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Sparbuechse

Bestehene Riester Fondspolice aus 2002 kündigen?

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polydeikes

Kann ich ebenfalls verstehen und unterschreibe ich in Bezug auf übliche Riestervermittlung (bspw. AK über zig Jahre im Voraus) auch. Somit trifft deine Empfehlung in sicher weit ü90 % der Fälle auch zu.

 

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Aber hier im Kontext der 60 / 180er Konstellationen ...

 

Scheidung > Versorgungsausgleich, geschieht auf dem Vertrag selbst. Wichtigstes Kriterium da, Kompetenz des Anbieters. Fehlt diese, wird es heiter.

 

Arbeitslosigkeit > bis 42 Euro mtl. wird jeder AV Vertrag fortbezahlt. Riester hingegen kann bei Arbeitslosigkeit durch pauschale Zuschüsse unabhängig davon weiter bespart werden, je nach Konstellation den Umständen entsprechend sogar sehr attraktiv. Ich würde fast soweit gehen und behaupten, vor Eintreten einer ggf. längeren Arbeitslosigkeit sind ein kleiner AV Vertrag und Riester ideale Möglichkeiten zum Sozialbetrug.

 

Arbeitslosigkeit II: Oft genug thematisiert, auch bei allen anderen Sparvorgängen kann nicht wie gewohnt gespart werden, wenn kein Geld da ist. Bei Riester könnte man aber sogar Produkte mit Zusatzversicherung wählen, welche bei Arbeitslosigkeit die Beiträge voll weiter bezahlt. Bieten bspw. die R+V zugehörigen Versunternehmen mit passablen Regelungen an ... wenn einem das besonders wichtig wäre.

 

Chronische Krankheit > auch kein Riesterproblem, die Absicherung diesbezgl. ist Risikovorsorge. Riester kann man mit BUZ koppeln, halte ich aber nichts davon.

 

Veränderte Lebenssituation > Zu breiter Begriff. Die Riesterrentabilität kann bei Heirat und Kindern ggf. deutlich sinken, habe ich oft genug gepredigt. Halte ich Riester im Ggs zu bspw. Rürup dennoch für hinreichend flexibel ...

 

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Und bei allen Punkten widerspreche ich dir insofern, dass gerade vor diesen Hintergründen eine angemessene Beratung und Betreuung entscheidend ist.

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ebdem

In der Tat. Und beim VWB gibt es noch den iShares Euro Aggregate Bond ETF im Angebot. Damit kann man sich auch ohne den Arero ein passives Depot aus Aktien und Anleihen zusammenstellen.

 

Wie gesagt, die Unterschiede sind gering. Allein wegen der Fonds würde ich den VWB nicht wählen.

 

Seeing is believing rolleyes.gif, hab mal meine Daten in die Rechner von HUK24 und Cosmosdirekt eingegeben, selbst wenn ich mich 13 Jahre jünger mache und damit den Vertragsstart in 2002 sehr hemdsärmlig simuliere, komme ich bei weitem nicht an den Rentenfaktor, den ich jetzt habe. Bin gespannt, wie AL und Volkswohlbund stehen.

 

Super. Damit ist das Thema vom Tisch :thumbsup:....

 

 

Veränderte Lebenssituation > Zu breiter Begriff. Die Riesterrentabilität kann bei Heirat und Kindern ggf. deutlich sinken, habe ich oft genug gepredigt. Halte ich Riester im Ggs zu bspw. Rürup dennoch für hinreichend flexibel ...

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Und bei allen Punkten widerspreche ich dir insofern, dass gerade vor diesen Hintergründen eine angemessene Beratung und Betreuung entscheidend ist.

 

Veränderte Lebenssituation können auch der Wechsel in die Selbstständigkeit (gezwungener Maßen) oder der Gang ins Ausland sein. Wobei ich das bei einem HRV50 auf Honorarbasis mit einigen Jahren Einzahlung deutlich angenehmer finde als bei einem typischen Riestervertrag von anderen Anbietern.

 

Ja. Die Beratung scheint aber auf dem "freien Markt" im Regelfall nicht statt zu finden. Aus dem Grund könnte auch so etwas wie ein Vorsorgekonto eine spannende Lösung sein. Die Rentenversicherung BW hat dazu etwas entwickelt und in den skandinavischen Ländern scheinen da auch einige interessante Lösungen gefunden worden zu sein.

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tyr

In der Tat. Und beim VWB gibt es noch den iShares Euro Aggregate Bond ETF im Angebot. Damit kann man sich auch ohne den Arero ein passives Depot aus Aktien und Anleihen zusammenstellen.

 

Wie gesagt, die Unterschiede sind gering. Allein wegen der Fonds würde ich den VWB nicht wählen.

Die Fondsauswahl kann sich zudem auch noch über die Jahre ändern, der jetzige Zustand ist ja nur eine Momentaufnahme, während der Riestervertrag ja eigentlich darauf ausgelegt ist, lebenslang zu laufen.

 

Daher würde ich noch viel mehr auf die Vertragsbedingungen schauen: sichere Verrentungsbedingungen, möglichst hohe Flexibilität des Vertrags nach Abschluss, damit man den auch mit hoher Wahrscheinlichkeit bis zur Rente durchhält und eine hohe Garantierente bzw. hoher garantierter Mindestrentenfaktor.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Right.

Und bei einem Versicherungsriester sind die Fonds sowieso nicht entscheidend. Da zählen mehr die von tyr genannten Punkte.

Kann ja auch sein, dass der TO zu einer reinen Versicherungslösung greift, was ich aber persönlich auch nicht würde.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Die Bedingungen wurden mir zugeschickt, ich antworte dennoch im Thread, um keinen logischen Bruch zu produzieren.

 

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Das bestehende Konstrukt stellt die Beitragsgarantie über klassisches Deckungskapital dar. Im Gegensatz zu den meisten moderneren Produkten wird also kein Sicherungsfonds verwendet. Diese Variante ist im Kontext hier von Vorteil, da zum Abschlusszeitpunkt auf das Deckungskapital noch 3,25 % Garantiezins gezahlt wurden. Das macht die Planung des Produkts recht überschaubar.

 

Der "risikolose" Zins aus Sparersicht sind 3,25 %, dieser stellt die Basis für die Berechnung der Beitragsgarantie dar.

 

In Folge kann langfristig gesehen länger und mehr in den Aktienfonds investiert werden, als bei vergleichbaren heutigen Modellen mit 1,25 % Garantiezins. Diese Variante wird heute aber kaum noch angeboten, die Versicherer lagern die Risiken lieber aus, indem bspw. ein dritter Topf in Form eines Wertsicherungsfonds als Teil der Garantiedarstellung verwendet wird.

 

Das heutige Nettopendant in der Funktionsweise wäre die VR3 der Continentale. Bzw. nur der Tarif geht als Nettotarif und funktioniert auf die gleiche Art und Weise. (könnte ich für einen Abschluss Stand heute aber absolut nicht empfehlen)

 

Die Erläuterungen bedingungsseitig finden sich im §3 der Bedingungen.

 

Es wurde früher gern argumentiert, dass diese Konstruktion generell die planbarste Variante wäre, da keine Umschichtungen stattfinden würden. Das ist eine Fehlannahme, die wir auch bedingungsseitig verankert finden. So finden wir im §3 Abs 1 im letzten Satz den Hinweis:

 

"... nicht ausreicht, kann der Restbetrag auch dem Fondsvermögen entnommen werden."

 

Dennoch bewerte ich die Konstruktion im vorliegenden Fall auf Basis des damaligen hohen Rechnungszinses als tendentiell positiv.

 

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Die Verrentungsbedingungen finden sich zunächst im §1 Abs. 5. Die Basis ist der tarifliche Rentenfaktor, was den ursprünglich vereinbarten und im Versicherungsschein dokumentierten Rentenfaktor meint.

 

Diese Grundlagen können geändert werden, aber nur im Rahmen der Spielregeln des §19 Abs. 1. Dabei ist eine nicht vorhersehbare und dauerhafte Änderung des Leistungsbedarfs die Voraussetzung für eine Anpassung. Natürlich war 2002 die neue Sterbetafel ggf. "nicht vorhersehbar" (DAV2004 und darauf basierende Tafeln), das ist aber kein Änderungsgrund. Grundsätzlich ist steigende Lebenserwartung generell nicht unvorhersehbar.

 

Der §19 bleibt zwar eine offene Flanke und der Versicherer könnte ggf. auf dieser Basis Spielchen spielen wollen ... die praktischen Möglichkeiten sehe ich aber als begrenzt an, sofern man um diese Schwachstelle weiss und vor Rentenbezug nachrechnet, ob alles stimmig ist.

 

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altvertrag.jpg

 

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An dieser Stelle bewerte ich nicht die Konstruktion. Es ist nicht ersichtlich, ob es eigentlich überhaupt Riester oder Riester im bAV Mantel ist.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Muster der AL mit 1946

Muster VWB mit 1946

 

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Abweichend können AL mit 60 p.a. und VWB mit 180 p.a. konstruiert werden, was den Vertragswert durch die Kostenersparnis steigert, am RF aber nichts ändert. Für die AL ist dabei die Kundeninfo maßgeblich und transparent, 4,4 % auf die 60 und 3 % auf Zulagen, Zuzahlungen, Überträge usw. ...

 

Beim VWB ist es schwieriger, eine solche Kundeninfo gibt es nicht. Ich muss also beim VWB den ganzen Kladderadatsch erstellen und anhängen sowie ein fiktives Einkommen unterstellen. Das führt zu einigen Abweichungen, erschwert die Vergleichbarkeit und bedingt ein paar fiktive Annahmen (bspw. Ablaufmanagement mit Geldmarktfonds inkludiert, 70/30 Auswahl, Rentenbezug fondsgebunden gewählt statt klassisch ... usw. usf.).

 

Wähle ich fondsgebundenen Rentenbezug, fällt der Garantiezins aus dem garantierten Rentenfaktor raus. Damit komme ich auf unterirdische 25,15 (Beispiel hier). Würde ich hingegen klassischen Rentenbezug wählen, hätte ich 27,96 als GRF.

 

Generell handelt es sich aber natürlich ohnehin um zwei völlig unterschiedliche Produkte.

 

AL = klassisch + Ü in Fonds

VWB = Fondspolice

 

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Kosten VWB ...

 

Zu finden auf Seite 16 für die regulären Beiträge. 7,1 % VWK pro eingehendem Beitrag. 0,1 % laufende Kosten p.a. vom Vertragswert. Zulagen 5,2 % bei Eingang. VWK im Rentenbezug 1,5 %.

 

Auf Seite 20 links oben findet sich das Manöver über die Sonderzahlungen, beim VWB ab 180 p.a. Basisvertrag möglich. Zuzahlungen würden dann nur mit 3,2 % statt der 7,1 % VWK belastet.

 

Die Ersparnis durch das Manöver mit dem kleinstmöglichen Beitrag ggü. einem 1946er Vertrag ist also in absoluter Höhe wesentlich größer als bei der AL Variante. Insgesamt bleibt die Geschichte aber deutlich teurer, nicht zuletzt durch die 0,1 % p.a. vom Vertragsvermögen.

 

---

 

In Anbetracht eines RF von 26-28 beim VWB und von 31,75 bei der AL ggü. einem RF von weit über 40 dürfte klar sein, warum ich hinsichtlich der Verrentungsbedingungen so bissig war ... :-

Muster_Max_HRV50_72464500023159487592_vom_04.05.2015.pdf

vwb.pdf

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ebdem

In Folge kann langfristig gesehen länger und mehr in den Aktienfonds investiert werden, als bei vergleichbaren heutigen Modellen mit 1,25 % Garantiezins.

 

Danke für die - wie immer - gute Einschätzung. Kannst du diesen Satz vielleicht noch erläutern?

Danke!

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polydeikes

Egal welch vermeintlich hochtrabend wissenschaftliches Modell hinter dem ach so innovativen und spektakulären SupiDupiPlatinumPremium Wertsicherungskonzept steckt, am Ende läuft es auf eine ganz einfache Geschichte raus:

 

Wenn ich einen Betrag x anlege, der in "t" Jahren wiederum "x" Wert sein muss, kann ich nur "y" % davon risikobehaftet investieren, wenn die risikofreie Rendite "z" ist.

 

x = 100 GE

t = 30 Jahre

z = 3,25 %

 

y = ?

 

y = x - (x / (1+(z/100))^30 )

 

y = 100 - (100/(1+(3,25/100))^30)

 

y = 100 - (100/2,61)

 

y = 61,69

 

Im Beispiel habe ich 100 GE. Davon kann ich 61,69 GE risikobehaftet anlegen, den Rest von 38,31 GE habe ich im Sicherungskapital. Nach 30 Jahren mit 3,25 % Zins habe ich in jedem Fall wieder 100 GE, auch wenn die 61,69 risikobehaftet angelegten Geldeinheiten komplett verloren sind. Habe ich natürlich nur 1,25 % Zins, muss ich wesentlich mehr GE zur Sicherung verwenden. Womit zwangsläufig weniger Geld im Fonds landen würde.

 

Beim Riester Vertrag läuft dieses Schema je nach Konstruktion wiederholt mit der jeweils individuell akzeptablen Verlustschwelle durch. Aber egal welches Sicherungskonzept dann tatsächlich angewendet wird, im Grund läuft es immer wieder auf dieses hier dargestellte, äußerst simple Schema hinaus. Genau das Schema kann man selbstverständlich selbst anwenden für eigenverantwortliche Geldanlage ...

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Sparbuechse
· bearbeitet von Sparbuechse

In Anbetracht eines RF von 26-28 beim VWB und von 31,75 bei der AL ggü. einem RF von weit über 40 dürfte klar sein, warum ich hinsichtlich der Verrentungsbedingungen so bissig war ... :-

 

Ich hab jetzt nochmal geschaut bei HUK24, die weisen leider den RF nicht direkt aus, kann man aber ausrechnen: Mit 29,75 RF sogar schlechter als AL, ich hab einen RF von 49,73, wenn ich die Versicherung bis zum 65. LJ laufen lasse. Nehme ich die 85.000 Euro Garantieguthaben an, die mir irgendwann mal jemand von der Versicherung hochgerechnet hat und vergleiche AL mit meinem Konstrukt, dann ist mein Altvertrag um 1833,84 Euro pro Jahr bei den garantierten Werten besser. Damit erübrigt sich die Vertragskostendiskussion automatisch.

 

Den einzigen Hebel, den ich noch sehen würde, wäre die TER des Fonds - die muß ich für den Teil meiner Anlage, die nicht ins Deckungskapital geht (das sind 57% Stand heute, 43% gehen ins Deckungskapital), nämlich auch noch zahlen. Ist das bei anderen (z. B. AL) auch der Fall, oder fallen dort keine TER an?

 

EDIT: Aha, wer lesen kann - bei der AL steht drin:

 

"Für die Fonds fallen beim Fondsanbieter Kosten für die Fondsverwaltung an.

Einen Teil der Kosten erhalten wir zurück (sog. Kickbacks), von denen wir

den Teil, der über 0,25 % liegt, als Fondsüberschüsse an Sie weitergeben.

Dadurch sind die effektiven Fondskosten niedriger"

 

Und untendrunter ausgewiesen sind 0,2%. D. h. die fallen auch separat zu den normalen Kosten an, richtig? Meine TER ist zwar bei aktuell 1,83% und damit deutlich höher, aber trotzdem frisst es nicht den RF-Vorteil auf, wie ich überschlagsmäßig berechnet habe.

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Sparbuechse
· bearbeitet von Sparbuechse

So, hab jetzt mal die TER mit den Rentenfaktoren in Relation gesetzt, siehe Anhang:

- In meinem Vertrag muß ich noch etwa 17k€ TER bis Anfang der Verrentung bezahlen. Die Ersparnis von meinen 1,83% TER zu einem ETF mit TER 0,2% beträgt etwa 1,6%, also ein theoretisches Einsparpotential von 15k5€.

- Mir ist unklar, was ich in der Auszahlungsphase zahlen muß, wird dann das Fondsguthaben "verbraucht"? Zur Sicherheit habe ich mit dem Endstand im letzten Jahr vor der Verrentung kalkuliert und komme bei geschätzten 20 Jahren Rente auf erneute 17k€, Einsparpotential mit günstigem ETF in anderem Vertrag 16k€.

- Macht ein Einsparpotential von insgesamt 31k€

- Zudem (steht nicht im Excel) ist mein Vertrag etwa 3k€ bis zur Verrentung teurer als ein Neuabschluß.

 

- Durch den höheren Rentenfaktor liegt mein Vertrag im garantierten Bereich allerdings 37k€ besser, trotz des Einsparpotentials von 31k€ (TER) und der sonstigen Gebühren (3k€) bin ich trotzdem noch besser dran.

 

Wenn da jetzt kein Denkfehler drin ist, dann ists eigentlich klar und ich bleib da, wo ich jetzt bin! Was meint Ihr?

Vergleich RF.xls

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polydeikes

So richtige Denkfehler nein, aber ein paar Ungenauigkeiten.

 

Dein Vertrag besteht aus zwei Bausteinen. Dem Fonds und dem Sicherungskapital. Beide haben interne Kosten, die TER beim Fonds ist dabei der transparente Teil. Die Kosten der Versicherung für Ihre Anlagen findest du nicht ausgewiesen, du bekommst halt mind. 3,25 % nach Kosten und ggf. mehr wenn mehr erwirtschaftet wird.

 

Die Variante beim VWB besteht aus drei Bausteinen. Der individuellen Fondsauswahl, dem Wertsicherungsfonds und dem Deckungskapital. Die TER der indiv. Fondsauswahl ist natürlich sehr viel niedriger, als die deines Fonds (da es ja 70 / 30 ETF sind). Die TER des Wertsicherungsfonds ist deutlich höher als die der ETF, wird aber um einen Teil der Kickbacks reduziert. (im GGs zu den meisten Direktversicherern) Auf die ETFs gibt es keine Kickbacks. Nur bei vertragsunabhängiger Überschussbeteiligung bekämst du auf den ETF Teil Überschüsse (Condor-Modell), weil die Anleger in aktiven Fonds dann für dich mitzahlen. Und für den Teil im Deckungskapital gilt das Gleiche wie bei deinem Vertrag, nur das Deckungskapital nur dann eine Rolle spielt, wenn die 80 % Schwelle des Wertsicherungsfonds gerissen würde ...

 

Die Variante der HRV50 ist ansich eine gänzlich andere Geschichte, da hier der Großteil klassisch im Anlagevermögen des Versicherers investiert wird. Nur der Teil an unwiderruflichen Überschüssen über dem Rechnungszins fließt in den Fonds. Bsp.: 2015:

3,05 % unwiderrufliche Überschüsse - 1,25 % Rechnungszins -> 1,8 % des Vertragsguthabens in 2015 fließen in den Fonds

 

Die TER des MSCI World wird nicht reduziert, es gibt keine Kickbacks. Die von dir zitierte Formulierung hast du missverstanden. Solltest du einen Fonds mit Kickbacks wählen, würdest du bei der HRV50 einen Teil der Kickbacks wiederbekommen.

 

Bei der Fondspolice der AL (HFR50) gäbe es wiederum die gesamten Kickbacks aktiver, hättest dazu aber eine zusätzliche Pauschale von 0,5 % p.a. vom Vertragsvermögen.

 

 

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Grds gilt: ETFs lösen keine Kickbacks aus, nur in Modellen mit fondsunabhängiger Überschussbeteiligung bekommst du "Kickbackanteile" der aktiven Fondssparer im Sinne von "Schmarotzertum" (Condor Modell).

 

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Es ist in der Praxis noch ein wenig komplizierter, da bspw. der VWB zusätzlich mit Kostenüberschüssen rechnet. Macht dein Anbieter auch, reduziert dabei aber sofort die ausgewiesenen Kosten um einen Prozentsatz x. In Anbetracht dessen, dass dieses Thema dann doch recht komplex ist und mit dem eigentlichen Anliegen wenig zu tun hat, möchte ich da nicht weiter ins Detail gehen.

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Sparbuechse

Ach Du meine Güte, das ist jetzt schon kompliziert.... Das ist ja ein Alptraum, hast Du das studiert? :rolleyes:

 

Wichtig ist mir hier nicht die konkrete Mechanik, sondern wieder das, was am Ende dabei rauskommt... Wenn Du mit "Ungenauigkeiten" in meinen Überlegungen die von Dir beschriebenen Abläufe (oder eben Mechanik) meinst, und meine Zahlen zumindest nicht grob falsch sind, würde mir das in meinem Entscheidungs-Stadium pro oder kontra aktueller Versicherer schon deutlich helfen. Verstehe ich Dich richtig, dass Du Dich hauptsächlich auf die Abläufe und Mechanik beziehst, und zumindest meine Gedanken in ihren Auswirkungen nicht komplett falsch sind? Oder müßte ich höhere Werte für die TER von 0,2% bzw. als ca. 2600 Euro bei den Kosten annehmen, oder fehlt hier sogar noch ein Kostenblock? Oder hätte ich lieber mit VWB vergleichen sollen?

 

Ein Gedanke zwischendurch: Die Telekom hatte auch mal so komplizierte Handy-Tarife - mit Absicht, damit kein Kunde sich auf einfache Art und Weise einen billigeren raussuchen kann. Was es ihr gebracht hat, sieht man an den aktuellen Geschäftszahlen... Vielleicht kommt das irgendwann ja auch mal bei der Versicherungswirtschaft an.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Ach Du meine Güte, das ist jetzt schon kompliziert.... Das ist ja ein Alptraum, hast Du das studiert? :rolleyes:

 

Wichtig ist mir hier nicht die konkrete Mechanik, sondern wieder das, was am Ende dabei rauskommt... Wenn Du mit "Ungenauigkeiten" in meinen Überlegungen die von Dir beschriebenen Abläufe (oder eben Mechanik) meinst, und meine Zahlen zumindest nicht grob falsch sind, würde mir das in meinem Entscheidungs-Stadium pro oder kontra aktueller Versicherer schon deutlich helfen. Verstehe ich Dich richtig, dass Du Dich hauptsächlich auf die Abläufe und Mechanik beziehst, und zumindest meine Gedanken in ihren Auswirkungen nicht komplett falsch sind? Oder müßte ich höhere Werte für die TER von 0,2% bzw. als ca. 2600 Euro bei den Kosten annehmen, oder fehlt hier sogar noch ein Kostenblock? Oder hätte ich lieber mit VWB vergleichen sollen?

 

Ein Gedanke zwischendurch: Die Telekom hatte auch mal so komplizierte Handy-Tarife - mit Absicht, damit kein Kunde sich auf einfache Art und Weise einen billigeren raussuchen kann. Was es ihr gebracht hat, sieht man an den aktuellen Geschäftszahlen... Vielleicht kommt das irgendwann ja auch mal bei der Versicherungswirtschaft an.

 

Nimm bitte die tatsächliche TER der ETFs (jew. die beiden IShares Produkte) sowohl bei VWB als auch bei AL.

 

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Davon gibt es in der Praxis kostenüberschussbedingte, minimale Abweichungen - was hier jetzt einfach zu weit führen würde. Bei Präferenzen für aktive Fonds müsste man das mit betrachten, aber das ist Thema für Beratungsgespräche und müssen wir hier nun mangels Sinnhaftigkeit wirklich nicht in epischer Breite diskutieren.

 

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Im Grunde ist da überhaupt nichts Kompliziertes dran. Ich empfinde die Beurteilung einer RV oder einer BU als wesentlich einfacher als die Wahl des geeigneten Hundefutters für meinen Hund. Es ist nur eben rein individuell und lässt sich nicht in irgendwelche Schemen pressen.

 

Und in deinem Fall empfinde ich die ganze Überlegung auch als recht simpel. Jede Alternative muss erheblich besser performen und noch billiger sein, um durch höheren Vertragswert den weit niedrigeren RF auszugleichen. Ich würde den Altvertrag aus diesen Gesichtspunkten nicht tauschen, höchstens auf Basis individueller Umentscheidung hinsichtlich des Anlageziels und das seh ich hier nicht und kann ich auch nicht rauslesen.

 

Bedenke auch, dass die Vermittlung von Nettotarifen nicht kostenlos ist, der Vermittler will für seine Arbeitszeit ebenfalls bezahlt werden.

 

 

polydeikes,

 

was ist deine Meinung zu den My Life Riesterprodukten?

 

Zwei Worte: augur capital

 

Meine Schlußfolgerung -> no go ... aber hab ich schon öfter gesagt.

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tyr

polydeikes,

 

was ist deine Meinung zu den My Life Riesterprodukten?

 

Zwei Worte: augur capital

 

Meine Schlußfolgerung -> no go ... aber hab ich schon öfter gesagt.

Danke!

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Sparbuechse

Nimm bitte die tatsächliche TER der ETFs (jew. die beiden IShares Produkte) sowohl bei VWB als auch bei AL.

 

Ich hab mit 0,2% gerechnet für AL (habe das auch aus dem AL-Muster so rausgelesen - wenn ich Dein Feedback lese, war das wohl falsch), trotzdem war mein Altvertrag vorn. Insofern würde sich der kostenmäßige Abstand nur erhöhen.

 

Und in deinem Fall empfinde ich die ganze Überlegung auch als recht simpel. Jede Alternative muss erheblich besser performen und noch billiger sein, um durch höheren Vertragswert den weit niedrigeren RF auszugleichen. Ich würde den Altvertrag aus diesen Gesichtspunkten nicht tauschen, höchstens auf Basis individueller Umentscheidung hinsichtlich des Anlageziels und das seh ich hier nicht und kann ich auch nicht rauslesen.

 

Ja, so sehe ich das auch... In der Summe hab ich in 2002 da etwas relativ teures abgeschlossen, was sich aufgrund des damaligen RFs aktuell als gar nicht schlecht herausstellt. Also behalte ich das Ding! Ein kleines Todo ist jetzt noch die Umstellung des Fonds, das geht nämlich seit neustem, das nehme ich als nächstes in Angriff.

 

Ein GANZ GROSSES (normalerweise schreibe ich nicht in Sperrschrift, aber diesmal muß ich) an Dich, polydeikes, für Deinen Einsatz und die Hilfe! Zudem auch an die anderen, die hier bei der Entscheidungsvorbereitung mitgewirkt haben, insbesondere ebdem und tyr.

 

Lessons learned für mich:

- Verstehe, was Du kaufst (hab ich in 2002 nicht)

- Rechne genau nach

- Frage die richtigen Fragen

- Bleib auch bei der Versicherung dran

- Nicht immer lohnt sich ein Neuvertrag - schaue auf das, was Du hast

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ebdem

:thumbsup:

 

Ja, so sehe ich das auch... In der Summe hab ich in 2002 da etwas relativ teures abgeschlossen, was sich aufgrund des damaligen RFs aktuell als gar nicht schlecht herausstellt. Also behalte ich das Ding! Ein kleines Todo ist jetzt noch die Umstellung des Fonds, das geht nämlich seit neustem, das nehme ich als nächstes in Angriff.

 

Behalten heißt weiter einzahlen oder nicht kündigen?

Welche Fonds kannst du denn wählen?

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no sleep

In der Summe hab ich in 2002 da etwas relativ teures abgeschlossen, was sich aufgrund des damaligen RFs aktuell als gar nicht schlecht herausstellt. Also behalte ich das Ding!

Wie ich am Anfang dieses Threads schon geschrieben habe bin ich letztes Jahr zu exakt der selben Schlussfolgerung gekommen. Glückwunsch zu deiner Entscheidung!

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Sparbuechse

Behalten heißt weiter einzahlen oder nicht kündigen?

Welche Fonds kannst du denn wählen?

 

Behalten heißt weiter einzahlen.

 

Hier mal die Liste der Fonds:

LBBW Geldmarktfonds R, DE0009766832

Swisscanto (LU) Bond Invest CHF B, LU0161530448

Ethna-Defensiv T, LU0279509144

LBBW Multi Global R, DE0009766881

LBBW Renten Euro Flex, DE0009766964

Carmignac Patrimoine, FR0010135103

Ethna-Aktiv (A), LU0136412771

Flossbach von Storch - Defensiv R, LU0323577923

Flossbach von Storch - Multiple Opportunities R, LU0323578657

FMM Fonds, DE0008478116

Carmignac Investissement, FR0010148981

Comgest Growth Emerging Markets Cap, IE0033535182

DB Platinum Commodity EUR R1C, LU0216467174

DWS Aktien Schweiz, DE000DWS0D27

Fidelity Funds - EMEA Fund A Acc, LU0303823156

UniDeutschland, DE0009750117

BGF World Mining Fund A2 (USD), LU0075056555

 

Sortiert ist die Liste nach dem Risk Rating (1-7). Muß auch auf jeden Fall nochmal nachfragen, wieviel der Wechsel kostet (gehe nicht davon aus, dass das kostenfrei sein wird).

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polydeikes

Sieht doch ganz erträglich aus.

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tyr

Sieht doch ganz erträglich aus.

Wenn das erträglich ist, was gibt es denn noch so unerträgliches? Ich habe mich mal mit dem ETF- Fondsangebot einiger Lebensversicherer beschäftigt. Mittlerweile haben viele brauchbare ETFs, mit denen man sich ein WPF-übliches Weltdepot bauen kann.

 

Stuttgarter: ETFs: http://www.stuttgarter.de/fondsauswahl

AL: ETFs: http://www.alte-leipziger.de/service/fondsinfos.htm

Condor: ETFs: http://www.condor-versicherungen.de/produkte/fonds/fondsangebot/index.html

Hansemerkur24: 3 aktive Fonds (?) http://www.hansemerkur24.de/riester-meister/details

Debeka: scheinbar keine FoPo zu bekommen

HUK24: auch keine FoPo

Hannoversche: keine FoPo

 

Die üblichen Verdächtigen haben bis auf die HM24 entweder ETFs oder gar keine FoPo.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Hier mal die Liste der Fonds:

 

Carmignac Patrimoine, FR0010135103

Ethna-Aktiv (A), LU0136412771

Flossbach von Storch - Multiple Opportunities R, LU0323578657

FMM Fonds, DE0008478116

Carmignac Investissement, FR0010148981

Comgest Growth Emerging Markets Cap, IE0033535182

Fidelity Funds - EMEA Fund A Acc, LU0303823156

UniDeutschland, DE0009750117

BGF World Mining Fund A2 (USD), LU0075056555

 

In deiner Konstruktion würde ich mir persönlich die Fonds anschauen.

Ich denke, dass der Wechsel kostenfrei möglich sein könnte.

 

@ polydeikes: Wieso hast du eigentlich den AL Tarif nicht mit dem VWB Honorartarif klassisch verglichen?

Der Stuttgarter Honorartarif ist weiterhin nur "Eingeweihten" vorbehalten, oder?

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Tyr wird es wissen und bspw. einem Patri Besitzer seit 02 erklären können, warum der damals besser in 70 / 30 investiert hätte.

 

 

---

 

@ebdem

Siehe #59. / nichts Neues bei mir bzgl. Stuttgarter

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ebdem

@ebdem

Siehe #59. / nichts Neues bei mir bzgl. Stuttgarter

 

:thumbsup:

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