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ImperatoM

Negative Zinsen auf Staatsanleihen

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ImperatoM

Erstaunlich, dass es dazu offenbar noch gar keinen Thread gibt.

 

Ich suche nach Erklärungen dafür, wieso bei kurzläufigen Staatsanleihen negative Zinsen entstehen: Wer investiert aus welchen Motiven in negative Zinsen?

 

Ausschlüsse:

- Privatanleger werden es nicht sein, schon einfache Produkte wie Tagesgeld bringen positive Zinsen. Bei einer Sparkasse ist das Geld wohl nicht weniger sicher als beim deutschen Staat. Wem das noch zu unsicher ist, der nimmt einen Tresor und hat immerhin noch einen Nullzins.

- Firmen werden es auch nicht sein, das sollte schnell klar sein

- normale Fonds werden es auch nicht sein, sie wollen Gewinne erwirtschaften

 

Was bleibt sind Versicherungen und Banken. Sind die Auflagen so groß, AAA-Staatsanleihen in gewissem Umfang zu besitzen, dass sie keine andere Wahl haben? Können sie nicht stattdessen das Geld bei der EZB parken und dann wenigstens noch den EONIA bekommen? Welche Motive seht Ihr?

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bondholder
· bearbeitet von bondholder

Was bleibt sind Versicherungen und Banken. Sind die Auflagen so groß, AAA-Staatsanleihen in gewissem Umfang zu besitzen, dass sie keine andere Wahl haben? Können sie nicht stattdessen das Geld bei der EZB parken und dann wenigstens noch den EONIA bekommen? Welche Motive seht Ihr?

Negative Leitzinsen (ab Beitrag 80)

Dann erzähl 'mal, wie eine Versicherung Geld bei der EZB parken kann...

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vanity
· bearbeitet von vanity

Erstaunlich, dass es dazu offenbar noch gar keinen Thread gibt ...

... :P ...

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ImperatoM

@vanity: Zwischen den Threads sehe ich schon mehr als einen Unterschied...

 

@bondholder: Ich weiß es nicht, deshalb frage ich ja. Mehr geholfen als mit einer Gegenfrage wäre mir allerdings mit einer Erklärung ;)

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H.B.

Welche Motive seht Ihr?

Ganz einfach: Für dt. Staatsanleihen muss man keine Sicherheiten hinterlegen.

Also kauft man auf Teufel komm raus die Kurzläufer.

Die hinterlegt man als Collateral bei der EZB und bekommt Cash, mit dem man dann hemmungslos in Langläufer investieren kann.

 

Die Renditedifferenz z.b. zu italienischen oder spanischen Bonds ist doch recht auskömmlich.....

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ImperatoM

Ganz einfach: Für dt. Staatsanleihen muss man keine Sicherheiten hinterlegen.

Also kauft man auf Teufel komm raus die Kurzläufer.

Die hinterlegt man als Collateral bei der EZB und bekommt Cash, mit dem man dann hemmungslos in Langläufer investieren kann.

 

Die Renditedifferenz z.b. zu italienischen oder spanischen Bonds ist doch recht auskömmlich.....

 

Achso: Weil sie nur einen gewissen Prozentsatz an Nicht-AAAs kaufen dürfen, kaufen sie einfach AAAs, die sie aber sofort wieder für Geld an die EZB verleihen, um mehr dann am Ende doch mehr Nicht-AAAs zu kaufen. Den negativen Zinssatz nimmt man in Kauf, weil die anderen Staatsanleihen so viel mehr Zinsen bringen. Verstehe ich das richtig?

 

Dann bleibt die Frage: Warum investiert man dann nicht mehr in längerlaufende AAA-Anleihen? Kann man die nicht bei der EZB hinterlegen? Oder wird das Kursrisiko zu groß?

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Torman

Ganz einfach: Für dt. Staatsanleihen muss man keine Sicherheiten hinterlegen.

Also kauft man auf Teufel komm raus die Kurzläufer.

Die hinterlegt man als Collateral bei der EZB und bekommt Cash, mit dem man dann hemmungslos in Langläufer investieren kann.

 

Die Renditedifferenz z.b. zu italienischen oder spanischen Bonds ist doch recht auskömmlich.....

Erscheint mir gar nicht einfach und auch nicht plausibel. Nach deiner Meinung kaufen also Banken kurze Bundespapiere für 100. Diese reichen sie bei der EZB als Sicherheiten ein und bekommen 98 Cash dafür. Diese 98 investieren sie dann in andere Staatsanleihen? Warum dann nicht sofort mit 100 in die anderen Staatsanleihen gehen? Für die würde es bei der EZB wohl auch noch 90 in Cash zurückgeben und man könnte weiter in Südländeranleihen investieren. Die Bunds mit ihren Verlusten stören hier doch eher.

 

P.S. Für welche Staatsanleihen muss man eigentlich bei wem Sicherheiten hinterlegen?

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Pascal1984

Erstaunlich, dass es dazu offenbar noch gar keinen Thread gibt.

 

Ich suche nach Erklärungen dafür, wieso bei kurzläufigen Staatsanleihen negative Zinsen entstehen: Wer investiert aus welchen Motiven in negative Zinsen?

 

Ausschlüsse:

- Privatanleger werden es nicht sein, schon einfache Produkte wie Tagesgeld bringen positive Zinsen. Bei einer Sparkasse ist das Geld wohl nicht weniger sicher als beim deutschen Staat. Wem das noch zu unsicher ist, der nimmt einen Tresor und hat immerhin noch einen Nullzins.

- Firmen werden es auch nicht sein, das sollte schnell klar sein

- normale Fonds werden es auch nicht sein, sie wollen Gewinne erwirtschaften

 

Was bleibt sind Versicherungen und Banken. Sind die Auflagen so groß, AAA-Staatsanleihen in gewissem Umfang zu besitzen, dass sie keine andere Wahl haben? Können sie nicht stattdessen das Geld bei der EZB parken und dann wenigstens noch den EONIA bekommen? Welche Motive seht Ihr?

 

Wenn sich die Krise zuspitzt steigen die Anleihen Kurse weiter, man kann also (theoretisch) die Anleihen am Sekundärmarkt noch teurer verscherbeln - bei nicht euro ländern winken zusätzlich Währungsgewinne, daher waren wohl auch die dänen ein bisschen früher dran mit dem negativ-zins

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Torman
· bearbeitet von Torman

Wenn sich die Krise zuspitzt steigen die Anleihen Kurse weiter, man kann also (theoretisch) die Anleihen am Sekundärmarkt noch teurer verscherbeln - bei nicht euro ländern winken zusätzlich Währungsgewinne, daher waren wohl auch die dänen ein bisschen früher dran mit dem negativ-zins

Kurse von Kurzläufern bewegen sich nur minimal. Wenn ich dieses Szenario spielen will, so kaufe ich Langläufer.

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Karl Napf

Gerade weil sich Kurse von Kurzläufern nur minimal bewegen, wären diese für eine reinrassige Währungsspekulation (die ja eher eine überschaubare Laufzeit haben wird) doch zu bevorzugen, oder? Es soll doch nicht der mögliche Währungsgewinn durch eine Veränderung der Zinssituation ggf. vernichtet werden.

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Torman

Gerade weil sich Kurse von Kurzläufern nur minimal bewegen, wären diese für eine reinrassige Währungsspekulation (die ja eher eine überschaubare Laufzeit haben wird) doch zu bevorzugen, oder? Es soll doch nicht der mögliche Währungsgewinn durch eine Veränderung der Zinssituation ggf. vernichtet werden.

Ja, das stimmt. Mein Kommentar bezog sich auf den ersten Teil.

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ImperatoM

Wenn sich die Krise zuspitzt steigen die Anleihen Kurse weiter, man kann also (theoretisch) die Anleihen am Sekundärmarkt noch teurer verscherbeln - bei nicht euro ländern winken zusätzlich Währungsgewinne, daher waren wohl auch die dänen ein bisschen früher dran mit dem negativ-zins

 

Willst Du damit sagen, jemand kauft z.B. eine Nullkuponanleihe mit Rückzahlungswert 100 für 101, weil er hofft, dass sie bevor sie zum Laufzeitende auf 100 fällt noch mehr als 101 wert sein wird? Das erscheint mir eigentlich gerade bei einem Kurzläufer nicht besonders wahrscheinlich. Da bleibt ja kaum Zeit für diesen Kursanstieg.

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