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McMoneysack

BIP Gewichtung der Branchen sinnvoll?

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otto03

Wieso ist und anhand welcher Kriterien ist UK übergewichtet? Der MSCI Europe ist kapitalgewichtet, demzufolge ist UK korrekt gewichtet, wenn Du anders gewichten möchtest ist dies deine persönliche Meinung, die richtig/falsch sein kann.

Ach komm Otto. Du weißt ganz genau was ich meine.

 

Im Zusammenhang mit einer BIP-gewichteten Strategie a la Kommer oder supertobs ist es nunmal so, dass UK ca. 10-15% zum BIP Europas beiträgt, in den gängigen Indizes MSCI oder Stoxx aber mit 30-35% vertreten und somit erheblich überrepräsentiert ist. Sich einfach auf die "technische" Richtigkeit der Gewichtung zurückzuziehen ist einfach. Klar, der Index ist anhand der Marktkapitalisierung mathematisch richtig berechnet. Die entscheidende Frage ist doch: macht das so Sinn? Und ich wette, beiweitem nicht jeden, der in ein Anlageverhikel basierend auf einem MSCI Europe investiert, ist diese Übergewichtung UK's bewußt.

 

Die Zusammensetzung und angebliche Übergewichtung von GB/UK oder auch CH in europäischen Indizes ist ein Thema welches auch schon 2008 hier im Forum intensiv behandelt wurde.

 

Ergebnis für mich: finde die Gewichtungen anhand der Kriterien völlig i.o. und halte die krampfhafte Suche nach BIP Gewichtungen auf Länderebene statt auf Regionenebene für wenig zielführend - wobei ich eine Änderung der Gewichtung durch eine Investition in ex-UK Vehikel selbst bereits in vor 2008 Zeiten praktiziert habe; aber man lernt dazu.

 

Was haben Unternehmen wie HSBC, Vodafone, BP oder Royal Dutch, Glaxo, BAT noch mit GB/UK zu tun?

 

Halte Stoxx600/MSCI Europe für sehr gute, ausreichend diversifizierte, den europäischen Markt plus über den europäischen Markt hinausgehendende Aktivitäten der Indexunternehmen repräsentierende Indizes und folge inzwischen eher den Theorien des werten Mitglieds Bärenbulle und versuche mehr in Währungsräumen zu denken und zu handeln.

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wertpapiertiger

Wieso ist und anhand welcher Kriterien ist UK übergewichtet? Der MSCI Europe ist kapitalgewichtet, demzufolge ist UK korrekt gewichtet, wenn Du anders gewichten möchtest ist dies deine persönliche Meinung, die richtig/falsch sein kann.

 

Im Zusammenhang mit einer BIP-gewichteten Strategie a la Kommer oder supertobs ist es nunmal so, dass UK ca. 10-15% zum BIP Europas beiträgt, in den gängigen Indizes MSCI oder Stoxx aber mit 30-35% vertreten und somit erheblich überrepräsentiert ist. Sich einfach auf die "technische" Richtigkeit der Gewichtung zurückzuziehen ist einfach. Klar, der Index ist anhand der Marktkapitalisierung mathematisch richtig berechnet. Die entscheidende Frage ist doch: macht das so Sinn? Und ich wette, beiweitem nicht jeden, der in ein Anlageverhikel basierend auf einem MSCI Europe investiert, ist diese Übergewichtung UK's bewußt.

 

wenn nicht bip und nicht market cap gewichtung für uk, was denn dann ? und wie rechnet man das aus ?

 

die streubesitz gewichtung einiger der genannten branchen etfs gibt doch auch keine

bessere abbildung der im aktienmarkt nicht repräsentierten firmen (die numal grosse teile des bips generieren)

 

oder was versteh ich grad nicht ?

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klokschieter
· bearbeitet von klokschieter

Otto, Du hast vermutlich Rest und ich sollte das nicht überbewerten. Zumal der Effekt innerhalb eines nach den BIPs der Regionen Europa, EM, Nordamerika, Pacific gewichteten Weltportfolios verschwindend gering ist.

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Fondsanleger1966

Marktcap-Gewichtungen sind immer prozyklisch und damit zumindest für Einmalanlagen vermögensgefährend.

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otto03

Marktcap-Gewichtungen sind immer prozyklisch und damit zumindest für Einmalanlagen vermögensgefährend.

 

Meine bisher nicht

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Cuartos
· bearbeitet von Cuartos

Marktcap-Gewichtungen sind immer prozyklisch und damit zumindest für Einmalanlagen vermögensgefährend.

 

Ja das ist ein Punkt beim passiven Investieren nach Kommer der mir noch unklar ist. Einerseits trifft man zum Zeitpunkt X die Entscheidung wie man gewichtet. Angenommen das sei die Marktcap-Gewichtung. Ums einfach zu machen USA/Europa/EM jeweils zu 1/3. Kommer sagt ja auch, dass man die ursprüngliche Gewichtung wieder herstellen soll(oder bezog sich das nur auf die Risikoklassen?).

Wenn man die Gewichtung anpasst, agiert man prozyklisch. Wenn nicht, dann ist es ja eher antizyklisch, aber irgendwann passt die Gewichtung nicht mehr zum Markt.

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Schinzilord

Ja das ist ein Punkt beim passiven Investieren nach Kommer der mir noch unklar ist. Einerseits trifft man zum Zeitpunkt X die Entscheidung wie man gewichtet. Angenommen das sei die Marktcap-Gewichtung. Ums einfach zu machen USA/Europa/EM jeweils zu 1/3. Kommer sagt ja auch, dass man die ursprüngliche Gewichtung wieder herstellen soll(oder bezog sich das nur auf die Risikoklassen?).

Wenn man die Gewichtung anpasst, agiert man prozyklisch. Wenn nicht, dann ist es ja eher antizyklisch, aber irgendwann passt die Gewichtung nicht mehr zum Markt.

Naja, wenn man nen ETF auf den MSCI World und einen aus MSCI EM hat und nur Buy and Hold macht, sollte man nie Rebalancen müssen, wenn man eine Marktkapitalisierungsgewichtung anstrebt.

Ich selbst schau beim Neuinvestieren darauf, dass ich irgendwie zwischen 70:30 und 80:20 liege, das reicht mir an Genauigkeit.

Die eigentliche Rebalancingaufgabe ist die Wiederherstellung der Ursprungsgewichtung zwischen z.B. Aktien, Renten, Rohstoffe. Da man ja nicht komplett nach Marktkapitalisierung gewichten kann (und hier auch nicht sinnvoll ist), ist hier rebalancing zwingend erforderlich.

In Bärenbulles Weltportfoliothread werden hier die Gewichtungen diskutiert.

Wobei es wenig sinnvoll ist, sich als Privatperson an die Restriktionen von z.B. Versicherungen und andere Institutionen mit langen Anlagehorizonten und langfristigen Verbindlichkeiten (Stichwort Durationmatching) zu beteiligen. Dann lieber bewusst von Marketcap abweichen und dies durch Rebalancing wiederherstellen (jetzt bezogen auf Innerassetklassen rebalancing bei Renten).

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BarrenWuffet

Sofern Du nicht Kommers Depotvorschlag 1:1 abbildest, investiert Du nicht nach Kommer. Das Rebalancing betrifft nicht nur die Risikoklassen an sich, ist aber besonders wichtig, damit Dein Risikoprofil nicht auseinander läuft, d,h. Renten zu Aktien wieder anpassen. Wenn der Aktienteil "gut gelaufen" ist, dann hat er anschließend einen höheren Anteil in Deinem Depot. Deswegen verkaufen und Renten, die "nicht so gut gelaufen" sind, nachkaufen. Wo ist denn das prozyklisch?

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Kaffeetasse

Nee, nee, das Rebalancieren ist offensichtlich ein antizyklisches Element. Das geht ja i.O.

Aber eins noch zum Thema BIP vs. Marktkapitalisierung usw.:

Wir haben ja festgestellt, dass man mit Indexing zwar die Börse einer Region oder einzelner

Länder kaufen kann, aber nur schwer bis überhaupt nicht das reale BIP. Grund: zu viele am BIP

beteiligte Unternehmen oder Institutionen sind keine AGs, sondern in Staatsbesitz, in Privathand o.a.

Landet man also nicht automatisch wieder bei der Marktkap, eben gegliedert innerhalb der 4 Hauptregionen

North America, Europe, EM, Pacific? Siehe obiges Beispiel mit dem GB- oder CH-Anteil am MSCI Europe.

Wobei hier freilich auch die Grenzen bei den Großkonzernen fließend sind, wie schon erwähnt.

Denn BAT, Shell, HSBC und Co. sind WELTKONZERNE und keine rein auf Großbritannien oder Europa

beschränkten Unternehmen. Gilt freilich auch analog für die USA und Coca Cola, Mc Donalds, P&G und Co..

Landet man also nicht automatisch bei einem regionenübergreifenden, großkonzerndominierten Weltdepot

nach Marktkapitalisierung?

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wertpapiertiger

Marktcap-Gewichtungen sind immer prozyklisch und damit zumindest für Einmalanlagen vermögensgefährend.

 

Meine bisher nicht

 

 

ist deine antwort auf das prozyklische investieren oder die vermögensgefährdende einmalanlage bezogen, oder sogar beides ?

wenn antizyklisch investieren gemeint, ist das dann ein aktives eingreifen deinerseits (z.B index knallt 50% runter, rezession) oder ein einfaches z.b % regel regelbasiertes (evtl jährliches) rebalancinginterval

 

 

 

Nee, nee, das Rebalancieren ist offensichtlich ein antizyklisches Element. Das geht ja i.O.

Aber eins noch zum Thema BIP vs. Marktkapitalisierung usw.:

Wir haben ja festgestellt, dass man mit Indexing zwar die Börse einer Region oder einzelner

Länder kaufen kann, aber nur schwer bis überhaupt nicht das reale BIP. Grund: zu viele am BIP

beteiligte Unternehmen oder Institutionen sind keine AGs, sondern in Staatsbesitz, in Privathand o.a.

Landet man also nicht automatisch wieder bei der Marktkap, eben gegliedert innerhalb der 4 Hauptregionen

North America, Europe, EM, Pacific? Siehe obiges Beispiel mit dem GB- oder CH-Anteil am MSCI Europe.

Wobei hier freilich auch die Grenzen bei den Großkonzernen fließend sind, wie schon erwähnt.

Denn BAT, Shell, HSBC und Co. sind WELTKONZERNE und keine rein auf Großbritannien oder Europa

beschränkten Unternehmen. Gilt freilich auch analog für die USA und Coca Cola, Mc Donalds, P&G und Co..

Landet man also nicht automatisch bei einem regionenübergreifenden, großkonzerndominierten Weltdepot

nach Marktkapitalisierung?

 

im prinzip ja. da landet man wohl, alles was im MSCI drin is, nach gusto natürlich neben den LC auch MC und SC

zuzüglich der verzerrung falls die regionen nochmals BIP gewichtet werden.

 

interessant wäre mal die korrelation der renditen zwischen den repräsentierten werten und den nicht AGs, damit würde

man zwar nicht breiter diversifizieren können aber man könnte evtl sehen inwiweit AGs den rest indirekt abbilden , oder?

 

grüsse

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Fondsanleger1966

Aber eins noch zum Thema BIP vs. Marktkapitalisierung usw.:

Wir haben ja festgestellt, dass man mit Indexing zwar die Börse einer Region oder einzelner

Länder kaufen kann, aber nur schwer bis überhaupt nicht das reale BIP. Grund: zu viele am BIP

beteiligte Unternehmen oder Institutionen sind keine AGs, sondern in Staatsbesitz, in Privathand o.a.

Landet man also nicht automatisch wieder bei der Marktkap

Nö. Es gibt auch Fundamental Indexing wie z.B. Rafi.

 

Marktcap ist bei Einmalanlagen gefährlich, weil es alle Auswüchse, Börsenübertreibungen etc. mitmacht. Wenn man der EMH-/Passiv-Mär glauben schenkt, dass man am besten sofort komplett investiert, wenn man Geld hat, und das z.B. 2000 praktizierte, hatte man ein Problem.

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BarrenWuffet
· bearbeitet von BarrenWuffet

Aber eins noch zum Thema BIP vs. Marktkapitalisierung usw.:

Wir haben ja festgestellt, dass man mit Indexing zwar die Börse einer Region oder einzelner

Länder kaufen kann, aber nur schwer bis überhaupt nicht das reale BIP. Grund: zu viele am BIP

beteiligte Unternehmen oder Institutionen sind keine AGs, sondern in Staatsbesitz, in Privathand o.a.

Landet man also nicht automatisch wieder bei der Marktkap

Nö. Es gibt auch Fundamental Indexing wie z.B. Rafi.

 

Marktcap ist bei Einmalanlagen gefährlich, weil es alle Auswüchse, Börsenübertreibungen etc. mitmacht. Wenn man der EMH-/Passiv-Mär glauben schenkt, dass man am besten sofort komplett investiert, wenn man Geld hat, und das z.B. 2000 praktizierte, hatte man ein Problem.

Dir ist klar dass kein seriöser Wissenschaftler die EMH in Frage stellt? Das es vllt. bzgl. dem Grad der Effizienz ein paar Unstimmigkeiten gibt, aber nicht an der Sache selbst? Es gibt übrigens Rebalancing. Wer kurz vor der Rente steht, sollte vielleicht in der Tat keine Einmalanlage machen; für alle anderen Fälle gibt es Rebalancing.

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Kaffeetasse

Hilfe: Was bedeutet Rafi? Was bedeutet EMH-/Passiv-Mär? :unsure:

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BarrenWuffet
· bearbeitet von BarrenWuffet

Hilfe: Was bedeutet Rafi? Was bedeutet EMH-/Passiv-Mär? :unsure:

Yatatata

 

PS: RAFI = Research Affiliates Fundamental Index

 

 

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otto03

Auch Rafi war bisher nicht sonderlich überzeugend - wie viele andere Versuche auch den Markt zu überlisten, empfehle ausdrücklich Mischfonds, dort sitzen die Experten, die für einen kleinen Obulus zeigen wo es lang geht.

 

Für entsprechende Apanagen gibt es auch noch Absolute Return Konstrukte, die verlieren zwar möglicherweise nichts, als Ausgleich dafür gewinnen sie meist auch nichts - aber es ist eine schöne das werte Publikum begeisternde Veranstaltung.

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Schinzilord

 

 

Marktcap ist bei Einmalanlagen gefährlich, weil es alle Auswüchse, Börsenübertreibungen etc. mitmacht. Wenn man der EMH-/Passiv-Mär glauben schenkt, dass man am besten sofort komplett investiert, wenn man Geld hat, und das z.B. 2000 praktizierte, hatte man ein Problem.

Und wenn man 2003 oder 2009 investiert hätte.....das ist doch alles billiges Geschwätz ohne Sinn und Mehrwert!

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Fondsanleger1966

Dir ist klar dass kein seriöser Wissenschaftler die EMH in Frage stellt?

Wovon träumst Du nachts?

 

Z.B. Paul Krugman: http://www.nytimes.c...?pagewanted=all

 

Z.B. Robert Shiller: The EMH is "one of the most remarkable errors in the history of economic thought".

 

Z.B. 198 von 200 Professoren bei einem Vortrag von Robert Arnott: "Rob Arnott tells a lovely story of a speech he was giving to some 200 finance professors. He asked how many of them taught EMH pretty much everyone's hand was up. Then he asked how many of them believed it. Only two hands stayed up!" Quelle: http://www.ritholtz....fore-breakfast/

 

Es gibt außerdem jede Menge Kapitalmarktanomalien, die gegen die EMH sprechen. Und die großen Crashs wie 1987 oder 2008, die es nach der EMH nicht hätte geben dürfen.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966

Während eine BIP Allokation nach Länder und Regionen sinnvoll ist, um Blasenbildungen durch Fehlbewertungen zu vermeiden, so macht dies auf Branchenebene wenig Sinn, da eben auch die großen Unternehmen durch ihre Gewinnmargen und Umsatzsteigerungen Kurssteigerungen hervorrufen.

Das wird im wissenschaftlich basierten Portfoliomanagement anders gesehen: http://www.fidus-cap...Index_11-12.pdf S.13, S. 14, S.4 unten letzter Satz

 

EDIT: Wobei es da nicht speziell auf das BIP ankommt. Es kann auch ein anderer Maßstab zur Messung von Abweichungen/Blasenbildungen herangezogen werden.

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Chemstudent

Dir ist klar dass kein seriöser Wissenschaftler die EMH in Frage stellt?

Naja, würd ich so nicht behaupten.

Aber für's Thema "aktiv / passiv" spielt's ohnehin keine Rolle, da könnt die EMH auch völlig falsch sein und der Markt hochgradig ineffizient, es täte sich dennoch nichts ändern.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
Wer kurz vor der Rente steht, sollte vielleicht in der Tat keine Einmalanlage machen

Oh Wunder, wir sind mal einer Meinung! :thumbsup:

 

für alle anderen Fälle gibt es Rebalancing.

Ein Lottomillionär oder ein Erbe haben vermutlich keine Mittel, um zu rebalancieren. Abgesehen davon kann minus 50 Prozent auf den MSCI-World-ETF für einen wenig erfahrenen Anleger ziemlich abschreckend wirken. Der verkauft vermutlich spätestens bei minus 50 Prozent.

 

Daher bei hohen Einmalbeträgen entweder überlegt aktiv investieren oder - falls es schon passiv Marketcap sein muss - wenigstens schrittweise über mehrere Jahre. Dann steigt man nicht bei der extremen Überbewertung einer Branche ein.

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BarrenWuffet

Dir ist klar dass kein seriöser Wissenschaftler die EMH in Frage stellt?

Naja, würd ich so nicht behaupten.

Aber für's Thema "aktiv / passiv" spielt's ohnehin keine Rolle, da könnt die EMH auch völlig falsch sein und der Markt hochgradig ineffizient, es täte sich dennoch nichts ändern.

Nanü? Da fehlt aber u.a. der kleine, aber wichtige Zusatz zum Grad der Effizienz. Ich denke eigentlich schon, dass das eine Rolle spielt. Wäre der Renten- und Devisenmarkt nicht so effizient, so würde ich auch darüber nachdenken, mir einen aktiven Rentenfonds ins Depot zu legen...Da ich aber in einem effizienten Markt keine Möglichkeit sehe systematisch oder einfach nur mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Überrendite zu erzielen, lasse ich es eben sein. Effiziente Märkte = Wegarbitrierung von möglichen "Lücken" nach Entdeckung.

 

 

Oder verstehe ich Dich falsch?

 

 

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BarrenWuffet
Wer kurz vor der Rente steht, sollte vielleicht in der Tat keine Einmalanlage machen

Oh Wunder, wir sind mal einer Meinung! :thumbsup:

 

für alle anderen Fälle gibt es Rebalancing.

Ein Lottomillionär oder ein Erbe haben vermutlich keine Mittel zu rebalancieren. Abgesehen davon kann minus 50 Prozent auf den MSCI-World-ETF für einen wenig erfahrenen Anleger ziemlich abschreckend wirken. Der verkauft vermutlich spätestens bei minus 50 Prozent.

 

Daher bei hohen Einmalbeträgen entweder überlegt aktiv investieren oder - falls es schon passiv Marketcap sein muss - wenigstens schrittweise über mehrere Jahre. Dann steigt man nicht bei der extremen Überbewertung einer Branche ein.

Wer kurz vor der Rente steht sollte auch keine Einmalanlage in einen aktiven Aktienfonds machen. Ich denke da sind wir einer Meinung. Das ist trivial. Bei Dir scheint Indexing immer zu bedeuten 100% des Kapitals in Aktien zu stecken und buy&hold&und sonst nichts das ganze dann 30 Jahre unverändert auszubrüten. Natürlich ist der MSCI World eingebrochen, natürlich ist das nicht schön, aber das Depot sollte ja auch nicht nur aus Aktien bestehen, sondern auch aus Anleihen, Rohstoffen und bspw. REITs. Jeder Zusatz mit einer geringeren Korrelierung als 1 senkt das Gesamtrisiko unter das Risiko der Einzelkomponente mit dem höchstem Risiko. Das ist natürlich erstmal Theorie. In der Krise rauschten Anleihen und Aktien auch mal zusammen nach unten. Wer aus Angst vor einem Absturz nicht voll investiert ist, wird sich nachher schwarz ärgern, wenn es bergauf rauscht und er nicht voll investiert ist. Wie erkenne ich zuverlässig eine Überbewertung? Nicht alles was nach einer Blase aussieht ist eine. Deinen Einwand mit dem Lottgewinner und Erben verstehe ich nicht...

Auch wiederhole ich mich gerne nochmal: Die Risikosteuerung findet durch die Mischung risikobehaftet / risikofrei, d.h. Aktien und Anleihen, statt und nicht durch BIP / KAP / Sonstwas - Gewichtung oder dadurch, dass ich Emerging Markets weniger stark gewichte als Developed oder mehr Europa als Amerika nehme. Durch diese Mischung wäre das Gesamtportfolio nicht so stark in die Knie gegangen bzw. hätte sich schneller wieder erholt.

 

 

 

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Fondsanleger1966
Wäre der Renten- und Devisenmarkt nicht so effizient, so würde ich auch darüber nachdenken, mir einen aktiven Rentenfonds ins Depot zu legen...Da ich aber in einem effizienten Markt keine Möglichkeit sehe systematisch oder einfach nur mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Überrendite zu erzielen, lasse ich es eben sein.

Siehst Du es wirklich als effizient an, z.B. über einen globalen Staatsanleihenfonds die Länder mit den höchsten Schulden am stärksten zu gewichten?

 

Effiziente Märkte = Wegarbitrierung von möglichen "Lücken" nach Entdeckung.

Wo war diese Arbitrage bei griechischen Staatsanleihen 2007?

 

Und wie soll Arbitrage funktionieren, wenn die ganz großen Investoren am Markt über Basel III, Solvency II usw. in die Staatsanleihen hineingeprügelt werden?

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Fondsanleger1966

Wer aus Angst vor einem Absturz nicht voll investiert ist, wird sich nachher schwarz ärgern, wenn es bergauf rauscht und er nicht voll investiert ist.

Und genau das ist bei vielen Investoren nicht der Fall, wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Behavioral Finance zeigen. Verluste werden oft mehrfach so stark empfunden wie gleich hohe Gewinne. Das entspricht im Übrigen auch der alten Anlageregel bei Aktien, nur dann zu investieren, wenn die Gewinnchancen dreifach so hoch wie das Verlustrisiko.

 

Vielen Anlegern wollen nicht unbedingt die höchste Rendite. Sie sind auch mit weniger zufrieden, wenn sie dafür das Verlustrisiko begrenzen.

 

Deshalb sollten besonders die weniger erfahrenen Anleger mit hohen Einmalbeträgen und geringen Mittelzuflüssen die EMH-Empfehlung ignorieren, sofort alles Geld nach Abzug des risikofreien Anteils in ein Marktportfolio zu investieren. 2008 waren Uanleihen IG teilweise 30% down, HY noch höher. Der Verlust im risikohaltigen Teil dürfte bei Investition zum Hochpunkt (MSCI World: Mitte 2007) grob geschätzt bei insgesamt minus 25-35% gelegen haben. Das ist zu viel Risiko im riskohaltigen Teil für die meisten Anleger mit wenig Erfahrung!

 

Deshalb ist es besser, sich an bewährte Anlageregeln zu halten und in einer solchen Situation schrittweise zu investieren - egal, was die EMH dazu meint!

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Oder verstehe ich Dich falsch?

Vermutlich.

 

Würde die EMH gelten, so hieße das nur, dass es keine Möglichkeit gibt, Mehrwert zu generieren. Aktives Handeln wäre dann per se unsinnig.

Gilt sie nicht, so heißt das, dass die generierung von Mehrwert prinzipiell möglich ist. Hilft uns aber nicht weiter, solange wir keine Methoden haben, die uns diesen Mehrwert generieren.

In den betreffenden Threads habe ich daher auch nie mit der EMH argumentiert, da sie für die Entscheidung "aktiv / passiv" irrelevant ist. Relevant ist nur, dass wir nciht wissen, womit wir Mehrwert erzielen können und folglich lediglich versuchen, so günstig und breit diversifizeirt wie möglich anzulegen. ;)

Das passiv die rationaler Variante ist, hängt also nicht von der Gültigkeit der EMH ab. Sie hängt davon ab, ob man Methoden kennt, von denen man ex ante erwarten kann, dass sie Mehrwert generieren.

Die aktiv / passiv - Frage steht und fällt also bereits mit dieser Überlegung, und nicht erst mit der EMH. ;)

 

Abgesehen davon sidn Einmalanlagen ohnehin nicht die beste Wahl. Zwar wird von einr positiven Renditeerwartung ausgegangen, aber Wahrshceinlichkeiten erfüllen sich nur im unendlichen. Der Mensch hingegen lebt nicht ganz so lang, sollte also das zeitliche Risiko strecken. Damit wird zwar die Erwartungsrendite etwas geschmälert, aber dafür auch das Risiko sie nicht zu erhalten. (der streuungsbereich um die Erwartungsrendite verringert sich)

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