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BondFan

Hydraulic Fracturing / Fracking / Fracen

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checker-finance

Ach Checker, was Berman und Hughes behaupten ist doch gut (unter anderem) für NG Preis. Hype wird abgebremst.

Und nur weil du es bist: EOG verdient Geld mit Öl und NGl, aber vor allem mit Öl: Präsentation April 2013

 

Von anderen Playern wie z.B. von Apache corp. wissen wir dass sie ziemlich große Abschreibungen in letzten Jahren vorgenommen haben.

 

Ach und was meinst Du, wie EOG dieses Öl onshore US fördert? Etwa nicht unkonventionell, d. h. durch Horizontalbohrung mit anschließenden hydraulic fracturing?

 

Wenn dieser Thread hier nur dazu gut, ist dass wir uns mal auf Folgendes einigen können, dann ist er schon um Meilen weiter, als die öffentliche Dískussion:

 

- Fracking wird synonym verwendet für die Kombination von horizontal drilling und hydraulic fracturing

- Fracking dient dazu Öl und Gas zu fördern, meistens in Kombination (ist auch bei klassischen Quellen so), manchmal mit sehr niedrigen Anteil liquids.

- Schieferöl und Ölschiefer ist nicht dasselbe

- Fracking ist als Methode nicht billig. Der Aufwand ist hoch und in manchen Fällen ist fracken onshore teuerer als classic drilling ultra-deepwater

- Fracking hat deshalb zu rekordniedrigen Gaspreisen in 2012 in den USA geführt, weil manche (z. B. CHK) ohne Kostenkontrolle gezielt die Ausweitung der Gasförderung betrieben haben und zugleich andere per Fracking Öl gefördert haben und dabei Gas als Nebenprodukt angefallen ist.

 

Fakt ist weiterhin, dass nahezu alle Ölproduzenten, inklusive der europäischen und chinesischen Großkonzerne auch in 2012 noch in US onshore acreage investiert haben, dass durch Fracking ausgebeutet wird. Dass die alle doof, von der US-Regierung oder wallstreet-Protagonisten ferngesteuert sind, ist unplausibel. Warum sollten die Chinesen (JV Sinopec Devon) in onshore US investieren, wenn nicht um damit Gewinn zu machen? Dass Sinopec den USA helfen will Ölimportunabhängigkeit zu erlangen halte ich für wenig plausibel.

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dakac

Ergänzend:

 

- Als Nebenprodukt ist immer Flüssiggas (NGL) vorhanden, der Preis für NGL orientiert sich aber an den Ölpreis. Daher haben einige Player eher die Bohrungen da gemacht wo NGL reichlich vorhanden war und konnten damit einigermaßen die Verluste verringern.

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fgordonz
· bearbeitet von fgordonz

Allerdings verbessern sich die Methoden beim Fracking nahezu täglich.

 

Fracking ist sicher sehr extrem teuer in Relation zu den Förderpreisen bei 99,9% - vor allem "alten" - konventionellen Ölfeldern, aber Fracking ist nicht so teuer in Relation zum Marktpreis.

 

Saudi Arabien fördert Öl für vielleicht durchschnittlich 10 Dollar / Brl - aber braucht ~ 60 Dollar / Brl Gewinn um seine Staats- und Sozialprogramme bezahlen zu können, sonst bricht dort die Hölle los - das Öl kostet damit dort auch 70 USD+ - und das ist in vielen Förderländern ähnlich. Zum Förderpreis kommt meist ein hoher Betrag dazu, den der dortige Staat braucht zum Überleben - das muss man eigentlich auch den Förderkosten dazurechnen.

 

Fracking-Öl kostet vielleicht in Nordamerika 60 USD in der Förderung, dafür reichen dann evtl 10-20 USD / Brl Gewinn - und genau das ist ja die Stärke des Frackings - die Förderkosten sind zwar hoch, aber die Verkaufsmindestpreise sind dann doch oft wieder konkurrenzfähig.

 

Die Förderkosten allein sind nicht ausschlaggebend - sondern die Frage ist ja was kostet Öl aus dem Land X mindestens - und da sind Förderkosten meist nur noch ein kleiner Posten, nach staatlichen Zwangs-Abgaben etc.

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checker-finance

ManagerMagazin-Niveau. Allein schon so unbeholfene Übersetzungen wie "Schieferfirmen" sind schon schlimm genug. Dann auch noch die Verwechselung von Ursache und Wirkung und schließlich auch noch das Fehlen jeglicher Wahrnehmung von Fakten, die der These des Artikels widersprechen.

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fgordonz
· bearbeitet von fgordonz

Es ist sicher sinnvoll auch mal über kritische Stimmen zu berichten - zumal die Auswertung der Förderungsraten sicher so für diese Fälle stimmen dürfte und nicht frei erfunden ist. Dass das übertrieben gehypt wird ist ja normal - siehe Internetaktien 1990

 

Die Wahrheit liegt sicher wie oft irgendwo zwischen den optimistischen und pessimistischen Schätzungen - Tatsache ist ja Fracking funktionert und wird gemacht und "täglich" technisch verbessert.

 

Dadurch dass auch erst seit kurzem in den USA überhaupt auf breiter Basis gefrackt wird, kann es auch noch wenig Auswirkungen auf die Realwirtschaft geben - aber denke die wird kommen. Investiert wrd ja viel, gerade in der Grundstoffchemie - das dauert halt 5 oder 10 Jahre bis sich das auswirkt.

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dakac
· bearbeitet von dakac

Die Wahrheit liegt sicher wie oft irgendwo zwischen den optimistischen und pessimistischen Schätzungen - Tatsache ist ja Fracking funktionert und wird gemacht und "täglich" technisch verbessert.

 

Das denke ich auch, Schieferöl-Schiefergas wird eine wichtige Komponente im Energiekorb verschiedener Länder werden, vor allem weil die Technologie verbessert wird und dadurch Hydraulik Fracking vermutlich billiger wird.

 

Die Auswirkung auf die Realwirtschaft ist aber schon da. In USA sind dadurch viele Arbeitsplätze entstanden, Wikipedia spricht von 2 Mio. in 2012 in USA. Aber es gab auch Jobvernichtungen, besonders in der Kohleindustrie.

 

"Schieferfirmen" (ohmy.gif) haben mit niedrigen Gaspreisen zu kämpfen, aber wenn der Preis genug steigt (was in Moment auch passiert) und wenn dadurch die ganze Branche nicht in die Bredouille kommt, dann geht es weiter. Es ist strategisch für viele Länder einfach zu wichtig, egal ob mir das passt oder nicht.

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fgordonz

Hmmm bei Arbeitsplätzen in den USA bin ich mir immer sehr unsicher was davon tatsächlich nachhaltige sind und welche nur "geschaffen" werden, weil man einfach so viel Geld gerade dort erschafft, dass eine Weile genug da ist um selbst unsinnigste Arbeitsplätze zu bezahlen... wie z.b. diee Baustellenschilderhalter die man ja dort immer wieder sieht, die dafür bezahlt werden ein 15 Euro Stativ 12h am Tag zu ersetzen :D

 

Arbeitsplätze erschaffen wenn man beliebig geld erzeugt ist halt einfach

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dakac

... wie z.b. diee Baustellenschilderhalter

 

Und ich dachte nur bei uns im Osten gibt es so tolle Jobs: Ordensträger-Helfer (links im Bild)

 

post-5584-0-24479500-1368723352_thumb.jpg

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fgordonz

der hat sich aber viele Orden bei ebay bestellt :D

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vanity

Damit dürfte sich das Thema Fracking für Deutschland erledigt haben:

 

Brauer: Fracking gefährdet deutsches Bier

 

BERLIN (dpa-AFX) - Die umstrittene Gasförderung aus tiefem Gestein würde nach Ansicht der Brauer das deutsche Bier gefährden. Die Brauereien bräuchten eine sichere Versorgung mit qualitativ einwandfreiem Trinkwasser, schrieb der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bunds, Peter Hahn, in einem Brief an sechs Bundesminister.

 

'Durch die Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten wie Kohleflözen oder Schiefergas, insbesondere mittels des sogenannten Frackingverfahrens, kann diese Sicherheit eingeschränkt oder gar beseitigt werden', warnte Hahn. Über den Brief, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt, hatte zuerst die 'Bild'-Zeitung (Donnerstag) berichtet. 'Von der Einbringung des Gesetzesentwurfs zum 'Fracking' sollte zum jetzigen Zeitpunkt abgesehen werden.'

 

Weil Bier zu großem Teil aus Wasser besteht, gilt dieses als entscheidend für die Qualität. Brauereien stellen in der Regeln große Anforderungen an die Wasserqualität. Welche Mineralstoffe im Wasser in welchen Anteilen enthalten sind, hat prägenden Einfluss auf den Geschmack des Bieres.

 

In der Koalition war lange über einen Gesetzentwurf zu Fracking gerungen worden. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) lehnt die umstrittene Förderung von Schiefergas derzeit ab. Sie sei im Augenblick nicht vertretbar. In welchem Umfang Fracking künftig in der EU kommt, bleibt als Ergebnis des jüngsten EU-Gipfels Angelegenheit der Mitgliedstaaten.

 

Der Geschäftsführer des Brauereiverbandes Nordrhein-Westfalen, Jürgen Witt, erläuterte, der Einsatz von Chemikalien bei der Erdgas-Förderung gefährde Brunnen und Quellen der Brauereien./bw/DP/jha

 

Quelle: Börse STU, Unternehmens-News von heute (15:09)

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fgordonz

Hmmm wenn man sich das ansieht was aus Exxon und dem "Saudi-Arabien" Polen Träumen geworden ist, muss man ja eh zu dem Schluss kommen, wahrscheinlich lohnt doch Fracking sich in Europa eh nicht.

 

Technisch halte ich das eher für gar nicht sooo problematisch und beherrschbar - da sind vermutlich die tausende von Müllkippen die es in Deutschland gibt weit gefährlicher für das Grundwasser (fracking findet ja im Normalfall weit weit unterhalb des Grundwassers statt)

 

Aber aufgrund der extrem dichten Besiedlung und der eher mickrigen Vorkommen, glaube ich nicht dass sich das wirtschaftlich wirklich rechnet - das würde sich erst vermutlich rechnen, wenn man in Deutschland Grundbesitzer wie in China einfach entschädigungslos vertreiben könne :D

 

Vermutlich gibt es so kleine Ecken in Deutschland, wo Fracking trotz der extremen Bevölkerungsdichte geht, aber das wird wohl eher die Ausnahme sein, denn Fracking braucht sehr viel zusammenhängenden Platzes um wirtschaftlich zu sein, die Bohrtürme müssen in einem Feld meist "wandern" können.

 

In den USA geht das natürlich schon eher, dort isses ja so leer wie heute noch in den meisten ehemaligen Schlecker-Filialen auf dem Dorf.

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checker-finance

Bedarf an zusammenhängender Fläche für wandernde Bohrtürme ist m. E. Ziemlich weit hergeholt.

 

Die Wege von Bohrloch zu Bohrloch müssen an der Oberfläche anders als beim Braunkohletagebau eben gerade nicht unbewohnt sein.

 

Der Braunkohletagebau zeigt ja auch sehr schön, dass Enteignungen hier zwar zivilisierter ablaufen, aber letztlich kein Hindernis sind.

 

Die Flächen in Niedersachsen, Brandenburg, Polen und der Ukraine sind so wie schon sehr dünnbesiedelt. Ich vermute dünner als die US-Frackgebiete Bakken, Mississippi Lime, Haynesville, etc.

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fgordonz
· bearbeitet von fgordonz

Die Bohrtürme bleiben ja nur Monate an einem Fleck beim Fracking, das ja nicht so wie beim konventionellen Öl dass man eine Flüssigkeit absaugt die nachläuft.

 

Das Reinpumpen löst das Öl/Gas ja nicht in ganzen Feld sondern nur in einem relativ kleinen Umfeld um das Bohrloch - sobald das da raus ist verschiebt man den Turm an eine andere Stelle und macht da das gleiche.

 

Glaub nach spätestens 1 Jahr kommt da selbst bei den besten Feldern nix mehr an der gleichen Stelle - ist halt fest und die Konzentration der Frackingflüssigkeit die das Öl/Gas auslöst nimmt (mind.) quadratisch in der Entfernung um das Bohrloch ab.

 

Bei grösseren Feldern muss man sicher an hunderten oder gar tausenden unterschiedlichen Stellen nachfracken - deshalb sind die Bohtürme ja mobil und der Abtransport erfolgt nicht per Pipeline sondern per LKW - weil das gar nicht lohnt da zu einer Stelle was zu verlegen.

 

 

Brandenburg 86 Personen / km²

Haynesville 3 Personen / square mile

 

:D und die Squaremile ist deutlich grösser als der km² Brandenburg ist locker 50x so dicht besiedelt

 

Zumindest stand das auf dem Guuugle :D

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BondFan

Das sind aber einige Halbwahrheiten und US-Vergleiche.

 

- Der Bohrturm ist, wie der Name schon sagt, nicht für die Förderung da, sondern zum bohren. Sobald die Bohrung abgeteuft und komplettiert wurde, zieht der Turm bereits weiter und erst dann wird gefrackt und gefördert.

- Die Frackingflüssigkeit löst auch nicht das Gas aus dem Gestein, es ist nur dazu da die feinen Risse zu erzeugen, damit das Gas zum Bohrloch strömen kann.

- In Deutschland sind die Felder voraussichtlich klein genug um sie von einigen zentralen Clusterplätzen erschließen zu können, von denen aus in alle Himmelrichtungen abgelenkte Bohrungen stattfinden werden.

- In Deutschland wird man immer eine Pipeline legen, da der Abtransport per Gas-Tankwagen auf die Dauer zu teuer ist.

- Enteignen muss man wohl auch niemanden, da es immer jemanden gibt, der einen Teil seines Grundstücks verpachtet.

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BondFan

Hierzulande geht es ja auch nicht nur um das Fracking bei Schiefergas bzw. Schieferöl, da stecken wir erst in den Anfängen mit Probebohrungen um das tatsächliche Potential erst einmal zu ermitteln. Viel wichtiger für die aktuelle Förderung ist das Fracking bei Tight Gas Lagerstätten, also dichten Sandstein. Dort gibt es zur Zeit auch keine neuen Genehmigungen. Die Fördermengen sinken bei allen Arten der Förderung mehr oder weniger stark mit der Zeit, aber aus einer Tight Gas Lagerstätte kann man fast wie bei einer konventionellen Sandstein-Lagerstätte mehrere Jahre stabil fördern.

 

In wie weit in den USA oder anderen Regionen das Potential für Tight Gas ist, weiß nicht. Möglicherweise wird in anderen Ländern auch kein Unterschied zwischen konventionellen Sandsteinlagerstätten und Tight Gas Lagerstätten gemacht.

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fgordonz
· bearbeitet von fgordonz

Hmm ich hab das halt aus dem Geologiegutachten von den Karlsruher Geologen - aber gut deutsche Geologen sind natürlich nicht gerade das Non Plus Ultra weltweit, dort wurde halt gesagt pro km² braucht man 2-3 Bohranlagen mit Flächenverbrauch von ~ 2.500m² - 3.000 m² pro Fläche , weshalb sich das in Deutschland (noch) nicht rechne.

 

Aber gut vielleicht sollte man da doch eher die Gutachten der Ölkonzern-Experten abwarten, die haben natürlich mehr Erfahrung als die deutschen Theorie Geologen, die meist ja gar nicht aktiv in dem Bereich tätig sind, sondern nur in ihren Kämmerchen Zahlen schubsen und dann meinen die Welt sei so :D

 

 

Hmmm wenn man auf FracFocus allerdings nachschaut scheint das zu stimmen - denn die Fördertürme (~ Ex-Bohrtürme :D :D ) in den USA stehen schon extrem dicht!

 

http://s14.directupl...28/nwnmibhq.jpg (18) = 18 Einzel-Bohrungen und aktive Förderanlagen, die bei der Zoomstufe nicht aufgelöst werden können - rein zufällig eines mal ausgesucht - an anderen Stellen sieht das noch viel viel extremer aus.

 

Hier mal eines mit Legende (1 Km Raster) http://s14.directupl...28/2ay3qkca.png alles aktive Fördeanlagen sicher eines einzigen "Feldes" ..... und so sehen die praktisch alle aus (auf dem Land sogar noch schlimmer als dort, wo ein paar wohnen)

 

Da ich mal nicht davon ausgehe, dass die US Förderkonzerne zum Spass so dicht bohren, oder weil die unbedingt unnötig Geld verbrennen wollen, wird das wohl tatsächliche technische Notwendigkeit sein.

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BondFan
· bearbeitet von BondFan

Traue keinem Gutachten, welches du nicht selbst gefälscht hast. ;) Wie bei vielen Gutachten wird dazu geneigt der Sichtweise des Auftraggebers zu entsprechen. Ein Gutachten der Ölindustrie wird daher immer anders ausfallen als das eines Gegners. Aber wie immer gehts ums Geld, sprich um die Wirtschaftlichkeit.

 

Da wäre zuerst der Bohrplatz. Wenn man in Deutschland eine Bohrung abteufen will, egal ob Öl, Gas, gefract oder konventionell muss der Bohrplatz bestimmten Vorgaben entsprechen. Pauschal gesagt, er muss flüssigkeitsdicht sein, wie z.B. das Gelände einer Tankstelle. Das kostet je nach Größe des Platzes bis zu 1 Mio Euro oder sogar mehr. In den USA gibt es vergleichbar strenge Regeln nicht.

 

Wenn man sich die Förderplätze um Big Spring aus deinem Link mal bei Google Maps anschaut, dann scheinen die nicht einmal ordentlich befestigt zu sein. Auf einem kann man sogar Reifenspuren erkennen. Mein Link

Dort wird offenbar Schieferöl gefördert, denn man kann ganz gut die Pferdekopfpumpen bzw. deren Schatten erkennen. Mein Link

Der Unterschied zu einem Platz mit einem Bohrturm ist recht eindeutig zu erkennen. Mein Link

 

Die Dimensionen in den USA sind natürlich gewaltig. Ich habe die Plätze in diesem Ausschnitt Mein Link nicht gezählt, aber man kann leicht erkennen, dass alleine die Kosten für den Bohrplatzbau für dieses Bild in Deutschland enorm wären. Daher wird man in Deutschland höchstwahrscheinlich wenige Clusterplätze bauen, deren Bau im Vergleich zu Einzelplätzen günstiger ist und dann mit abgelenkten Horizontalbohrungen in alle möglichen Richtungen die Felder erschließen.

 

Hinzu kommen dann meist noch Kosten für die Verkleinerung der Bohrplätze nach der Bohrphase, da der spätere Förderplatz nicht so viel Fläche benötigt wie der Bohrplatz.

 

So dicht wie die Bohrplätze um Big Spring angeordnet sind, wird dort vermutlich auch nicht mit Horizontalbohrungen gearbeitet. Eine Vertikalbohrung im Rotary-Verfahren ist technisch einfacher, schneller und günstiger als eine Horizontalbohrung. Der Kosten-Nutzen-Wert einer Horizontalbohrung ist aber zumindest in Deutschland i.d.R. besser, da eine Horizontalbohrung den gleichen Effekt wie mehrere Vertikalbohrungen hat. Man braucht in D also nur einen Bohrplatz anstatt vielleicht 5. Wenn man dann noch Clusterplätze verwendet benötigt man vielleicht nur 3-4 etwas größere Plätze und hat damit den gleichen Effekt wie vielleicht 20 herkömmliche Bohrungen. Genaue Zahlen kann man da aber nicht wirklich nennen, weil es stark auf die geologischen Eigenschaften des jeweils zu erschließenden Feldes ankommt. Zum Beispiel wie groß ist die flächenmäßige Ausdehnung der Lagerstätte oder wie gut ist die Durchlässigkeit des Lagerstättengesteins.

 

Solche Problem gibt es in den USA nur bedingt. Platz ist genug da, ein Bohrplatz kostet nur einen Bruchteil gegenüber Deutschland, also kann man auch das schnellere, einfachere und billigere Bohrverfahren anwenden.

 

In Deutschland wurde bei der Ölförderung auch lange auf Vertikalbohrungen im Rotary-Verfahren gesetzt. Dementsprechend sind manche Gegenden in Niedersachsen auch mit diversen dicht beieinander liegenden Plätzen "zugepflastert". Aber in einem viel viel kleineren Umfang als in den USA.

 

Zum Beispiel das Feld Geordsorf Mein Link mit einer ungefähren Ausdehnung von ca. 8x3 km

oder Emlichheim Mein Link Ausdehnung ca. 5x3 km

oder das Doppelfeld Rühlermoor und Rühlertwist Mein Link Ausdehnung ca. 10x4 km

 

Emlichheim kann man so ganz gut erkennen. Bei den anderen beiden Feldern müsste man etwas weiter rein zoom um die einzelnen Plätze besser zu erkennen. Diese Felder sind schon sehr alt, sie wurden im 2. Weltkrieg bzw. kurz danach erschlossen. Damals gab es keine Horizontalbohrverfahren.

 

Um bei Big Spring zu bleiben, der Ausschnitt von oben ist etwa 20x7 km groß und zeigt nur einen Bruchteil der Plätze. Man kann in jede Richtung scrollen und sieht überall Bohrplätze. Etwas südlich liegen die sogar noch dichter beieinander. Mein Link

 

Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber selbst bei einer uneingeschränkten Freigabe und Akzeptanz von Fracking werden wir solche Verhältnisse in Deutschland niemals bekommen. Dazu sind die Vorkommen hierzulande nicht groß genug und nicht so günstig zu erschließen wir in den USA.

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fgordonz
· bearbeitet von fgordonz

Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber selbst bei einer uneingeschränkten Freigabe und Akzeptanz von Fracking werden wir solche Verhältnisse in Deutschland niemals bekommen. Dazu sind die Vorkommen hierzulande nicht groß genug und nicht so günstig zu erschließen wir in den USA.

 

Hab ich ja weiter oben auch bereits geschrieben, seh ich genauso "Aber aufgrund der extrem dichten Besiedlung und der eher mickrigen Vorkommen, glaube ich nicht dass sich das wirtschaftlich wirklich rechnet"

 

Auch in Polen lohnt das ja wohl nicht, nach den ersten Prbebohrungen sind ja die ersten schon wieder gegangen.

 

Vor allem wer mal etwas grösser zusammenhängende Flächen als Investition z.B. dort kaufen wollte, wo traditionell Erbteilungsrecht war, der weiss ja was das heisst wenn es um grössere Flächen geht - hier in Süddeutschland gibt's bei 10 ha dann oft 10 oder mehr Einzelbesitzer.... und das ganze ist dann noch im Sinne einer GbR verpachtet etc.... darauf dann was zu machen geht ja oft nur, wenn alle zustimmen.....

 

Ich hab das mal versucht und dann nach ein paar Jahren aufgegeben, und letztendlich dann nur noch von der öffentlichen Hand direkt gekauft - die war hier die einzige, die etwas grössere zusammenhängende Flächen veräussert hat.

 

Im Norden ist das ja zumindest ewas besser, da dort das Erbteilungsrecht glaube ich nicht zu so Miniverteiliungen geführt hat.

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BondFan

Das mit dem wiederholen war jetzt nicht speziell gegen dich gerichtet. Ich hatte das im Zusammenhang mit Fracking schon das eine oder andere Mal geschrieben. Vielleicht kann das so mancher Leser schon nicht mehr hören.

 

Ich denke allerdings, dass die Besiedelungsdichte nicht unbedingt ein großes Hinderniss ist. Es gibt i.d.R. schon ausreichend freie Flächen. Vermutlich wird man nicht mitten in Ballungsräumen bohren, aber Notfalls wird mit Extended Reach Bohrungen, also sehr weit abgelenkten Bohrungen Mein Link, gearbeitet. Damit wurden schon Entfernungen zwischen Bohransatz- und Zielpunkt von 10 km überwunden. Was natürlich auch wieder stärker ins Geld geht.

 

In Deutschland werden die Flächen der Bohrplätze i.d.R. nicht direkt gekauft, sondern nur gepachtet. Das ist einfacher für alle Beteiligten. Wenn man mal komplizierte Eigentumsverhältnisse vorfindet, kann man ggf. ein paar Flurstücke weiter gehen, bis man was passendes gefunden hat.

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fgordonz
· bearbeitet von fgordonz

Ja klar nur muss man sich trotzdem u.U. zumindest die Überfahrtsrechte sichern usw - wenn man sich Jahre Zeit nimmt pro Bohrung klappt das vielleicht. Und die meisten Grundstücke sind ja im Sinner einer GbR an Dritte verpachtet - das kann man auch nicht einfach "auflösen".

 

In Polen hat sich zuerst Exxon zurückgezogen, dann Taliman und zuletzt auch noch Marathon - weil alles doch dort nur viel Träumerei vom "Gas-Boom" war, und sich nicht mal für die kleinen der Abbau rechnet - obwohl die Politik in Polen das ja sehr vorantreibt.

 

Zumindest als ich das vor so einem Jahr mal in Karlsruhe mit jemanden aus der Geologie dort gesprochen habe (damals war ich für BP tätig aber nicht in der Förderung), war die Horizontalbohrtechnik in D noch nicht wirklich einsazbereit für die erforderlichen Tiefen, die man hier braucht - allerdings war das auch ein allgemeiner Geologe und keiner spezialisiert in Fördertechnik - und das war auch mehr so aus allgemeinem Interesse heraus.

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checker-finance

Dieser Artikel und die Kommentare fassen eigentlich gut den Streitstand zusammen: http://m.seekingalpha.com/article/1503052

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LagarMat

US-Studie: Fracking belastet Trinkwasser

 

Für die einen ist es ein Versprechen auf günstige Energie, für die anderen Frevel an der Umwelt. Fracking wird heiß diskutiert. Letztere befürchten, dass die für das Gasförderverfahren genutzten Chemikalien das Trinkwasser gefährden. Eine neue Studie gibt ihnen nun recht.

 

Spannende Frage: Was wird nötig sein, um die Aussicht auf eine energiepolitisch autarke USA für Obama oder einen Nachfolger zu trüben und eine Richtungsänderung zu initiieren?

 

Die Amerikaner haben in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass ihnen im Zweifel wirtschaftliche Interessen wichtiger sind, als Umwelt- oder Gesundheitsaspekte.

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LagarMat

Methan im Trinkwasser

 

Mit der US-Geologiebehörde hat jetzt auch eine staatliche Einrichtung vor den Gefahren der Erdgasförderung mit der in Deutschland hoch umstrittenen Fracking-Methode gewarnt.

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Ramstein

Methan im Trinkwasser

 

Mit der US-Geologiebehörde hat jetzt auch eine staatliche Einrichtung vor den Gefahren der Erdgasförderung mit der in Deutschland hoch umstrittenen Fracking-Methode gewarnt.

Es ist schon (unabhängig davon, wie man zum Fracking steht) eine erhellende Berichterstattung.

 

Possierlich die TAZ-Schreibe:

 

In den USA mehren sich damit auch von offizieller Seite Hinweise, dass Fracking nicht sicher ist.

Übersetzung: bisher gab es keinen, jetzt gibt es einen Bericht.

 

Es entsteht der (beabsichtigte?) Eindruck, dass Fracking den Boden und das Wasser verschmutzt. Ich habe mal etwas gesucht und dann diesen Artikel gefunden.

 

post-15902-0-09151600-1377939486_thumb.png

 

Für mich liest sich das so, als ob an der Oberfläche geschlampt wurde. Das hätte genau so in einer chemischen Fabrik oder bei einem Tankwagenunfall passieren können, oder? Es kam jedenfalls nicht "von unten hoch".

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