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Nachdenklich

Was ist Risiko? - Meine Antwort auf eine „Herausforderung“ durch tyr

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_Henrik_

Banken, Energieversorger, Autobauer, Pharmaunternehmern....

 

 

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Leonhard_E
· bearbeitet von Leonhard_E

Leider habe ich es nicht geschafft, zeitnah zu editieren und zu antworten und auch jetzt fehlt mir die Zeit, alles genau durchzulesen und einzubeziehen.

Dennoch will ich zu diesem doch recht oft missverstandenem Thema einen Beitrag leisten.

 

Die hier weder gestellte noch beantwortete Frage ist: "Welches Risiko mißt Volatilität?"

 

Ohne zu sehr auf mathematischen Grundlagen herumreiten zu wollen: Es ist nicht der Wandel der Welt, sondern mehr einen Grad von Pfadabhängigkeit (einfacher: die Standardabweichung).

Diese bewertet definitiv ein Risiko oder genauer sogar in einem gewissen Maß dessen Eintrittswahrscheinlichkeit.

 

Es geht also weniger um "Das einzige wahre overall-total-cost-all-including" Risiko, das sollte jedem Börsenanfänger schon bewusst sein, sondern eher eine Zahl

für mathematisch versierte / eher professionelle Anleger. Ein Anfänger kann und soll sich durchaus an dem Risikoprofil orientieren, dass in den KIIDs angegeben wird,

aber doch niemals an der Volitilität allein. Mir ist auch kein Fall bekannt, in dem eine Anlageentscheidung allein anhand der Volatilität getroffen wurde.

(wobei dies für manche, die über Anleihnen-Investitionen nachdenken durchaus eine Rolle spielen mag, um so die Volatilität des Gesamtengagements zu senken.)

 

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich

Andreas Beck zur Sicherheit bei der Geldanlage und zum Risiko (abhängig von der Anlagedauer):

 

 

 

Er stellt fest, daß die üblichen Risikomeßzahlen (Volatilität und value at risk) für den langfristig anlegenden Privatanleger irrelevant sind.

 

 

 

 

 

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von Nachdenklich:

Er stellt fest, daß die üblichen Risikomeßzahlen (Volatilität und value at risk) für den langfristig anlegenden Privatanleger irrelevant sind.

 

Ich habe mir das erste Video tatsächlich mal angesehen - obwohl ich Videos eigentlich nicht mag.

 

Herr Dr. Andreas Beck empfiehlt: 80% in weltweit diversifizierten Aktien (incl. SC)  und 20 Prozent in Staatsanleihen. Die Staatsanleihen sollen im Fall einer Krise zu genutzt werden, um Aktien nachzukaufen.

 

Warum er das empfiehlt ist völlig unklar! Aber er argumentiert mit der Vergangenheit (u.a. 2002). Und das heißt, dass Risikomesszahlen aus der Vergangenheit sicherlich NICHT irrelevant sind.

 

Abgesehen davon spricht er auch vom "langfristig anlegenden Privatanleger".

 

Gibt es den eigentlich? Wenn ich mich hier im Forum so umsehe... Es dauert doch keine 6 Monate, bis ein typischer "langfristig anlegender Privatanleger, der für die Altersvorsorge plant" alles über den Haufen wirft, was er noch vor kurzem noch als langfristige Strategie festgelegt hat...:help:

 

Fazit: dieses Interview mit Herrn Dr. Andreas Beck überzeugt mich nicht. Richtig ist sicherlich die breite Diversifizierung. Aber das Verhältnis risikoreich:risikoarm von 80:20 scheint vom Himmel zu fallen. Und Rebalancing im Fall einer Krise... Da habe ich genügend Modelle durchgerechnet um zu wissen, dass das eher verkapptes Market-Timing ist! :tdown:

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ChrisS3

@stagflation

Was Beck da propagiert, nennt er sein Modell des "Ultrastabilen" Portfolios.  Joar, der Name ist ein bischen zum Augenrollen hochtrabend, aber irgendwie muss man halt Aufmerksamkeit erzeugen wenn man was zu verkaufen hat. Und zu verkaufen hat er tatsächlich was, nämlich wurde das ganze Konzept schon in einen Fonds gegossen für Privatanleger zum ins Depot legen.

 

Welche Gedanken da inhaltlich dahinterstehen, kannst du in seinen PDFs zum Thema (hier die "Kurzversion", hier die etwas längere Version) nachlesen und dir eine eigene Meinung dazu bilden.

 

Und wenn du wissen willst, was die Community dazu denkt, gibt es hier im Forum auch schon einen längeren Thread über Beck's "Global Portfolio One" bzw. "Ultrastabiles Portfolio".

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PapaPecunia
vor 13 Stunden von stagflation:

Abgesehen davon spricht er auch vom "langfristig anlegenden Privatanleger".

 

Gibt es den eigentlich? Wenn ich mich hier im Forum so umsehe... Es dauert doch keine 6 Monate, bis ein typischer "langfristig anlegender Privatanleger, der für die Altersvorsorge plant" alles über den Haufen wirft, was er noch vor kurzem noch als langfristige Strategie festgelegt hat...:help:

 

Das Forum ist aber nicht repräsentativ, hier sind Leute, die sich überdurchschnittlich intensiv mit der Thematik beschäftigen. Denen muss man dann auch Lernprozesse zugestehen. Mein Portfolio ist seit meiner ersten Transaktion immer wieder Iterationsprozessen unterworfen. Wenn mich das, was ich hier im Forum (oder anderswo) lese/höre gar nicht mehr beeinflusst, dann kann ich es auch bleiben lassen bzw. dann bin ich vielleicht bei meiner finalen Strategie. Das hat aber auch seine Tücken (siehe 60/40 Portfolios). 

 

Außerhalb des Forums kenne ich auch Anleger, welche alle paar Wochen mal in ihr Depot schauen.

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dev
vor 14 Stunden von stagflation:

Gibt es den eigentlich? Wenn ich mich hier im Forum so umsehe... Es dauert doch keine 6 Monate, bis ein typischer "langfristig anlegender Privatanleger, der für die Altersvorsorge plant" alles über den Haufen wirft, was er noch vor kurzem noch als langfristige Strategie festgelegt hat...:help:

Ich halte schon 20 Jahre an meiner Strategie fest. :-*

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 15 Stunden von stagflation:

Aber das Verhältnis risikoreich:risikoarm von 80:20 scheint vom Himmel zu fallen.

Vielleicht kann ich etwas helfen.

In diesem neuen Video erklärt Beck, warum er genau 80:20 gewählt hat und nicht z.B. 70:30 oder 90:10:

 

Er begründet die Gewichtung damit, dass dieses Verhältnis "das pfadunabhängigste Ergebnis" ist laut Daten der Vergangenheit.

Ich interpretiere das so, dass man durchaus mit anderen Zahlen (100% Aktien, 60/40) sogar besser abschneiden kann, die Wahrscheinlichkeit bei 80/20 aber am höchsten ist, bei allen Zufällen einigermaßen gut wegzukommen.

Diese Begründung ist für mich nachvollziehbar und gut. Es ist eine Art von Risikojustierung finde ich, nämlich das Portfolio so zu justieren (so gut es halt geht in der Theorie), dass die schlechten Wahrscheinlichkeiten, die eintreten können, möglichst gering sind. Lieber recht sicher 5% p.a., als weniger wahrscheinlich 7% p.a.

Weber erklärt seinen Arero übrigens ähnlich. Dort ist es Diversifikation und dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit in der Theorie, überhaupt was vom Kuchen Rendite abzubekommen. Auch dort geht es alo nicht darum, möglichst maximale Rendite zu erwirtschaften oder Drawdowns abzufedern. 

Will man mehr Rendite, müsste man Beck´s GPO oder Weber´s Arero hebeln. Diese Variante würde in der Theorie weniger Risiko beinhalten, als einfach nur die Aktienquote zu erhöhen.

 

Übrigens bin ich in Sachen "Was ist Risiko" ziemlich nah bei @Nachdenklich (auch, wenn ich nach wie vor kein Fan von 100% Aktien bin), wenn es darum geht, dass Volatilität eine recht schlechte Zahl ist, um Risiko zu einzuschätzen. Sinnvoller als die normale Vola wäre wenn dann die Semi-Vola, die nur die Ausschläge nach unten in Zahlen wiedergibt. Wen stört es schon, wenn die Fonds stark steigen/nach oben ausschlagen?

Ich verstehe unter Risiko z.B. eher Dinge wie zu "gefährliche" Asset-Allocation mit zu hohem Aktienteil, wodurch die Gefahr steigt, dass man in turbulenten Marktphasen von seinem ursprünglichen Plan abweichen muss (und das kann auch einfach sein, weil man es mental nicht mehr aushält, sein Depot tiefrot zu sehen) und daher verkauft, wenn es ein schlechter Zeitpunkt ist.

Man muss mal logisch überlegen. Wieso nur wird immer und immer wieder betont, dass den meisten Einfluss auf den Erfolg der Anlage die Asset Allocation hat? Das hat schlichtweg den Grund, weil man bei einer perfekten AA diese auch wirklich so bis zum Ende durchhalten kann. Wenn ich mich hier überschätze, gehe ich eben das RISIKO ein, dass ich das nicht so durchhalte und mich verhaspel. Damit wars das dann mit dem kompletten Erfolg der Anlage.

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Schwachzocker
vor 1 Minute von Madame_Q:

...

Ich verstehe unter Risiko z.B. eher Dinge wie zu "gefährliche" Asset-Allocation mit zu hohem Aktienteil, wodurch die Gefahr steigt, dass man in turbulenten Marktphasen von seinem ursprünglichen Plan abweichen muss (und das kann auch einfach sein, weil man es mental nicht mehr aushält, sein Depot tiefrot zu sehen) und daher verkauft, wenn es ein schlechter Zeitpunkt ist.

Immer wieder nochmal:

Man muss zwischen den Risiken einer Geldanlage und den Risiken auf der persönlichen Ebene des Anlegers unterscheiden. Letzteres kann nicht Gegenstand einer sachlichen Diskussion sein, weil die Gefühle von Menschen völlig unterschiedlich sind. 

Gefühle, die Du hast, haben andere nicht. Das bedeutet aber nicht, dass andere keine Gefühle haben.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 13 Minuten von Schwachzocker:

Immer wieder nochmal:

Man muss zwischen den Risiken einer Geldanlage und den Risiken auf der persönlichen Ebene des Anlegers unterscheiden. Letzteres kann nicht Gegenstand einer sachlichen Diskussion sein, weil die Gefühle von Menschen völlig unterschiedlich sind. 

Gefühle, die Du hast, haben andere nicht. Das bedeutet aber nicht, dass andere keine Gefühle haben.

Deine Worte widersprechen meinen doch nicht.

Wo wir einfach nicht zueinander kommen ist der Punkt, dass wir in Sachen Gefühle eben komplett anders bewerten. Ich sage, dass besonders Gefühle und die Psychologie bzw. die Einschätzung derer (und ja, das ist natürlich absolut individuell, daher kann man auch so gut wie keine sinnvollen Ratschläge hier geben in den ganzen Anlageanfragen der Threads) der wichtigste Punkt überhaupt ist. Keiner von uns weiß, wie der oder der Threadersteller drauf ist, wenn er hier Fragen stellt im Forum. Gerade das ist aber das Problem.

Passt die Asset-Allocation nicht zur Gefühlswelt/der mentalen Stärke des Anlegers, kann man den kompletten Rest in die Tonne klopfen. Da ist es dann auch pfurzegal, ob er einen Arero, einen MSCI World oder eine unglaubliche komplexe Eigengewichtung mit 20 ETFs oder Einzelaktien vornimmt. Diese AA falsch einzustellen - das ist in meinen Augen das größte Risiko.

Einfach zu sagen: "Halt es einfach durch, auch wenn es sich schlecht anfühlt und du monatelang nicht mehr gut schlafen kannst!" ist nicht die Lösung. 

Wer sich nicht sicher ist, der sollte dann im Zweifel lieber einen Gang vorsichtiger justieren, was zur Zeit aber eben aufgrund der lange Hausse nicht gerade der Trend ist (was ich auch verstehen kann, denn der Mensch passt sich eben leider seiner aktuellen Umgebung an).

Oder aber man lernt, sich Tricks anzueignen wie @PapaPecuniaes angedeutet hat, nämlich nur ganz selten ins Depot zu sehen (am besten nur alle paar Jahre oder wenn die Börsen gut gelaufen sind). Das schaffen aber nur sehr wenige.

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Schwachzocker
vor 5 Minuten von Madame_Q:

Deine Worte widersprechen meinen doch nicht.

Das war auch nicht meine Absicht. 

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edan
· bearbeitet von edan

Die Risiken des Marktes sind nach bisheriger Historie bei breiter Streuung und 15 Jahren Haltedauer sehr niedrig.

 

Die größten Risiken gehen vom Anleger selbst, den Lebenswidrigkeien oder Umfeld aus:

 

- Arbeitslosigkeit 

- Krankheit

- Scheidung/Unterhalt

- Süchte

- Gier/Angst

- Diebstahl/Betrug

- Enteignung 

 

usw.

 

Es sei denn, die Welt geht irgendwann wirklich unter und wir haben ganz andere Probleme.

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567

(Im Kontext von Investieren) ist Risiko die Wahrscheinlichkeit Geld zu verlieren. 

Das trifft eigentlich nur ein, wenn man mit Verlust verkauft. 

Basierend auf den Informationen, die wir heute haben, ist eine Anlage in einen World ETF (mit 15+ Anlagehorizont) risikolos:yahoo:

Am 7.8.2021 um 14:38 von Madame_Q:

Einfach zu sagen: "Halt es einfach durch, auch wenn es sich schlecht anfühlt und du monatelang nicht mehr gut schlafen kannst!" ist nicht die Lösung. 

Die beste Lösung bei solchen Leuten ist eigentlich ein Financial Advisor. 

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Nachdenklich
Am 7.8.2021 um 14:33 von Schwachzocker:

Man muss zwischen den Risiken einer Geldanlage und den Risiken auf der persönlichen Ebene des Anlegers unterscheiden.

Stimmt, man muß zwischen diesen beiden Ebenen unterscheiden. (Und ich halte die Risiken auf der persönlichen Ebene des Anlegers für maßgeblicher.)

Man sollte aber auch erkennen, daß sich diese beiden Ebenen der Risiken gegenseitig beeinflußen.

Die ständig wiederholte (in meinen Augen falsche) Behauptung, daß die Volatilität der Aktienkurse Ausdrucks des Risikos dieser Anlageklasse sei, verstärkt die Risiken (Angst und Unsicherheit) auf der persönlichen Ebene des Anlegers (oder besser gesagt: vieler leider nicht ausreichend reflektierter Anleger).

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Schwachzocker

@Nachdenklich

Du hast Deine überaus irrige Auffassung zum Thema Risiko hier doch nun schon mehr fach kund getan. Es wird durch Wiederholung nicht besser.

 

Risiko bei der Geldanlage ist die Möglichkeit zu einem x-beliebigen Zeitpunkt über weniger Geld zu verfügen als gedacht. Und natürlich drücken die Schwankungen dies aus, aber nicht nur die.

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Nachdenklich

@Schwachzocker

Auch Deine Auffassungen werden durch Wiederholung nicht besser!

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Madame_Q

Man kann es drehen und wenden wie man will.

Man wird sich nicht 100% einigen können, was Risiko für jeden einzelnen bedeutet und wie er es definiert.

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YingYang
vor 33 Minuten von Nachdenklich:

Die ständig wiederholte (in meinen Augen falsche) Behauptung, daß die Volatilität der Aktienkurse Ausdrucks des Risikos dieser Anlageklasse sei, verstärkt die Risiken (Angst und Unsicherheit) auf der persönlichen Ebene des Anlegers (oder besser gesagt: vieler leider nicht ausreichend reflektierter Anleger).

Das kann man so nicht ganz stehen lassen.

Volatilität ist durchaus eine Risikokennzahl, die ihre Berechtigung hat. Aber es ist EINE und es nicht die alleinige.

Jeder würde zustimmen, dass höhere Rendite nur mit höherem Risiko einher gehen kann. 

Nun kann man sagen, dass Volatilität dieses Risiko nicht abbildet. Aber man kann durchaus schauen, was die Summe Marktteilnehmer für ein gewisses Asset an Risikobewertung abgeben. Und zwar die implizite Volatilität im Optionsmarkt. Im Gegensatz zur realisierten Vola, die in die Vergangenheit schaut, sieht man bei der impliziten Vola die Markterwartung.

Und ein wunderbares Beispiel war hier in den letzten paar Jahren die Wirecard. Die Wirecard hatte unfassbar hohe Optionsprämien. Für einen Put als Absicherung mit einer Laufzeit von einem Jahr hat man gut und gerne 30-40% oder mehr bezahlt.

Also der Markt hat hier ein sehr hohes Risiko eingepreist. Und das anhand der impliziten Volatilität.

Nicht immer wird diese implizite Vola auch realisiert in Form eines eintretenden Events. Denn dann würde sie ja nicht das Risiko beschreiben, sondern wäre schon Realität.

Beispiel ist hier die Tesla. Auch bei der Tesla hatte man unfassbar hohe Optionsprämien. Dennoch hat sich dieses Risiko nicht manifestiert. Aber jeder, oder fast jeder:rolleyes:, würde zustimmen, dass die Tesla durchaus ein sehr riskantes Investment war.

 

Also: Vola kann durchaus ein wichtiger Risikoparameter sein, der einem hilft einen guten Blick für ein mögliches Chancen-/Risikoverhältnis zu entwickeln. Historische Vola sagt aber nur etwas über das Risiko in der Vergangenheit aus.

Vergleicht man Assetklassen untereinander, mag einem die historische Vola als gutes Maß für die Risikobetrachtung vorkommen. Aber nur um mal ein Szenario zu malen: Zinsschock über 400BP bei Staatsanleihen.

Was macht dieses Szenario mit der Vola von Staatsanleihen im historischen Kontext? 

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CorMaguire
Gerade eben von Madame_Q:

Man kann es drehen und wenden wie man will.

Man wird sich nicht 100% einigen können, was Risiko für jeden einzelnen bedeutet und wie er es definiert.

Wenn man sich über die verwendeten Begriffe nicht einig ist, ist eine Diskussion sinnfrei.

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 44 Minuten von Schwachzocker:

Risiko bei der Geldanlage ist die Möglichkeit zu einem x-beliebigen Zeitpunkt über weniger Geld zu verfügen als gedacht. Und natürlich drücken die Schwankungen dies aus, aber nicht nur die.

Eine Preis-Schwankung drückt das eben überhaupt nicht aus. Nicht zu einem x-beliebigen Zeitpunkt, sondern zum Zeitpunkt des Verkaufs. Wenn ich erst in 15 Jahren verkaufe, dann ist für mich die Volatilität in den Jahren davor kein Risiko. Das einzige Risiko wäre, das meine Geldanlagen nicht die gewünschte bzw. erwartete Rendite erwirtschaftet hat.

vor 26 Minuten von Madame_Q:

Man kann es drehen und wenden wie man will.

Man wird sich nicht 100% einigen können, was Risiko für jeden einzelnen bedeutet und wie er es definiert.

"In finance, risk refers to the degree of uncertainty and/or potential financial loss inherent in an investment decision." 

https://www.investor.gov/introduction-investing/investing-basics/what-risk

 

Hier kann man sich doch drauf einigen:rolleyes:

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Schwachzocker
vor 2 Minuten von Johannes34567:

Eine Preis-Schwankung drückt das eben überhaupt nicht aus. Nicht zu einem x-beliebigen Zeitpunkt, sondern zum Zeitpunkt des Verkaufs. Wenn ich erst in 15 Jahren verkaufe, dann ist für mich die Volatilität kein Risiko. 

Natürlich ist es das, denn der x-beliebige Zeitpunkt könnte ja auch in 15 Jahren sein. Über die Wahrscheinlichkeit habe ich ja nichts ausgesagt.

 

vor 14 Minuten von CorMaguire:

Wenn man sich über die verwendeten Begriffe nicht einig ist, ist eine Diskussion sinnfrei.

So ist es! Wenn über Erbenssuppe diskutiert werden soll, und jemand sagt dauernd: "Für mich ist das aber Currywurst!" dann wird das natürlich nichts.

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etherial
Am 9.8.2021 um 11:06 von Johannes34567:

Eine Preis-Schwankung drückt das eben überhaupt nicht aus.

Nicht zu einem x-beliebigen Zeitpunkt, sondern zum Zeitpunkt des Verkaufs. Wenn ich erst in 15 Jahren verkaufe, dann ist für mich die Volatilität in den Jahren davor kein Risiko.

Die Volatilität ist nie ein Risiko! Die Volatilität ist eine Maßzahl (!) mit der du das Risiko messen kannst. Kling akademisch-theoretisch und ich würde auf dem Unterschied auch nicht bestehen, wenn das nicht permanent zu Missverständnissen führen würde.

 

Mathematisch bewiesen ist: Je höher die Volatilität die man als Argument in die Normalverteilung hineingibt, desto wahrscheinlicher ist ein unerwartetes Ereignis in 5/10/15 Jahren (der Zeitraum ist völlig egal). Die Schwankungen sind nicht das Problem der Volatilität, sondern nur ein Nebeneffekt.

 

Ganz allgemein:

 

Man kann natürlich andere Maßzahlen verwenden, ich wüsste jetzt aber nicht was das bringen soll (Es ist mathematisch beweisbar, dass MaxDrawdown keine gute Maßzahl ist, die Volatilität, die nur Verluste zählt ist proportional zur Volatilität und da beide Zahlen abstrakt sind ist es damit gleichwertig).

 

Und natürlich kann man auch Risiken über die Volatilität hinaus annehmen. Das tue ich:

- Ich gehe davon aus, dass hinter Faktoren noch Risiken stecken, die sich nicht in der Volatilität ausdrücken (-> Faktortheorie)

- Ich gehe davon aus, dass es Ungewissheiten gibt, die sich nicht statistisch erfassen lassen (-> Ungewissheit)

 

Und diese beiden Aspekte machen das Problem der Risikoabschätzung schwerer, weil weder Faktorrisiken noch Ungewissheit sich aktuell einfach quantifizieren lassen. Aber diese beiden Aspekte ergänzen nur die Volatilität, sie invalidieren sie nicht.

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Johannes34567
vor 2 Stunden von etherial:

- Ich gehe davon aus, dass hinter Faktoren noch Risiken stecken, die sich nicht in der Volatilität ausdrücken (-> Faktortheorie)

Meinst du damit längere Phasen mit Underperformence oder welche Risiken genau?

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etherial
vor 1 Minute von Johannes34567:

Meinst du damit längere Phasen mit Underperformence oder welche Risiken genau?

Wie erklärst du dir, dass in einem Markt der von hunderttausenden Tradern stetig analysiert wird trotzdem noch Prämien existieren denen kein Risiko gegenübersteht. Man kann es sich natürlich einfach machen und erklären, dass diese hunderttausend Trader zu blöd sind den KBV zu berechnen (und damit das Value-Premium einzustreichen). Die andere Variante ist, dass man ein Risiko vermuten kann, was sich nicht so einfach quantifizieren lässt wie die Volatilität. Solche Risiken manifestieren sich unterschiedlich (z.B. Phasen von Underperformance, hohe Drawdowns, ...).

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 26 Minuten von etherial:

Wie erklärst du dir, dass in einem Markt der von hunderttausenden Tradern stetig analysiert wird trotzdem noch Prämien existieren denen kein Risiko gegenübersteht.

Also bei Momentum sehe ich keine sehr sinnvolle risikobasierte Begründung, nur verhaltensbasierte. 

 

Bei Profitability fand ich Novy Marx's Erklärung sehr einleuchtend, auch wenn sie eben nicht auf Risiko basiert.

Zitat

 

For me, the big thing about profitability is, it makes the price signal. Prices are informative about expected returns because again, prices are discounted expected cash flows and were discounted at the expected rate of return, but including profitability makes the price signal much more informative because it tells you something about the other part of that equation, which is expected future cash flows. Once you condition on profitability, on average, when you buy a low price firm, you're buying a firm that has a higher discount rate, but sometimes there are firms with worse cash flows.

But if you look at differences in price among stocks with similar profitabilities, the price is going to tell you more about the discount rates, because the cashflow that the profitability is telling you something about expected future dividends and so it just makes prices more informative. That's really how I've always thought about it. I think the title of the paper, The Other Side of Value, is sort of pointing at the fact that I've always viewed it as another component of the value premium, but I tend to think about it in terms of, again, making the price signal more informative, not trying to find stocks that themselves have higher expected rates of returns independently.

 

 

Bei Value gehe ich tatsächlich von einer rein risikobasierten Erklärung  aus, die sich eventuell in Drawdown oder vlt auch Vola äußert.

Aber damit hatte ich mich noch nicht ausführlich befasst^^ 

 

Bei Size bzw. Small Caps finde ich AQRs Meinung gut, dass es sich lediglich um höheres Beta handelt.

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