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unendlichanleger

Strategie-Entwicklung für ein Einmaldepot 200K

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unendlichanleger
Die 5,7% sehe ich nach erreichen der "Ziellinie".

 

die kriegt man ja mit jedem Bond p.a. hin...

 

https://www.comdirec...TATION=44597153

 

https://www.comdirec...TATION=38875044

 

oder so einem HY-ETF...

 

http://de.ishares.co...den-und-ertrage

 

oder einem vernünftigen Corporate...

 

https://www.comdirec...TATION=45362535

 

@Bondwurzel: Wir sprechen hier von realen Zinssätzen - nicht von nominalen. Und das ganze NACH Steuern... ;)

 

 

 

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unendlichanleger

So, hier die Info zu der geringen Korrelation zwischen Frontier Markets und EM: http://www.google.de/search?client=safari&rls=en&q=blackrock+frontier+markets+correlation+0.4&ie=UTF-8&oe=UTF-8&redir_esc=&ei=0cP3TY6BKIjwsgbIksmKCQ => auf den ersten Link klicken und runterscrollen... Konnte den Link leider nicht anders kopieren...

 

 

Ist doch ein ganz interessanter, nachdenkenswerter Aspekt, oder? Vielleicht können jetzt ja einige meinen Frontier-Markets-Hang etwas besser nachvollziehen? ;) Klar ist das ist eine heiße Kiste mit hohem Risiko. Aber eben weil es noch keine langfristigen Datenreihen dazu gibt, halten sich wahrscheinlich viele (institutionelle) Investoren noch zurück. Und da diese Märkte noch nicht so stark mit der Weltwirtschaft verknüpft sind, führen sie ohnehin noch ein relatives Eigenleben. Das wird sich aber sicherlich irgendwann auflösen...

 

Was denkt Ihr: Sollte man die Frontier Markets nicht - selbst in einem "normalen" Weltportfolio zumindest leicht übergewichten (z.B. mit 5%), bei diesen Diversifikations-Vorteilen? Bei höherem Risiko - und in Ermangelung von Diversifikations-Alternativen - könnten es bei einem riskanteren Portfolio doch auch 10% oder gar 20% sein (3,8% war das BIP 2009 - dürfte also heute bei 4% liegen) - oder?

 

 

 

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otto03

(3,8% war das BIP 2009 - dürfte also heute bei 4% liegen)

 

(abgebildet über MSCI Methodik)

 

dev

north america 25,80%

europe 25,70%

pacific 11,60%

 

emerging 28,20%

 

frontier 4,10%

 

other 4,60%

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unendlichanleger

Bei mir wären noch ein paar Strategien im Depot.

 

BestOf2: A0BKM9

"effizientes Portfolio": A0RNQ5 (effektives Risikomanagement, gutes Verhältnis Risiko/Rendite)

Managed Futures: z.B. 661566 (Short + Longterm kombiniert)

 

Die armen DAX-Investoren die 03/2000 investiert haben sehen 2015 eine p.a.-Rendite von 4,5%

bei einem Stand von ca. 15.500.

 

Extrem unwahrscheinlich mit der nächsten Finanzkrise auf dem Radarschirm. Die werden noch weitere

15 Jahre durchstehen müssen.

 

Im Fall der Fälle sind auch Aktien nichts wert. Sind sie doch nur digitale Buchungen in irgendwelchen Clearingstellen

bzw. Depots.

 

Auch bei langen Anlagezeiträumen ist Verlustvermeidung wichtig. Dabei helfen dann Strategien wie z.B. BestOf2 usw...

 

Ehrlich gesagt verstehe ich davon (zweiter Fonds) einfach rein gar nichts und bin auch nicht willens, mich in derartig hochkomplexe Produkte hineinzudenken. Das ist gar keine Wertung (wie sollte ich, kenne mich ja nicht aus... ;)) Skeptisch macht mich allerdings die Verwaltungsgebühr von 1,85% (was allein auf 30 Jahressicht PimalDaumen einer Halbierung der Ergebnisse entsprechen dürfte - eher noch sehr viel mehr, rechnet man die geplante Laufzeit von "unendlich"...). Ich sehe einen Sinn von aktiven Anlagen eigentlich nur dann, wenn die Kosten gering sind, ein zusätzlicher Diversifikationsnutzen innerhalb eines Marktes entsteht oder eine gewünschte Assetklasse bzw. Betonung mit passiven Mitteln ansonsten nur schwer nachzubilden ist (wie etwa bei Berkshire mit seinem Value- und Dividendenschwerpunkt, sowie der Betonung von Versicherungen und dem Ausschluss von Technologie. Oder aber bei Micro-Cap-Fonds in den EMs, teilweise auch in den DMs..)

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unendlichanleger

(3,8% war das BIP 2009 - dürfte also heute bei 4% liegen)

 

(abgebildet über MSCI Methodik)

 

dev

north america 25,80%

europe 25,70%

pacific 11,60%

 

emerging 28,20%

 

frontier 4,10%

 

other 4,60%

 

Danke! Wo kann man das eigentlich nachschlagen? Auf der Seite von MSCIbarra?

 

 

Wenn es einem um die Abbildung der BIP der Welt geht - was macht man dann eigentlich praktikablerweise mit den 4,6% "other". Stecken da vielleicht zum Großteil noch stärker isolierte Staaten dahinter als beim Frontier Markets? Dann wäre das ein weiteres Argument für einen größeren Anteil Frontier Markets, es sei denn, es gibt eine andere praktikable Möglichkeit, "other" abzubilden, ohne deswegen gleich 10 Mini-ETFs aufzunehmen... Gibts dazu schon Diskussionen?

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Schinzilord

Du vergisst bei deiner uebergewichtungseuphorie, dass em indizes immer em indizes und fm immer fm INDIZES bleiben werden, waehrend immer neue fm in em und em in dm nachrutschen. Dementsprechend werden wir nie 40% em weltweit haben. Auch word der fm anteil an der weltwirtschaft nie20% betragen. Warum keine REITs und Rohstoffe dazu? Hohe rendite bei korrelation < 0.7 zum aktienmarkt.

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Bonneville

@ unendlichanleger

 

Ich möchte Dir die Stimmung nicht vermiesen.

 

Aber Deine Ausführungen kommen mir vor, wie wenn jemand der angesichts eines hohen ungeplanten Geldzuflusses von Glückhormonen durchströmt jetzt "den" genialen Anlageschachzug seines Lebens machen will.

Und dabei werden mögliche Veränderungen im Leben nicht mal angedacht ...

 

- in Deiner vermieteten Immobilie wechselt der Mieter, der neue ist Mietnomade, zahlt 1 Jahr gar nix und nach der Räumungsklage kannst Du für 50.000 renovieren (das Geld siehst Du wegen Privatinsolvenz des Mieters nie wieder)

- die Traumfrau bekommt ein Kind, das behindert ist

- das Erbe Deiner Eltern entfällt, weil ein Elternteil als Pflegefall alles aufgebraucht hat (und die Krankenkasse Dich sogar noch an den Pflegeheimkosten "beteiligte")

- Du wirst längere Zeit krank - aber nicht berufsunfähig - verlierst den Job und findest auch nach 24 Monaten nicht den Wiedereinstieg

- Wieviele Menschen Deiner beruflichen Position kennst Du, die über 45 Jahre sind? Und über 50? (nicht jeder macht Karriere, manche haben schon mit 35 ihren beruflichen Karrierehöhepunkt (auch finanziell) hinter sich - sie wissen es nur noch nicht)

- Deine Traumfrau läßt sich wieder von Dir scheiden

 

Angenommen, all das stünde Dir noch bevor: wäre dann Dein Anlageplan der Richtige?

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CHX
· bearbeitet von lpj23

Uiui, scharfe Geschosse ^_^

 

Bezüglich iShares-ETF-Besteuerung:

 

Ständige Stornos

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unendlichanleger

@Bonneville: Was ist mit folgenden Risiken:

- Angenommen, ich bekomme mit 65 Jahren Krebs. Ich habe mein Geld konservativ angelegt mit entsprechend niedriger Verzinsung. Die Therapien kosten mich aber jetzt ein Heidengeld, ich werde ein Pflegefall. Meine Rücklagen sind aufgebraucht, ich lebe in ärmlichen Verhältnissen.

 

Man kann immer Fälle konstruieren, die mehr oder weniger wahrscheinlich sind. Ich sehe alle die von Dir genannten Risiken (und viele sind wahrscheinlich), dache aber, dass es hier in erster Linie um die Geldanlage geht. Jedenfalls habe ich mir in einem Forum, dass Wertpapierforum heißt, vor allem einen Austausch über eben selbige erwartet. Jjeder Mensch muss sich fragen, welche Risiken er selbst tragen will, und welche nicht. Wenn mehrere der von Dir genannten Dinge relativ spät in meinem Leben eintreten, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich mit einer "riskanten" Strategie, die ich heute fahre, die Probleme in 20 oder 30 Jahren noch lösen kann, die ich mit einer chancenarmen, risikolosen Strategie dann nicht mehr gewuppt bekomme. Das scheint mir die wahrscheinliche Variante. Mietnomaden können kommen, klar. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gering - dank einer langjährigen Vermietung an einen großen Konzern. Vielleicht wird auch Asbest entdeckt, klar. Ich denke unter dem Strich läuft es auf die Frage hinaus, WANN man in seinem Leben Risiken eingeht, sonst holen Sie einen von alleine ein (mein Beispiel mit der Krankheit im Alter -. das scheint mir doch sehr realistisch! Wer da was auf der Kante hat, der kann vielleicht noch einige Jahre gut leben). Es sei denn, man verdient ganz exorbitant gut. Ich kenne auch Leute, die immer konservativ investiert haben und im Alter verarmt sind oder sich Therapien nicht leisten konnten - eben weil die Rendite nicht stimmte... Aber was sagt uns das alles? Alle von dir genannten Risiken sehe ich auch. Darum BU, darum Streuung der Risiken... Ich sehe die Risiken und habe es so abgewogen, wie ich persönlich ticke - und das macht jeder so auch Du!

 

Viele Grüße

Karsten

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chartprofi

wenn de schon auf kredit handeln willst, dann

kauf dir n haus in bester lage aus ner zwangsversteigerung

 

bei 160.000 bekommst den 10fachen Kredit, also 1.600.000 ... da dürfte es doch was kleines geben

 

lasse das ding 10 Jahre durch einen hausverwalter bewirtschaften, damit es nicht verfällt und verkaufe es dann steuerfrei zum realen wert ... dürfte einiges bei rumkommen, da du ja billig rangekommen bist.

 

außerdem sind die Zinsen noch billig und die Inflation zahlt dir den Kredit mit ab.

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Nudelesser

VORÜBERLEGUNG:

800.000,- Euro nach heutiger Kaufkraft sind das Ziel. Momentan bin ich nach meinem Empfinden Laut Siegels Konstante sind 7% ein realistischer Wert mit Industrieaktien der entwickelten Länder (inflationsbereingt). Das wären 22 Jahre bis zum Ziel. Mit Small Caps und Valueaktien und Emerging Markets ist mehr drin.

 

Kann so kommen, muss aber nicht. Die Mehrzahl der Ökonomen scheint für die nächste Dekade eher Knäckebrot und Wasser statt Kaviar und Schampus zu erwarten.

 

Auch würde ich die taktische Komponente nicht vernachlässigen. Mancher wird es für den zum Scheitern verurteilten Versuch von Market Timing halten, trotzdem würde ich im aktuellen Marktumfeld keinesfalls voll in ein Einmaldepot investieren. Lieber einen Teil des Pulvers trocken halten, auf Rücksetzer warten und das Depot in aller Ruhe im Laufe der nächsten Jahre aufbauen.

 

Vielleicht verzichtet man dadurch auf Rendite, vielleicht spart man sich aber auch die Erfahrung bei einer kräftigen Marktkorrektur voll investiert zu sein...

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unendlichanleger

@Bonneville: Vielleicht noch ein paar weitere Gedanken zum Thema Risiko und Chance aus meiner persönlichen Sicht (achtung, jetzt wirds etwas philosophisch, ist halt eines meiner Lieblingsthemen...;)). Ich poste das, damit Du ein Bild bekommst, wie ich das Thema sehe:

- Ich halte es für riskant, wenn jemand seine Konsumausgaben erhöht, nur weil er mehr verdient. Ich beobachte das in meinem Freundeskreis. Jeder, der von der Uni kommt und anfängt "gut" zu verdienen, leistet sich teure Reisen, neue Autos, größere Wohnungen, neue Einrichtung, teure Kleidung - anstatt es zurückzulegen und für sich arbeiten zu lassen, solange man sich an den Luxus noch nicht gewöhnt hat. Ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber wer etwas vom Zinseszins verstanden hat, der weiß, was ich meine. Ich kann mir heute ein Auto kaufen oder in 30, 40 Jahren ein Haus. Ich kann mir heute eine schöne Reise gönnen - auf die Gefahr hin, das mir das Geld für eine lebenswichtige sehr teure Therapie in 20 Jahren für den von mir geliebten Menschen fehlt. Aus meiner persönlichen Sicht ist das aber verantwortungslos der eigenen Zukunft gegenüber. Ich möchte es aber nicht verurteilen - schließlich muss jeder nach seiner eigenen Philosophie glücklich werden. Ich habe hier keine richtige, schriftlich fixierte Strategie für mich, habe aber von den 3.200,- Euro, die ich sehr regelmäßig verdiene, monatlich weit über 1.000,- Euro in den letzten 1,5 Jahren zurückgelegt (vielleicht sogar 1.200 Euro/Monat - ich führe da kein Buch drüber....).

- Jegliche Form von Altersvorsorge (insbesondere Riester und Rürup) nimmt einem genau die Flexibilität, die Du mit Deinen berechtigten, konstruierten Fällen auftust. Und das ist sehr riskant! Was ist denn in dem wahrscheinlichen Fall, dass man mit 45 Jahre oder auch 55 Jahren an das Geld ran muss? In dem Augenblick ist die Rendite so dermaßen im Eimer (Steuernachzahlungen ohne Ende...). Da das alles nicht so unwahrscheinlich ist, bleibt meines Erachtens Flexibilität das größte Risiko- und Renditeplus bei einer freien Aktienfondsanlage! Ich würde jedenfalls gern einmal die tatsächlich realisierte Rendite von Riesterverträgen sehen - in 20 Jahren, wenn es statistisch belegbar ist... Ein weiteres Problem dabei: Die heutige Steuererleichterung bei Riester/Rürup verführt zu einem heute stärkeren Konsum, anstatt die gesparten Steuern wenigstens anzulegen.

- Ich habe meinen letzten Job Anfang 2009 gekündigt. Alle hielten mich für bekloppt. Meine Überlegung aber war: Ich hatte gute Aussichten auf erste eigene Kunden. Und das mitten in der Krise. Das heißt: Die nächste Krise würde nie weiter weg sein, als zu diesem Zeitpunkt und ich hätte die Zeit, mein Unternehmen in der Zwischenzeit "krisenfest" zu machen. Das war - aus meiner Sicht - die risikoloseste Variante, sich selbständig zu machen. Da erlebt man aber, wie wichtig es ist, zu seinen Prinzipien zu stehen, auch wenn alle die Augen verdrehen! Wer jetzt einen ähnlichen Weg beschreitet, geht aus meiner Sicht ein sehr viel höheres Risiko ein, wird aber sicherlich von allen Schulterklopfer ernten...

- Ich selbst habe in meiner Firma das Risiko auf vier gleichberechtigte Geschäftsführer verteilt. Wir hätten alle allein an den Markt gehen können. Ich habe versucht, andere Freelance an einen Tisch zu holen. Warum? Ein ganz wichtiger Punkt war, dass jeder mal Glück oder Pech in der Akquise haben kann und wir uns zusammen viel eher Angestellte leisten können. Das Risiko sinkt durch diese form der Diversifikation immens... (natürlich muss man sich verstehen etc. - das ist sehr verkürzt dargestellt...)

Zu den konstruierten Fällen in Zusammenhang mit einer riskoreichen/chancenreichen Aktienstrategie würde ich gern konkret eingehen:

- Mietnomade: Das wird dann für mich zum Problem, wenn gleichzeitig folgendes passiert:

a. Ich verdiene weniger als die Hälfte dessen, was ich in den letzten Jahren verdient habe (ansonsten könnte ich ja die Mietausfälle aus meinen laufenden Kosten bewerkstelligen)

b. Meine Aktienfonds sind zu diesem Zeitpunkt im Keller und die Differenz zwischen diesen beiden Anlageformen ist so immens, dass auf Sicht der verbleibenden Zeit bis zum Jahr 30 bei gleichbleibendem Anlage-Risiko das erzielte Minus mit dem verbleibenden Anlagewert des riskanten Portfolios nicht erreichen lässt. (ansonsten hätte ich ja das gleiche Endergebnis auch mit einer sicheren Geldanlage erreicht...)

c. Der Mietnomade in den nächsten 10, maximal 15 Jahren einzieht (danach spricht das Chance/Risikoverhältnis für die risikoreichere Anlage im Zusammenhang mit der Immobilie - sprich: es ist wesentlich risikoreicher, heute eine konservative Geldanlage einzugehen, wenn der Mietnomade erst in 20, 30 Jahren oder 50 Jahren einzieht)

d. ich bis dahin nicht lange genug weiterhin soviel wie in den letzten 1,5 Jahren im Durchschnitt zurückgelegt habe - ansonsten könnte ich die Ausfälle ja daraus bezahlen..

e. Selbst wenn all das frühzeitig eintritt, sagen wir in 2 Jahren, wenn ich 37 Jahre alt bin, so habe ich immer noch genügend Zeit, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen und etwas in den verbleibenden 28 Jahren zurückzulegen, bis ich mit 65 Jahren in Rente gehe. Hierbei setze ich voraus, dass ich nichts weiter erbe, also auch der von dir hier konstruierte Fall eintritt.

Da ich das für unwahrscheinlich halte und auch das Worst-Case-Szenario mich nicht in den Ruin treibt, halte ich das Risiko für vertretbar. Ich würde sogar noch weiter gehen: Auf die gesamte Lebenszeit von mir gerechnet bin ich mit der heute eingegangenen "riskanten" Geldanlage wesentlich mehr Lebensjahre "sicher" vor einem finanziellen Ruin durch einen Mietnomaden (oder andere, auch kombinierte, externe Schocks...), als mit einer "risikolosen" Geldanlage. Jedenfalls ist es wahrscheinlich, dass es so ist. Verantwortlich dafür ist der Zinseszinseffekt (in diesem Zusammenhang auch noch mal der Hinweis auf Kommer, der feststellt, dass die meisten Geldanleger ihren wahren Anlagehorizont total unterschätzen...).

Mal angenommen, ich kann mit 50 Jahren meinem Beruf nicht mehr nachgehen. Da gibt es zwei, drei Möglichkeiten:

a. Psychische Probleme/Rückenleiden/Krankheit: Je nachdem, was es ist, so greift hoffentlich die BU von 2.500 Euro real netto

b. Ich habe zu diesem Zeitpunkt genug zurückgelegt, um davon zehren zu können.

Welche Geldanlage wäre also zum jetzigen Zeitpunkt unter Sicherheitsaspekten zu wählen, wenn ich auf Variante b. angewiesen bin? Eine mit 5% (415.000 Euro, dafür recht sicher erreicht - Verlustrisiko bei geschätzten 5%), eine mit 7%(551.000 Euro, dafür etwas unsicherer oder die 9%-Variante (=728.000 Euro, mit einem Risiko aus heutiger Sicht von wahrscheinlich unter 15%, dass das Ergebnis bei null oder negativ ist))? Zu berücksichtigen: Selbst, wenn die 9%-Verzinsung unsicherer ist, als die 5%- oder die 7%-Variante, so könnte der Aktienkurs bei der 9%-Variante am Tag vor dem Abheben des kompletten Betrags (ein total unwahrscheinlicher Fall!!) um 40% fallen, während die 5%-Variante in keinster Weise von diesem externen Schock beeinflusst wird (ebenfalls total unwahrscheinlich!) und dennoch wäre die 9%-Variante im Ergebnis nicht schlechter als die 5%-Variante. Die genannten Summen sind die wahrscheinlichsten, im Mittel erreichten.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Treten externe Schocks im eigenen Leben ab dem 10., spätestens 15. Jahr ein (von denen ich schon einige erlebt habe - Arbeitslosigkeit, Scheidung habe ich selbst erlebt, psychische Krankheit im familiären Umfeld und Krebstod des besten Freundes, Verarmung im Alter kenne ich aus dem persönlichen Umfeld - ich kenne "Risiko" und "Chance" nicht nur aus der Theorie, glaub mir!), so ist es aus heutiger Sicht wahrscheinlich besser (man könnte auch sagen: sicherer), eine risikoreichere Anlageform zu wählen. Die uns sicherlich beiden bekannte Grafik vom Verhältnis zwischen Chance und Risiko zeigt, dass das Risiko irgendwann so stark steigt, dass die Chance in keinem guten Verhältnis mehr dazu stehen. Jeder hier muss selbst entscheiden, wo ihm diese (natürlich idealisierte) Kurve zu stark ansteigt. Das hat sehr viel mit persönlichem Risikobewusstsein und -empfinden zu tun, denke ich. Ich setze mich häufiger an einen Zinseszinsrechner und rechne mir Chancen und Risiken von Entscheidungen aus. Man muss das konkret machen und die Zahlen sehen, sonst bekommt man kein Verständnis für "Risiko" und es bleibt einfach nur ein Wort ohne Inhalt. Bei wichtigen Entscheidungen über meine persönliche Zukunft nehme ich statt des Zinseszinsrechners übrigens immer ein weißes Blatt Papier und schreibe mir immer Worst- und Best-Case-Szenarios auf und schätze die Wahrscheinlichkeiten ein, das übt ungemein! Aber das nur so am Rande....

Wollen wir jetzt eigentlich mal wieder über Geldanlagen sprechen? ;) Mich würde ja immer noch interessieren, wie Ihr ein Kommersches oder supertobsesches Weltportfolio anpassen würdet, wenn es Euch um eine Zielrendite jenseits der 7% ginge und Ihr - soweit dann eben noch möglich - diversifizieren würdet, damit das Risiko Euch nicht davongaloppiert... Und was Ihr von der Korrelation von nur 0,4 zwischen MSCI World und Frontier Markets haltet und Ihr das dann auch als eine interessante Möglichkeit der Beimischung sehen würdet, das Risiko wieder etwas "einzufangen"... ?! lpj23, was sagst Du denn zu FM, Du hattest doch auch nachgefragt? Ich fand das ganz spannend, weil schon recht konkret, was Du geschrieben hast. otto03, Bondwurzel, Xolgo, Schinzilord und alle anderen: Was meint Ihr? Vielleicht mögt Ihr ja meinen Portfolio-Vorschlag mal konkreter kritisieren oder auch einen Gegenvorschlag machen? Ich denke ja, in die richtige Richtung zu denken, aber das Ende der Fahnenstange habe ich mit noch größerer Wahrscheinlichkeit noch nicht erreicht, soviel scheint mir sicher... ;)

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unendlichanleger

@Schinzilord: Richtig, guter Punkt, sehe ich ein, habe ich noch nicht zu Ende gedacht! Meine Überlegung war eher: Wenn FM riskanter sind als DM und EM, dann werden sie langfristig wahrscheinlich mehr Rendite abwerfen, so wie SC, Value. Da ich über 7% erreichen will, muss ich riskantere Anlageformen wählen. Wenn ich Dich recht verstehe willst Du aber sagen, dass irgendwann alle Länder DMs sein werden. Mit Sicht auf BIP müsste ich dann also bedenken, dass 20% FM wahrscheinlich nicht erreicht werden, oder zumindest nur kurz. Vielleicht sollten 10% oder 15% die Maximalgrenze für FMs sein, wenn man BIP und gewolltes Risiko/Diversifikation/Korrelation gewichtet.

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

Ich persönliche halte von einem FM investment nichts. Bei den illiquiden Märkten bin ich mir der Markteffizienz nicht sicher, wobei für mich keine adäquate Vergütung meines von mir übernommenen Risikos rausspringt.

 

Es gibt ja auch noch andere Assets, die einen hohen Erwartungswert bei einer niedrigen Korrelation zu Aktien haben:

REITs (Immobilienaktien) -> REIT ETFs

Rohstofffuture ETFs (z.B. ETF090, suche mal danach)

Private Equity (also Privatinvestor in meinen Augen nicht zugänglich, die Indizes sind wie gehebelte SC)

Extreme Langläufer von Staatsanleihen AAA -> 25jährige etc. neg. Korrelation zu Aktien, hohe Duration -> die gehen ab in der Krise (leider gehen sie auch nach unten ab, wenn die Zinsen erhöht werden)

 

Warum hier nicht was dazumischen, bevor du von 100sten ins 1000ste bei der Assetklasse Aktie gehst?

 

Um einen konkreten Vorschlag zu machen für ein langfristiges (ungehebeltes) max. Risiko Portfolio zu machen:

20% Renten Langläufer AAA (LU0290357846)

20% Rohstofffutures (ETF090)

20% REITs (DE000A0S3GJ6)

40% Aktien (davon 33% Emerging Markets DE000A0HGZT7, 33% speziell Smallcaps DE000A0YBR04, 33% World DE000A0HGZR1) (auf Value vs. Growth würde ich verzichten). Beispiele von ishares, willkürlich von mir gewählt)

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unendlichanleger

Ich persönliche halte von einem FM investment nichts. Bei den illiquiden Märkten bin ich mir der Markteffizienz nicht sicher, wobei für mich keine adäquate Vergütung meines von mir übernommenen Risikos rausspringt.

 

Es gibt ja auch noch andere Assets, die einen hohen Erwartungswert bei einer niedrigen Korrelation zu Aktien haben:

REITs (Immobilienaktien) -> REIT ETFs

Rohstofffuture ETFs (z.B. ETF090, suche mal danach)

Private Equity (also Privatinvestor in meinen Augen nicht zugänglich, die Indizes sind wie gehebelte SC)

Extreme Langläufer von Staatsanleihen AAA -> 25jährige etc. neg. Korrelation zu Aktien, hohe Duration -> die gehen ab in der Krise (leider gehen sie auch nach unten ab, wenn die Zinsen erhöht werden)

 

Warum hier nicht was dazumischen, bevor du von 100sten ins 1000ste bei der Assetklasse Aktie gehst?

 

Um einen konkreten Vorschlag zu machen für ein langfristiges (ungehebeltes) max. Risiko Portfolio zu machen:

20% Renten Langläufer AAA (LU0290357846)

20% Rohstofffutures (ETF090)

20% REITs (DE000A0S3GJ6)

40% Aktien (davon 33% Emerging Markets DE000A0HGZT7, 33% speziell Smallcaps DE000A0YBR04, 33% World DE000A0HGZR1) (auf Value vs. Growth würde ich verzichten). Beispiele von ishares, willkürlich von mir gewählt)

 

Fein, das ist doch mal ein Wort.. . :) Bei REITS frage ich mich, ob meine Gesamtstruktur (ich habe ja eine Immobilie...) nicht zu Immobilienlastig wird. Rohstoffe gucke ich mir mal an (heute komme ich nicht mehr dazu...), ebenso Private Equity. Bei letzterem hege ich die Vermutung, dass das immer schnell in Richtung Technologie geht, was ich tunlichst vermeiden möchte (da halte ich mich treu an Buffet, seine Ausführungen zum Thema Technologie sind wirklich klasse....!), aber vielleicht gibts da ja auch was anderes... Wenn nicht, dann könnte ein kleiner Anteil an aktivem SC/Micro-Cap mit Valueausrichtung eine Alternative sein, denke ich.

 

Zu Deinem Portfolio-Vorschlag: Da Kommer von 7% real bzw. 9,3% nominal als realistischem Durchschnittswert bei einem reinen Aktienportfolio ausgeht, frage ich mich, ob Dein Vorschlag das anvisiert?! Die Langlaufrenten dürften - langfristig - kaum die Inflation ausgleichen, die Futures und REITs wahrscheinlich um die 4-6% real liegen (oder? kenn mich da nicht so gut aus...), der Aktienanteil vielleicht 9% real als Erwartungswert haben. Mein Eindruck, dass sich bei dem Ziel 7%+ nichts interessantes jenseits von Aktien beimischen lässt, was dann unter Korrelationsgesichtspunkten etc. interessant ist, bliebe damit. Wenn Futures und REITS zumindest 6% real als Erwartungswert haben, dann könnte es allerdings eine interessante Beimischung sein. Ist denn die Kombi Immobilie + Kredit mit Festzins (in meinen Augen ein super-Inflationsschutz! Nur eine saftige Deflation darf nicht kommen, aber danach siehts ja nun nicht wirklich aus...) als "sichere" Geldanlage + reines Aktiendepot mit riskanter Ausrichtung aus Deiner Sicht zu heftig?

 

Zu den FM und Illiquidität: Ist so etwas nicht ein Risiko, auf dass es eine Honorierung in Form langfristig hoher Renditen geben dürfte und fein für jemanden, der sich den Verkaufszeitpunkt aussuchen kann? Ich habe mich Anfang 2000 noch nicht so tiefgehend mit EMs beschäftigt, könnte mir aber vorstellen, dass dies genau das Argument war, das gegen EM-Investments stand. Dieser Rückblick ist aber eigentlich auch egal: Die Frage ist, ob das ein systemisches Risiko darstellt, was für langfristig überproportionale Chancen sprechen würde.

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H.B.
· bearbeitet von H.B.

Mal grundsätzlich:

 

Passive Anleger setzen darauf, dass die Kapitalmärkte sich in den nächsten Dekanden strukturell genauso weiterentwickeln, wie in den letzten Jahrzehnten.

Wenn man einen Stresstest macht, dann wird schon wegen der Datenlage die USA mit etwas mehr als 100 Jahren herangezogen.

 

Schaut man sich die Entwicklung der letzten Jahrzehnte seit 1970 an, dann fällt auf, dass der Siegeszug des Kapitalismus einen hohen Preis hat:

Regelmäßige systemische Schocks.

Die Vergangenheitsbetrachtung für die Auswirkungen auf die Renditeerwartung hilft wegen turbulenter (nicht vorhersagbarer) Korrelationen der Assetklassen gerade im Umfeld eines systemischen Schocks nicht wirklich weiter.

 

Deshalb ist dein Ansatz. die Vermögensbildungsansätze der letzten 50 Jahre in die Zukunfts schreiben zu wollen, aus meiner Sicht recht risikobehaftet.

 

Das Ganze mit Fonds abzubilden widerspricht dem Handelsansatz von Buffett.

Nicht ohne Grund hat er eine Beteiligungsgesellschaft gegründet. Wenn man nämlich dir Rohrendite der Anlagen als Maßstab nimmt und damit das Depot zusammenstellt, kommt man auf einen Inflationsschutz und eine kleine Vermögensbildungskomponente.

Zieht man hingegen den Oberhead der Finanzindustrie davon ab, dann bleibt bestenfalls der Inflationsschutz. (Reale Fondsdepots sind deshalb stets mit höheren Risiken ausgestattet, als es die Zielrenditen der Einzelinstrumente vermuten lassen)

Ich beziehe ausdrücklich auch ETF's in diese Betrachtung ein - nicht wegen den Kosten, sondern aufgrund den systemischen Risiken der gigantischen Swapvolumina.

Dass man um alle UTCS-Fonds einen großen Bogen zu machen hat, ist selbstrendend. Dort ist die Blasenbildung schon recht weit fortgeschritten.

 

Bleibt also ein klassisches 80:20-Anleihe/Aktien-Portfolio.

 

Was hält dich davon ab, dieses diskret aufzubauen? Bei 200k€ ist das keine Herkulesaufgabe.

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Nudelesser

@ HB

 

Glaube auch, dass wir noch ein paar saftige "systemische Schocks" sehen werden und der Hinweis auf die Eigeninteressen der Finanzindustrie ist nie verkehrt. Wie man allerdings aus dieses zwei Aspekten eine konkrete Asset Allokation (80% Anleihen, 20% Aktien) ableiten will, ist mir doch etwas rätselhaft.

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H.B.
· bearbeitet von H.B.

Wie man allerdings aus dieses zwei Aspekten eine konkrete Asset Allokation (80% Anleihen, 20% Aktien) ableiten will, ist mir doch etwas rätselhaft.

Na, wenn Fonds, ETF's und Immobilien herausfallen, das Ganze als Buy&Hold aufgesetzt werden soll, kommt doch nichts anderes in Frage.

 

Bei Anleihen kann man natürlich die nötige Diversifikation über Fremdwährungs-, Inflationsindizierte-, High-Yield-Anleihen, Covererd Bonds und verschiedene Durationen herstellen.

Aktien sind eh Teufelszeug, von denen man am besten die Hände lässt, wenn man ein Vermögen aufbauen/erhalten will, deshalb kann man die Aktienquote, bis man einen vernünftigen Kapitalstock zusammen hat, auch noch weiter reduzieren.

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bb_florian

Ein Kommentar zur ersten Seite des Threads: 7% netto real sind denke ich möglich; eine solche Rendite setzt aber "aktives Anlegen" voraus, d.h. selbst Einzelwerte aussuchen, die Überrenditen versprechen und auch Kurse sehr genau verfolgen (mindestens im Durchschnitt einmal täglich würde ich sagen). Das übersetzt sich grob in mindestens 5-10 Stunden wöchentlichen Arbeitsaufwand. Wenn man das treibt und sehr gut ist, kommt man vielleicht auf solche Renditen (Hedge-Fonds schaffen solche Renditen vor Gebühren auch - aber die Gebühren zahlt man eben auch für viel Arbeitsaufwand von hochqualifizierten Leuten).

 

Wenn du aber in einem anderen Gebiet (Marketing) arbeitest, würde ich überschüssige Zeit eher da investieren, weil du da Experte bist und sooo wahnsinnig viel Geld ja auch nicht anzulegen hast. Die Konsequenz ist, du solltest eine niedrigere Zielrendite anstreben, dein Geld mit einem niedrigeren Risiko anlegen, nicht soviel Zeit investieren und lieber mehr Zeit und Gedanken für deine Arbeit investieren, das bringt mehr.

Ich persönlich strebe etwa eine Zielrendite von 10% p.a. brutto vor Steuern und Inflation an und finde das schon ambitioniert :rolleyes:... und das im Moment mit einem Portfolio was in etwa so aussieht: 25% Genussscheine (="Bonds"), 26% nachrangige Perpetuals (="Bonds"), 24% offene Immobilienfonds, 14% Junk (="Bonds"), 8% Aktien. Und das meiste von dem musst du als Einzelinvestment halten, weil es kaum oder gar keine (öffentlich zugänglichen) Fonds gibt, die das Zeug halten.

 

Ich möchte keinen Kommentar zu einer möglichen Asset Allocation für dich abgeben, aber nicht empfehlen würde ich Rohstoffe, insbesondere Gold (großer Hype momentan, ist normalerweise ein Anzeichen dafür dass die Preise schon zu hoch sind), aktive Fonds (bei einem "durchschnittlichen Fonds" entsprechen die Gebühren einer Minderrendite - welche Kompetenzen hast du, die dich einen überdurchschnittlichen Fonds finden lassen?), Kauf von Aktien o.ä. auf Kredit oder sonstwie stark gehebeltes Zeug (Aktien und so Kram sinken manchmal auf irrationale Tiefs, da bist du dann evtl. pleite), Anleihen mit guten Rating (speziell Bundsanleihen, aber auch "normale Unternehmensanleihen"), denn da ist die Rendite einfach viel zu niedrig, Zertifikate (selbes Thema wie aktive Fonds) - und generell solltest du dich fragen, welche Kompetenz du hast, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen - und wieviel Zeit du dafür investieren willst. Umsonst gibt es das nicht.

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Schinzilord

 

Fein, das ist doch mal ein Wort.. . :) Bei REITS frage ich mich, ob meine Gesamtstruktur (ich habe ja eine Immobilie...) nicht zu Immobilienlastig wird. Rohstoffe gucke ich mir mal an (heute komme ich nicht mehr dazu...), ebenso Private Equity. Bei letzterem hege ich die Vermutung, dass das immer schnell in Richtung Technologie geht, was ich tunlichst vermeiden möchte (da halte ich mich treu an Buffet, seine Ausführungen zum Thema Technologie sind wirklich klasse....!), aber vielleicht gibts da ja auch was anderes... Wenn nicht, dann könnte ein kleiner Anteil an aktivem SC/Micro-Cap mit Valueausrichtung eine Alternative sein, denke ich.

Mit deiner einen Immobilie trägst du sowieso fast nur unsystematisches Risiko. Das korreliert bestimmt nicht merklich mit internationalen REIT-Indizes. Das ist wohl vielmehr von der Lage, Baugrund, Nachbarschaft, Lage und von der Lage abhängig. Habe ich deine Mieter schon erwähnt? :)

Der Clou von Private Equity wäre ja, dass es wenig mit dem internationalen Aktienmarkt korrelieren sollte, ob ein neues Verfahren / Produkt zur Serienreife gebracht werden kann. Leider investiert natürlich keiner in einem Crash bzw. wird die Nachfrage auch sinken.

Eine andere Möglichkeit sind distressed securites. Bondwurzel ist hier im Forum der Experte für distressedbonds. Da sind verzigfachungen drinnen ebenso wie der Totalverlust.

Bei beiden Sachen gilt: Also entweder selbst machen oder gar nicht. Das übernimmt keiner für einen Privatinvestor zugänglicher Fonds.

 

Zu Deinem Portfolio-Vorschlag: Da Kommer von 7% real bzw. 9,3% nominal als realistischem Durchschnittswert bei einem reinen Aktienportfolio ausgeht, frage ich mich, ob Dein Vorschlag das anvisiert?! Die Langlaufrenten dürften - langfristig - kaum die Inflation ausgleichen, die Futures und REITs wahrscheinlich um die 4-6% real liegen (oder? kenn mich da nicht so gut aus...), der Aktienanteil vielleicht 9% real als Erwartungswert haben. Mein Eindruck, dass sich bei dem Ziel 7%+ nichts interessantes jenseits von Aktien beimischen lässt, was dann unter Korrelationsgesichtspunkten etc. interessant ist, bliebe damit. Wenn Futures und REITS zumindest 6% real als Erwartungswert haben, dann könnte es allerdings eine interessante Beimischung sein. Ist denn die Kombi Immobilie + Kredit mit Festzins (in meinen Augen ein super-Inflationsschutz! Nur eine saftige Deflation darf nicht kommen, aber danach siehts ja nun nicht wirklich aus...) als "sichere" Geldanlage + reines Aktiendepot mit riskanter Ausrichtung aus Deiner Sicht zu heftig?

Einerseits muss man natürlich in seinem Modell mit irgendeinem Erwartungswert rechnen. Ich jedoch mache das nicht (oder nur ungern bzw. sehr konservativ).

Bei meinen Anlageentscheidungen gehe ich (fast) strikt passiv vor: Ich suche mir einen effizienten Markt, schaue, welche Risiken ich übernehmen kann und welches Premium ich dafür bekomme bei welcher Korrelation zum Gesamtmarkt. Und dann diversifiziere ich über RISIKEN, nicht über ANLAGEN.

 

Zu den FM und Illiquidität: Ist so etwas nicht ein Risiko, auf dass es eine Honorierung in Form langfristig hoher Renditen geben dürfte und fein für jemanden, der sich den Verkaufszeitpunkt aussuchen kann? Ich habe mich Anfang 2000 noch nicht so tiefgehend mit EMs beschäftigt, könnte mir aber vorstellen, dass dies genau das Argument war, das gegen EM-Investments stand. Dieser Rückblick ist aber eigentlich auch egal: Die Frage ist, ob das ein systemisches Risiko darstellt, was für langfristig überproportionale Chancen sprechen würde.

Kann natürlich so sein :) Wobei mich die letzten Jahre bei den FM Indizes nicht vom Sockel gehauen haben: Quelle MSCI BARRA

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Evtl. ist das die nächsten Jahre anders, aber ich sehe mein Risiko nicht adäquat vergütet (oder ich bin zu pessimistisch und sehe zu viele Risiken...)

 

Hier im Forum ist die überwiegende Meinung negativ zu RohstofffutureETFs eingestellt. Ich sehe das anders und übernehme gerne die Risiken als Spekulant und lasse mir mein Premium von den Rohstoffhedgern bezahlen.

Ohne sich jedoch mit Eigenschaften von Warentermingeschäften vertraut gemacht zu haben empfehle ich kein Investment in Rohstofffuturefonds. Kann sein, dass der Erwartungswert hier geringer ist als der von Aktien. Dafür ist aber auch die Korrelation nicht so hoch, was durch den Diversifizierungsvorteil auch wieder einen Renditevorteil / Risikovorteil mitsich trägt.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

@Bondwurzel: Wir sprechen hier von realen Zinssätzen - nicht von nominalen. Und das ganze NACH Steuern.

 

Das ist nach Steuern auch noch besser und es sind keine irrealen Zinssätze, sie werden gezahlt. :lol:

 

: 7% netto real sind denke ich möglich; eine solche Rendite setzt aber "aktives Anlegen" voraus, d.h. selbst Einzelwerte aussuchen, die Überrenditen versprechen und auch Kurse sehr genau verfolgen (mindestens im Durchschnitt einmal täglich würde ich sagen). Das übersetzt sich grob in mindestens 5-10 Stunden wöchentlichen Arbeitsaufwand. Wenn man das treibt und sehr gut ist, kommt man vielleicht auf solche Renditen (Hedge-Fonds schaffen solche Renditen vor Gebühren auch - aber die Gebühren zahlt man eben auch für viel Arbeitsaufwand von hochqualifizierten Leuten).

 

Stöhn, damit sind auch MINUS 7% möglich und noch mehr. :-...unabhängig von der wöchentlichen Stundenarbeitszeit.

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unendlichanleger

Ein Kommentar zur ersten Seite des Threads: 7% netto real sind denke ich möglich; eine solche Rendite setzt aber "aktives Anlegen" voraus, d.h. selbst Einzelwerte aussuchen, die Überrenditen versprechen und auch Kurse sehr genau verfolgen (mindestens im Durchschnitt einmal täglich würde ich sagen). Das übersetzt sich grob in mindestens 5-10 Stunden wöchentlichen Arbeitsaufwand. Wenn man das treibt und sehr gut ist, kommt man vielleicht auf solche Renditen (Hedge-Fonds schaffen solche Renditen vor Gebühren auch - aber die Gebühren zahlt man eben auch für viel Arbeitsaufwand von hochqualifizierten Leuten).

 

Wenn du aber in einem anderen Gebiet (Marketing) arbeitest, würde ich überschüssige Zeit eher da investieren, weil du da Experte bist und sooo wahnsinnig viel Geld ja auch nicht anzulegen hast. Die Konsequenz ist, du solltest eine niedrigere Zielrendite anstreben, dein Geld mit einem niedrigeren Risiko anlegen, nicht soviel Zeit investieren und lieber mehr Zeit und Gedanken für deine Arbeit investieren, das bringt mehr.

Ich persönlich strebe etwa eine Zielrendite von 10% p.a. brutto vor Steuern und Inflation an und finde das schon ambitioniert :rolleyes:... und das im Moment mit einem Portfolio was in etwa so aussieht: 25% Genussscheine (="Bonds"), 26% nachrangige Perpetuals (="Bonds"), 24% offene Immobilienfonds, 14% Junk (="Bonds"), 8% Aktien. Und das meiste von dem musst du als Einzelinvestment halten, weil es kaum oder gar keine (öffentlich zugänglichen) Fonds gibt, die das Zeug halten.

 

Ich möchte keinen Kommentar zu einer möglichen Asset Allocation für dich abgeben, aber nicht empfehlen würde ich Rohstoffe, insbesondere Gold (großer Hype momentan, ist normalerweise ein Anzeichen dafür dass die Preise schon zu hoch sind), aktive Fonds (bei einem "durchschnittlichen Fonds" entsprechen die Gebühren einer Minderrendite - welche Kompetenzen hast du, die dich einen überdurchschnittlichen Fonds finden lassen?), Kauf von Aktien o.ä. auf Kredit oder sonstwie stark gehebeltes Zeug (Aktien und so Kram sinken manchmal auf irrationale Tiefs, da bist du dann evtl. pleite), Anleihen mit guten Rating (speziell Bundsanleihen, aber auch "normale Unternehmensanleihen"), denn da ist die Rendite einfach viel zu niedrig, Zertifikate (selbes Thema wie aktive Fonds) - und generell solltest du dich fragen, welche Kompetenz du hast, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen - und wieviel Zeit du dafür investieren willst. Umsonst gibt es das nicht.

 

 

Danke für die Ausführungen! Spannend! Dazu folgendes:

- 5-10 Stunden pro Woche bin ich nicht bereit zu investieren (auch wenn ich in den letzten Wochen sicherlich auf 20 komme... 5 Stunden beschäftige ich mich vielleicht mit Theorien, nicht aber mit meinen konkreten Anlagen... Ich find das eher philosophisch interessant - außer Buy-and-Hold hat mich aber noch nichts überzeugt...;)

- Folgende Behauptungen, die Du als gegeben hinstellst, würde ich Dich bitten zu erläutern (ich ziehe das als These aus Deinen o.a. Statements), bzw. mir Hinweise zu geben, wo ich das verifizieren bzw. mir das Wissen aneignen kann. Das wäre klasse! Also:

a. "nur aktives, regelmäßiges Anlegen UND TÄGLCIHES GENAUES VERFOLGEN UND REAGIEREN AUF KURSE ist die einzige Möglichkeit, auf 7% real zu kommen"

 

Du äußerst sinngemäß: "Du bist pleite, wenn die Kurse in den Keller gehen" - Du wirst sicherlich verkürzt argumentiert haben und gemeint haben, dass man pleite ist, wenn man bei niedrigen Kursen verkaufen muss. In der Zwischenzeit kann einem der Kurs schnurzpiepe sein - es sei denn, dieser gibt einem Hinweise auf die zukünftige Entwicklung der Kurse.

Ich finde 10% vor Steuern auch sehr ambitioniert! Was ich bei Dir zwischen den Zeilen zu lesen meine ist, dass Du Dir Nischen suchst, die institutionelle Anleger verschmähen und eine Art "Stock-Picking" unter Valuegesichtspunkten unternimmst. So würde ich das jedenfalls in Aktiensprech übersetzen... ;) Ich find das superspannend und hab viel Respekt davor. Frage: Was prädestiniert Dich dazu, diese Mehrrenditen zu erwirtschaften (Du spielst da ja gegen Vollprofis - die wahrscheinlich ähnlich wie bei Aktienfondsmanagern auch im Schnitt Unterrenditen erwirtschaften - oder?? Und macht Dich das ständige Handeln nicht hintenrum (Chancen verpassen/geringere Gesamtrendite durch Cashhalten; Gebühren...) in Wahrheit ärmer?

Bezüglich Deiner Ausführungen zum Fondspicking bin ich ganz realistisch demütig: Ich habe keine Kompetenz, zu glauben, besser abzuschneiden als aktive Fondsmanager oder Geldanlagespezialisten. Ich traue mir aber zu, systematisch riskantere Aktienklassen von weniger riskanten zu unterscheiden und ich gehe gleichzeitig davon aus, dass riskantere Aktienklassen langfristig höhere Renditen bringen. Bsp: Ein SC-Index wird - bei entsprechend "korrekter" Bewertung durch den Markt - auf langfristige Sicht mit großer Wahrscheinlichkeit eine höhere Rendite bringen, als ein Large-Cap-Index der gleichen Region/Branche mit ebenso "korrekter" Bewertung (also keine Blasenbildung etc.). Wenn Du das auch so siehst und Dich mit Aktienanlagen gut auskennen solltest, dann würde mich interessieren, warum Du passiven Aktienfondsinvestments eine geringere Performance als 10% zubilligst. Meines Wissens ist es aktueller Kenntnisstand, dass 7% real - oder 9,3% nominal mit einem klassischen Weltportfolio (nur Aktienfondsanteil) abgebildet werden können. Allein durch eine leichte Abwandlung weniger geringer Anteile eines solchen Investments in Richtung "größeres Risiko/höhere Chance" dürfte doch eine höhere Rendite - bei größerem Risiko - realistisch sein. Bsp: Alle mir bekannten Weltportfolios setzen auf Emerging Markets und Small Caps Developed Markets. Ohne Begründung wird hier die Anlageklasse "Emerging Markets Small Caps" ignoriert. Ebenso müssten 4% Frontier Markets (bei korrekter BIP-Gewichtung) ein Redniteplus über die 9,3% bewirken. Kennst Du Dich da aus und wenn ja - was spricht nach Deinem Kenntnisstand dagegen? Das wäre ja der einfachere Weg (wenn Du Langfristanleger bist...).

 

 

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chartprofi
· bearbeitet von chartprofi

Also ich erzielte in meinem >>Musterdepot<< in den letzten 6,5 Jahren einen gewinn von 100% ... das sind 11,23% durchschnittliche Jahresrendite ... in der realität sieht es sehr viel besser aus, weil im musterdepot die Dividenden nicht ausgezahlt werden, aber in der realität schon.

 

ich brauche keine 5-10 stunden pro woche um mein depot zu führen ... an kritischen punkten kommt das schon mal vor, aber dafür braucht man im aktiven trend fast nichts machen.

 

allerdings kann ich mir nicht vorstellen eine solche rendite mit der absoluten faulenzermethode buy&hold zu erzielen ... daher braucht man schon ein generelles interesse am markt um kritische punkte zu erkennen und dann sein depot zu checken ... da ich mit aktien handle, kann ich nur für aktien reden ... fonds sind auf dauer immer ungünstiger als das basisinvestment ...

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Nudelesser

Wie man allerdings aus dieses zwei Aspekten eine konkrete Asset Allokation (80% Anleihen, 20% Aktien) ableiten will, ist mir doch etwas rätselhaft.

Na, wenn Fonds, ETF's und Immobilien herausfallen, das Ganze als Buy&Hold aufgesetzt werden soll, kommt doch nichts anderes in Frage.

 

Bei Anleihen kann man natürlich die nötige Diversifikation über Fremdwährungs-, Inflationsindizierte-, High-Yield-Anleihen, Covererd Bonds und verschiedene Durationen herstellen.

Aktien sind eh Teufelszeug, von denen man am besten die Hände lässt, wenn man ein Vermögen aufbauen/erhalten will, deshalb kann man die Aktienquote, bis man einen vernünftigen Kapitalstock zusammen hat, auch noch weiter reduzieren.

 

Wir haben im Moment historisch niedrige Realzinsen, in den USA läuft QE2 im nächsten Monat aus, Schwellenländer ersticken an Inflation, der EURO steht kurz vor der Kernschmelze und Du empfiehlst dem Passivanleger jetzt in ein Einmaldepot aus 80% Anleihen und 20% Aktien einzusteigen?

 

Meine Empfehlung wäre, im Moment weder Aktien noch Anleihen zu kaufen, das Leben zu genießen und in 6-12 Monaten mal wieder auf die Kurse zu schauen und bei attraktiven Bewertungen dann langsam einzusteigen.

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BondWurzel
in 6-12 Monaten mal wieder auf die Kurse zu schauen und bei attraktiven Bewertungen dann langsam einzusteigen.
das kann man auch kniggen, denn dann ist es auch nicht besser..genießen soll man übrigens immer... :) ..man kauft, wenn die Kanonen donnern...wie Februar 2009... :-

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