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Ramstein

Kartell der Gutmenschen

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Ramstein

Immer wieder liest man Beiträge zum Wohlfahrt(un)wesen. Die sollen in diesem Faden eine Heimat finden, angeregt durch einen HB-Beitrag:

 

Das Kartell der Gutmenschen

 

Unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit haben Caritas und Diakonie ein trickreiches Geschäftsmodell konstruiert: Sie erfinden für sich selbst immer neue Aufgaben, der Staat und damit die Steuerzahler geben das Geld.

 

Wenn Hans-Georg Liegener neue Märkte erschließt, dann macht er dazu ein verdrießliches Gesicht. Durch die Energiewende steigen die Preise für Strom, und jeden der vier betrifft das Folgeproblem der steigenden Zahl von säumigen Stromzahlern irgendwie. Den Mann von den Stadtwerken kosten sie Umsätze, der Verbraucherzentrale bescheren sie übervolle Sprechstunden und dem Umweltminister politischen Ärger. Und Herrn Liegener von der Caritas? Für den bedeuten sie eine Marktlücke. Denn aus den Problemen der drei anderen Herren ergibt sich, dass sie Geld ausgeben wollen. In diesem Fall sind es 1,5 Millionen Euro in drei Jahren für Energieberatung. Was das mit kirchlicher Arbeit zu tun hat? Schwierig, Liegener fabuliert: "Nothilfe ist eines der obersten christlichen Prinzipien."

 

Mehr als eine halbe Million Mitarbeiter hat die Caritas in Deutschland, beim evangelischen Pendant, der Diakonie, sind es etwas weniger. Die beiden Sozialkonzerne sind die größten privaten Arbeitgeber in Deutschland, wer vom Sozialstaat spricht, der meint eigentlich die Wohlfahrtsorganisationen. Nicht von langer Hand geplant, sondern aus reiner Gewohnheit hat sich in Deutschland der Modus eingespielt: Wo Wohltaten zu verteilen sind, werden die kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen mit ins Boot geholt. Ob das aber auch zum Wohle einer Gesellschaft ist, in der die Kirche eine immer geringere Rolle spielt, wurde lange nicht hinterfragt. Zwar sind die Verbände steuerlich dem Gemeinwohl verpflichtet, doch in der Praxis kümmern sie sich zuvorderst um die Mehrung des eigenen Einflusses.

 

Im Büro von Adolf-Leopold Krebs wird klar, dass die Wohlfahrtsverbände vor allem eines sind: straff geführte Konzerne. "Wir haben einen viel direkteren Draht zu den Sorgen der Menschen, als es die Politik je haben kann", sagt Krebs. Er ist Vorstandsvorsitzender der Diakonie Düsseldorf, einer der großen Gliederungen der evangelischen Organisation in Deutschland, und sieht sich als Erfüllungsgehilfen von allem Guten, was in der Stadt so passiert. Und das ist viel. Allein das Jugendamt der Stadt gibt jedes Jahr fast 400 Millionen Euro aus, ein bedeutender Teil davon landet bei Krebs.

Über einen ganzen Straßenzug erstreckt sich die Niederlassung des Diakonischen Werks rund um den Platz der Diakonie in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofes. Hinter den Mauern der kantigen Klinkerbauten verbergen sich Schuldnerberatung, Altenheim, Wohnungen, Kindergarten, Drogenberatung und Verwaltung. Krebs ist stolz darauf, dass der Verein Diakonie funktioniert wie ein Unternehmen. Die Geschäftsführung wird von einem Aufsichtsrat überwacht, der sich aus den verrenteten Größen der lokalen Politik und Wirtschaft zusammensetzt. Jedes Vierteljahr erhält der Aufsichtsrat einen Quartalsbericht. Die Jahresabschlüsse werden zwar nicht veröffentlicht, aber vom Wirtschaftsprüfer testiert.

 

Aktiv sind die Wohlfahrtsunternehmen, deren gemeinsamer Umsatz sich auf grob geschätzte 40 Milliarden Euro beläuft, vor allem in der Altenpflege, in der Kinder- und Jugendhilfe, der Betreuung von Behinderten, im Bildungsbereich und bei Maßnahmen für Arbeitslosen. Die konkreten Dienstleistungen reichen von Schulsozialarbeit über Raucherentwöhnung bis Catering.

 

In vielen Städten haben die Sozialkonzerne sogar ein Vorgriffsrecht bei neuen Leistungen. Nur wenn die Verbände sich nicht in der Lage sehen, Leistungen zu erbringen, kommen andere zum Zuge. In manchen Städten bestehen sogar feste Verträge, die eine Vergabe an die bestimmten Wohlfahrtsverbände vorschreiben. Es ist das vermutlich am besten eingespielte Kartell Deutschlands auf alle Fälle aber das einzige, das gesetzlichen Schutz genießt.

 

Dass die Wohlfahrtsverbände in Deutschland mit einer so immensen Macht ausgestattet sind, lässt sich vor allem mit dem wachsenden Sozialstaat ab den Sechzigerjahren erklären. Dabei setzten sie zwei Grundsätze im Sozialrecht durch: Das Subsidiaritäts- und das Selbstkostenprinzip sorgten dafür, dass die Wohlfahrt selbst über Aufgaben und Ausgaben entscheiden konnte. Es folgte ein hemmungsloses Wachstum, gekrönt durch die Expansion nach Ostdeutschland.

 

Wie wenig die Verbände heute noch mit dem kirchlichen Kerngeschäft zu tun haben, zeigt sich an ihrer Finanzierung: Geschätzte fünf Prozent der Mittel von Caritas und Diakonie stammen aus Kirchensteuern, der Rest sind staatliche Zuwendungen und ein kleiner Teil Spenden. Beispielhaft nachvollziehen lassen sich die Dimensionen an Erzbistum und Caritas München, einem der wenigen Häuser, das Zahlen nennt: Von den 463 Millionen Euro Kirchensteuern, die das Bistum 2012 erhält, gehen gut 20 Millionen an die Caritas das entspricht gerade einmal sechs Prozent des Gesamtbudgets von 337 Millionen Euro. Angesichts solcher Zahlen lässt sich fragen, mit welchem Recht Regeln der inneren Organisation kirchlicher Gruppierungen auf die Sozialkonzerne übertragen werden und ob dies nicht dazu führt, den Sozialverbänden Vorteile im Wettbewerb mit der privaten Konkurrenz zu verschaffen?

 

So konnte man dieser Tage beobachten, wie Vertreter von Caritas und Diakonie das neue Betreuungsgeld heftig kritisierten und dann von Klerikern zurückgepfiffen wurden: "Ich finde es beschämend, dass ausgerechnet ein Verband der römisch-katholischen Kirche sich gegen eine Anerkennung elterlicher Erziehungsleistungen ausspricht", schrieb der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke den eigenen Leuten. Dahinter steckt ein grundsätzliches Dilemma. Um ihren gesellschaftlichen Einfluss zu erhalten, müssen sich die kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen zu verlängerten Staatsorganen machen. Dennoch wollen sie nicht auf ihre Privilegien verzichten. Doch von der politischen Seite müssen die Wohlfahrer trotz dieser Doppelzüngigkeit nichts fürchten.

 

"Gemeinnützig ist an den meisten Wohlfahrtsunternehmen nur ihr steuerlicher Status", sagt Wohlfahrtsskeptiker Graf. Dieser Status schreibt ihnen vor, dass am Ende jedes Jahresabschlusses eine schwarze Null stehen muss. "Daraus zu schließen, dass sie keine Überschüsse machten, ist allerdings Quatsch", sagt Graf. Stattdessen heißt es: Sie müssen ihre Gewinne reinvestieren ob in Armenküchen oder neue Geschäftsräume, bleibt ihnen allerdings selbst überlassen. Gerade hat das Diakonische Werk eine neue Hauptverwaltung für den Bundesverband in Berlin eröffnet, Kostenpunkt: 65 Millionen Euro. Auf kommunaler Ebene wird von Dienstwagen-Fuhrparks berichtet, die viele Politiker klein aussehen lassen.

 

Auch Adolf-Leopold Krebs, der ansonsten gesprächige Geschäftsführer der Düsseldorfer Diakonie, wird bei diesem Thema wortkarg. Zu Umsatzzahlen oder Rücklagen könne er nichts sagen, "die habe ich nicht im Kopf", heißt es noch im Gespräch, man werde sie aber nachreichen. Es folgt wochenlanges Schweigen, dann die Auskunft, die Diakonie habe sich "dagegen entschieden", Zahlen zu nennen, aber zur inhaltlichen Arbeit könne man gern noch mehr erzählen. Es ist die verbreitete Taktik, mit der die staatlich finanzierten Wohltäter versuchen, ihre Pfründe gegen den gesellschaftlichen Wandel abzusichern: stillhalten und frohe Botschaften verkünden. Bisher hat das noch immer funktioniert.

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WOVA1

Ganz interessant zu diesem Bereich ist auch der Wikipedia-Artikel

 

Wikipedia - Freie_Wohlfahrtspflege

 

In der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) sind die sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland zusammengeschlossen. Sie haben jeweils eine Vielzahl von Mitgliedsverbänden bzw. -organisationen. Diese Spitzenverbände sind:

 

die Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit Sitz in Berlin

der Deutsche Caritasverband (DCV) mit Sitz in Freiburg im Breisgau für die katholische Wohlfahrtspflege

der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (Der PARITÄTISCHE) mit Sitz in Berlin

das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit Sitz in Berlin

das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (DW der EKD) mit Sitz in Stuttgart für die evangelische Wohlfahrtspflege

die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) mit Sitz in Frankfurt am Main für die jüdische Wohlfahrtspflege

 

Wobei AWO von der Geschichte eher die 'Roten' sind und DRK eher die bürgerlichen / nicht konfessionell gebundenen.

Zumindest die ersten fünf dürften in der Liga 'Großkonzern' spielen -

allein der AWO werden 145.000 Beschäftigte nachgesagt.

Ein ziemlich intransparenter Bereich - aber alle zusammen bestens in die Politik ( auch die europäische ) vernetzt.

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Apophis

Zockt halt jeder so gut ab wie er kann. :thumbsup:

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Archimedes

Man sollte aber auch diesen Artikel kritisch hinterfragen, nicht nur die Wohlfahrtsverbände.

Nach meinem Wissen zahlen die Wohlfahrtsverbände relativ niedrige Löhne, was eine gewisse Effizienz der eingesetzen Mittel zur Folge hat.

Der größte Teil des Fuhrparks besteht aus Kleinwagen, welche zu Sonderkonditionen eingekauft werden.

Wirklich private Unternehmen sind vermutlich nur neidisch auf die hohen Gewinnspannen, welche durch die Kombination von nierdrigen Löhnen und niedrigen Einkaufspreisen entstehen.

Diese Gewinne werden aber gemeinnützig investiert und sind daher nicht so negativ zu sehen wie bei privaten Unternehmen.

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checker-finance

Was hat denn dieses Thema in der Rubrik "Wirtschaft, indizes und Währungen" zu suchen. Ist m. E. ein klassischer Kandidat für Off Topic.

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WOVA1

Was hat denn dieses Thema in der Rubrik "Wirtschaft, indizes und Währungen" zu suchen. Ist m. E. ein klassischer Kandidat für Off Topic.

 

So wirtschaftlich unbedeutend sind die nun auch nicht.

 

Was man noch im Netz findet, ist eine Studie der DB Research von 2010.

 

Kernaussagen:

 

-Die Freie Wohlfahrtspflege stellt die größten Arbeitgeber in Deutschland

und ist in zukunftsrelevanten Märkten aktiv. Insgesamt beschäftigte sie

2008 1,54 Mio. Menschen. Seit 1970 hat sich die Beschäftigung in etwa

vervierfacht. Dennoch wird diese Institution im aktuellen Wirtschaftsleben

kaum wahrgenommen.

Die Freie Wohlfahrtspflege weist freilich eine äußerst heterogene Struktur

auf. Die sechs Mitgliedsverbände selbst stellen Zusammenschlüsse

vieler einzelner selbstständiger Träger und Einrichtungen dar. Die Statistik

der Freien Wohlfahrtspflege weist für 2008 insgesamt 102.000 Einrichtungen

aus.

Die Wohlfahrtspflege lässt sich in zwei Bereiche unterteilen: Erstens

marktferne Bereiche, die größtenteils durch Zuwendungen und Spenden

finanziert werden; zweitens die wirtschaftlich insgesamt bedeutenderen

Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegewesens, sowie Kindertagesstätten.

In diesem zweiten, marktnahen Bereich steht die Freie Wohlfahrtspflege

in der Regel in Konkurrenz sowohl mit öffentlichen als zunehmend

auch mit privaten Trägern.

Unseren Schätzungen zufolge setzte die Freie Wohlfahrtspflege 2008 in

marktnahen Bereichen rund EUR 38 Mrd. um. Sie liegt damit vor manchen

Branchen des verarbeitenden Gewerbes.

Die Freien Wohlfahrtsverbände verfügen in den marktnahen Bereichen

über eine solide Wettbewerbsposition. Auf der Ebene einzelner Betriebe

könnte sich die Gemeinnützigkeit jedoch als Hemmschuh hinsichtlich

der Finanzierung von Investitionen und Innovationen erweisen.

 

Seit 2008 dürfte der Bereich umsatzmässig und von den Beschäftigtenzahlen

durchaus noch zugelegt haben.

 

Und dabei sind die Verbände so organisiert, dass selbst Aldi dagegen

ein Muster an Transparenz ist :- .

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Man sollte aber auch diesen Artikel kritisch hinterfragen, nicht nur die Wohlfahrtsverbände.

Nach meinem Wissen zahlen die Wohlfahrtsverbände relativ niedrige Löhne, was eine gewisse Effizienz der eingesetzen Mittel zur Folge hat.

Der größte Teil des Fuhrparks besteht aus Kleinwagen, welche zu Sonderkonditionen eingekauft werden.

Wirklich private Unternehmen sind vermutlich nur neidisch auf die hohen Gewinnspannen, welche durch die Kombination von nierdrigen Löhnen und niedrigen Einkaufspreisen entstehen.

Diese Gewinne werden aber gemeinnützig investiert und sind daher nicht so negativ zu sehen wie bei privaten Unternehmen.

Ich hatte Gelegenheit die Bilanz eines DRK-Kreisverbandes und einer Behindertenorganisation zu sehen, das war schon beeindruckend, wieviel Geld da gehortet wird. Sehr viel.

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Fleisch

Mag sein Wurzel, allerdings fällt auf, dass diese Einrichtungen vielfach weder einen zentralisierten Einkauf, noch ein brauchbares Controlling aufweisen.

 

..und zur Zweck-Mittel-Effizienz. Eben weil diese Einrichtungen vielfach kein Geld haben oder es nicht effizient genug einsetzen werden dann bei großen Druckaufträgen die billigsten Tintenstrahldrucker von Aldi eingekauft. Statt Pakete mit DPD oder DHL für 4,90 nach Köln oder sonst wohin zu schicken, lässt man Fahrzeuge mit einer Person und sei es nur einem Zivi oder Bufdi oder wie die jetzt auch heißen mögen auf die Straße, welche für den Kurs vielfach nicht mal in den Nachbarort fahren können. Die Liste könnte man beliebig fortführen, wobei sicherlich einige der Einrichtungen wirklich gut aufgestellt sind. Viele sind es nicht, das bestätigt sicherlich mal eine Frage im Freundes- und Bekanntenkreis.

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checker-finance

Was hat denn dieses Thema in der Rubrik "Wirtschaft, indizes und Währungen" zu suchen. Ist m. E. ein klassischer Kandidat für Off Topic.

 

So wirtschaftlich unbedeutend sind die nun auch nicht.

 

Der Fracking-Thread ist auch im off Topic Bereich und gehört da m. E. viel weniger hin als diese Diskussion. Allein schon der Titel "Kartell der Gutmenschen" besteht doch schon zum größten Teil aus politischen Wertungen.

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Nixda

Allein schon der Titel "Kartell der Gutmenschen" besteht doch schon zum größten Teil aus politischen Wertungen.

Sehe ich auch so.

 

Die sich gegen soziales Elend stellen, werden moralisch verurteilt, während die Klientelpoltik der bürgerlichen Koalition, der Lobbyismus und die Subventionspolitik für die Wirtschaft ziemlich kritiklos akzeptiert wird.

 

O tempora, o mores

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Ramstein

Passt hier gut rein:

 

Streik beim Gewerkschaftsbund

 

Saufe Wein, predige Wasser: Diesen Grundsatz nähert sich überraschend der Deutsche Gewerkschaftsbund an. Denn während DGB-Gewerkschaften wie Verdi und die IG Metall 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in ihren Branchen für 2013 fordern, mag die DGB-Rechtsschutz GmbH, eine hundertprozentige Tochter des Gewerkschaftsbundes, ihren 730 Angestellten ein lediglich mageres Plus von 0,9 Prozent zugestehen. Der Verband der Gewerkschaftsbeschäftigten (VGB) hat für kommenden Dienstag Warnstreiks in den bundesweit 111 Büros der Rechtsschutz GmbH angekündigt sowie eine Protestkundgebung vor der DGB-Bundeszentrale in Berlin-Mitte. Eine peinliche Sache.

 

 

Immer im Herbst nimmt der Gewerkschaftsbund eine bewusst niedrig angesetzte Schätzung der Einnahmen für das kommende Jahr vor, die dann als Basis für den 40-Prozent-Anteil der Rechtsschutz GmbH rechnerisch herangezogen wird.

 

Die tatsächlichen Einnahmen lagen laut VGB in fast allen Jahren aber über den Schätzungen. Insgesamt mehr als 30 Millionen Euro habe die DGB-Mutter ihrer Rechtsschutz-Tochter auf diese Weise vorenthalten. „Das ist mehr als die Hälfte des 2013er-Jahresbudgets“, heißt es in der Streikankündigung des VGB.

Das Argument des Gewerkschaftsbundes, man sehe angesichts knapper Kassen „keinen Spielraum für größere Tariferhöhungen“, wirkt vor diesem Hintergrund in der Tat eher ulkig. Die innergewerkschaftliche Entgeltrunde wird nach Einschätzung des VGB „noch zu manch interessanter Diskussion unter den Gewerkschaften führen“.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Da schrieb doch glatt ein User vor wenigen Tagen über die Quelle,die er hier kritik- und kommentarlos zitiert:

Wenn ich dies Machwerk von Artikel lese, wird mir einmal mehr klar, dass die Frankfurter Rundschau keine Daseinsberechtigung mehr hat.

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LagarMat

Immer so, wie es grad passt...

Ich kann dieses Wort Gutmensch nichtmehr hören.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Allein schon der Titel "Kartell der Gutmenschen" besteht doch schon zum größten Teil aus politischen Wertungen.

Sehe ich auch so.

 

Die sich gegen soziales Elend stellen, werden moralisch verurteilt, während die Klientelpoltik der bürgerlichen Koalition, der Lobbyismus und die Subventionspolitik für die Wirtschaft ziemlich kritiklos akzeptiert wird.

 

O tempora, o mores

Das ist auch meine Auffassung.

Der Zins und Zinseszins und die (seit Jahrzehnten weltweit zu beobachtende) ansteigende Klientelpolitik zu Gunsten der ohnehin schon Vermögenden und sich zum Schaden anderer Bereichernder, wird eines Tages das globale Wirtschaftssystem und die Gesellschaften sprengen.

Die Frage ist nur wann.

Aber ich glaube, dass ich das noch erleben werde.

Wenn nicht Kriege oder andere gravierende Einschnitte einen Reset produzieren, wird es genau so kommen.

 

Allein die deutsche Situation heute birgt einiges an Potential. Heute! Und nicht in 20 Jahren!

Wieviele Arbeitslose haben wir offiziell?

3 Millionen?

Hinzu kommen diejenigen Arbeitslosen über 58, Leute in Qualifizierungsmaßnahmen, 2011 (nach Angaben der Zeit) etwa 5 Millionen Menschen, die ausschließlich geringfügig beschäftigt waren.

Dann die Aufstocker aus dem stark gewachsenen und wachsenden - der EU-Erweiterung und -arbeitsmarktliberalisierung sei Dank - Niedriglohnsektor, die den ganzen Tag für 3-4 Euro brutto je Stunde arbeiten gehen.

 

All diese Menschen leben auf HartzIV-Niveau und werden es auch im Alter tun. Das sind zusammen weit über 10 Millionen Menschen in Deutschland.

Ich möchte nicht in Deutschland sein, wenn die mal irgendwann alle erwachen und sich organisieren.

Und in anderen Ländern sieht es ja noch viel schlimmer aus.

 

Kein Wunder, dass Schäuble schon 2005 als Innenminister gern die Bundeswehr im Innern einsetzen dürfen wollte.

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zylar
· bearbeitet von zylar

Armut

Steigt der Anteil der Armen in Deutschland? Viele glauben das, und die SPD will im Wahlkampf damit punkten. Doch es stimmt nicht.

http://www.zeit.de/2...t-Wahlkampf-SPD

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LagarMat

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Wenn man sowas nicht gutheißt oder toleriert und nicht nur auf die Wachstumsraten chinesischer und in China investierender/produzierender Unternehmen schaut,

ist man dann auch ein Gutmensch?

 

Wer sich nicht bewusst ist, dass diese Wachstumsraten in den EM fast immer mit Ausbeutung, Zerstörung, Verschmutzung gar Körperverletzung einhergehen,

ist ein bisschen gaga oder ignorant.

Und der, den das nicht interessiert, gehört zur Arbeit in so einem Unternehmen in der Produktion abgestellt.

Was können wir doch froh sein, nicht in so einem Land geboren zu sein.

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BondWurzel

Wenn man sowas nicht gutheißt oder toleriert und nicht nur auf die Wachstumsraten chinesischer und in China investierender/produzierender Unternehmen schaut,

ist man dann auch ein Gutmensch?

 

Wer sich nicht bewusst ist, dass diese Wachstumsraten in den EM fast immer mit Ausbeutung, Zerstörung, Verschmutzung gar Körperverletzung einhergehen,

ist ein bisschen gaga oder ignorant.

Und der, den das nicht interessiert, gehört zur Arbeit in so einem Unternehmen in der Produktion abgestellt.

Was können wir doch froh sein, nicht in so einem Land geboren zu sein.

du kannst auch froh sein, erst so spät in diesem Land geboren zu sein...es gibt auch immer wieder welche, die meinen, die extrem sonnigen 70er und 80er Jahre wären der Normalzustand in diesem Land und träumen gewaltig...in meinen jungen Jahren noch gab es Tage- und Wochenlöhner, Hilfsarbeiter und Analphabeten zu Hauf einschl. brauner Brühen in deutschen Flüssen...heute gibt es haufenweise Leute um die 80 die um ihren Kleinwagenführerschein aus asiatischen Produktionen bangen,da mittlerweile die durchschnittliche Lebenserwartung in enorme Höhen geschnellt ist.

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LagarMat

du kannst auch froh sein, erst so spät in diesem Land geboren zu sein...

Das bin ich durchaus.

 

in meinen jungen Jahren noch gab es Tage- und Wochenlöhner, Hilfsarbeiter und Analphabeten zu Hauf einschl. brauner Brühen in deutschen Flüssen...

Wir sind ja auf dem besten Wege wieder in diese Gefilde zurückzukehren.

 

Ein Artikel, den ich gerade gelesen habe...

I may vomit.

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Ramstein

Auch da sehe ich eine (zugegebenermaßen begrenzte) Schuld bei den Gutmenschen und Verbraucherbeglückern. Einen Genussscheinprospekt von 4 Seiten konnte ein halbwegs bewanderter Anleger lesen und verstehen. Heutige Prospekte von (nachrangigen) Anleihen umfassen auch mal 800 Seiten. Das liest keiner und der Normalanleger ist abgeschreckt und wird in die Hände von Blendern mit dubiosen Renditeversprechungen getrieben.

 

PS: Nicht, dass die 800 Seiten reichen. Im Schadensfall wird der "naive Anleger" dann behaupten, dass der Bankverkäufer auf das Risiko auf Seite 673 vierter Absatz nicht explizit hingewiesen hat und bekommt damit auch "Recht".

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Ramstein
Die Masche mit dem Sofortkredit

 

24.10.2013, 16:26 Uhr Schnelles Geld, günstige Konditionen und das alles ohne Schufa-Prüfung? Nur zu gern werben Online-Kreditvermittler so für den Sofortkredit per Mausklick. Doch nicht selten ziehen sie ihre Kunden über den Tisch.

 

Dabei ist bei solchen Kreditangeboten höchste Vorsicht geboten. Denn „oft scheinen die Anbieter gar nicht die Absicht zu verfolgen, einen Kreditvertrag zu vermitteln“, sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Stattdessen würden die Kreditvermittler die Not der geldknappen Verbraucher ausnutzen – und sie erst einmal richtig zur Kasse bitten.

Dank diverser Gebühren kann die effektive Jahresverzinsung auch mal bei 20 Prozent liegen.

Sicher ist dieser "Dummenfang", ein Ärgernis auf Kosten der Schwachen. Aber natürlich bietet jedes Problem eine Chance:

 

Die Verbraucherschützer setzen sich dafür ein, dass – die entsprechende Förderung vom Bund vorausgesetztjede einzelne Verbraucherzentrale bald bundesweit umfangreiche Marktdaten sammeln und abrufen kann „genau zu solchen Fragen: Wie viele Beschwerden zu welchem Kreditvermittler sind bei uns eingegangen? Wie hoch ist der Schaden für Betroffene und wie haben sich die Anfragen über die Zeit entwickelt?“

Warum bitte soll der Bund, also der Steuerzahler, also wir alle 16 parallele Datensammlungen unterstützen?

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Sulawesi

Allein die deutsche Situation heute birgt einiges an Potential. Heute! Und nicht in 20 Jahren!

Wieviele Arbeitslose haben wir offiziell?

3 Millionen?

 

Mit eingerechnet Schwarzarbeiter oder Leute die sich ala Miri Clan im kriminellen Milieu verdienen (5 Millionen Euro Sozialhilfe + 50 Millionen aus Drogen und Menschenhandel).

 

Ich persönlich kenne niemanden der wirklich länger Arbeitslos war und nicht mehr oder minder schwarz gearbeitet hätte.

 

Die Zahl derer die wirklich Zuhause sitzen und nix tun, wird sehr sehr sehr viel geringer sein.

 

2011 (nach Angaben der Zeit) etwa 5 Millionen Menschen, die ausschließlich geringfügig beschäftigt waren.

 

Davon viele freiwillig. Willst du die in Vollzeitarbeit zwingen?

 

Dann die Aufstocker aus dem stark gewachsenen und wachsenden - der EU-Erweiterung und -arbeitsmarktliberalisierung sei Dank - Niedriglohnsektor, die den ganzen Tag für 3-4 Euro brutto je Stunde arbeiten gehen.

 

Wie viele Prozent der Deutschen verdienen 3-4€die Stunde? Einen polnischen Saisonarbeiter kriegst du noch nicht mal im Ansatz für den Betrag.... Hier sind in der Landwirtschaft 7€ pro Stunde Netto fällig.

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