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SlapShot

Indexing vs. (Value-) Einzelaktiendepot

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SlapShot

Hallo,

 

mir stellt sich in letzter Zeit die Frage was besser ist, ein volles Indexing, in z.B. den MSCI World und den MSCI EM (ähnlich dem ETF-Depot von supertobs) oder eher ein Einzeltiteldepot mit wirklich ausgewählten Werten wie z. B. von Juro oder die 10 Einzeltitel von supertobs.

 

Hier wäre es sowohl aus Rendite-, als auch aus Risikoaspekten interessant, wie sich solche Depots in den letzten Jahren entwickelt haben, gibt es dazu irgendwelche Studien o.ä.? Viele Einzelwerte, die sich in diesen Depots befinden wären auch schon vor 10 Jahren und mehr eine gute Wahl gewesen.

 

Der Vorteil den ich darin sehe ein Einzeldepot zu führen ist es, dass man in "Ausnahmesituationen" wie z.B. dem Atomausstiegnach Fukushima einzelne Bereiche temporär untergewichten könnte und dementsprechend mehr Möglichkeiten hat einen einzelnen Titel auszuschließen. Dieser direkte Zugriff bleibt einem bei ETFs verwährt. Dazu kommt, dass man direkt Werte hält, woran man bei ETFs vielleicht im Ernstfall nur über Umwege drankommt, oder durch Swap-Geschäfte teilweise eingeschränkt wird.

 

Daher meine Frage, gibt es dazu irgendwelche Studien oder Erfahrungen? Leider habe ich im Internet nichts dazu gefunden.

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Warlock

Im laufe der Zeit habe ich mir darüber auch eine Menge Gedanken gemacht. Ich bin für mich zu der Erkenntnis gekommen das mir Einzelaktien lieber sind, da ich nur so kontrolieren kann in was ich investiere. Ein Index beinhaltet ja nun auch immer Werte in die man vielleicht nicht investieren möchte.

 

Ob man mit Einzeltiteln als Privatmann eine bessere Rendite erwirtschaften kann hängt ausschließlich von den eigenen Fähigkeiten ab. Ich vermute die meisten die es versuchen werden schlechter sein. Warscheinlich liegt es schon an der mangelnden Zeit. Hat man 10 Titel aus vielleicht 8 Branchen muss man alle Titel und auch die Branchen "beobachten/überwachen/verwalten". Dazu kommen noch die Titel und Branchen auf die man noch unter Beobachtung hat, das sind dann schnell 20 Titel. Wer dann noch ein wenig auf "Makroeinflüsse" achtet hat schon mal einige Wochenenden im Jahr verplant.

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just_peanuts

Hallo, ich bin im Moment noch nicht in Aktien investiert, beschäftige mich aber seit einigen Wochen sehr intentensiv mit dem Thema.

 

Nun stelle ich mir die Frage, ob ETFs oder Einzelwerte/Stock Picking.

Ich scheue allerdings den wiederkehrenden und andauernden Zeitaufwand, mich mit den Kennzahlen meiner Einzelwerte zu beschäftigen.

 

Wäre ein sinnvolle Alternative zu ETFs, sich einmal zu Beginn mit umfangreichen Fundamentalanalyse ein Aktienportfolio mit ca 20 diversifizierten Einzelwerten zusammenzusuchen, dies dann aber nach Buy&Hold-Prinzip ohne anschauen ewig liegen zu lassen?

Oder findet Ihr dass diese "Strategie" eher ungünstig im Vergleich zur Investition in ETFs wäre?

 

Bin auf Eure Meinung gespannt.

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€-man

Wäre ein sinnvolle Alternative zu ETFs, sich einmal zu Beginn mit umfangreichen Fundamentalanalyse ein Aktienportfolio mit ca 20 diversifizierten Einzelwerten zusammenzusuchen, dies dann aber nach Buy&Hold-Prinzip ohne anschauen ewig liegen zu lassen?

 

Oder findet Ihr dass diese "Strategie" eher ungünstig im Vergleich zur Investition in ETFs wäre?

 

1) Es gibt m. E. kein "ewig". Über B&H kann man zwar geteilter Meinung sein, für mich ist es jedoch ein absolutes nou gou - zumindest bei Einzelwerten.

 

2) Mit Deinem aktuellen Wissensstand würde ich tatsächlich auf "ungünstig" plädieren.

 

Gruß

-man

 

P.S. Nimm es nicht persönlich, ist nur meine ehrliche Meinung.

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Schinzilord

Ich sehe es wie -man: Wenn es für dich sinnvoll und geeignet wäre, würdest du nicht nachfragen.

 

Alternative: Das meiste Geld in ETF, und dann nimm einen Einzelwert dazu als Spaß und zum Eingewöhnen, evtl. sogar, wo du leicht auf die HV fahren kannst - dann erhältst du noch zusätzlich eine Dividende in Form von Essen und Getränken :)

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just_peanuts

@ -Man: passt schon. kannst Tacheles mit mir reden ;-)

 

@ SchinziLord: ja, habe auch schon überlegt, beide Varianten parallel zu betreiben - d.h. Einzelwerte und ETFs

 

 

Über das Wochenende habe ich das Buch von Susan Levermann gelesen, indem die fundamentale/quantitative Analysemethode der Autorin ausführlich erklärt wird.

Ich traue mir durchaus zu, dies für einige Titel durchzurechnen, nur hab ich wirklich nicht die Zeit und Motivation das über Jahre hinweg monatlich zu praktizieren. Naja, vielleicht 1 - 2 mal im Jahr würde ich das hinkriegen...

Wenn ich geeignete Tools hätte, wie bspw. eine automatisierte Excel-Tabelle, die sich die Daten (Kennzahlen) aus dem Web zieht, dann evtl doch monatlich. Leider habe ich nichts in dieser Richtung gefunden...

 

Grundsätzlich bin ich im Moment noch nicht sicher, ob der Zusatzaufwand in meinem Fall gerechtfertigt ist. Zumal für mich die Geldanlage kein Hobby ist, das ich aus Spass am Zeitvertreib praktiziere. Eher so etwas lästiges wie Steuererklärung. Aber ich habe jetzt eben soviel kapiert, dass man die Entscheidung über die eigenen Finanzen nicht an "Berater" delegieren sollte.

Wenn ETFs nicht auch gravierende Nachteile in der jetzigen Krisensituation mit sich bringen würden, wäre meine Entscheidung für ETFs mit Sicherheit leichter und schon lange gefallen.

 

Klar, die Frage ob ETFs o. Einzelwerte kann mir jetzt niemand definitiv beantworten, aber subjektive Sichtweisen von Menschen, die (wie ich) keine Börsen-Profis/Enthusiasten sind, wären evtl für mich zur Entscheidungsfindung bestimmt hilfreich.

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Ragnarök
· bearbeitet von Ragnarök

...

Nun stelle ich mir die Frage, ob ETFs oder Einzelwerte/Stock Picking.

Ich scheue allerdings den wiederkehrenden und andauernden Zeitaufwand, mich mit den Kennzahlen meiner Einzelwerte zu beschäftigen.

 

Wäre ein sinnvolle Alternative zu ETFs, sich einmal zu Beginn mit umfangreichen Fundamentalanalyse ein Aktienportfolio mit ca 20 diversifizierten Einzelwerten zusammenzusuchen, dies dann aber nach Buy&Hold-Prinzip ohne anschauen ewig liegen zu lassen?

Oder findet Ihr dass diese "Strategie" eher ungünstig im Vergleich zur Investition in ETFs wäre?

 

Bin auf Eure Meinung gespannt.

Ich denke, du hast da falsche Vorstellungen bzgl. der Einzelaktien. Du musst da keine intensiven Einarbeitungen machen. Kauf die größten Werte aus einem Index, achte auf die Branchenaufteilung und fertig. Leute, die sich intensiv mit Einzelaktien beschäftigen, wollen den Markt schlagen. Du willst doch nur die Standartrendite. Da ist der Zeitaufwand so gut wie 0. Wenn du dann noch auf die Länder bzgl. der Quellensteuer achtest, z.b. D, Nl, USA und GB, musst du dich nicht um die Steuer der Einzelaktien kümmern.

Wenn du z.B. deine Aktienquote folgenderweise aufteilst,

25% SP500, 25% FTSE100 und den Rest in Einzelaktien steckst, brauchst du nur 1-2 Stunden pro Jahr, um deine Geldgeschäfte zu regeln (PS: Du musst eine Steuererklärung machen, wenn du für den SP500 die zu viel gezahlte Quellensteuer zurück haben willst).

Das hätte den Vorteil, dass du weniger als 10% Finanzwerte in deinem Depot hättest.

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Warlock

Was die Einzelaktien angeht ist der Aufwand wirklich nicht so groß. Einen Geschäftsbericht gibt es nur einmal im Jahr. Ein Vorauswahl ist ja hier im Forum quasi gegeben. Man kommt wohl etwa auf 25 Blue Chips die eine einfache Mehrheit hier finden. Daraus wählt man dann die Titel aus die einem gefallen. Da bleiben etwa 12 und die guckt man sich dann nach und nach genauer an. Wenn man dann im Jahr für 5 Titel Kaufgelegenheiten findet. Ist man schon sehr erfolgreich.

 

Ich sehe eher den Aufwand regelmäßig auf die Watchlist zu gucken um dann im richtigen Moment zuzuschlagen.

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just_peanuts
· bearbeitet von just_peanuts

vielen Dank an Ragnarök und Warlock für die Tipps und Einschätzung.

ja ich denke, dass ich ETFs mit Einzelwerten kombiniere. Da ich im Moment nicht soviel Zeit aufwenden kann, werde ich wohl mit der Auswahl von ETFs starten und mir dann später auch die Auswahl von einzelnen Aktien konzentrieren.

Jetzt "pokere" ich aber ersteinmal darauf dass die Kurse nochmal fallen, bevor ich richtig einsteige. Wissen tut man dies natürlich nicht :-)

 

Ich denke, du hast da falsche Vorstellungen bzgl. der Einzelaktien. Du musst da keine intensiven Einarbeitungen machen. Kauf die größten Werte aus einem Index, achte auf die Branchenaufteilung und fertig. Leute, die sich intensiv mit Einzelaktien beschäftigen, wollen den Markt schlagen. Du willst doch nur die Standartrendite.

 

ok, aber bei der Anfangsauswahl wäre es doch bestimmt günstig, ein bisschen quantitativ nach Kennzahlen zu gehen...

 

Wenn du z.B. deine Aktienquote folgenderweise aufteilst,

25% SP500, 25% FTSE100 und den Rest in Einzelaktien steckst, brauchst du nur 1-2 Stunden pro Jahr, um deine Geldgeschäfte zu regeln (PS: Du musst eine Steuererklärung machen, wenn du für den SP500 die zu viel gezahlte Quellensteuer zurück haben willst).

Das hätte den Vorteil, dass du weniger als 10% Finanzwerte in deinem Depot hättest.

 

in den 2 genannten ETFs (bzw Aktienindizes) sind aber schon ordentlich Finanzwerte drin (16,5% und 13,5%).

Ausserdem gefällt mir ein so großer UK-Anteil nicht oder gibt es hier einen nachvollziehbaren Grund?

 

Weiss jemand wie ich durch Kombination von einigen (möglichst voll replizierenden) ETFs ein (Welt-)Portfolio mit sehr geringem Anteil an Finanzwerten hinbekomme?

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WOVA1

Weiss jemand wie ich durch Kombination von einigen (möglichst voll replizierenden) ETFs ein (Welt-)Portfolio mit sehr geringem Anteil an Finanzwerten hinbekomme?

 

Wenn man sich bei Ishares bedienen wollte (?):

 

Da gäbe es :

 

- iShares MSCI World Islamic (IUSD) - Gewichtung Finanzwerte 0,88 % Isin DE000A0NA0L5

 

- iShares MSCI Emerging Markets Islamic (IUSE) - Gewichtung Finanzwerte 2,05 % Isin DE000A0NA0M3

 

oder halt eine Kombination diverser Sektorenfonds - die es aber wohl nur für europäische Aktien gibt.

 

Achtung: die beiden angegebenen sind für's Finanzamt 'Ausländische Thesaurierer'.

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Kaffeetasse

hey just_peanuts ;)

 

hast du schonmal drüber nachgedacht, dass man auch mit einzelaktien passiv wie ein etf anlegen kann?

hab da einen thread bei den musterdepots laufen, da exerzier ich das für den dax vor.

das prinzip ist denkbar einfach: man nehme aus betreffendem index eine auswahl der schwergewichte,

so 8-10 titel aus möglichst verschiedenen branchen und schlägt somit den index. ;)

im falle des dax machen die top 8 (siemens, basf, sap, daimler, bayer, e.on, allianz, dt. telekom)

gut 60% des dax aus.

 

beste grüße

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Ragnarök

Jetzt "pokere" ich aber ersteinmal darauf dass die Kurse nochmal fallen, bevor ich richtig einsteige. Wissen tut man dies natürlich nicht :-)

Viel Glück! Ich wette dagegen!

ok, aber bei der Anfangsauswahl wäre es doch bestimmt günstig, ein bisschen quantitativ nach Kennzahlen zu gehen...

Warum? Es gibt für die meisten Kennziffern Untersuchungen, die zeigen, dass man damit auch nicht die zukünftigen Aktienkurse errechnen kann. Was bekannt ist, ist auch eingepreist. Drum ist auch eine passive Anlage in Einzelaktien möglich ohne einen großen Plan zu haben. Wenn du nur die größten Werte eines Index nimmst, kannst du auch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine ähnliche Rendite erhalten, wie der Index.

 

in den 2 genannten ETFs (bzw Aktienindizes) sind aber schon ordentlich Finanzwerte drin (16,5% und 13,5%).

Ausserdem gefällt mir ein so großer UK-Anteil nicht oder gibt es hier einen nachvollziehbaren Grund?

Macht dann nach deinen Angaben ca. 7,5% Gewichtung, wenn 50 % Einzelaktien sind. In UK sind viele internationale Rohstoff-Unternehmen und es gibt dort keine Quellensteuer. Man kann also 100 Aktien recht billig erhalten.

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just_peanuts
· bearbeitet von just_peanuts

Da gäbe es :

 

- iShares MSCI World Islamic (IUSD) - Gewichtung Finanzwerte 0,88 % Isin DE000A0NA0L5

 

- iShares MSCI Emerging Markets Islamic (IUSE) - Gewichtung Finanzwerte 2,05 % Isin DE000A0NA0M3

 

oder halt eine Kombination diverser Sektorenfonds - die es aber wohl nur für europäische Aktien gibt.

 

Achtung: die beiden angegebenen sind für's Finanzamt 'Ausländische Thesaurierer'.

 

Interessant, wusste nicht dass es solche ETFs gibt. Ist für mich wirklich eine Überlegung wert. Danke an WOVA1!

 

Zum Thema 'Ausländische Thesaurierer' habe ich jetzt noch eine Frage.

Finanztest gibt auf

http://www.test.de/t...663930-1663958/

diese Hilfe:

 

"Soll ich deutsche oder ausländische Fonds kaufen?

Finanztest-Antwort: Wer sich aus Steuergründen für einen thesaurierenden Fonds entscheidet, sollte einen in Deutschland aufgelegten Fonds kaufen. Solche Fonds tragen das Länderkürzel „DE" zu Beginn der Kennnummer (Isin) des Wertpapiers .

Für thesaurierende Auslandsfonds ist die steuerliche Abwicklung komplizierter..."

 

Da die oben genannten ETFs mit "DE" beginnen, sollten sie doch eigentlich KEINE 'ausländischen Thesaurierer' sein. Oder schreibt Finanztest hier die Unwahrheit (oder habe ich was falsch verstanden?)

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WOVA1
· bearbeitet von WOVA1

Da die oben genannten ETFs mit "DE" beginnen, sollten sie doch eigentlich KEINE 'ausländischen Thesaurierer' sein. Oder schreibt Finanztest hier die Unwahrheit (oder habe ich was falsch verstanden?)

 

Bei Ishares leider komplizierter - da musst Du schon auf die Ishares Seite nach dem 'Domizil'

gucken - bei den beiden IRL(and).

Beide schütten aber aus - nur leider halt finanzamtstechnisch 'Thesaurierer'

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