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Rohlöff

Deutsche Rentenversicherung - freiwillige Beiträge

Empfohlene Beiträge

MonacoFranzl
· bearbeitet von MonacoFranzl

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checker-finance

Vor 100 Jahren kamen auf einen Rentner 10 Beitragszahler. Ging es den Rentner damals besser? Dürfte aus Sicht des Jahres 1970 heute überhaupt noch eine Rente gezahlt werden, weil es in der fernen Zukunft 2016 so viele Rentenempfänger und so wenige Beitragszahler gibt? Warum geht es Rentnern in Uganda so schlecht, obwohl es doch dort so viele Kinder gibt?

 

Ein Bauer kann heute 100 Deutsche ernähren, warum soll also im Jahr 2030/40/50 nicht ein Beitragszahler einen Rentner durchfüttern? Kinder muss er ja kaum versorgen ;-)

 

Lass Dich nicht kirre machen von den Milchmädchenrechnungen der 90er, denn nach den Prognosen von gestern wäre heute schon Schluss.

 

Hat Uganda etwa ein Rentensystem? Wenn ja, kannst Du uns Deine Detailskenntnisse dazu näher bringen, damit klarer wird, inwiefern das für einen Vergleich taugt?

 

Ein Bauer kann mit seiner Nahrungsmittelproduktion, Nahrung für 100 Deutsche herstellen, aber er kann nicht mit seinem Einkommen 100 Renterner versorgen. Insofern scheint mir Dein Vergleich doch sehr polemisch.

 

Warum muß ein Beitragszahler 2030/2049/2050 keine Kinder versorgen oder nur kaum?

 

Dass die Renten stabil sind, verdanken die Renter doch wohl nicht unerheblich dem Bundeszuschuss und der ist seit 1970 kräftig gestiegen. Warum blendest Du das aus?

 

Ich lasse mich nicht kirre machen, aber ich lasse mich auch nicht so einfach davon überzeugen, dass eine gute Wahl sei, freiwillig in eine Versicherung einzuzahlen, in die zum allergrößten Teil nur aufgrund gesetzlichen Zwangs eingezahlt wird. Wenn die Rendite der GRV so toll wäre, könnte man ja den Versicherungszwang aufheben.

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CHX

Wenn die Rendite der GRV so toll wäre, könnte man ja den Versicherungszwang aufheben.

 

Da vermutlich ein nicht unerheblicher Anteil der Einzahler in die GRV ohne entsprechenden Zwang gar keine oder nur eine unzureichende Altersvorsorge betreiben würde und stattdessen immer wieder Gründe finden würde, wofür das Geld anderweitig verfrühstückt werden könnte, halte ich den Zwang unterm Strich schon für sinnvoll.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Ein Bauer kann mit seiner Nahrungsmittelproduktion, Nahrung für 100 Deutsche herstellen, aber er kann nicht mit seinem Einkommen 100 Renterner versorgen. Insofern scheint mir Dein Vergleich doch sehr polemisch.

 

Warum muß ein Beitragszahler 2030/2049/2050 keine Kinder versorgen oder nur kaum?

Mal losgelöst von den finanziellen Renten-Überlegungen: nach der Mackenroth-These https://de.wikipedia.org/wiki/Mackenroth-These müssen Sozialausgaben einer Volkswirtschaft immer aus dem laufenden Volkseinkommen heraus erbracht werden.

 

Wenn nun der Anteil der Leistungen konsumierenden Anteile an der Bevölkerung steigt und der Anteil der Leistung erbringenden Anteile an der Bevölkerung sinkt hat man danach nach meinem Verständnis unweigerlich ein Problem. Manches kann man im Ausland zukaufen, manche Leistungen werden durch Maschinenarbeit ersetzt.

 

Was ist aber mit den Leistungen, die man als Rentner von der später zahlenmäßig kleineren arbeitenden Bevölkerung in Anspruch nehmen will, zum Beispiel Pflege?

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andjessi

Wenn die Rendite der GRV so toll wäre, könnte man ja den Versicherungszwang aufheben.

 

Da vermutlich ein nicht unerheblicher Anteil der Einzahler in die GRV ohne entsprechenden Zwang gar keine oder nur eine unzureichende Altersvorsorge betreiben würde und stattdessen immer wieder Gründe finden würde, wofür das Geld anderweitig verfrühstückt werden könnte, halte ich den Zwang unterm Strich schon für sinnvoll.

 

Mal abgesehen davon, dass die heutigen Rentner die Beitragszahlungen jetzt benötigen. Umlagesystem ohne Umlage funktioniert nicht ;-)

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Hat Uganda etwa ein Rentensystem? Wenn ja, kannst Du uns Deine Detailskenntnisse dazu näher bringen, damit klarer wird, inwiefern das für einen Vergleich taugt?

 

Ein Bauer kann mit seiner Nahrungsmittelproduktion, Nahrung für 100 Deutsche herstellen, aber er kann nicht mit seinem Einkommen 100 Renterner versorgen. Insofern scheint mir Dein Vergleich doch sehr polemisch.

 

Warum muß ein Beitragszahler 2030/2049/2050 keine Kinder versorgen oder nur kaum?

 

Dass die Renten stabil sind, verdanken die Renter doch wohl nicht unerheblich dem Bundeszuschuss und der ist seit 1970 kräftig gestiegen. Warum blendest Du das aus?

 

Ich lasse mich nicht kirre machen, aber ich lasse mich auch nicht so einfach davon überzeugen, dass eine gute Wahl sei, freiwillig in eine Versicherung einzuzahlen, in die zum allergrößten Teil nur aufgrund gesetzlichen Zwangs eingezahlt wird. Wenn die Rendite der GRV so toll wäre, könnte man ja den Versicherungszwang aufheben.

 

Stichwort Uganda: Die Anzahl der Kinder in einer Gesellschaft und die Geburtenrate ist kein Indikator für den Wohlstand der Alten, wie man u.a. am Beispiel Uganda sieht. Nicht mehr nicht weniger.

 

Stichwort Landwirt ernährt 100 Menschen: Die Produktivität einer Gesellschaft ist entscheidende Ausgangsbasis für den Wohlstand, der an die Einzelnen "verteilt" werden kann. Ob Rüben oder Autos produziert werden, ist doch egal. Und Geld/Lohn ist am Ende (u.a) unser "technisches" Mittel zum Zweck die Ware an den Mann/Frau zu bringen.

 

Stichwort weniger Kinder: Bei einer Geburtenrate von konstant unter 1,5 sind immer weniger Kinder zu versorgen. Neben allen Problemen daraus gibt es auch mal etwas positives, der Demogtafiegewinn (weniger Schulen und Kinderinfrastruktur die kostet). Also: Mehr Geld kann an die Rentner umgeshiftet werden (das passiert ja seit Jahren auch schon überall siehe Schulschließungen etc.).

 

Stichwort Bundeszuschuss: Der Bundeszuschuss deckt zum allergrößten Teil versicherungsfremde Leistungen (die aus welchen Gründen auch immer über die GRV abgewickelt werden). https://de.wikipedia...tenversicherung

 

Stichwort Zwangssystem: Mal abgesehen von dem Argument, dass man ein laufendes Umlagesystem nicht einfach aufkündigen kann, glaube ich übrigens auch, dass man die Leute zu ihrem Glück zwingen muss. Nicht weil ich ein Anhänger des paternalistischen Staats bin, sondern einzig aus dem Grund, weil bei irgendeiner Art von Freiwilligkeit sich die Leute einfach gar nicht versichern und als Rentner später der Allgemeinheit zur Last fallen. Wenn es eine Lehre aus Riestreform und Co. gibt, dann die, das meist ohnehin nur die, die es nicht nötig haben, privat vorsorgen.

 

Stichwort Rendite: Wir haben es ja hier vorgerechnet. Insbesondere für Ältere ist die freiwillige Beitragszahlung in die GRV sehr rentierlich. Wer heute eine z.B. sofortbeginnende Rürup-Rente abschließt, der kann wirklich nicht rechnen.

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tyr

Wer heute eine z.B. sofortbeginnende Rürup-Rente abschließt, der kann wirklich nicht rechnen.

Warum kann man nicht rechnen, wenn man eine Sofortrentenversicherung als Rürup-Rente abschließt? Sofort beginnende Rentenversicherung heißt ja dann zwangsweise, dass man in der Nähe oder am Renteneintrittsalter steht. Wenn man noch dazu gut verdient kann sich eine Rürup-Rente ggf. lohnen.

 

Siehe Rürup-Idealtypen:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/46977-rurup-rente-tipps-und-tricks/?do=findComment&comment=970851

und

http://www.faz.net/-hbv-802hu

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Warambuffet

Noch in der Mediathek verfügbar: http://www.daserste....-rente-100.html

Danke für den Link, ich lerne, dass ich meine Einschätzung zu beinahe jedem Thema von Zeit zu Zeit überprüfen sollte.

  • Insbesondere lernt man hier mal wieder, dass Honoraraberatung nicht für Kompetenz stehen muss.
  • Auch Selbständige und Privatiers sollten nachrechnen lassen, was freiwillige Einzahlungen bewirken können.

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cuibono
· bearbeitet von cuibono

Es kann ja gut sein, dass die Rentenzahlungen immer weniger Anteil am BIP haben. Aber das bedeutet schlussendlich, dass es weniger Rente gibt. Dazu noch die gestiegene Anzahl der Rentner. Rente erst ab 60, 65, 67 und jetzt ab 70+ irgendwann? Wieso sollte das ein gutes Zeichen sein?

 

Das einzige was man nehmen kann ist die tatsächlichen Rentenzahlungen. Und die sollte man inflationskorrigiert betrachten und nicht mit diesen hergeschummelten Warenkörben die dauernd verkleinert werden.

 

Das ist so als ob man behaupten würde, dass wir jetzt weniger Arbeitslose haben. Dabei liegt das auch nur an den "neuen Berechnungen" also am statistischen Schummeln der Bundesregierung bzw. der dafür zuständigen Organe.

 

Und da wir hier in einem Wertpapierforum sind könnte man auch mal darüber Nachdenken was die Sicherheit der Renten sind. Alles hängt am politischen Willen. Stellt euch vor AfD gewinnt Bundestagswahl. 10 Jahre bekommen alle Rentner dann doppelt soviel Geld. Alle Einwanderung wird gestoppt. Dann werden wir ein Land wie Japan. In 20 Jahren läge Deutschland am Boden. 10 Jahre Rezession. Eine neugewählte Bundesregierung aus FDP und SPD entfernt alle Rentenzahlungen. Es gibt nur noch HarzIV falls man es tatsächlich unbedingt braucht. Dann haben alle die jetzt unter 60 sind Pech gehabt.

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Sulawesi

Das ist so als ob man behaupten würde, dass wir jetzt weniger Arbeitslose haben. Dabei liegt das auch nur an den "neuen Berechnungen" also am statistischen Schummeln der Bundesregierung bzw. der dafür zuständigen Organe.

 

Wir haben oin weiten Teilen Deutschlands Vollbeschäftigung, um heute noch Arbeitslos zu sein muss man sich schon ordentlich anstrengen.

 

Die Rente ist sicher, ob ein heute 25jähriger aber wirklich ein positive Rendite aus der GRV kann kein Mensch sagen.

 

 

 

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Roter Franz
· bearbeitet von Roter Franz

Stellt euch vor AfD gewinnt Bundestagswahl. 10 Jahre bekommen alle Rentner dann doppelt soviel Geld. Alle Einwanderung wird gestoppt. Dann werden wir ein Land wie Japan. I

 

In Sachen AfD und Einwanderungsgesetz bitte erst informieren, bevor man losschnabelt.

 

https://www.alternat...erung-und-asyl/

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cuibono
· bearbeitet von cuibono

Bei einer Partei die Leute an der Grenze erschießen will sollte in erster Linie der Verfassungsschutz schnauben. Für mich gibt es da nichts zu tun.

 

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Kolle

Bundesrat stimmt stärkster Rentenerhöhung seit 23 Jahren zu -> Süddeutsche Zeitung

In Westdeutschland steigt die Rente zum 1. Juli um 4,25 Prozent, im Osten um 5,95 Prozent.

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Raccoon

Da nicht garantiert ist ob und wie viel Rente ich bekomme (Gesetzte kann man ändern) bekommt der Staat von mir freiwillig kein Geld für die GRV. Wäre mir zu riskant, selbst wenn die Rendite 3% betragen würde.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Da nicht garantiert ist ob und wie viel Rente ich bekomme (Gesetzte kann man ändern) bekommt der Staat von mir freiwillig kein Geld für die GRV. Wäre mir zu riskant, selbst wenn die Rendite 3% betragen würde.

Problematisch ist aus meiner Sicht viel mehr das Klumpenrisiko vieler AV-Portfolios, was überwiegend auf eine einzelne AV mit einem spezifischen Risikoprofil setzt. Zum Beispiel 80+% GRV + Immobilie oder 80+% berufsständiges Versorgungswerk + Zusatz.

 

Egal in was man für Altersvorsorge investiert, Risiken gibt es bei jeder Anlage. Die Risikoprofile der verschiedenen AV-Formen unterscheiden sich durchaus, so dass Diversifizierung mMn sinnvoll erscheint.

 

In breit gestreuten Altersvorsorge-Geldanlagen halte ich daher einen begrenzt großen GRV-Anteil von z. B. maximal 20% für gut vertretbar. Die Möglichkeit dazu haben Selbstständige. Warum nicht?

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Raccoon

Generell gebe ich dir Recht was die Diversifikation angeht, aber da muß es ja nicht unbedingt die GRV oder sonstige Formen einer arbeitsbezogenen Absicherung sein.

 

Bei Immobilie ist nicht klar wie du das meinst - d.h. um Mieteinnahmen zu generieren oder zur Eigennutzung?

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tyr

Das waren frei heraus gegriffene Beispiele. Viele Deutsche sehen ja eine selbstgenutzte Immobilie als Altersvorsorge an. Ebenso zahlen viele in die GRV ein. Selbst in Kombination zwei aus meiner Sicht konzentrierte Risiken.

 

Es muss keine freiwillige GRV sein, ich sehe es aber als sinnvoll an, ein Kapitalanlagen-lastiges AV-Portfolio mit einem GRV-Anteil weiter zu diversifizieren.

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Kolle

In breit gestreuten Altersvorsorge-Geldanlagen halte ich daher einen begrenzt großen GRV-Anteil von z. B. maximal 20% für gut vertretbar. Die Möglichkeit dazu haben Selbstständige. Warum nicht?

 

Ich war Angestellter. Meine gesetzliche Rente reicht jetzt schon 6 Jahre fürs Leben völlig aus und ich bin zuversichtlich dass sie für die Basics auch in Zukunft reichen wird solange ich nicht pflegebedürftig werde. Von meinen sonstigen Einnahmen entnahm ich bisher außer dem Kaufpreis des neuen Autos nichts fürs private Leben. Bin aber auch nicht anspruchsvoll.

 

Größere Renovierungen oder Umbauten am Haus würde ich aus anderen Quellen ( z.B. Ersparnisse ) speisen, ein evtl. wieder neues Auto nach 10 bis 15 Jahren auch. Vielleicht leiste ich mir auch eine Putzfrau und einen Gärtner, das wars dann aber schon.

 

Kurz und knapp: Die normale gesetzliche Rente eines langjährig beschäftigten Angestellten reicht für die Basics locker wenn freies Wohnen gegeben ist. Nur wer Luxus braucht, muss mehr vorsorgen. Die "Rentenlücke" ist ein Werbeslogan der Finanzindustrie, ich habe keine weil ich vorher auch nicht mehr ausgegeben habe als jetzt.

 

Selbständige kommen mit einer Versorgung in Höhe der gesetzlichen Rente eines langjährigen Angestellten genauso zurecht. Ob das mit Rürup und privaten Rentenversicherungen "billiger" zu erreichen ist als mit der GRV sollen die Fachleute ausrechnen. Eine selbstbewohnte Hütte und ausreichende Ersparnisse erleichtern das Leben im Alter. "Ruhestand" ist auch so ein irreführender Begriff der U80-Generation. Ein "bisschen" Arbeiten statt nur auf dem Golfplatz zu spielen dürfte ehemals Selbständigen nicht schwerer fallen als mir ehemaligem Angestellten. Ist auch gesellschaftlich vorteilhaft. Wenn Alte einen Teil ihrer Erfahrungen an Junge abgeben profitiert jeder.

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moonraker

In breit gestreuten Altersvorsorge-Geldanlagen halte ich daher einen begrenzt großen GRV-Anteil von z. B. maximal 20% für gut vertretbar. Die Möglichkeit dazu haben Selbstständige. Warum nicht?

[..]

Kurz und knapp: Die normale gesetzliche Rente eines langjährig beschäftigten Angestellten reicht für die Basics locker wenn freies Wohnen gegeben ist. Nur wer Luxus braucht, muss mehr vorsorgen. Die "Rentenlücke" ist ein Werbeslogan der Finanzindustrie, ich habe keine weil ich vorher auch nicht mehr ausgegeben habe als jetzt.

[..]

Für aktuell noch nicht verrentete, und vor allem jüngere, Angestellte kann man Deine Schlussfolgerung aber nicht 1:1 ziehen. Schon das aktuelle Rentenniveau ist niedriger als die rund 50% früher, und es sinkt weiter bis auf 43% im Jahr 2030 ab. Da kann sich schon eine bedeutende Lücke auftun.

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Kolle

Für aktuell noch nicht verrentete, und vor allem jüngere, Angestellte kann man Deine Schlussfolgerung aber nicht 1:1 ziehen. Schon das aktuelle Rentenniveau ist niedriger als die rund 50% früher, und es sinkt weiter bis auf 43% im Jahr 2030 ab. Da kann sich schon eine bedeutende Lücke auftun.

 

Ist schon richtig und kann man nicht an Prozentzahlen festmachen. Meine Rente liegt sogar nur bei 30 % des letzten Bruttogehalts ( über Beitragsbemessungsgrenze, Zweiter Bildungsweg, mit 31 Studium beendet und mit 61 ( schwerbehindert ) mit Abschlag in Rente. Vom letzten Netto aber > 50 % weil ich die letzten Jahre 1/3 vom Brutto in eine U-Kasse gewandelt habe. Mein Tipp an die Kollegen war immer, sich konsummäßig die letzten 10 Jahre im Beruf langsam an das Rentenniveau anzupassen. Fiel denen leicht, die bis 50 eine Immobilie abgezahlt hatten und die Kinder langsam aus dem Haus waren. Doppelter Vorteil: Man kann das Leben in der Rente gewohnt fortsetzen und baut sich einen Puffer auf. Wenn der AG gute BAV-Möglichkeiten anbietet, bringen die letzten Jahre am meisten. Als damaliger Betriebsratsvorsitzender habe ich eine rückgedeckte Unterstützungskasse und eine Pensionskasse eingefordert und durchgeboxt. Ich machte beides selbst, eine Direktversicherung hatte ich vorher schon und geriestert habe ich auch.

 

Die Betriebsrente der U-Kasse ( bei mir ca 850 € ) ließ ich mir auszahlen weil ich Kapital für meine PV-Investitionen benötigte. Im Nachhinein ein Fehler, ein höherer Kredit wäre aus heutiger Sicht billiger und zeitlich begrenzt gewesen. Die Direktversicherung sah keine Verrentung vor, die deutlich kleinere Rente aus der Pensionskasse nahm ich mit, den Riester-Banksparplan ließ ich mir auszahlen ( Bagatellregelung ).

 

Die Betriebsrente hat sich bei den Rentnerkollegen aber kaum erhöht, während die gesetzliche Rente schon mehrfach angehoben wurde. Die Rente aus der Pensionskasse erhöhte sich auch nur im Centbereich. Aus jetziger Sicht ein klarer Vorteil für die GRV. Wenn ich es noch einmal korrigieren könnte, würde ich die Ausgleichszahlung für den Rentenabschlag der GRV leisten. Auch meine Frau erhält eine kleine Rente für ihre 20 Jahre als Angestellte im öffentlichen Dienst, dazu eine kleine VBL-Rente. Alles zusammengezählt etwa 2250 € im Monat für uns beide, das kann man fast nicht ausgeben.

 

Meine sonstigen Einnahmen aus meiner gewerblichen Tätigkeit sind um ein mehrfaches höher, auch höher als mein letztes Gehalt, aber bis auf den neuen Campingbus habe ich bisher nie etwas für die private Lebensführung entnommen. Vorrang hat der beschleunigte Abbau der PV-Kredite und das Besparen von Sparplänen um mein für die gewerbliche Tätigkeit eingesetztes Eigenkapital zurückzubekommen. Danach sehe ich weiter.

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andjessi

Für aktuell noch nicht verrentete, und vor allem jüngere, Angestellte kann man Deine Schlussfolgerung aber nicht 1:1 ziehen. Schon das aktuelle Rentenniveau ist niedriger als die rund 50% früher, und es sinkt weiter bis auf 43% im Jahr 2030 ab. Da kann sich schon eine bedeutende Lücke auftun.

 

Die Wörter Rentenlücke und Rentenniveau helfen einem doch nur sehr bedingt. Sie eignen sich allerdings gut den Leuten Angst und die GRV madig zu machen. Ich halte es für wesentlich zweckmäßiger sich Gedanken über den voraussichtlichen Bedarf im Alter zu machen und danach seine Vorsorge zu planen, als irgendwelchen Lücken hinterher zu rennen. Und der Bedarf ist höchst individuell. Es macht eben einen großen Unterschied, wenn man z.B. erst mit Ende 40 Vater geworden ist und als Rentner noch Kinder unterhalten muss, oder nicht. Genauso hilft ja eine abbezahlte nicht zu große Immobilie den Geldbedarf im Alter zu senken. Als Rentner entfallen ja auch viele teure Dinge (Fahrtkosten zur Arbeit, Altersvorsorge etc.). Tendenziell gilt auch: Je höher das Einkommen, je größer darf die "Lücke" zum atten Einkommen sein. Ist wie gesagt alles sehr individuell.

 

Die GRV ist eine gute Möglichkeit neben einer kapitalgedeckten Altersvorsorge auch noch eine Altersvorsorge über ein Umlagesystem zu haben. Es wird vielleicht auch im Leben eines 25-Jährigen nochmal Momente geben, in denen er froh ist, auch dieses Standbein zu haben (allen denografischen Widrigkeiten zum trotz), denn es gibt auch Situationen bei denen ein Umlagesystem der einzige Weg für Rentner aus dem Schlamassel ist. 1923, 1949, 1990 lassen grüßen.

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odensee

Die Wörter Rentenlücke und Rentenniveau helfen einem doch nur sehr bedingt. Sie eignen sich allerdings gut den Leuten Angst und die GRV madig zu machen. Ich halte es für wesentlich zweckmäßiger sich Gedanken über den voraussichtlichen Bedarf im Alter zu machen und danach seine Vorsorge zu planen, ...

Mal nachgerechnet: 36% meines aktuellen Netto gehen in Altersvorsorge (jedweder Art) und Unterhaltszahlungen. Das fällt für mich als Rentner alles weg. Über die arbeitsplatzbedingten Kosten (Fahrtkosten wohl in der Hauptsache) habe ich keinen Überblick.

 

Die GRV ist eine gute Möglichkeit neben einer kapitalgedeckten Altersvorsorge auch noch eine Altersvorsorge über ein Umlagesystem zu haben. Es wird vielleicht auch im Leben eines 25-Jährigen nochmal Momente geben, in denen er froh ist, auch dieses Standbein zu haben (allen denografischen Widrigkeiten zum trotz), denn es gibt auch Situationen bei denen ein Umlagesystem der einzige Weg für Rentner aus dem Schlamassel ist. 1923, 1949, 1990 lassen grüßen.

:thumbsup: :thumbsup:

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moonraker

Dass die GRV schlecht ist behaupte ich auch nicht. Und die Situation im Rentenalter ist immer individuell zu betrachten.

Deshalb wollte ich Kolles m.M.n. zu pauschaler Aussage widersprechen, dass die normale gesetzliche Rente "locker reicht", selbst unter der Vorraussetzung von Wohneigentum, insbesondere für zukünftige Rentner.

Als Angstmache oder GRV-Schlechtmachen soll meine Aussage auf keinen Fall verstanden werden - bin auch pro GRV.

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Kolle

Deshalb wollte ich Kolles m.M.n. zu pauschaler Aussage widersprechen, dass die normale gesetzliche Rente "locker reicht", selbst unter der Vorraussetzung von Wohneigentum, insbesondere für zukünftige Rentner.

 

Okay, ich schrieb ja für langjährige Angestellte und meinte eigentlich auch meine Altersgenossen. Auf keinen Fall wollte ich ausdrücken dass man nicht fürs Alter zusätzlich vorsorgen soll. Zu mir kamen auch Kollegen in die Sprechstunde, denen die Rente später definitiv nicht reichen wird ( geringer Verdienst, gebrochene Lebensläufe, Geschiedene mit Rentenausgleich, Spätaussiedler, Mieter ohne Ersparnisse usw. ). Die hatten teilweise Schwierigkeiten eine BAV abzuschließen, obwohl der AG seine Ersparnis bei den Sozialversicherungsbeiträgen weitergegeben hat. Denen konnte ich nur raten, so lange wie möglich zu arbeiten, obwohl deren Arbeitsbedingungen teilweise schlechter als in den mittleren und oberen Etagen und körperliche Einschränkungen problematisch waren. Länger arbeiten als die Regelaltersrente wirkt sich sehr positiv auf die Rente aus, zu dem Plus an Entgeltpunkten kommt noch ein Zuschlag von 0,5 % für jeden Monat.

 

Die jüngsten Wohltaten der Politik für die Rentner finde ich selbst unangemessen, Generationengerechtigkeit sieht anders aus.

 

Was ich Stand heute selbst anders machen würde:

- die Ausgleichszahlung leisten um den Rentenabschlag zu vermeiden ( meine Frau bekam mit 60 Jahren Renteneintritt sogar 18 % Abschlag )

- die Betriebsrente nicht kapitalsieren lassen ( mich reizte die Fünftelregelung in Verbindung meiner PV-Abschreibungen ).

 

Warum ?

2009 hatte ich alles mit einem Marktzins von 4 % p.a. durchgerechnet. Die heftigen Rentenerhöhungen hielt ich nicht für möglich. Bei den heutigen Nullzinsen und den Rentensteigerungen sieht die Rechnung völlig anders aus. Die Idee mit der späteren Sofortrente gegen Einmaleinzahlung und Ertragsteilbesteuerung geht nicht mehr auf, weil sie heute viel weniger bringt als das was ich gehabt hätte mit der 3,25 % Garantieverzinsung.

 

Achtung: Ausgleichszahlungen müssen genau kalkuliert werden, Rentner ohne weiteres Einkommen profitieren nicht von der Steuerersparnis !!!

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