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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Was verbirgt sich jeweils hinter "sonstige betriebliche Ergebnisse"? Nicht selten werden unter "sonstiges" ja doch nicht unbedeutende Aspekte versteckt verbucht. Wenn hier wie bei REITs so viele neue Aktien ausgegeben werden, ist dann nicht auch die Kennzahl FFO relevant?

 

Das habe ich unter dem Bild für das Jahr 2014 aufgelöst.

Die Cashflow habe ich mir noch nicht genau angesehen. FFO kommt auf jeden Fall nicht bei allen Unternehmen (vllt auch gar nicht) vor.

 

PS: Den Hinweis auf diese Studie will ich auch gerne noch platzieren.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hallo ebdem!

 

Aber Du kaperst doch nicht meinen Thread. Dafür ist dieser Branchenthread schließlich da, um Windenergieunternehmen miteinander zu vergleichen. thumbsup.gif Inwieweit mach ABO einen auf Bürgerwind? Gibt es Ähnlichkeiten zu Bürgergenossenschaften? 7% p. a. sind immer noch ein recht ambitioniertes Ziel. Du hast die Unternehmen nun sehr ausführlich auseinandergedröselt. Kommen wir allmählich zur Bewertung. Welche Kennzahlen hältst Du neben Umsatz / Megawatt für angemessen? KUV, KCV, KGV, KBV? Wie hoch setzt Du einen möglichen Sicherheitsabschlag an?

 

Gepanzerte Grüße

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Hallo ebdem! Aber Du kaperst doch nicht meinen Thread. Dafür ist dieser Branchenthread schließlich da, um Windenergieunternehmen miteinander zu vergleichen. thumbsup.gif

Es sind ja nicht nur Windunternehmen - von daher ist das schon etwas kapern. Vielleicht könnte man das ganze Thema auch in einen eigenen Yield-Co Thread überführen.

 

Inwieweit mach ABO einen auf Bürgerwind? Gibt es Ähnlichkeiten zu Bürgergenossenschaften?

Sie haben die Webadresse http://www.buergerwindaktie.de/ und auch das Logo macht das Thema deutlich: aboinvest_logo.jpg

Außerdem ist per Satzung der Besitz von über 10% des Unternehmens durch einen Aktionär ausgeschlossen.

 

7% p. a. sind immer noch ein recht ambitioniertes Ziel.

Damit rechnet und plant ABO Invest auch in Zukunft bei Reinvestitionen des Kapitels. Es waren sogar mal 8% - aber auf Grund der niedrigen Inflation musste man das Ziel kassieren. Ist zwar schade, aber durchaus realistisch.

Die 7% Rendite als Ziel sind übrigens meines Wissens ein (in meinen Augen positives) Alleinstellungsmerkmal von ABO Invest. Alle anderen drei Unternehmen, die ich mir noch genauer angesehen habe, haben kein so konkretes Ziel ausgegeben.

Du hast die Unternehmen nun sehr ausführlich auseinandergedröselt. Kommen wir allmählich zur Bewertung. Welche Kennzahlen hältst Du neben Umsatz / Megawatt für angemessen? KUV, KCV, KGV, KBV? Wie hoch setzt Du einen möglichen Sicherheitsabschlag an?

 

Für die Bewertung habe ich noch mal in den Geschäftsberichten einige bereinigte Zahlen finden können, die das operative Geschäfts besser darstellen:

a5vo23lk.png

 

Zentrale Kennzahlen sind bei dieser Übersicht für mich Umsatz pro Megawatt, EBITDA-Marge, Abschreibungen pro Megawatt und Finanzergebnis pro MW. Zentral für das Geschäftsmodell der Frimen halte ich das Potential in MW, denn sie verdienen am verkauften Strom.

  • Der Umsatz pro Megawatt sollte ungefähr im Bereich von 200.000 € pro Annum bewegen. Abweichungen halte ich aber auf Grund von Akquisitionen und Wettereinflüssen für tolierbar.
  • Die EBITDA-Marge sollte bei über 70% liegen. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen bereinigten Ergebnissen kann ich noch nicht ganz erklären. Möglicherweise liegen diese in der Erzeugungsstruktur (meine Spekulation: z.B. stärkere Förderung von Solar vs. Wind, störungsfreierer Betrieb von Solaranlage)
  • Die Abschreibungen pro MW in den Daten habe ich nicht um Sondereffekte bereinigt, daher zeigen sie nur ungefähre Tendenzen. Gerade bei 7c Solarparken und Chorus sehe ich auf Grund der geringen Datenlagen und der besonderen Situation der Unternehmen (Neugründung, Ankauf von Parks mit hohen Abschreibungen) Vorsicht bei der Interpretation geboten. Was jedoch auffällt: An den Zahlen der ABO Invest merkt man, dass sie aggresiver und kürzer abschreiben als andere (16 statt 20-30 Jahre). Das drückt auf das Ergebnis, spricht für mich aber für stille Reserven und einen längerfristigen Mehrwert der Anlagen in der Bilanz.
  • Das Finanzergebnis pro MW ist für ein Indikator für die Qualität der Finanzierungsstruktur der Anlagen. Warum Chorus hier so raussticht, habe ich noch nicht verstanden. Aktuell scheinen die Unternehmen ungefähr 60.000 € pro MW pro Jahr für die Kreditfinanzierung zu zahlen. Schwankungen sind hier auch nicht ganz unüblich. Bei Capital Stage könnte man auf Grund der Größe vielleicht Vorteile beim Kapitalmarktzugang und der Finanzierung haben.

Alles in allem sehe ich ABO Invest trotz Schwächen in der EBITDA-Marge und beim Finanzergebnis auf Grund der aggressiven Abschreibungspolitik als attraktives Unternehmen auf Basis dieser Kennzahlen an.

 

Werfen wir jetzt einen Blick darauf, wie das Wachstum war und welchen Wert der Markt diesen Unternehmen zuschreibt:

 

Wachstum

e3nat3lh.png

 

Das Wachstum von Capital Stage und Chorus ist beeindruckend. Hier drückt man wirklich auf die Tube und hängt ABO Invest deutlich ab. Der Turbo wird bei Capital Stage mit der geplanten Übernahmen von Chorus noch mal beschleunigt. Hier bekomme ich aber als potentieller Investor meine Bauchschmerzen. Warum? Schauen wir auf die MK pro Megawatt, die für mich ein guter Preisindikator (eine Art Preisschild) für die Unternehmen sind (Anmerkung: Die Daten sind von Juni 2016 - KTG Energie, die gerade im KTG Agrar Strudel sind, habe ich mal als Vergleichswert aufgenommen):

 

4fl742qc.png

 

Chorus und Capital Stage sind bereits - im Vergleich zur ABO Invest - deutlich höher bewertet. Capital Stage will aber noch einmal pro MW deutlich mehr für Chorus zahlen, obwohl sich die Unternehmen und ihre Ertragsperspektiven - zumindest nach meinen Wissen - nicht deutlich unterscheiden. Vielleicht übersehe ich hier etwas, aber aus Aktionärssicht scheint mir dieser Deal zumindest ambitioniert. Natürlich können sich durch die Größe und das starke Wachstum noch mal positive Effekte ergeben. Aber gerade erscheint mir diese Übernahme etwas ambitioniert.

7c Solarparken sind aktuell auch hoch bewertet, obwohl sie ihr Wachstum erstmal verlangsamen werden und im letzten Jahr ein außergewöhnlich gutes Jahr hatten. Das Unternehmen halte ich für ein gut geführtes Unternehmen, aber aktuell könnte es überbewertet sein.

ABO Invest erscheint mir in diesem Vergleich dagegen am preiswertesten. Naürlich hat ABO Invest nicht das Wachstum der anderen. Bei diesem Wachstum muss man aber auch die Frage stellen: Für welchen Preis wurde es erzielt? Wie ich am Beispiel der aktuell angestrebten Übernahme von Chorus durch Capital Stage den Eindruck kriege, scheint hier auch manchmal Wachstum vor Ertragsperspektive zu stehen. Daher bin ich eher vorsichtig im stärkeren Wachstum eine Rechtfertigung für den Preisunterschied von 60 bis über 100% zu sehen.

 

Ich persönlich sehe auf Basis dieser Analyse die ABO Invest als Kauf an. Hier sehe ich im Vergleich zu den anderen Unternehmen ein interessantes Preisniveau und mit historischen und zukünftigen 7% eine attraktive Rendite

 

Die Chorus könnte man sich ins Depot legen, um kurzfristig auf weitere Kursgewinne durch die finale Übernahme von Capital Stage zu spekulieren. 7c Solarparken finde ich persönlich als ergänzenden Wert zur ABO Invest interessant. Neben Solar- bekommt man hier ein gutes Windkraftportfolio. Leider ist mir der Preis aktuell deutlich zu hoch.

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Yerg

Ganz interessant finde ich die Kennzahl Umsatz/Megawatt, die bei allen außer der KTG Energie im Bereich von 200.000 € pendelte. Das ist jetzt noch keine valide Aussage, aber anscheinend kann man ungefähr 200T € Umsatz pro Megawatt in dieser Branche erwirtschaften - das kann bei guten Jahren (7c Solarparken 2015) nach oben schwanken, bei schlechten aber auch nach unten.

Ich vermute, dass die auf MW normierten Zahlen bei KTG Energie nicht direkt mit denen für Wind- und Solarenergie vergleichbar sind. Wind- und Solarenergie sind wetterabhängig, eine Biogasanlage sollte hingegen bis auf Wartungsunterbrechungen theoretisch rund um die Uhr die volle Nennleistung abliefern können.

 

Unabhängig davon ist KTG Energie momentan aufgrund der unklaren/schlechten Zahlungsfähigkeit des Mutterkonzerns hoch spekulativ... KTG Agrar hat im Jahresbericht schon die Möglichkeit genannt, Kapitalerhöhungen bei der Tochter zur Finanzierung zu nutzen, also selbst wenn KTG Agrar die Insolvenz vermeiden kann muss man hier mit einer Verwässerung rechnen.

 

Chorus und Capital Stage sind bereits - im Vergleich zur ABO Invest - deutlich höher bewertet. Capital Stage will aber noch einmal pro MW deutlich mehr für Chorus zahlen, obwohl sich die Unternehmen und ihre Ertragsperspektiven - zumindest nach meinen Wissen - nicht deutlich unterscheiden. Vielleicht übersehe ich hier etwas, aber aus Aktionärssicht scheint mir dieser Deal zumindest ambitioniert. Natürlich können sich durch die Größe und das starke Wachstum noch mal positive Effekte ergeben. Aber gerade erscheint mir diese Übernahme etwas ambitioniert.

Dass die beiden Unternehmen sich kaum unterscheiden, sehe ich ähnlich, aber ich bin nicht der Meinung dass Capital Stage "deutlich mehr" zahlen will. Eine gleiche Bewertung von Chorus und Capital Stage würde zu den derzeitigen Aktienkursen (rund 6€ Capital Stage, rund 9€ Chorus) auf ein Umtauschverhältnis 3:2 Aktien (bzw. 18:18 €) hinauslaufen. Tatsächlich bietet Capital Stage 5:3 an (bzw. 30:27 €). Im Vergleich zu anderen Übernahmen halte ich das für ein moderates Premium. (Gegenüber dem Aktienkurs, den Chorus im Verhältnis zu Capital Stage vor Ankündigung der Übernahme hatte, ist das Premium natürlich etwas höher, aber deine Zahlen zeigen ja sehr schön, dass Chorus vorher im Vergleich eher unterbewertet war und jetzt eher gleich bewertet wird.)

 

Strategisch ist die Übernahme aus meiner Sicht sinnvoll, weil das Unternehmen durch die Größe einerseits und die Integration des Asset-Managements von Chorus andererseits nochmal interessanter für institutionelle Investoren werden dürfte.

 

Die Chorus könnte man sich ins Depot legen, um kurzfristig auf weitere Kursgewinne durch die finale Übernahme von Capital Stage zu spekulieren.

Ja, wenn man in die beiden Unternehmen investieren möchte, dann aktuell eher Chorus. Praktisch kauft man derzeit mit 3 Chorus-Aktien jeweils 5 Capital-Stage-Aktien zu einem günstigeren Preis als wenn man die Capital-Stage-Aktien direkt kauft (unter der Annahme, dass die Übernahme gelingt).

 

Vielen Dank für deine Analysen! :thumbsup: Das ist wirklich hilfreich.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

KTG Energie war einen Blick wert, aber zu der aktuellen Bewertung und unter diesen Konditionen: lieber die Finger weg lassen. Sollte sich der Preis noch mal mehr als halbieren und wäre eine Perspektive für die Zukunft da bzw. klarer kann man sich das noch mal anschauen. Natürlich auch unter den von dir angemerkten Spezifika der Biogasproduktion...

 

Danke für den Kommentar :thumbsup:. Capital Stage will noch mal ca. 20-25% zum Aktienkurs bzw pro MW mehr zahlen. Damit würden sie auf MW Basis ungefähr das doppelte als die aktuelle Bewertung von ABO Invest hergibt bezahlen.

ABO Invests Aktienkurs und MK orientiert sich an der Barwertprognose, die ungefähr den fairen Wert wiedergibt, wenn das Unternehmen weiter mit 7% bei Neuinvestitionen wachsen kann. Wenn die aktuelle MK pro MW von ABO Invest einem fairen Wert mit einem Wachstum von 7% entspricht, dann würde die für das doppelte gekaufe Chorus nach dieser Rechnung nur 3,5% p.a. abwerfen können. Sicherlich kann das noch durch weiteres Wachstum und Synergie- und Größeneffekte höher ausfallen, aber trotzdem sehe ich bei diesem Preis da noch eine Lücke zu den 7%.

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Yerg
· bearbeitet von Yerg

Capital Stage will noch mal ca. 20-25% zum Aktienkurs bzw pro MW mehr zahlen.

Auf 20-25% komme ich nicht. Kann es sein, dass du mit dem von Capital Stage bei der Ankündigung der Übernahme ausgerechneten Preis rechnest? Da Capital Stage einen Aktientausch anbietet und der Kurs der eigenen Aktien seitdem gesunken ist, musst du mit dem aktuellen Aktienkurs rechnen zum angebotenen Umtauschverhältnis (5 Capital-Stage-Aktien für je 3 Chorus-Aktien).

 

Ich komme auf diese Wertentwicklung in den letzten drei Monaten (Maktkapitalisierung/MW, MW über die Zeit konstant angenommen mit Capital Stage = 600 MW und Chorus = 300 MW, Aktienkurs von Chorus bei der Umrechnung um 18 Cent nach unten korrigiert wegen der Dividende):

s8zndv8p.png

 

Am 30.5. wurde die Übernahme angekündigt. Seit Ankündigung der Übernahme liegt das Angebot von Capital Stage im Bereich von 11-15% über dem durchschnittlichen Marktwert/MW beider Unternehmen.

 

Unabhängig davon hast du Recht, dass der pro MW gebotene Preis im Vergleich zum Marktwert von ABO Invest recht hoch ist.

 

(Edit: Grafik ausgetauscht gegen eine, die das Angebot erst ab dem Zeitpunkt zeigt, zu dem es gemacht wurde.)

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

In der gestrigen Printausgabe vom Handelsblatt wird auf Seite 8 (in dem Artikel geht es um ein deutsch-chinesisches Wirtschaftstreffen im Beisein der Kanzlerin) eher beiläufig erwähnt, dass der größte chinesische Wasserkraftwerkkonzern Three Gorges für 1,6 Mrd. € den Nordseewindpark Meerwind übernimmt. Meerwind gehörte bisher WindMW, welcher wiederum zu 80% Blackstone gehört.

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Schildkröte
7% p. a. sind immer noch ein recht ambitioniertes Ziel.

Damit rechnet und plant ABO Invest auch in Zukunft bei Reinvestitionen des Kapitels. Es waren sogar mal 8% - aber auf Grund der niedrigen Inflation musste man das Ziel kassieren. Ist zwar schade, aber durchaus realistisch.

Die 7% Rendite als Ziel sind übrigens meines Wissens ein (in meinen Augen positives) Alleinstellungsmerkmal von ABO Invest. Alle anderen drei Unternehmen, die ich mir noch genauer angesehen habe, haben kein so konkretes Ziel ausgegeben.

Du hältst 7% p. a. für realistisch und ich für ambitioniert. Dass die anderen Unternehmen keine fixe Rendite versprechen, finde ich eher begrüßenswert und seriös(er).

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

@ Schildkröte: Mir ist jetzt schon mehrfach aufgefallen, dass du einen - vielleicht auch bewusst - missverstehst und in sehr eigener Interpretation zitierst. Da muss man echt aufpassen ;).

 

Um es klarer zu stellen: Ich halte die Kürzung von 8% auf 7% Renditeziel für realisitisch. 7% sind als Verzinsung als langfiristiges Ziel sind ambitioniert. Sicherlich wird es auch eine Herausforderung in Zukunft Anlagen mit dieser Verzinsung zu finden und zu betreiben. Aber für die Realisierbarkeit spricht für die dahinterstehende Mutter ABO Wind, die selbst Windparks entwickelt (bereits 550 Stück wurden entwickelt). Sie bietet - so interpretiere ich das eine gewisse Absicherung, einen leichteren Marktzugagn und einen Erfahrungsschatz, der vor Fehlinvestitionen schützt.

 

An der Stelle muss man schon etwas präziser sein: es wird keine Rendite versprochen (habe ich auch nicht so geschreiben), sondern es ist das Unternehmensziel 7% zu erwirtschaften. Das ist doch etwas anderes. Eine solche Renditevorstellung, die das Management verfolgt, schützt auch vor Fehlinvestitionen, die ein Risiko bergen deutlich weniger Ertrag zu bringen und verpflichtet zudem zu Kostenkontrolle. Daher finde ich das persönlich eher positiv.

 

Ich habe mir noch mal eine weitere Kennzahl angesehen: Das Verhältnis von Aktien zu Megawatt. Damit will ich sehen, ob durch die Kapitalerhöhungen dieses Verhältnis verwässert wurde. Capital Stage hat zwar seine Aktienanzahl verdoppelt, die MW Zahl aber mehr als versechsfacht. Daher ist auch das Verhältnis Aktien zu MW geschrumpft. Das ist ein Plus für Capital Stage. ABO Invest dagegen hat das Verhältnis vergrößert, also den die Anzahl der Aktien deutlich mehr gesteigert als die Zahl der MW. Dies illustriert auch die Werte, die neben den absoluten Zahlen stehen. Hier habe ich die Wachstumsrate der Aktien (sorry, falsch beschriftet... muss Aktien statt MK heißen) von der Wachstumsrate der MW abgezogen.

 

Möglicherweise könnte ABO Invest bald die MW schneller als die Aktienanzahl steigern, da das Unternehmen groß genug ist, um nicht mehr so stark auf das Wachstum durch Kapitalerhöhungen angewiesen zu sein.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Eigentlich möchte ich mich gar nicht so an diesem Aspekt aufreiben. Aber auf Dauer kann ein Unternehmen nicht (viel) schneller wachsen als der Gesamtmarkt. Okay, wir befinden uns hier in einer Wachstumsbranche. Allerdings ist diese Branche auch abhängig von der Politik sowie den etablierten Energiekonzernen (Versorger und ebenfalls Ölmultis). Deshalb hallte ich auch kurz- bis mittelfristig 7% p. a. für ambitioniert. Grundsätzlich geben Unternehmen eher gewisse Bandbreiten für Wachstumsziele vor (etwa, dass eine Wachstumsrate im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich angestrebt wird). Nun gut. Ich verstehe Dich so, dass auch diese 7% p. a. nur ein Richtwert sind? Für mich (und möglicherweise auch für andere?) liest es sich nämlich wie ein Versprechen. Und bei einem so hohen Zinsversprechen sollten (nicht nur im Niedrigzinszeitalter) die Alarmglocken läuten. Aber selbst wenn ABO Invest fundamental ein jährliches Wachstum von 7% erwirtschaftet. Wir reden hier von einer Aktie. Und zwar von einem Nebenwert mit derzeit gerade mal 66,97 Mio. € Marktkapitalisierung. ABO Wind gehören lediglich 19,78% der ausstehenden Aktien. Die übrigen 80,22% befinden sich im Streubesitz. Darunter sind sicher zahlreiche Kleinanleger, welche die 7% p. a. für selbstverständlich halten und wohl auch mit (kleinen wie größeren) Kursverlusten nicht umgehen können. Auf die Hauptversammlung bin ich gespannt.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Hier mal der entsprechende Ausschnitt aus dem Geschäftsbericht 2015 (Vorwort des Vorstandes, Seite 3)

Gleichmäßiger Kursanstieg

Der Börsenkurs der ABO Invest-Aktie hat sich weiterhin positiv entwickelt. Bei minimalen Schwankungen hat die Aktie auch im vergangenen Jahr knapp sieben Prozent an Wert gewonnen – obwohl die schlechte Nachricht einer deutlichen Planverfehlung bei der Stromproduktion 2014 zu verdauen war. Die sogenannte Marktkapitalisierung der ABO Invest, also der Wert aller ausgegebenen Aktien, liegt im Mai 2016 bei 66 Millionen Euro. Im Sommer 2011, als die Aktie erstmals im Freiverkehr der Börse Düsseldorf gehandelt wurde, war das Unternehmen knapp elf Millionen Euro wert. Auch die Handelsumsätze steigen. Mittlerweile werden im Durchschnitt täglich ABO InvestAktien im Wert von 50.000 Euro an der Börse gehandelt. Der Börsenkurs folgt bislang im Wesentlichen der jährlich aktualisierten und auf der Internetseite der ABO Invest AG (www.buergerwindaktie.de/investoren/barwertprognose.html) veröffentlichten Barwertprognose. Die Berechnungsmethode

dient dazu, zukünftig erwartete Liquiditätszuflüsse auf den gegenwärtigen Betrachtungszeitpunkt zu bewerten. Je größer der zeitliche Abstand zu den erwarteten Erträgen, umso geringer ist infolge der Abzinsung ihr heutiger Wert. Wir zinsen zukünftige Erträge mit sieben Prozent ab. Zugleich ist unterstellt, dass freie Liquidität stets mit einer Rendite von sieben Prozent reinvestiert wird. Folglich ergibt sich rechnerisch eine jährliche Wertsteigerung des Portfolios um sieben Prozent.

Anpassung an niedrige Inflation

Als wir das Modell vor sechs Jahren aufgelegt haben, kalkulierten wir jeweils noch mit acht Prozent. Doch das seither deutlich gesunkene Zinsniveau und die seit Jahren niedrigen Inflationsraten in Europa machten eine Anpassung erforderlich. Während uns die niedrigen Zinsen bei den Finanzierungen der Projekte entgegenkommen, wie gerade die Veränderung der Konditionen für Glenough gezeigt hat, belastet die niedrige Inflation den Barwert des Unternehmens. Denn die Stromvergütung der irischen und französischen Windparks, die im vergangenen Jahr 68 Prozent des Umsatzes beisteuerten, ist an den Inflationsindex gekoppelt. Nun sind die Vergütungssätze seit mehreren Jahren deutlich weniger gestiegen, als ursprünglich in dem Modell angenommen. Die notwendigen Korrekturen haben den errechneten Wert entsprechend belastet. Hinzu kommt, dass die Renditeerwartung vieler Windparkinvestoren wegen der extrem niedrigen Zinsen deutlich gesunken ist.

Daher ist es im Moment kaum möglich, mit neuen Windparks in Deutschland eine Eigenkapitalverzinsung von mindestens acht Prozent zu erreichen.

Aus vielen Rückmeldungen unserer Aktionäre wissen wir, dass die meisten zufrieden sind mit der bisherigen konstanten Steigerung des Aktienkurses um rund sieben Prozent jährlich. Es ist unser Ziel, auf diesem Weg zu bleiben. Dazu streben wir an, weiterhin Windparks in verschiedenen Ländern zu erwerben und mit einem ausgewogenen Portfolio Ausschläge zu vermeiden.

 

7% sind Teil des Modells, das die ABO Wind für die Entwicklung des Aktienkurses zugrunde legt. Ich sehe sie als Ziel und operative Messlatte. Es wird aber nirgendwo aggressiv mit den 7% geworben.

 

Die neuen Aktien, die die ABO Invest herausgibt, werden über die Mutter ABO Wind aufgenommen und dann immer wieder in kleinen Tranchen an den Markt gegeben. Bei der Abgabe orientiert sich die Mutter an der Barwertprognose, die die 7% annimmt (siehe Homepage der ABO Invest). Aufs Kursrisikoübertragen, heißt das: die Aktie hat fast immer dem fairen Wert und die Upside damit begrenzt ist. Das wird auch so auf Nachfrage von der ABO Invest so kommuniziert. Die Downside ist aber gegeben und die Aktie könnte eher fallen als steigen. Diese Möglichkeit muss man aber mit der Marktkapitalisierung pro Megawatt/dem Unternehmenspreis im Markt rahmen. Die ist sehr niedrig. Auch die Nische in der die ABO Invest agiert ist eher ein Vorteil. Von daher sehe ich die Downside doch eher insgesatm als gering an.

 

Im Zuge der Änderung von 8% auf 7% Verzinsungsziel gab es auch eine Kursreaktion: keine. Sorgen sind durchaus berechtigt, aber Gründe für Panik sehe ich nichtt.

 

Wenn man die Geschäftspolitik beurteilt, sollte man sich meiner Meinung nach bei seinem Urteil an den Fakten orientieren - besonders wenn es eher harte Urteile sind. Sicherlich kann man die 7% kritisieren, aber dann muss man schon schauen, in welchem Kontext dieses Ziel genannt wird und außerdem die weitere Bewertung betrachten. Damit wird die Kritk dann noch deutlich besser.

 

Gerne sollten wir noch gemeinsam einen Blick auf die Entwicklung der Aktienanzahl werfen. Hier bin ich noch nicht sicher, ob ich doch etwas bei meiner Einschätzung übersehen habe. Wie seht ihr denn die Entwicklung der Aktien pro MW? Was für weitere Folgen hat das schnellere oder langsamere Wachstum der Aktien im Vergleich zu den Produktionskapazitäten?

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

8% p. a. waren noch mehr ambitioniert. Viel weniger ambitioniert sind 7% p. a. aber nun auch nicht. Interessant finde ich, dass man sich über die niedrige Inflation beschwert. Hm, was bringen 5% Coupon- oder Dividendenrendite bei 3% Inflation? Fährt man mit 2 bis 3 % Dividendenrendite bei 0 bis 1 % Inflation REAL wirklich schlechter? Noch bemerkenswerter finde ich den Hinweis, dass der Aktienkurs schön gleichmäßig um 7% im Jahr wächst. Ein Musterbeispiel für die Effizienz des Marktes? Sorry, aber egal ob ABO Invest nun weiter jährlich um mehr oder weniger als 7% fundamental wächst. Wenn der Markt im allgemeinen bzw. die Branche im speziellen früher oder später unter die Räder gerät, dann wird sich das auf den Aktienkurs eines so kleinen Unternehmens mit einem etwas speziellen Geschäftsmodell sehr deutlich im negativen Sinne auswirken.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Wo liest du denn da eine Beschwerde raus? Ich lese da eine relativ neutrale Beschreibung der Anpassung und der Gründe und Marktumstände.

 

Nein. Von Effizienz des Marktes habe ich doch nicht geredet. Die Kursentwicklung ist auf das besondere Modell der ABO Invest zurückzuführen, das ich hier und im Thread schon erklärt habe. Das ist eine Besonderheit der Aktie.

 

Du kannst gerne mal vergleichen, wie sich der Chart der ABO Invest und des Marktes miteinander verhalten. Bis jetzt sehe ich da keine Korrelation - negativ wie positiv.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Willst Du Dich gewisser Kritik nicht annehmen? Glaubst Du wirklich, dass der Aktienkurs von ABO Invest auch in einem Bärenmarkt weiter um jährlich 7% wächst? Und wieso wird das selbst gesteckte Wachstumsziel wegen der niedrigen Inflation gesenkt? Vielmehr könnte man die niedrigen Zinsen nutzen, um sich günstig Fremdkapital zu beschaffen, um weiteres / noch mehr Wachstum zu generieren. Denn viele (größere und robustere) Unternehmen schaffen wesentlich mehr als 7% Wachstum im Jahr.

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ebdem

Ich habe nicht geschrieben, dass der Aktienkurs jährlich um 7% weiter wachsen wird. Auch das Downsiderisiko bin ich eingegangen.

 

Das ist im Managementkommentar erklärt.

 

Ja, das kann man natürlich machen. Das macht auch Capital Stage und vermutlich wegen ihres Größenwachstums können sie wohl auch besser an Fremdkapital wachsen und müssen nicht so stark neue Aktien ausgeben. Ich frage mich aber nach wie vor, ob dieses Mengenwachstum wirklich attraktiver ist/eine ähnlich gute Rendite abwirft und zudem diese Höherbewertung von fast 60% pro MW rechtfertigt.

 

Bevor wir uns weiter im Kreis drehen, können wir gerne noch mal die noch nicht ausdiskutierte Aktienmenge anschauen.

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Schildkröte

Gut, lassen wir das Thema und schauen uns weitere Kennzahlen von ABO Invest an (Angaben von ariva.de):

 

Umsatz (Mio. € - Veränderung zum Vorjahr):

2011: _7,10

2012: 14,10 (98,6%)

2013: 15,80 (12,1%)

2014: 18,40 (16,5%)

2015: 29,20 (58,7%)

 

Verlust:

2011: -0,10

2012: -3,30

2013: -4,10

2014: -3,90

2015: -4,00

 

Eigenkapital:

2011: _9,20

2012: 11,60 (26,1%)

2013: 21,20 (82,8%)

2014: 32,80 (54,7%)

2015: 37,00 (12,8%)

 

ausstehende Aktien (Mio.):

2011: 10,00

2012: 15,00 (50%)

2013: 28,00 (86,7%)

2014: 37,50 (33,9%)

2015: 43,25 (15,3%)

2016: 44,50 (2,9%)

 

Hm, das Wachstum beim Umsatz ist beachtlich. Allerdings werden rote Zahlen geschrieben. Wann sind Gewinne geplant? Immerhin scheinen die jährlichen Verluste konstant bei 4 Mio. € zu liegen. Durch die vielen Kapitalerhöhungen ist durch die Ausgabe neuer Aktien nicht nur das Eigenkapital stark angestiegen. Auch das Fremdkapital stieg von 111,30 Mio. € in 2011 auf 195,20 Mio. € in 2015 an. Wie hoch sind die Fremdkapitalkosten von ABO Invest? Hoffentlich geht dieses Finanzierungsmodell auf.

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ebdem

Das habe ich doch ab hier und besonders in Post 28 versucht ausführlich zu beschreiben.

Noch ergänzend dazu: Anlagen von EE erzeugen in den ersten Jahren der Inbetriebnahme auf Grund der Finanzierungsstrukturen und Abschreibungen fast immer Verluste. Langfristig werden daraus aber Gewinne, wenn die Anlagen gut geplant sind und laufen. Das Risiko liegt also vor allem am Anfang.

ABO Invest hatte bis jetzt einer Anlage Probleme und sich auch konsequenterweise davon getrennt.

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Holgerli

Vorweg: Ich habe mich nicht sonderlich im Detail mit der Bilanz von ABO Invest beschäftigt, dennoch ein paar Anmerkungen:

 

@schildkröte: Keine Ahnung was dafür Werte sind aber lt. Bilanz müssten es eher:

2011: -1.025 Mio.

2012: -3,269 Mio.

2013: -4,075 Mio.

2014: -4,076 Mio.

2015: -4,170 Mio. sein.

 

Dazu schreibt der Konzern:

 

„Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ist – bereinigt um periodenfremde und nicht-operative Erträge – von knapp 13,5 Millionen Euro auf rund 21,7 Millionen Euro gestiegen. Das Konzernergebnis stagnierte bei rund -4,2 Millionen Euro auf Vorjahresniveau, da dem höheren operativen Ergebnis höhere Abschreibungen sowie höhere Zinsaufwendungen gegenüberstanden. Da überwiegend mit Krediten finanzierte Windparks anfangs neben den Abschreibungen hohe Zinsverpflichtungen tragen, erwirtschaften die Projektgesellschaften bilanzielle Gewinne üblicherweise erst nach einigen Betriebsjahren. Das Gros der ABO Invest-Windparks ist noch jung. Dies erklärt die Bilanzverluste der vergangenen Jahre. Für 2016 erwarten wir, dass der Konzern bereinigt um Sondereffekte aus etwaigen Neuakquisitionen erstmals einen Jahresgewinn ausweisen wird.“

 

Wenn man sich dann dazu die Abschreibung 2015 mit 17.033.000 Euro zu 10.511.000 in 2014 anschaut, dann denke ich, dass der 1. Teil der Begründung in Ordnung geht. Was ich etwas kritisch sehe ist die Formulierung „hohe Zinsverpflichtungen“. Hier wäre es mal interessant zu erfahren wie hoch der Zinssatz ist. (Wenn ich es übersehen, dann Entschuldigung).

 

Von 2011 bis 2014 hat sich die Bilanzsumme von 120,5 Mio. auf 232,5 Mio. fast verdoppelt.

 

Zur Abschreibungsdauer: Hier stimme ich deutlich mit @ebdem überein. 16 Jahre sind deutlich besser als 25 oder noch mehr Jahre. Die Begründung ist ganz einfach: Auch Windkraftanlagen bekommen 20 Jahre lang EEG. Danach sollte man m.M.n. auf Null abgeschrieben haben. Sicher wird der Strom danach noch abgenommen werden, zu welchem Preis allerdings ist fraglich.

Hinzu kommt, dass nach dem EEG 2014 WKAs in den ersten 5 Jahren eine ca. doppelt so hohe Anfangsvergütung bekommen, wie in den restlichen 15 Jahren. Da würde ich auch möglichst heftig bei Gewinn und Steuern zaubern wollen (*). Letzter Punkt zu dem Thema: In den letzten zwei Jahrzehnten war die Effizienzkurve was immer neue Leistungsrekorde neuer Anlagen anging enorm. Rein technisch denke ich, dass hier noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Rein politisch in Deutschland mit Abstandregelungen ggf. schon. Allerdings würde ich auch hier eher offensiv wie ABO agieren und die Anlagen schon vorzeitig abgeschrieben haben, weil ich glaube, dass auch heute noch die wenigsten Anlagen 20 jähriges Jubiläum feiern ohne vorher ausgetauscht zu werden.

 

(*) Keine Ahnung ob das mit WKAs ähnlich wie bei privaten PV-Anlagen geht. Aber dort im 1. Jahr kann man mächtig mit Investitionsabzugsbetrag und den ersten 5 Jahren dann zusätzlich mit einer Sonder-Afa Gewinne effektiv minimieren.

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ebdem

Das Finanzergebnis pro MW wird in Post 28 beschrieben. Hier ist man nicht optimal, aber marktübliche aufgestellt.

Der Zinssatz aller Anlagen im Schnitt war nicht bekannt. Aber teilweise findet man ihn im GB oder in PMs. Teilweise wurde auch umfinanziert, was gut und sinnvoll ist.

 

Energiekonott optimiert seine Anlagen durch Flügeltausch bwz optimierung. Klingt interessant.

 

Holgerli, gibt es zwischen PV, Wind und Biogas große Unterschiede in der Förderung oder kann man das ähnlich ansehen?

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Holgerli

Klare Antwort: Die Förderung ist definitiv unterschiedlich und wird sich mit dem EEG 2016 wohl nochmal deutlich verschieben.

 

Das hängt aber auch sehr deutlich mit der unterschiedlichen Klientel und der Auswirkung auf den Markt zusammen.

Bei PV gibt es seit dem EEG 2014 eine deutliche Verschärfung der Auflagen was Kleinstanlagen (< 30 kWp; also i.d.R. Hausdach oder kleine Scheunenanlagen) angeht. Der wichtigste Punkt hier ist m.M.n. die „Sonnensteuer“ und der sehr sicher kommende Smartmeter-Zwang. Anlagen ab 100 kWp haben einen Direktvermarktungszwang und Anlagen ab 1.000 kWp müssen zwingend ausgeschrieben werden.

 

Gerade der Smartmeterzwang wird den Ausbau der Kleinstanlagen erheblich verringern. Der Einfluss für die Energiewende ist hier zwar nicht hoch aber Effektiv werden die Stromkonzerne geschützt, weil privater Eigenverbrauch uninteressant gemacht wird.

Auch bei den größeren Anlagen wird mit der 100 kWp-Grenze deutlich ausgebremst, da PV-Anlagen auf großen Industrieanlagen gerne als eine Anlage gezählt werden obwohl auf vielen Unterschiedlichen Dächern installiert wurde.

Der Ausbau-Korridor von 2,5 bis 3,5 GWp pro Jahr wird seit 2014 deutlichst unterschritten. Aus Fördern ist dort m.M.n. Knebeln geworden.

 

Bei Windkraft muss man zweiteilen: Onshore und Offshore. Während Offshore deutlich gefördert wurde wird hier auch wieder zurückgefahren. Hier soll der max. Ausbau nur noch 800MWp/Jahr betragen und bis 2025 auf 11GWp gedeckelt werden. Onshore boomte in den letzten Jahren. Mit einem Ausbaukorridor 2,8 GW wird hier definitiv eingedampft zumal nur noch 60% in Norddeutschland gebaut werden dürfen. Repowering wird erschwert werden. Anlagen müssen dann auch durch ein Auschreibungsverfahren. Zumindest im Referentenentwurf waren „Sicherheitsleistungen“ von 30 Euro je kWp vorgesehen und max. 2 Jahre Bauzeit.

Also auch hier eine deutliche Verschlechterung im Vgl. zu bisher. --> Hier wird es dann auch für den Thread interessant. Die Wachstumraten des Vorjahres sind damit dann eher Geschichte (bei Fokus auf Deutschland)

 

Interessant ist Biogas: Der Horst Drehhofer ist seinen Bauern verpflichtet und durch ihn könnten mit dem EEG 2016 Biogasanlagen wieder massiv gepusht werden. Im Gespräch sind: Geförderter Ausbau in den nächsten drei Jahren jeweils 150 MW, in den darauffolgenden drei Jahren jeweils 200 MW. Da muss man sich aber mal überraschen lassen was bei Biogas wirklich kommt.

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ebdem

@ holgerli: So wie ich deinen Post #43 verstanden habe, können die Anlagenbetreiber auch in der Ausgestaltung der Förderung ihre Ergebnisse "tunen"?

Sicherlich werden das einige nutzen, um möglichst schnell möglichst gute Ergebnisse abzuliefern...

 

Danke für den guten Einblick :thumbsup:.

Mich wundert es, dass trotz unterschiedlicher Förderung fast alle Unternehmen ungefähr 200.000 € Umsatz pro MW erzeugt haben. Biogas war hier aber etwas die Ausnahme - die KTG Energie, die dafür steht, habe ich mir aber auch auf des KTG Agrarthemas nicht weiter angesehen.

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Holgerli

Das EEG ist keine Förderung. Das EEG ist eine garantierte Vergütung und ist über Höhe und Laufzeit fix. Das ist fest im Gesetz eingegossen. Da kann man nichts drehen. Das ist für alle Anbieter und der entsprechenden erneuerbaren Energie gleich. Die einzige Unbekannte ist da die Produktionsmenge.

 

Die einzige Möglichkeit sehe ich gerade bei der Abschreibung und dem Investitionsabzugsbetrag. Hat natürlich alles vor und Nachteile: wenn man mit Investitionsabzugsbetrag und Sonder-AfA arbeitet kann man im 1. Jahr richtig, richtig und dann bis zum 5. Jahr nochmal gut Gewinne verringern. Da der AfA-Betrag dann ab dem 6. Jahr geringer ist, steigen natürlich die Gewinne wieder. Bei ABO Invest wird es dann ab dem 17. Jahr interessant ganz ohne AfA.

 

Nun gehe ich davon aus, dass wenn nun ABO Invest sagt, dass man binnen 16. Jahren abschreibt, dass man dann (hoffentlich) nach 16 bis 20 Jahren repowered, während ich bei den anderen Unternehmen davon ausgehe, dass die die Anlagen über die komplette längere Abschreibungszeit – dann auch ohne EEG – laufen lassen wollen.

 

Ein Nachtrag vielleicht zu Biogas: Gas wird ggf. ab 50% EE-Ausbau der Faktor eines Speichers zukommen. Das „dumme“ mitlaufen lassen von Biogasanlagen, gerade im Sommer wird in den nächsten 5 Jahren zu der Situation führen, dass zeitweise über 100% EE im Netz sind. Daher diskutiert man „in Kreisen“ schon länger darüber ob man Biogasanlagen nicht eher – mit entsprechender Vergütung – nur noch in Spitzenlast- bzw. Flautezeiten laufen lässt.

 

 

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Schildkröte

Das habe ich doch ab hier und besonders in Post 28 versucht ausführlich zu beschreiben.

Okay, dass man sich bereinigte Ergebnisse anschauen sollte, dem stimme ich zu. Aber kommt davon auch was bei den Aktionären an? Schauen wir uns doch mal die Umsätze runtergerechnet auf die einzelnen Aktien sowie das KUV an (€ - Veränderung zum Vorjahr):

 

2011: 0,71

2012: 0,94 (32,4%)

2013: 0,56 (-40,0%)

2014: 0,49 (-13,0%)

2015: 0,68 (37,6%)

 

2011: 1,56

2012: 1,27

2013: 2,27

2014: 2,79

2015: 2,16

 

Fazit:

Durch die vielen Kapitalerhöhungen und der entspr. höheren Anzahl ausstehender Aktien kommt beim Anleger letztlich nicht mehr an. Zudem ist die Aktie teurer als noch vor einigen Jahren.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Aber ich kann hier nirgends erkennen, wie und dass man 7% p. a. generiert. Und verweise jetzt bitte nicht wieder auf den Aktienchart.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Tut mir leid, aber ich kann deine Werte überhaupt nicht nachvollziehen. Bei mir kommt folgendes raus:

 

eb8w7bo7.png

 

Sind zwar keine 7%, aber 8,37%. Ich habe - soweit ich es erinnere - immer den höheren Wert der Aktien angesetzt. Durchschnittlich könnten es auch weniger sein. Die stärkeren Schwankungen sind auch durch Anlauf- und Finanzierungsphasen bedingt. Je größer das Portfolio wird, desto eher dürfte sich das glätten - vermute ich:

Denn die Schwankungen hängen auch mit dem Wachstumsmodus zusammen. Um zu wachsen, wird zuerst das Kapital erhöht und dann wird mit einiger zeitlicher Verzögerung in die neue Anlage investiert. Wachstum drückt also erstmal das Ergebnis pro Aktie, da den neuen Aktien erst mit zeitlicher Verzögerung eine neue Produktionskapazität/neuer Umsatz entgegen stee kleiner das Unternehmen, desto stärker ist dieser Effekt. Je größer das Unternehmen, desto kleiner dieser Effekt - auch dadurch, dass mehr freier Cashflow zur Verfügung steht und dadurch auf Kapitalerhöhungen ddurch verzichtet werden kann.

 

Noch ein Hinweis zu den Abschreibungen aus einer PN:

Das Unternehmen möchte gerne so schnell wie möglich abschreiben, um aktuell zu bezahlende Steuern in die Zukunft zu verlegen und damit einen Zinseszins-Effekt für das eigene Investment zu erzielen

Schnellere Abschreibungen sind also auch aus diesem Grund positiv.

 

PS: Auf den Chart habe ich in der ganzen Debatte nicht verwiesen.

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