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junghansmega

Brexit: Auswirkungen auf den britischen Aktienmarkt

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The Statistician
vor 36 Minuten von Schwachzocker:

So ist es. So lange abzustimmen bis das gewünschte Ergebnis erzielt wird, ist in der Tat undemokratisch. Bei einer demokratischen Wahl dürfen nun einmal auch doofe, grenzdebile, ahndungslose und leichtgläubige Bürger wählen. Das wusste man aber vorher.

 

Wie kann bitte ein erneutes Referendum bzw. ein Referendum an sich überhaupt als undemokratisch erachtet werden? Das ist doch vollkommener Unfug. Selbst wenn man jeden Tag ein Referendum (zum Brexit) veranstalten würde, bleibt es ein mehr als solider demokratischer Prozess.

 

Es geht im Kern darum, dass eine demokratische Entscheidung getroffen werden sollte, da ist sich doch jeder einig? Du versuchst einen No Deal Brexit mit dem Referendum zu legitimieren, was jedoch schlicht nicht möglich ist. Bei dem Referendum wurde, wie bereits von einigen hervorgehoben, über einen Brexit im Allgemeinen abgestimmt, über Details wurde hingegen nicht abgestimmt. Aus eben diesen Grund kann man das Ergebnis des Referendums auch nicht als Legitimationsgrundlage für einen detaillierten Brexit oder für einen No Deal Brexit heranziehen. Auch ist es falsch einfach stumpf zu meinen "Die haben doch gewählt, dann müssen die mit den Konsequenzen leben", wenn das Referendum nun schon über 3 Jahre her ist und das Parlament scheinbar nicht in der Lage ist das Ergebnis des Referendums in eine Entscheidung zu übersetzen.

 

vor 46 Minuten von Schwachzocker:

Das Parlament hat es in der Hand. Dort gibt es Mehrheit gegen den Brexit. Man traut es sich nur nicht zu sagen. Und das ist leider gefährlich armselig. 

 

Nein, gibt es nicht. Es gab im März diesen Jahres diverse Abstimmungen über unterschiedliche Szenarien. Selbst bei der Abstimmung, dass man vom Brexit absieht, wenn kein Abkommen zustandekommt, hat man dies deutlich abgeschmettert. Und wenn man sich die Abstimmungsergebnisse sowie die dort eingebrachten Szenarien anschaut, wird einem das Dilemma erneut deutlich vor Augen geführt. Ein weiteres Referendum kann hierbei noch einmal Klarhheit verschaffen und ist in meinen Augen auch von Nöten um dieses sinnlose Hin und Her aufzubrechen. Am besten gleich über den No Deal Brexit abstimmen lassen und dann entsprechend handeln.

 

Gerade eben von magicw:

Aber dafür ist das Parlament da solche Details dann zu regeln und im Rahmen von Austrittsgesprächen zu verhandeln.

Deshalb reicht es beim Volk nach der generellen Meinung "rein/raus" zu fragen und deine Optionen dann parlamentarisch weiter zu führen

 

Das reicht in diesem Fall jedoch nicht aus. Im Parlament kommt für nichts eine Mehrhheit zustande und man dreht sich einfach nur im Kreis bzw. flioegt seit 3 Jahren stumpf gegen ein geschlossenes Fenster mit der Erwartung, dass dieses beim nächsten Anflug offen sein könnte.

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Schwachzocker
vor 3 Minuten von The Statistician:

Wie kann bitte ein erneutes Referendum bzw. ein Referendum an sich überhaupt als undemokratisch erachtet werden?...

Weil ein erneutes Referendum bedeutet, dass das alte Referendum nicht geachtet werden soll. Und das ist undemokratisch.

 

vor 5 Minuten von The Statistician:

...Es geht im Kern darum, dass eine demokratische Entscheidung getroffen werden sollte, da ist sich doch jeder einig? Du versuchst einen No Deal Brexit mit dem Referendum zu legitimieren, was jedoch schlicht nicht möglich ist. Bei dem Referendum wurde, wie bereits von einigen hervorgehoben, über einen Brexit im Allgemeinen abgestimmt...

Richtig!

 

vor 5 Minuten von The Statistician:

...über Details wurde hingegen nicht abgestimmt....

Weil das nicht möglich ist. Du siehst doch selbst, dass alles abgelehnt wird, was jemals vorgelegt wird.

Genauso gut kann man darüber abstimmen, ob man die Weltherrschaft möchte, ohne sich mit Detailfragen zu beschäftigen.

 

vor 8 Minuten von The Statistician:

...wenn das Referendum nun schon über 3 Jahre her ist und das Parlament scheinbar nicht in der Lage ist das Ergebnis des Referendums in eine Entscheidung zu übersetzen.

Selbstverständlich sind die dazu in der Lage. Es mangelt an Willen. Aber da könnte die EU nachhelfen.

 

Was willst Du denn jetzt machen, wenn die Brexitanhänger die Abstimmung wieder gewinnen?

Und was willst Du machen, wenn die Gegenseite gewinnt?

 

Welche genaue Frage möchtest Du in einer neuen Abstimmung überhaupt stellen?

"Möchten sie den Brexit hart, weich, medium oder gut durchgebraten? Wie hätten sie ihren Brexit gern? Und was wollen sie zum Nachtisch? Ein Handelsabkommen mit den USA nach den Wünschen der Briten?"

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The Statistician
vor 2 Minuten von Schwachzocker:

Weil ein erneutes Referendum bedeutet, dass das alte Referendum nicht geachtet werden soll. Und das ist undemokratisch.

 

Nach dieser abenteuerlichen Argumentationslogik sind dann wohl auch die Bundestagswahlen undemokratisch bzw. regelmäßge Wahlen im Allgemeinen. Merkst hoffentlich selbst, dass diese Argumentationslogik nicht logisch konsistent ist. Zu meinen, dass die Präferierung einer aktuellen Meinung gegenüber einer veralteten Meinung undemokratisch sei, ist schon recht abenteuerlich. Auf diese Weise würdest du folglich jegliche Meinungsänderung innerhalb der Bevölkerung als undemokratisch ansehen, da diese (logischerweise) nicht der alten Meinung entsprechen.

 

vor 2 Minuten von Schwachzocker:

Weil das nicht möglich ist. Du siehst doch selbst, dass alles abgelehnt wird, was jemals vorgelegt wird.

Genauso gut kann man darüber abstimmen, ob man die Weltherrschaft möchte, ohne sich mit Detailfragen zu beschäftigen.

 

Wieso? Option 1: Remain; Option 2: No-Deal. Was anderes bekommt das Parlament doch eh nicht auf die Kette. Also entweder ein weiterer Eiertanz bis dann am Ende zwangsläufig ein No-Deal Brexit zustandekommt oder gleich über einen No-Deal Brexit abstimmen und schauen, ob die Bevölkerung das möchte. Nicht sehr schwer, verschafft Klarhheit und beendet die Meinungslosigkeit im Parlament.

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Akaman

Bagehot is not amused; er sieht in seiner Kolumne im neuesten Economist die Institutionen und die politische Stabilität gefährdet.

 

Zitat

 A country that prides itself on its common sense and moderation is doing ever stranger things.

 

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Mangalica
vor 42 Minuten von magicw:

Deshalb reicht es beim Volk nach der generellen Meinung "rein/raus" zu fragen und deine Optionen dann parlamentarisch weiter zu führen. 

Es scheint hier vergessen zu werden, dass es bei der ganzen Brexit-Thematik auch noch einen externen Verhandlungspartner gibt: die EU. Die Option, für die das Volk wohl mehrheitlich gestimmt hat (die have-your-cake-and-eat-it-Option), ist halt nicht durchzubekommen. Es ist dem Parlament unmöglich, den Willen des Volkes umzusetzen, deswegen gibt es ja aktuell den ganzen Scherbenhaufen. Übrig bleiben drittklassige Optionen und man tut implizit so, als hätten die Leute ja irgendwie auch dafür gestimmt.

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Mangalica
vor 15 Minuten von The Statistician:

Wieso? Option 1: Remain; Option 2: No-Deal. Was anderes bekommt das Parlament doch eh nicht auf die Kette.

Das aktuelle Parlament nicht, Neuwahlen könnten den Knoten aber lösen: Wenn beispielsweise die Tories eine stabile Mehrheit bekommen, wird es wohl auf eine Seegrenze hinauslaufen, da es nun keine Abhängigkeit von der DUP mehr gibt. Der Backstop wird auf Nordirland reduziert und Großbritannien bekommt den harten Brexit. Diese Lösung ist für die EU in Ordnung. Eine deutliche Labour-Mehrheit könnte wiederum einen Brexit mit Verbleib in der Zollunion bedeuten.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 41 Minuten von The Statistician:

Nach dieser abenteuerlichen Argumentationslogik sind dann wohl auch die Bundestagswahlen undemokratisch bzw. regelmäßge Wahlen im Allgemeinen. Merkst hoffentlich selbst, dass diese Argumentationslogik nicht logisch konsistent ist....

Leider bemerke ich das nicht.

Ein Parlament kann im Prinzip nach belieben abgewählt und wiedergewählt werden. Meinetwegen auch jede Woche.

Bei dem Ausscheiden aus der EU liegt es aber nun einmal nicht allein in der Hand der Briten. Raus aus der EU, rein in die EU, dann wieder raus. Das geht nun einmal nicht.

 

Die Bevölkerung kann gern ihre Meinung ändern wie sie will. Wenn die EU keine Verlängerung gibt, ist der Drops gelutscht.

 

Verstehst Du das? Die Briten haben es nun einmal nicht in der Hand.

Die Briten haben für den Austritt gestimmt. Die Regierung hat den Austrittsantrag gestellt. Normalerweise dürften die gar nicht mehr in der EU sein.

 

Wie häufig müsste das Volk denn Deiner Meinung nach für den Brexit stimmen, damit es wirklich demokratisch ist?

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Maikel
· bearbeitet von Maikel
vor 2 Stunden von The Statistician:

Es geht im Kern darum, dass eine demokratische Entscheidung getroffen werden sollte, da ist sich doch jeder einig? Du versuchst einen No Deal Brexit mit dem Referendum zu legitimieren, was jedoch schlicht nicht möglich ist.

 

Ich hoffe ja auch auf ein neues Referendum, weil ich darin einen der letzten Strohhalme sehe, den Brexit zu verhindern.

Ich bin auch der Meinung, daß so ein zweites Referendum seine Berechtigung hätte; jetzt, wo die Probleme und Bedingungen des Brexit deutlicher zu erkennen sind.

 

Man kann aber den aktuellen Entscheidungsweg, wohl ohne neues Referendum, durchaus als demokratisch legitimiert ansehen:

1. Nach dem Referendum haben die Briten in allgemeine Wahlen ein neues Parlament gewählt, sozusagen als Ausführende des Brexit.

2. Die stärkste Partei im Parlament stellte nach demokratischer Sitte den/die Regierungschef(in).

3. Die gleiche stärkste Partei hat nach der in GB üblichen Sitte einen neuen Chef bestimmt, nämlich den jetzt agierenden BoJo.

 

Es braucht also für eine demokratische Entscheidung nicht zwingend ein zweites Referendum; zumal das erste ursprünglich als "unverbindliche Befragung" deklariert war; es war also eigentlich kein demokratisch bindendes Element.

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The Statistician
vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Die Bevölkerung kann gern ihre Meinung ändern wie sie will. Wenn die EU keine Verlängerung gibt, ist der Drops gelutscht.

 

Die EU hat kein Interesse daran UK rauszukannten, wenn seitens UK nicht mehr der Wunsch nach einem Brexit geäußert werden würde.

 

vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Wie häufig müsste das Volk denn Deiner Meinung nach für den Brexit stimmen, damit es wirklich demokratisch ist?

 

Damit was demokratisch ist? Ein No-Deal Brexit über dessen Legitimität wir hier eigentlich diskutieren? Du scheinst nicht ganz zu verstehen, dass eine Stimme für einen Brexit eben keine Stimme für einen No-Deal Brexit ist. Abseits dessen ist die Anzahl an Referenden egal, da jedes Referendum für sich natürlich demokratisch ist. Wenn es jedoch um eine konkrete Entscheidung bzw. Outcome geht, so sollte hierfür eine Merhheit vorhanden sein. Ob im Parlament oder in der Bevölkerung, welche sich in Form eines Referendums verdeutlicht, ist dabei irrelevant. Da jedoch für keine der möglichen Brexit-Optionen eine Mehrhheit vorliegt, kann auch keine Brexit-Option als demokratisch legitimiert erachtet werden. Wir drehen uns hier aber etwas im Kreis, was diesen Punkt anbelangt.

 

vor einer Stunde von Maikel:

Man kann aber den aktuellen Entscheidungsweg, wohl ohne neues Referendum, durchaus als demokratisch legitimiert ansehen:

1. Nach dem Referendum haben die Briten in allgemeine Wahlen ein neues Parlament gewählt, sozusagen als Ausführende des Brexit.

2. Die stärkste Partei im Parlament stellte nach demokratischer Sitte den/die Regierungschef(in).

3. Die gleiche stärkste Partei hat nach der in GB üblichen Sitte einen neuen Chef bestimmt, nämlich den jetzt agierenden BoJo.

 

Es braucht also für eine demokratische Entscheidung nicht zwingend ein zweites Referendum; zumal das erste ursprünglich als "unverbindliche Befragung" deklariert war; es war also eigentlich kein demokratisch bindendes Element.

 

Das behaupte ich auch gar nicht. Ich stelle lediglich die Legitimität eines Austritts in Frage, wenn es für diesen weder im Parlament noch in der Bevölkerung keine Mehrhheit gibt. Ein Referendum ist nicht zwingend erforderlich, könnte aber bei entsprechender Ausgestaltung die Situation verbessern.

 

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Schwachzocker
vor 12 Minuten von The Statistician:

Die EU hat kein Interesse daran UK rauszukannten, wenn seitens UK nicht mehr der Wunsch nach einem Brexit geäußert werden würde.

Es wird niemand "rausgekanntet". Die Briten haben den Antrag auf Austritt gestellt, der unweigerlich früher oder später zu eben diesem führt. Da können die Briten Wüsche äußern soviel sie wollen. 

Der Wunsch ist bisher "Austritt". Einen anderer Wunsch ist bei der EU noch nicht geäußert worden.

 

vor 15 Minuten von The Statistician:

...Du scheinst nicht ganz zu verstehen, dass eine Stimme für einen Brexit eben keine Stimme für einen No-Deal Brexit ist.

So ist es!

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magicw
· bearbeitet von magicw
Am 5.9.2019 um 22:17 von magicw:

Ich nehme aber an, dass es auch "äußere Kräfte" gibt, die das Parlament beeinflussen

Als ob ich es nicht geahnt hätte. Klar - die Illuminati hatte ich nicht gemeint. Aber dass die diplomatischen Drähte von und zum Festland glühen zeigt sich hier:

 

 

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Nachtfalke
18 minutes ago, magicw said:

Als ob ich es nicht geahnt hätte. Klar - die Illuminati hatte ich nicht gemeint. Aber dass die diplomatischen Drähte von und zum Festland glühen zeigt sich hier:

 

 

 

No offense - aber ist die Echtheit dieser Nachricht nachprüfbar? Auf den eingschlägigen Webseiten, noch zu dieser Nachricht nichts zu finden. (Oder ich bin zu blöd.) Der Twitterer, offenbar ja leider auch so ein "Dark-Web"-Typ.

Nebenbei, aber: Klar, dass da alle Strippen gezogen werden, wie's nur irgendwie geht. Das ist die größte Entscheidung, die in Europa in dieser Generation gefällt wird. - Und treten die Briten wirklich aus, machen wir uns auch nix vor - dann ist die gesamte EU zumindest angezählt. 

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magicw
· bearbeitet von magicw
vor 10 Stunden von Coucy:

ist die Echtheit dieser Nachricht nachprüfbar?

Echt zumindest dahingehend, dass man sie auch an der Originalquelle findet und der Text vor der Paywall schon alles sagt: https://www.thetimes.co.uk/article/rebels-agreed-extensionwith-eu-leaders-before-crunch-vote-srmlbp8m8

Dass die vermeintlichen Konspirateure da nun öffentlich vor die Kamera treten und das schön bestätigen, wage ich mal zu bezweifeln....."the Times understands...".

 

Wobei es ja bizarr klingt, wenn lt. Barnier ohnehin kein Spielraum für Vertragsänderungen besteht, dass dann doch immer wieder Verlängerungsfristen gewährt werden.

 

Jedenfalls kann der Boris die nächsten 5 Wochen in Urlaub fahren. Dem einzigen Trumpf in seinem Ärmel, nämlich "no-deal," wurde durch dieses erneute Verlängerungsgesetz der Wind aus den Segeln genommen. Mit welchen Karten soll er nun noch für eine Verbesserung/Änderung des Austrittsvertrags bis Mitte Oktober verhandeln?

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Mangalica
vor 1 Stunde von magicw:

Wobei es ja bizarr klingt, wenn lt. Barnier ohnehin kein Spielraum für Vertragsänderungen besteht, dass dann doch immer wieder Verlängerungsfristen gewährt werden.

Natürlich gibt es Spielraum für Vertragsänderungen, halt nur nicht in die Richtung, die zu einer Grenze in Irland führen würden. Aber wenn UK jetzt Neuwahlen ansetzt und dann anschließend vielleicht doch in der Zollunion und im Binnenmarkt bleiben will, ist die EU dabei.

 

vor 1 Stunde von magicw:

Mit welchen Karten soll er nun noch für eine Verbesserung/Änderung des Austrittsvertrags bis Mitte Oktober verhandeln?

Boris Johnson hatte nie Interesse, das Austrittsabkommen nachzuverhandeln. Alle seine Aktionen zeigen deutlich, dass er seit Wochen eigentlich nur auf Neuwahlen hinarbeitet. No-deal ist auch gar kein Trumpf, die EU hat das als mögliches Ergebnis längst akzeptiert.

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Nachtfalke
· bearbeitet von Coucy
On 9/8/2019 at 6:47 AM, magicw said:

Echt zumindest dahingehend, dass man sie auch an der Originalquelle findet und der Text vor der Paywall schon alles sagt: https://www.thetimes.co.uk/article/rebels-agreed-extensionwith-eu-leaders-before-crunch-vote-srmlbp8m8

 

Danke! Hatte das tatsächlich übersehen/war vielleicht noch gar nicht online, als ich suchte. Auf jeden Fall eine sehr interessante Entwicklung, gerade in Hinblick auf Neuwahlen: Wenn Johnson neben der fehlenden Mehrheit auch noch vermeintliche Sabotageakte und "Regierungsunfähigkeit" für sich geltend machen kann, lässt das die Opposition durchaus nicht gut aussehen. 

 

Quote

Dass die vermeintlichen Konspirateure da nun öffentlich vor die Kamera treten und das schön bestätigen, wage ich mal zu bezweifeln....."the Times understands...".

 

Wobei es ja bizarr klingt, wenn lt. Barnier ohnehin kein Spielraum für Vertragsänderungen besteht, dass dann doch immer wieder Verlängerungsfristen gewährt werden.

 

Jedenfalls kann der Boris die nächsten 5 Wochen in Urlaub fahren. Dem einzigen Trumpf in seinem Ärmel, nämlich "no-deal," wurde durch dieses erneute Verlängerungsgesetz der Wind aus den Segeln genommen. Mit welchen Karten soll er nun noch für eine Verbesserung/Änderung des Austrittsvertrags bis Mitte Oktober verhandeln?

 

Spannendes Reality-TV, jedenfalls. - Johnson hat ja offenbar doch noch einen Trumpf im Ärmel. Der Vertrauensverlust in die Politik dürfte immens ausfallen. Seit mindestens einem Jahr nur Theater in GB. 

 

https://www.comresglobal.com/polls/britain-elects-voting-intention-election-scenarios-and-brexit-polling-september-2019/

 

 

Verwende ansonsten eigentlich am Liebsten vergleichende Statistiken, aber finde die Seite sonst ganz gut. ComRes sieht die Conservative Party bei 31% und Labor bei 27% - aber das war vor einigen der jüngsten Ausfälle. Die Brexit-Party kommt auf 13% . koalitionsfähig wären die also gerade auf jeden Fall. Wenn Johnson jetzt die moderateren Parteimitglieder rausschmeisst - könnte es sein, dass er seine Partei koalitionswillig machen könnte?

So langsam entgleitet mir das Thema ein wenig, muss ich zugeben. So viel Input in nur ein paar Tagen. :w00t: Da blickt doch langsam niemand mehr durch...

 

---

 

Oooooooooooh. Das britische Parlament wird heute beurlaubt.

 

https://www.spiegel.de/politik/ausland/grossbritannien-parlament-wird-schon-heute-in-zwangspause-geschickt-a-1285899.html

 

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Alle reden mometan von der Beurlaubung des Parlaments und dessen Schädlichkeit für den weiteren Prozess. Politologisch betrachtet kann man das durchaus für einen undemokratischen Akt halten, aber das brauchen wir hier nicht zu diskutieren. Mich interessiert vielmehr, ob die Parlamentspause denn tatsächlich schädlich für den weiteren Prozess ist.

 

Parlamentspause bedeutet ja nicht Kommunikationsverbot. Die vielen Parlamentsdebatten zum Brexit haben den Prozess nie wirklich vorangebracht und würden es meines Erachtens auch weiterhin nicht, denn sie führen eher zur Darlegung aller möglichen Individualpositionen als zur Erzeugung von Kompromissen. Solche Kompromisse müssen hinter den Kulissen im direkten Gespräch miteinander ausgelotet werden.

 

Versteht mich nicht falsch: Ich begrüße die Parlamentspause nicht und halte sie für politisch durchaus skandalös. Aber schädlich für den Prozess muss sie nicht sein. Am 14. Oktober trifft sich das Parlament wieder, dann hat es zwei Wochen Zeit alles bis dahin ausgehandelte zu beschließen.

 

 

Und dann noch zu den Wahlumfragen:

vor einer Stunde von Coucy:

ComRes sieht die Conservative Party bei 31% und Labor bei 27% - aber das war vor einigen der jüngsten Ausfälle. Die Brexit-Party kommt auf 13% . koalitionsfähig wären die also gerade auf jeden Fall.

 

Vergiss nicht, dass Mehrheitswahlrecht in GB besteht. Mit 31% der Stimmen kannst Du daher bis zu 100% der Sitze bekommen. 100% sind zweifellos unwahrscheinlich, aber 51% alles andere als unwahrscheinlich. Dann regieren die Konservativen einfach weiter.

 

Bei der letzten Bundestagswahl hat die CDU bundesweit vergleichbare 30% der Erststimmen erhalten. Damit gewann sie 77% der Wahlkreise! Im britischen Parlament hätte sie auf diese Weise 77% der Sitze errungen, obwohl sie nur von 30% gewählt wurde. Das zeigt wie wenig man im Mehrheitswahlrecht von Umfragen auf Mehrheiten schließen kann.

 

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magicw
· bearbeitet von magicw

Das "Horror-Szenario" wird von der Bank of England hier mal genauer quantifiziert. Offenbar haben sich die Vorbereitungen auf einen "no-deal" im letzten halben Jahr positiv ausgewirkt und reduziert den Einbruch im britischen Bruttosozialprodukt von 8 auf 5,5% bei ca. 7% Arbeitslosigkeit:

https://www.theguardian.com/politics/2019/sep/04/bank-of-england-revises-impact-of-no-deal-brexit-from-8-to-5-of-gdp

 

Zitat

the central bank now estimated GDP would decline by about 5.5% – still a sizeable economic shock, but a less damaging one. Joblessness would rapidly increase, taking the unemployment rate to more than twice its current level, at about 7%. Inflation would also more than double to 5.5%.

 

 

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Nachtfalke
18 hours ago, ImperatoM said:

Vergiss nicht, dass Mehrheitswahlrecht in GB besteht. Mit 31% der Stimmen kannst Du daher bis zu 100% der Sitze bekommen. 100% sind zweifellos unwahrscheinlich, aber 51% alles andere als unwahrscheinlich. Dann regieren die Konservativen einfach weiter.

 

Bei der letzten Bundestagswahl hat die CDU bundesweit vergleichbare 30% der Erststimmen erhalten. Damit gewann sie 77% der Wahlkreise! Im britischen Parlament hätte sie auf diese Weise 77% der Sitze errungen, obwohl sie nur von 30% gewählt wurde. Das zeigt wie wenig man im Mehrheitswahlrecht von Umfragen auf Mehrheiten schließen kann.

 

Absolut! Und ist auch wichtig, das im Kopf zu behalten! Egal, welche Wahl jetzt kommt, die Tories müssen nicht nur verlieren, die Whigs müssen auch gewinnen, oder das Chaos geht weiter. - Trotzdem gibt's ja in UK hin und wieder Koalitionen, eben z. B. unter Premier Cameron. Wie genau ein Wahlergebnis aber aussehen muss, damit die Sitzverteilung im Parlament eine Koalition zur Mehrheitsbildung erfordert - keine Ahnung, allerdings reicht es wohl im Prinzip schon, wenn die beiden größten Parteien weniger als 5% aneinander liegen. - Und der Fall wäre ja gegeben. 

Konnte heute Nacht nicht pennen, habe mir deswegen die Parlamentsdebatte im Unterhaus angeschaut ("Gründe, warum ich ein alter Mann geworden bin"#1) - werden ein ganz großer Spaß, die kommenden Wochen. Twitter brennt.

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Mangalica

brexit.jpg

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nicco

Das Chaos gefällt den Staatsanleihen nicht.

10 jährige (Gilt) short, SL bei 0,6 %.

 

UK10y20190910.png

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Akaman
vor einer Stunde von Mangalica:

brexit.jpg

:thumbsup:

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Malvolio
Am 9/6/2019 um 16:18 von Schwachzocker:

Weil ein erneutes Referendum bedeutet, dass das alte Referendum nicht geachtet werden soll. Und das ist undemokratisch.

 

 

 

Fun Fact ... das "Brexit-Referendum" war schon das zweite Referendum, wenn es auch rechtlich unverbindlich war. Im ersten Referendum von 1975 haben sich die Briten mit 67,2 Prozent für einen Verbleib ausgesprochen.

 

 

 

 

 

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Schwachzocker
vor 6 Minuten von Malvolio:

 

Fun Fact ... das "Brexit-Referendum" war schon das zweite Referendum, wenn es auch rechtlich unverbindlich war. Im ersten Referendum von 1975 haben sich die Briten mit 67,2 Prozent für einen Verbleib ausgesprochen.

Naja, in den Zeitabständen will ich das ja tolerieren.

Aber was soll`s. Man kann das nächste Referendum ja nach dem Austritt machen, um dann wieder einen Antrag auf Mitgliedschaft stellen. Das wäre doch einmal gelebte Demokratie. 

 

Außenpolitik muss stetig und verlässlich sein. Da muss man Kompromisse eingehen. Für Volksabstimmung ist das Thema daher nicht geeignet.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 18 Minuten von Schwachzocker:

Naja, in den Zeitabständen will ich das ja tolerieren.

Aber was soll`s. Man kann das nächste Referendum ja nach dem Austritt machen, um dann wieder einen Antrag auf Mitgliedschaft stellen. Das wäre doch einmal gelebte Demokratie. 

 

Außenpolitik muss stetig und verlässlich sein. Da muss man Kompromisse eingehen. Für Volksabstimmung ist das Thema daher nicht geeignet.

Ich fürchte was das Thema "Stetigkeit" und "Verlässlichkeit" angeht, ist der Zug schon lange abgefahren.

 

Die Briten haben sich in eine unmögliche Situation gebracht. Eine so komplexe Fragestellung einfach mit "in" or "out" zu stellen war ein ganz großer Fehler und der Problematik von vorneherein nicht angemessen. Es hatte seinerzeit schlicht niemand damit gerechnet, dass es wirklich eine Mehrheit für den Austritt geben würde, nicht mal die Ober-Brexiteers hatten wohl ernsthaft damit gerechnet. Nicht umsonst sind Johnson und Farrage ja nach dem Referendumg ganz schnell erstmal auf Tauchstation gegangen. Tragikomisch ist auch die Tatsache, dass die Klagen gegen das Referendum wegen der zahlreichen Irregularitäten mit der Begründung abgewiesen wurden, dass das Referendum ja nicht bindend, sondern nur "advisory" war.

 

Ich hielte ein zweites bzw. weiteres ;) Referendum in dem der ausgehandelte Deal den Wählern nochmal zur Abstimmung vorgestellt wird, nicht unbedingt für undemokratisch. Aber es wäre natürlich sehr problematisch, schon beim Thema welche Frage(n) denn nun in der neuen Abstimmung gestellt werden sollten. So oder so wird letztendlich eine Seite sich verschaukelt fühlen ..... egal wie die Sache ausgeht. Und wenn die Brexit-Befürworter merken, was sie sich eingebrockt haben, wird das die Lage auch nicht besser machen. Wie gesagt, die Briten haben sich in eine unmögliche Situation manövriert. So oder so wird es sehr unschön werden.

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magicw
vor 16 Minuten von Schwachzocker:

Außenpolitik muss stetig und verlässlich sein. Da muss man Kompromisse eingehen. Für Volksabstimmung ist das Thema daher nicht geeignet.

 

Na, vermutlich wären einige Kriege nie begonnen worden, wenn man dann jeweils das Volk befragt hätte^^

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