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steppenwolf1977

Hebelzertifikate - einige Anfängerfragen

Empfohlene Beiträge

Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Hi Ihr,

 

ich handle momentan hauptsächlich mit Knock Out Zertifikaten

der Deutschen Bank und HSBC.

 

Nun ist mir bei manchen aufgefallen, dass diese einen variablen Knock Out haben.

Mir ist verständlich, dass der natürlich angehoben bei Long und gesenkt bei Short werden kann.

Nun frag ich mich aber, wo das steht, wann und warum die den anheben können.

Gibt es da ein Datum oder einen gewissen AUslöser?

 

Außerdem noch eine weitere Frage.

Manchmal werden die Zertifikate (zb. auf Onista oder auch woanders) nicht aktualisiert.

Manchmal nur für 3 Minuten oder manchmal auf 15 Minuten, obwohl der Basiswert gehandelt wird.

 

 

 

Schon mal besten Dank.

Interlagos

Mini Futures und sonstige KOs haben nicht manchmal einen variablen KO, sondern immer, denn es fallen entweder Finanzierungserträge oder Kosten an, die sich in einer täglichen (!) Anpassung des Basispreises niederschlagen.

Ein long KO wird dabei immer mit einem steigenden Basispreis verbunden sein, bei einem short KO hingegen kann der Basispreis - je nach Referenzzins und Marge - steigen oder fallen. (Also dir Erträge oder Kosten bescheren) Siehe dazu auch hier.

Bei open end KOs ohne SL (also bspw. unlimited Wave Zertifikaten) ist der Basispreis gleich der KO-Schwelle und daher erfolgt auch eine täglich Anpassung der KO-Schwelle.

Bei open end KOs mit SL (bspw. unlimited Wave XXL Zertifiakten) erfolgt ebenfalls eine tägliche Anpassung, allerdings wird der SL nur monatlich angepasst. Wann genau kannst du aus den Termsheets entnehmen oder aus - wie von WarrenBuffet verlinkt - bereitgestellten Simulationsrechnern.

 

Für einen Einstieg in das Thema verweise ich auch auf den Sticky-Thread.

 

btw: Eigentlich immer vor dem Kauf informieren, statt danach. ;)

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samuelson

@chemiestudent:

 

"Marge 2%, Referenzzins 1%

Finanzierungskosten für long: 3%

Finanzierungserträge für short: -1% -> Fin.-Kosten von 1%"

 

 

 

 

 

super lieben dank! und so klar und verständlich erklärt!

 

nochmals dank!

 

 

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samuelson

 

Für short Produkte wird vom Referenzzins (den du ja "verdienst") die Marge des Emittenten abgezogen, in diesem Fall betragen die Finanzierungserträge für short Produkte also 1%.

In diesem Beispiel würde also das Finanzierungslevel des short Produktes steigen (und du damit Finanzierungserträge verdienen)

 

 

ich glaube, ich bin zu dumm für diese welt, bzw. habe ein grundlegendes verständnisproblem.

 

 

bei laufzeitbegrenzten scheinen sagt man ja, daß sich finanzierungskosten (und dividenden) bei calls und puts umgekehrt verhalten:

 

bei calls entstehen finanzierungskosten, die dem preis aufgeschlagen werden. bei puts hingegen fallen finanzierungserträge an und die müssen doch vom preis abgezogen werden.

 

analog dazu müssten doch auch bei endlosen ko papieren die zinsen bei einem call dessen preis anheben, aber bei einem put (wenn die marge kleiner ist als die erwirtschafteten

 

zinsen wie du so verständlich erklärt hast-dieser zusammenhang ist mir jetzt klar), also bei einem put müssten die zins e r t r ä g e doch a b g e z o g e n werden vom preis

 

(vom finanz.-level). und das hieße doch, daß der wert fällt und die ko-schwelle sich tendentiell dem unteren kurs des underlying annähert.

 

oder? wahrscheinlich bringe ich jetzt alles durcheinander.

 

 

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

ich glaube, ich bin zu dumm für diese welt, bzw. habe ein grundlegendes verständnisproblem.

 

 

bei laufzeitbegrenzten scheinen sagt man ja, daß sich finanzierungskosten (und dividenden) bei calls und puts umgekehrt verhalten:

 

bei calls entstehen finanzierungskosten, die dem preis aufgeschlagen werden. bei puts hingegen fallen finanzierungserträge an und die müssen doch vom preis abgezogen werden.

 

analog dazu müssten doch auch bei endlosen ko papieren die zinsen bei einem call dessen preis anheben, aber bei einem put (wenn die marge kleiner ist als die erwirtschafteten

 

zinsen wie du so verständlich erklärt hast-dieser zusammenhang ist mir jetzt klar), also bei einem put müssten die zins e r t r ä g e doch a b g e z o g e n werden vom preis

 

(vom finanz.-level). und das hieße doch, daß der wert fällt und die ko-schwelle sich tendentiell dem unteren kurs des underlying annähert.

 

oder? wahrscheinlich bringe ich jetzt alles durcheinander.

Du musst unterscheiden zwischen open end und laufzeitlimitierten Produkten.

 

Bei laufzeitlimitierten Zertifikaten wird das ganze über ein Auf- bzw. Abgeld geregelt.

Ein long KO hat hierbei ein Aufgeld. Sein Wert errechnet sich daher wie folgt:

(Basiswertkurs - Fin.-Level) * Bez.-Verh. + Aufgeld

Das Fin.-level bleibt über de Laufzeit dabei konstant, da die Finanzierungskosten über das Aufgeld verrechnet werden. Dieses Aufgeld verringert sich mit fortschreitender Zeit, folglich wird der Schein sukzessive weniger Wert (sofern natürlich der Basiswert konstant bleibt)

 

Bei einem short KO hingegen kann es - je nach Referenzzins und Marge - zu einem Abgeld kommen. Also:

(Fin.-Level - Basiswertkurs) * Bez.-Verh. - Abgeld

Dieses Abgeld verringert sich ebenfalls mit fortschreitender Zeit, sodass der Schein sukzessive an Wert gewinnt. -> Finanzierungserträge

Sofern die Marge größer als der Referenzzins ist, gibt es natürlich kein Abgeld, sondern ein Aufgeld.

 

Heißt zusammengefasst:

Bei laufzeitlimitierten KOs bleibt das Fin.-Level konstant, dafür gibt es aber ein Auf- bzw. Abgeld

Bei open end KO kann man das verständlicherweise nicht über ein Auf- bzw. Abgeld regeln, hier wird daher das Fin.-Level entsprechend angepasst.

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samuelson

Außerdem noch eine weitere Frage.

Manchmal werden die Zertifikate (zb. auf Onista oder auch woanders) nicht aktualisiert.

Manchmal nur für 3 Minuten oder manchmal auf 15 Minuten, obwohl der Basiswert gehandelt wird.

 

meinst du mit aktualisierung den lfd. brief-, geldkurs oder die anpassung des schwellenkurses?

 

der lfd. handelskurs wird auf

 

http://www.scoach.de/DEU/produkte/discount_zertifikate

 

sehr zeitnah aktualisiert (im push verfahren). einfach in der maske die eckdaten eingeben und

 

dann in der folgenden seite den schein auswählen. dann erscheinen die kennzehlen und der

 

 

verlauf sowohl als chart als auch als kursliste (mit kurshistorie).

 

 

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samuelson

Du musst unterscheiden zwischen open end und laufzeitlimitierten Produkten.

Bei laufzeitlimitierten KOs bleibt das Fin.-Level konstant, dafür gibt es aber ein Auf- bzw. Abgeld

 

ja, dachte mir beim grübeln schon, daß die fälligkeit entscheident sein wird. nochmals vielen dank

 

für die schnelle antwort! man lernt doch nie aus.

 

 

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Stairway

Hallo,

 

kurze Frage zu diesem Beispiel aus dem RBS Infoheft:

 

post-6191-0-26753400-1305054685_thumb.jpg

 

Bezogen auf den oberen DAX Mini Short mit Finanzierungslevel von 7.500: Ich habe ja Finanzierungkosten von 0,43 - ergo sollte der Finanzierungslevel um 0,43 Indexpunkte pro Tag steigen. Unten steht nun, dass der Finanzierungslevel nach einem Monat bei 7.501,60 steht. Wenn ich nun aber die 0,43 Indexpunkte mit 30 Tagen multipliziere, komme ich auf 12,9 Punkte (0,43 x 30 Tage).

 

Kann mir jemand den Unterschied erklären?

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Ponto

Hallo,

 

kurze Frage zu diesem Beispiel aus dem RBS Infoheft:

 

post-6191-0-26753400-1305054685_thumb.jpg

 

Bezogen auf den oberen DAX Mini Short mit Finanzierungslevel von 7.500: Ich habe ja Finanzierungkosten von 0,43 - ergo sollte der Finanzierungslevel um 0,43 Indexpunkte pro Tag steigen. Unten steht nun, dass der Finanzierungslevel nach einem Monat bei 7.501,60 steht. Wenn ich nun aber die 0,43 Indexpunkte mit 30 Tagen multipliziere, komme ich auf 12,9 Punkte (0,43 x 30 Tage).

 

Kann mir jemand den Unterschied erklären?

 

Ich denke die Finanzierungskosten beziehen sich nur darauf, wieviel dir aus dem Zinsertrag abgezogen werden. Der Basiswert wird in diesem Beispiel aber mit dem Zinssatz nach Kosten von 0.25% angepasst. Der Zinssatz nach Kosten ist (allgemeiner Zinssatz - Finanzierungskosten). Damit ergeben sich die im Text erwähnten 7500 EUR * 0.0025 * 0.01 / 360 = 0.052 Cent, um die das Zertifikat täglich angepasst wird. Nach 30 Tagen ergibt das dann einen Preis von ungefähr 15,016 Eur oder einen Finanzierungslevel von 7501,6 Eur

 

Die Konstruktion ist wohl so, damit man Zinserträge im Beispiel vorweisen kann. Tatsächlich wird ein Short bei gleichbleibenden Kursen zur Zeit billger weil die Finanzierungskosten über dem allgemeinen Zinssatz liegen.

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Mr.Price

Also damit ich das richtig verstehe, die Finanzierungskosten führen dazu, dass der knock out level angehoben wird.

Also von 5850 aus Bsp. 5870 Punkte..?

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WillA

Ja, sofern Basispreis = KO-Schwelle. Aber täglich nur ein bischen...

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Mr.Price

ok danke.

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Ponto

Also damit ich das richtig verstehe, die Finanzierungskosten führen dazu, dass der knock out level angehoben wird.

Also von 5850 aus Bsp. 5870 Punkte..?

 

Bei Long-Zertifikaten auf jeden Fall. Bei Short-Zertifikaten verringern sie den Anstieg des Basispreises oder sorgen gar dafür, dass der Sinkt.

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Mr.Price

Also sind die Finanzierungskosten bei long Zertis nachteilig, bei short zertis aber nicht?

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Ponto

Also sind die Finanzierungskosten bei long Zertis nachteilig, bei short zertis aber nicht?

 

Die sind in beiden Fällen nachteilig, da du bei Shorts möchtest, dass der Basispreis steigt.

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etherial

Also sind die Finanzierungskosten bei long Zertis nachteilig, bei short zertis aber nicht?

 

Die sind in beiden Fällen nachteilig, da du bei Shorts möchtest, dass der Basispreis steigt.

 

Long-Hebeln bedeutet auf Kredit Aktien kaufen => Finanzierungskosten

Short-Hebeln bedeutet Aktien leer verkaufen, auf das so erhaltene Cash bekommt man Zinsen => Finanzierungserträge

 

Finanzierungskosten: Bei WAVE XXL Calls werden die Zinsen zur Finanzierung dem Anleger belastet. Bei WAVE XXL Puts werden dem Anleger die Zinsen gutgeschrieben. Die Zinsen ergeben sich aus dem marktüblichen Referenzzinssatz plus Zinsbereinigungsfaktor bei WAVE XXL Calls und dem marktüblichen Referenzzinssatz minus Zinsbereinigungsfaktor bei der Put-Variante.

 

Die rohen Finanzierungskosten sind der o.g. marktübliche Referenzzinssatz. Der Zinsbereinigungsfaktor ist ein euphemistischer Ausdruck für die Marge des Emittenten. Wenn der hinreichend groß ist, ist natürlich die Gesamtbelastung beim Short auch zu ungunsten des Zertifikatekäufers.

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WillA

Der Zinsbereinigungsfaktor ist ein euphemistischer Ausdruck für die Marge des Emittenten

 

Ist mir kürzlich aufgefallen: Im Basisprospekt der Coba wurde der Begriff "Bereinigungsfaktor" geändert. Jetzt heißt es da:

"...zuzüglich einer von der Emittentin bestimmten und von ihr vereinnahmten Risikoprämie..."

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