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Apfelmoscht

Abteilungleitung sinnvoll? Sicherung Work-Live-Balance: Was kann man fordern?

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Apfelmoscht
· bearbeitet von Apfelmoscht

Hallo,

 

da ich hier im Forum einige erfahrene Führungskräfte vermute, würde mich mal Eure Einschätzung interessieren:

Ich bin 37, habe einen tollen und interessanten Job mit guter tariflicher Bezahlung und einer netten 37,5 Stunden Woche.

In den letzten Jahren habe ich mehrfach das Angebot für eine Leitungsfunktion erhalten, was ich aber als typisches Mitglied der Generation Y immer abgelehnt habe.

Nun habe ich wieder ein Angebot erhalten, welches fachlich wirklich passen würde, allerdings habe ich keine wirkliche Lust auf > 50 Stunden Wochen mit grottiger Work-Live-Balance für ein paar Euro mehr Gehalt.

 

Habt Ihr irgendwelche Ideen, wie man sich da einigermaßen absichern könnte? Abteilungsleiter heißt bei uns typischerweise, dass man auch noch ein paar Geschäftsführungen und Sonderfunktionen übernimmt und alle Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind.

Kann ich für den Vertrag z. B. fordern, dass Geschäftsführungen ausgeschlossen werden, ich zusätzliche Urlaubstage bekomme, etc oder fällt da die Personalabteilung in Ohnmacht?

 

Freue mich auf Eure Einschätzungen.

 

Viele Grüße

Apfel

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Schinzilord

Disclaimer: ich bin in keiner Führungsposition, allerdings AT.

 

Wo siehst Du dich denn in 10 Jahren? Experte oder Manager?

Die ersten außertariflichen Stufen in Tarifstrukturen mit hohen Gehältern (IG Metall?) würde ich nur als Zwischenstufen sehen.

Investition ins Humankapital sozusagen.

 

Wenn du da keine weiteren Ambitionen hast, besteht die Gefahr, irgendwo als Arbeitstier hängen zu bleiben.

Willst du in ein paar Jahren die Firma wechseln?

Als Abteilungsleiter stehen einem andere jobs offen als als Tarifler.

 

Zu den Vertragsdetails:

Firmenwagen, Parkplatz, Kita-kostenzuschuss, Bahncard, Verpflegungspauschalen etc. lassen sich wohl leichter verhandeln als mehr Urlaubstage, aber ich kenne natürlich deine Firma nicht.

Sozusagen schrauben am Zähler beim Lohn/Stunde, und nicht am Nenner

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Ramstein
  1. Natürlich kann niemand ohne seine Einwilligung zum Geschäftsführer ernannt werden.
  2. Eine zusätzliche Geschäftsführertätigkeit ist immer mit Führung, Verantwortung und Haftung verbunden, woraus sich zwingend ergibt, dass eine angemessene Extravergütung gezahlt werden muss.
  3. Dafür würde ich aber auch einen Leitungs- und Leistungswillen erwarten, den ich bei dir nicht so sehe.
  4. Falls du bei einer Beförderung die Personalabteilung damit beglückst, extra Urlaub zu fordern und Führungsverantwortung ausschließen zu wollen, bist du entweder sehr sehr gut in deinem Job, oder die Karriere ist zu Ende. Zumindest würde ich so entscheiden.

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Sapine

Er muss eigentlich gut sein in seinem Job, sonst hätte er nicht wiederholt Angebote bekommen. Dennoch es kann gut sein, dass dies das letzte Angebot ist, man darf nicht beliebig oft ablehnen und jenseits der 40 ist der Zug oft abgefahren.

 

Wenn Die "paar Euro" mehr für die Putzfrau und den Gärtner reichen, relativiert sich der Mehraufwand an Zeit für den Job.

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millionendieb

mit guter tariflicher Bezahlung

 

Ein gutes Gehalt und tariflich widerspricht sich doch eigentlich!?

 

Als Führungskraft wirst du die meiste Zeit im Berufsleben immer mehr Stunden haben. Am Anfang wehst du dich vielleicht noch und organisierst alles so,

dass alles in den 37,5 Stunden hinhaut. Aber es wird halt alles immer mehr und du beginnst Stunden einzusetzen. Erst gehst du nicht mehr in die Pause,

damit du zeitig nach Hause kannst. Dann bereitest du Abends Termine für den nächsten Tag vor, damit du am nächsten Tag zeitig nach Hause kannst...

Aber als Führungskraft wirst du immer mehr Druck haben. Um den Druck abzubauen bleibst du dann auch mal Abends länger um in Ruhe einiges wegzuarbeiten,

damit du die restliche Woche zeitig nach Hause gehen kannst... langfristig haut das nicht hin.

Zu Flugterminen reist du nicht mehr am Freitag an, sondern am Samstag. Du reist nicht am Montag zurück, sondern am Sonntag.

Du bekommst ein Auto, musst also auch mobiler sein, bekommst ein Handy, musst also immer erreichbar sein. Krank darfst du dann auch nicht mehr sein, dass ist ja klar.

Entweder du machst das mit und wirst dafür belohnt oder es wird nicht klappen. Auch so Dinge wie Sabbatical oder Elternzeit für Männer sind tolle PR Gags, aber wer da zuschlägt,

kann die Karriere abhaken.

Klar kannst du fordern, dass du von gewissen Terminen oder Aufgaben ausgeschossen wirst, oder mehr Urlaubstage bekommst. Aber das wird dir sicherlich nicht zugestanden.

Die Firma bei der Beförderung ein größeres Risiko ein und sie wird es bleiben lassen, wenn du vor Antritt der Position schon

bedenken hast und schriftliche Zusagen haben möchtest (no go...). Dann würde ich eher Bedenken in einem persönlichen Gespräch ansprechen. Du könntest sagen, dass du

dich sehr für den Job interessierst, aber Sorgen hast aus privaten Gründen nicht genug Zeit investieren zu können. Wenn die dich dann doch nicht mehr wollen, dann ist es

auch besser so, denn dann wollen die jemanden der Stunden klopft (alsob das ein Qualitätsmerkmal wäre... mein Lieblingsbeispiel sind immer die Nachsitzer *g*).

Will man es trotzdem mit dir trotz deinen bedenken probieren, ist es ein Versuch wert. Denn du kannst dann mit gutem Gewissen auf deine Stunden achten und zur Not

Hilfe suchen, du hast ja immer mit offenen Karten gespielt. Das Gehalt hast du dann so oder so sicher und selbst wenn man dich mal zurück befördert, geht es meist

nicht verloren.

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Gast231208

Ich bin 37, habe einen tollen und interessanten Job mit guter tariflicher Bezahlung und einer netten 37,5 Stunden Woche.

Nun habe ich wieder ein Angebot erhalten, welches fachlich wirklich passen würde, allerdings habe ich keine wirkliche Lust auf 50 Stunden Wochen mit grottiger Work-Live-Balance für ein paar Euro mehr Gehalt.

 

Freue mich auf Eure Einschätzungen.

 

1. Stelle Dir folgende Fragen

 

- Bin ich mit meinem Leben und mit meinem Beruf zufrieden?

 

- Will ich beruflich aufsteigen, und wenn ja, wie verändert sich dadurch mein Leben?

 

2. Schreib auf einen Zettel kurz die Vorteile und Nachteile der beruflichen Veränderung auf und entscheide spontan aus dem Bauch heraus

 

3. Was zählt ist, was Du willst und nicht was andere von Dir erwarten oder gesellschaftlicher Konsens ist

 

Aber, wenn ich deine obigen Aussagen lese, hast du dich ja eigentlich schon entschieden.

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mucben

Wenn ich Deine Ausführungen im Eingangspost sehe, dann halte ich Dich nicht für fähig einen AL Posten zu besetzen. Dir fehlt es am Willen den nächsten Karriereschritt zu nehmen.

 

Das muss auch nicht jeder machen. Aber dann wundere Dich nicht, wenn es vielleicht das letzte Mal war, dass Dich jemand gefragt hat.

 

Wie weiter oben schon beschrieben: Jenseits der 40 und nicht AL bedeutet, dass es nur noch in ganz seltenen Fällen aufwärts geht. Auch extern wird es dann schon sehr sehr schwer.

 

Du musst die Entscheidung treffen: Manager oder Experte. Auch als letzterer kann man ein anständiges Salär verdienen. Aber mit einem 37h Stunden Vertrag wage ich zu bezweifeln, dass das Riesensprünge sind, die Du da machst.

Selbst in den höchsten Tarifstufen ist es da nicht richtig rosig.

 

Ist aber nur meine Meinung.

 

Übrigens, ich bin selbst 37 und gerade auf dem Sprung vom AL zu HAL. Finanziell lohnt sich das sehr stark und wenn man sich ein gutes Team aufbaut, dann kann man auch viel Arbeit delegieren und sich Räume schaffen. Die 37h sehe ich aber grundsätzlich nicht und viele Sachen gehen heute mobil mit nach Hause bzw. bedürfen einer größeren Bearbeitung(szeit).

 

Work-Life-Balance? Ja, habe ich. Das ist aber eh subjektiv. Aber vielleicht kann man sich ja durch ein höheres Salär auch einen besseren Urlaub leisten?

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Gast231208

Wenn ich Deine Ausführungen im Eingangspost sehe, dann halte ich Dich nicht für fähig einen AL Posten zu besetzen. Dir fehlt es am Willen den nächsten Karriereschritt zu nehmen.

 

Das muss auch nicht jeder machen. Aber dann wundere Dich nicht, wenn es vielleicht das letzte Mal war, dass Dich jemand gefragt hat.

 

Wie weiter oben schon beschrieben: Jenseits der 40 und nicht AL bedeutet, dass es nur noch in ganz seltenen Fällen aufwärts geht. Auch extern wird es dann schon sehr sehr schwer.

 

Du musst die Entscheidung treffen: Manager oder Experte. Auch als letzterer kann man ein anständiges Salär verdienen. Aber mit einem 37h Stunden Vertrag wage ich zu bezweifeln, dass das Riesensprünge sind, die Du da machst.

Selbst in den höchsten Tarifstufen ist es da nicht richtig rosig.

 

Ist aber nur meine Meinung.

 

Übrigens, ich bin selbst 37 und gerade auf dem Sprung vom AL zu HAL. Finanziell lohnt sich das sehr stark und wenn man sich ein gutes Team aufbaut, dann kann man auch viel Arbeit delegieren und sich Räume schaffen. Die 37h sehe ich aber grundsätzlich nicht und viele Sachen gehen heute mobil mit nach Hause bzw. bedürfen einer größeren Bearbeitung(szeit).

 

Work-Life-Balance? Ja, habe ich. Das ist aber eh subjektiv. Aber vielleicht kann man sich ja durch ein höheres Salär auch einen besseren Urlaub leisten?

 

Höheres Salär, man kann sich dadurch einen besseren Urlaub leisten, wirklich?

 

Sprung vom AL zu HAL, wow!

 

Absoluter Gegenentwurf von Heinrich Böll

 

http://www.newslichter.de/2015/05/zum-1-mai-anekdote-zur-senkung-der-arbeitsmoral/

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Anekdote_zur_Senkung_der_Arbeitsmoral

 

Nochmals, jeder muss für sich Entscheiden, was im Leben zählt

 

 

 

 

 

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Ex-Studentin
· bearbeitet von Ex-Studentin

Ich bin zwar noch am Anfang meiner Berufslaufsbahn, aber was ich an meinem Chef sehe: Als Führungskraft muss man Ehrgeiz und eine dicke Haut mitbringen. Die Verantwortung für Untergebene nicht zu vergessen und stets der Druck gegenüber den Vorgesetzten, gute Zahlen zu liefern.

Bei uns ist grade zum Beispiel viel Stress, weswegen ich grade an beiden Wochenendtagen arbeite. Mein Chef ist als Vorbildfunktion auch mit dabei. Sowas erwarte ich irgendwo auch. Dafür kann er morgens gerne später kommen, aber wenns brennt, ist er einer der letzten, der Feierabend macht.

Ich weiß nicht, welchen Umfang deine Abteilung hat, aber wenn du nur fachliches Interesse hast, ist, wie schon geschrieben wurde, "Experte" zu sein auch ein erstrebenswertes Ziel. Als AL sollte man aus meiner Sicht nicht nur Spaß am Fachgebiet, sondern Motivation und ein gewisses Talent für Führungsaufgaben mitbringen.

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Bloomaul

Besserer Urlaub muss nicht zwangsweise teuer sein ;)

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mucben

Fakt ist, der Apfelmoscht will es gar nicht werden. Warum fragt er dann überhaupt?

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Sulawesi

Kommt sehr auf die Firma und die Position an. Seit ich Führungskraft bin arbeite ich erheblich viel weniger, die operative Tätigkeit delegiere ich weg.

 

Zwar bin ich länger bei der Arbeit anwesend, aber diese Anwesenheit besteht am Abend vor allem aus Internet surfen und privaten Dingen.

 

Wenn jemand fragt muss man natürlich viel Stress heucheln, aber haben tu ich den nicht.

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Cit

Sulawesi, Vorsicht vor'm Bore-Out. ;)

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Cit

Wichtiges wurde schon erwähnt:

* Klar machen: Jobs als klassische Führungskraft mit 37,5h/ Woche gibt es nicht.

* Entscheiden: Manager- oder die Experten-Laufbahn?

-- Wenn Manager: Du wirst fuer die Output-basierte Leistung Deines Teams bezahlt (inkl. Motivation/ Leistungswille und Entwicklung/ Leistungsfaehigkeit), sowie fuer Deine Selbstorganisation, die dafuer gesteckten Ziele zu erreichen. Deine eigene WL-Balance geht den AG dafuer, grob gesprochen, nichts an. Arbeit ins Leben zu integrieren, ist Teil Deines Jobs, nicht der des AGs.

-- Wenn Experte: Wie zukunftssicher ist Dein Experten-Gebiet? Langfristig als Evangelist/ Experte unterwegs zu sein, bedeuetet, stets mindestens auf dem aktuellen (zB technologischen) Stand zu sein, wenn nicht diesen sogar mitgestaltend. Skills, dieses Wissen nicht nur anzuwenden, sondern auch durch Coaching und Training in die Organisation zu tragen, sind dafuer ebenfalls wichtig. Sonst kommst Du entweder im Gehalt nicht weiter oder wirst dem Unternehmen relativ zu teuer.

 

Mit Ramstein: wenn Du den Job eher als Buerde siehst und keine Einschnitte machen willst, denn als Chance und bereit bist, dafuer (Zeit) zu investieren, dann lass es. Forderungen zu stellen, die wohlmoeglich unverschaemt bei HR oder Deiner FK ankommen, ist kontraproduktiv. Wenn Du den Weg trotzdem gehen moechtest, versuche nicht mehr Urlaubstage zu verhandeln, sondern z.B. einen Home-Office Friday.

 

Wie Du Dich auch entscheidest, wichtig ist, es im Bewusstsein der Konsequenzen zu tun. Mit pillendreher: wenn Dir Deine WL-Balance (viel Zeit fuer Familie, Freunde, Hobbies) (zum jetzigen Zeitpunkt) wichtiger ist, als beruflicher Erfolg/ "Karriere" und Einkommensentwicklung (was gut nachvollziehbar ist), dann sei halt konsequent, lehne ab und zeige Deinen Chefs auf, wie Du Dich (zum Nutzen der Firma) in den naechsten Jahren stattdessen weiterentwickeln moechtest.

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postguru

Der TO muss letztlich mit seiner Entscheidung klar kommen.

 

Ich wünsche Dir, dass Du nicht in 4 oder 5 Jahren sagst “Hätte ich es bloß gemacht, die Pfeife, die den Job jetzt hat, hätte ich locker in die Tasche gesteckt“

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Apfelmoscht

Danke schonmal für die vielen Antorten. Ich glaube das spiegelt ganz gut den Entscheidungsraum wieder, in dem ich mich befinde.

 

Wo siehst Du dich denn in 10 Jahren? Experte oder Manager?

 

Wenn du da keine weiteren Ambitionen hast, besteht die Gefahr, irgendwo als Arbeitstier hängen zu bleiben.

Willst du in ein paar Jahren die Firma wechseln?

Habe zumindest keine weiteren Aufstiegsgedanken, da mit bewusst ist, dass damit auch eine höhere Zeitbelastung einhergeht.

Von dem her was ich gerne tue, bin ich sicherlich eher der Expertentyp, aber gehe davon aus, dass ich auch Potential/Befähigung zum Manager/Führungskraft habe.

Es geht mir nicht darum, dass ich mir den AL-Job nicht zutraue, sondern darum wie gut dieser mit dem Rest des Lebens ohne zu große Abstriche vereinbar ist.

Ich mag meinen Job sehr, aber ich mag auch andere Dinge im Leben.

 

Zu den Vertragsdetails:

Firmenwagen, Parkplatz, Kita-kostenzuschuss, Bahncard, Verpflegungspauschalen etc. lassen sich wohl leichter verhandeln als mehr Urlaubstage, aber ich kenne natürlich deine Firma nicht.

Sozusagen schrauben am Zähler beim Lohn/Stunde, und nicht am Nenner

Ja, das ist auch meine Einschätzung.

 

  1. Natürlich kann niemand ohne seine Einwilligung zum Geschäftsführer ernannt werden.
  2. Eine zusätzliche Geschäftsführertätigkeit ist immer mit Führung, Verantwortung und Haftung verbunden, woraus sich zwingend ergibt, dass eine angemessene Extravergütung gezahlt werden muss.

Das sieht meine Firma anders und schreibt entsprechende Tätigkeiten schonmal unmittelbar in Stellenprofile.

 

 

Dafür würde ich aber auch einen Leitungs- und Leistungswillen erwarten, den ich bei dir nicht so sehe.

 

Jein. Arbeite bisher hochmotiviert und leistungswillig innerhalb meiner 37,5 Stunden. Glaube, dass ich hier mehr zu Stande bringe als Einige, die 50+-Stunden schieben. Aber ich bin mir auch bewusst, dass ich Ausgleich und ausreichend Freizeit benötige, um dies so schaffen zu können. Daher finde ich es einfach Schade, dass im Regelfall mit Führungsfunktionen auch automatisch mit mehr Stunden schieben verbunden ist. Bei richtiger Organisation ist dies aus meiner Sicht nicht zwingend, aber es gibt leider wohl Wirkmechanismen in Firmen die dazu führen, dass es am Ende doch dazu kommt.

 

Wenn Die "paar Euro" mehr für die Putzfrau und den Gärtner reichen, relativiert sich der Mehraufwand an Zeit für den Job.

Interessanter Gedanke, da "gegenzurechnen".

 

Denn du kannst dann mit gutem Gewissen auf deine Stunden achten und zur Not

Hilfe suchen, du hast ja immer mit offenen Karten gespielt. Das Gehalt hast du dann so oder so sicher und selbst wenn man dich mal zurück befördert, geht es meist

nicht verloren.

Das ist natürlich ein Ansatz, aber ich frage mich inwieweit das wirklich so realisierbar ist und man danach nicht eher komplett auf dem Abstellgleis landet.

 

 

1. Stelle Dir folgende Fragen

 

- Bin ich mit meinem Leben und mit meinem Beruf zufrieden?

 

- Will ich beruflich aufsteigen, und wenn ja, wie verändert sich dadurch mein Leben?

Ersteres Ja, zweites nur, wenn die Arbeitsbedingungen dauerhaft passen.

 

2. Schreib auf einen Zettel kurz die Vorteile und Nachteile der beruflichen Veränderung auf und entscheide spontan aus dem Bauch heraus

Habe ich schon gemacht, leider ist das Punktbewertungsmodell indifferent zwischen den beiden Varianten :-.

 

Aber, wenn ich deine obigen Aussagen lese, hast du dich ja eigentlich schon entschieden.

Ah, und wie ;-?

 

Fakt ist, der Apfelmoscht will es gar nicht werden. Warum fragt er dann überhaupt?

So kategorisch würde ich das nicht ausdrücken. Glaube schon, dass ich an vielen Aspekten des Führungsdaseins meinen Spaß hätte und auch menschlich dafür geeignet bin. Habe auch bislang schon viele Aufgaben übernommen, die Führungscharakter aufweisen und die ich ungern wieder an eine andere neue starke Führungskraft abgeben möchte. Frage mich allerdings immer, warum es nicht möglich sein soll, ederartige Aufgaben zwar mit entsprechendem Einsatz, aber dennoch vertretbarem Zeitbudget zu bearbeiten.

 

Kommt sehr auf die Firma und die Position an. Seit ich Führungskraft bin arbeite ich erheblich viel weniger, die operative Tätigkeit delegiere ich weg.

 

Zwar bin ich länger bei der Arbeit anwesend, aber diese Anwesenheit besteht am Abend vor allem aus Internet surfen und privaten Dingen.

 

Wenn jemand fragt muss man natürlich viel Stress heucheln, aber haben tu ich den nicht.

 

:thumbsup: Guter Ansatz, wenn Umfeld und Firma dazu passen. Aber beim Abends dann Stunden absitzen würde ich mir auch komisch vorkommen.

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Apfelmoscht

Wie Du Dich auch entscheidest, wichtig ist, es im Bewusstsein der Konsequenzen zu tun. Mit pillendreher: wenn Dir Deine WL-Balance (viel Zeit fuer Familie, Freunde, Hobbies) (zum jetzigen Zeitpunkt) wichtiger ist, als beruflicher Erfolg/ "Karriere" und Einkommensentwicklung (was gut nachvollziehbar ist), dann sei halt konsequent, lehne ab und zeige Deinen Chefs auf, wie Du Dich (zum Nutzen der Firma) in den naechsten Jahren stattdessen weiterentwickeln moechtest.

Genauso bin ich ja bislang verfahren, aber mein Gefühl sagt mir, dass es diesmal Hop oder Top ist.

 

Ich wünsche Dir, dass Du nicht in 4 oder 5 Jahren sagst “Hätte ich es bloß gemacht, die Pfeife, die den Job jetzt hat, hätte ich locker in die Tasche gesteckt“

Das ist ehrlich gesagt schon jetzt ein starker Gedanke von mir. Wie gesagt, zutrauen tue ich es mir.

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Ramstein

  1. Natürlich kann niemand ohne seine Einwilligung zum Geschäftsführer ernannt werden.
  2. Eine zusätzliche Geschäftsführertätigkeit ist immer mit Führung, Verantwortung und Haftung verbunden, woraus sich zwingend ergibt, dass eine angemessene Extravergütung gezahlt werden muss.

Das sieht meine Firma anders und schreibt entsprechende Tätigkeiten schonmal unmittelbar in Stellenprofile.

Papier ist geduldig. Das würde mich nicht daran hindern, mit guten Argumenten bei einer GF-Berufung eine entsprechende Vergütung zu verlangen.

 

Glaube schon, dass ich an vielen Aspekten des Führungsdaseins meinen Spaß hätte und auch menschlich dafür geeignet bin.

Die Diskussion hier ist natürlich weitgehend im ungefähren Nebulösen. Wir kennen die Firma/das Aufgabengebiet nicht. Du unterscheidest nicht zwischen Fach- und Personalverantwortung.

 

Was qualifiziert dich zum Geschäftsführer? Kennst du entsprechenden Gesetze und Verantwortungen, die damit auf dich zukommen würden?

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Kennst Du die betriebswirtschaftlichen Ziele und Zielgroessen, an denen Du (ggf mit einem variablen Teil Deines Gehalts) v.a. als GF gemessen wirst? Kennst Du die Hebel zum Erreichen dieser Ziele?

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Aber, wenn ich deine obigen Aussagen lese, hast du dich ja eigentlich schon entschieden.

Ah, und wie ;-?

 

 

Einfach mal lesen was du so schreibst.

 

Wichtig und nicht zu diskutieren für dich ist die maximale Arbeitszeit von 37,5h/ Woche. Allgemeiner Konsens herrscht, dass dieses mit deiner Funktion als AL nicht vereinbar sein wird. Die Einstellung von Sulawesi sollte niemandem als Vorbild dienen, sowas geht in die Hose. Also bleiben Dir als Alternativen, alles beim Alten lassen oder die neue Aufgabe anzugehen und sehr viel zusätzliche Zeit-Freizeit darin zu investieren, wozu du nicht bereit bist -->Entscheidung gefallen

 

Nur -so viele gute Karrierechancen wird es dann nicht mehr geben. Und Veränderung ist grundsätzlich positiv, ohne Veränderung gibt es keinen Fortschritt.

 

PS: Schau Dir mal Warren Buffets Empfehlungen an

 

http://wirtschaftsblatt.at/home/4794221/Warren-Buffett_9-Tipps-um-erfolgreich-zu-werden_Warren-Buffett_9

 

Nachtrag:

 

Work-Life-Balance, ist mMn ein komplett falsche Herangehensweise.

 

Die Auftrennung Arbeit hier, Leben (Freizeit, Familie, Freunde) dort gibt ein vollständig falsches Bild. Dadurch wird die Zeit, die man in der Arbeit verbringt als vergeudete Zeit gesehen, was die Arbeitslust sicher nicht steigert. Viel besser finde ich es, seine Arbeitszeit als positiven Teil des Lebens zu sehen, man hat ja nur das eine, und seine Aufgaben immer mit Freude und Hingabe zu erledigen ( neumodisch: Achtsamkeit). Falls das nicht möglich ist, ist es wohl der falsche Beruf.

 

 

 

 

 

 

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_Henrik_
· bearbeitet von _Henrik_

Was auf dich zukommt wurde ja bereits ausführlich beschrieben.

 

Die Frage ist allerdings auch was für ein Mensch du bist?

Als Experte arbeitest du an Dingen.

Als AL kommen die Menschen hinzu.

MA wollen geführt werden, damit diese sich in die richtige Richtung entwickeln.

Es fallen auch unangenehme Aufgaben und Entscheidungen an.

Du hast geschrieben das jetzt auch schon in Teilbereichen schon zu machen, das wird aber viel viel härter.

Der Druck kommt dann von oben und unten. Die menschliche Nähe zu den Kollegen verschwindet.

Führungskräfte stehen immer alleine.

Wer da nicht kaltschnäuzig ist, der wird zerrieben. Dann solltest du dich auch fragen wofür du das machst. Für Geld sicher. Aber was machst du dann damit.

 

 

Ein besserer Urlaub? Das ist Quatsch, denn du opferst Lebenszeit und möglicherweise Lebensjahre.

Ein Ziel wäre zum Beispiel deinen Kindern einen besseren Start zu verschaffen.

Ohne solche Gründe - laß es!

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Der Träumer

In den meisten Unternehmen hätte man dich kein zweites Mal gefragt. Es gibt darüber hinaus auch Unternehmen, die hättest du verlassen müssen, wenn du eine Beförderung ablehnst.

 

Wie hoch der Gehaltssprung zwischen einer normalen Mitarbeiterfunktion und der (ersten) Führungsebene ist, ist je nach Unternehmens- und Gehaltsstruktur sehr unterschiedlich. Ich habe lange Zeit in Unternehmen gearbeitet, bei denen sich das Gehalt auf jeder Stufe in etwa verdoppelt. D.h. der AL verdient ungefähr doppelt so viel wie sein Mitarbeiter, der HAL in etwa das doppelte wie ein AL usw.. Sind dann aber nicht mehr viele Stufen bis zum Vorstand ;-)

 

Falls es zwischen Mitarbeiter und AL noch so etwas wie eine Gruppenleiterebene gibt, sind die Sprünge dorthin kleiner (ca. 20%). Das sind die Leute, die die Hauptarbeit machen und dafür verhältnismäßig schlecht bezahlt werden. Die haben auch keine echte Personalverantwortung sondern in der Regel "fachliche Führung", d.h. sie können allein keine Personalentscheidungen treffen (wobei auf der AL Ebene bei Personalentscheidungen i.d.R. sowieso auch immer ein HR Mitarbeiter oder eine "echte Führungskraft" ab HAL und aufwärts zustimmen muss).

 

Es gibt auch Unternehmen, die deutlich niederigere Gehälter für Führungskräfte zahlen. Ich weiß dass, weil einer der Konzerne in denen ich tätig war, ein Unternehmen übernommen hatte, das zuvor einem anderen Konzern angegliedert war, der dies so handhabte. Man hat im Anschluss an die Übernahme eine Unternehmensberatung damit beauftragt, die Bezüge der Führungskräfte zu untersuchen und an die Konzernstruktur anzugleichen. Als Ergebnis kam heraus, dass die Bezüge der Führungskräfte um durchschnittlich 40% angehoben werden mussten, um dem Konzernniveau zu entsprechen. Es gab sogar Führungskräfte, deren Bezüge verdoppelt werden mussten. Die (normalen) Mitarbeiterbezüge blieben gleich, wiesen aber auch keine so gravierenden Abweichungen auf.

 

Was ist das für ein Unternehmen, für das du arbeitest (Branche, Größe, Eigentumsverhältnisse)?

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soundjunk

Eine Entscheidung hast du schon vor dem Verfassen des Posts getroffen - du musst sie jetzt nur verstehen.

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Sthenelos
· bearbeitet von Sthenelos
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einer netten 37,5 Stunden Woche.

 

allerdings habe ich keine wirkliche Lust auf 50 Stunden Wochen

Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist die viele, die wir nicht nützen.

Seneca

 

 

Wenn Du dir bewusst geworden bist, über die Bedeutung der Zeit, wirst du die vielleicht richtige Entscheidung finden.

Das gelingt nicht allen Menschen, eher wenigen.

 

 

Ob man 37 oder 50 Stunden pro Woche arbeitet, muss somit kein Unterschied sein, wenn man die Wertschätzung für die Zeit hat.

Hast du die Wertschätzung, ännährungsweise, dann kann der mögliche Zusatzverdienst in die Waagschale geworfen werden, die damit verbunden materiellen

Dinge und Wünsche die man zusätzlich erhalten könnte, gegenüber stehen die höhere Verantwortung, die vielleicht größere seelische oder geistige Belastung und so fort.

 

Dir darüber Gedanken zu machen ist gut, viele tun das nicht. Verzichten zu können, kann auch eine Befreiung und Erlösung sein, es kann die größere

Entscheidung sein - aber den Weg muss jeder mit sich selbst und mit seiner Zeit ausmachen.

 

 

 

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peko1305
· bearbeitet von peko1305

Ich habe auch ein Super Gehalt und arbeite nicht mehr als 37,5-40h. Wobei ich Überstunden abfeiern kann. Habe 30Tage Urlaub.

 

Ich kann dem Fragensteller nur recht geben. Ich wäre auch nicht bereit länger zu arbeiten. Wieso sollte ich das auch wollen? Das Leben findet draußen statt. Klar gehört die Arbeit auch dazu aber nur weil Konzerne immer mehr Personal einspart und somit die Arbeitszeit bei den verbliebenen steigt muss man das Spiel nicht mitmachen.

 

Die Frage ist doch immer wieviel Geld braucht man wirklich? Hat Geld nicht auch einen abnehmenden Grenznutzen?

 

Mein Ziel ist es mittelfristig auf 80% zu reduzieren und dann nur noch 4 Tage pro Woche zu arbeiten.

 

Das wäre echt super

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