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Warlock

Immobilienmarkt in Deutschland

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Warlock

Da ich nichts zu dem Thema gefunden habe eröffne ich mal das Thema.

 

Auch wenn sich in dem Bereich nicht viel Geld verdienen läßt sind die Umsätze erheblich.

 

Die Idee für diesen Faden ist mir gekommen, als ich die Kommentare zum Immobilienmarkt auf Spiegel Online überflogen habe. Der Artikel bot das üblich Gewäsch die Kommentare deuteten hingegen auf eine Preisblase bei Wohnimmobilien in praktisch allen A-Lagen hin.

 

Da die Nachfrage auch in Zukunft erheblich ist und durch die angekommenen und noch zuströmenden Flüchtlinge weiter verschäft wird, wird diese Nachfrage mittelfristig bestehen bleiben. Verschäft wird das ganze durch die Mietpreisebremse die letztendlich in den A-Lagen als Investionsblocker wirken wird.

 

Aus diesem Grund gehe ich von einem Boom in den B-Lagen in den nächsten Jahren aus, sowohl was Preise als auch Bautätigkeit angeht, da die Mietpreisbremse dort vorläufig nicht zur Anwendung kommt.

 

Die niedrigen Zinsen wirken hier zusätzlich als Katalysator.

 

Zumindest teilweise beobachte ich auch erste Anzeichen einer Blasenbildung. Sollte ich damit recht behalten vermute ich aber das dies noch einige Jahre so weitergehen wird. Teilweise sind bei Dienstleistungen "rund um die Immobilie" eine hohe Auslastung und steigende Preise zu beobachten. Insgesamt schwer einzuschätzen für mich, da der Markt extrem segmentiert ist.

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Kolle

Im Bekanntenkreis kenne ich einige vermögende Immobilieninvestoren, vermögende Aktieninvestoren kenne ich nur aus dem Internet. Keiner dieser Bekannten hat sein Vermögen durch die Immobilien selbst gemacht sondern durch eine selbständige Tätigkeit. Einer von denen ist Steuerberater und dem traue ich zu dass er rechnen kann. Andere haben eine hohe Affinität zum Baugewerbe. Die Rentabilität von vermieteten Immobilien liegt knapp über Inflationsniveau und steigt mit der Größe. Mein bekannter Steuerberater rät grundsätzlich von Beteiligungen und jeder Art von Immobilienfonds dringend ab, auch von einzelnen ETW weil zu teuer, arbeitsintensiv und hohes Vermietungsrisiko. Selbstbewohntes EFH oder ETW lohnen dagegen auf lange Sicht für ortsfeste Besitzer wenn der Kaufpreis nicht überhöht ist. Der Vermieter muss die Miete versteuern, der Selbstbewohner nicht. Ein Angestellter muss brutto schon 1600 € mehr verdienen um 1000 € Miete zu bezahlen.

 

Die Wanderungsbewegung tangiert lediglich das untere Preisniveau in Ballungsgebieten. 1A- und 1B-Lagen profitieren davon höchstens indirekt.

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Da die Nachfrage auch in Zukunft erheblich ist und durch die angekommenen und noch zuströmenden Flüchtlinge weiter verschäft wird, wird diese Nachfrage mittelfristig bestehen bleiben. Verschäft wird das ganze durch die Mietpreisebremse die letztendlich in den A-Lagen als Investionsblocker wirken wird.

 

Die Wanderungsbewegung tangiert lediglich das untere Preisniveau in Ballungsgebieten. 1A- und 1B-Lagen profitieren davon höchstens indirekt.

 

Ich habe mir zu dem Thema am Wochenende den Film The Big Short angeschaut, war interessant und lehrreich, zeige die Stakeholders einer Immobilienblase von ihnen, ihre Moral, Verhalten etc. Die zuströmenden Flüchtlinge können genauso wie unseren Armen keine nennenswerte und breite Nachfrage generieren, wenn sie sich nicht integrieren und in die Mittelschicht aufsteigen. Sie haben einfach nicht das Geld dazu. Indirekt evtl. ja, wenn sie sich mit 5 Leuten pro Zimmer in zentrumsnahen Wohnungen einquartieren.

 

PS: Steve Carell war sehr gut im Film, hat unseren Kolle gespielt, die Gier und den moralischen Verfall der WallStreet-Geier an den Pranger gestellt. ;)

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checker-finance

- Der Immobilienmarkt scheint mir insgesamt sehr viel weniger Transparenz zu bieten als der Wertpapiermarkt. Außerdem fehlt bei Immobilien die Rückkoppelung durch öffentlich leicht recherchierbare, ständig aktualisierte Kurse.

 

- Einen Immobilienkredit bekommt der Häuslebauer für ca. 2% hinterhergeschmissen, bei einem Wertpapierkredit verlangt die Comdirect 5-6%

 

- Der immobilienmarkt ist durch lokale und nationale Regulierung stark beeinflusst. Das fängt mit diversen Steuern (Grunderwerbssteuer, Grundsteuer) an, geht über Gebühren weiter und endet bei Bauvorgaben bzw. Genehmigungen. Änderungen bei denenergetischen Vorgaben induzieren z. B. eine entsprechende Erhöhung der Erstellungskosten. Der Wertpapiermarkt, speziell der Aktienmarkt ist deutlich internationaler. Wenn es politisch gewollt ist, eine Blasenbildung am Wohnimmobilienmarkt zu verhindern, kann der Staat dies viel leichter als auf dem Wertpapiermarkt.

 

- Mir erzählen Bekannte immer wieder, dass aus Sicht von Paris, London, New York, etc. die Preise in Berlin, München und Düsseldorf spottbillig sind. Speziell die Berliner Bekannten erwähnen dann immer wieder us-amerikanische und israelische fonds sowie russische Adressen, die im oberen Preissegment alles wegkaufen, was in Berlin auf den Markt kommt.

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Warlock

Ich bin der Auffasssung das die Immobilienpreise auch jetzt schon fantasievoll in Deutschland sind, um es mal vorsichtig auszudrücken. Nichtsdestotrotz gehe ich von steigenden Preisen wie eingangs geschildert aus. Das in anderen Ländern die Preise höher sind macht die Sache auch nicht besser.

 

Die Flüchtlinge können selbstverständlich nicht aus eigener Kraft Eigentum erwerben, ich gehe eher davon aus das die Nachfrage durch zusätzliche statliche Transfairleistungen entsteht.

 

Ich beobachte allerdings das die Zeiten bei Dienstleistungen rund um die Immobilie recht gut sind. Ich gehe davon aus das alleine das die Preise vielleicht nicht beim Aufstellen aber sicherlich im Bestand treibt.

 

Kennt sich jemand mit Finanzierungen aus, bzw. weiss wieviel Eigenkapital zur Zeit im Schnitt von den Banken verlangt wird? - Mein Stand sind zur Zeit etwa 30%. Gibt es davon abweichende Beobachtungen?

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Ca$hflow

Ich bin der Auffasssung das die Immobilienpreise auch jetzt schon fantasievoll in Deutschland sind, um es mal vorsichtig auszudrücken. Nichtsdestotrotz gehe ich von steigenden Preisen wie eingangs geschildert aus. Das in anderen Ländern die Preise höher sind macht die Sache auch nicht besser.

Nicht ganz unwichtig wird wohl tatsächlich in den nächsten Monaten die Entwicklung der Weltwirtschaft sein, schließlich lebt Deutschland vom Export. Sollten hier Änderungen vorliegen, wird das auch sicher Einfluss auf das Lohn- und Preisgefüge habe.

 

 

Kennt sich jemand mit Finanzierungen aus, bzw. weiss wieviel Eigenkapital zur Zeit im Schnitt von den Banken verlangt wird? - Mein Stand sind zur Zeit etwa 30%. Gibt es davon abweichende Beobachtungen?

Wäre eine interessante Frage, was die durchschnittlich geleistete Eigenkapitalquote beim Erwerb einer Immobilie der privaten Haushalte ist. Keine Ahnung ob so eine tiefgreifende Statistik existiert. Vielleicht bei einer intensiveren Suche bei der Bundesbank (habe auf die Schnelle aber nichts gefunden).

Aus der "subjektiven" Praxis, da in letzter Zeit viele eine Immobilie erworben haben oder zumindest mit dem Gedanken gespielt haben eine zu erwerben, kann ich sagen, dass von der Bank bei entsprechender Bonität (vor allem dann Einkommensverhältnisse) definitiv kaum mehr Vorgaben gemacht werden. Es hat mich sogar das ein oder andere Mal gewundert, wenn Vollfinanzierungangebote zur Diskussion standen. Ich nehme mal an, dass aufgrund des niedrigen Zinses allgemein von einer besseren Schuldentragfähigkeit ausgegangen wird (eventuell zusätzlich noch mit der Kalkulation eines allgemein steigenden Preises am Immobilienmarkt, sodass selbst im Fall eines Ausfalls eines Kredits davon ausgegangen wird, dass die Recovery Rate nahe 100 liegt). Allerdings gilt das nur für Ballungsräume, wo Preisanstiege unterstellt werden.

Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass die Eigenkapitalquote in den letzten Jahren in der Tendenz eher fallend ist, was sich auch mit meinen Beobachtungen decken würde.

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Kolle

Kennt sich jemand mit Finanzierungen aus, bzw. weiss wieviel Eigenkapital zur Zeit im Schnitt von den Banken verlangt wird? - Mein Stand sind zur Zeit etwa 30%. Gibt es davon abweichende Beobachtungen?

 

Hängt von Objektart, Region, Stadt/Land, Bank und persönlicher Bonität ab. Fürs erste folgende Orientierungswerte im 1.Rang (1A):

 

1A-Zinsen erhält man etwa für

 

- 60 % Fremdfinanzierung bei selbstbewohnten Objekten ( bis 80 % bei Beamten und langjährig beschäftigten Angestellten ).

- 55 % Fremdfinanzierung bei vermieteten Objekten

- 50 % Fremdfinanzierung bei Gewerbeimmobilien

 

jeweils vom Verkehrswert.

 

Bis 80 % Fremdfinanzierung mit geringen Zinsaufschlag, ~ 1,5 % zusätzlich für die 60 % übersteigende Summe, gemittelt sind das ca 1A + 0,5 % auf die Gesamtfinanzierung, darüber bis 100 % ~ 3,5 % p.a., gemittelt ca 1A + 1,5 % für die Gesamtfinanzierung.

 

Bausparguthaben und Bundesanleihen kann man zu 100 % beleihen für 1A-Zinsen.

Bausparkassen und die KfW geben sich bei Teildarlehen meist mit dem 2. Rang zufrieden, das verbessert die Quote im 1.Rang. KfW verlangt spezielle Eigenschaften an der Immobilie.

 

Die Zinsen sind laufzeit- und größenabhängig. Zinsaufschlag ~0,1 % < 200 T€, ~0,2 % < 100 T€ Finanzierungssumme.

 

Hier kann man mal mit spielen weil die Allianz eine vollständige Datenbank für ganz Deutschland hat: Finanzierungsrechner ( nur zur Orientierung und zum Vergleich ).

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Kolle

Den Kaufpreis/die Herstellungskosten einer Immobilie darf man nicht losgelöst betrachten vom Zinsniveau. Das Gesamtpaket Preis und fristenkongruente Finanzierung ist nicht teurer als im Durchschnitt der letzten Jahre. Man darf auch nicht übersehen, dass neue Immobilien weniger Heizenergie benötigen. Ich kann keine deutschlandweite Blasenbildung erkennen, das sagen nur Leute am Stammtisch die nicht alle Fakten einrechnen. Lokal kommt es aber schon zu Angebot-/Nachfrageveränderungen, deshalb ist eine Immobilie immer individuell zu betrachten.

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qwerty

Ja, wo fange ich an? Also ich bin hier seit Jahren als passiver Leser unterwegs, da ich, nachdem ich mir hier im Forum einmal Infos und Hinweise zu einer Einmalanlage abgeholt hatte, angefangen habe, mein Geld in Immobilien anzulegen und Geld mit Immobilien zu verdienen. Konkret habe ich vor vier Jahren gebaut, um zu vermieten und 14/15 gebaut, um zu verkaufen und zu vermieten.

 

@Warlock: entgegen deiner Annahme habe ich umgerechnet auf meine Arbeitsstunde nie mehr Geld verdient als mit dem Bau und Verkauf von Immobilien.

 

@Kolle: Ich kenne ein paar Leute, alles Handwerker, die durch Immobilien reich geworden sind. Nach meinem Eindruck ist ihr Atem aber länger als wenn man sich Renditen am Aktienmarkt anguckt und dann (nur) von 20 oder 30 Jahren spricht. Das sind Lebenswerke. Du meinst vermutlich so Leute wie den McDonalds-Gründer oder so. Also Geld mit selbstständiger Tätigkeit gemacht und dann in Immobilien angelegt. Ich denke, anders ist es nur möglich, wenn man wie ich es beschrieben habe, aus der Branche kommt.

 

@checker-finance: Der Immobiliensektor ist weniger transparent als der Aktienmarkt. Auch Konstrukte wie offene Immobilienfonds konnten daran nichts ändern, wie einige hier im Forum (und auch ich) am eigenen Leib/Geldbeutel erfahren haben. Die allermeisten Leute leben den Traum des kleinen Mannes, kaufen oder bauen ein Haus, zahlen es 40 Jahre lang ab und modernisieren, wo es möglich ist. Sie schlafen oft nur ruhig, weil nicht jeden Tag in der Zeitung steht, was ihre Immobilie gerade wert ist.

 

Jetzt vielleicht noch ein paar Anekdoten. Wir begeben uns also in die Gefilde des von Kolle genannten Stammtischs, aber auch das kann ja spannend sein: Ich habe 14/15 ein Reihenhaus mit drei Wohneinheiten gebaut. Zwei WEs habe ich verkauft und ca. 18 Prozent Gewinn nach Zinsen vor Steuern gehabt. Die Maurer riefen während der Rohbauphase an, ich solle ein Schild aufstellen, dass die Wohnungen bereits verkauft seien, es würden zu viele Leute anhalten und ihnen Visitenkarten zustecken oder meine Nummer haben wollen. Ich hätte ohne Probleme auch zehn solche Hausscheiben verkaufen können. Das Grundstück gabs nur im Bieterverfahren. Eine Käuferin ist finanziell ans Limit gegangen. So mit Dispo für die Einbauküche ausschöpfen und so. Ein Muster, das man häufig sieht.

 

Ich baue, vermiete und verkaufe in Niedersachsen. In einer ländlichen Region mit starker Geburtenrate und 3 Prozent Arbeitslosigkeit. Die Gehälter hier sind nicht sonderlich hoch und die Grundstückspreise niedrig. Jeder, aber wirklich jeder träumt vom Eigenheim. Und jeder will sich diesen Traum erfüllen – koste es was es wolle. Ein guter Freund hat gerade eine gebrauchte Immobilie zur Eigennutzung gekauft. 3000 qm Grundstück, 20 Jahre alt, 160.000 EUR, 110 Prozent (!) finanziert auf 30 Jahre. Sowas höre ich immer öfter.

 

@Ca$hflow: Ich könnte mir vorstellen, dass die Eigenkapitalquote zwar nicht sinkt, die Tilgungsrate aber trotz niedriger Zinsen nicht erhöht wird. Für die zweite meiner vermieteten Immobilien zahle ich für 10 Jahre 1,48 Prozent bei 60 Prozent Beleihung. Ich tilge anfänglich mit knapp 7 Prozent. Meine Sorge gilt den Leuten, die jetzt 10 Jahre finanzieren und dann die Anschlussfinanzierung mit 5 oder 6 Prozent p.a. nicht mehr bedienen können. Sollte das so kommen, sehen wir jede Menge Einfamilienhäuser in die Zwangsversteigerung gehen und Leute Privatinsolvenz anmelden.

 

Noch ein allgemeiner Gedanke zum Schluss: Ich bin ja im Moment eher so in C-Lagen unterwegs. Ich pirsche mich langsam an die B-Lage heran. Einzige Metropole im Umkreis, Universitätsstadt, Zuzug. Im Moment ist dort nichts zu machen. Neubauten werden für über Faktor 25 Verkauft. Da muss immer mit Abschreibungen argumentiert werden, damit das jemand kauft. Auch alte Immobilien, an denen etwas gemacht werden muss, gehen für Faktor 22 über den Tisch.

 

Auch ein Möglicher Indiz für einen sich überhitzenden Markt: Ich habe das Gefühl mich selbst vor dem Geld der Banken schützen zu müssen. Ich bin Ende 20 noch in der Ausbildung mit Halbtagsstelle. Und ich bekomme das Geld hinterher geschmissen. Einen anderen Ausdruck gibt es dafür nicht.

 

Diese Neubauten sind für mich ja nur eine Krücke. Ich baue selbst eben viel günstiger als aus dem Bestand zu kaufen. Auch das könnte ein Indiz für einen sich überhitzenden Immobilienmarkt sein.

 

Zum Abschluss eine Frage: Welche Symptome würde denn eurer Meinung nach ein Immobilienmarkt mit Blase zeigen?

 

 

 

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checker-finance

Ich bin der Auffasssung das die Immobilienpreise auch jetzt schon fantasievoll in Deutschland sind, um es mal vorsichtig auszudrücken.

 

Könntest Du auch Gründe für Deine Auffassung mitteilen?

 

Auch ein Möglicher Indiz für einen sich überhitzenden Markt: Ich habe das Gefühl mich selbst vor dem Geld der Banken schützen zu müssen. Ich bin Ende 20 noch in der Ausbildung mit Halbtagsstelle. Und ich bekomme das Geld hinterher geschmissen. Einen anderen Ausdruck gibt es dafür nicht.

 

Diese Neubauten sind für mich ja nur eine Krücke. Ich baue selbst eben viel günstiger als aus dem Bestand zu kaufen. Auch das könnte ein Indiz für einen sich überhitzenden Immobilienmarkt sein.

 

Du bist selbständiger Bauunternehmer/Immobilienhändler und zugleich in der Ausbildung mit Halbstagsstelle?

 

Wenn Du stabil 18% Rendite mit Deiner Geschäftstätigkeit erzielst, warum sollten die Banken Dir dann nicht Kredite anbieten?

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qwerty

 

Du bist selbständiger Bauunternehmer/Immobilienhändler und zugleich in der Ausbildung mit Halbstagsstelle?

 

Wenn Du stabil 18% Rendite mit Deiner Geschäftstätigkeit erzielst, warum sollten die Banken Dir dann nicht Kredite anbieten?

 

 

Ich bin in einem ganz normalen Angestelltenverhältnis berufstätig. Halbe Stelle, weil ich meinen Doktor mache. Die Immobilien-Sache läuft nach Feierabend und am Wochenende.

 

Die Bank soll mir ja Geld leihen. Allerdings leiht sie mir einen mittleren sechsstelligen Betrag für max. drei Jahre bei kleinem Gehalt ohne nennenswerte Sicherheiten. Ich habe das Gefühl, der Banker gibt sein Möglichstes, um mir das Geld leihen zu können.

 

Die Rendite sieht gut aus, aber ich setze jedes Mal alles auf eine Karte. Wenn das einmal nicht klappt – aus welchen Gründen auch immer – komme ich in große Schwierigkeiten.

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CHX

Allerdings leiht sie mir einen mittleren sechsstelligen Betrag für max. drei Jahre bei kleinem Gehalt ohne nennenswerte Sicherheiten.

 

:blink:

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Ca$hflow

@Ca$hflow: Ich könnte mir vorstellen, dass die Eigenkapitalquote zwar nicht sinkt,

Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was man indirekt aus den Äußerungen der Bundesbank ableiten kann. So sagte die Bundesbank, dass sie die zunehmende Geschäftspraxis der Vollfinanzierungen im Immobilienbereich kritisch beurteile. Alleine daraus kann man schließen, dass durch die vermehrten Neuabschlüsse in dem Bereich mit sinkenden Eigenkapitalquoten im Schnitt bei der Immobilienfinanzierung von auszugehen ist.

 

 

die Tilgungsrate aber trotz niedriger Zinsen nicht erhöht wird. Für die zweite meiner vermieteten Immobilien zahle ich für 10 Jahre 1,48 Prozent bei 60 Prozent Beleihung. Ich tilge anfänglich mit knapp 7 Prozent. Meine Sorge gilt den Leuten, die jetzt 10 Jahre finanzieren und dann die Anschlussfinanzierung mit 5 oder 6 Prozent p.a. nicht mehr bedienen können. Sollte das so kommen, sehen wir jede Menge Einfamilienhäuser in die Zwangsversteigerung gehen und Leute Privatinsolvenz anmelden.

Kommt natürlich darauf an, wie viel während der vertraglichen Laufzeit des Kredits tatsächlich getilgt worden ist. Sollte z.B. nach 10 jähriger Tilgung weiterhin die offene Tilgungssumme hoch sein, würde bei einer Anschlussfinanzierung und der Voraussetzung stark gestiegener Zinsen genau der Fall eintreten den du im letzten Satz beschrieben hast. Aber ich gebe dir da auf jeden Fall recht, die Tilgungsrate sollte nicht zu niedrig gewählt werden, da man ansonsten vom Tilgungsbetrag kaum runterkommt. Auch sollte man nach Möglichkeit die vereinbarten Sondertilgungsmöglichkeiten nutzen.

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qwerty
· bearbeitet von qwerty

Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was man indirekt aus den Äußerungen der Bundesbank ableiten kann. So sagte die Bundesbank, dass sie die zunehmende Geschäftspraxis der Vollfinanzierungen im Immobilienbereich kritisch beurteile. Alleine daraus kann man schließen, dass durch die vermehrten Neuabschlüsse in dem Bereich mit sinkenden Eigenkapitalquoten im Schnitt bei der Immobilienfinanzierung von auszugehen ist.

 

 

Schade, dass du dazu nicht mehr findest. Ich habe bei der Bundesbank jetzt diesen Beitrag gefunden. Aus der Grafik geht hervor, wie die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren gestiegen sind. Auch wenn die Grafik die Daten schlecht aufbereitet. Hier kann man die Verteilung des privaten Wohnimmobilienneugeschäfts nach Größenklassen des Beleihungsauslaufs ablesen. Ist leider nicht ganz aktuell (neuste Zahlen aus 2013). Die Grafik habe ich angehängt.

 

Daraus lese ich jetzt keine beunruhigende Steigerung hoher Beleihungen ab. Weiter unten bei "Zeitreihen des Finanzstabilitätsberichts 2014" kann man sich die Daten auch tabellarisch ausgeben lassen.

 

Ein Gedanke noch: Wenn die Leute – so wie die Eltern das auch schon gemacht haben – weiter mit zwei Prozent tilgen, können sie sich momentan mehr Geld leihen bei gleichem "gefühltem Komfort". Vielleicht steigt auch deshalb die Beleihung, wenn sie denn steigt.

 

Edit: Das Anhängen der Grafik gelingt mir nicht. Findet sich aber wie geschrieben hinter dem zweiten verlinkten "hier".

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Kolle

Kommt natürlich darauf an, wie viel während der vertraglichen Laufzeit des Kredits tatsächlich getilgt worden ist. Sollte z.B. nach 10 jähriger Tilgung weiterhin die offene Tilgungssumme hoch sein, würde bei einer Anschlussfinanzierung und der Voraussetzung stark gestiegener Zinsen genau der Fall eintreten den du im letzten Satz beschrieben hast. Aber ich gebe dir da auf jeden Fall recht, die Tilgungsrate sollte nicht zu niedrig gewählt werden, da man ansonsten vom Tilgungsbetrag kaum runterkommt. Auch sollte man nach Möglichkeit die vereinbarten Sondertilgungsmöglichkeiten nutzen.

 

Und möglichst lange festschreiben ! Auch wenn die Mehrzinsen in 10 Jahren dem Preis eines Mittelklassewagen entsprechen. Nach §489 BGB kommt man als Kunde nach 10 Jahren immer aus dem Kredit raus wenn die Zinsen fallen sollten ( was sie auch vermutlich tun weil man dann eine höhere EK-Quote und eine geringere Restlaufzeit hat ).

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Kolle

Das Anhängen der Grafik gelingt mir nicht. Findet sich aber wie geschrieben hinter dem zweiten verlinkten "hier".

 

Bitteschön:;)

 

post-22756-0-44298000-1455054351_thumb.jpg

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qwerty

Das Anhängen der Grafik gelingt mir nicht. Findet sich aber wie geschrieben hinter dem zweiten verlinkten "hier".

 

Bitteschön:;)

 

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Flughafen

Bekannte von mir hatte vor 2 Jahren mit Eigenkapital 40K drei Wohnungen für 275K gekauft. Auf dem Land an der baerisch-österreichischen Grenze. Streng genommen wären das nur 14% Eigenkapital. Und die Bank dürfte das so direkt per Hypotheken-Kredit wohl nicht finanzieren. Daher (und wahrscheinlich der Provision zuliebe) lief es über eine komische Konstruktion aus: Hypothkenkredit + Bausparvertrag + (? sorry, habe gerade vergessen, welches Produkt das dritte war).

 

Neulich verkaufte der Nachbar 2 weitere Wohnungen in diesem Haus und sie hat sich informiert. Ja, die Bank hätte ihr geholfen, auch 2 weitere Wohnungen zu kaufen. :)

 

PS: Ich denke, am Aktienmarkt zu zocken ist einfacher, als auf dem Imobilienmarkt. Es gibt viel mehr Finanzprodukte.

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Warlock

Ich bin der Auffasssung das die Immobilienpreise auch jetzt schon fantasievoll in Deutschland sind, um es mal vorsichtig auszudrücken.

 

Könntest Du auch Gründe für Deine Auffassung mitteilen?

 

 

Nun ja, die Qualität der Bestandsimmobilien. Da werden für spießige Lischen-Müller Wohnungen 200k-400k ausgegeben.

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checker-finance

 

 

Könntest Du auch Gründe für Deine Auffassung mitteilen?

 

 

Nun ja, die Qualität der Bestandsimmobilien. Da werden für spießige Lischen-Müller Wohnungen 200k-400k ausgegeben.

 

Keine Begründung ist auch eine Begründung.

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Paul88

Nun ja, die Qualität der Bestandsimmobilien. Da werden für spießige Lischen-Müller Wohnungen 200k-400k ausgegeben.

 

Keine Begründung ist auch eine Begründung.

 

Ich kann mir aber gut vorstellen, was Warlock damit meint. Vor allem wenn man sich gewissen Ballungsgebieten (Rhein/Main, Hamburg etc.) und gewisse Provinzen wie Münster anschaut, kann man durchaus erkennen, dass die Preissteigerung im Bereich der Kaufimmobilien stärker ist, als der Anstieg der jeweiligen Mieten.

 

Gegen eine allgemeine Blase spricht aber, dass diese Entwicklung "nur" in gewissen Landesteilen zu sehen ist. Je ländlicher es wird, desto eher geht der Trend in die andere Richtung. Nur zu manchen Kaufpreisen steht der reale Gegenwert nicht immer in einem gesunden Verhältnis.

 

 

 

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santazero

Ich wohne in Hamburg und wir würden gerne umziehen. Von 3 Zimmer auf 4. absolut nix zu machen. Selbst die gammeligsten Hütten in den nicht so tollen Vierteln kosten oft über 10€ / qm kalt. Nebenkosten oft bei 200-400€ inkl. Heizung, wenn man Glück hat.

"Ordentliche" Viertel sind unbezahlbar für normale Arbeiter. 4 Zimmer+ gibt es kaum und wenn ab 12€/qm kalt in schlechten Wohnungen. Eher 13-16€ für ordentliche Wohnungen.

80-95qm reihenhäuser sollen 1500€+ (warm) kosten.an einen hauskauf braucht man gar nicht denken. Was letztes Jahr hier noch 260k gekostet hat, kostet heute im gleichen Stadtteil bei fast gleicher Größe 330k+.

 

Meine Eltern wohnen etwas außerhalb in einer Kleinstadt (ca. 30k einwohner) und haben sich vor 3 Jahren eine kleine Doppelhaushälfte (ca 80qm, 3 zimmer, voll unterkellert mit 2 großen kellerräumen + raum für die heizung)mit großem Garten gekauft für 105k +30k zum renovieren. Aktuell wird ein ähnliches Objekt in der Straße verkauft was etwas mehr Wohnfläche hat, dafür nahe zu vollsaniert werden muss. Kaufpreis 270k!!

Da fällt einem nichts mehr zu ein. Gefühlt ist die aktuelle Situation für mich mehr als überhitzt. Kenne aber auch nur die Situation in Hamburg.

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berliner

In Berlin ist es genauso. Neubauten kosten jedes Jahr 10 bis 20 Prozent mehr. Geht aber alles weg, wobei Berlin die Sondersituation hat, daß hier immer noch viele Sprößlinge wohlhabender Familien hinziehen. Die Erbengeneration schlägt hier voll zu. Was vor 3 Jahren 3200 / qm gekostet hat, geht jetzt für >4000 € weg. Eine Blase sehe ich aber noch nicht. Es wird alles verkauft und bewohnt.

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Zephyr750

Also ich wohne Ländlich (Pfalz) und auch hier sind die Preise gesteigen. Ob es eine Blase ist weiß ich noch nicht.

 

Was mir auffällt, dass Zustand nicht mehr so wichtig ist.

Ein Nachbarhaus wurde verkauft für 160tsd€ was seit 1974 nicht mehr renoviert/ modernisiert wurde.

 

Bauland ist von 80€/qm auf 110€/qm gesteigen.

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Archimedes

Die letzte Immobilie, welche ich finanziert habe, hat zur Zeit eine erwartete Eigenkapitalrendite von ~ 9%.

Zinssatz war 1.5% bei 80% Finanzierung und 2% Tilgung.

Ich hätte keine Finanzierung gebraucht, aber dann wäre die Rendite nur 4.x% gewesen.

Wer Flüchtlinge vom Amt nimmt, kommt noch 2% höher, aber ich bevorzuge Rentner.

(Bin mal gespannt, wann es illegal wird, sich die Mieter selbst auszusuchen)

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