wären genauere Angaben und Zahlen, um das Ganze adäquat beurteilen zu können. Dafür sind weitere Randinformationen (wie in den Threaderöffnungsrichtlinien zurecht gefordert), notwendig.

 

Ich schlage also folgendes vor:

Möchtest du in diesem Thread etwas nachvollziehbares und auch für andere Mitlgieder nachprüfbare Fakten beitragen, freuen wir uns darüber. Bist du dazu nicht bereit, was keine Schande ist, möchte ich dich aber bitten, von weiteren Ausführungen zu deiner subjektiven Meinung Abstand zu nehmen.

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Granini

Lass mich raten:Du bist dann der "Experte",der den im Freundeskreis Betroffenen "die Augen öffnet"?So ein Stuss.Man muss klipp und klar festhalten,dass es gute Produkte gibt,die die DVAG im Programm hat.Dazu eine ganze Menge Schrott.Nicht mehr,nicht weniger.Jedem,der (um 2 Beispiele zu nennen,wo die DVAG gut aufgestellt ist) seine BU über die AM oder eine Krankentagegeldpolice über die Central abschließt samt und sonders eigenständiges Denken absprechen zu wollen ist anmaßend und schwach im Sinn.

 

Muss ich bei meinem Freundeskreis zum Glück nicht. Aber ja, wenn die bei der DVAG wären, würde ich ihnen davon abraten. Die paar Produkte die gut sind kann man doch in der Form auch woanders bekommen. Und wer schließt denn bei der DVAG nur ein KTG ab und bekommt dann nicht nach ein paar Jahren den ganzen Schund angedreht? Das ist doch wohl der allergeringste Teil..

Und ja, ich bin mehr Experte als 95% aller sogenannten "Berater", die ich bisher getroffen habe. Dadurch fühle ich mich allerdings nicht sonderlich toll, sondern erschrecke nur über die gewaltige Unkenntnis bei Menschen, die für andere zigtausende Euro anlegen sollen...

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Gerald1502

Gestern haben wir unfreiwillig eine Bild-Zeitung im Briefkasten gehabt, wie auch einige von Euch sicherlich auch. Da ist auf der Seite 3 eine lustige Aufmachung mit einem Wahlzettel der DVAG vorhanden.

 

Viele setzen ihr Kreuz sicherlich nicht auf die vorgedruckte Stelle. Daher nachfolgend ein vorher nachher Wahlzettel.

 

Vorher:

post-15109-0-26976600-1379844941_thumb.jpg

 

Nachher:

post-15109-0-98671300-1379844956_thumb.jpg

 

Leider gab es keine weiteren Auswahlmöglichkeiten. Da ich keine Verträge über diesen Strukturvertrieb mehr besitze, habe ich diesen für mich abgewählt. :)

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Schildkröte

Leider gab es keine weiteren Auswahlmöglichkeiten. Da ich keine Verträge über diesen Strukturvertrieb mehr besitze, habe ich diesen für mich abgewählt. :)

 

André Kostolany sagte mal sinngemäß, ob man in seinen Finanzangelegenheiten die richtigen Entscheidungen getroffen hat, können erst später mal die Erben beurteilen.

Deine Entscheidung, die DVAG "abzuwählen", kann man aber wohl schon jetzt als "gold"-richtig bezeichnen. :thumbsup:

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Gerald1502

André Kostolany sagte mal sinngemäß, ob man in seinen Finanzangelegenheiten die richtigen Entscheidungen getroffen hat, können erst später mal die Erben beurteilen.

Deine Entscheidung, die DVAG "abzuwählen", kann man aber wohl schon jetzt als "gold"-richtig bezeichnen. :thumbsup:

Danke für Deine Zustimmung. :thumbsup:

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Gerald1502

Wieder einmal ein Beitrag von der DVAG gegen Bankberater.

 

Bankberater

 

9. Oktober 2013

 

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. Oktober 2013 schreibt:

 

“Mitarbeiter der Sparkasse Rhein Neckar Nord bezeichnen den Druck auf Berater und Filialleiter gegenüber dieser Zeitung als nicht mehr hinnehmbar.

 

Neuerdings müssten täglich neben der bisherigen Arbeit zusätzlich fünzig Kunden angerufen werden, um daraus mindestens vier bis sechs Termine zu generieren. Eine Erfolgskontrolle erfolge täglich.

 

Die Verkaufsziele würden drastisch erhöht. Wer sie nicht erfülle, werde versetzt und bekomme das Gehalt gekürzt.

 

Entscheidungsfreiheit der einzelnen Mitarbeiter gebe es nicht mehr, die Sparkasse sei zu einer Drückerkolonne verkommen”.

 

________________

 

Liest man dies, weiß man nicht so recht, wer einem mehr leid tun soll: Die Kunden oder vielleicht doch die Mitarbeiter der Sparkassen?

 

Für beide Gruppen gibt es eine Alternative:

 

Eine ausschließlich am Interesse des Kunden orientierte Vermögensberatung nach dem Prinzip der Allfinanz – frei von Zielvorgaben, von Kontrolle und von Sanktionen.

Wenn man die Kommentare so liest, könnte man meinen, dass bei der DVAG alles Eitel Sonnenschein ist und nur die Bankberater und Makler, die schlechten sind. Das seitens der Obersten auch Vorgaben an die VBs gemacht werden, indem auf Terminvereinbarungen mit Kunden gedrängt wird, wird nicht erwähnt. Frei von Zielvorgaben ist ja so nicht ganz korrekt, denn wer die Ziele, also die Mindeseinheiten und Mitarbeiteranwerbung nicht schafft, wird mit einer Rückstufung in der Karierrestufe sanktioniert.

 

Alles im Interesse des Kunden und voller Allfinanz:

 

- AachenMünchener Produkte (Riester, Rürup ...)

- Badenia Bausperverträge mit 0,5% Guthabenzinsen und 1,6% Abschlussgebühr

- Central Krankenversicherung

- Fondssparpläne mit 5% Ausgabeaufschlag

- Umdeckungen / Tarifwechsel alles im Sinne des Kunden

 

----------------

 

Es gibt auch eine aktuelle Meldung über die personelle Veränderung in der Führung der DVAG.

 

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Quelle

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Gerald1502

Mal was interessantes zum Thema Umdeckungen bei der DVAG. Quelle 1 und Quelle 2

 

Liebe Direktionsleiter,

 

die Allfinanzstrategie ist wesentlicher Bestandteil unserer

Philosophie und unseres Handelns.

 

Das hat uns schon immer deutlich vom Markt abgegrenzt. Damit sind

wir groß geworden und haben nachweisbar mit sehr großem Abstand Erfolg.

 

Im Mittelpunkt der Allfinanzstrategie stand und steht immer der Kunde.

Durch die Konzeptlösungen, die wir anbieten, unterscheiden wir

uns deutlich von klassischen Produktverkäufern.

 

Aus diesem Grund werden wir ab sofort bei systematischen

Produktumschichtungen im Bereich Riester (z.B. von AMLeben

Riester-Verträgen zur DWS), bei denen die Konzeptlösung für den Kunden

nicht im Vordergrund stand und die nicht im Interesse und zum Vorteil

des Kunden durchgeführt werden, keine Provision, Einheiten und

Sonderleistungen gewähren.

 

Bitte informieren Sie Ihre Partner.

 

Jetzt scheinbar wird auf die Provisionszahlungen verzichtet, aber seit langer Zeit systematisch, mittels perfekter Anleitung umgedeckt, wie es hier nachzulesen ist. Anleitung Dies kann man doch als Schuldeingeständnis werten, da ganz bewusst und ohne Rücksicht auf den Kunden Tarifwechsel durchgeführt worden, oder?

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Gerald1502

FONDS professionell hat einen interessanten Artikel über die DVAG geschrieben, den ich hier einmal einfüge. Viel Spaß beim lesen.

 

Druckseite - FONDS professionell Multimedia GmbH.pdf

 

Ausgabe: 4/2013

 

Alles für die Familie

 

Sechs Millionen Kunden, Umsatzplus, Rekordgewinn: Der DVAG geht es gut wie nie. Auch die Berater können profitieren – solange sie nicht kündigen.

Wolfgang Krobb klickt sich durch die Präsentation. „Versicherer und Fondsanbieter haben Produkte und suchen dafür Kunden“, sagt er mit sonorer Stimme. „Wir dagegen haben die Kunden und suchen für diese die passenden Produkte. Das ist ein riesiger Unterschied.“ Die Runde nickt anerkennend. Zum „Chancenforum“ der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) sind knapp zwei Dutzend Teilnehmer gekommen. Viele sind recht jung, Mitte 20 vielleicht. Auf Einladung ihres Beraters sind sie an diesem Oktober-Samstag nach Marburg gereist, um einen Beruf kennenzulernen, der bald ihrer sein könnte:

 

Vermögensberater.

 

Vor dem futuristisch anmutenden „Zentrum für Vermögensberatung“, das die DVAG hier vor zwei Jahren eröffnet hat, prasselt der Regen aufs Pflaster. Drinnen sorgt Krobb für gute Stimmung. „Viele handeln in ihrem Beruf nach der Robinson-Crusoe-Methode: Montag schon auf ‚Freitag‘ warten. Mittwoch ist Bergfest, und dann wird rückwärts gezählt, bis endlich das Wochenende erreicht ist. Geht es Ihnen auch so? Wenn ja,sollten Sie sich nach einer Alternative umsehen!“ Krobb, Direktionsleiter aus Flieden bei Fulda, bittet drei Vermögensberater aus der Runde, ihren Werdegang zu schildern. Der Betriebsschlosser wollte etwas Geld dazuverdienen, und aus dem Nebenjob bei der DVAG wurde schnell der Hauptberuf. Der Industriemechaniker sah seine Leistung vom Chef nicht gewürdigt, also eiferte er seinen Eltern nach, die beide für die DVAG arbeiten. „Mittwoch ist Bergfest? Das gilt für mich längst nicht mehr!“, sagt der Dritte. „Ich wäre froh, wenn die Woche einen Tag mehr hätte, soviel gibt es zu tun – und ich tue es gerne!“

 

„Wir sind die Besten!“

Gegen Ende des Seminars zeigt Krobb einen Film: Ein Kletterer scheitert daran, allein einen Gipfel zu erklimmen. Gemeinsam mit seinem Kollegen dagegen erreicht er das Ziel. Nacheinander werden drei Sätze eingeblendet: „Wir halten zusammen.“ – „Wir sind die Besten!“ – „Wir sind die Nummer eins!“ Willkommen bei der DVAG. Willkommen im Maschinenraum des deutschen Finanzvertriebs.

 

Die DVAG betreut mit 15.000 haupt- und 22.000 nebenberuflichen Beratern sechs Millionen Kunden, kassiert im Jahrfast 1,2 Milliarden Euro Provisionen ein und verdiente 2012 unterm Strich rund 185 Millionen Euro – mehr als je zuvor. Doch wie hat es die DVAG geschafft, der mit Abstand erfolgreichste Finanzvertrieb der Republik zu werden? Die Antwort darauf fällt vielschichtig aus. Unternehmensgründer Reinfried Pohl, firmenintern nur „Der Doktor“ genannt, hat zahlreiche Fehler vermieden, die seine Wettbewerber teuer zu stehen kamen – geschlossene Fonds ließ er nie vertrieben. Er bildet seine Berater besser aus als die meisten Konkurrenten, verlässt sich auf starke Partner. Und er sucht stets die Nähe zu den Großen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.Doch das allein erklärt den Erfolg nicht. Pohl hat vielmehr das Kunststück vollbracht, seine Vermögensberater an der kurzen Leine zu führen und damit unter Kontrolle zu halten, ohne dass sich diese über mangelnde Freiheiten beschweren würden. Er umsorgt seine Vermittler wie kein Zweiter, streichelt ihre Seele, lobt und ehrt. Und stachelt sie im nächsten Moment zu immer größeren Leistungen an. Pohl hat seiner Firma eine eigene DNA eingepflanzt. Wer diese Mischung aus Familiengefühl und Erfolgsstreben für sich zu nutzen weiß, kann bei der DVAG viel erreichen. Die Regeln sind dabei auch klar: Einmal Familie, immer Familie. Einmal erfolgreich, immer erfolgreich.

 

So leicht der Einstieg fällt, so hart ist der Ausstieg.

 

„Alles aus einem Kopf“

Pohl, Jahrgang 1928, landet in den Nachkriegswirren im hessischen Marburg, studiert Jura, promoviert – und braucht Geld.

Also verkauft er Versicherungen, zunächst aus Not, dann aus Überzeugung. Pohl macht Karriere im Gerling-Konzern, arbeitet für Bernie Cornfelds Fondsvertrieb IOS, der später kollabieren sollte, und baut 1970 schließlich für den Deutschen Herold die Bonnfinanz auf. Dort setzt er ein Konzept um, das er nicht nur entwickelt hat, sondern dem er auch einen eigenen Namen gibt: Allfinanz. Pohl möchte nicht „alles unter einem Dach“ bieten, wie andere Institute auch, sondern „alles aus einem Kopf“.

 

Vermögensberater Krobb berichtet im Schnupperseminar, dass die Deutschen oft Verträge bei acht oder mehr Banken und Versicherungen haben. „Stellen Sie sich mal vor, Sie laden alle gleichzeitig zu sich nach Hause ein, legen symbolisch 200 Euro auf den Tisch und sagen: ‚Diesen Betrag habe ich monatlich für die private Vorsorge zur Verfügung.‘ Meinen Sie, bei dieser Konstellation käme ein für Sie in sich stimmiges Gesamtkonzept heraus? Darum sind wir überzeugt, dass jeder nur einen Vermögensberater haben sollte – so wie man auch nur einen Hausarzt hat.“ Pohls Idee besticht, vor allem aus Sicht der Kunden – endlich ist da jemand, der sich um den ganzen Finanzkram kümmert, egal ob Baufinanzierung, Lebensversicherung, Fondssparplan oder Haftpflicht, derbequem zu einem nach Hause kommt, notfalls sogar am Wochenende. Anfang der 1970er Jahre eine Revolution, heute hundertfach kopiert.

 

1975 ist Pohl dem Deutschen Herold zu mächtig geworden, sein Vertrag als Bonnfinanz-Vorstand wird nicht verlängert. Also beginnt er mit 47 Jahren noch einmal bei null. Für seine DVAG fügt er die besten Teile aus den Welten, die er bis dahin kennengelernt hat, zu einem Puzzle zusammen. Seine Vermittler arbeiten nicht angestellt, sondern frei. Über Karriere und Gehalt entscheiden keine Beziehungen oder Sympathiewerte, sondern allein die Leistung – knallhart gemessen am Verkaufserfolg und an der Zahl der angeworbenen Mitarbeiter (siehe Kasten Seite 210). Gebietsschutz gibt es nicht, jeder Berater darf überall sein Glück versuchen. Und Pohl vertreibt keine eigenen Produkte, sondern baut auf ausgewählte Partner, für die er so wichtig wird, dass er viel Einfluss nehmen kann.

 

„Ein Heer von Nieten“

Dass jedes System des Höher, Weiter, Schneller die Gefahr von Fehlanreizen birgt, ist klar. Die Kritik anStrukturvertrieben war jahrelang sehr laut, die DVAG ist da keine Ausnahme. „Ein Heer von Nieten“, titeltder „Spiegel“ 1996. Kronzeuge des Artikels ist der frühere Vermögensberater Wolfgang Dahm, der in seinem Buch „Beraten und verkauft“ mit der DVAG abrechnet. Das Unternehmen will Dahm Dutzende Äußerungen verbieten lassen und zieht dafür bis vor das Bundesverfassungsgericht, scheitert jedoch. Heute mag sich Dahm nicht mehr in den Medien zur DVAG äußern. Er sei inhaltlich nicht mehr auf dem aktuellen Stand, lässt er über seinen Verlag ausrichten. Es spricht aber einiges dafür, dass sich bei der DVAG vieles geändert hat. Dahm beschreibt noch, wie potenziellen Einsteigern in den Berufsinformationsseminaren vorgerechnet wird, dass sie nebenberuflich leicht 50 Mark die Stunde dazuverdienen können. Solche Rechnungen stellt Krobb bei dem Seminar Anfang Oktober nicht an, er nimmt nicht einmal das Wort Provision in den Mund.

 

Fälle schlechter Beratung gibt es auch heute noch bei der DVAG. Ein Frankfurter Honorarberater berichtetvon einer Kundin, die auf Empfehlung der DVAG einen Riester-Vertrag abgeschlossen hat. Dumm nur, dassdie Dame selbstständig arbeitet – sie konnte also gar nicht von der staatlichen Förderung profitieren. Trotz solcher Unfälle sind sich Branchenkenner einig, dass Kunden von der DVAG in aller Regel keineswegs schlechter beraten werden als etwa bei der Sparkasse oder der Volksbank vor Ort. Pohl verweist auf den Vorteil, den die Selbstständigkeit seiner Berater mit sich bringt: „Bei uns wirkt sich Fehlverhalten sofort aus nach dem Motto: ,Du musst selbst den Schaden bezahlen‘“, sagt er in seinem Interviewband „Ich habe Finanzgeschichte geschrieben“. Diesem Buch sind auch die weiteren Pohl-Zitate dieses Artikels entnommen. Denn der „Doktor“ macht sich seit einigen Jahren rar in den Medien, auch für FONDS professionell war er nicht zu sprechen.

 

Zwei weitere Punkte bewahren DVAG-Berater davor, auf Masse statt auf Klasse zu setzen: Wer zu viel Storno produziert, wird nicht befördert. Außerdem werben die meisten Berater anfangs vor allem im Familien- und Freundeskreis Kunden, und auch bei etablierten Vermittlern kommt das Gros der Klienten oft aus der Heimatgemeinde. Wer fürchten muss, bei der nächsten Vereinsfeier ausgegrenzt zu werden,verzichtet lieber auf den einen oder anderen schnellen Euro.

 

Zwei Villen in Kalifornien

Für die DVAG spricht, dass die ganz großen Skandale ausbleiben. Eine Sex-Party in Budapest? Undenkbar. Bei der DVAG geht es eher spießig zu. Verdiente Berater dürfen in den konzerneigenen Hotels urlauben oder Schulungen besuchen, mal an der Mecklenburger Seenplatte, mal im Burgenland, mal an der portugiesischen Algarve. Wer es weit gebracht hat, steigt in den Flieger nach San Francisco – auch in Kalifornien leistet sich die DVAG zwei Villen. Die besten Direktionsleiter bekommen sogar ein Ferienhaus in Portugal, das nur sie nutzen dürfen. Welche Bedingungen für dieses Bonbon erreicht sein müssen, regelt Anlage C des Vermögensberater-Vertrages. Jeder Neuling weiß also, wie viel er für den Traum vom eigenen Ferienhäuschen arbeiten muss. „Ich bin halt ein Verfechter des Leistungsprinzips“, sagt Pohl. „In meiner Branche ist Erfolg messbar, das habe ich dann perfektioniert.“

 

Die Frau darf mit an Bord

Die DVAG chartert oft genug auch ganze Kreuzfahrtschiffe. Im kommenden Jahr werden vier Aida-Dampfer gleichzeitig für eine Woche nach Malta aufbrechen. An Bord dürfen 3.500 Vermögensberater, internen Wettbewerb am besten abgeschnitten haben – samt Lebenspartner. In der September-Ausgabe der DVAG-Mitarbeiterzeitschrift „Unser Weg“ sind auf drei Seiten kleingedruckt die Namen derjenigen aufgeführt, die ihr Ticket schon gelöst haben oder zumindest kurz davor sind. „Viel Spaß beim Suchen und Finden“, wünscht die Redaktion.

 

Ein Name, der auf dieser Liste steht, lautet Jörn Schuch. Im Schnitt betreut jeder DVAG-Berater –Nebenberufler mitgerechnet – 160 Kunden. Schuch dagegen hat rund 1.000 Klienten, und mit jedem von ihnen kommuniziert er mindestens einmal im Jahr. Um Direktionsleiter zu werden, muss man mindestens sechs hauptberufliche Vermögensberater angeworben haben. Schuchs Direktion kommt auf etwa 100 Mitarbeiter. Kein Wunder also, dass Schuch DVAG-intern als Popstar gilt, als Vorbild für tausende andere. Wenn der Direktionsleiter aus Oberursel bei Frankfurt auf einem der Aida-Schiffe fährt, hat er keine ruhige Minute – sein Rat ist gefragt. Schuch weiß auch, dass die Reisen mehr sind als eine Anerkennung beruflicher Erfolge. „Die Kreuzfahrten sollen nicht nur eine Belohnung sein, sondern sie dienen in erster Linie dem Erfahrungsaustausch“, sagt er. „Es geht darum, die Mitarbeiter zusammenzubringen und das vorhandene Wissen zu mischen. Der Freizeitanteil hält sich in Grenzen, die meiste Zeit geht es um den beruflichen Austausch.“Dass die Lebenspartner mit an Bord dürfen, ist natürlich Kalkül. Spätestens dort erfährt die Ehefrau nämlich, an welcher Stelle der Hierarchie ihr Mann wirklich steht. „Das ist ein zusätzlicher Ansporn“, sagt Pohl. Bekomme der Berater nur eine Innenkabine, müsse das zwar keine Ehekrise auslösen. „Aber vielleicht hilft die Ehefrau ihrem Mann künftig stärker, damit er noch erfolgreicher ist. Dann lässt sie ihn künftig eher abends oder am Wochenende zu seinen Kunden.“

 

Zum Belohnungssystem der DVAG zählen auch Auszeichnungen, etwa Ehrennadeln, goldene Uhren oder Siegeradler, die auf pompösen Großveranstaltungen bei Gänsehaut-Musik verliehen werden.

 

Erklären lässt sich das mit Pohls Historie. In den letzten Kriegstagen musste er als Panzergrenadier an die Ostfront nach Schlesien. Mit der Panzerfaust sollten die jungen Männer die Russen aufhalten – vom Fahrrad aus. „Ich habe miterlebt, dass Kameraden sich in Lebensgefahr begeben haben, weil sie um jeden Preis einen Panzer abschießen wollten, nur damit sie das Eiserne Kreuz erhalten“, sagt Pohl. „Da habe ich gelernt, wie wichtig für viele Menschen eine Auszeichnung ist.“

 

Im Firmenmuseum in Marburg, in dem sich die Teilnehmer des „Chancenforums“ nach ihrem Seminar umsehen können, stehen einige Siegeradler in Bronze, Silber und Gold in einer Vitrine. Noch würden sich wohl die wenigsten Seminarbesucher eine dieser barocken Statuen ins Wohnzimmer stellen. Nach einigen Jahren in der DVAG-Familie kann sich das freilich geändert haben. Auch wenn die DVAG mitunter altbacken wirkt, kann sie doch sehr innovationsfreudig sein. Im April 2010 schickt IT-Vorstand Christian Glanz einen Mitarbeiter nach New York, der vor dem Apple-Store kampiert und als einer der ersten zwei nagelneue iPads ergattert. Denn Glanz erkennt früh, welchen Vorteil das iPad in der Beratung bietet: Anders als ein aufgeklappter Laptop bildet es keine Barriere, sondern der Kunde ist in Analyse und Beratung direkt eingebunden. Mehr als 50 unternehmenseigene Anwendungen machen selbst sperrige Themen wie die Altersvorsorge oder die Rücklagenbildung anschaulich, per App landen die Daten dann im Onlinesystem des Beraters. „Die DVAG ist einer der größten Unternehmenskunden von Apple in Deutschland“, sagt Glanz. Mehr als 10.000 DVAG-Vermittler arbeiten mit dem Tablet.

 

Mit Kunden ins Kino

Auch in den sozialen Medien gehört die DVAG zu den Vorreitern. Die Frankfurter Zentrale stellt ihren Vermittlern einen Facebook-Baukasten zur Verfügung, der die persönliche Seite des Beraters mit Nachrichten zu Finanz- und Karrierethemen füttert – Gewinnspiele inklusive. Gut kommt auch die Idee an, Kunden ins Kino einzuladen. Vor dem aktuellen Blockbuster läuft dann keine Kinowerbung, sondern ein Kurzfilm zu Finanz- und Vorsorgethemen. „So mancher Beratungsbedarf wird dadurch geweckt – und so manches Interesse am Beruf auch“, wirbt die Mitarbeiterzeitschrift: „Die ‚Ausbeute‘ rund zwei Monate nach dem Kino-Event: 15 Neukunden, daraus 14 Empfehlungen“, berichtet ein Regionaldirektionsleiter aus Hameln.

 

Dass die Unterstützung durch die Frankfurter Zentrale funktioniert, zeigt auch eine Umfrage unter Vermittlern der größten deutschen Finanzvertriebe, die das Kölner Marktforschungs- und Beratungsunternehmen YouGov im Juli vorlegte. Egal ob Marketingunterstützung, Mitarbeitergewinnung, Software, Ausbildung, Vergütung, Sozialleistungen oder Karrieremöglichkeiten – in allen Kategorien schneidet die DVAG mit Abstand am besten ab, meist weit vor den Konkurrenten Swiss Life Select, MLP, Bonnfinanz und OVB. „Die gebotene Vermittlerunterstützung ist ‚Benchmark‘ im Finanzvertrieb“, so das Fazit des Beratungshauses. Nur bei ganz wenigen Einzelkriterien liegt die DVAG nicht ganz vorn, zwei davon heißen „Produktqualität insgesamt“ und die „Entscheidungsfreiheit als Vermittler“.

 

Wenige Produkte zur Auswahl

Die DVAG arbeitet von Anfang an sehr eng mit der AachenMünchener (AM) zusammen, einer Tochter der Generali Deutschland. Die Kooperation verläuft äußerst fruchtbar: 1975 rangierte die AM auf Platz 16 der deutschen Lebensversicherer, heute ist sie die Nummer zwei. Vor gut fünf Jahren hat das Unternehmen sogar den eigenen Außendienst aufgegeben und in die Hände der DVAG gelegt. Für einige Produkte wie denBerufsunfähigkeitsschutz erhält die AM regelmäßig Bestnoten, bei der im Vertrieb nach wie vor wichtigen klassischen Lebensversicherung sind die Ergebnisse aber durchwachsen. Dem Branchendienst Map-Report zufolge gehört die AM zu den Lebensversicherern mit der niedrigsten Eigenmittelausstattung. Mit Blick auf die Nettorendite aus den Kapitalanlagen kam die AM 2012 bloß auf Platz 73 von insgesamt 87 Anbietern. Das Analysehaus Morgen & Morgen gibt dem Lebensversicherer im Unternehmensrating nur zwei von fünf möglichen Sternen, das steht für „schwach“.

 

Zum gleichen ernüchternden Ergebnis kommt die Central, der Krankenversicherer der GeneraliDeutschland-Gruppe. Während die AM immerhin noch mit einer hohen Überschussbeteiligung punkten kann, bereitet die Central vielen DVAG-Vermittlern echte Bauchschmerzen.

 

Der Kölner Krankenversicherer hatte sich mit Billigtarifen verkalkuliert und musste die Beiträge empfindlich erhöhen. „Bei einem meiner Kunden sind die Beiträge drei Jahre in Folge um jeweils 30 bis 40 Prozent gestiegen“, berichtet ein DVAG-Aussteiger. „Und ich konnte weder ihm noch anderen Kunden eine Alternative bieten.“

 

Denn die Vermögensberater der DVAG sind Handelsvertreter, im Versicherungsbereich dürfen sie nur Policen der AachenMünchener oder anderer Generali-Töchter vermitteln.

 

Für Investmentfonds gibt es keine gesetzlichen Schranken, doch auch hier müssen sich die Vermögensberater auf einige ausgewählte Produkte der Partner – im Wesentlichen Deutsche Bank und Allianz Global Investors – beschränken. Pohl argumentiert, seine Berater müssten Generalisten sein, keine Spezialisten: „In einem Vertriebsunternehmen bin ich verpflichtet, meine Berater von Sparten abzuhalten, denen sie nicht gewachsen sind. Die DWS hat zum Beispiel über 300 Fonds. Die kann mein Berater nicht alle verkaufen, er kann nur eine gewisse Auswahl beherrschen.“ Daher auch die Entscheidung, den grauen Kapitalmarkt zu meiden. „Weniger kann mehr sein. So schütze ich meine Kunden davor, falsch beraten zu werden.“ Der „Doktor“, so scheint es, kümmert sich wie ein behütender Vater um seine Kinder. Sie sollen sich beweisen, sollen Leistung bringen – aber bitte nur innerhalb eines engen Rahmens.

 

DWS-Anteil als Belohnung

Berater, die von der DVAG überzeugt sind, stören diese Grenzen nicht. „Ich bin mein eigener Herr und habevon der DVAG keinerlei Vertriebsvorgaben. Über mangelnde Freiheiten kann ich mich überhaupt nicht beschweren“, sagt Direktionsleiter Schuch. „Viel eher ist es so, dass mir die Produktauswahl durch die DVAG Sicherheit gibt. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Produkte zu den besten am Markt gehören. Und wenn es doch mal Probleme mit einem Produkt gibt, können wir Einfluss auf die Anbieter ausüben, passendere Lösungen zu entwickeln.“ Schuchs letztes Argument trifft zu, die Macht der DVAG ist nicht zu unterschätzen. Im vergangenen Jahr war die DVAG für gut 92 Prozent des Neugeschäfts der Partnergesellschaften aus der Generali-Gruppe verantwortlich. Für DWS-Fonds ist die DVAG zum zweitwichtigsten Vertriebsarm geworden, direkt nach dem Filialnetz der Deutschen Bank. Der Strukturvertrieb betreut fast sechs Prozent des Vermögens, das die Deutsche Bank in WertpapierPublikumsfonds verwaltet, allein 2012 kamen 1,7 Milliarden Euro neu hinzu. Kein Wunder also, bei wem André Köttner seinen ersten Außentermin hatte, nachdem er im März den DWS Vermögensbildungsfonds Ivon Klaus Kaldemorgen übernommen hatte: bei der DVAG natürlich.

 

Schuch, Krobb und ihre Kollegen haben der Deutschen Bank so viel frisches Geld beschert, dass die DVAGMitte Oktober ein besonderes Dankeschön erhielt: 0,55 Prozent der Anteile an der DWS Holding & Service GmbH, der wichtigsten Firma des neuen Geschäftsbereichs Deutsche Asset & Wealth Management. Diese Belohnung basiert auf einem 2002 geschlossenen Kooperationsvertrag zwischen dem Finanzvertrieb und dem Kreditinstitut, das neben Fonds auch Bankprodukte wie Bausparen, Kreditkarten oder Sparkonten umfasst. Pohl verkündete die Zusammenarbeit im November 2001 vor 5.000 Vermögensberatern in der Frankfurter Jahrhunderthalle – und bat auch den damaligen Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer auf die Bühne.„Als der Topbanker seinen neuen Außendienst dann mit ‚Liebe Kolleginnen und Kollegen‘ ansprach, tobte die Halle vor Begeisterung“, schreibt Hugo Müller-Vogg im Vorwort zu Pohls Buch. „Die angeblichen ‚Drücker‘ und ‚Klopper‘ fühlten sich gleichsam in den Adelsstand erhoben, jedenfalls um mehrere Stufen auf einmalnach oben befördert.“

 

Millionen für den guten Ruf

Pohl tut alles dafür, dass sich seine Vermittler wertgeschätzt fühlen. Das ist auch der Grund, weshalb die DVAG vor 17 Jahren Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher als Werbeträger verpflichtete – und die Kooperation gerade bis 2020 verlängert hat. „Mithilfe Michael Schumachers wollte ich meinen Mitarbeitern größeres Selbstbewusst-sein verschaffen“, sagt Pohl. „Es motiviert unsere Vermögensberater, wenn auf derKappe dieses so erfolgreichen Sportlers unser Unternehmenslogo zu sehen ist.“ In diesen Wochen reist Schumi gerade wieder im Auftrag der DVAG durch Deutschland, um erfolgreichen Vermögensberatern in sechs Städten einen „Abend mit der Nummer 1“ zu bescheren. Bei der Imagepflege helfen auch großzügige Spenden. Im obersten Stock des firmeneigenen Museums läuft

derzeit eine Sonderausstellung über das soziale Engagement der DVAG und der Familie Pohl. Zu sehen istetwa der Strandkorb, auf dem sich die mächtigsten Politiker der Welt beim G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm ablichten ließen. Die DVAG ersteigerte den Strandkorb für rund eine Million Euro zugunsten der Aktion „Ein Herz für Kinder“ und karrte ihn danach quer durch die Republik, wo sich jedermann gegen eine Spende am Platz von Angela Merkel oder George W. Bush ablichten lassen konnte.

 

Zu den größten Profiteuren von Pohls Mäzenatentum gehört ohne Frage Marburg. Pohl schenkte der Stadt, in der er einst als Flüchtling eine neue Heimat fand, nicht nur einen neuen Stadtteil mit 50 Millionen Euro teurem Kongresszentrum, Hotel und Parkhaus, die DVAG sponsert auch die Universität, den Breitensport und eine Krebsberatungsstelle. An einer Tafel steht zu lesen, dass das Unternehmen in den Jahren 2001 bis 2010 in Summe 66,9 Millionen Euro Gewerbesteuer gezahlt hat.

 

Wer sich je gefragt hat, wo eigentlich das ganze Geld landet, das die Deutschen für Versicherungsprovisionen bezahlen – ein Teil davon ist hier verbaut.

 

Magerer Durchschnittsverdienst

Dass die DVAG und die Pohls so großzügig sein können, liegt auch daran, dass von den Provisionen der Anbieter ein großer Teil in der Unternehmenskasse bleibt. Familie Pohl jedenfalls ist mit den Jahren sehr wohlhabend geworden, das „Manager Magazin“ schätzte ihr Vermögen 2012 auf 2,85 Milliarden Euro. Dem Unternehmensgründer und seinen beiden Söhnen gehören über eine Holding gut 60 Prozent der DVAG-Aktien, der Rest liegt bei der Generali Deutschland. Allein 2012 flossen 140 Millionen Euro Dividende an die Aktionäre. Pohl ist trotzdem bescheiden geblieben: Er wohnt noch immer in dem Haus, dass er sich 1960 für 145.000 D-Mark gebaut hat.

 

Mancher Berater dagegen muss notgedrungen auf jeden Cent achten. Im Jahresabschluss 2012 der DVAG belaufen sich die „Aufwendungen für Beratung und Vermittlung“, in denen die durchgereichten Provisionen, aber auch Kosten für Ausbildung, Vorsorgeleistungen und Incentive-Reisen verbucht werden, auf 858 Millionen Euro.

 

Eine stattliche Summe, doch bei fast 37.000 Beratern macht das nur 23.000 Euro pro Kopf –ein äußerst magerer Jahresverdienst, vor allem für einen Selbstständigen. Lässt man die Nebenberufler außen vor, steigen die durchschnittlichen Einnahmen zwar auf rund 57.000 Euro.

 

Berücksichtigt man aber, dass oben in der Struktur oft sechsstellig verdient wird, ist klar: Die meisten DVAGler werden nicht reich.

Als freier Makler oder Finanzanlagenvermittler könnten gerade Einsteiger deutlich mehr verdienen. Dafür bekommen DVAG-Berater vieles, was Einzelkämpfer nicht haben, etwa das Rundum-Sorglos-Paket aus der Zentrale, Zuschüsse zur Altersvorsorge oder eine kostenlose Ausbildung. Die DVAG unterhält über Deutschland verteilt zwölf Berufsbildungszentren und investiert im Jahr rund 50 Millionen Euro in die Fortbildung ihrer Berater. „Wir bieten mehr als Provisionen“, wirbt die DVAG.

 

Dazu gehört auch ein Aspekt, der einen weiteren Teil des Erfolgs erklären kann: das Gefühl einer zweiten Familie – mit allen Vor- und Nachteilen. Pohl sieht die DVAG nicht nur als „berufliche Familiengemeinschaft“, deren Mitglieder sichgegenseitig helfen. Die Familie ist auch sonst allgegenwärtig.

 

Überzeugte DVAGler verbringen ihren Urlaub gemeinsam, die Kinder kennen sich ja eh schon. Manche Direktionen feiern zusammen Oktoberfest,

natürlich am Wochenende – wann sonst finden Familienfeste statt? Parallel zu Krobbs Berufsinformationsseminar findet in Marburg ein „Familientag“ statt, 70 Berater samt Partnern und Kindern sind dabei.

 

Auch die Firmenführung bleibt in Familienhand: Pohls Söhne sind schon seit vielen Jahren Generalbevollmächtigte des Finanzvertriebs. Seit Anfang November ist nun klar, dass Andreas Pohl, der jüngere Sohn, eines Tages das operative Geschäft steuern soll. Noch ist es aber nicht so weit, immerhin läuft der Vorstandsvertrag des 85 Jahre alten Seniors noch bis März 2015.

 

Drei Jahre Kündigungsfrist

Um die Jahrtausendwende hat der Bonner Illustrator Klaus Böhle für die DVAG drei Bilderbücher verfasst:

„Die Familie“, „Der Glückspilz“ und „Der Baum“. Die Botschaften, die in Versform transportiert werden, dürfen durchaus als plump gelten. An einer Stelle etwa heißt es: „Ganz oben winkt, das weiß man schon,die selbstverdiente Direktion! – Hier hat der Mensch sich freigeschwommen, hier ist er bei sich angekommen.“

 

Am aufschlussreichsten aber ist die Geschichte vom Baum: „Im Wald da stand einmal ein Baum, der träumte einen Ego-Traum.“ Der Baum will in die Welt hinaus und verlässt seinen Wald. Doch seine Wurzeln trocknen aus, er verliert alle Kraft – bis er voll Reue in den Wald zurückkehrt. „Denn einen ‚Traum vom Ich‘ zu träumen, gelingt dem Baum nur unter Bäumen“, dichtet Böhle. „Denn Licht und Wärme, Schutz fürs Leben, das kann Dir nur Gemeinschaft geben!“ Neben dem letzten Vers darf der Baum wieder strahlen. In seiner Krone leuchtet das Logo der DVAG. Wer sich einmal für die DVAG-Familie entschieden hat, der soll sie nicht mehr verlassen. Das wird auch im Vermögensberater-Vertrag deutlich. Während die Kündigungsfrist für Agenturleiter ohne großen Kundenstamm noch sechs Monate beträgt, sind es bei einem Geschäftsstellenleiter schon zwölf und bei einem Hauptgeschäftsstellenleiter 18 Monate. Direktionsleiter müssen sogar 36 Monate im Voraus zum Jahresende kündigen.

 

„Faktisch ein Berufsverbot“

Das Kölner Analysehaus Assekurata zeichnet die DVAG in seinem Karriere-Rating regelmäßig mit der Bestnote „exzellent“ aus.

 

Im Ratingbericht fand sich vor einigen Jahren jedoch ein kritischer Absatz: „Insbesondere auf Ebene der Direktionsleiter führt die Kündigungsfrist, die aufgrund der vertraglichen Konstellation bis zu vier Jahre betragen kann, faktisch zu einem Berufsverbot des aussteigenden

Vermittlers“, heißt es dort.

 

„Hierbei sollte berücksichtigt werden, dass der Vermittler an der Ausübung seiner Tätigkeit gehindert werden kann, der Vertrag jedoch keinen Ausgleich für entgangene

Abschlussprovisionen während der Kündigungsfrist vorsieht. Andere Vertriebe zeigen sich an dieser Stelle deutlich moderater.“

 

Die DVAG bezeichnet die Formulierung von Assekurata als „inhaltlich unzutreffend“, denn ein Berufsverbot hieße, den gewählten Beruf gar nicht mehr ausüben zu dürfen. In den aktuellen Ratingberichten werde diese Formulierung auch nicht mehr verwendet. Das Kölner Ratinghaus äußert sich zu dieser Sache nicht.

 

Die Kündigungsfristen entsprächen der „beiderseitigen Interessenlage“, so das Unternehmen. „Sowohl die DVAG als auch erfolgreiche Vermögensberater haben kein Interesse an einer Fluktuation der von ihnen ausgebildeten und betreuten Vermögensberater, da sie in sie viel Zeit und Geld investiert haben. Und auch

unseren Kunden ist die Bestandsfestigkeit der vermittelten Verträge und ein langfristig fester Ansprechpartner wichtig.“

 

Kai Behrens, Rechtsanwalt aus Münster, hatte nach eigenen Angaben schon fast 700 Fälle von DVAG-Vermittlern auf dem Tisch. „In der überwiegenden Mehrheit geht es um den Ausstieg“, sagt Behrens.

 

Seiner Beobachtung nach verfährt die DVAG nach einer Kündigung deutlich radikaler als andere Finanzvertriebe: „Sobald ein Berater gekündigt hat, stellt die DVAG in aller Regel die Provisionsvorschüsse und oft gar die Weiterzahlung von Bestandsprovisionen ab. Mir liegen inzwischen fast ein Dutzend Entscheidungen vor, dass dies nicht zulässig ist, trotzdem verfährt die DVAG weiterhin so.“

 

Nur manchmal biete die DVAG einen Aufhebungsvertrag an. „Dann sollen die Aussteiger zwar oft auch auf ihre Ansprüche aus dem Versorgungswerk verzichten, aber immerhin kommen sie so schnell aus ihrem Vertrag raus“, sagt Behrens.

 

Meistens schalte das Unternehmen jedoch auf stur. „Der Strukturobere hat kein Interesse daran, dass unter ihm einer geht, denn das schmälert auch sein Einkommen“, vermutet Behrens.

 

E-Mail-Konto gesperrt

Ein laut Behrens typischer Fall ist der seines Mandanten Thomas Maier (Name geändert). „Im vergangenen Jahr erhöhte die Central vielen meiner Kunden mal wieder die Prämien. Mein Direktionsleiter riet uns dann allen Ernstes, Leistungen aus den Verträgen rauszunehmen, um die Beitragserhöhungen zu kompensieren.

Spätestens da konnte ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren, die Produkte zu verkaufen“, sagt er. Schon in den Jahren zuvor hatten ihn die ständigen Bemühungen genervt, ihn zum Aufbau einer eigenen Struktur zu bewegen. Ihm reichte sein Einkommen als Agenturleiter, auch wenn ihn viele Kollegen

wegen seines betagten Autos schräg anschauten. „Ich habe erlebt, wie Kollegen regelrecht in Schulden gedrängt wurden, etwa für ein großes Auto“, sagt Maier. „Das Kalkül ist klar: Wer Verpflich-tungen hat,muss liefern, und bei jedem Abschluss verdienen die Höherrangigen mit.“

 

Die DVAG fragt Maier, warum sein Provisionsumsatz so stark gesunken ist. Die Begründung, er sei mit der Produktqualität nicht mehr einverstanden, reicht der Zentrale nicht. Sie wirft ihm vor, für die Konkurrenz zu arbeiten, schließlich sei er mit Maklern eines anderen Unternehmens gesehen worden.

 

„Dann könnteman auch argumentieren: Du hast mit einer anderen Frau gesprochen, also bist du fremdgegangen“,

witzelt Maier.

 

Maier kündigt per Fax – und hat schon am Tag darauf keinen Zugriff mehr auf seine E-Mails und Teile des Intranets, die für die tägliche Arbeit nötig wären. Als dann auch seine Provisionszahlungen eingestellt werden, mahnt er die DVAG ab. Die lässt die gesetzte Frist verstreichen, also kündigt Maier fristlos.

 

Daraufhin verklagt ihn die DVAG auf Schadenersatz. Das Landgericht hat die Klage abgewiesen, der von der DVAG angestrengte Berufungsprozess steht allerdings noch aus. Inzwischen, nach fast einem Jahr ohne Einkommen, arbeitet Maier als freier Makler.

 

Dass die DVAG die Zahlungen stoppen kann, liegt an dem branchenüblichen Bezahlsystem: Die Provision für eine Lebensversicherung zum Beispiel gilt erst nach fünf Jahren als komplett verdient, die DVAG zahlt sie aber vollständig vorab aus. Für diesen Vorschuss haftet der Berater. Kündigt der Kunde vor Ablauf der

fünf Jahre, muss der Vermittler einen Teil zurückerstatten.

„Einer meiner Mandanten hat detailliert nachgerechnet, dass die DVAG die Haftsummen künstlich hochhält“, sagt Behrens. „Offensichtlich haftet der Berater bei einer Lebensversicherung fünf Jahre lang für die gesamte Provision, obwohl dieser Betrag ratierlich sinken müsste.“

 

Provision fließt in Rückstellung

Die DVAG will sich zu diesem Punkt nicht konkret äußern. Für die Rückstellungen seien nicht die einzelnen Verträge entscheidend, sondern ein Risikobewertungsverfahren. „Im Falle einer Kündigung dient die bestehende Rückstellung, die im laufenden Vertragsverhältnis regelmäßig aktualisiert und abgerechnet wird, als notwendiges Minimum an Sicherheit für das in näherer Zukunft erhöhte Ausfallrisiko der bestehenden Ausstände“, teilt das Unternehmen mit. Kurz: Sobald ein Berater kündigt, fährt die DVAG die Rückstellungen hoch.

 

Bei Maier und anderen Aussteigern fließen seit der Kündigung auch die haftungsfrei verdienten Provisionen – etwa für Sachversicherungen – komplett in die Rückstellung. Für welche Verträge er noch mit welchen Summen haftet, verrät die DVAG ihm nicht. Also muss er weiter auf sein Geld warten. Als Maier bei der DVAG anfing, hat er auch die drei Bilderbücher überreicht bekommen. Heute ärgert er sich, dass er sie damals nicht gelesen hat.

 

„Dann hätte ich ahnen können, worauf ich mich einlasse.“

 

Aufstieg und Gehalt: Das Karrieresystem der DVAG

Die Provisions- und Karrierebedingungen sind bei der DVAG ist penibel geregelt. Details stehen im Vermögensberater-Vertrag. FONDS professionell liegt einer dieser Verträge vor. Die wichtigsten Regelungen im Überblick:

 

Nachwuchs: Die DVAG rekrutiert die meisten ihrer neuen Berater aus ihrem Kundenstamm. Kontaktfreude, Lernbereitschaft und Leistungswille sind Voraussetzung, Finanzfachwissen dagegen ausdrücklich nicht. Das sollen sich die Frischlinge in Schulungen aneignen. Schon als Kunde lässt sich bei der DVAG Geld verdienen – als sogenannter Vertrauensmitarbeiter, der die DVAG im Freundes- oder Kollegenkreis weiterempfiehlt.

 

Karrierestufen: Typischerweise steigen Neulinge nebenberuflich als Vermögensberater-Assistenten (VBA) ein. Sie nehmen zum Beispiel Daten der Kunden auf, dürfen aber nicht beraten. Die VBAs qualifizieren sich neben ihrem alten Beruf weiter und absolvieren die nötigen Prüfungen, um dann hauptberuflich als Agenturleiter (AL) arbeiten zu können. Um eine Allfinanzberatung anbieten zu können, brauchen sie eine Zulassung nach Paragraf 34d und 34f der Gewerbeordnung. Ein AL, der mindestens drei nebenberufliche Vermögensberater angeworben hat und mit dieser Gruppe binnen zwölf Monaten mehr als 4.000 „Einheiten“ Umsatz vorweisen kann, darf sich zum Regionalgeschäftsstellenleiter befördern lassen.

 

Eine Einheit steht dabei für zehn Euro Grundprovision. Mit weiteren Anwerbe- und Umsatzerfolgen können die Vermögensberater jedes Jahr eine weitere Karrierestufe nehmen: Aus dem Geschäftsstellen- wird ein Hauptgeschäftsstellenleiter, bis er über zwei Regionaldirektionsleiter-Stufen schließlich den Gipfel erreicht: die Direktion. Ein Direktionsleiter muss mindestens sechs hauptberufliche Vermögensberater direkt betreuen und in seiner Gruppe auf Sicht von zwölf Monaten auf 68.000 Einheiten Umsatz kommen. Parallel

zu diesem System kennt die DVAG sieben „Praxisstufen“, nach denen sich die eigene Provision richtet. So lässt sich auch ohne Strukturaufbau ein auskömmliches Provisionsniveau erreichen.

 

Wichtig: Kündigen die Kunden zu viele Policen, wird der Berater nicht befördert.

 

Provisionsstufen: Wie viel Geld ein Berater für die Vermittlung eines Geschäfts von der DVAG erhält, richtet sich nach dessen Provisionsstufe und der Grundprovision. Ein Vermögensberater-Assistent erhält anfangs nur 40 Prozent der Grundprovision, Agenturleiter im Hauptberuf nach einigen Monaten 90 Prozent. Der Direktionsleiter bekommt für selbst vermittelte Geschäfte 140 Prozent.

 

Jeder Berater verdient an den Abschlüssen derjenigen mit, die er angeworben und ausgebildet hat. Geht der Direktionsleiter mit einem

frisch geworbenen VBA zum Kunden, erhält der VBA 40 Prozent der Grundprovision. Dem Direktionsleiter steht die Differenz zu seinen 140 Prozent zu, also 100 Prozent. Ist ein Agenturleiter dazwischengeschaltet, bekommt der VBA 40 Prozent, der Agenturleiter und der Direktionsleiter jeweils 50 Prozent. „Anfangs investiere ich viel Zeit, Erfahrung und Arbeit in einen neuen Mitarbeiter“, erläutert Jörn Schuch, Direktionsleiter aus Oberursel. „Ich schule ihn, gehe mit ihm zu Kunden, stehe ständig für Fragen bereit. Je erfahrener mein neuer Partner wird, umso weniger Arbeit habe ich mit ihm. Darum sinkt meine Entlohnung und seine steigt.“

 

Grundprovision: In einer Anlage zum Vermögensberater-Vertrag ist geregelt, wie hoch die Grundprovision für Dutzende Produkte ist.

 

Freie Makler und Vermittler dürfte überraschen, wie niedrig diese ausfällt.

 

Bei Investmentfonds etwa haben sich freie Berater an fünf Prozent Ausgabeaufschlag gewöhnt, dazu kommen in der Regel 0,4 bis 0,7 Prozent Bestandsprovision pro Jahr, von der sich der Maklerpool eine kleine Marge abzwackt.

 

Ein DVAG-Berater, der einen der gängigen DWS-Aktienfonds vermittelt, bekommt dagegen nur 2,25 Prozent Grundprovision. Die Bestandsvergütung reicht die DVAG gar nicht weiter.

 

Für die Vermittlung von Aktienfondsanteilen im Wert von 10.000 Euro zahlt die Deutsche Bank der DVAG über fünf Jahre in Summe rund 750 Euro. Bei einem Agenturleiter mit kleinem Kundenstamm kommen davon aber nur 200 Euro an, und auch ein Direktionsleiter muss sich mit 315 Euro begnügen.

 

Dafür erhalten sie weitere Leistungen der DVAG, etwa Zuschüsse zur Altersvorsorge oder kostenlose Urlaube.

 

Enges Netz: Die Verbindungen der DVAG zur Politik

Wer das „Zentrum für Vermögensberatung“ der DVAG in Marburg besucht, läuft schon mal Friedrich Bohl über den Weg. Der einstige Chef des Bundeskanzleramtes schüttelt eifrig Hände. Er kennt viele hier, schließlich war er nach seiner Zeit an der Seite von Ex-Kanzler Helmut Kohl mehr als zehn Jahre lang Vorstand des Finanzvertriebs, und seit 2009 sitzt er an der Spitze des Aufsichtsrats. Bei dessen Sitzungen trifft er regelmäßig auf einen alten Bekannten: Theo Waigel, unter Kohl Bundesfinanzminister, hat ebenfalls ein Mandat als Aufsichtsratinne. Die Verbindungen der DVAG in die Politik reichen noch tiefer: Kohl, Duzfreund des Unternehmensgründers, ist Vorsitzender des Beirats. Dieses Gremium hat zwar keine offizielle Funktion, steht der Firmenspitze aber beratend zur Seite. Im Beirat sitzen zudem die frühere Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, der langjährige Ministerpräsident Bernhard Vogel, Österreichs Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel und Horst Teltschik, einst einer von Kohls engsten Mitarbeitern. Auch Wirtschaftsgrößen sind vertreten, etwa der frühere Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer und Rainer Neske, Privat- und Geschäftskundenvorstand des Instituts. Wie ein Exot in dieser Runde wirkt Theo Zwanziger, Ex-Präsident des Deutschen FußballBundes. Reinfried Pohl wird auch ein guter Draht zur Bundeskanzlerin nachgesagt. Im November 2008, mitten in den heißesten Wochen der Finanzkrise, nahm sich Angela Merkel die Zeit, um zu tausenden Vermögensberatern in Frankfurt zu sprechen. Sie sei schon allein von der Zahl der Vertriebsmitarbeiter beeindruckt, „weil sie etwas über das Wurzelgeflecht aussagt, das ein Stück Sicherheit in unserem Land schafft“, lobte die Kanzlern.

 

Pohl war in jungen Jahren FDP-Mitglied, wechselte dann aber zur CDU. Die Partei wird ihm diese Entscheidung noch heute danken, nicht nur wegen seiner großzügigen Spenden.

 

Ende Januar dieses Jahres hielt die hessische CDU im „Zentrum für Vermögensberatung“ ihre Jahresklausurtagung ab, auf der sie über ihre Wahlkampfstrategie für die Landtags- und Bundestagswahl debattierte.

 

Mehr als 100 Politiker kamen in die Vorzeige-Immobilie der DVAG, darunter Ministerpräsident Volker Bouffier, Bundesfamilienministerin Kristina Schröder und CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe. Die DVAG-eigenen Medien berichteten

natürlich über den hohen Besuch.

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tyr

Gestern haben wir unfreiwillig eine Bild-Zeitung im Briefkasten gehabt, wie auch einige von Euch sicherlich auch. Da ist auf der Seite 3 eine lustige Aufmachung mit einem Wahlzettel der DVAG vorhanden.

 

Viele setzen ihr Kreuz sicherlich nicht auf die vorgedruckte Stelle. Daher nachfolgend ein vorher nachher Wahlzettel.

 

Vorher:

(entfernt zur Übersichtlichkeit)

 

Nachher:

(entfernt zur Übersichtlichkeit)

 

Leider gab es keine weiteren Auswahlmöglichkeiten. Da ich keine Verträge über diesen Strukturvertrieb mehr besitze, habe ich diesen für mich abgewählt. :)

 

Du hast angekreuzt:

(X) Anlagegesellschaft

(X) Versicherungsmakler

 

Warum nicht (X) Honorarberater (gemeint ist wohl der Beruf des Versicherungsberaters, http://de.wikipedia.org/wiki/Versicherungsberater oder http://www.bvvb.de/ )? Das wäre doch die nach meinem Verständnis einzige Instanz, die wirklich frei von Zahlungen der Versicherungen ist und nur im Interesse des Kunden handelt. Bei teuren langlaufenden Versicherungen wie BU würde ich die Neutralität an dieser Stelle vorziehen.

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Matthew Pryor

Wenn du der Meinung bist,unter Umständen doppelt zahlen zu müssen,wird dich niemand abhalten.Im Übrigen deckt sich dein Verständnis nicht mit gängiger Rechtssprechung.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Wie siehst du denn die Thematik, dass ein Versicherungsmakler im Interessenskonflikt steht, wenn er z. B. gerade ein Haus abzahlen muss und eine Familie zu versorgen hat, sein Geschäft gerade nicht so gut läuft und er einen neuen Kunden berät, 2 Versicherungen am Ende übrig bleiben. Bei der einen Versicherung bekommt er eine hohe Provision, sie ist aber für den Kunden nicht ganz so günstig. Die andere Versicherung gibt ihm weniger Provision, ist aber günstiger für den Kunden. Vor dem Hintergrund, dass er in Schwierigkeiten steckt, sein Haus abzubezahlen und seine Familie zu versorgen.

 

Ein Versicherungsmakler mag unabhängig von einzelnen Gesellschaften sein, steht aber trotzdem auf der Gehaltsliste der Versicherung, nicht des Kunden. Und das Geld kommt trotzdem vom Kunden, nur umgeleitet. Ich weiß nicht wie an dieser Stelle irgendwelche Gesetze helfen sollen.

 

Bei kleinen günstigen Versicherungen kann man sich den Versicherungsberater bestimmt sparen. Bei einer teuren langlaufenden Police wie einer BU kann ich durchaus einen Sinn darin erkennen, z. B. ein paar hundert Euro Beratungskosten zu bezahlen, wenn ich dafür später im Laufe der Jahrzehnte tausende oder gar zehntausende Euro sparen kann oder gar mir erst die Möglichkeit erkaufe, im Leistungsfall hunderttausende Euro an Leistungen erhalten zu können, weil der Vertrag in meinem Sinne geschlossen wurde und nicht im Sinne der Versicherung.

 

Vielleicht kannst du mich aufklären, wie es aus deiner Sicht ist. Weniger "im Gesetz steht dies und das" und "wofür 2x bezahlen", eher was die Realität nach deiner Erfahrung hergibt.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Ein Versicherungsmakler mag unabhängig von einzelnen Gesellschaften sein, steht aber trotzdem auf der Gehaltsliste der Versicherung, nicht des Kunden.

Tja, dann hilft nur der Gang zum kostenpflichtigen Honorarberater. Aber der Durchschnittsdeutsche geht halt lieber zum "kostenlosen" Bankberater, Versicherungsvertreter bzw. -makler...

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tyr

Tja, dann hilft nur der Gang zum kostenpflichtigen Honorarberater. Aber der Durchschnittsdeutsche geht halt lieber zum "kostenlosen" Bankberater, Versicherungsvertreter bzw. -makler...

Und warum eigentlich? Anderes Beispiel: ein freier Versicherungsmakler muss ja von der Provision leben, wenn er kein Geld vom Kunden für die Beratung bekommt. Was ist aber, wenn bei der unabhängigen Beratung herauskommt, dass eine Versicherung bei der Aachen Münchener die beste für den Kunden wäre? Dann müsste der Versicherungsmakler ja theoretisch im Sinne des Kunden ihm empfehlen, zu einem DVAG-Makler zu gehen. Dann hätte er aber nichts verdient und trotzdem gearbeitet.

 

Dieser Zusammenhang und die allgemeine Lage um die Interessenskonflikte sollten doch auch dem Durchschnittsdeutschen einleuchten, oder?

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Schinzilord

Am Ende bleibt nur Hirn einschalten und eigenverantwortlich handeln :)

Wie du schon sagtest, Honorarberater oder Makler vertreiben halt nicht jedes Produkt. Aber es gibt ja auch nicht nur das EINE Beste.

 

Aber ein Makler trifft eine geeignete Vorauswahl aus einer ihm bekannten und zugänglichen Untermenge aller Versicherungsprodukte.

Man kann sich ja auch die Provisionshöhen für jedes Produkt offenlegen lassen und es in die eigene Entscheidung einfließen lassen.

Insgesamt verstehe ich das Problem nicht.

Du weißt ja wie das Spiel läuft und kannst dich ja frei entscheiden?

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Auch Versicherungsberater bauen Häuser und haben Kinder zu ernähren.Ein Versicherungsberater kann ebenfalls ein guter Anlaufpunkt sein,muss es aber nicht zwangsläufig.Hier hast du nur die Gewissheit,dass in jedem Fall eine Vergütung fällig wird.Ob die Beratung dann gut oder schlecht ist,steht in den Sternen.

Einem Vermittler,sei es nun aus der Ausschließlichkeit oder eben als Makler,muss an einer guten Beratung gelegen sein,wenn er sein Geschäft nachhaltig betreiben möchte.Dazu gehört dann auch die "Beratung im Interesse des Kunden".

Und wenn die Sichtung auf einen Versicherer hinausläuft,der keine "Nettotarife" anbietet,zahlt man(n) bei einem Versicherungsberater nun einmal den doppelten Preis:Die Vergütung des Beraters und die in den Beitrag eingepreiste Vergütung,die der Versicherer dann für sich behält.Das klingt für mein Verständnis nicht nach einer idealen Lösung.

Bei einer teuren langlaufenden Police wie einer BU kann ich durchaus einen Sinn darin erkennen, z. B. ein paar hundert Euro Beratungskosten zu bezahlen, wenn ich dafür später im Laufe der Jahrzehnte tausende oder gar zehntausende Euro sparen kann oder gar mir erst die Möglichkeit erkaufe, im Leistungsfall hunderttausende Euro an Leistungen erhalten zu können, weil der Vertrag in meinem Sinne geschlossen wurde und nicht im Sinne der Versicherung.
Du setzt also an dieser Stelle voraus,dass ein Makler nicht in deinem Auftrag handelt und der Versicherung Tür und Tor öffnet,um die Leistung verweigern zu können?Mit Verlaub,das ist weltfremd.Und was soll ein Versicherungsberater machen,um dir Beiträge sparen zu können?Einen "günstigen" Vertrag vermitteln?Was ist in diesem Fall "günstig"?Gehst du davon aus,dass Versicherer x nur bestimmte Kundengruppen aufnimmt und damit weniger Risiken im Bestand hat als Versicherer y?Und seine Tarife dementsprechend "günstiger" kalkulieren kann als x?

Wie soll ein Versicherungsberater wissen,welche Risiken x im Verlauf der Jahre oder gar Jahrzehnte gegenüber y gezeichnet hat?Deine Argumentation läuft spätestens an diesem Punkt ins Leere.

Was ist aber, wenn bei der unabhängigen Beratung herauskommt, dass eine Versicherung bei der Aachen Münchener die beste für den Kunden wäre?
Das kann und wird nicht passieren.Von der Klärung dieses Punktes sind wir aber noch sehr weit entfernt,wenn du annimmst,dass es "DVAG-Makler" gibt....

 

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza

Tja, dann hilft nur der Gang zum kostenpflichtigen Honorarberater. Aber der Durchschnittsdeutsche geht halt lieber zum "kostenlosen" Bankberater, Versicherungsvertreter bzw. -makler...

 

Hallo @schildkröte,

 

unter Umständen führt dieser Weg ohne Umweg direkt aus dem Regen ins Jauche- Fass blushing.gif

 

Der Begriff Honorarberater ist ein Fantasiebegriff - nicht geschützt, nicht mit irgendeiner greifbaren Rechtslage verknüpft. Jeder, der will, kann sich so nennen! Und für seine erbrachte Beratung ein Honorar in Rechnung stellen - manchmal sogar

zusätzlich zur Provision von den Gesellschaften!

 

Der einzige Begriff, der geregelt ist, ist der Versicherungsberater - hier existiert §§ 34 Abs. 1 GewO, wo klar geregelt ist, was er darf und was nicht (Er darf z.B. keine irgendwie geartete Vergütung von Gesellschaften annehmen - um einmal die wesentliche zu nennen)

Von diesen gibt es allerdings in ganz D nur eine gute Handvoll (glaube 600??) - zu finden z.B. hier: Vermittlerregister (da müssen sich auch die Versicherungsberater registrieren lassen) und hier (Berufsverband)

 

Versicherungsberater sind z.B. auch berechtigt, Ihre Kunden aussergerichtlich gegenüber den Versicherungen zu vertreten. Mit Sicherheit ist jemand, der Zeit in die Suche und sorgfältige Auswahl seines Versicherungsberaters investiert und dann auch bereit ist, einen entsprechenden

kostendeckenden Stundensatz zu zahlen, dort sehr gut aufgehoben. Problem, wie gesagt, es gibt nicht viele und viele sind zum Teil sehr spezialisiert (BU-Unfall-Leistungsfälle etc.)

 

Alle anderen " -Berater" versuchen eigentlich nur, auf diesen Zug mit aufzuspringen: Beratung gut - Provision böse. Im Prinzip wird leider vielen Ratsuchenden hier nur anstatt der linken in die rechte Tasche gegriffen.

 

Insofern kann man bei diesem ganzen Begriffs-Wirrwar schon mal den Überblick verlieren - deshalb versuche ich auch jedesmal nachzuhaken, wenn jemand z.B. von seinem mlp-berater spricht...der DVAG-ler sich Vermögensberater nennt...jemand von seinem Bank-Berater erzählt.

 

All diese Fantasie-Titel gaukeln eine Neutralität und Unabhängigkeit vor (die zu recht mit dem Begriff Versicherungsberater verbunden ist!) - die so definitv nicht vorhanden ist., denn leider werden oft gerade unter diesen tollen Namen die grössten Schrott-Produkte

vertickert - ob dann gegen Provision oder Honorar bleibt sich letzten Endes für den Kunden egal..

 

Es wäre daher schon sehr hilfreich, wenn wir alle in unserem täglichen Sprachgebrauch diesen "Pseudo-Beratern" ihren selbsternannten Titel nicht auch noch ständig hinterhertragen:

 

- der Bank"Berater" ist ein Verkäufer (was ja auch an sich nichts schlechtes ist!) - muss die Produkte seiner Bank an den Mann/die Frau bringen

- der MLP"Berater" ist ein Verkäufer - der die Produkte seines Headquarters an den Akademiker vertickern muss

- der Vermögens"Berater" der DVAG ist ein in einem Strukturvertrieb organisierter Verkäufer der Produkte aus dem Hausse der Aachener und Münchner Versicherung

....

to be continued

....

 

Sorry, wenns doch ein wenig ausführlicher geworden ist...

 

EDIT: aus DVAF - DVAG gemacht...

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Schildkröte

Hallo @schildkröte,

 

Hallo zurück! :thumbsup:

 

Ich meinte in diesem Zusammenhang eigentlich auch den Versicherungs-Berater. Mit Honorar-Berater wollte ich vielmehr auf die Kostenpflichtigkeit hinweisen, wofür viele Deutsche halt nicht zu begeistern sind.

 

Wenn es dich tröstet: Ich bin in der Liegenschaftsbranche tätig und der Begriff "Sachverständiger für Immobilienbewertung" ist rechtlich ebenfalls nicht geschützt. Ein Bäckerlehrling könnte dir ein Wertgutachten für dein Haus erstellen! :o In der Praxis werden von Banken, Gerichten etc. aber nur Wertgutachten von Leuten mit spezieller Qualifikation (Bau- und Vermessungsingenieure, Architekten usw.) ernstgenommen, die nach Möglichkeit über entspr. Zusatzqualifikationen verfügen (HypZert, Laufbahnbefähigung für die technische Verwaltung, öffentliche Vereidigung).

 

Grüße aus der Domstadt!

 

 

 

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Peters Aussage ist übrigens von der Zeit eingeholt. Inzwischen ist der Begriff Honorarberater sehr wohl geschützt. Wobei "inzwischen" im Klartext ab August diesen Jahres heißt. Dann kommt der neue §34h GewO. In der Praxis wird sich dann also nur noch Honorarberater schimpfen, wer eine Zulassung nach 34h GewO besitzt oder die wirklich hohen Strafen nicht scheut.

 

Ich seh im 34h aber den vorzeitigen Tod der Honorarberatung. Wer dann noch gezielt eine Existenzgründung nach 34h anstrebt, muss aus meiner Sicht "tierisch einen an der Waffel haben", da er komplett auf den 34f verzichtet. Als 34Fler steht es mir hingegen jederzeit frei auch ein Honorar zu nehmen.

 

Die Wirksamkeit der Spielregeländerung über die Klärung einer Begrifflichkeit darf also guten Gewissens bezweifelt werden.

 

edit: Bevor irgendein Klugsch*****r auf die Idee kommt ... Ja auch am 17. Dezember 2013 (Datum von Peters Post) war der 34h bereits geplant. Das ändert aber nichts an der zu diesem Zeitpunkt gültigen Aussage von Peter. ... nur mal vorbeugend noch an den Beitrag angehangen ...

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Gerald1502
DVAG geht auf große Fahrt

19.03.2014

 

Mit gleich vier Kreuzfahrt-Schiffen geht die DVAG in diesem Jahr auf Große Fahrt und feiert ihr 40-jähriges Jubiläum. Teilnehmer sind die Gewinner eines leistungsbezogenen Wettbewerbs der DVAG. Passt dieses Incentive zum GDV-Vertriebskodex?

 

Rund 7.000 Personen fassen die vier Schiffe der Aida-Cruises, mit denen die DVAG demnächst in See stechen will. Etwa 3.500 verdiente Vermittler der DVAG und ihre Lebenspartner sollen dann an Bord gehen. Anlass ist das 40-jährige Jubiläum der Deutschen Vermögensberatung. Der Lohn ist die Kreuzfahrt für die besten Vermittler von Deutschlands, das muss man sagen, erfolgreichstem Vertrieb. Ausgesiebt werden die Teilnehmer mit einem „leistungsbezogenen Wettbewerb“, wie ihn die Pressestelle der DVAG gegenüber procontra bezeichnet.

 

Abgesehen von der öffentlichen Wirkung, über das sich jeder Betrachter oder Versicherungskunde sein eigenes Bild macht, wenn tausende DVAGler in See stechen: „Leistungsbezogene“ Wettbewerbe sind einmal anhand des GDV-Vertriebskodex zu betrachten. Der GDV sagt dazu auf Anfrage, die Unterzeichner des Kodex verpflichten sich, die „abstrakten Vorgaben des Verhaltenskodex in konkrete, unternehmensindividuelle Regeln umzusetzen“; die so genannte Compliance (übersetzt etwa: „gute Unternehmensführung“).

 

Keine Begründung

Die Aachen Münchener Versicherung (AMV), Hauptprofiteur des Vermittlers DVAG, sagt dazu, sie „bekennt sich zu Ziffer 3 (Compliance) des Kodex“, die Kreuzfahrt der DVAG sei „mit Ziffer 3 des GDV-Verhaltenskodex vereinbar“. Warum, das begründet die AMV nicht, nur dass die „Veranstaltungen jederzeit den allgemeinen moralischen und ethischen Grundsätzen entsprechen“. Nun stehen also die abstrakten Vorgaben des Kodex im Raum, aber eine Konkretisierung liefert der Versicherer nicht.

 

Eine Anfrage bei der AMV-Konzernmutter, der Generali, ergab die Feststellung: „Der Kodex selbst enthält keine Regelungen zu Incentive-Reisen“, schrieb ein Sprecher der Generali an procontra; „es ist selbstverständlich dass die AMV mit der DVAG Kontrollmechanismen vereinbart hat“. Welche Mechanismen das sind und wie sie wirken, sagt auch Konzernmutter Generali nicht.

 

Kreuzfahrt ist „rechtskonform“

Immerhin sind sich alle Angefragten (GDV, AMV und Generali) einig, dass der Kodex auch für die DVAG und (hier) ihr Verhältnis zur AMV gilt. Reine Leistungs-Wettbewerbe werden im GDV-Kodex nur in Bezug auf den Schutz der Unabhängigkeit der Versicherungsmakler erwähnt, nicht aber hinsichtlich abhängiger Vermittler. Abgesehen von der Transparenz zur guten Unternehmensführung; formal scheint die Kreuzfahrt der DVAG in Ordnung zu gehen.

 

Dementsprechend hielt sich die DVAG, außer mit dem Hinweis auf Rechtskonformität, in Ihrer Antwort an procontra auch nicht mit Formalien auf. Sie betonte dafür die lange Tradition der DVAG-Aida-Kreuzfahrten seit 2004, ihr 40-jähriges Jubiläum und den „leistungsbezogenen Wettbewerb“. Abschließend befragte procontra den GDV-Verband, wie eventuelle Verstöße gegen den Kodex geahndet werden.

 

Keine Beschwerdestelle

Dazu verweist der Verband auf die künftigen Prüfberichte der Wirtschaftsprüfer. Das kann noch rund zwei Jahre dauern. Erstens, weil der Kodex zwei Jahre Berichtsfrist einräumt; zweitens weil die Wirtschaftsprüfer noch an den so genannten Prüfhinweisen feilen - es gibt sie noch nicht. Auch keine Beschwerdestelle: Im Gegensatz, beispielsweise, zum Pressekodex sieht der GDV-Kodex keine Beschwerdeinstanz vor.

Quelle: procontra

 

Habe es ja schon öfters erwähnt, dass die DVAG über einen Wettbewerb diese Kreuzfahrt verlost. Wie immer zahlen die Kunden den Preis für solche Reisen. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Branche so im Verruf ist... Spannend sind auch die Kommentare unter dem Artikel. Da kann man nur auf die Geschäftszahlen gespannt sein, wie diese ausfallen werden. Scheinbar ist vieles im Rückwärtsgang. MLP hat es schon vorgemacht und einen Gewinneinbruch verbucht.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Gut,vielleicht passt es hier nicht wirklich rein,aber eine kurze Anmerkung zu diesem "Kodex" des GDV.Zum einen ist es ein mehr oder weniger offenes Geheimnis,dass der ein oder andere Branchenriese quasi der GDV und damit der Kodex in seiner Formulierung an sich ist.

Zum anderen halte ich persönlich es für eine ganz besonders kuriose Form des Zynismus,wenn ebenjener Branchenriese (oder besser gleich der GDV??Nein,das wäre wohl übertrieben...) dem Vertrieb für das Vertreiben bestimmter Produkte quasi eine Art Bonus auslobt.Das ist,wenn man den Faden etwas weiter strickt,nichts anderes oder zumindest vergleichbar mit dem Vorgehen der hier (zurecht) gescholtenen Strukturvertriebe.

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