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Lauterbach

bAV vs. Riester: umstellen oder beibehalten?

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Lauterbach
· bearbeitet von Lauterbach

Hallo zusammen,

kurz zu meiner Situation:

- 31 Jahre
- ledig, keine Kinder (das wird auf absehbare Zeit auch so bleiben weil meine Freundin und ich keine Kinder und auch nicht heiraten wollen)
- 62,5k Jahresbrutto

Ich hab meine AV bisher eher so stiefmütterlich behandelt.
Ich habe schon vorgesorgt (und m.M.n. relativ viel) aber so richtig mit den Feinheiten hab ich mich bisher nicht beschäftigt.

Aktuell habe ich:
- bAV mit Entgeltumwandlung die ich direkt mit dem Höchstsatz von 4% bespare (der AG steckt 28€ zu)
- eine Riester welche seit längerer Zeit nur nebenbei ein wenig bespart wird, soll heißen, 300€/a.
- eine Kapitalbildende LV mit BU, abgeschlossen vor 2005
- mittelfristig werde ich mich noch mit ETFs beschäftigen

Nun hab ich mich mal tiefer eingelesen.
Bisher war ich der Meinung ich handle richtig, jetzt weiß ich dass ich eher alles falsch mache.
bAV mit 4% ist wohl das dümmste was ich bei meinem Einkommen machen kann (überhalb der BBG der KV, unterhalb der BBG der ges. RV).
Ich spar mir keine KV-Beiträge aber mir gehen Rentenpunkte flöten.
1) liege ich mit dieser Einschätzung richtig?

Nun war ich auch überrascht dass Riester bei meinem Einkommen lukrativer ist.
Ich bin auch auf den verbreiteten Irrglauben reingefallen dass Riester eher für Geringverdiener mit vielen Kindern geeignet ist.

Jetzt stellt sich mir die Frage wie ich weiter verfahren soll.
2) Soll ich meine Prioritäten andersherum gewichten? Sprich, Riester ausreizen und die bAV soweit zurückfahren dass ich nur die Zulage vom AG mitnehme?
Wahrscheinlich wäre es besser gewesen diesen Weg garnicht so zu begehen, aber jetzt hab ich halt diese Verträge.
Spricht was dagegen nach Jahren des Einzahlens nochmal umzustellen?

Mir ist klar dass es immer auf die konkrete Situation und die Produkte ankommt.
Ich würde deswegen gerne die verschiedenen Modelle bis zur Rente durchrechnen.
Allerdings ist das doch recht komplex. Wenn ich die bAV zurückfahre erhöht sich ja z.B. mein Beitrag zur ges RV. Und wie die Entwicklung in den nächsten 35 Jahren ist (Gesetzgebung, Renten, Zinsen) weiß auch kein Mensch.
Dann gibts da noch ungewisse Überschussbeteiligungen etc. pp.
Wenn ich also hergehe und da rumrechne erhalte ich höchstwahrscheinlich eher Fantasiezahlen die wenig mit der Realität der nächsten 35-40 Jahre zu tun haben.
3) Ist es für den Normalmensch möglich sich die verschiedenen Modelle genau durchzurechnen? Gibt es dazu Tools/Spreadsheets?
Insbesondere die entgangenen Rentenpunkte interessieren mich.
4) "Rentiert" die ges.RV mehr? Sollte man die auf Anschlag haben (solange man nicht eh über der BBG ist)?

5) Wenn ich eh vorhabe in ETFs einzusteigen fahre ich 4-säulig, mit 3 eher konservativen Säulen. Rein gefühlsmäsig kommt mir das bischen viel vor.
Mein AXA-Vertreter meinte, mann soll es auch nicht übertreiben mit der AV. Allerdings war das der gleiche Mensch der mir seine bAV verkauft hat. Wie ist eure Meinung dazu?

6) Nur zum Verständnis: der Steuervorteil von Riester ist exakt gleich wie bei bAV nur mit dem unterschied dass bAV mein Brutto direkt senkt während ich bei Riester nachträglich mein Brutto als "vermindert" melde und dementsprechend genausoviel zurückbekomme wie ich bei bAV garnicht erst hätte zahlen müssen?

Viele Grüße,
Lauterbach

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Lauterbach
· bearbeitet von Lauterbach

Nachtrag:
Es handelt sich bei der Riester um die "Allianz Riester Klassik", abgeschlossen 2005 während meiner Ausbildung und seitdem sehr stiefmütterlich bespart (300€/a).
Die bAV ist die "AXA Rente Classic" und läuft seit Anfang 2015.
Falls das noch einen Unterschied macht.

Viele Grüße,
Lauterbach

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tyr

Bei Riesterbetrachtungen hat sich folgende Vorgehensweise bewährt:

(1) Förderkonstellation: https://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/

(2) Variante: https://www.test.de/Riester-im-Test-So-finden-Sie-die-richtige-Riester-Sparform-1602786-0/

(3) Produkt

 

Was kommt bei Punkt 1 bei dir heraus?

 

Um Riester mit einer bAV zu vergleichen müsste man die bAV-Möglichkeiten, die dir dein AG zur Wahl stellt mit deinen bevorzugten Riesterprodukten vergleichen. Bevorzugte Riesterprodukte hast du frühestens nach Schritt 1 und 2.

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Lauterbach
· bearbeitet von Lauterbach

Hi tyr,

also erstmal: mir geht es momentan nicht um die Produktwahl, denn, wie beschrieben, habe ich bereits zwei Verträge (Allianz Riester Klassig und AXA Rente Classic). Selbst wenn diese Verträge eher suboptimal für mich sind würde ich ungern wieder was neues abschließen und hohe Gebühren dafür blechen.
Das Kind ist leider schon in den Brunnen gefallen.

Ich hab mir die Stickys natürlich durchgelesen und auch die Ratschläge von polydeikes befolgt (und seine Bildchen angeschaut ;-) ).
Meine Förderquote beträgt um die 76%, das ist wahrscheinlich eher im oberen Bereich und spricht, nach allem was ich bisher gelernt habe, eher für Riester.
Da ich mit meinem 62,5k über der BBG KV aber unterhalb BBG ges.RV liege vereint meine BAV ja das "Schlechteste aus zwei Welten".
Ich spare keine KV-Kosten aber mindere meine gesetzlichen Rentenpunkte.
Nach allem was ich bisher gelernt habe bin ich in meiner Situation eher der Riester-Mensch.

1) Schätze ich das richtig ein?

2) Soll ich deswegen jetzt umgewichten? Meine 300€/a-Riester wieder voll besparen und dafür die BAV zurückfahren um mehr Rentenpunkte mitzunehmen? Hab ich irgendwelche Nachteile dadurch?

3) Gehe ich richtig in der Annahme dass der teure Abschluss weiterer Verträge oft nicht lohnt, selbst wenn z.B. ETF-Riestern eine bessere Rendite einbringen würde?

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Eisbaer78

Hallo,

 

Am 7.3.2017 um 11:43 schrieb Lauterbach:

1) Schätze ich das richtig ein?

2) Soll ich deswegen jetzt umgewichten? Meine 300€/a-Riester wieder voll besparen und dafür die BAV zurückfahren um mehr Rentenpunkte mitzunehmen? Hab ich irgendwelche Nachteile dadurch?

3) Gehe ich richtig in der Annahme dass der teure Abschluss weiterer Verträge oft nicht lohnt, selbst wenn z.B. ETF-Riestern eine bessere Rendite einbringen würde?

Bin auch kein Profil, aber in einer ähnlichen Situation wie du und habe mich daher mit der Thematik aus der gleichen Perspektive beschäftigt.

 

Deine Schlussfolgerungen zu den Punkten 1 und 2 teile ich.

Zu den Nachteilen bei 2 sind sicher die zuviel bezahlten Abschlusskosten zu nennen, sollten deine Entscheidung aber nicht beeinflussen.

 

Bezüglich Punkt 3 tendiere ich zu einem ja, wobei es sicher ein wenig vom möglichen Produkt (Abschluss - vs. laufende Kosten) abhängt.

 

Ich hoffe, es meldet sich diesbezüglich noch einer der Experten zu Wort...

 

Viele Grüße!

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