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Lensk

Aktiv vs. Passiv

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Lensk

Aktive Fonds oder ETFs? Die Diskussion wird seit Aufkommen der passiven Fonds leidenschaftlich geführt. Das Thema findet sich in Ratgebern für den Otto-Normal-Anleger, aber auch in Publikationen für Profis. Natürlich ebenfalls in diesem Forum.

 

Die Vorteile passiver Fonds sind bekannt, meist handelt es sich ja auch um einfache Produkte, die schnell erklärt sind. Die Gebühren sind im Vgl. zu aktiven Fonds niedrig, der Anleger kann beliebig breit diversifizieren und auf die intensive Untersuchung des Managements verzichten.

MMn kommen aktiven Fonds beim Vergleich häufig zu schlecht weg. Deswegen ist dieser Post eine kleine Verteidigung selbiger.

 

Zentrale Argumente gegen die aktiven Fonds sind

... ihre relativ hohen Gebühren,

... die Beobachtung, dass die wenigsten Manager den Vergleichsindex schlagen.

 

Dem ersten Punkt kann man natürlich nicht widersprechen, letzterer ist aber zumidestens streitbar. Denn die Aussage beruht auf Durchschnittswerten. Die Betrachtung ist undifferenziert und führt zu vollkommen falschen Schlüssen. Betrachte ich ein beliebig großes Fondsuniversum und die Performance der Fonds gegen die Benchmark, erhalte ich ein sehr trügerisches Bild. Enthalten sind nämlich auch solche Fonds, die neben einem Renditeziel auch noch ganz andere Ziele haben. Dadurch wird die Interpretation des Durchschnittswertes unmöglich.

Die Feststellung, dass der Großteil der Manager den Vergleichsindex nicht schlagen, mag am Ende stimmen, ein Qualitätskriterium ist sie aber nicht. Denn so würde sich die Bewertung aktiver Fonds einzig und allein an ihrer Rendite orientieren. Entscheidend sollte aber die Zielerreichung sein und diesbzgl. ist mir keine Untersuchung bekannt. Denn es ist nicht zwangsläufig das primäre Ziel eines aktiven Fonds, die Benchmark zu schlagen. Ganz im Gegenteil: Häufig ist der Benchmark-Vergleich lediglich ein inhaltsleerer Vergleich, der vielleicht Vertriebszwecken dient oder aber nur der Vollständigkeit halber in den Prospekt aufgenommen wurde.

 

Aktive Fonds haben gegenüber ETFs den Vorteil der mehrdimensionalen Zielsetzung. Während der passive Fonds lediglich die Marktrendite erzielen muss, sind die Manager aktiver Fonds häufig von vielen weiteren Kennzahlen getrieben, die teilweise auch im Konflikt mit dem Renditeziel stehen. Die Prioritäten setzt jedes Haus, jeder Fonds anders. So kann es einem Manager v.a. darum gehen, die Volatlität zu minimieren, signifikante Draw Downs im des Marktes abzufedern, den Value-at-Risk zu minimieren usw. usw. Der Benchmark-Vergleich kann für derartige Fonds - und es gibt sehr viele davon - kein entscheidendes Kriterium sein. Denn auf die Kennzahl wird bei der täglichen Arbeit des Managers nur mit einem halben Auge geguckt.

 

Die Möglichkeit, solche Konzepte anbieten zu können, ist ein signifikanter Vorteil der Anbieter aktiver Fonds und auch eine Rechtfertigung für die hohen Gebühren. Für den Anleger sind aktive Fonds mMn ein interessantes Anlagevehikel - vorausgesetzt, er besitzt die Fähigkeit und Lust, sich in die Strategie einzuarbeiten. Mit Hilfe dieser Fonds kann auch eine überdurchschnittliche Rendite erzielt werden, v.a. können die (häufig quantitaitven) Konzepte der Profis aber dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Wertentwicklung zu glätten. Außerdem ermöglichen sie die gezielte Investition in Themen.

 

Fokussiert man sich nur auf die Renditekennzahlen, scheinen aktive Fonds tatsächlich gegenüber ETFs eine überflüssige Anlageform zu sein. Diese eindimensionale Betrachtung ist aber ein wenig unfair und nicht zielführend. Ein Manager ist nicht zwangsläufig schlecht, wenn er seine Benchmark nicht schlägt.

 

Die Beobachtung, dass die wenigsten Fondsmanager den Vergleichsindex schlagen, mag korrekt sein, erklärt letztendlich aber gar nichts und eignet sich auch nicht als pauschale Keule gegen die aktiven Fonds.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Falls man mit deiner Argumentation (zumindest teilweise) folgen wollte, so gibt es das nächste Problem: Wie soll ein Anleger genau den Fonds finden, der seinen Kriterien (abgesehen von der Wertentwicklung) entspricht? Gibt es eine Liste dieser Kriterien? Über KAG-Grenzen hinweg? Falls ja, kannst du sie nennen? Geben die Fonds dann ihr Matching zu diesen Kriterien? Nenne bitte einige Beispiel; danke.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Die Beobachtung, dass die wenigsten Fondsmanager den Vergleichsindex schlagen, mag korrekt sein, erklärt letztendlich aber gar nichts und eignet sich auch nicht als pauschale Keule gegen die aktiven Fonds.

 

  1. Multifaktormodelle sind der Stand der Diskussion, nicht die "Benchmarks" aus den Factsheets der KAGs
  2. verglichen wird sinnvollerweise das Alpha oder Nicht-Alpha der risikoadjustierten Performance, korrigiert um alle bekannten Risikofaktoren (siehe 1.), nicht die bloße Rendite p.a.

Das machen auch die seriöseren Paper so. Sachen, die man auf ssrn.com findet, nicht der vereinfachte Kram in Rankings von Capital, Finanztest oder auf den Webseiten wie Onvista oder Fondsweb. Überhaupt sind bloße Renditevergleiche eine Erscheinung im Endkundenmarkt, bei den Institutionellen und in der Finanzwissenschaft wurde schon immer auch auf das Risiko geschaut. Sollte jemand nur so etwas anführen ist deine Kritik berechtigt, ja.

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Lensk

Falls man mit deiner Argumentation (zumindest teilweise) folgen wollte, so gibt es das nächste Problem: Wie soll ein Anleger genau den Fonds finden, der seinen Kriterien (abgesehen von der Wertentwicklung) entspricht? Gibt es eine Liste dieser Kriterien? Über KAG-Grenzen hinweg? Falls ja, kannst du sie nennen? Geben die Fonds dann ihr Matching zu diesen Kriterien? Nenne bitte einige Beispiel; danke.

 

Ich kenne keine Liste mit den entsprechenden Kriterien, dementsprechend ist das Auffinden eines passenden Fonds auch definitiv schwierig, wenn man nicht nah am Markt ist. Es braucht auch mehr als nur Grundwissen, um die Strategien auch zu verstehen. Dementsprechend ist das Nichts für Jedermann. Das Argument der Unübersichtlichlichkeit bzw. der schwierigen Zusätzlichkeit lasse ich auch gerne gelten.

 

  • Multifaktormodelle sind der Stand der Diskussion, nicht die "Benchmarks" aus den Factsheets der KAGs
  • verglichen wird sinnvollerweise das Alpha oder Nicht-Alpha der risikoadjustierten Performance, korrigiert um alle bekannten Risikofaktoren (siehe 1.), nicht die bloße Rendite p.a

 

Könntest du mir ein empfehlenswertes Paper verlinken? :)

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Könntest du mir ein empfehlenswertes Paper verlinken? :)

 

Bisher habe ich selbst nur nach Studien zu konkreten Strategien gesucht (z.B. "Waren Buffett" oder "Dividendenstrategie" oder "Branchenrotation"), wenn ich vor der Frage stand, ob sich so ein aktiver Fonds/so eine Strategie lohnt, ob in Zertifikateform, selbstgemacht oder als ETF.

 

Die letzten Tage habe ich mich zum Beispiel mit den Strategien Equal-Weighted, Minimum Variance, RAFI usw. beschäftigt, die derzeit als Smart-Beta-Fonds angepriesen werden, "das Beste aus passiv und aktiv", "mehr als Indexing", ...): in diesem Posting und den beiden darunter habe ich ein paar Links zu passenden Papern bzw. Artikel mit Literaturverzeichnis zu solchen Papern zusammengetragen. Das hier war ein guter Start dafür. Der Kern steht in Tabelle 5 auf S. 10 des PDF bzw. S. 46 gedruckt. Das Paper über Buffet's Alpha ist auch gut gemacht. Die Frage war, ob das wirklich Alpha-generierende Anlagemethoden sind oder nicht.

 

So muss das Niveau und die Methodik für ernsthafte Vergleiche schon aussehen, sonst ist das nur Blabla, egal ob Pro-Aktiv oder Pro-Passiv. Eine gute Anlaufstelle ist http://www.research-finance.com/.

 

Aber wir können uns ja einmal auf die Suche nach Überblicksartikeln zu aktiven Fonds allgemein machen.

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Lensk

Ich kannte die Seite nicht, bin jetzt aber dabei, etwas zu stöbern. Sind teilweise schon sehr interessante Themen. Für mich als Student sicherlich auch noch lehrreich. Vielen Dank für die Quellen!

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troi65

 

 

Fokussiert man sich nur auf die Renditekennzahlen, scheinen aktive Fonds tatsächlich gegenüber ETFs eine überflüssige Anlageform zu sein. Diese eindimensionale Betrachtung ist aber ein wenig unfair und nicht zielführend. Ein Manager ist nicht zwangsläufig schlecht, wenn er seine Benchmark nicht schlägt.

 

Die Beobachtung, dass die wenigsten Fondsmanager den Vergleichsindex schlagen, mag korrekt sein, erklärt letztendlich aber gar nichts und eignet sich auch nicht als pauschale Keule gegen die aktiven Fonds.

 

Bitte begründen; das muss ich sonst als nicht bewiesene Behauptung abtun.

Hier im Forum wird speziell diese Diskussion gerne mal wissenschaftlich geführt.^_^

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Lensk

Inwiefern beweisen? Wie gesagt, für mich ist das entscheidende Qualitätskriterium die Zielerreichung. Wenn ein Fonds sich auf die Minimierung der Vola konzentriert, der Fokus auf einem Thema liegt, Draw-Downs minimiert werden sollen... interessiert mich der Benchmark Vergleich nicht.

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troi65

Inwiefern beweisen? Wie gesagt, für mich ist das entscheidende Qualitätskriterium die Zielerreichung. Wenn ein Fonds sich auf die Minimierung der Vola konzentriert, der Fokus auf einem Thema liegt, Draw-Downs minimiert werden sollen... interessiert mich der Benchmark Vergleich nicht.

 

Aktiver Anleger ohne Benchmark ?

Auch mal was neues :lol: ....man lernt hier nie aus.

 

Aber : Nichts für ungut !

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Lensk
· bearbeitet von Lensk

Vielleicht reden wir aneinander vorbei.

 

Was soll dieser renditebezogene Benchmark Vergleich denn bei einem Fonds (oder meinetwegen dem eigenen Portfolio), dessen Ziel überhaupt nicht die Marktrendite ist? Ein Fonds der überhaupt nicht benchmarktnah agiert, sondern für seine Anleger einen Mehrwert durch spezielle quantitative Methoden, Themenbezogenheit o.ä. generieren will, muss doch auch nicht den Renditevergleich suchen.

Und Mehrwert definiere ich eben nicht ausschließlich als Rendite über Benchmark.

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chart
· bearbeitet von chart

Wozu brauche ich denn einen Fonds der nicht mal die Marktrendite erreichen will? Dann weiß man auch nicht welches Risiko der Fonds eingeht. Da kann ich doch dann gleich einen ETF nehmen der wenigsten die Marktrendite schafft und man im grunde weiß welches Risiko drin steckt.

 

Frechheit @troi, heimlich mitlesen aber nix schreiben. ^_^

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troi65

 

 

Frechheit @troi, heimlich mitlesen aber nix schreiben. ^_^

Was denn; ich hab doch ( jedenfalls hier ) zu Dir was geschrieben ?:)

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chart

Ist ja gut. B)

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Lensk

Entscheidungen für Anlageformen sind manchmal auch mehrdimensional. Es geht eben nicht immer nur darum, eine bestimmte Rendite zu erwirtschaften, sondern auch um die Art und Weise, mit der das getan wird. Je nach persönlichem Ziel, ist ein Fonds, der durch quantitative Strategien aktiv Risiken minimiert, dafür aber nur einen Teil der Marktrendite erreichen KANN, eventuell viel sinnvoller als ein ETF, der alle Schwankungen mit macht.

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chart

Risiken kann ich doch aber auch mit ETFs steuern. Aktien ETFs, Renten ETFs, TG, Festgeld usw. Das was du ansprichst ist doch nichts anderes als ein Mischfonds. Mischfonds sind leider auch nicht die Eierlegendewollmilchsau.

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Lensk

Nein, Mischfonds hatte ich nicht im Hinterkopf. Natürlich kannst du Risiken durch Diversifikation begrenzen (steuern finde ich übertrieben), es gibt aber durchaus noch andere Mittel, um Schwankungen, Draw-Downs o.ä. abzufedern. Bei reinen Aktienfonds kann das mit quantitativen Methoden erreicht werden, die darauf abzielen, gewisse Risiken rauszunehmen.

Auch ein rein subjektiv agierender Value-Player kann durch gezielte Gewinnmitnahmen bei stark steigenden Kursen (Kaufen von den Pessimisten, Verkaufen an die Optimisten) das Draw-Down-Risiko minimieren. Das erfordert allerdings viel Disziplin (und Mut).

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

So, hier habe ich eine recht lange Liste von wissenschaftlichen Untersuchungen dazu aufgetan, allerdings mit U.S.-Publikumsfonds-Fokus. Im Text sind Fußnoten, unten im Abschnitt Notes sind die zugehörigen, konkreten Studien aufgeführt, zum Teil auch verlinkt.

 

Dann dasselbe für Pensionsfonds (institutionelle Investoren): hier für U.S.-Pensionsfonds und hier für Non-U.S. Auch dabei stehen die genauen Bezeichnungen der Studien unter "Notes". Schinzilord hatte übrigens hier im WPF auch eine Übersicht von mit Staats-/Pensionsfonds-Asset-Allokationen angefangen.

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Ramstein

Morningstar beteiligt sich auch an der aktiv-passiv-Diskussion:

 

Bei Aktienfonds für alle Fälle ETFs

 

Die Güte eines Indexfonds wird in aller Regel daran festgemacht, wie gut er seinen Index abbildet. Aber wie sieht es gegenüber aktiv verwalteten Fonds aus? Wir haben mit einem kleinen Experiment die Aktiv-Passiv-Debatte aufgewärmt - und dabei Erstaunliches festgestellt.

 

Wie schlagen sich ETFs eigentlich gegenüber der aktiven Konkurrenz? Auch wenn die Aktiv-Passiv-Debatte latent in vielen Diskussionen über aktives Management mitschwingt, mangelt es doch in der Praxis an regelmäßigen Untersuchungen, ob, wo, und in welchem Ausmass ETFs Vorteile gegenüber aktiven Fonds haben. Wir wollen diese Debatte gerne etwas aufwärmen. Lassen sich mit Blick auf "Aktiv versus Passiv" bestimmte Muster in bestimmten Anlagesegmenten und über bestimmte Zeiträume ausmachen? Gibt es gar Bereiche, in denen ETFs systematisch Vorteile oder Nachteile gegenüber aktiv verwalteten Fonds haben?

Weil wir die Verfechter von klaren Antworten sind, haben wir einen einfachen Test gemacht. Wir haben untersucht, wie sich ETFs, die die großen Morningstar Kategorien abbilden, gegenüber der aktiven Konkurrenz geschlagen haben. Als Indikator für den Erfolg haben wir unser Morningstar Sterne-Rating herangezogen.

 

Unser Sterne-Rating auf einen Blick: Das bestmögliche Rating, fünf Morningstar Sterne, wird an die 10% besten Fonds einer Kategorie vergeben. Die nachfolgenden 22,5% der Fonds erhalten vier Sterne. Dieses Cluster von 32,5% stellt die überdurchschnittlich guten Fonds einer Kategorie dar. Drei Sterne signalisieren ein durchschnittliches Rendite-Risiko-Profil. Die mittleren 35% der Fonds einer Kategorie erhalten dieses Durchschnitts-Rating. Es folgen Zwei-Sterne-Ratings (22,5%), die schlechtesten 10% Fonds einer Morningstar-Kategorie bekommen einen Stern. Bewertet werden die Zeiträume 3, 5 und zehn Jahre, und für jeden Fonds wird ein Gesamt-Rating erstellt, in das – je nach Alter – die drei verschiedenen Zeiträume einfließen.

 

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Dieses Ergebnis ist kein gutes Zeugnis für aktiv verwaltete Fonds. Vor allem die Fünf-Sterne Ratings der MSCI-World-Tracker dürfte aktive Manager schmerzen, gilt das Management globaler Aktienfonds doch als „Königsdisziplin“ in der Vermögensverwaltung. Hier greifen aktive Manager auf die gesamte Investment-Klaviatur zurück - von Ländern, Regionen über Branchen, Einzeltiteln hin zu Währungen. Dass ETFs, die überwiegend den Index MSCI World abbilden, im Schnitt auf ein Fünf-Sterne-Rating über alle betrachteten Zeiträume kommen, bedeutet, dass der Erfolg von aktiven Managern sehr überschaubar ist.

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chart

Den Artikel hatte ich hier auch schon verlinkt. :)

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Vielleicht reden wir aneinander vorbei.

 

Was soll dieser renditebezogene Benchmark Vergleich denn bei einem Fonds (oder meinetwegen dem eigenen Portfolio), dessen Ziel überhaupt nicht die Marktrendite ist? Ein Fonds der überhaupt nicht benchmarktnah agiert, sondern für seine Anleger einen Mehrwert durch spezielle quantitative Methoden, Themenbezogenheit o.ä. generieren will, muss doch auch nicht den Renditevergleich suchen.

Und Mehrwert definiere ich eben nicht ausschließlich als Rendite über Benchmark.

 

Wenn ein Fonds eine "Bechmark" angibt, dann wird er sich wohl oder übel daran messen lassen müssen. Eine "Bechmark" ist ein Maßstab für den Vergleich von Leistungen. (http://www.duden.de/rechtschreibung/Benchmark)

 

Das es in der Regel nicht sinnvoll ist nur die Renditen zweier Alternativen zu vergleichen sollte doch völlig klar sein. Es sollte auch klar sein, dass es nicht sinnvoll ist Investitionsalternativen mit völlig verschiedenen Eigenschaften ("Äpfel" mit "Birnen") zu vergleichen. Abgesehen davon: Ein Ex-Post Vergleich von Vergangenheitswerten ist auch etwas anderes als eine zukunftsgerichtete Investitionsentscheidung die eh vom individuellen Erwartungsnutzen des jeweiligen Investors abhängen sollte.

 

Wenn ich einfach mal annehme, dass unter Vernachlässigung von Kosten 50% aller aktiven Fonds (einer bestimmten Anlageklasse) besser als der entsprechende Marktdurchschnitt sind und 50% schlechter (nach welchem Kriterium auch immer), dann entspricht der Erwartungswert dieses Kriterums eines durchschnittlichen Investors vermutlich ziemlich genau der Marktdurchschnitt, mal abgesehen von statistischen Spitzfindigkeiten. Wenn ich dann noch das Kostenargument einbeziehe, dann deutet doch einiges darauf hin, dass der durchschnittliche Anleger mit passiven Fonds i.d.R. langfristig besser fahren sollte.

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Gast
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