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Sapine

Diskussion zur finanziellen Planung als Privatier - die ewige Depotrente

Empfohlene Beiträge

Sapine

Hier kann alles diskutiert werden zur finanziellen Planung als Privatier - die ewige Depotrente.

 

 

Die ersten Diskussionsbeiträge habe ich entsprechend aus dem ursprünglichen Faden hierhin übernommen.

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otto03
· bearbeitet von otto03

Hallo Sapine,

 

danke für diese Beiträge, werde dein Projekt mit großem Interesse verfolgen - insbesondere da wir uns in einer ähnlichen Situation befinden mit dem Unterschieden:

keine Mieteinnahmen, 2x ordentliche gesetzliche Renten, 2x sehr ordentliche Betriebsrenten, könnten davon gut leben ohne zusätzliche Einkommensgenerierung, wollen wir aber nicht.

 

Lasse daher permanent eine Exceltabelle bis zum Alter von 100 laufen, die zur Zeit mit den folgenden Parametern läuft:

 

Sparleistung Null

Wertpapiervermögen indexiert mit einer Nachsteuerrendie von 3%

fix definierte jährliche gewünschte/benötige/reale Entnahme indexiert mit 2% Inflation

 

bisher funktioniert es - aber letztendlich muss man sich darüber klar sein, es kann alles anders kommen aber wie heißt es so schön:

 

Et es wie et es

Et kütt wie et kütt

Et hätt noch emmer joot jejange

 

und

 

Wat fott es, es fott

 

 

Wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung deiner Pläne :thumbsup:

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Ich vermute mal, du hast eine Tabelle mit den erwarteten Cash-Flows mindestens für das laufende und das nächste Jahr?

 

Gerade Anleihen geben laufenden verlässlichen Cash-Flow, aber da bist du eher schwach vertreten. Und zu deinem Risikoprofil passen doch auch richtige Cash-Cows wie PBA oder Venezuela A0DZ45 und Heta A0G4S6 im kurzen Ende.

 

Etwas stört mich bei deinem Depot, dass ich keine Zielzusammensetzung erkennen kann, auf die du laufend hinoptimierst bzw. rebalancierst. Daher bist du m.E. eher in einer "Gefühlsstimmung", wenn es ans Verkaufen geht. Oder sehe ich das falsch und du hast klare Regeln?

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Kolle

Hallo Sapine,

 

auch von mir herzlichen Dank für deine praxisorientierten Beiträge und vor allem Glückwunsch zu deiner Entscheidungsfreude zum Privatier lange vor der gesetzlichen Rente !

 

Ich hätte es mit 57 Jahren nicht geschafft ohne deutliche Abstriche beim Lebensstandard, obwohl ich mit 2000 € im Monat bei der privaten Lebensführung ( 66 Jahre, Rentner, verheiratet, ein Sohn studiert noch ) gut klarkomme. Ich bin mit 61 direkt in Rente, nachdem mein Antrag zur Anerkennung einer Schwerbehinderung durchging. Ich wohne im EFH und vermiete eine ETW, wir haben zusammen etwa 2500 € brutto ( Renten + Miete + Pacht aus Landwirtschaft ). Mein PV-Gewerbe befindet sich noch 4 Jahre in der Kreditphase, parallel zu der Kreditbedienung bespare ich festverzinsliche Sparpläne und ( noch gutverzinste ) Bausparverträge. Mein Altaktiendepot konnte ich trotz hoher Investitionen in die PV-Anlagen zu einem kleinen Teil erhalten ( Kredite waren leicht erhältlich ), wächst derzeit wieder, ist aber mehr zum Spaß und einkommensmäßig unbedeutend ( mittlere 5stellige Summe ), auch nicht "vernünftig" diversifiziert, dazu kommt eine variable "Zockerposition" zum Traden. Wenn meine Kredite abbezahlt sind, mische ich die Karten neu.

 

Meine langfristige Renditewartung bei Aktien liegt forumsunüblich bei etwa 3 % p.a., das erziele ich mit meinen rechtzeitig abgeschlossenen festverzinslichen Sparformen auch. Meine Inflationserwartung für Konsumdinge liegt bei unter einem Prozent und damit auch unter dem was hier üblicherweise angenommen wird. In 4 Jahren liegt mein RK1-Anteil bei Kapitalanlagen etwa bei 80 % und deckt aus heutiger Sicht alle lebensstandardbeeinflussenden Eventualitäten ab. Bei sämtlichen RK1-Anlagen habe ich mich lediglich für maximal 3 Monate gebunden, es bestehen somit keine Kurs- oder Zinsänderungsrisiken.

 

Mental habe ich ein zwanghaft anmutendes Sicherheitsbedürfnis, zudem muss bei mir das Familienvermögen nach Inflation immer zunehmen obwohl ich es gar nicht aufbrauchen kann. Meine Kinder werden es mir zwar nicht danken, gibt mir aber das Gefühl kein Rabenvater zu sein. Ich werde meine Kinder weiterhin unterstützen beim Aufbau ihres Vermögens, vor allem beim Wohneigentum.

 

Ich wünsche dir weiterhin viel Freude als Privatier, ganz privat zu sein schaffe ich durch mein Gewerbe leider noch lange nicht.

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Sapine
Am 25.11.2014 um 09:09 von otto03:

Hallo Sapine,

 

danke für diese Beiträge, werde dein Projekt mit großem Interesse verfolgen - insbesondere da wir uns in einer ähnlichen Situation befinden mit dem Unterschieden:

keine Mieteinnahmen, 2x ordentliche gesetzliche Renten, 2x sehr ordentliche Betriebsrenten, könnten davon gut leben ohne zusätzliche Einkommensgenerierung, wollen wir aber nicht.

 

Lasse daher permanent eine Exceltabelle bis zum Alter von 100 laufen,

Danke Otto

Da doch einige auf dieses Ziel hinarbeiten ohne genaue Vorstellungen zu haben, wie sie es gestalten werden, schien es mir sinnvoll, das mal im Detail vorzustellen. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten wie man es machen kann und nicht jeder Weg passt zu jedem. In Deiner Situation musst Du für zwei planen, womit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass mindestens einer vor Euch hochbetagt werden wird. Daher aber auch aus dem Bedürfnis, ausreichend Sicherheit zu haben macht es absolut Sinn, bis 100 zu rechnen.

 

@Kolle,

über Deine Gestaltung hatten wir ja in Aachen Gelegenheit etwas ausführlicher zu plaudern, wobei Du noch jede Menge aktiv unterwegs bist eigentlich mehr wie ein Unternehmer denn wie ein echter Privatier. Bei allem Sicherheitsbedürfnis darf das Leben nicht zu kurz kommen. Mir fällt es offen gestanden sehr schwer, Aktien zu verkaufen, auf die ich jahrzehntelang gespart habe. Ohne ein genaues Modell zu haben wie das funktioniert, hätte ich das Gefühl, ich würde mir den Ast absägen auf dem ich sitze und ein wenig geht es mir immer noch so. Spätestens ab dem Rentenalter käme ich auch aus mit dem was an normalen Rentnereinkünften reinkommt, aber wie Otto oben sagt, ist es nicht das was ich will. Das Vermögen soll auch dem Zweck dienen, mir mein Leben angenehmer zu gestalten.

 

@Ramstein,

ich sollte eine Tabelle haben mit den erwarteten Cahs Flows, tatsächlich habe ich aber nur eine Übersicht über die Ausschüttungen der vergangenen Jahre, ohne eine zeitliche Zuordnung zu den Monaten, wann welche Ausschüttung erfolgt ist. Da das Depot aber vergleichsweise statisch ist, kann ich dies durchaus als Anhaltspunkt verwenden, wie viel in etwa zusätzlich im Liquiditätspuffer landet auch ohne dass ich Anteile verkaufe. Daher wird meine Liquiditätsreserve tatsächlich länger halten als die angegebenen 3-12 Monate.

 

Bei Anleihen habe ich ein klares Wissens- und Erfahrungsdefizit. Sichere Anleihen hatte ich mal (überwiegend Pfandbriefe aber auch verbrannte Finger mit Fremdwährungsanleihen) aber das ist lange her. Die Rendite war damals schon nicht überragend und ist es heute noch viel weniger. Riskantere Anleihen wären sicher eine Möglichkeit und irgendwann werde ich mich da doch noch mal einarbeiten müssen bzw. wollen. Grundsätzlich sehe ich bei Anleihen jedoch das Problem, dass das Geld real weniger wird, d.h. man darf die Ausschüttungen nicht komplett verjubeln. So seltsam das klingen mag, sind Aktien für mich da sicherer, denn bei geeigneter Auswahl der Aktien wird die Substanz inflationsgesichert erhalten bleiben.

 

Was die Zielzusammensetzung des Depots angeht, habe ich da nicht so viel Freiheit wie ich sie gerne hätte, weil es sich ganz überwiegend um steuerliche Altanlagen handelt. Ein Verkauf von Aktien zum Rebalancing würde den dauerhaften Verlust des Steuervorteils bedeuten. Letzteren schätze ich höher ein als die Vorteile aus der Wiederherstellung einer definierten Gewichtung. Insofern bin ich zumindest derzeit zu einer buy-and-hold Strategie verdonnert und muss mit den Entscheidungen des Jahres 2008 leben. Wenn Du so willst findet ein minimales Rebalancing über den Liquiditätspuffer statt. Aber das ist Feintuning in der zweiten Nachkommastelle schätze ich, da der Puffer maximal 2,4 % des Restdepotwertes betragen wird.

 

Unabhängig davon bin ich kein Anhänger einer fixen Allokation. Ich bin überzeugt davon, dass in verschiedene Marktsituationen unterschiedliche Aufteilungen sinnvoll sind. In einer Überhitzungsphase wie 1999 will ich keine 100 % Aktienquote fahren, aber zu Zeiten wie 2008 darf die Aktienquote am oberen Anschlag liegen. Entscheidungen dieser Art habe ich immer aus dem Bauch heraus getroffen und bin damit nicht schlecht gefahren, allerdings habe ich auch niemals all-out betrieben, sehr wohl aber all-in und drüber hinaus. Wenn ich könnte wie ich wollte würde ich im ersten Schritt festlegen wo im Zielkorridor von 70-100 % Aktienanteil ich im aktuellen Marktumfeld fahren möchte und würde dann entsprechend umschichten. Zur Beurteilung des Marktumfelds gehen Parameter ein, wie Shiller KGV, Dauer der laufenden Hausse (sofern keine Baisse) aktuelle Krisensituationen und deren Bewertung und nicht zuletzt die Zinssituation. Es geht dabei um eine Abwägung von Chancen und Risiken, die in jeder Situation einfach sehr unterschiedlich ausfallen können. Meinetwegen nenn es Bauchentscheidungen, für mich sind das Entscheidungen in ungewissen Situationen, bei denen man durch Anwendung von strikten Regeln der Situation nicht gerecht wird. 2013 habe ich etwa beschlossen, deutlich Risiko rauszunehmen aus meiner Gesamtallokation, als ich 7 % des Depots versilbert habe, um eine Resthypothek abzulösen. Diese Entscheidung war nicht zuletzt auch davon getragen, dass sich das Chance/Risiko Profil an den Börsen meiner Einschätzung nach verschlechtert hat gegenüber den Jahren zuvor. Für Leute, die sich lieber streng nach Formeln ausrichten ist das freilich viel zu vage. Aber ich denke das ist auch eine Frage davon was einem liegt und was man kann.

 

EDIT: Shiller KGV / CAPE ratio

https://www.starcapital.de/de/kapitalmarktforschung/aktienmarktbewertungen/

https://interactive.researchaffiliates.com/asset-allocation#!/?currency=EUR&expanded=tertiary&group=core&model=ER&models=ER&scale=LINEAR&terms=REAL&tertiary=shiller-pe-cape-ratio-box&type=Equities

(Charts dann CAPE)

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Ramstein

An der Liquiditätsplanung solltest du arbeiten, auch wenn das bei den größeren Rückflüssen auf HY-Bonds und Anleihefälligkeiten wichtiger ist als bei Peanut-Dividenden.

 

Bei den Aktien betreibst du also Market Timing bei den Einzelwerten. Irgend wann kommst du in das Alter, wo du planen musst, was passiert, wenn du dich selbst dauerhaft nicht mehr kümmern kannst, oder auch nur für 3 Monate ausfällst.

 

Eine Aktie würde ich nicht nur halten wegen des Arguments "steuerfrei", aber das ist eine typisch deutsche Vorliebe.

 

Ich habe eine Übersicht der regionalen und assetklassenbezogenen Allokation (Soll/Ist) für meine ETFs, und auch für die Summe aus ETFs und Aktien. Wie ich die auch vorhandenen Fonds reinpasse, ist aber auch noch offen.

 

Gerade bei den PBA-Anleihen mit deutlich zweistelliger Rendite plus fiktiver Körperschaftssteuergutschrift oder den High-Yield Kurzläufern bieten sich Chancen, die du auslässt. Warum nicht mal ernsthaft anfangen, sich einzuarbeiten?

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Kolle

Zum "spekulationssteuerfreien" Depot nur zwei Anmerkungen:

 

- Nutzt nur was wenn man auch mit Gewinn verkauft ( schärfer formuliert: "Solange man im Gewinn ist" ).

- könnte mir vorstellen, dass sich die Gesetzeslage irgendwann ändern könnte.

 

Schon die ersten Ankündigungen einer Gesetzesänderung führt zu Verunsicherungen von "Altaktionären", je länger das noch dauert desto unkritischer wird das werden.

 

Zum "Markettiming" wurde schon viel geschrieben, ich neige selbst dazu und habe bessere Ergebnisse damit erzielt als mit der Auswahl von Aktien.

 

Meine im Vorposting geäußerte 3 %-Renditeerwartung bei Aktien allgemein bezieht sich auf Buy and hold zum jetzigen Zeitpunkt. Früher war auch meine Renditeerwartung höher. 3 % sind trotdem noch ein hervorragender Wert, der sich mit sicheren Anleihen nicht mehr realisieren lässt. Talentierte Stockpicker werden höhere Aktienrenditen einfahren, aber mir fehlt das Talent und die Lust zu umfangreicher Recherche. Das Gleiche gilt für Bondpicker.

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Dandy

@Sapine

Spielt bem Vererben die Erbschaftsteuer eine Rolle? Falls ja, dann könnte es besser sein die Freibeträge für Schenkungen auszureizen und dann lieber vom Rest einen höheren Anteil zu verzehren.

 

Was das Langlebigkeitsrisiko (sorry für den dämlichen Begriff) angeht könnte ein günstiger Versicherungsmantel von Nutzen sein, zumindest um die Rente auf ein gewisses Minimum, welches Du Dir selbst setzt, anzuheben.

 

Nicht zuletzt spielen evtl. auch noch steuerliche Gesichtspunkte eine Rolle. Vielleicht rentieren sich Gewinnmitnahmen zu bestinmten Zeitpunkten auch eher, da dort Deine Steuerquote gerade günstig ist. Zum Beispiel während der Auszeit, noch vor der Rente. Du könntest ja auch Gewinne realisieren und anschließend die gleichen Posten wieder erstehen (je nachdem wie groß der Anteil ist, auf den die Abgeltungssteuer überhaupt anfällt).

 

Apropos Abgeltungssteuer: Evtl. sollte diese auch steuerlich beim Vererben betrachtet werden. Möglicherweise sind auch da Gewinnrealsierungen vor/nach dem Veerben von Vorteil.

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Schildkröte

@ Sapine:

Um vielleicht Steuern zu spären, solltest Du Dich mal mit dem Nießbrauch beschäftigen: http://www.ruv.de/de/r_v_ratgeber/bauen_wohnen/geld_recht/niessbrauch.jsp

Du vererbst verschenkst Deine Wohnimmobilie vorzeitig, lässt Dir aber gleichzeitig ein lebenslanges Wohnrecht im Grundbuch eintragen.

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Sapine

Zum "spekulationssteuerfreien" Depot nur zwei Anmerkungen:

 

- Nutzt nur was wenn man auch mit Gewinn verkauft ( schärfer formuliert: "Solange man im Gewinn ist" ).

Das wird ein Thema für meine Erben - ich habe nicht vor in großem Umfang zu verkaufen. Für die Überbrückung brauche ich knapp 10 % des Depots, der Rest bleibt dauerhaft drin.

- könnte mir vorstellen, dass sich die Gesetzeslage irgendwann ändern könnte.

Davon gehe ich auch aus, aber der Drang von Seiten der Politik wird umso kleiner desto weniger Kohle sich da abschöpfen lässt, weil mittlerweile die Anteile an steuerlichen Altbeständen relativ gemessen am schrumpfen sein sollten. Insofern kann man auch Glück haben und es erwischt einen "nur" mit der Vermögenssteuer.

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Sapine
Um vielleicht Steuern zu spären, solltest Du Dich mal mit dem Nießbrauch beschäftigen: http://www.ruv.de/de/r_v_ratgeber/bauen_wohnen/geld_recht/niessbrauch.jspDu vererbst verschenkst Deine Wohnimmobilie vorzeitig, lässt Dir aber gleichzeitig ein lebenslanges Wohnrecht im Grundbuch eintragen.

Das Thema Vererbung ist noch nicht gelöst aber es sind bereits ein paar Handlungsalternativen in der Überlegung. Da die jetzige Immobiliensituation aber voraussichtlich so nicht auf Dauer bleiben wird, ist es im Moment noch zu früh, so etwas anzugehen. Solange meine Mutter noch lebt, drängt das Problem nicht, aber irgendwann braucht es eine Lösung.

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Sapine

Spielt bem Vererben die Erbschaftsteuer eine Rolle? Falls ja, dann könnte es besser sein die Freibeträge für Schenkungen auszureizen und dann lieber vom Rest einen höheren Anteil zu verzehren.

Schenkungen sind eine Möglichkeit innerhalb der Steuerklasse I ansonsten kommt man da nicht weit. Aber wie gesagt, ich bin dabei verschiedene Möglichkeiten zu prüfen.

 

Was das Langlebigkeitsrisiko (sorry für den dämlichen Begriff) angeht könnte ein günstiger Versicherungsmantel von Nutzen sein, zumindest um die Rente auf ein gewisses Minimum, welches Du Dir selbst setzt, anzuheben. [/Quote]

Sofortrenten haben ich mir angeschaut aber das was da rauskommt, wurde die letzten Jahre immer weniger. Dennoch habe ich das Variante für das fortgeschrittene Alter im Hinterkopf. Für die Erben wäre das eher unerfreulich, weil das Geld danach weg ist oder habe ich etwas übersehen?

 

Nicht zuletzt spielen evtl. auch noch steuerliche Gesichtspunkte eine Rolle. Vielleicht rentieren sich Gewinnmitnahmen zu bestinmten Zeitpunkten auch eher, da dort Deine Steuerquote gerade günstig ist. Zum Beispiel während der Auszeit, noch vor der Rente. Du könntest ja auch Gewinne realisieren und anschließend die gleichen Posten wieder erstehen (je nachdem wie groß der Anteil ist, auf den die Abgeltungssteuer überhaupt anfällt).

 

Apropos Abgeltungssteuer: Evtl. sollte diese auch steuerlich beim Vererben betrachtet werden. Möglicherweise sind auch da Gewinnrealsierungen vor/nach dem Veerben von Vorteil.

[/Quote]Ja meine Steuerquote wird in den nächsten Jahren sehr niedrig sein nur leider habe ich auch wenig Gewinne, die ich realisieren könnte. Jedenfalls solange sich die steuerliche Situation nicht ändert.

 

Tatsächlich ist es für die Erben unangenehm, wenn unversteuerte Wertsteigerungen im Vermögen schlummern. Wenn ich es richtig recherchiert habe, muss man Erbschaftssteuer auf den kompletten Betrag zahlen auch wenn man bei einem Verkauf deutlich weniger rausbekommt. Aber auch das ist etwas für mich in der momentanen Situation nicht relevant ist.

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Sapine

An der Liquiditätsplanung solltest du arbeiten, auch wenn das bei den größeren Rückflüssen auf HY-Bonds und Anleihefälligkeiten wichtiger ist als bei Peanut-Dividenden.

Ja wobei die Ausschüttungen bei Erreichen des Rentenalters einen höheren Anteil ausmachen werden als jetzt in der Übergangsphase. Ich würde mich nicht wundern, wenn ich dann nur noch 1-2 mal im Jahr Verkäufe tätigen werde.

 

Bei den Aktien betreibst du also Market Timing bei den Einzelwerten. Irgend wann kommst du in das Alter, wo du planen musst, was passiert, wenn du dich selbst dauerhaft nicht mehr kümmern kannst, oder auch nur für 3 Monate ausfällst.

Market Timing für den gesamten Aktienanteil käme eher hin als von Einzelaktien.

 

Nachdem andere heutzutage bis 67 arbeiten müssen, sollte ich bis Mitte 70 in der Lage sein, noch ein wenig mit den Anlagen zu jonglieren. Dennoch hast Du grundsätzlich recht. Das was ich jetzt in der Übergangsphase mache, darf und will ich mir mit 80+ nicht mehr zumuten. Dann muss das Depot so organisiert sein, dass die Ausschüttungen in ausreichender Höhe von alleine kommen. Spätestens wenn ich das Haus verkaufe, muss ich darauf achten, das Depot entsprechend zu ergänzen und bis dahin muss ich mich auch in das Thema Anleihen eingearbeitet haben. Eventuell werde ich auch einen kleinen Teil in eine Sofortrente stecken.

 

Eine Aktie würde ich nicht nur halten wegen des Arguments "steuerfrei", aber das ist eine typisch deutsche Vorliebe.

Wenn ich im Depot eine Altfall-Aktie habe, die 4 % Wertsteigerung schafft, während ich eine andere kaufen könnte, die 5 % schafft, dann ist die Differenz nicht groß genug um den Steuernachteil auszugleichen. Die Hürde für den Verkauf ist einfach höher, aber es bedeutet nicht, dass ich eine Aktie auf Biegen und Brechen halten werde. Dennoch ist die Kritik insofern berechtigt als ich zu faul bin das tatsächlich regelmäßig zu überprüfen und entsprechend zu handeln.

 

Ich habe eine Übersicht der regionalen

Gerade bei den PBA-Anleihen mit deutlich zweistelliger Rendite plus fiktiver Körperschaftssteuergutschrift oder den High-Yield Kurzläufern bieten sich Chancen, die du auslässt. Warum nicht mal ernsthaft anfangen, sich einzuarbeiten?

´

Ja in das Thema Anleihen muss ich mich einarbeiten aber so richtig erwärmen kann ich mich bisher nicht dafür. Ob allerdings Kurzläuferanleihen aus dem High-Yield Bereich wirklich das pflegeleichte Anlageinstrument für ältere Menschen ist?

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

@Sapine Keine Ahnung, ob es für Dich eine Rolle spielt, aber bei Schenkungen gibt es eine Obergrenze alle zehn Jahre. Dadurch kannst Du diese Karte, falls angebracht, nicht beliebig oft ziehen bzw. die Entscheidung nicht beliebig weit raus zögern. Ein Modell könnte eben sein, Gewinne mit einem niedrigen Steuersatz selbst zu realisieren (bspw. über mehrere Jahre verteilt, kurz vor der Rente), und dann eine Schenkung zu machen. Bei den Freibeträgen ist auch zu beachten, dass die Schenkungen länger als 10 Jahre vor dem Tod erfolgen müssen, sonst fällt meines Wissens wieder Erbschaftsteuer an. Somit könnte das durchaus schon bald ein Thema sein. Ich persönlich würde für das Ganze einen guten Steuerberater konsultieren.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Ich kann mich Dandy nur anschließen. Wir alle hier mögen uns als Privatanleger mit der Zeit ein umfangreiches Wissen in Bezug auf die Geldanlage angeeignet haben. Aber in Deiner konkreten Situation solltest Du wirklich mit einem kompetenten Steuerberater das weitere Vorgehen erörtern. Und das geht nur unter Berücksichtigung Deiner kompletten Vermögenssituation.

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chart

@ Sapine:

Um vielleicht Steuern zu spären, solltest Du Dich mal mit dem Nießbrauch beschäftigen: http://www.ruv.de/de/r_v_ratgeber/bauen_wohnen/geld_recht/niessbrauch.jsp

Du vererbst verschenkst Deine Wohnimmobilie vorzeitig, lässt Dir aber gleichzeitig ein lebenslanges Wohnrecht im Grundbuch eintragen.

 

Das haben meine Eltern z.B. vor über 10 Jahren gemacht.

Denn falls sie Pflegefälle werden oder in das Altersheim müssen, kann das Haus nicht mehr zu Geld gemacht werden. Da das Haus bereits vor mehr als 10 Jahren auf meine Schwester und mir übertragen wurde.

Für meine Eltern und uns hat sich im Grunde nichts geändert.

 

Denn zu jederzeit droht z.B. ein Schlaganfall, dass Risiko steigt mit zunehmendem Alter.

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Sapine

Was die Freibeträge für Schenkungen angeht betragen die 20.000 Euro alle 10 Jahre - das dafür erforderliche Alter werde ich ganz sicher nicht erreichen.

 

Steuerberater und/oder Familienanwalt - da bin ich mir noch unschlüssig. Aber stimmt, es besteht Beratungs- und Handlungsbedarf. Der Inhalt dieses Fadens soll sich aber weniger um mein Testament drehen als um die Zeit, die ich noch unter den Lebendigen weile. :P

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chart
· bearbeitet von chart

Die 20000 € Freibetrag, betrifft doch nicht Familienmitglieder. Also wenn du mir etwas schenken möchtest, sind nur 20000 € steuerfrei. Bei Schenkung der Eltern an die Kinder sind es 250k €, wenn ich mich nicht irre.

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Dandy

400k soweit ich weiß. Reicht das, Sapine?

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vanity

Die Frage ist doch schon beantwortet:

 

Spielt bem Vererben die Erbschaftsteuer eine Rolle? Falls ja, dann könnte es besser sein die Freibeträge für Schenkungen auszureizen und dann lieber vom Rest einen höheren Anteil zu verzehren.

Schenkungen sind eine Möglichkeit innerhalb der Steuerklasse I ansonsten kommt man da nicht weit. ...

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helios

@ Sapine:

Um vielleicht Steuern zu spären, solltest Du Dich mal mit dem Nießbrauch beschäftigen: http://www.ruv.de/de/r_v_ratgeber/bauen_wohnen/geld_recht/niessbrauch.jsp

Du vererbst verschenkst Deine Wohnimmobilie vorzeitig, lässt Dir aber gleichzeitig ein lebenslanges Wohnrecht im Grundbuch eintragen.

 

Das haben meine Eltern z.B. vor über 10 Jahren gemacht.

Denn falls sie Pflegefälle werden oder in das Altersheim müssen, kann das Haus nicht mehr zu Geld gemacht werden. Da das Haus bereits vor mehr als 10 Jahren auf meine Schwester und mir übertragen wurde.

Für meine Eltern und uns hat sich im Grunde nichts geändert.

 

Denn zu jederzeit droht z.B. ein Schlaganfall, dass Risiko steigt mit zunehmendem Alter.

 

ähem??? also vor 20 Jahren hat kein Notar eine selbstgenutzte Immobilie an einen Übernehmer ins Grundbuch eingetragen ohne *hege und pflege* - d.h. der Übernehmer hat ein sehr hohes wirtschaftliches Riskio (alle Kosten des Pflegefalls), sodass es nicht unbedingt ratsam ist, pauschal dieses Konstrukt für gut zu befinden.

Dazu kommt meistens, dass der Übernehmer die Betriebskosten und die Reparaturen des Anwesens mit übernimmt - also außer Spesen, nix bei rüber kommt.

 

Aus der Sicht von Sapine ist es interessant, Arbeit und Kosten zu delegieren und auf *dicke Hosen* zu machen (Am Telefon: komm mal vorbei, die Hecke müsste mal geschnitten werden und der Flur bräucht mal nen neuen Anstrich) => Senkung der Lebensunterhaltskosten

 

 

Ich wollt gestern schon was posten, habs aber gelassen, weil die ersten schon 110 Lenze geknackt haben, der Schnitt also bis 90 Jahre kalkulieren muss und man mit 75 Jahren wohl noch als Greenhorn gilt, insofern gilt es ab 60 Lebenjahren noch 3 Dekanden a 30% Inflation zu umschiffen - in meinem Fall sind es 4 Dekaden und 4 mal 30% haben mich fast um den Verstand gebracht. Lustig find ich sowas mit ner Excel-Tabelle erfassen zu wollen - eigentlich nicht, halt paraxisfremd.

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Sapine

Die Frage ist doch schon beantwortet:

Schenkungen sind eine Möglichkeit innerhalb der Steuerklasse I ansonsten kommt man da nicht weit. ...

Bist eben ein genauer Leser. :thumbsup:

 

 

Ich wollt gestern schon was posten, habs aber gelassen, weil die ersten schon 110 Lenze geknackt haben, der Schnitt also bis 90 Jahre kalkulieren muss und man mit 75 Jahren wohl noch als Greenhorn gilt, insofern gilt es ab 60 Lebenjahren noch 3 Dekanden a 30% Inflation zu umschiffen - in meinem Fall sind es 4 Dekaden und 4 mal 30% haben mich fast um den Verstand gebracht. Lustig find ich sowas mit ner Excel-Tabelle erfassen zu wollen - eigentlich nicht, halt paraxisfremd.

Genau deshalb ist mir die ewige Depot Rente so angenehm. Meine tatsächliche Lebenserwartung interessiert mich gar nicht, weil das ganze im Prinzip endlos funktioniert.

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CHX

Aktuell bin ich noch auf der Suche nach Daten zur Inflationsrate auf Monatsbasis (falls jemand eine kennt) für eine spätere grafische Aufbereitung.

 

So etwas?

 

Harmonized Indices of Consumer Prices (HICPs)

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Sapine

joi - das sieht gut aus :thumbsup:

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chart

 

 

Das haben meine Eltern z.B. vor über 10 Jahren gemacht.

Denn falls sie Pflegefälle werden oder in das Altersheim müssen, kann das Haus nicht mehr zu Geld gemacht werden. Da das Haus bereits vor mehr als 10 Jahren auf meine Schwester und mir übertragen wurde.

Für meine Eltern und uns hat sich im Grunde nichts geändert.

 

Denn zu jederzeit droht z.B. ein Schlaganfall, dass Risiko steigt mit zunehmendem Alter.

 

ähem??? also vor 20 Jahren hat kein Notar eine selbstgenutzte Immobilie an einen Übernehmer ins Grundbuch eingetragen ohne *hege und pflege* - d.h. der Übernehmer hat ein sehr hohes wirtschaftliches Riskio (alle Kosten des Pflegefalls), sodass es nicht unbedingt ratsam ist, pauschal dieses Konstrukt für gut zu befinden.

Dazu kommt meistens, dass der Übernehmer die Betriebskosten und die Reparaturen des Anwesens mit übernimmt - also außer Spesen, nix bei rüber kommt.

 

Aus der Sicht von Sapine ist es interessant, Arbeit und Kosten zu delegieren und auf *dicke Hosen* zu machen (Am Telefon: komm mal vorbei, die Hecke müsste mal geschnitten werden und der Flur bräucht mal nen neuen Anstrich) => Senkung der Lebensunterhaltskosten

 

 

Ich wollt gestern schon was posten, habs aber gelassen, weil die ersten schon 110 Lenze geknackt haben, der Schnitt also bis 90 Jahre kalkulieren muss und man mit 75 Jahren wohl noch als Greenhorn gilt, insofern gilt es ab 60 Lebenjahren noch 3 Dekanden a 30% Inflation zu umschiffen - in meinem Fall sind es 4 Dekaden und 4 mal 30% haben mich fast um den Verstand gebracht. Lustig find ich sowas mit ner Excel-Tabelle erfassen zu wollen - eigentlich nicht, halt paraxisfremd.

 

Ich muss noch mal kurz dazu etwas schreiben.

Also von 20 Jahren war nicht die Rede. Ich muß mich etwas korrigieren, es ist noch nicht ganz 10 Jahre her, nächstes Jahr sind die 10 Jahre rum. Wir haben alle einen Notarvertrag und meine Schwester und ich stehen auch im Grundbuch.

Wie ich bereits sagte, hat sich bei uns allen nichts geändert. Die Betriebskosten, Reparaturkosten usw. übernehmen meine Eltern weiterhin selbst. Sie zahlen ja auch keine Miete an uns. Wenn es eine intakte Familie ist, dann haben die Übernehmer (meist Kinder) keine Kosten an dem Objekt, es sei denn sie erhalten Miete, dann heben sich die Grundkosten aber auch wieder auf.

Es wird alles so gehandhabt, als ob das Haus weiterhin meinen Eltern gehört, es gehört ihnen nur auf dem Papier nicht mehr.

Meine Eltern haben es vor dem Hintergrund gemacht, falls einer von beiden mal ins Pflegeheim muss, dass der andere im Haus wohnen bleiben kann. So das das Pflegeheim keinen Zugriff auf das Haus hat, in dem das Haus verkauft werden muss.

Das Haus muss dann aber schon mehr als 10 Jahre nicht mehr im Besitz meiner Eltern sein.

Da meine Schwestern und ich nicht die Reichsten sind, ist bei uns auch nichts zu holen. Denn es gibt auch hier, soweit ich weiß, Freibeträge. Kinder müssen nicht in jedemfall für ihre Pflegebedürftigen Eltern aufkommen, dass hängt von der finanziellen und wirtschaftlichen Situation ab.

Natürlich hoffen wir, dass kein Elternteil jemals in ein Altersheim muss.

 

Sorry Sapine für die Entgleisung deines Themas.

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