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Kolle

BaFin: Bausparkassen sollen teure Altverträge kündigen

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Kolle

Die Finanzaufsicht BaFin drängt die Bausparkassen einem Magazinbericht zufolge, hoch verzinste Bausparverträge mit Altkunden zu kündigen. Die Finanzaufsicht fürchte, dass die in den Verträgen garantierten hohen Guthabenzinsen von 3,5 Prozent und mehr die Bausparkassen in Schieflage bringen könnten. Das berichtet die "Wirtschaftswoche" vorab.

 

Artikel in t-online.de

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Ich frage mich gerade (auch wenn es unwahrscheinlich ist): Ich habe einen BSV mit 2,99% Effektivzins abgeschlossen. Die selber BSK bietet auch verträge um 1,80% Effektivzins an. In der jetzigen Zinslage mag der Vertrag mit 2,99% Zins ggf. nur mäßig attraktiv wirken in ihn Anspruch zu nehmen aber wer sagt mir denn dass in 7 oder 8 Jahren die Bauzinsen nicht wieder bei 5% liegen? Kommt dann die BaFin auch und sagt: Die dürfen gekündigt werden, weil heutzutage sind solche Znsen nicht mehr machbar?

 

P.S.: Bevor wer OT und fragt: Der Vertrag wurde bewusst abgeschlossen um halt dem sehr unwahrscheinlichen Risiko einer Zins"explosion" entgegenzuwirken.

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chart

Ist das nicht toll, die Institute können Verträge kündigen, wenn es ihnen zu teuer wird.

Warum darf ich nicht als Kunde einen Kreditvertrag kündigen ohne Entschädigung, wenn er mir zu teuer wird?

 

Was für eine gerechte Welt.

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Kolle

Für mich käme das sehr ungelegen, da ich meine Bausparguthaben verpfändet habe als Sicherheit für PV-Kredite. Bei einer Kündigung seitens der Bausparkasse müsste das Geld bei der Bank bleiben bzw. Ersatzsicherheiten gestellt werden. Die Kreditzinsen müsste ich weiter bezahlen, für mein Geld aber kaum noch Zinsen erhalten.

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Joseph Conrad

Ich habe über 50k in 3 alten easy-plus Bausparverträgen der Alten Leipziger mit 4% Verzinsung. Das wäre schon ärgerlich. Die Problematik kann ich aber schon nachvollziehen. Es ist ja sozusagen eine "Solidargemeinschaft" aller Bausparer. Wenn aber ein Produkt nicht nur als Darlehen sondern ausdrücklich auch als Zinsanlage beworben wurde, ist eine Kündigung dann nicht doch eine Vertragsbruch ?

 

 

LG Joseph

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Cauchykriterium

Wenn aber ein Produkt nicht nur als Darlehen sondern ausdrücklich auch als Zinsanlage beworben wurde, ist eine Kündigung dann nicht doch eine Vertragsbruch ?

Es gibt wohl unzweifelhaft einen Unterschied zwischen "Beworben" und "Rechtsgrundlage". Wenn es eine rechtlich einwandfreie Möglichkeit gibt, den Vertrag zu kündigen, wird das wohl kein Problem sein, oder?Warum sollte es ein Vertragsbruch sein, nur weil es lustige bunte Faltblätter gab, mit denen man die Leute zur Unterschrift bewegte? Jeder kann ja die Vertragsbedindungen lesen und im Zweifel den Vertrag nicht unterschreiben?

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Holgerli

Wenn aber ein Produkt nicht nur als Darlehen sondern ausdrücklich auch als Zinsanlage beworben wurde, ist eine Kündigung dann nicht doch eine Vertragsbruch ?

Es gibt wohl unzweifelhaft einen Unterschied zwischen "Beworben" und "Rechtsgrundlage". Wenn es eine rechtlich einwandfreie Möglichkeit gibt, den Vertrag zu kündigen, wird das wohl kein Problem sein, oder?Warum sollte es ein Vertragsbruch sein, nur weil es lustige bunte Faltblätter gab, mit denen man die Leute zur Unterschrift bewegte? Jeder kann ja die Vertragsbedindungen lesen und im Zweifel den Vertrag nicht unterschreiben?

 

Gibt es den? Ich wäre mir nicht so sicher.

Hinzu kommt: Jahrzehntelang wurden BSVs mit Wissen der BSKs und der BaFin für andere Zwecke "missbraucht". Oder wollen die uns jetzt erzählen, dass die nicht wussten, dass garnicht für Wohneigentum, sondern für andere Zwecke Geld dort investiert wurde?

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Schildkröte

Also meine letzten beiden Bausparer haben mir die jeweiligen Finanzberater ausschließlich aufgrund meines Wunsches, ein attraktives Zinsprodukt haben zu wollen, zur Unterschrift vorgelegt. Einen der beiden Bausparer (den von der Debeka - 3% Zinsen) habe und bespare ich noch. Ende 2012, kurz bevor die Debeka den 3%er einstampfte, hat mich mein Debeka-Vertreter extra nochmal gefragt, ob ich "noch rechtzeitig die Schäfchen ins Trockene bringen" möchte. Auch wenn eine Kündigung seitens der Bausparkassen rechtens ist, sollten sie sich über den daraus resultierenden Imageschaden im Klaren sein. Im Schadensfall nicht zahlende Versicherer, unrentable Lebensversicherungen und nur auf Provision fixierte Vertriebler haben die Branche schon genug an Ansehen gekostet. Finanzstarke Bausparkassen sollten versuchen, durchzuhalten bis die Zinsen wieder ansteigen. Die Motivation der BaFin für die Empfehlung ist wohl gewesen, einen möglichen Kollaps unter nicht so finanzstarken Bausparkassen zu vermeiden. Sind die Landesbausparkassen das etwa nicht?

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Mal abwarten was passiert. Das sind alles nur Überlegungen. Gegenwärtig ist ja sogar unklar, was die Bausparkassen unter der aktuellen Rechts- und Vertragslage machen dürfen. Die Bandbreite reicht von Kündigungen bei Übersparungen, Kündigungen bei Übersparungen mit Berücksichtigung des Zinsbonus bis zur Kündigung 10 Jahre nach erstmaliger Zuteilung. Was davon (höchstrichterlich) geht, ist noch weitgehend umstritten. Ich könnte mir theoretisch vorstellen, dass all' diese Kündigungsvarianten in einer wirklichen Krise durch gesetzliche Konkretisierung vereinfacht ermöglicht werden. Das würde dann eine Menge Dampf aus dem Kessel nehmen und wäre in einer Krise irgendwie auch noch nachvollziehbar. Die Rendite von (Uralt-)Verträgen darf nicht das ganze Bausparkassensystem zum Einsturz bringen, denn die Alternative wäre für den Sparer auch nicht verlockend: die Auflösung der jeweiligen Bausparkasse und die Einstellung des Geschäftbetriebs.

 

Ich glaube nur: So weit sind wir doch noch lange nicht. Die Bausparkassen machen doch noch Gewinn. Außerdem sind die Kosten der Renditeverträge klar bezifferbar. Dann müssen die Abschlussgebühren neuer Bausparverträge mal hierfür genutzt werden. Die (langfristig) viel größere Gefahr sehe ich in den aktuellen Tarifwerken mit Minidarlehenszinsen. Wenn das Zinsniveau mal wieder bei 5% steht, will doch jeder sein Darlehen. Das kann gar nicht funktionieren: Die Zuteilung erfolgt am St. Nimmerleinstag.

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Kolle

Man kann wohl davon ausgehen, dass der gesetzliche Rahmen neu gestaltet wird. War bei den Lebensversicherungen auch so. Der Staat will nicht in Anspruch genommen werden wenn die Bausparkassen in eine Schieflage geraten.

 

Ohne die staatliche Förderung und ohne die Sparer hätte das ganze Bausparwesen nicht funktioniert. Die Sparer waren hoch willkommen um Bauspardarlehen ausreichen zu können. Dabei mussten die Sparer noch eine Abschlussgebühr bezahlen um überhaupt sparen zu dürfen. Die Zinsen waren zudem geringer als am Kapitalmarkt und nur interessant weil man sich einen Darlehensanspruch zu festen Konditionen sichern konnte.

 

Das waren die Verhältnisse früher. Heute funktioniert das nicht mehr. Beim jetzigen Zinsniveau machen Bausparkassen für niemanden mehr einen Sinn, auch für die Bausparkassen selbst nicht. Ein Relikt aus Hochzinszeiten. Man kann sie getrost einstampfen. Braucht niemand mehr.

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jm2c

Wer prämienbegünstigt ist, wird auf dem freien Markt wohl nicht so schnell Alternativen zum Bausparvertrag finden, Kolle. Kann ja sein, dass WoP und VL Relikte sind, aber solange es die vom Staat noch gibt, nimmt man sie mit (wer kann).

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Holgerli

Das waren die Verhältnisse früher. Heute funktioniert das nicht mehr. Beim jetzigen Zinsniveau machen Bausparkassen für niemanden mehr einen Sinn, auch für die Bausparkassen selbst nicht. Ein Relikt aus Hochzinszeiten. Man kann sie getrost einstampfen. Braucht niemand mehr.

 

In den 60ern und 70ern hiess es, dass alles keinen Sinn macht weil der Atomkrieg kommt

In den 80er hiess es, dass alles keinen Sinn macht wegen der Umweltverschmutzung

In den 90ern hiess es, dass alles keinen Sinn macht wegen der hohen Arbeitslosigkeit

In den 00ern hiess es, jetzt ist alles aus wegen 9/11 und SubPrime.

In den 10ern heisst es, dass die Niedrigzins alles kaputt macht.

In den 20ern heisst es vielleicht, dass alles keinen Sinn macht weil ohne Baussparkassen niemand mehr bauen kann.

 

Oder wie Billiy Joel schon sang: We did'nt start the fire...

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Hallo zusammen!

 

Ich hab' auch zwei Renditebausparer am laufen und falle (momentan) in die von jm2c genannten Gruppen.

Neben recht attraktiven Zinsen bekomme beziehe ich so meine VL und eben zeitweise (solange ich die entsprechenden Bedingungen erfüll[t]e) auch ANSpZ und WoP.

 

Was die 'Rechts- und Vertragslage' (siehe andjessi) angeht, gibt's zumindest bei mir in den Allgemeinen Bausparbedingungen einen Absatz,

der sich mit Änderungen der Bedingungen ohne Einverständnis des Bausparers, aber unter Einverständnis der BaFin beschäftigt.

Ich glaube, dass meine Verträge da kein Einzelfall sind. ;)

Die dort genannten Befugnisse sind ziemlich weitreichend, das fängt schon bei der Verzinsung an und hört bei der Kündigung auf.

 

Theoretisch kann da also annähernd alles Wesentliche nachträglich umgekrempelt werden,

die dort nicht erfassten Paragraphen / Absätze beziehen sich (zumindest bei meinen Verträgen und auf den ersten Blick) hauptsächlich auf Gebühren.

Wie schon oft erwähnt, wird man sich das aber an verschiedenen Stellen dreimal überlegen (müssen).

Ich hoffe, dass es lediglich auf ein Kündigungsrecht seitens der Bausparkassen für übersparte Verträge hinausläuft - wenn denn überhaupt etwas geändert wird.

Gespannt bin ich aber auch auf eventuelle Ergebnisse des im verlinkten Artikel (Danke @Kolle!) genannten möglichen Stresstests, so er denn stattfinden wird.

Grüße,

wpf-leser

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polydeikes

WPF Leser liegt richtig. Im Falle einer Insolvenzvermeidung könnten die Verträge ggf. angepasst werden. Hierfür findet sich in jedem Bausparer ein Par. "Bedingungsänderungen". Von diesen Änderungen sind auch die Zinskonditionen für Darlehen umfasst. Sollte es also zu einer Hochzinsphase kommen, muss man sich keine Illusionen machen, dass man sich ein niedriges Darlehen gesichert hätte.

 

Beispiel: Eine relativ leichte Bedingungsänderung wäre das "Abschaffen eines Bonus" ... auch rückwirkend. Die Voraussetzungen und Modalitäten können mit Einverständnis der Bafin geändert werden.

 

Betroffen sind die Regeln zur Annahme und Erfordernis von Sparzahlungen, Zinsen, Boni, Zuteilung, Darlehensvoraussetzungen und Konditionen, die Auszahlung eines Bauspardarlehens ... diese Teile der Bedingungen können geändert werden.

 

---

 

Eine einseitige Kündigung eines Vertrags hingegen lässt sich nicht so ohne weiteres in die Bedingungen herein schmuggeln. Das hätte keinen Bestand vor Gericht, die Bafin kann das BGB nicht aushebeln. Für eine Kündigung bleiben die gleichen Rechtserfordernisse bestehen, wie bisher.

 

Die Bafin hat nur empfohlen ... aber keinen Rechtsbruch.

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Möglicherweise möchte man allein mit der Diskussion einigen Renditesparern nur etwas Angst machen (Bonuszinsen können entfallen etc,). Vielleicht hilft das schon, denn viele kündigen dann vorsorglich, wenn erstmal ein Stresstest in den Medien ist und der breiten Masse mögliche Konsequenzen klar werden.

 

Wenn dann allerdings wirklich bei nichtübersparten Bausparverträgen eingegriffen würde (ohne wirkliche Not, ohne Insolvenz, ohne dass nicht die Sicherungseinrichtung der Bausparkassen bemüht wird) dann wäre das schon die Begründung einer echten Vertrauenskrise und auch nicht zu rechtfertigen.

 

Wo würdem dann als nächstes geschraubt (Garantiezinsen bei Lebensversicherung, betrieblicher Altersvorsorge und Co, Kürzung der Rentenfaktoren)? Man könnte sich da so einiges einfallen lassen. Sanierungsklauseln gibt es in vielen dieser Verträgen, Gesetzen.

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Kolle

Hier sind die beiden Artikel der Wirtschaftswoche:

 

WIWO

WWO 2

 

Ich habe 5 Bausparverträge im Tarif BS1 bei der Debeka, deshalb schaue ich mir besonders die Geschäftsberichte dieser BSK an. Andere Bausparkassen mit Hochzinstarifen dürften in ähnlichen Problemen stecken. Es kann uns nicht egal sein wenn Bausparkassen in eine Schieflage geraten, in meinem Fall machen die Bausparguthaben ca 75 % des gesamten Geldvermögens aus. Damals verzichtete ich auf Rendite weil Bausparkassen eine große Sicherheit versprachen, nebenbei wollte ich mir die 5 % Darlehenszins sichern für die energetische Sanierung des Hauses, die ich aber nicht mehr in vollem Umfang durchführte. Zum echten Renditesparer wurde ich erst 2012, die neuen Verträge müssen noch etwa 10 Jahre laufen für den größtmöglichen Bonus von 0,6 %. Ich war im Juni 2012 einer der letzten Bausparer mit den alten Konditionen, die noch 35 % Soforteinzahlung gestatteten. Wohlgemerkt, damals wurden sie noch beworben und hatten mich einige Tausender an Abschlussgebühren gekostet. Im Nachhinein nicht die beste Idee ( die Entscheidung für Bausparer und gegen Aktien ist hier nicht die Diskussion :lol:). Bausparer schienen damals zumindest total sicher und berechenbar, das ist es jetzt nicht mehr vollumfänglich gegeben, Panik ist aber nicht angebracht. Bin schon froh Bausparer zu sein und keine Bausparkasse. :blushing:

 

 

Die Debeka-Bausparkasse schreibt in ihrem Halbjahresbericht:

 

Ratingergebnis A-

Ausblick negativ

18.06.2014

 

Debeka Hj-Bericht 2014

 

Hier verlinke ich alle Geschäftsberichte der Debeka: Debeka-Geschäftsberichte

 

Interessant ist die Verteilung der Bausparsaummen im Geschäftsbericht der Bausparkasse 2013 auf Seite 41:

 

post-22756-0-12513300-1418072888_thumb.jpg

 

Da haben nicht wenige Leute mit viel mehr Geld als ich genauso gedacht, die wollten bestimmt auch nicht bauen, sind aber mit Schuld an dem Dilemma der Bausparkassen. So große Verträge hätten die Bausparkassen nicht dulden dürfen, damals hatten sie darum geworben. crying.gif

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Interessanter Ratingbericht. Krass finde ich auch, dass es ja wohl ein paar Spezialisten gegeben hat, die Bausparverträge deutlich > 1 Mio abgeschlossen haben. Eine Badsanierung finanziert man mit so einem Vertrag sicherlich nicht. Vielleicht wollte man sich aber auch nur langfristig die Wohnungsbauprämie sichern ;-)

 

Grundsätzlich mache ich mir bei der Debeka noch vergleichsweise wenig Sorgen. Formal kann die BSK zwar pleite gehen und der Haupteigentümer (Debeka LV) könnte sich verdrücken. Das wäre aber äußerst schlecht für das (Haupt-)Geschäft. Ich denke, dass dann bei einer Schieflage von den Eigentümern Geld in die BSK gepumpt werden würde. Nichtsdestotrotz hat sich die Debeka verzockt. Für unseren Sohn konnte ich im Februar 2013 noch den 3,0 (3,6%) Vertrag abschließen. Das war damals fast konkurenzlos (Kolle kennt die Sparplanalternative ;-). Die Debeka hat ja auch noch jede Menge Verträge mit 4,5% Bonusverzinsung im Bestand (ich meine bis ~ 2006 abschließbar). Die gibt auch keiner freiwillig auf.

 

Größere Sorgen mache ich mir da schon um meine schon mal gerettete Quelle Bausparkasse (jetzt BSQ). Da läuft noch ein Vertrag mit 4,75% Bonuszins. Nochmal retten werden die anderen Bauparkassen diese "geschlossene" Bausparkasse sicherlich nicht.

 

In jedem Fall bin ich auch für einen Stresstest, um sich mal ein genaues Bild machen zu können.

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Kolle

Die Situation bei den Bausparkassen verschärft sich, das kann nicht mehr lange gutgehen.

 

- Aus ehemals Kreditwilligen werden zunehmend Sparer.

- Bauspardarlehen sind jederzeit tilgbar und werden zunehmend abgelöst durch Bankdarlehen.

- Die Bausparkassen müssen den Sparern hohe Zinsen bezahlen, werden ihr eingenommenes Geld aber nicht mehr los.

- Bausparkassen dürfen zwar Kredite ausreichen aber sonst nur sehr eingeschränkt am Kapitalmarkt aktiv werden.

 

Die bisherigen Zuteilungsregeln ( Mindestansparsumme, Mindestwartezeit, Bewertungszahl ) sind nicht im Bausparkassengesetz festgeschrieben. Der nächste Coup wird wohl sein, dass die Bausparkassen mit Zustimmung der BAFIN je nach Tarif auch ohne die bisherigen Mindestbedingungen zuteilen ! Dann haben sie ihre ureigene Verpflichtung gegenüber ihren Kunden erfüllt. Den Lebensversichererungen ist die BAFIN auch entgegen gekommen um die Haftung des Protektors zu begrenzen und eine Kettenreaktion auszuschließen. Bevor der Staat und die Einlagensicherungen gefährdet werden, erwarte ich ein Eingreifen der BAFIN bei den Bausparkassen. Leider, ist aber fast nicht zu vermeiden, das klassische Bausparkollektiv droht wie ein bausparfinanziertes Kartenhaus zusammenzubrechen.

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Kolle

Es gibt einen neuen Ratingbericht der Debeka Bausparkasse:GBB-Rating 12.12.2014 Ratingergebnis A-, Ausblick negativ.

 

Für die lästigen Bausparer wird es ungemütlich ! "Umfangreiche Maßnahmen der Erragsstabilisierung in Umsetzung". Von 126.000 in "enger Vertriebsbegleitung angeschriebe BS1-Kunden gibt es eine Erfolgsquote von 40 % bei Tarifwechsel und Anlagealternativen". "Die weitere Ratingentwicklung bzw. ggfs Stabilisierung des aktuellen Ratings ist dabei entscheidend von der erfolgreichen Umsetzung der Fortsetzerbestands-Maßnahme abhängig".

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Holgerli

Ich hatte es an anderer Stelle schon geschrieben: Aktuell bin ich am überlegen ob ich nicht einen BSV mit 1,87% Effektiv-Zins für in ca. 10 bis 15 Jahren abschließe (Vgl. Aussage der BSV-Werbung). Allerdings frage ich mich mittlerweile sehr ernsthaft ob nicht in 10 oder 15 Jahren das Pendel genau andersrum ausschlägt ala "Wir können ihren 1,87% BSV-Kredit nicht zuteilen weil wir uns selber mit 5 oder 6% rückfinanzieren müssen. Vertrag hin oder her, die BaFin ist auch jetzt wieder auf unserer Seite".

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Kolle

Ich würde keinen Bausparer nur wegen des möglichen Darlehens auf Sicht von 10 bis 15 Jahren auf Vorrat abschließen. Sollte das Zinspendel umschlagen, so muss man mit langen Zuteilungen und hoher Tilgungsleistung rechnen. So wie noch vor einigen Jahren üblich. Schon der lange Zeitraum liegt in einem Bereich wo man eine Immobilie komplett abzahlen kann. Ansparen würde ich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit als die bessere Alternative taxieren. Für mich ist Bausparen nur mit hohem Guthabenzins interessant, aber das wird wohl immer weniger angeboten.

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Ich hatte es an anderer Stelle schon geschrieben: Aktuell bin ich am überlegen ob ich nicht einen BSV mit 1,87% Effektiv-Zins für in ca. 10 bis 15 Jahren abschließe (Vgl. Aussage der BSV-Werbung). Allerdings frage ich mich mittlerweile sehr ernsthaft ob nicht in 10 oder 15 Jahren das Pendel genau andersrum ausschlägt ala "Wir können ihren 1,87% BSV-Kredit nicht zuteilen weil wir uns selber mit 5 oder 6% rückfinanzieren müssen. Vertrag hin oder her, die BaFin ist auch jetzt wieder auf unserer Seite".

 

Dazu benötige die Bausparkasse noch nicht einmal die BaFin. Wenn kein Geld in der Kasse ist, wird nicht zugeteilt. Steht so auch in den Bedingungen. Mit den Niedringzinstarifen legen sich die Bausparkassen das nächste faule Ei ins Nest (nach den Bonusverträgen der 90'er und 00'er Jahre).

 

Was passiert mit den Niedrigszinstarifen, wenn die Zinsen irgendwann wieder bei 5-6% stehen? Fast alle wollen ihr Darlehen. Jeder, der kein Darlehen benötigt, kündigt den Vertrag (weil es für andere Geldanlagen wieder bessere Zinsen gibt), vergebene Darlehen werden nur langsam getilgt (niedrigstmögliche Rate, keine Sonderzahlungen etc.), weil man alternativ besser sparen kann, als eine Darlehn für 1,x % zu tilgen. In so einer Hochzinsphase ist übrigens noch nicht einmal sichergestellt, dass man (vorzeitig) an sein Guthaben kommt.

 

Gab es alles schon mal in der Hochzinsphase Anfang der 80'er. Damals stand BHW für "Bangen, Hoffen, Warten" (auf Zuteilung).

 

Ich rate zur Vorsicht. Keinesfalls sollte man sich auf prognostizierte Auszahlungstermine verlassen. Das Zinsumfeld ist einfach viel zu labil und schwerer denn je vorhersehbar.

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Holgerli

Danke euch beiden. Eure Kommentare haben das ohnehin schon vorhandene latent schlechte Bauch-Gefühl soweit verstärkt, dass das Jucken in den Fingern einen neuen BSV abzuschießen ist gänzlich verschwunden ist. :rolleyes:

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Kolle

Noch 2012 hatte ich mehrere neue Bausparverträge abgeschlossen, jeweils 35 % der Bausparsumme eingezahlt und anfangs hoch bespart. Als mir das dann verwehrt wurde habe ich mit dem Regelsparsatz weitergespart. Zusammen mit den älteren Bausparverträgen besteht ca 80 % meines gesamten Kapitals aus Bausparguthaben.

 

An eine Möglichkeit haben wir bzw. ich noch nicht gedacht: Einstellung des Geschäftsbetriebs einer Bausparkasse. In den ABB der Debeka-Bausparkasse gibt es den Passus §19 (3) -> Debeka-BS1-ABB

 

post-22756-0-96380700-1422797969_thumb.jpg

 

Sobald abzusehen ist, dass das Bauspargeschäft keine Gewinne mehr einfährt bzw. sogar Verluste drohen, werden die Verantwortlichen über eine Geschäftsaufgabe nachdenken. Immerhin muss die BAFIN zustimmen, die würde es aber tun wenn sonst eine Schieflage drohte.

 

Im Nachheinein zweifle ich doch an der Idee alles auf Bausparer zu setzen. An die zwischenzeitliche Performance im Aktienbereich möchte ich gar nicht erst denken und ist im Nachhinein einfach Pech, hätte auch anders verlaufen können. Ich wollte damals nicht spekulieren sondern schlicht Sicherheit und Planbarkeit. Für eine Strategieänderung ist es nun zu spät.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Ich sage es mal so: Ich hoffe, dass die deutschen Banken in so einem Fall ein gesundes Eigeninteresse haben es nicht soweit kommen zu lassen, da Bausparer und Lebensversicherungen neben dem Sparbuch zu den Top3 der deutschen Anlagetypen gehören.

Im Falle der Debeka (meine Familie ist dort mit mehreren LVs vertreten und ich mit einem Pensionsvertrag) hoffe ich mal, dass die ganz genau wissen was passiert wenn die ein Geschäftsfeld so abwickeln: Alle anderen Geschäftsfelder kommen auch ins Wanken. Ich vermute ganz stark, dass es bei den Anlageprodukten zu einem "Banken"run bzw. in diesem Fall zu einem Versicherungsrun kommen wird.

 

Aber andererseits zeigen die Kündigungen von BSVs oder der Sparkasse Ulm bei den Sparverträgen ohne Rücksicht auf die Reputation in der letzten Zeit, dass die Nerven scheinbar blank liegen.

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