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MisterCashMachin

SeniVita Sozial gGmbH

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ImperatoM
vor 13 Stunden schrieb Fondsanleger1966:

Traurig, dass diese Gewinnwarnung es bis heute noch nicht einmal in die Rubrik "Adhoc-Mitteilungen" der beiden Unternehmens-HPs schafft. Aber das sagt eigentlich alles über diese Unternehmen.

 

Wirklich nicht sehr professionell. Wichtiger ist mir aber die DGAP-Meldung - und dass der Zins fließt.

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Fondsanleger1966
vor 2 Stunden schrieb SkyWalker:

Dieses Mal steht die Mitteilung wenigstens zeitnah auf der Unternehmens-HP. Allerdings erkennt man die Qualität der Kommunikation dieses Unternehmens daran, dass mit keinem Wort erwähnt wird, wie stark es die Genussscheinausschüttung verringern wird.

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Um mal etwas zu sortieren:

 

1. Es kann sich nun wirklich niemand darüber wundern. Die Q3-Zahlen der Sozial GmbH waren bereits negativ und die Gesamtjahresprognose war auch ein negatives Ergebnis. Wer sich da jetzt über das negative Ergebnis wundert, sollte sich wohl eher darüber wundern, warum ihm das nicht längst klar war :lol:

 

2. Für die Anleihegläubiger wichtig: Die Emittentin ist eine andere, die Anleihe kommt von der Estate AG. Zudem kann man Anleihezinsen im Gegensatz zu Genussscheinzinsen natürlich nicht mal eben so streichen, nur weil es mal einen leichten Jahresverlust gab.

 

3. So unberechenbar ist die Zinsreduktion ja nun nicht, mir gefällt eigentlich sogar ganz gut, dass man den Anlegern hier das Rechnen selbst überlässt, das hält einige potentielle Marktteilnehmer vom Markt weg und schafft weitere Ineffizienzen :thumbsup:

Es gibt 25 Mio Genussscheine (ich lasse die 13 Mio Genussrechte außen vor, weil ich nicht weiß, ob sie mit betroffen sind. Wären sie auch betroffen, verbessert sich das Ergebnis für die Scheine). Bei 7% Verzinsung sind das Kosten von 1,75 Mio für die Sozial GmbH p.a.. Nun wird die Zinszahlung solange reduziert, bis der Jahresverlust weg ist, also um 0,5/1,75 = 0,286. Es bleiben 0,714*7 = 5 % Verzinsung - auf einen Kurs von 100 bezogen. Auf den aktuellen Kurs von 68 sind das 7,35%. Außerdem gibts die Rückzahlung von 100 Prozent in gut zwei Jahren. Wegen dieser Rechnung habe ich eben den Genusschein gekauft. Mit Kursgewinn erwarte ich in zwei Jahren eine Rendite von rund 50% (nicht p.a.), sofern es im laufenden Jahr keine unerwarteten, großen Verluste gibt. Wenn es gut läuft, kann der Gewinn auch höher ausfallen. Jetzt dürft Ihr sagen, wo der Denkfehler ist und warum ich die Genussscheine schnell wieder verkaufen sollte :lol:

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SkyWalker

Warum wird der Genusschein in zwei Jahren zurückgezahlt?

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM
vor 3 Stunden schrieb SkyWalker:

Warum wird der Genusschein in zwei Jahren zurückgezahlt?

 

Ausreichende Liquidität des Unternehmens vorausgesetzt, ist er laut GS-Prospekt erstmals zu Mai 2019 vom Gläubiger kündbar.

 

Das ist aber natürlich nur ein Basisszenario. Ich erwarte, dass bald offiziell genannt wird, wie viele Zinsen es für den GS noch gibt. Wenn der Markt dann merkt, dass er kein GS-Kapital verliert, sogar noch über 7% Zinsen auf den aktuellen Kurs bekommt,dass man für GS ja nur den Dirty-Preis zahlen muss (flat / keine Stückzinsen) und dass in vergangenen Jahren nichtgezahlte Zinsen in den Folgejahren ZUSÄTZLICH gezahlt werden, wird der Kurs voraussichtlich sehr bald wieder ansteigen. Dann kann ich mir gut vorstellen, schon in wenigen Wochen gute Gewinne mitzunehmen und nicht bis 2019 zu warten. Persönlicher Tipp: Vor Mitte Mai eine Kursnotierung um etwa 80, das wären knapp 20 % Gewinn in anderthalb Monaten. Und sonst nehme ich eben die 50% bis zum Jahr 2019. ;)

 

Aktuell ist mir jedenfalls viel zu viel Panik in dem Wert, das nutze ich gerne. Ich spekuliere quasi darauf, dass der GS nach Deinem Motto handelt: "Lache über niemanden der zurück geht. Er könnte Anlauf holen!" :thumbsup:

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Torman
Am ‎07‎.‎04‎.‎2017 um 17:15 schrieb ImperatoM:

3. So unberechenbar ist die Zinsreduktion ja nun nicht, mir gefällt eigentlich sogar ganz gut, dass man den Anlegern hier das Rechnen selbst überlässt, das hält einige potentielle Marktteilnehmer vom Markt weg und schafft weitere Ineffizienzen :thumbsup:

Es gibt 25 Mio Genussscheine (ich lasse die 13 Mio Genussrechte außen vor, weil ich nicht weiß, ob sie mit betroffen sind. Wären sie auch betroffen, verbessert sich das Ergebnis für die Scheine). Bei 7% Verzinsung sind das Kosten von 1,75 Mio für die Sozial GmbH p.a.. Nun wird die Zinszahlung solange reduziert, bis der Jahresverlust weg ist, also um 0,5/1,75 = 0,286. Es bleiben 0,714*7 = 5 % Verzinsung - auf einen Kurs von 100 bezogen. Auf den aktuellen Kurs von 68 sind das 7,35%. Außerdem gibts die Rückzahlung von 100 Prozent in gut zwei Jahren. Wegen dieser Rechnung habe ich eben den Genusschein gekauft. Mit Kursgewinn erwarte ich in zwei Jahren eine Rendite von rund 50% (nicht p.a.), sofern es im laufenden Jahr keine unerwarteten, großen Verluste gibt. Wenn es gut läuft, kann der Gewinn auch höher ausfallen. Jetzt dürft Ihr sagen, wo der Denkfehler ist und warum ich die Genussscheine schnell wieder verkaufen sollte :lol:

Durch einen Blick in die Genussscheinbedingungen sollte der Denkfehler eigentlich auffallen.

 

Die Gesellschaft reduziert die Ausschüttung nicht aufgrund eines Jahresfehlbetrages. Dies ist nach §5.6 nur möglich, wenn dieser Fehlbetrag nicht durch die Auflösung von Gewinnrücklagen gedeckt werden kann. Diese sind ausreichend vorhanden, so dass grundsätzlich eine Zahlungspflicht besteht.

 

Zitat

 

Reicht der Jahresüberschuss zur Zahlung von Grundverzinsung und/oder gewinnabhängiger

Vergütung nicht oder nicht vollständig aus oder muss er ganz oder teilweise zur Wiederauffüllung

des Genussscheinkapitals verwendet werden und kann auch nicht gesetzlich zulässig

eine Gewinn- oder Kapitalrücklage der Gesellschaft zur Verhinderung des Jahresfehlbetrags

aufgelöst werden, so vermindert sich der auf die jeweiligen Genussscheine entfallende

Ausschüttungsbetrag in dem Umfang, in dem ein Jahresfehlbetrag entstehen würde.

 

 

Die Ausschüttung wird nach §6.3 wegen akuter Liquiditätsprobleme verringert oder vielleicht ganz gestrichen.

 

Zitat

 

Die Zahlung der Grundverzinsung und der gewinnabhängigen Vergütung steht

unter dem Vorbehalt ausreichender Liquidität und der Maßgabe, dass durch die Auszahlung

kein Insolvenzeröffnungsgrund herbeigeführt wird.

 

 

Zusammen mit der Nachplatzierung der Wandelanleihe der Tochter Estate deutlich unter 100 spricht diese für akute Liquiditätsprobleme in der gesamten Gruppe. Da liegt also eine Insolvenz in der Luft.

 

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faks

Weiß jemand was heute im Investoren Call erzählt wurde? 

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ImperatoM

Ich war heute im Inverstoren-Call dabei. Torman hat recht, meine oben geäußerten Gedanken waren hinsichtlich der Zinserwartungen falsch. Der Zins wird nicht wegen des Jahresverlustes solange reduziert bis sich der Jahresgewinn ergibt (wie von mir erwartet), sondern müsste eigentlich gezahlt werden (wegen der rund 20 Mio Bilanzgewinn), wird aber wegen Liquiditätsproblemen zunächst nur teilweise gezahlt.

 

Die wichtigsten Infos, so wie ich sie wahrgenommen habe - ohne Garantie:

- Die Probleme entstanden durch neue gesetzliche und tarifliche Regelungen bei einer Tochterfirma, deren Umstrukturierung bereits laufe. Diese arbeite im bereich von Zusatzdiensten (Wäscherei etc.), die man viel günstiger extern einkaufen könne und werde. Intern habe man von allen Seiten (auch Personal) unterstützung für den Plan

 

- Liquidität sei zwar vorhanden, aber man brauche 3-6 Monatsumsätze zzgl. einer Umstrukturierungsliquidität für die Abwicklung der Probleme. Noch in diesem Ajhr bringe die Abwicklung mehr positive als negative Effekte, trotz Einmalkosten

 

- Es sei der Belegschaft nicht vermittelbar, dass man 7% GS-Zinsen zahle, aber Menschen entlassen müsse. Auch daher werde die Zahlung zunächst gekappt. Die genaue Höhe des Zins' soll nächste Woche veröffentlicht werden

 

- Der nichtgezahlte Zins soll innerhalb eines Jahres nachgezahlt werden. Das Management verzichte bis dahin ebenfalls auf Gehalt. Es wurde recht glaubhaft versichert, wie wichtig dem Management die Rückkehr zur 7%-Zahlung ist

 

- Das Kündigungsrecht 2019 sei bisher erst von einer Person genutzt worden und man erwarte hier keine Probleme. Man besitze Immobilien zu deutlich zu niedrigen Buchwerten in der Bilanz, die man im Fall der Fälle verkaufen könne, um sie zurückzumieten, jedoch möchte man das Eigenkapital der Genussscheine erhalten

 

Soweit erstmal von mir. Tut mir leid, dass ich die Sache zunächst falsch eingeschätzt habe. Die gute Nachricht ist: Ich für meinen Teil fühle mich in meiner Investition bestärkt. Ohne Risiko ist sie aber natürlich nicht. Der Zins wird zunächst niedriger ausfallen als von mir erwartet, das Genussscheinkapital selbst in Höhe von 100 Euro wirkt aber ungefährdet, zudem erscheint es realistisch, dass der Zins nachgezahlt wird. Insbesodnere letzteres ist aber natürlich unsicher.

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Torman
· bearbeitet von Torman
vor einer Stunde schrieb ImperatoM:

- Liquidität sei zwar vorhanden, aber man brauche 3-6 Monatsumsätze zzgl. einer Umstrukturierungsliquidität für die Abwicklung der Probleme. Noch in diesem Ajhr bringe die Abwicklung mehr positive als negative Effekte, trotz Einmalkosten

 

- Es sei der Belegschaft nicht vermittelbar, dass man 7% GS-Zinsen zahle, aber Menschen entlassen müsse. Auch daher werde die Zahlung zunächst gekappt. Die genaue Höhe des Zins' soll nächste Woche veröffentlicht werden

Damit begibt man sich aber auf ganz dünnes Eis. Das läd geradezu zu Klagen auf Zinszahlung ein.

 

Das Kündigungsproblem scheint man auch massiv zu unterschätzen. Je länger der GS so tief notiert, umso mehr Investoren werden kündigen. Bei mir entsteht der Eindruck, der Vorstand ist sich nicht bewusst, was es heißt am Kapitalmarkt Geld aufzunehmen. Wie passt das überhaupt zur Gemeinützigkeit? Wohin sind die Mittel aus den Genussscheinen eigentlich geflossen?

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 4 Stunden schrieb Torman:

 Wohin sind die Mittel aus den Genussscheinen eigentlich geflossen?

Laut Emissionsprsopekt, S. 48, http://www.anleihen-finder.de/wp-content/uploads/2014/05/SeniVita-Wertpapierprospekt-2014-04-29.pdf sollten mit dem Geld zwei neue Altenpflegeheime gebaut werden und bestehende Altenpflegeheim durch Umbauten auf das neue Pflegekonzept 5.0 umgestellt werden. Bei einem der beiden Pflegeheime und bei den Umbauten hat das wohl geklappt, beim zweiten Pflegeheim (Bad Wiessee) bis heute jedoch nicht. Da scheint auch keine Lösung absehbar zu sein: https://tegernseerstimme.de/tut-sich-da-was/246765.html . Vermutlich sind die Mittel in ein anderes Projekt geflossen, das dann in die Bautochter SSE eingebracht wurde.

 

 

 

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 5 Stunden schrieb Torman:

Bei mir entsteht der Eindruck, der Vorstand ist sich nicht bewusst, was es heißt am Kapitalmarkt Geld aufzunehmen.

Diesen Eindruck konnte man auch schon in den vergangenen Jahren gewinnen, als Senivita fröhlich vor sich hinwurschtelte, während die Ratingagentur Creditreform - eigentlich nicht als übermäßig nörglerisch bekannt - das Unternehmen Schritt für Schritt herabstufte, weil von Jahr zu Jahr die versprochenen Ziele nicht erfüllt wurden. Aber damit ist ja jetzt Schluss: Senivita hat die Creditreform gerade durch ein anderes Haus ersetzt. 

 

Trotzdem soll schon im Juni 2018 der Börsengang stattfinden: http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/senivita-hat-grosse-plane_533359 Da fragt man sich doch gleich, wovon Dr. Wiesent nachts träumt ...

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Fondsanleger1966
vor 6 Stunden schrieb faks:

Weiß jemand was heute im Investoren Call erzählt wurde? 

Ein weiterer Bericht: http://www.4investors.de/php_fe/index.php?sektion=stock&ID=113031

 

Ein paar Anmerkungen:

 

1.) Senivita schafft es immer noch nicht, den Verdacht auf Frontrunning durch Insider zu verhindern. Bereits Mitte Februar 2016 gab es einen bemerkenswerten Kurseinbruch von rund 10%, der sich m.W.n. nicht durch öffentlich zugängliche Informationen erklären ließ. Allerdings kann man durch das Datum des später veröffentlichten - desaströsen - Jahresabschlusses 2015 erkennen, dass dieser zu ungefähr dieser Zeit erstellt wurde. Jetzt macht ein Aufsichtsrat wenige Tage vor der Zinskürzungsmitteilung Kasse.

 

2.) Die Information der Anleger erfolgt weiterhin sehr spät. Die Ergebnisse des Jahresabschlusses 2015 gab es erst ca. 4,5 Monate nach Erstellung Mitte 2016. Es folgte prompt ein Kursmassaker. Die aktuellen Probleme wurden den Anlegern erst am 6.4.2017 per "Adhoc"-Mitteilung kommuniziert. Die darin als Ursache u.a. genannte TvöD-Umsetzung wurde der Presse bereits ab dem 24.11.2016 mitgeteilt: http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/senivita-zahlt-ab-2017-nach-tarif_532137 . Eine andere Zeitung spricht von einem kräftigen Lohnplus bereits am 13.7.2016: http://www.hassfurter-tagblatt.de/lokales/aktuelles/art2824,444766 . Warum wird so etwas nicht in den Geschäftsplan eingerechnet? Ach ja, der CFO ist im vergangenen Jahr abgesprungen.

 

3.) Es soll jetzt also wieder einmal umstrukturiert werden - wie schon so oft in den vergangenen Jahren. Und das in einem Unternehmen, in dem auch bisher schon kaum ein Stein aufeinanderblieb. War die Senivita Social Care, in der jetzt die hohen Verluste angefallen sind, nicht gerade erst gegründet worden, um die Kostenstruktur zu verbessern? Siehe http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/senivita-sozial-ggmbh-tochtergesellschaft-senivita-social-care-erfolgreich-gestartet/?newsID=921553 Dort: "Die ersten Ergebnisse sind sehr ermutigend. Durch die Fokussierung der SeniVita Social Care auf den Bereich Pflegedienstleistungen und die klarere Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe können wir weitere Effizienzgewinne für alle Gesellschaften erzielen", fasst SeniVita Gründer und SSC-Geschäftsführer Dr. Horst Wiesent zusammen.

 

Man kann sich vorstellen, was die ständigen Umstrukturierungen für eine Unruhe auslöst - gerade unter den Mitarbeitern, die sich in den umgestellten Häusern ohnehin auf völlig neue Arbeitsstrukturen einstellen mussten. Das teure Mitarbeiterbindungsprogramm (Link 24.11.2016) spricht da Bände. Und das in einem Haus, das auf seine eigenen Schulen zur Nachwuchsgewinnung so stolz ist. Bisher hatte ich Senivita dadurch in Bayern mit seiner niedrigen Arbeitslosenquote im Vorteil ggü. anderen Trägern gesehen. Das scheint inzwischen Vergangenheit zu sein und spricht damit gegen ein solches Pflege-Investment. Wo sollen da denn die nötigen Überschüsse zur Bedienung der Genussscheine herkommen?

 

4.) Verdächtig ist auch der Hinweis in der Adhoc-Mitteilung vom 6.4.17 auf "die durch das Dritte Pflegestärkungsgesetz zum Jahreswechsel veränderten Abrechnungsmodalitäten". Eigentlich müssten diese mehr Geld bringen. Das ist doch der zentrale Punkt an Senivitas Pflege 5.0: Die neue, bessere Vergütung der ambulanten Pflege im Vergleich zur stationären Pflege ist der Grund für die ganze Umstellung, der Kern des neuen Geschäftsmodells. Doch es gab bereits im Vorfeld Unstimmigkeiten bei den Abrechnungen des neuen Konzepts, die bis hin zum Vorwurf des Abrechnungsbetrugs und der Schließung einer der neuen Einrichtungen führte: http://www.hassfurter-tagblatt.de/lokales/aktuelles/art2824,373790 .

 

Kurz zusammengefasst: Im Genussschein habe ich nicht nur alle Risiken und Probleme der Bautochter, die eigentlich schon völlig ausreichen, sondern noch viele andere mehr. Und die Managementprobleme des Unternehmens noch viel konzentrierter. Er ist m.M.n. etwas für echte Restrukturierungsspezialisten, die auch ein KTG-Energie-Szenario nicht aus dem Sattel wirft, und/oder Zocker, aber weniger etwas für Anleger, die ein verlässliches Investment suchen.

 

 

 

 

 

 

 

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM
Am 14.4.2017 um 01:51 schrieb Fondsanleger1966:

1.) Senivita schafft es immer noch nicht, den Verdacht auf Frontrunning durch Insider zu verhindern. Bereits Mitte Februar 2016 gab es einen bemerkenswerten Kurseinbruch von rund 10%, der sich m.W.n. nicht durch öffentlich zugängliche Informationen erklären ließ. Allerdings kann man durch das Datum des später veröffentlichten - desaströsen - Jahresabschlusses 2015 erkennen, dass dieser zu ungefähr dieser Zeit erstellt wurde. Jetzt macht ein Aufsichtsrat wenige Tage vor der Zinskürzungsmitteilung Kasse.

 

2.) Die Information der Anleger erfolgt weiterhin sehr spät. Die Ergebnisse des Jahresabschlusses 2015 gab es erst ca. 4,5 Monate nach Erstellung Mitte 2016. Es folgte prompt ein Kursmassaker. Die aktuellen Probleme wurden den Anlegern erst am 6.4.2017 per "Adhoc"-Mitteilung kommuniziert. Die darin als Ursache u.a. genannte TvöD-Umsetzung wurde der Presse bereits ab dem 24.11.2016 mitgeteilt: http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/senivita-zahlt-ab-2017-nach-tarif_532137 . Eine andere Zeitung spricht von einem kräftigen Lohnplus bereits am 13.7.2016: http://www.hassfurter-tagblatt.de/lokales/aktuelles/art2824,444766 . Warum wird so etwas nicht in den Geschäftsplan eingerechnet? Ach ja, der CFO ist im vergangenen Jahr abgesprungen.

 

3.) Es soll jetzt also wieder einmal umstrukturiert werden - wie schon so oft in den vergangenen Jahren. Und das in einem Unternehmen, in dem auch bisher schon kaum ein Stein aufeinanderblieb. War die Senivita Social Care, in der jetzt die hohen Verluste angefallen sind, nicht gerade erst gegründet worden, um die Kostenstruktur zu verbessern? Siehe http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/senivita-sozial-ggmbh-tochtergesellschaft-senivita-social-care-erfolgreich-gestartet/?newsID=921553 Dort: "Die ersten Ergebnisse sind sehr ermutigend. Durch die Fokussierung der SeniVita Social Care auf den Bereich Pflegedienstleistungen und die klarere Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe können wir weitere Effizienzgewinne für alle Gesellschaften erzielen", fasst SeniVita Gründer und SSC-Geschäftsführer Dr. Horst Wiesent zusammen.

 

Man kann sich vorstellen, was die ständigen Umstrukturierungen für eine Unruhe auslöst - gerade unter den Mitarbeitern, die sich in den umgestellten Häusern ohnehin auf völlig neue Arbeitsstrukturen einstellen mussten. Das teure Mitarbeiterbindungsprogramm (Link 24.11.2016) spricht da Bände. Und das in einem Haus, das auf seine eigenen Schulen zur Nachwuchsgewinnung so stolz ist. Bisher hatte ich Senivita dadurch in Bayern mit seiner niedrigen Arbeitslosenquote im Vorteil ggü. anderen Trägern gesehen. Das scheint inzwischen Vergangenheit zu sein und spricht damit gegen ein solches Pflege-Investment. Wo sollen da denn die nötigen Überschüsse zur Bedienung der Genussscheine herkommen?

 

4.) Verdächtig ist auch der Hinweis in der Adhoc-Mitteilung vom 6.4.17 auf "die durch das Dritte Pflegestärkungsgesetz zum Jahreswechsel veränderten Abrechnungsmodalitäten". Eigentlich müssten diese mehr Geld bringen. Das ist doch der zentrale Punkt an Senivitas Pflege 5.0: Die neue, bessere Vergütung der ambulanten Pflege im Vergleich zur stationären Pflege ist der Grund für die ganze Umstellung, der Kern des neuen Geschäftsmodells. Doch es gab bereits im Vorfeld Unstimmigkeiten bei den Abrechnungen des neuen Konzepts, die bis hin zum Vorwurf des Abrechnungsbetrugs und der Schließung einer der neuen Einrichtungen führte: http://www.hassfurter-tagblatt.de/lokales/aktuelles/art2824,373790 .

 

[5.] Kurz zusammengefasst: Im Genussschein habe ich nicht nur alle Risiken und Probleme der Bautochter, die eigentlich schon völlig ausreichen, sondern noch viele andere mehr. Und die Managementprobleme des Unternehmens noch viel konzentrierter. Er ist m.M.n. etwas für echte Restrukturierungsspezialisten, die auch ein KTG-Energie-Szenario nicht aus dem Sattel wirft, und/oder Zocker, aber weniger etwas für Anleger, die ein verlässliches Investment suchen.

 

Erstmal danke für Dein Posting, ich finde gut, wenn Du den Wert krtisch hinterfragst, das hilft mir und anderen, mein / unser Investment besser zu beurteilen :thumbsup:

Um direkt auf einige Deiner Punkte einzugehen:

 

1. Der Aufsichtsratsverkauf erscheint mir ebenfalls äußerst fragwürdig. Es hat nichts direkt mit dem GS-Investment zu tun und die Bafin wird den Fall untersuchen - aber Vertrauen schaffen solche Aktionen natürlich nicht gerade.

 

2. In der Investorenkonferenz wurde bereits zu Beginn seitens Senivita deutlich gemacht, dass man sich im Bereich der Kommunikation verbessern möchte. Außerdem gab sich Senivita selbstkritisch bzgl. ihrer eigenen Führungsetage, hier wurde Personal ausgetauscht und die Aufsicht des Geschäftsführers gestärkt. Deine Kritik an einer späten Gewinnwarnung kann ich aber nicht nachvollziehen: Der Jahresverlust wurde bereits im Q3-Bericht prognostiziert. Die Umstrukturierungsreaktionen auf die TVöD-Einführung befinden sich bereits in der Umsetzung und dass dadurch ein (offenbar recht moderater) Liquiditätsengpass entsteht, der der gGmbH zudem zur Rechtfertigung der Entlassungen nicht ganz ungelegen kommt, erscheint mir nicht unnachvollziehbar.

 

3 und 4 erscheinen mir auf einer Gefühlsebene nachvollziehbar, ohne dass aber echte Schlüsse darauf gezogen werden könnten.

 

5. Ich gebe Dir dahingehend recht, dass hier niemand anlegen sollte, der ein "verlässliches Investment" sucht. Aber totaler Sanierungsexperte muss man meiner Ansicht hier auch nicht sein. Man sollte eher Wahrscheinlichkeiten gegeneinander abwägen. Angesichts der hohen kumulierten Bilanzgewinne und weiterer stiller Reserve in Immobilien erscheint mir zwar die Zinszahlung teilweise fraglich, aber ein Verlust des GS-Kapitals sehr unwahrscheinlich. Wenn der Plan Senivitas aufgeht, die Zinsen nachzuzahlen und im kommenden Jahr planmäßig die 7% zu zahlen, wird der Kurs des GS deutlich erholen. Geht der Plan schief, besteht meines Erachtens eine gute Chance, zumindest die 100% Kaptal zurückzuerhalten.

 

Daher bleibe ich auf jeden Fall erstmal weiter investiert und bin schon gespannt, auf die konkreten Ankündigungen zur Zinszahlung.

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ImperatoM
Am 13.4.2017 um 20:19 schrieb Torman:

Damit begibt man sich aber auf ganz dünnes Eis. Das läd geradezu zu Klagen auf Zinszahlung ein.

 

Das Kündigungsproblem scheint man auch massiv zu unterschätzen. Je länger der GS so tief notiert, umso mehr Investoren werden kündigen.

 

Zu 1: Da sehe ich kein echtes Problem. So eine Klage dauert in der Praxis lange, bis dahin will man die Zinsen ja ohnehin bereits nachgezahlt haben. Und bereits jetzt arbeiten ja Juristen an der konkreten Zinszahlung, eben um sie juristisch wasserdicht zu machen.

 

Zu 2: Hier sehe ich auch ein mögliches Problem. Allerdings könnte es sogar billiger für die Gesellschaft sein, einen Teil der Immobilien durch Fremdkapital zu finanzieren statt durch GS-Kapital. Zudem haben größere, institutionelle GS-Investoren wenig Interesse an einer Kündigung, da ihnen die hohen (bald hoffentlich wieder regelmäßigen) Zinszahlungen wichtig sind.

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ImperatoM

Der Kurs der Anleihe steigt heute deutlich, weil die Senivita Estate im Q1 2017 eine halbe Million Euro Vorsteuergewinn gemacht hat: http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2017-04/40540896-dgap-adhoc-senivita-social-estate-ag-erfolgreicher-abschluss-des-ersten-quartals-2017-fortsetzung-der-positiven-entwicklung-des-unternehmens-deut-016.htm Die Rendite bleibt aber weiter zweistellig!

Senivita Social Estate AG WANDELSCHULDV.V.15(20) (WKN A13SHL) | wallstreet-online.de - Vollständige Diskussion unter:
http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1233425-neustebeitraege/senivita-social-estate-ag-wandelschuldv-v-15-20-wkn-a13shl

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ImperatoM

Jetzt auch eine Adhoc der Senivita Sozial:

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2017-04/40544732-dgap-adhoc-senivita-sozial-ggmbh-zahlt-im-mai-termingerecht-1-0-prozent-auf-genussscheine-nachzahlung-von-6-0-prozent-bis-ende-des-jahres-fuer-201-016.htm

 

Im MAi nur 1 Prozent Zinsen (aber auf 100% Kapital bezogen natürlich), der Rest soll in Q4 nachgezahlt werden.

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ImperatoM

Die SeniVita Sozial hat sich mit Betriebsrat und Gewerkschaft auf den angekündigten Sanierungsplan geeinigt:

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2017-05/40689880-senivita-sozial-ggmbh-einigung-mit-betriebsrat-und-gewerkschaft-ver-di-ueber-sanierungskonzept-fuer-senivita-social-care-gmbh-015.htm

 

Damit dürfte die Nachzahlungen der Zinsen für die Genussscheine wohl wie geplant stattfinden.

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John Silver



SeniVita-Anleihe: Einigung mit Betriebsrat und Gewerkschaft ver.di über Sanierungskonzept für SSC - Anleihenews
12.05.17 08:50
anleihencheck.de 
Bad Marienberg (www.anleihencheck.de) - Die SeniVita Social Care GmbH (SSC) hat mit dem Gesamtbetriebsrat und der Gewerkschaft ver.di. eine Einigung über das Sanierungskonzept für die auf Pflegedienstleistungen und den Betrieb von Pflegeeinrichtungen spezialisierte gemeinnützige Gesellschaft erzielt, so die SeniVita Sozial gGmbH in einer aktuellen Pressemitteilung. Näheres entnehmen Sie bitte dem Wortlaut der folgenden Pressemeldung:
...

http://www.anleihencheck.de/news/Artikel-SeniVita_Anleihe_Einigung_Betriebsrat_und_Gewerkschaft_ver_di_ueber_Sanierungskonzept_fuer_SSC_Anleihenews-7895805

 

Ergänzung zur obigen Meldung (etwas ausführlicher).

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ImperatoM
vor 3 Stunden schrieb John Silver:

SeniVita-Anleihe: Einigung mit Betriebsrat und Gewerkschaft ver.di über Sanierungskonzept für SSC - Anleihenews

 

Das Sanierungskonzept betrifft allerdings nicht die Anleihe der SeniVita Estate, sondern den Genussschein der SeniVita Sozial, um nochmal deutlich zu machen, dass die Überschrift missverständlich ist.

 

Von der Anleihe der Estate gibts aber auch Neuigkeiten, denn heute sind pünktlich die 6,49% Zinsen (für 364 Tage, normal 6,5%) eingetroffen :thumbsup:

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ImperatoM

Die SeniVita Sozial GmbH hat für den Genussschein heute die angekündigten 1% ausgezahlt (ist via Flatex bei mir angekommen). Den Rest soll es ja Ende des Jahres geben.

 

Ich habe den Genussschein auch wie angekündigt fristgerecht zu Mai 2019 gekündigt. Was hast Du gemacht, John? Was haben andere Halter des GS gemacht?

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John Silver

Hallo Imperatom,

 

ich habe mir eine Bescheinigung von der Bank besorgt und dann aber darauf verzichtet, wie geplant, die Anleihe zu kündigen.

Ich glaube immer noch, dass die Kündigung grundsätzlich(!) die richtige Idee ist, also das was Du gemacht hast.

 

Aber ich glaube auch, dass die Leute bei SenVita vielleicht auch damit überfordert sind, eine neue WKN für gekündigte und ungekündigte Anleihen zu machen.

Die scheinen mir einwenig unbedarft/"blauäugig".

Außerdem könnte die neue "Gattung", obwohl mehr Wert, aufgrund von Unwissen illiquide sein und dadurch keinen echten Marktwert erzielen.

 

Da ich noch nicht weiß, wie lange ich die Anleihe halte und auch ein relativ geringes Volumen nur habe, habe ich auf eine Kündigung verzichtet.

Ich hoffe die Flexibilität hebt den klaren Vorteil(!) der Kündigung auf.

Ich denke aber die Anleihe läuft bis Ende des Jahres wieder auf den "alten" Wert zurück.

 

Gruß 

John

 

 

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SkyWalker
Am 29.5.2017 um 19:12 schrieb ImperatoM:

Die SeniVita Sozial GmbH hat für den Genussschein heute die angekündigten 1% ausgezahlt (ist via Flatex bei mir angekommen). Den Rest soll es ja Ende des Jahres geben.

 

Ich habe den Genussschein auch wie angekündigt fristgerecht zu Mai 2019 gekündigt. Was hast Du gemacht, John? Was haben andere Halter des GS gemacht?

Bisher hab ich noch nichts gemacht, komme gerade aus dem Urlaub und bin nicht im Thema, gab es eine Kündigungsfrist? Wie läuft die Kündigung ab?

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ImperatoM
vor 2 Stunden schrieb SkyWalker:

Bisher hab ich noch nichts gemacht, komme gerade aus dem Urlaub und bin nicht im Thema, gab es eine Kündigungsfrist? Wie läuft die Kündigung ab?

 

Ist in den Bedingungen genau geregelt, in Kurzform: 2 Jahre im voraus immer zu Mitte Mai kündbar. Dann gibts aber auch keine 7% Zinsen mehr.

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