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Kartell der Gutmenschen

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Die Diktatur der politischen Korrektheit

 

Verkürzt lässt sich der deutsche Mainstream-Konsens so zusammenfassen: mehr soziale Gerechtigkeit, mehr Nachhaltigkeit, mehr Pazifismus, weniger Markt, weniger individuelle Freiheit, mehr Staat. Stille Voraussetzung: Wir Deutsche stehen immer auf Seiten des Reinen und Guten. „Gegen Lüge und Ausbeuterei. Wer das Leben beleidigt, Ist dumm oder schlecht. Wer die Menschheit verteidigt, Hat immer recht“, heißt es treffend im Loblied auf die Erste deutsche Einheitspartei.

 

„Wir wissen doch alle, dass Kapitalismus Armut erzeugt.“, säuselt Roger Willemsen, und alles nickt sich die Köpfe schwindelig. Wo bleibt die Gegenfrage: „Und wer, verdammt noch mal, erzeugt den Wohlstand?“

 

Wie oft bekommen wir zu hören, dass die Welt am Abgrund stehe. Die einfache Frage, in welchem Jahr denn die Situation der Weltbevölkerung besser war als 2014, wird nicht gestellt, weil die Antwort nicht ins Konzept passt.

 

Wer die angelsächsische Presse verfolgt, die in wohltuendem Unterschied zu hiesigen Pressegepflogenheiten brisante Themen von Kommentatoren aller Meinungslager beleuchten lässt, stellt fest, dass wir Deutsche bei vielen Themen in einer selbstgerecht gezimmerten eigenen Welt leben, einer Parallelwelt des moralischen Eiapopeia. Ein deutscher Jurist bei der EU-Kommission urteilt im privaten Gespräch ähnlich: „Der deutsche Journalismus ist ein Desaster: komplett durch-ideologisiert.“

 

Die Diktatur der politischen Korrektheit ist subtiler als die der Propagandaministerien und Reichskulturkammern, aber die Konsequenz ist die gleiche: ein entmündigter Bürger.

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Die Empörungsmaschine

 

Zwei Stapel mit blütenweißen Leichentüchern liegen bereit. Dazu Rettungsringe und ein großes Banner: „Europas Grenzen töten“ – weiße Schrift auf schwarzer Plane. Im Halbkreis sollen sich die Demonstranten vor das Kanzleramt legen, den Kopf Richtung Zaun.

 

Katharina Nocun dirigiert die etwa 40 Leichendarsteller, die an diesem Morgen dem Aufruf zum Protest gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung gefolgt sind. „Wir wollen hier ein schönes Bild haben“, sagt die Campact-Campaignerin, erschrickt dann selber über ihre unfreiwillig ehrlichen Worte und korrigiert sich:

 

Ein „bedrückendes Bild“ soll es natürlich werden.

 

Die Zentrale von Campact befindet sich weit weg von Berlin in einer ehemaligen Kaserne im niedersächischen Verden an der Aller. An Hightech erinnert in dem Backsteingebäude wenig, auf den Fluren stapeln sich stattdessen Flugblätter, in einer Kammer lagern Protestrequisiten. Rund 40 Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Empörungsmaschine läuft.

 

Und Campact braucht einen Partner, denn das Campact-Prinzip heißt: Inhaltliche Details interessieren uns nicht. Der BUND, ver.di, die Diakonie und der Verkehrsclub Deutschland – viele große NGOs haben schon auf die Schlagkraft von Campact zurückgegriffen. Im besten Fall ist es eine Win-win-Situation, der eine liefert die Inhalte, der andere die Klick-Bataillone.

 

Nicht jede NGO ist über diese Art der Kooperation glücklich. Denn, so klagt ein Insider, häufig bedeutet dies: „Wir stellen die Inhalte, Campact kassiert die öffentliche Aufmerksamkeit und vor allem: das Geld der Spender.“

 

Nicht jede Kampagne funktioniert. Der Campact-Populismus hat seine Grenzen. Wird es kompliziert, winken die User ab, wie etwa beim Thema Gesundheit. Föderalismusreform? Ein No-Go. Kitaausbau? Schwierig. Quotierung von Aufsichtsräten? Kaum vermittelbar.

 

Umweltpolitik hingegen geht immer, beim Protest gegen Kohlekraft oder Gentechnik sind die Campact-Anhänger schnell auf den digitalen Barrikaden. Was auch daran liegen könnte, dass im Campact-Verteiler vor allem die grüne Mittelschicht vertreten ist.

 

Zu sagen haben die mehr als 40.000 finanziellen Unterstützer, die Campact mit durchschnittlich zehn Euro im Monat fördern, allerdings wenig. In dem Verein, der in seinen Kampagnen gerne die Fahne der Bürgerbeteiligung schwingt, herrscht vor allem Zentralismus.

 

Der eingetragene Verein Campact hat insgesamt nur zwölf Mitglieder. Acht dieser Mitglieder sind direkt oder indirekt vom geschäftsführenden Vorstand, also von Kolb, Bautz und Metzges abhängig. Von denen also, die sie eigentlich kontrollieren sollen.

 

Nur vier Vereinsmitglieder werden von den 40.000 Campact-Unterstützern auf einem jährlichen Treffen bestimmt. Vier weitere Vereinsmitglieder benennt der Vorstand. Förderer und Mitarbeiter dürfen diese lediglich bestätigen. Die restlichen vier Vereinsmitglieder wählen die Campact-Mitarbeiter. Die wiederum sind arbeitsrechtlich den drei geschäftsführenden Vorstandsmitgliedern unterstellt.

Ein "gemeinnütziger Verein", in dem nur 12 Personen Mitglied werden dürfen. Sowas kannte ich bisher noch nicht. Titanic sehr treffend dazu:

 

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