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triton133

Private oder Gesetzliche Krankenversicherung

Empfohlene Beiträge

Peter Wolnitza
vor 20 Minuten von Kastor:

Was möchtest du, @Peter Wolnitza, ausdrücken, wenn du @stagflations Beitrag nur zitierst?

Sorry, war der "Enter" Daumen schneller als das Hirn.. ist überarbeitet.

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Peter Wolnitza
vor 16 Stunden von Caveman8:

Anbei mal meine Daten:

 

Zahlbeitrag 2024: 635,63€ mtl. statt 2023: 639,92€ 

 

Hei, das sind -0,626 % pro Jahr. Musst Du jetzt nach stagflations Gedankengang nur noch 1024 Jahre lang durchhalten, dann kriegst du jeden Monat was raus von deinem Versicherer.... :prost:

Spass beiseite: Freu Dich drüber - trotzdem solltest Du (sofern PKV nicht nur als temporäre Übergangslösung gedacht ist), das Umstellungsangebot nach 5 Jahren tatsächlich annehmen - auch wenn es teurer wird. In dem Tarif willst Du nicht wirklich alt werden....

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Der Heini
vor 2 Minuten von Peter Wolnitza:

trotzdem solltest Du (sofern PKV nicht nur als temporäre Übergangslösung gedacht ist), das Umstellungsangebot nach 5 Jahren tatsächlich annehmen - auch wenn es teurer wird. In dem Tarif willst Du nicht wirklich alt werden....

Umstellungsmöglichkeit innerhalb der Gesellschaft, oder? Bin kein Experte, aber laut Internet verliert man doch bei Gesellschaftswechsel einen Teil der Altersrückstellungen, oder? Zumindest die vor 2009 gebildeten.

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Kastor
· bearbeitet von Kastor

image.png.c1ef4a9d2f99dce53a2e9e601acbfc86.png

(Die Datenbasis in Bezug auf den GKV-Höchstbeitrag sollte ich für die Jahre vor 2022 nochmal nachkontrollieren, aber die Grundaussage wird bestehen bleiben. EDIT: Grafik ausgetauscht, sodass der allgemeine GKV-Höchstbeitrag besser zu sehen ist.)

 

Meine Versicherungsbeiträge sind identisch geblieben. Ich bin ca. 350 EUR unter dem Höchstbeitrag, der in meiner Lebenssituation für die GKV und SPV gelten würden. Fairerweise müsste ich auf den GKV-Beitrag noch eine Zusatzversicherung fürs Krankentagegeld addieren.

 

Die Interpolation auf den Rentenbeginn - ohne Berücksichtigung der AR, ohne Wegfall des gesetzlichen Zuschlags in der KV - verdeutlicht die in den vergangenen Jahren extrem gestiegenen Beiträge in der Pflegeversicherung:

  • KV ~980 EUR
  • PV ~1230 EUR

 

@Der Heini: Ich habe Peter so verstanden, dass er einen Tarifwechsel meinte und keinen Gesellschaftswechsel.

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chirlu
vor 15 Minuten von Der Heini:

Umstellungsmöglichkeit innerhalb der Gesellschaft, oder?

 

Ja. Der Versicherer wird auch kein Angebot „Gehen Sie doch zur Konkurrenz“ unterbreiten.

 

(Ich kenne den Tarif nicht, aber ich vermute, eine Umstellungsmöglichkeit zu bestimmten Terminen ist Bestandteil der Bedingungen. Das gibt es öfter bei reinen Lockvogeltarifen.)

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Peter Wolnitza
vor 41 Minuten von Der Heini:

Umstellungsmöglichkeit innerhalb der Gesellschaft, oder? Bin kein Experte, aber laut Internet verliert man doch bei Gesellschaftswechsel einen Teil der Altersrückstellungen, oder? Zumindest die vor 2009 gebildeten.

Ne, der Tarif hat eine Upgrade Funktion nach (3 und 5?) Jahren.

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Caveman8

Genau. Die habe ich aber „leider“ schon verstreichen lassen. Ich hatte das Upgrade angefragt und da sollte der Tarif um 150% steigen. Das hatte ich abgelehnt. 
 

Mit ist bewusst, dass der Tarif ein absoluter Basis Tarif ist. Da ich mir nie sicher war (und es auch nicht bin) in der PKV zu bleiben, war das für mich i.o. 
Heute würde ich vielleicht anders entscheiden. 
 

Aber so ist es nun. Ich schau mir die Entwicklung nun noch 10 Jahre an und entscheide dann. Ein Gesellschaftswechsel kommt nicht mehr in Frage.  
 

Hauptziel währe aber tatsächlich auch eher in 10 -15 Jahren auf TZ zu gehen und auf GKV + Zusatz zu setzen und dafür die Altersrückstellungen zu verwenden. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Wenn ich mir Eure letzten Posts anschaue, ist die einhellige Meinung, dass man die Beitragsentwicklung nicht vorausberechnen könne - ja dass das noch nicht einmal unter der Annahme möglich sei, dass alle Parameter so bleiben, wie sie im Schnitt der letzten 10 Jahre waren.

 

Ich bin da anderer Meinung - und habe in der Zwischenzeit ein Programm entwickelt, mit dem ich das kann - zumindest ansatzweise. Es ist auch gar nicht so schwierig.

 

Bevor wir uns meine Ergebnisse anschauen, können wir uns aber zuerst die Ergebnisse von A. Lenckner anschauen, der diese Berechnungen auch durchgeführt hat (Quelle: Krankenversicherungsmathematik, Inhalte der Vorlesung, S. 48):

 

image.png.52b5eabd233082ef40045e686a0eb2a4.png

 

Die grüne Kurve zeigt die Beitragsentwicklung, die sich nach dem grundlegenden Rechenmodell der PKV ergibt. Man sieht eine Verzehnfachung (!) der Beiträge.

 

Eine solche Versicherung kann man natürlich niemandem anbieten. Deshalb muss man massiv gegensteuern. Gegensteuern heißt, dass man am Anfang höhere Beiträge erhebt, um dann ab dem Alter 65 nicht in den exponentiellen Anstieg zu laufen.

 

Die hellblaue Kurve zeigt, was man durch Zinsüberschüsse gewinnt - es wird etwas besser, aber nicht viel.

 

Die mittelblaue Kurve zeigt, was man durch den Beitragszuschlag gewinnt. Etwas mehr, aber auch noch nicht ausreichend. In meinen Berechnungen ist der Effekt geringer.

 

Erst mit weiteren Vorsorgezahlungen bis 65 und Vererbung kann man erreichen, dass der Beitrag ab 65 konstant bleibt, ja vielleicht sogar etwas fällt. Wenn ich es richtig verstehe, wird das dadurch erreicht, dass man die Rückstellungskurve so berechnet, dass sie nicht mit der statistischen mittleren Lebenserwartung endet, sondern erst mit 100. Da die meisten Versicherten früher sterben, kann man dann viel an die noch lebenden Versicherten vererben - und somit den exponentiellen Anstieg umgehen.

 

Wenn Ihr Euch die Kurven im Alter 35 bis 60 anschaut (egal nach welchem Modell), dann seht Ihr ungefähr eine Verdreifachung der Prämien. Das entspricht einer Steigerung von 4,5% p.a. Wenn der Versicherer gut kalkuliert hat, wird es ab 65 besser. Die letzte Kurve zeigt sogar eine Reduktion der Beiträge.

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Okabe
· bearbeitet von Okabe
vor 4 Stunden von stagflation:

Wenn ich mir Eure letzten Posts anschaue, ist die einhellige Meinung, dass man die Beitragsentwicklung nicht vorausberechnen könne

Weil das ja auch so ist. Wie schon mehrfach erklärt.

Zitat

ja dass das noch nicht einmal unter der Annahme möglich sei, dass alle Parameter so bleiben, wie sie im Schnitt der letzten 10 Jahre waren.

Woraus liest du, dass dies die einhellige Meinung sei?

Zitat

Ich bin da anderer Meinung - und habe in der Zwischenzeit ein Programm entwickelt, mit dem ich das kann - zumindest ansatzweise. Es ist auch gar nicht so schwierig.

Finde ich spannend! Wirst du den Sourcecode veröffentlich?

 

Was ich jedoch immer noch nicht ganz verstehe ist deine Fokussierung auf die PKV. Die gleichen Probleme gibt es schließlich auch bei der GKV. Da steigt der Beitrag ja auch - und zwar in ziemlich ähnlichem Maße - nur ist das aufgrund von BBG, Leistungsreduzierungen, Subventionen, usw. ebenfalls schwierig zu bestimmen.

 

Von daher beziehen sich alle von dir genannten Nachteile auch auf die GKV. Dein Hauptkritikpunkt bei der PKV ist ja bei der GKV sogar noch schlimmer! Bei der PKV werden also unsere Beiträge steigen - und die PKV erklärt uns das nicht richtig, obwohl sie ja deiner Meinung nach weiß und berechnet hat, wie sich der Beitrag entwickeln wird (sofern die bisherigen Parameter gleich bleiben).

 

Bei der GKV hingegen... gibt es so eine Planung ja noch nicht einmal! Da weiß schlicht und einfach gar keiner, was bald passieren wird. Denn wäre es bekannt und würde danach gehandelt, dann müssten die Beiträge jetzt dramatisch steigen, um einen noch stärkeren Anstieg aufgrund der Babyboomer-Rentner zu vermeiden. Und während dieser Effekt die PKV quasi gar nicht trifft, so trifft er die GKV sogar doppelt! Nämlich einmal wegen weniger Beitragszahlungen (Stichwort KVdR) und andererseits wegen der erhöhten Kosten im hohen Alter.

 

Also da bin ich doch lieber in der PKV und denke mir meinen eigenen Teil zu den Beitragssteigerungen und zur (medizinischen) Inflation...

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chirlu
vor 6 Stunden von stagflation:

Wenn ich mir Eure letzten Posts anschaue, ist die einhellige Meinung, dass man die Beitragsentwicklung nicht vorausberechnen könne - ja dass das noch nicht einmal unter der Annahme möglich sei, dass alle Parameter so bleiben, wie sie im Schnitt der letzten 10 Jahre waren.

 

Definiere bitte „alle Parameter bleiben so, wie sie im Schnitt der letzten zehn Jahre waren“. Wenn sich an Kopfschäden, Lebenserwartung, Zins und rechtlichem Rahmen nichts ändert, sind keinerlei Beitragsanpassungen nötig.

 

Dass man die Beiträge vorausberechnen kann, wenn man alle relevanten Parameter kennt, ist trivial und habe ich auch gesagt:

Am 1.12.2023 um 12:09 von chirlu:

Um das vorherzusagen, braucht man eine sehr, sehr gute Kristallkugel, die nicht nur die Entwicklung der Zinsen und der Medizin erkennen lässt, sondern auch vielerlei politische Entscheidungen.

 

vor 6 Stunden von stagflation:

Bevor wir uns meine Ergebnisse anschauen, können wir uns aber zuerst die Ergebnisse von A. Lenckner anschauen, der diese Berechnungen auch durchgeführt hat

 

Das ist eine grobe Skizze, für die er vermutlich überhaupt keine Berechnungen vorgenommen hat (wie man das bei groben Skizzen auch nicht tut). Es geht nur darum, die grundsätzliche Auswirkung verschiedener beitragsdämpfender Maßnahmen aufzuzeigen.

 

vor 6 Stunden von stagflation:

Wenn ich es richtig verstehe

 

Ich befürchte: nein. Der ganze Absatz erscheint mir Unsinn. Mit V ist einfach ein Beitragsentlastungstarif dargestellt.

 

vor 6 Stunden von stagflation:

Wenn der Versicherer gut kalkuliert hat, wird es ab 65 besser. Die letzte Kurve zeigt sogar eine Reduktion der Beiträge.

 

Eben durch den Beitragsentlastungstarif, der (genau wie beim gesetzlichen Zuschlag) eine Regelung enthält, wonach bis Alter X noch nicht verwendete Beträge als Einmalbeitrag eingesetzt werden (X in dieser Skizze offenbar 80).

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 5 Stunden von Okabe:

Was ich jedoch immer noch nicht ganz verstehe ist deine Fokussierung auf die PKV.

Auch wenn ich da einiges von Stagflations Haltung zur PKV nicht teile, so hat er doch einfach nen Punkt dabei, das für den GKV Versicherten insbesondere in dessen Rentenphase diesem Versicherten es deutlich egaler sein kann, was in seinem System passiert. Immerhin sinkt seine Bezugsgröße (Rente) und daran orientiert sich nur noch seine Zahlung. Der PKV Versicherte wird später deutlich höhere Beiträge weiterhin aufbringen müssen. Stagflation will nur beschreiben, in welche Spähren man dann so kommen könnte und viel wichtiger, dass man sich darauf mit seinem Vermögen vorbereiten muss, um sich das dauerhaft gut leisten zu können.  

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Caveman8

Was dazu kommt ist noch die Tatsache, dass auch wenn PKV und GKV sind jeweils um den Maximalsatz der GKV entwickeln, mit Renteneintritt nicht mehr 50% übernommen werden. Die maximale Rente und damit der maximale Zuschuss zur PKV wird stets unter dem maximalen AG Anteil in der Erwerbsphase liegen. 
 

Am Ende glaube ich auch nicht, dass man die Entwicklung ordentlich vorhersagen kann. Jedoch in beiden Systemen nicht. Die PKV bringt wohl etwas mehr Leistung pro eingezahltem Euro, bietet verlässlichere Leistungen und ist flexibler was Preis und Leistung angeht. Beid er GKV ist die Wahrscheinlichkeit im Alter Zahlungsprobleme zu bekommen aber wohl etwas geringer. 
 

Wie immer im Leben: man bekommt was man zahlt und sollte nur wählen was man sich leisten kann. 

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dev

Die Vorhersage ist sicherlich schwierig, aber auf jeden Fall liegt die Steigerungsrate unterhalb der Möglichkeiten an der Börse.

 

Die Gesundheitsinflation ist natürlich höher als die allgemeine Inflation, das liegt vor allem daran, das sich Gesundheitsleistungen nicht so gut outsourcen lassen und somit die Arbeitsleistung vor allem vom Personal vor Ort geleistet wird.

 

vor 6 Stunden von Okabe:

so trifft er die GKV sogar doppelt! Nämlich einmal wegen weniger Beitragszahlungen (Stichwort KVdR)

Egal ob GKV oder PKV, bei beiden Versicherten besteht seitens der GRV der Anspruch, das sich die Rentenkasse an den KV-Beiträgen beteiligt.

Mit KVdR-Status wird es automatisch geregelt und alle anderen müssen dies bei der GRV beantragen.

 

Somit hat die GRV keine geringeren Beitragszahlungen wegen dem KVdR-Status, sondern bekommt den Rentenanteil statt den AG-Anteil weiterhin.

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Der Heini
· bearbeitet von Der Heini
vor 3 Stunden von dev:

Somit hat die GRV keine geringeren Beitragszahlungen wegen dem KVdR-Status, sondern bekommt den Rentenanteil statt den AG-Anteil weiterhin.

Aber ist dieser nicht weit geringer, da Rente ja nur einen Bruchteil der Gehälter zum Renteneintritt ist? Wenn jetzt Babyboomer in Rente gehen, fallen absolut gesehen einige Einzahlungen weg, in der Summe kann das ganz schöne Löcher hervorrufen.

 

Vorteil bei der GRV: Als Rentner in der KvdR hab eich weitaus geringere Beiträge zu zahlen. Um dies zu kalkulieren müssen in Zukunft daher wahrscheinlich Leistungen gekürzt werden.

Nachteil PKV: Wer spät eintritt und geringe Altersrückstellungen aufbauen kann, wird viel bezahlen müssen. Dafür wird aber die Leistung, falls benötigt, hoch sein im Gegensatz zur GRV.

 

Was einem da wichtig oder möglich ist, muss jeder selber entscheiden. Ich glaube aber dennoch, daß diejenigen, die exorbitant hohe Beiträge in der PKV zahlen müssen, Einzelfälle sind, die sich vor Renteneintritt nicht damit beschäftigt haben und erst ganz am Ende in die PKV gewechselt sind.

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Monachus

Ich bin seit 25 Jahren in der PKV. Beim Beginn lag mein Beitrag etwas unterhalb dessen, was ich in der GKV zu zahlen hätte, heute ist dies genauso (obwohl ich den gesetzlichen Zuschlag bezahle, den ich hätte ablehnen können). Ich weiß nicht, warum sich dies in den nächsten 25 Jahren ändern sollte.

 

Aus heutiger Sicht und der heutigen Kaufkraft des Euro gehe ich davon aus, dass ich als Rentner effektiv ca. 300 Euro mehr als in der KVdR bezahlen werde. Dass ich auf die Betriebsrente nix zahlen werde, lasse ich mal außen vor. Und wenn in Zukunft auch in der KVdR Beiträge auf sonstige Einnahmen, z.B. Kapitalerträge, zu zahlen sind, ändert sich diese Betrachtung sowieso.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
Am 3.12.2023 um 10:20 von satgar:

Stagflation will nur beschreiben, in welche Spähren man dann so kommen könnte und viel wichtiger, dass man sich darauf mit seinem Vermögen vorbereiten muss, um sich das dauerhaft gut leisten zu können.  

 

Danke! Genau das ist der Punkt. Ich möchte wissen, was auf mich zukommt, damit ich die notwendigen Geldmittel bereitstellen kann.

 

Außerdem möchte ich verstehen, wie die PKV kalkuliert. Das ist ein interessantes mathematisches Problem, wie wir bald sehen werden.

 

Am 3.12.2023 um 06:09 von chirlu:

Definiere bitte „alle Parameter bleiben so, wie sie im Schnitt der letzten zehn Jahre waren“. Wenn sich an Kopfschäden, Lebenserwartung, Zins und rechtlichem Rahmen nichts ändert, sind keinerlei Beitragsanpassungen nötig.

 

Zu den Parametern, die gleich bleiben, zählt für mich auch die medizinische Inflation.

 

D.h. Lebenserwartung/Sterbetafeln, Zins, rechtlicher Rahmen bleiben gleich. Das einzige, was sich ändert, sind die heutigen Kopfschäden. Die schreibt man mit der medizinischen Inflation der letzten Jahre fort. Dann sollte ein Versicherer berechnen können, wie sich die Beiträge entwickeln. Diese Kurve möchte ich sehen. Weiterhin interessiert mich, ob und inwieweit sich die Kurven unterschiedlicher Versicherer (bei gleichem Leistungsumfang) unterscheiden.

 

Am 3.12.2023 um 04:33 von Okabe:

Finde ich spannend! Wirst du den Sourcecode veröffentlich?

 

Ja, klar - wenn es jemanden interessiert... Es ist aber kein fertiges Programm mit schöner GUI, sondern es sind Code-Schnipsel in Python, mit denen man Kurven berechnen und plotten kann.

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chirlu
vor 2 Stunden von stagflation:

Weiterhin interessiert mich, ob und inwieweit sich die Kurven unterschiedlicher Versicherer (bei gleichem Leistungsumfang) unterscheiden.

 

Wenn bei den unterschiedlichen Versicherern untereinander auch alles gleich ist (Rechnungszins, Kopfschäden, Tod/Storno, Sicherheitszuschläge), kommt natürlich auch das Gleiche heraus. Jedenfalls tariflich, individuell kann es Unterschiede geben durch den gesetzlichen Zuschlag, der je nach Eintrittsalter zu unterschiedlich hohen Guthaben führt, und durch andere Entscheidungen der Vorstände über den Einsatz von RfB-Mitteln.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 3 Stunden von chirlu:

Wenn bei den unterschiedlichen Versicherern untereinander auch alles gleich ist (Rechnungszins, Kopfschäden, Tod/Storno, Sicherheitszuschläge), kommt natürlich auch das Gleiche heraus. Jedenfalls tariflich, individuell kann es Unterschiede geben durch den gesetzlichen Zuschlag, der je nach Eintrittsalter zu unterschiedlich hohen Guthaben führt, und durch andere Entscheidungen der Vorstände über den Einsatz von RfB-Mitteln.

 

Spannend. Das Geheimnis liegt dann wahrscheinlich in den Sicherheitszuschlägen.

 

Ich zeige Euch mal, was ich bisher habe:

 

Zuerst habe ich mir die Kopfschäden der Bafin herausgesucht. Die Zahlen sind sehr detailliert. Ich habe einen hypothetischen KKV Tarif berechnet durch Addition von 01_KKV_amb_N_M_0-100, 02_KKV_stat_N_M_EB, 03_KKV_zahn_N_M_Beh, 03_KKV_zahn_N_M_Ers_70-80

 

Es ergeben sich folgende Kopfschäden:

image.thumb.png.524efb6e0422db784b0dd1726c2eec6d.png

 

Sieht ähnlich aus wie bei Lenckner, kann also nicht ganz falsch sein.

 

Ich treffe folgende Annahmen:

  • Inflation: 2% (wird nur für Referenzzwecke gebraucht)
  • Medizinische Inflation: 2,8%
  • Zins: 3%
  • Eintrittsalter: 30
  • Lebenserwartung: noch 55 Jahre, also bis Endalter 85. Genau genommen müsste man mit Sterbetafeln rechnen. Wahrscheinlich programmiere ich das auch noch. Aber für die ersten Schritte sollte es reichen.

Betrachten als erstes den Fall, dass es keine medizinische Inflation gibt (also den trivialen Fall):

image.thumb.png.b1293235d3fb74e543e84cbf71867ced.png

 

Jetzt rechnen wir mit medizinischer Inflation. Für den 30-jährigen wird die Nettoprämie berechnet wie oben. Nach einem Jahr werden die Kopfschäden von 31-85 um 2,8% erhöht. Es wird eine neue Nettoprämie für den 31-jährigen ausgerechnet. Danach werden die Kopfschäden von 32-85 um 2,8% erhöht und es wird eine Nettoprämie für den 32-jährigen ausgerechnet. Usw.

 

Es ergibt sich:

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Die Nettoprämien-Kurve (schwarze Kurve) verzehnfacht sich. Sie entspricht ziemlich genau der grünen Kurve bei A. Lenckner.

 

Da man keine PKV vertreiben kann, bei denen sich die Prämien verzehnfachen, kommt jetzt der spannende Teil! Man muss die schwarze Kurve zähmen. Sie darf am Ende nicht mehr so stark steigen! Das geht aber nur, indem man am Anfang mit einem höheren Beitrag startet.

 

In dem folgenden Diagramm habe ich ein paar mögliche Kurven (aus mathematischer Sicht) eingetragen:

 

image.png.e22d797a2158eb33d9f4f694bdf099fa.png

  • Die schwarze Kurve ist die gleiche Kurve wie oben.
     
  • Die grüne Kurve wäre eine konstante Prämie. In der Praxis würde dies allerdings bedeuten, dass der reale Beitrag im Laufe der Zeit fällt. 9.200 € heute wären real teurer, als in 55 Jahren.
     
  • Sympathisch fände ich die blaue Kurve. Hier steigen die Beiträge mit den angenommenen Inflation von 2%. Real würde man immer gleich viel bezahlen.
     
  • Die beiden braunen Kurven steigen bis zum Alter 65 um 3% bzw. 4% - und bleiben danach stabil (in Anlehnung an die Skizze von A. Lenckner)

Aus mathematischer Sicht kann man die schwarze Kurve also ganz unterschiedlich zähmen. Die Frage ist, wie machen das die privaten Krankenversicherungen, die man abschließen kann? Welche Kurve ergibt sich dort?

 

Oder etwas konkreter: wenn ich wüsste, dass sich meine Beiträge auf einer braunen Kurven bewegen, dann würden mich die bisherigen Steigerungen nicht weiter stören. Denn dann wüsste ich, dass die Beiträge nur bis 65 steigen - und danach weitgehend konstant bleiben. Wenn ich jedoch annehmen müsste, dass ich auf einer exponentiell steigenden Kurve wie auf der schwarzen Kurve reise - und dass die Beitragssteigerungen immer so weitergehen - dann wäre es Zeit, die Notbremse zu ziehen.

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Kastor

Sehr interessante Arbeit, @stagflation:respect:

Eine Verständnisfrage: Müsste man den im jeweiligen Jahr gezahlten Beitrag nicht um die Inflation diskontieren, um die Integrale unter den Kurven vergleichen zu können?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Du meinst das unterste Diagramm? Die Flächen unter den Kurven sind nicht gleich. Das liegt an dem eingerechneten Zins von 3% auf die Alterungsrückstellungen. Wenn ich den Zins auf 0% senke, werden die Flächen unter den Kurven gleich.

 

Man könnte die Inflation rausrechnen, um zu sehen, wie hoch die reale Belastung ist. Kann ich gerne noch machen. Aber zuerst möchte ich herausfinden, wie die PKV Kurven wirklich verlaufen. Weiterhin können wir uns dann auch die Auswirkungen unterschiedlicher Zinsniveaus anschauen. Ich glaube, das ist auch ganz spannend.

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Okabe
vor 7 Stunden von Kastor:

Sehr interessante Arbeit, @stagflation:respect:

Eine Verständnisfrage: Müsste man den im jeweiligen Jahr gezahlten Beitrag nicht um die Inflation diskontieren, um die Integrale unter den Kurven vergleichen zu können?

Ganz genau so ist es. Das vergisst @stagflation leider ständig.

 

Eigentlich sollte man erstmal mit 0% Inflation jeglicher Art und 0% Zins rechnen. Dann sieht man ja, wieviel Geld man zur Rentenzeit haben muss, um bis zum z.B. 85sten Lebensjahr die Beiträge stemmen zu können. Nun nimmt man noch die Differenz aus Zins und (medizinischer) Inflation hinzu und muss entsprechenden aufzinsen. Das sind natürlich Annahmen.

 

Ist im Grunde das gleiche als müsste man seinen Lebensunterhalt komplett aus dem Ersparten bezahlen und man ginge davon aus, dass Inflation z.B. 1% über den Zinsen liegt. Und ob es nun Erspartes ist, oder eine private oder gesetzliche Rente, das änder auch nicht wirklich viel, außer dass die Zinsen/Rendite eben nicht so einfach vorhersagbar sind.

 

Das ist alles nun wirklich keine Hexerei und man muss das nicht so kompliziert machen. Die Versicherungen rechnen im Prinzip mit 0% medizinischer Inflation und den aktuellen Zinsen - was im Grunde nicht korrekt ist. An der Stelle geb ich @stagflation sogar Recht.

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chirlu
Am 5.12.2023 um 22:36 von stagflation:

indem man am Anfang mit einem höheren Beitrag startet

 

Das ist ja automatisch der Fall, da es Sicherheitszuschläge gibt (geben muss) und der Rechnungszins unter der tatsächlichen Verzinsung liegt. Somit ist der Beitrag höher als eigentlich nötig, und spiegelbildlich unvermeidlich fallen Risiko- und Zinsüberschüsse an, die in der Kalkulation nicht berücksichtigt sind. Durch die indirekte Gutschrift ist die Modellierung natürlich nicht so einfach.

 

Dazu kommt dann noch seit 2000, durch Beschluss des Gesetzgebers, der gesetzliche Zuschlag als weitere Erhöhung des Beitrags, um direkt Geld für das Alter anzusammeln.

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