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Brzelius

Endlich selbst Investieren - Brauche Hilfe im Dschungel

Empfohlene Beiträge

hund555

Panikmache vor Inflation & Du schreibst, dass wenn es doch nicht so läuft wie du es dir vorstellst du wieder in deinen Beruf einsteigst. Ich bin mir ziemlich sicher,wenn du 10 Jahre nicht gearbeitet hast, dass du mit 55 Jahren nicht nochmal einbestellst wirst. Auch wenn dein Job gefragt ist, aber nach so einer langen Zeit ist man für akademischen Berufe nicht mehr geeignet, vor allem nicht mit Mitte 50.

Bezüglich Inflation bin ich ja hervorragend abgesichert, wenn ich in weltweite Indizes investiere. Dann wäre es für mich sogar sehr günstig, wenn wir 23509123% Inflation in der Eurozone hätten, wär ich auf einen Schlag stinkereich, weil ein Großteil unseres Geldes ja in USD, JPY usw. investiert ist. (Edit: Natürlich übertrieben. Aber Aktien sind selbst in Landeswährung ein guter Inflationsschutz, und wahrscheinlich mischen wir später, noch TIPS / Inflationslinker bei.) Bezüglich Wiedereinstieg in den Beruf hab ich keine Sorgen.

 

Und was hättest du 1923 bei Hyperinflation gemacht, wo bei Weltwirtschaftskrise 6-9 Jahre später Aktien um bis zu 90% gefallen sind? Deine restlichen 10% müsstest du (wenn die sie verbrauchen willst) dazu noch versteuern und dir bliebe fast nichts mehr übrig. Warten bis alles erholt? Weitere 20 Jahre Zeit hat man nicht.

Hier wäre eigene Immobilie eine Absicherung, aber das möchtest du nicht.

 

Bei uns wurde z.B. gerade eine Ärztin auf eine 50%-Stelle eingestellt, die gerade 8 Jahre Kinderpause hatte.

Diese Ärztin ist aber bestimmt nicht Ende fünfzig und bei Ihren Gehalt hat sie sicherlich auch Abstriche machen müssen, als wenn Sie vollzeit die 8 Jahre gearbeitet hätte.

Und bist du sicher, dass in 20-30 Jahren Ärzte genau so gesucht werden? Bester Beispiel ist IT, wo Ende 90er jeder Quereinsteiger eingestellt war und 5 Jahre später man sehr schwer als Spezialist eine Stelle bekommen hat.

 

Außerdem würde ich wahrscheinlich sowieso lieber mit was anderem Geld verdienen, Möglichkeiten gibt es viele.

Wenn du dann mit 1/3 zufrieden bist, ok. Aber du kannst davon nicht ausgehen, dass du so viel wie ein Arzt verdienen wirst. (Als Ungelernter über 50 im neuen Bereich...)

 

 

Weiterhin schreibst du, wenn die Kinder studieren du nichts an Zahlungen eingeplant hast - ist dir bewusst, dass Eltern Unterhaltspflicht für die Kinder haben, so lange sie studieren bzw. Ausbildung nicht abgeschlossen haben? (Wenn die Kinder eigene Wohnung haben möchten ist es während Studiums kaum möglich alles neben Studium selbst zu finanzieren)

Türlich unterstützen wir sie weiter, wenn sie das dann nötig haben. Dadurch steigen unsere Kosten aber nicht, sie sinken lediglich nicht.

 

Warum steigen die Kosten nicht, wenn dein Kind zu studieren in eine andere Stadt umziehen muss weil in der Nähe diese Studienrichtung nicht (mehr) gibt und deswegen eine eigene Wohnung braucht? Auch möchten die Kinder eigenes Auto haben und mit Freund/in allein in den Urlaub fliegen, etc. Mit 10 Jahren hat er/sie diese Kosten noch nicht verursacht.

 

Beim Rest, den du schreibst, rollen sich mir auch die Fußnägel auf. Was mache ich mit der Zeit? Was Sinnvolles.

Mein Vater hat mir mein Studium finanziert, und ich weiß, dass es auf mich den Effekt hatte, dass ich meine üppige Freizeit mit völlig Unproduktivem (wie World of Warcraft...) gefüllt habe

Passt nicht ganz zusammen ...

 

 

 

Für Reisen ist das Geld natürlich nicht zu knapp. Deine Vorstellung von Reisen: Pauschalreise buchen, in 5-Sterne-Hotel zwei Wochen abwechselnd den Wanst mit internationaler Küche vollschlagen und am Pool in der Sonne braten. Was glücklicher macht, bessere Erinnerungen hinterlässt und wobei man deutlich mehr lernt: Selbst planen, im Internet oder mit Lonely Planet interessante ZIele auswählen, die garantiert nicht mit Pauschaltouristen überlaufen sind, hinfahren oder -fliegen und ein paar Monate dort von Ort zu Ort mit landesüblichen Fortbewegungsmitteln und nebenher landesübliche Kost essen. Ist in fast allen Ländern sogar billiger, als in Deutschland in derselben Zeit Strom / Wasser / Essen / Kleidung zu kaufen. Wenn man vorher seine Wohnung aufräumt und untervermietet, macht man während des Urlaubs wahrscheinlich sogar Überschuss.

Wenn du dich damit wohl fühlst ok, mir kommt es aber vor, dass du "überleben" und nicht "leben" möchtest. Ich verdiene lieber ordentlich besuche die schönsten Orte (Malediven, Hawaii,...), als irgendwo in Vietnam in einem Zelthaus Süppchen kochen zu müssen.

In solchen Ländern wie von dir im späteren Posting genannt, wäre mir zu leben auch zu gefährlich. Gibts genug Beispiele, wo die Leute welche Touristengegend verlassen gekidnappt werden. Vielleicht jetzt zu weit rausgeholt von mir, aber Vergleich der Kriminalstatistik mit den Ländern reicht schon aus...

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Sulawesi

Unfug. Ich war vor wenigen Jahren drei Monate in Indien, im Norden bis Nordosten (hab auch nen Monat in einer Klinik dort gearbeitet). Die Rikshaw-Fahrer dort verdienen nach Abzug der Miete für ihr Fahrzeug 50-100 Rupien täglich und versorgen damit ihre Familie mit acht Kindern. Das entsprach 1-2 Euro pro Tag. Als Tourist sieht man anfangs nur die Touristenpreise. Wenn man ein paar Monate dort ist, fängt man langsam an, die Verarschungen zu durchschauen und kennt immerhin bei einigen Dingen die echten Preise. Als Touri bekommt man fast alles für den zehn- bis hundertfachen Preis verkauft, und zwar wirklich ohne Übertreibung. Man kann sich selbst in einem Restaurant für 2-3 Euro luxuriös satt essen, bei den Straßenbrutzlern braucht man nur 20-50 Cent für ein gutes Mittagessen, und wenn man wirklich Reis und Gemüse auf dem Markt kauft (da muss man sich aber schon etwas besser auskennen, als ich das tue) und selber was kocht, kann man, wie gesagt, ne ganze Familie für 1 Euro täglich satt kriegen.

 

Ach ja? Und was passiert wenn du in Indien mal nen Brie Käse essen moechtest? Oder irgendwas Essen willst das nicht mit Schwermettalen und allem moeglichen Dreck belastet ist? Was kosteet dich eine Packung Muesli oder sonstige Dinge die ein Europäer gerne isst und auf die du nach ein paar Monaten nicht mehr verzichten kannst? Was kostet ein Restaurant mit Ambiente?

Von Lebensqualität ohne Krach, Dreck, sauberer Luft,.....usw. gar nicht erst zu reden.

 

Das sind meine Erfahrungen. Noch eindrücklicher sind aber die meiner ältesten Schwester, die zwei Jahre in Vietnam als Lehrerin gearbeitet hat, vorher 6 Monate in Australien war, danach ein paar Wochen durch den philippinischen Dschungel getrackt ist. Gerade ist sie ein paar Wochen durch Russland und China gereist und gedenkt die nächsten Jahre in Japan zu verbringen. Sie hat nie in ihrem Leben richtig Geld verdient, außer den zwei Jahren in Vietnam. Die Welt bereist sie übrigens mit ihrem australischen Freund, der noch deutlich weniger Geld verdient hat als sie. Wie machen die das? Ab und zu wwoofen sie 'ne Weile, und ansonsten leben sie halt wie Einheimische, nicht wie Touristen. Sie hat mir auch erzählt, dass in Hanoi die Mieten für zivilisierte Wohnungen fast so hoch sind wie hier, aber der Rest sehr, sehr viel günstiger. In den zwei Jahren in Vietnam hat sie den Großteil ihres - im Vergleich zu meinem mickrigen - Einkommens sparen können.

 

Ja, wenn man lebt wie ein Tier mag das moeglich sein. Wenn ich in Vietnam in den Big Cr oder Coop gehe, dann kosten mich Lebensmittel gut doppelt so viel wie in Deutschland. Und da kaufen nur Vietnamesen ein, einen Ausländer sehe ich da kaum. In China kannst du zum Aldi oder Lidl Preis gerne auch noch den Faktor 3 drauf packen so teuer ist das. Geh einfach mal auf die Website, du wirst erstaunt sein wie teuer alles ist m Vergleich zu den Discountern in Europa.

 

Cityshop China

http://www.cityshop.com.cn/

 

Coop Vietnam:

http://www.co-opmart.com.vn/

 

Beispiel Milch:

 

Ein Liter Milch kostet in Deutschland 55 Cent.

 

Im Cityshop in China kostet der Liter Milch (die billigste) 10 RMB. Das sind 1,36 Euro. Fuer China geradezu unglaublich billig, oft ist keine Milch unter 20RMB verfügbar.

 

Im Coop in Vietnam kostet der Liter Milch im Angebot 31.500 Dong. Das ist 1,25 Euro.

 

Wohnungen die du sagst "fast so viel wie in D kosten" sind meist der allerletzte Dreck. Ohne Doppelverglasung, viel Krach, kein Ofen, keine Spuehlmaschine,.....

 

Meine Wohnung kostet ein Vermoegen pro Monat, aber in D wuerde ich so nicht leben wollen. Hinzu kommen da so nette Dinge die man in Deutschland nicht braucht wie Kabelanschluss, VPN, Trinkwasser aus Flaschen, Luftreiniger, Heizkosten die einen fast bewusstlos werden lassen (geht alles durch die tolle Isolierung raus), hohe Preise für Lebensmittel (den Dreck von der Straße esse ich noch nicht mal geschenkt),.... Oder bekommst du den deutschen Supermarktpreis irgendwo in Vietnam oder China? Das würde ich gerne sehen, ein Stückchen Butter kostet in Shanghai mal schlappe 4 Euro.

Dazu muss man Bankkosten bezahlen, ein Auto anmelden kostet 10.000 Euro, Ausgehen ist unbezahlbar teuer (in Vietnam ist es aber zugegeben günstig),......

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Brzelius

Ok, das geht mir jetzt zu weit vom Thema ab. Während dem Studium hab ich die ersten Jahre Mist mit meiner Freizeit gebaut, das ist aber auch 10-15 Jahre her, ich hab mich einfach verändert. Und dass in Asien Kuhmilch und Milchprodukte sauteuer sind, ist ja klar, da trinkt ja auch kein Schwein Milch, die Laktoseintoleranzrate bei Erwachsenen ist da 90+%. Wird dort einfach nicht in so großem Maßstab wie bei uns produziert. Wer in Indien oder China oder Vietnam Kuhmilch, Vollkorndinkelbrot und importierte Nutella und Fleischkonserven kaufen muss, und den Lebensmitteln, von denen sich dort zwei Milliarden Menschen ernähren, grundsätzlich misstraut, verdient m.E. kein Mitleid.

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Brzelius

Auf Anfrage bei der Consorsbank kann man zwar nicht gleichzeitig das Trader-Konto (4,95 € pro Trade für 12 Monate) und das "hoch"verzinste Tagesgeldkonto bei Depotübernahme haben, aber der Tip am Telefon war, dass ich jetzt ein Trader-Konto eröffnen könnte und das dann zeitlich noch für die momentan laufende Bestandskundenaktion reicht, bei der man ein Depot übernehmen kann und dann immerhin bis Ende 2015 die 3% Zinsen auf dem Tagesgeldkonto erhält. Da ich dieses Depot aber auf mich und meine Frau laufen lassen will, ist die Eröffnung etwas langwieriger, dann wird's schon knapp. Außerdem hab ich jetzt schon das Depot bei der Aktionärsbank (mit dem echt schicken, praktischen Interface, wie gesagt), und für die 1 € Ersparnis pro Trade für ein Jahr lohnt sich der Aufwand natürlich nicht.

 

Meine ETF-Auswahl ist jetzt nach weiteren Recherchen folgende, und dabei bin ich primär nach Steuereinfachheit, dann eher nach der Tracking-Differenz (wie von Holzmeier in seinem Thread herausgearbeitet) als nach TER und schließlich nach thesaurierend (weil Steuerfreibetrag schon größtenteils durch 3%-Tagesgeldkonto und alten Bausparvertrag aufgefressen wird), Breite des Index, Größe und Dauer des Fonds (weil als Langfrist-Anlage geplant) gegangen:

 

- ComStage MSCI USA TRN UCITS ETF I, steuereinfacher Thesaurier mit breitem Index, ziehe ich dem MSCI NA-Comstage vor, weil mit 669 Mio. € deutlich höheres Volumen und mit 0,1% statt 0,25% TER auch da besser. TD ist bei beiden 0%. Der HSBC auf den MSCI USA hat eine bessere TD, die aber stark schwankt, geringeres Volumen, besteht kürzer und ist ausschüttend. Der Source ETF mit der netten TD von -0,3% hat 0,3% TER und mit 210 Mio. € auch für die USA ein geringes Volumen.

 

- iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE), breitester europäischer Index (außer mit SC), Fondsdomizil in Deutschland und damit dauerhaft steuereinfach, sehr viel verwaltetes Vermögen mit 3.696 Mio. €, besteht schon sehr lange, recht niedrige TER mit 0,2% und mit 0,04% gute TD. Leider ausschüttend. Steuereinfache Thesaurier gibt's hier nicht so viele, die Comstage auf STOXX Europe 600 und MSCI Europe haben leider ein geringes Volumen.

 

- ComStage MSCI Pacific TRN UCITS ETF I, weil ich einfach keine gute Alternative finde. Wenn ich aus Pacifix ex Japan und Japan zusammenstelle, bekomme ich noch kleinere Fonds mit nicht wirklich besserer TD.

 

- Lyxor UCITS ETF (FCP) MSCI Emerging Markets C-EUR oder ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF I, wobei der Comstage eine deutlich bessere TER (0,25% vs. 0,55%) und TD (0,5% vs. 0,92%) hat. Der Lyxor hat aber mit 1.121 vs. 45 Mio. € ein viel größeres Volumen und besteht auch länger... hier bin ich mir am unsichersten. Dem db x-trackers traue ich nicht, weil die schon ein paar von steuereinfach auf steuerhässlich umgebaut haben.

 

Würde mich noch über Kommentare dazu freuen. Wie wichtig schätzt ihr Größe und Dauer ein? In ein oder zwei Tagen kaufe ich sie dann.

 

 

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freesteiler

Was hältst du statt MSCI USA vom HSBC S&P 500 (A1C22M )? Mit TER 0,09 gibt es nicht viel günstigeres, und soviel nehmen sich die Indizes nicht.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

- ComStage MSCI USA TRN UCITS ETF I, steuereinfacher Thesaurier mit breitem Index, ziehe ich dem MSCI NA-Comstage vor, weil mit 669 Mio. € deutlich höheres Volumen und mit 0,1% statt 0,25% TER auch da besser. TD ist bei beiden 0%. Der HSBC auf den MSCI USA hat eine bessere TD, die aber stark schwankt, geringeres Volumen, besteht kürzer und ist ausschüttend. Der Source ETF mit der netten TD von -0,3% hat 0,3% TER und mit 210 Mio. € auch für die USA ein geringes Volumen.

 

Ich finde den hier ja nicht schlecht:

 

Source S&P 500 UCITS ETF (DE000A1JM6F5) TER 0,05 % (synthetisch - thesaurierend - Domizil Irland) TD -0,18 % Volumen 1.636,26 Mio USD

 

- Lyxor UCITS ETF (FCP) MSCI Emerging Markets C-EUR oder ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF I, wobei der Comstage eine deutlich bessere TER (0,25% vs. 0,55%) und TD (0,5% vs. 0,92%) hat. Der Lyxor hat aber mit 1.121 vs. 45 Mio. € ein viel größeres Volumen und besteht auch länger... hier bin ich mir am unsichersten. Dem db x-trackers traue ich nicht, weil die schon ein paar von steuereinfach auf steuerhässlich umgebaut haben.

 

Bei den EM-Fonds würde ich persönlich zwischen ComStage und db x-trackers schwanken - ich würde auch nicht zwingend davon ausgehen, dass der db-Fonds auf physisch umgestellt wird.

 

Wie wichtig schätzt ihr Größe und Dauer ein?

 

Weniger wichtig.

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Chemstudent

Der Source ETF mit der netten TD von -0,3% hat 0,3% TER und mit 210 Mio. € auch für die USA ein geringes Volumen.

 

Versteh ich nicht. Die TD des Source MSCI USA beträgt doch nicht -0,3%, ist also nicht besser als der Index. Das Gegenteil ist der Fall: Er ist schlechter als der Index. KIID: https://www.source.info/de/downloads/documents/SOURCE_SMSUSA_KIID_DE.pdf

 

- iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE), breitester europäischer Index (außer mit SC), Fondsdomizil in Deutschland und damit dauerhaft steuereinfach, sehr viel verwaltetes Vermögen mit 3.696 Mio. €, besteht schon sehr lange, recht niedrige TER mit 0,2% und mit 0,04% gute TD. Leider ausschüttend. Steuereinfache Thesaurier gibt's hier nicht so viele, die Comstage auf STOXX Europe 600 und MSCI Europe haben leider ein geringes Volumen.

 

Das die TD des ishares niedriger ist als die von ishares verlangten Gebühren liegt einfach daran, dass der ETF Quellensteuererstattungen bekommt. Beim Vergleich mit dem Netto-Dividenden Index ergibt sich also schlichtweg dadurch ein Vorsprung.

Zum Vergleich:

Wertentwicklung Stoxx Europe 600 Netto-Variante im Geschäftsjahr 2013 (von 01.05.2013 bis 30.04.2014): 16,96%

ishares ETFs (mit Quellensteuerrückerstattung!): 17,26%.

Stoxx Europe 600 Brutto Variante erkennt man: 17,59%, Differenz zum ETF: 0,33%-Punkte schlechter als der Index.

 

Die Kosten i.h.v. 0,2% (minimum) zahlst du also trotzdem jedes Jahr.

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Brzelius

Was hältst du statt MSCI USA vom HSBC S&P 500 (A1C22M )? Mit TER 0,09 gibt es nicht viel günstigeres, und soviel nehmen sich die Indizes nicht.

 

Der ist leider ausschüttend. Das wollte ich initial für einen Teil der ETFs, aber durch das Tagesgeldkonto mit 3% Zinsen sind schon knapp 600 Euro Sparerpauschbetrag weg und durch den Bausparvertrag nochmal etwa dasselbe, bleibt nicht viel übrig, also lieber thesaurierende, steuereinfache ETFs (ausländisches Domizil, ohne ausschüttungsgleiche Erträge).

 

- ComStage MSCI USA TRN UCITS ETF I, steuereinfacher Thesaurier mit breitem Index, ziehe ich dem MSCI NA-Comstage vor, weil mit 669 Mio. € deutlich höheres Volumen und mit 0,1% statt 0,25% TER auch da besser. TD ist bei beiden 0%. Der HSBC auf den MSCI USA hat eine bessere TD, die aber stark schwankt, geringeres Volumen, besteht kürzer und ist ausschüttend. Der Source ETF mit der netten TD von -0,3% hat 0,3% TER und mit 210 Mio. € auch für die USA ein geringes Volumen.

 

Ich finde den hier ja nicht schlecht:

 

Source S&P 500 UCITS ETF (DE000A1JM6F5) TER 0,05 % (synthetisch - thesaurierend - Domizil Irland) TD -0,18 % Volumen 1.636,26 Mio USD

 

Hm, wenn die TD stimmt, ist das wahrscheinlich besser als der Comstage - niedrigere TER, bessere TD, höheres Volumen, und zusätzlich hab ich dann eine Fondsgesellschaft mehr im Portfolio statt 2x Comstage. MSCI USA vs S&P 500 schenkt sich ja nicht viel. Aber Holzmeier hat in seinem Thread ausgerechnet, dass er eine TD von 0,05%, nicht -0,18% seit 2011 hat. Wenn ich hier in der KIID nachgucke, seh ich auch 0,2%, 0,05%, -0,1% für 2011-2013 für durchschnittlich 0,05%, wie kommst du auf -0,18%? Aktuelle Kurse für die letzten 12 Monate verglichen mit dem Index?

 

 

- Lyxor UCITS ETF (FCP) MSCI Emerging Markets C-EUR oder ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF I, wobei der Comstage eine deutlich bessere TER (0,25% vs. 0,55%) und TD (0,5% vs. 0,92%) hat. Der Lyxor hat aber mit 1.121 vs. 45 Mio. € ein viel größeres Volumen und besteht auch länger... hier bin ich mir am unsichersten. Dem db x-trackers traue ich nicht, weil die schon ein paar von steuereinfach auf steuerhässlich umgebaut haben.

 

Bei den EM-Fonds würde ich persönlich zwischen ComStage und db x-trackers schwanken - ich würde auch nicht zwingend davon ausgehen, dass der db-Fonds auf physisch umgestellt wird.

 

Dann lieber Comstage, vor allem, wenn Größe und Dauer nicht so wichtig sind für die Rentabilität und Stabilität eines ETF. db x-trackers hat zwar das riesige Volumen, aber mit 0,65% vs. 0,25% viel schlechtere TER und auch schlechtere TD. Und auch wenn es nicht so wahrscheinlich ist, dass EM auf physisch umgestellt wird, sind sie mir auf Anhieb unsympathisch, weil sie so vielen Privatanlegern fröhliche Extrastunden mit der Steuererklärung beschert haben (oder Verluste beim Umschichten auf andere ETFs).

 

Der Source ETF mit der netten TD von -0,3% hat 0,3% TER und mit 210 Mio. € auch für die USA ein geringes Volumen.

 

Versteh ich nicht. Die TD des Source MSCI USA beträgt doch nicht -0,3%, ist also nicht besser als der Index. Das Gegenteil ist der Fall: Er ist schlechter als der Index. KIID: https://www.source.i...USA_KIID_DE.pdf

 

Ja, das versteh ich ehrlich gesagt auch nicht. Laut KIID (dein Link gibt grad einen Fehler, hab eine hoffentlich identische hier gefunden) hatte der Source ETF eine TD von 0,39%, 0,35%, 0,35% und 0,09% 2010-2013, im Schnitt also bisher 0,295%. In Holzmeiers Thread aber hat er ihn mit -0,4%, -0,4%, -0,4% und -0,1% für -0,3% im Schnitt angegeben, und der ging angeblich auch nach den KIIDs. Hat Holzmeier einfach gerundet und die Vorzeichen verwechselt bzw. die Farben in der KIID? Naja, wollte den Source ETF sowieso nicht kaufen.

 

- iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE), breitester europäischer Index (außer mit SC), Fondsdomizil in Deutschland und damit dauerhaft steuereinfach, sehr viel verwaltetes Vermögen mit 3.696 Mio. €, besteht schon sehr lange, recht niedrige TER mit 0,2% und mit 0,04% gute TD. Leider ausschüttend. Steuereinfache Thesaurier gibt's hier nicht so viele, die Comstage auf STOXX Europe 600 und MSCI Europe haben leider ein geringes Volumen.

 

Das die TD des ishares niedriger ist als die von ishares verlangten Gebühren liegt einfach daran, dass der ETF Quellensteuererstattungen bekommt. Beim Vergleich mit dem Netto-Dividenden Index ergibt sich also schlichtweg dadurch ein Vorsprung.

Zum Vergleich:

Wertentwicklung Stoxx Europe 600 Netto-Variante im Geschäftsjahr 2013 (von 01.05.2013 bis 30.04.2014): 16,96%

ishares ETFs (mit Quellensteuerrückerstattung!): 17,26%.

Stoxx Europe 600 Brutto Variante erkennt man: 17,59%, Differenz zum ETF: 0,33%-Punkte schlechter als der Index.

 

Die Kosten i.h.v. 0,2% (minimum) zahlst du also trotzdem jedes Jahr.

 

Ich verstehe nicht ganz, was das jetzt heißt. Den Brutto-Index kann man ja nie richtig nachbilden, oder? Die TD sollte doch trotzdem der beste Vergleichswert mit der TD der anderen ETFs auf den Stoxx Europe 600 sein?

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Bezüglich TD (2014 YTD vom 30.11.2014) vom Source S&P 500 ETF:

 

SOURCE_SPXS_FACTSHEET_DE_0.pdf

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CHX

Dann lieber Comstage, vor allem, wenn Größe und Dauer nicht so wichtig sind für die Rentabilität und Stabilität eines ETF. db x-trackers hat zwar das riesige Volumen, aber mit 0,65% vs. 0,25% viel schlechtere TER und auch schlechtere TD. Und auch wenn es nicht so wahrscheinlich ist, dass EM auf physisch umgestellt wird, sind sie mir auf Anhieb unsympathisch, weil sie so vielen Privatanlegern fröhliche Extrastunden mit der Steuererklärung beschert haben (oder Verluste beim Umschichten auf andere ETFs).

 

Im Gegenzug verzichtet db x-trackers im Vergleich zu ComStage auf Wertpapierleihe bezüglich ihres Substitute Baskets (was allerdings auch nicht für alle Ewigkeit in Stein gemeißelt ist).

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Chemstudent

Ja, das versteh ich ehrlich gesagt auch nicht. Laut KIID (dein Link gibt grad einen Fehler, hab eine hoffentlich identische hier gefunden) hatte der Source ETF eine TD von 0,39%, 0,35%, 0,35% und 0,09% 2010-2013, im Schnitt also bisher 0,295%. In Holzmeiers Thread aber hat er ihn mit -0,4%, -0,4%, -0,4% und -0,1% für -0,3% im Schnitt angegeben, und der ging angeblich auch nach den KIIDs. Hat Holzmeier einfach gerundet und die Vorzeichen verwechselt bzw. die Farben in der KIID? Naja, wollte den Source ETF sowieso nicht kaufen.

 

Ich nehme an, Holzmeier hat hier schlichtweg die Vorzeichen vertauscht.

 

Ich verstehe nicht ganz, was das jetzt heißt. Den Brutto-Index kann man ja nie richtig nachbilden, oder? Die TD sollte doch trotzdem der beste Vergleichswert mit der TD der anderen ETFs auf den Stoxx Europe 600 sein?

 

Ich will darauf hinaus, dass in diesem Forum der Fehler begangen wird, die TD als "guten" Kostenmaßstab anzusehen. (spätestens bei ETFs, die ihren Index outperformen sollte klar sein, dass die TD offenkundig die wahren Kosten gar nicht angeben kann. Die KAG schenkt einem nämlich kein Geld ;) ).

 

Es ist immer wichtig zu trennen, was von der TD wirklich Kosten sind, und was Erträge durch z.B. Wertpapierleihe, Quellensteuerrückerstattung, Swap-Risiko etc. So lässt sich einschätzen, wie fair das Produkt ist.

 

Die TD sollte nicht als Ersatz für die TER (die anders als die TD tatsächlich eine Kostenquote darstellt!) betrachtet werden, sondern in Kombination zu ihr. Größere Abweichungen der TD von der TER deuten häufig auf Zusatzrisiken oder die Wahl einer falschen benchmark (auch die Wahl einer Benchmark, die mit höheren Steuerbelastungen rechnet als tatsächlich für das Produkt anfällt ist letztlich falsch.)

Wären die KAGs wirklich mal fair, würden sie gleich im KIID oder Factsheet erklären, wie sich der Unterschied zwischen Benchmark und Fonds zusammensetzt. Und zwar in die jeweiligen Punkte auf der Kosten, sowie auf der Ertragsseite. Aber diese Transparenz wird's wohl nie geben. (HSBC gibt aber z.B. bisweilen in Jahresberichten begründungen an)

 

Für den Anleger ist hier im konkreten Fall interessant zu wissen, was nur für sein Produkt vorliegt, insb. bei ishares. Resultiert die Abweichung der TD zur TER z.B. auf Wertpapierleihe (wodurch bei ishares i.d.R. die Kosten sogar steigen), oder liegt's einfach nur an Quellensteuern. Für den Stoxx Europe 600 ist es vorallem letzteres, und damit z.b. abhängig von der höhe der Dividendenzahlungen.

:)

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Brzelius

Bezüglich TD (2014 YTD vom 30.11.2014) vom Source S&P 500 ETF:

 

SOURCE_SPXS_FACTSHEET_DE_0.pdf

Ah, danke. Also einfach aktuellere Daten. Ich hab jetzt diesen ETF für NA gekauft. Für Stoxx Europe 600 den iShares und für MSCI EM und MSCI Asia/Pacific jeweils Comstage. Als nächstes beantrage ich diese Woche noch bei der Consorsbank die Depotübernahme von Flatex.

 

 

Dann lieber Comstage, vor allem, wenn Größe und Dauer nicht so wichtig sind für die Rentabilität und Stabilität eines ETF. db x-trackers hat zwar das riesige Volumen, aber mit 0,65% vs. 0,25% viel schlechtere TER und auch schlechtere TD. Und auch wenn es nicht so wahrscheinlich ist, dass EM auf physisch umgestellt wird, sind sie mir auf Anhieb unsympathisch, weil sie so vielen Privatanlegern fröhliche Extrastunden mit der Steuererklärung beschert haben (oder Verluste beim Umschichten auf andere ETFs).

 

Im Gegenzug verzichtet db x-trackers im Vergleich zu ComStage auf Wertpapierleihe bezüglich ihres Substitute Baskets (was allerdings auch nicht für alle Ewigkeit in Stein gemeißelt ist).

 

Wenn man durch Wertpapierleihe eine bessere TD hat, warum nicht... allerdings kann ich das Risiko dadurch natürlich nicht gut abschätzen. Vielleicht haben wir beim nächsten größeren Crash die Arschkarte, wenn die Kontrahenten massenhaft ausfallen. Was würde dann eigentlich passieren? ETF-Kurs verliert einfach gegenüber dem Index oder die Fondsgesellschaft stellt ihn vielleicht sogar ein oder was ganz anderes?

 

Ich will darauf hinaus, dass in diesem Forum der Fehler begangen wird, die TD als "guten" Kostenmaßstab anzusehen. (spätestens bei ETFs, die ihren Index outperformen sollte klar sein, dass die TD offenkundig die wahren Kosten gar nicht angeben kann. Die KAG schenkt einem nämlich kein Geld ;) ).

 

Es ist immer wichtig zu trennen, was von der TD wirklich Kosten sind, und was Erträge durch z.B. Wertpapierleihe, Quellensteuerrückerstattung, Swap-Risiko etc. So lässt sich einschätzen, wie fair das Produkt ist.

 

Die TD sollte nicht als Ersatz für die TER (die anders als die TD tatsächlich eine Kostenquote darstellt!) betrachtet werden, sondern in Kombination zu ihr. Größere Abweichungen der TD von der TER deuten häufig auf Zusatzrisiken oder die Wahl einer falschen benchmark (auch die Wahl einer Benchmark, die mit höheren Steuerbelastungen rechnet als tatsächlich für das Produkt anfällt ist letztlich falsch.)

Wären die KAGs wirklich mal fair, würden sie gleich im KIID oder Factsheet erklären, wie sich der Unterschied zwischen Benchmark und Fonds zusammensetzt. Und zwar in die jeweiligen Punkte auf der Kosten, sowie auf der Ertragsseite. Aber diese Transparenz wird's wohl nie geben. (HSBC gibt aber z.B. bisweilen in Jahresberichten begründungen an)

 

Für den Anleger ist hier im konkreten Fall interessant zu wissen, was nur für sein Produkt vorliegt, insb. bei ishares. Resultiert die Abweichung der TD zur TER z.B. auf Wertpapierleihe (wodurch bei ishares i.d.R. die Kosten sogar steigen), oder liegt's einfach nur an Quellensteuern. Für den Stoxx Europe 600 ist es vorallem letzteres, und damit z.b. abhängig von der höhe der Dividendenzahlungen.

:)

 

Vielen Dank für die gute Erklärung. Ich mag dieses Forum.

 

Vielen Dank an alle, die hier beigetragen und geholfen haben, vor allem auch an Licuala und Sapine - sowie kleinerfisch für die Idee mit dem 3%-Tagesgeldkonto. Ich habe nochmal enorm viel gelernt, seit ich vor sechs Wochen diesen Thread eröffnet habe. Das www bietet wirklich fantastische Möglichkeiten; kaum etwas, das man inzwischen nicht völlig kostenlos lernen kann, wenn man die Zeit und den Verstand dazu aufbringt, und dazu meist noch mit besseren Quellen, breiter und aktueller, als es früher über die lokale Bibliothek oder Schulen möglich war. Wer hätte sich vor wenigen Jahrzehnten so etwas erträumt (außer William Gibson)?

 

 

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Holzmeier
· bearbeitet von Holzmeier

Ja, das versteh ich ehrlich gesagt auch nicht. Laut KIID (dein Link gibt grad einen Fehler, hab eine hoffentlich identische hier gefunden) hatte der Source ETF eine TD von 0,39%, 0,35%, 0,35% und 0,09% 2010-2013, im Schnitt also bisher 0,295%. In Holzmeiers Thread aber hat er ihn mit -0,4%, -0,4%, -0,4% und -0,1% für -0,3% im Schnitt angegeben, und der ging angeblich auch nach den KIIDs. Hat Holzmeier einfach gerundet und die Vorzeichen verwechselt bzw. die Farben in der KIID? Naja, wollte den Source ETF sowieso nicht kaufen.

 

Ich nehme an, Holzmeier hat hier schlichtweg die Vorzeichen vertauscht.

 

ja, hat er ... Die Graphik in der KIID ist allerdings auch ungluecklich gemacht: In der Unterschrift steht der Index links, der Fonds rechts. In der Graphik selbst ist es genau umgekehrt. Werde es in der Tabelle gleich korrigieren.

In solchen Faellen bitte kurze Info, z.B. per PN an mich. Habe diesen Post hier eher durch Zufall gefunden ...

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chanelly65

Ich habe alles mal quer gelesen und viele der beschriebenen Lernerfahrungen in den letzten Wochen selber gemacht. Ich habe entschieden, mir das Leben einfach zu machen und nur - auch wenn das langweilig ist - auf steuereinfache ETFs zu setzen. Meine kleine Auswahl habe ich dann bei comdirekt in einen Sparplan bekommen und einen einzigen Nicht, meinen "Joker" (iSares NASDAQ 100), der läuft dann über sbroker (Sparkasse).

Daneben habe ich zwei klassische aktive Fonds bei Ökoworld (Ökovision Classic) und DWS. Sicherheitsorientiert überlege ich noch, einen Sparplan auf easyfolio70 anzulegen und meine Vermögensberaterin bei der dvag ist auch noch am Suchen, was sie mir denn in der "Mercedes-Klasse" der aktiv gemanagten Fonds empfehlen könnte.

Insgesamt eine Sparsumme von ca. 750 Euro pro Monat, auch mit dem Ziel, in 15 Jahren (dann bin ich 65) auskömmlich (plus Beamtenpension) in den Ruhestand gehen zu können. Private Pflegezusatzversicherung bei Deutsche Familienversicherung kann ich empfehlen. Aber im beschriebenen Fall bei so viel Vermögen evtl. nicht nötig. Dann kann man die 24-Stunden-Pflegekraft (bereits bei Pflegestufe 0 mit Demenz erforderlich!) sicherlich aus der Portokasse zahlen.

Beim Lesen all der Dinge am Anfang habe ich selber resümiert: Lebensziele zu haben ist gut (ich hätte, wenn so ausgestattet) zunächst in eine Immobilie investiert. Aber: Das Leben ist auch schön. Wer sagt denn, dass Du das Geld in 15 Jahren ausgeben kannst, ob Du gesund bist, Deine Familie mitspielt, Du hoffentlich ununterbrochen und hoch bezahlt erwerbstätig bist und bleiben wirst? Alles auf später zu verschieben und das Leben jetzt zu verpassen oder auf alles zu verzichten, das wäre nicht so mein Ding.

Ach so: Für den Fall einer Scheidung wichtig und zur Absicherung der Ehefrau mal die Frage, ob alle Geldanlagen auf Euer beider Namen laufen und ein Testament/Erbvertrag auf Gegenseitigkeit besteht? Sonst erben die Kinder kräftig mit und da Deine Frau ja anscheinend gering und in Teilzeit verdient, ist diese Frage zentral. Kompliziert wird es bei einem potenziellen Vermögensausgleich. Besser wäre, jetzt, wenn die Ehe gut läuft, alles einvernehmlich zu regeln, denn bei Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf. Ich erlebe derzeit im Freundeskreis eine krasse Vermögensauseinandersetzung. Das ist nicht vergnüngungssteuerpflichtig!

Ich selber habe immer vollzeit gearbeitet und gut verdient (A 15 im öff. Dienst). Dadurch, dass ich im Haus meines damaligen Mannes 20 Jahre lang "mietfrei" gewohnt habe, habe ich Geld in die Kinderbetreuungskosten und Haushaltsführung gesteckt, aber selber NICHTS auf die hohe Kante gelegt. Nach 20 Jahren dann alles vorbei, auf den Versorgungsausgleich haben wir verzichtet, weil ich ja immer gearbeitet hatte und er sein Immobilien- und Kapitalvermögen per Ehevertrag aus dem Zugewinn rausgehalten hat. Bei meiner zweiten Ehe jetzt werde ich die "ersparte" Miete in Höhe von 750 bis 1000 Euro monatlich gut anlegen. Das Vermögen steht lt. Vertrag mir alleine zu für den worst case einer Trennung. Falls wir lange und glücklich zusammen leben und alt werden, dann wird der jetzt verabredete Ehe- und Erbvertrag (der wiederum Immobilien- und Kapitalvermögen des Ehemannes vor die Klammer zieht) revidiert und 50/50 für alles gemacht. Das halte ich für mehr als fair und auf Augenhöhe.

Also wichtig mehr denn je, dass Frauen sich mit Fragen der Altersvorsorge und Absicherung in Ehe/Beziehung befassen, sonst ist Altersarmut vorprogrammiert!

Fazit hier: Ich habe noch einiges aus der Diskussion hier gelernt und vor dem Hintergrund meiner Lernerfahrungen reflektiert. Da sollte mal jemand ein Buch drüber schreiben. Die null-acht-Fünfzehn Informationen in den Büchern und Zeitschriften zu Geldanlage in ETFs behandeln das nämlich nicht!

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west263

Möchtest Du darüber noch diskutieren oder hat die DVAG schon alles für dich eingetüttet?

wenn ja

 

Meine kleine Auswahl habe ich dann bei comdirekt in einen Sparplan bekommen

Was hast Du denn heraus gesucht?

 

Daneben habe ich zwei klassische aktive Fonds bei Ökoworld (Ökovision Classic) und DWS

Was versprichst Du dir davon?

 

Sicherheitsorientiert überlege ich noch, einen Sparplan auf easyfolio70 anzulegen

Was ist denn an einer 70% Aktien und 30% Anleihen Verteilung Sicherheitsorientiert? und erst Recht im Alter von 50 Jahren.

 

meine Vermögensberaterin bei der dvag ist auch noch am Suchen, was sie mir denn in der "Mercedes-Klasse" der aktiv gemanagten Fonds empfehlen könnte

Wofür brauchst Du eine Vermögensberaterin, wenn Du die anderen Wertpapiere selber verwaltest? Ich hoffe, Du erwartest nicht von der DVAG Verkäuferin den 1 Million Tipp. Mich würde schon mal interessieren, was die "Mercedes-Klasse" der aktiv gemanagten Fonds" ist.

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Brzelius

Daneben habe ich zwei klassische aktive Fonds bei Ökoworld (Ökovision Classic) und DWS. Sicherheitsorientiert überlege ich noch, einen Sparplan auf easyfolio70 anzulegen und meine Vermögensberaterin bei der dvag ist auch noch am Suchen, was sie mir denn in der "Mercedes-Klasse" der aktiv gemanagten Fonds empfehlen könnte.

Ich bin wie west263 auch etwas skeptisch, warum hier passive und aktive Fonds gemischt werden. Man sollte sich für eine Strategie entscheiden - für mich klar passive Fonds. Vermögensberater (wie mein Vater) bekommen einfach große Tabellen mit den besten Fonds der letzten Jahre geliefert, auch deine Vermögensberaterin wird sich daraus etwas aussuchen, was bisher gut lief (und ihr wahrscheinlich eine gute Provision bringt). Zu aktiven Fonds gibt es viele Studien, u.a. welche, die zeigen, dass es keine Korrelation zwischen dem bisher und zukünftigen Abschneiden im Vergleich zum Gesamtmarkt gibt. Im Prinzip läuft es bei aktiven Fonds so: 1. Es werden massenhaft neue aufgelegt. 2. Die vielen wenig erfolgreichen werden kommentarlos untergehen. 3. Die paar, die trotz der hohen Kosten den Markt schlugen, werden beworben und sammeln hohe Investitionssummen ein. 4. Fast alle gehen in den nächsten Jahren unter. 5. Ganz wenige bleiben übrig, die auch nach vielen Jahren besser als der Markt liefen. Das ist dann wohl die "Mercedes-Klasse". Die schon anfangs zu finden, ist ein reines Glücksspiel. Stattdessen kann man auch gleich in der Lotterie teilnehmen, halte ich jetzt aber nicht für eine valide Anlagestrategie.

 

Ach so: Für den Fall einer Scheidung wichtig und zur Absicherung der Ehefrau mal die Frage, ob alle Geldanlagen auf Euer beider Namen laufen und ein Testament/Erbvertrag auf Gegenseitigkeit besteht? Sonst erben die Kinder kräftig mit und da Deine Frau ja anscheinend gering und in Teilzeit verdient, ist diese Frage zentral.

Keine Angst um meine Frau, fast alle Anlagen laufen auf uns beide (Konten, Depots) oder meine Frau ist als Begünstigte im Todesfall angegeben (Kapital-LV, Rentenversicherungen). Wir haben einen Ehevertrag mit Zugewinngemeinschaft, nur die Immobilien-GbR meiner Familie ist ausgeschlossen. Abgesehen davon haben wir uns bisher noch nicht ein einziges Mal gestritten und sind am glücklichsten, wenn wir jede freie Minute zusammen sein können. Und sehr wichtig: Wir haben beide dasselbe Ziel, was die Finanzen angeht.

 

Aber: Das Leben ist auch schön. Wer sagt denn, dass Du das Geld in 15 Jahren ausgeben kannst, ob Du gesund bist, Deine Familie mitspielt, Du hoffentlich ununterbrochen und hoch bezahlt erwerbstätig bist und bleiben wirst? Alles auf später zu verschieben und das Leben jetzt zu verpassen oder auf alles zu verzichten, das wäre nicht so mein Ding.

Das ist das Problem, das die meisten mit früher finanzieller Unabhängigkeit zu haben scheinen: Warum jetzt für eine unsichere Zukunft zurückstecken? Diese Sichtweise ist in vielerlei Hinsicht beschränkt und falsch. Man muss sich vom philosphischen Standpunkt weiterentwickeln, um das wirklich zu verstehen. Deshalb enthalten die guten personal finance blogs auch viele Beiträge zu philosophischen Themen wie Stoizismus und Glück an sich. Man muss lernen und verstehen, was langfristig glücklich macht: Zeit mit der Familie und Freunden, persönliches Wachstum (das nicht in den engen Grenzen eines bestimmten, spezialisierten Berufs stattfinden muss), das Angehen und Überwinden von immer neuen Herausforderungen. (In der höchsten Stufe kann man höchstes persönliches Glück nur aus sich heraus erzeugen, ohne abhängig von irgendetwas anderem zu sein, aber darum gehe es hier nicht.) Schlussendlich heißt das, dass das Erschaffen von Werten und Dingen sowie soziale Interaktion langfristig glücklich machen und der meiste Konsum zwar sehr kurzfristig glücklich, langfristig aber wegen der dann in der Zukunft eingeschränkten finanziellen und zeitlichen Freiheiten unfrei und unglücklich macht. Man gewöhnt sich sehr schnell an ein neues Auto, mehr Wohnraum oder ein schöneres Sofa. Übrig bleibt kein zusätzliches Glück, sondern zusätzliche Belastung. Jede Investition ist ein Geschenk an das zukünftige Ich. Jeder Kauf kurzfristiger Bequemlichkeiten macht langfristig inkompetenter, mit Schwierigkeiten selbst umzugehen, oft körperlich schwächer (wenn man z.B. täglich 10 km mit dem Auto statt dem Fahrrad zur Arbeit fährt) und langfristig kränker und heißt, dass man sein zukünfigtes Ich für kurzfristigen Komfort verarscht.

Jede Investition bedeutet, dass meine gesamte Familie in Zukunft mehr Optionen haben wird, egal was passiert. Wenn ich sterbe, hat halt meine Familie mehr passives Einkommen. Wenn einer von uns schwer krank wird, können wir damit durch das zusätzliche finanzielle Polster viel entspannter umgehen. Wenn das gesamte soziale und finanzielle System kollabiert, haben wir gelernt, mit weniger Konsum auszukommen und mehr zu improvisieren, mehr selbst zu basteln und reparieren und sind insgesamt körperlich adäquater, um mit weniger Komfort zu leben. Es hat einfach nur Vorteile. Wenn erwartungsgemäß alles die nächsten Jahrzehnte ohne größere Katastrophen gut geht, freue ich mich in nicht allzu langer Zeit über komplette Unabhängigkeit und die Freiheit, meine Zeit so zu nutzen, wie ich das für am sinnvollsten halte, was eben auch heißen kann, aber nicht muss, dass ich komplett kündige.

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