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pi^2

Aufbau Altersvorsorge 40k € + 500-700 €/Monat

Empfohlene Beiträge

pi^2
· bearbeitet von pi^2

Hi!

 

Ich mache mir seit einiger Zeit Gedanken über meine Altersvorsorge/Vermögensaufbau. Wie so viele andere auch, beabsichtige ich dies mittels eines ETF-Depots zu verwirklichen. Nachdem ich hier und an vielen anderen Stellen im Internet nun alles mögliche gelesen habe, bitte ich um eure Einschätzung!

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Ein paar Aktien-Einzelwerte. Keine großen Gewinne/Verluste aber etwas Erfahrung konnte ich sammeln.

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

aktuell keine

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

2-3 Stunden im Monat

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Da es eine langfristige Anlage werden soll, kann ich Verluste schon aussitzen (glaube ich :P)

 

Optionale Angaben:

1. Alter: 27

2. Berufliche Situation: Doktorand => befristetes Arbeitsverhältnis

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? nein

4. Schulden: keine

5. Elementare Risiken: Haftpflicht-, BU-, Hausrat-Versicherung vorhanden

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont: > 15 Jahre

2. Zweck der Anlage: Vermögensaufbau/Altersvorsorge

3. Einmalanlage und/oder Sparplan? beides

4. Anlagekapital: 40k einmal + 500-700 monatlich

 

Mein Plan:

Asset Allocation:

 

25 % RK1

75 % RK3 

+ 5k Notgroschen

 

Diese Aufteilung halte ich für mich für sinnvoll. Nach langem Nachdenken kann ich sie nicht wirklich begründen, finde sie aber passend. Da sie auch nicht weit von der 100-Alter-Regel entfernt ist, ist sie zumindest nicht total abwegig.

 

=> für die Finanzanlage stehen 40k - Notgroschen = 35k zur Verfügung. 

 

RK1:

8750 €

Der RK1-Anteil soll zunächst auf einem Tagesgeldkonto angelegt werden. Sollte sich die Zinslage verändern kann dieser Anteil umgeschichtet werden:

 

- TG-Konto mit besseren Zinsen

- Aufbau einer Festgeldleiter

- Aufbau einer Anleihenleiter. Hier würde ich nur deutsche Staatsanleihen nehmen, da ich mich damit am wohlsten fühle und mir für alles andere (noch) das Know-How fehlt.

 

RK3:

26250 €

Der RK3-Anteil soll in ein 70/30 World/EM Portfolio investiert werden. Nach allem was ich gelesen habe, kann man damit nichts falsch machen.

 

Meine ETF-Auswahl sieht aktuell wie folgt aus (basierend auf den Einsteiger-Threads, dem Holzmeier-Thread und justETF):

Ausschüttungen werden reinvestiert. Ich mag es allerdings, wenn man Ausschüttungen bekommt :)

 

Variante 1:

18375 € HSBC MSCI World UCITS ETF USD (ISIN: DE000A1C9KL8)

7875 € UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-dis (ISIN: LU0480132876)

 

Pro: replizierer Con: höhere TD im Vergleich zu den anderen Varianten

 

Variante 2:

18375 € Lyxor MSCI World UCITS ETF D-EUR (ISIN: FR0010315770)

7875 € ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF (ISIN: LU0635178014)

 

Pro: beste TDs im Vergleich Con: beide unfunded Swap

 

Variante 3:

18375 € HSBC MSCI World UCITS ETF USD (ISIN: DE000A1C9KL8)

7875 € ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF (ISIN: LU0635178014)

 

Pro: Mittelweg aus V1 und V2 Con: Mittelweg aus V1 und V2

 

Das wäre das Fundament. Mit wachsendem Depotwert könnte man noch Small Caps oder Stoxx Europe 600 hinzunehmen, aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es an der Zeit ist. 

 

Die monatliche Rate von 500-700 € (schwankt etwas) würde ich dann auf dem TG-Konto parken, bis die Summe ausreicht, um die Ordergebühren nicht zu stark zu gewichten. Außerdem kann das Rebalancing so einfach ausgeführt werden.

 

Meine Fragen:

 

1. Gibt es Anregungen oder Verbesserungsvorschläge zu meinem Vorhaben?

2. Welche ETF-Variante ist vorzuziehen? Diese Frage hängt maßgeblich an meiner Skepsis gegenüber den Swap-ETFs. Leider habe ich nur unfunded Versionen gefunden. Zwar ist mir bekannt, dass das Risiko auf 10 % begrenzt ist (in der praxis sogar noch weniger), aber sollte mal was schief gehen, dann habe ich womöglich exotische Finanzprodukte in meinem Depot, die vllt. auch noch an Terminen hängen und bei denen ich keine Ahnung habe wie damit umzugehen wäre. Oder ist meine Angst hier etwas übertrieben?

3. Aktuell bin ich bei der Comdirect. Welchen Broker sollte ich für die ETFs wählen? Flatex hat anscheinend Negativzinsen eingeführt, die Comdirect ist relativ teuer. Alternativ wäre da noch die onvista-Bank mit 6,5 € pro Order. Bei der diba könnte ich vom 500 € Deal profitieren.... die Verkäufe kosten das Gleiche wie bei der comdirect. Mögliches Vorgehen: Depot bei der diba eröffnen und kostenlos kaufen. Sollte mal was verkauft werden, Depot zum günstigsten Broker (aktuell onvista, soweit ich das sehe) übertragen und dann verkaufen. Vorschläge?

 

 

Vielen Dank für eure Hilfe!

 

pi^2

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tyr

Vermögensaufbau: Dissertation abschließen, von einem befristeten in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis wechseln, oder Start in die Selbständigkeit. Nicht mit Geldanlagethemen vor dem Abschluss des Berufseinstiegs verzetteln.

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pi^2
· bearbeitet von pi^2

Ich wusste, dass das kommt :P

 

Der Berufseinstieg ist abgeschlossen. Ich werde als Doktorand in Vollzeit mit einem Ingenieurgehalt bezahlt. Außerdem ist es mein Plan in der Wissenschaft zu arbeiten, d.h. von unbefristeten Verträgen kann ich träumen, mehr aber auch nicht (solange es hier kein politisches Umdenken gibt).

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich

Anders als tyr ermutige ich eigentlich oft zu einer hohen Aktienquote. 

Bei einem befristeten Arbeitsverhältnis würde ich den Anteil RK1 allerdings deutlich höher ansetzen als von Dir vorgesehen.

Die Empfehlung: "Nicht mit Geldanlagethemen vor dem Abschluss des Berufseinstiegs verzetteln." teile ich (erwartbar) so natürlich nicht. 

Daher habe ich mir Deine drei Varianten angeschaut. Der Unterschied ist nicht so wirklich signifikant. Ich neige zur Variante 2, aber ich denke wirklich: Das ist gehupft wie gesprungen!

 

Wichtig ist die Frage, welchen Anteil Du für die RK1 und welchen für die RK3 vorsiehst. 

Meine Empfehlung wäre:

Variante a) nur den monatlichen Spar-Betrag komplett in einen solchen Sparplan fließen zu lassen, das jetzt schon vorhandene Geld aber komplett der RK1 zuzuordnen.  

Variante b) 50 % des jetzt vorhandenen Geldes und der monatlichen Sparbeiträge der RK 1 zuzuordnen und höchstens die anderen 50 % des vorhandenen Betrags und der Sparrate in eine Anlage der Variante 2 fließen zu lassen.

 

Die immer wieder genannte Faustregel zur Allokation: "100-Alter in Aktien" halte ich für wenig geeignet. In der Situation des Berufseinsteigers ist meines Erachtens oft mehr Flexibilität gefordert.

In meinem inzwischen deutlich fortgeschrittenem Alter dagegen kann ich mir eine Aktienquote leisten, die weit über der aus dieser Faustregel hervorgehenden Empfehlung liegt. 

 

Ich würde mich dafür interessieren, wie Du Dich schließlich entschieden hast.

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tyr

Solange du eine befristete Stelle hast und die Dissertation nicht abgeschlossen ist würde ich den Anlagehorizont nicht als >15 Jahre ansehen.

 

Zudem hast du mit 27 noch die Phase Partnerschaft, Kinder und ggf. Immobilienkauf vor dir. Schließt du das für dich aus?

 

Die ETF Auswahl usw. ist in der FAQ erschöpfend erklärt, das braucht nicht noch ein weiteres Mal wiederholt zu werden. Was individuell ist: dein Bedarf, deine Ziele. Die Diskussion lohnt.

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Nachdenklich
vor 39 Minuten schrieb pi^2:

Die monatliche Rate von 500-700 € (schwankt etwas) würde ich dann auf dem TG-Konto parken, bis die Summe ausreicht, um die Ordergebühren nicht zu stark zu gewichten.

 

Bei Auswahl einer geeigneten Fondsplattform/ eines geeigneten Brokers kann man einen Sparplan durchführen, der kaum Kosten verursacht.

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tyr
vor 8 Minuten schrieb Nachdenklich:

Anders als tyr ermutige ich eigentlich oft zu einer hohen Aktienquote. 

 

 

Über eine Aktienquote habe ich gar nichts geschrieben. Vor der Diskussion einer Geldanlagestrategie steht die Diskussion des individuellen Bedarfs. Dies ist noch gar nicht abgeschlossen.

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Nachdenklich

Zum Depot:

 

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tyr

Diese kleinteiligen Fragen stellen sich doch noch gar nicht.

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 7 Minuten schrieb tyr:

Diese kleinteiligen Fragen stellen sich doch noch gar nicht.

 

Welche Fragen stellen sich nicht?

 

vor 59 Minuten schrieb pi^2:

1. Gibt es Anregungen oder Verbesserungsvorschläge zu meinem Vorhaben?

2. Welche ETF-Variante ist vorzuziehen? ....

3. Aktuell bin ich bei der Comdirect. Welchen Broker sollte ich für die ETFs wählen? ....

 

Ich habe diese Fragen gelesen!

Ich bin nicht so vermessen, die Fragen, die der Fragesteller gestellt hat, einfach so vom Tisch zu wischen und zu behaupten, diese Fragen würden sich gar nicht stellen.

 

(@tyr: Das mag allerdings daran liegen, daß ich nicht genug nachdenke.)

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tyr
Gerade eben schrieb Nachdenklich:

Welche Fragen stellen sich nicht?

 

Die Fragen nach der Form der Wasserhähne im Gäste-WC, wenn noch nicht einmal geklärt ist, ob denn ein Einfamilienhaus, ein Hausboot oder eine Wohnung im Mehrfamilienhaus gekauft werden soll oder ob doch lieber zur Miete gewohnt wird, wenn jemand nach Unterstützung beim Immobilienkauf fragt.

 

Da du es mir nicht glaubst, vielleicht glaubst du es den Profis: http://plus.faz.net/evr-editions/2017-06-17/45707/359835.html

 

Zitat

Eine regelgerechte Anlageberatung erfordert mit Bedarfsanalyse, Ermittlung der Risikotragfähigkeit des Kunden, Aussuchen des geeigneten Anlageproduktes, Beratungsgespräch mit Erklärung des Produktes und Erläuterung der Risiken und Nebenwirkungen auch beim Kleinanleger drei bis fünf Stunden Zeitaufwand.

 

Zuerst kommt die Bedarfsanalyse. Dann ermittelt man die Risikotragfähigkeit. Ich würde noch die Risikotoleranz des Anlegers ermitteln. Danach kann man geeignete Anlageprodukte auswählen bzw. eine sinnvolle Portfoliostruktur definieren. Du bist schon bei den letzten Zügen, obwohl vielleicht bei einer kritischen Bedarfsanalyse heraus kommen könnte, dass das ganze Thema Geldanlage ganz anders als mit Kapitalmarktprodukten durchgeführt werden sollte.

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pi^2
· bearbeitet von pi^2
vor 40 Minuten schrieb tyr:

Solange du eine befristete Stelle hast und die Dissertation nicht abgeschlossen ist würde ich den Anlagehorizont nicht als >15 Jahre ansehen.

 

Zudem hast du mit 27 noch die Phase Partnerschaft, Kinder und ggf. Immobilienkauf vor dir. Schließt du das für dich aus?

 

Die ETF Auswahl usw. ist in der FAQ erschöpfend erklärt, das braucht nicht noch ein weiteres Mal wiederholt zu werden. Was individuell ist: dein Bedarf, deine Ziele. Die Diskussion lohnt.

 

An der Befristung wird sich (im Rahmen der Planungs(un)sicherheit) erstmal nichts ändern. Ebenso macht es aktuell keinen Unterschied ob die Promotion abgeschlossen ist oder nicht. Ein Unterschied im Gehalt macht sich nur in der freien Wirtschaft und nicht in der Wissenschaft bemerkbar. D.h. in meiner Situation und bei meiner Zukunftsplanung spielt das aktuell keine Rolle. Selbst wenn ich in 2-3 Jahren eine Veränderung anstrebe und dann kein Depot mehr besparen kann, habe ich die Anteile dann trotzdem und kann von Ausschüttungen/Wertzuwachs profitieren. Partnerschaft und Kinder sollten sich aktuell ebenfalls nicht auswirken, vllt. können keine weiteren Anteile gekauft werden aber das gebundene Kapital ist für mich aktuell verzichtbar. Ein Immobilienkauf ist tatsächlich ein Grund, allerdings ist hier nichts geplant.

 

Man könnte hier dann, wie bereits vorgeschlagen, über eine Anpassung der AA diskutieren.

 

vor 36 Minuten schrieb Nachdenklich:

 

Bei Auswahl einer geeigneten Fondsplattform/ eines geeigneten Brokers kann man einen Sparplan durchführen, der kaum Kosten verursacht.

 

Ich möchte keinen Sparplan. Warum? Ich mag sie nicht.

 

vor 30 Minuten schrieb Nachdenklich:

Zum Depot:

 

 

Wolltest du mir damit die Credit Europe Bank empfehlen? Ich möchte nur deutsche Kreditinstitute, EU hin oder her.

 

vor 41 Minuten schrieb Nachdenklich:

Anders als tyr ermutige ich eigentlich oft zu einer hohen Aktienquote. 

Bei einem befristeten Arbeitsverhältnis würde ich den Anteil RK1 allerdings deutlich höher ansetzen als von Dir vorgesehen.

Die Empfehlung: "Nicht mit Geldanlagethemen vor dem Abschluss des Berufseinstiegs verzetteln." teile ich (erwartbar) so natürlich nicht. 

Daher habe ich mir Deine drei Varianten angeschaut. Der Unterschied ist nicht so wirklich signifikant. Ich neige zur Variante 2, aber ich denke wirklich: Das ist gehupft wie gesprungen!

 

Wichtig ist die Frage, welchen Anteil Du für die RK1 und welchen für die RK3 vorsiehst. 

Meine Empfehlung wäre:

Variante a) nur den monatlichen Spar-Betrag komplett in einen solchen Sparplan fließen zu lassen, das jetzt schon vorhandene Geld aber komplett der RK1 zuzuordnen.  

Variante b) 50 % des jetzt vorhandenen Geldes und der monatlichen Sparbeiträge der RK 1 zuzuordnen und höchstens die anderen 50 % des vorhandenen Betrags und der Sparrate in eine Anlage der Variante 2 fließen zu lassen.

 

Die immer wieder genannte Faustregel zur Allokation: "100-Alter in Aktien" halte ich für wenig geeignet. In der Situation des Berufseinsteigers ist meines Erachtens oft mehr Flexibilität gefordert.

In meinem inzwischen deutlich fortgeschrittenem Alter dagegen kann ich mir eine Aktienquote leisten, die weit über der aus dieser Faustregel hervorgehenden Empfehlung liegt. 

 

Ich würde mich dafür interessieren, wie Du Dich schließlich entschieden hast.

Ich finde es macht schon einen Unterschied, welche Variante ich nehme. Allein die Tatsache, dass mir Swapper etwas suspekt sind... Die Frage, ob meine Angst hier übertrieben ist bleibt offen.

 

Wie oben schon gesagt, kann man durchaus über die AA diskutieren, darum habe ich ja hier gefragt. Ich war bisher allerdings der Meinung, dass ich mir das hohe Risiko in meinem Alter leisten könne.

 

 

 

 

Wenn man es auf die Spitze treibt, dann sollte man unter 40 am besten gar nicht in ETFs investieren, da man die Zukunft ja nie genau kennt, bzw. immer Veränderungen auftauchen können... und Pläne selten der Realität entsprechen ;) Alternativ kann man dann in ETFs investieren, wenn man verheiratet ist, die Kinder volljährig sind, das Haus abbezahlt ist und man ein unbefristetes Arbeitsverhältnis hat... Dann ist man meistens so alt, dass RK3 bei < 50-60 % liegt.

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Joseph Conrad
vor 28 Minuten schrieb tyr:

Diese kleinteiligen Fragen stellen sich doch noch gar nicht.

 

Ich habe es stets anders herum gehandhabt. Direkt der Sprung ins kalte Wasser und rein in die Aktien. Mit zagen und zaudern hätte er mit Mitte Dreißig eine Aktienquote wie der Großteil der deutschen Bevölkerung. Nämlich gegen Null. Man muss nicht alles minutiös ermitteln und durchplanen. Es kommt sowieso immer anders als man gedacht hat.

Ein Notgroschen und ein Einkommen ist ja vorhanden.

 

Gruß

Joseph

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Ramstein

Du hast eine gute Ausbildung, bereits einen guten finanziellen Grundstock, bist (in Grenzen) risikobereit und lernwillig. Da würde ich gegen den Forentrend raten, bereits jetzt in die Welt der gut verzinslichen Anleihen hineinzuschnuppern. Du bekommst Zinsen, lernst etwas, leckst vielleicht (im positiven Falle) Blut und steigst dann später größer ein. Wieso also 5.000 eiserne Reserve plus 8.750 Euro Tagesgeld. Kauf dir für 3.000 Euro Neuquen oder PBA 20, oder sogar die neuen 100-jährige Argentinienanleihe zum kennenlernen. Ich habe im letzten Jahrtausend in vergleichbarer Situation mit Venezuela-Anleihen angefangen.

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xfklu
vor 49 Minuten schrieb Ramstein:

... die Welt der gut verzinslichen Anleihen ...

 

Die Welt scheint anhand der Vorschläge nur aus Argentinien zu bestehen.

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Nachdenklich

Ramstein, Du hast sicher recht: Am Mute hängt der Erfolg. Aber man muß es auch nicht übertreiben.

Ja, als ich in dem Alter war habe ich auch Industrieanleihen aus Südafrika gekauft. Aber damals wurde Südafrika noch von den Weißen beherrscht.

Heute kaufe ich keine Papiere aus diesem Land mehr. Und Papiere aus Argentinien würde ich auch nicht anfassen. Ein Land, das in der jüngeren Vergangenheit seine Schulden nicht bedient hat, steht bei mir auf der Schwarzen Liste. Und argentinische Anleihen sind nicht unbedingt ein Zeichen von Mut.

 

Aber Du hast recht:

vor 36 Minuten schrieb Ramstein:

Du hast eine gute Ausbildung, bereits einen guten finanziellen Grundstock, bist (in Grenzen) risikobereit und lernwillig. Da würde ich gegen den Forentrend raten,

Ich sehe das auch so und würde Dir auch gegen den Forentrend zum Investment raten.

Du solltest Deine Entscheidungen aber nicht von den Ratgebern hier abhängig machen, sondern Dir Dein eigenes Urteil bilden.

 

vor einer Stunde schrieb Joseph Conrad:

Ich habe es stets anders herum gehandhabt. Direkt der Sprung ins kalte Wasser und rein in die Aktien. Mit zagen und zaudern hätte er mit Mitte Dreißig eine Aktienquote wie der Großteil der deutschen Bevölkerung. Nämlich gegen Null. Man muss nicht alles minutiös ermitteln und durchplanen. Es kommt sowieso immer anders als man gedacht hat.

 

Anders als tyr stimme ich Joseph Conrad zu. Ein ausgebildeter Ingenieur wird in Deutschland nicht so schnell verhungern, also ruhig in Aktien einsteigen. Andererseits halte ich den Anteil von 25 % für RK1 für Deine Situation einfach für zu gering.

 

vor 1 Stunde schrieb pi^2:

Wenn man es auf die Spitze treibt, dann sollte man unter 40 am besten gar nicht in ETFs investieren, da man die Zukunft ja nie genau kennt, bzw. immer Veränderungen auftauchen können... und Pläne selten der Realität entsprechen ;) Alternativ kann man dann in ETFs investieren, wenn man verheiratet ist, die Kinder volljährig sind, das Haus abbezahlt ist und man ein unbefristetes Arbeitsverhältnis hat... Dann ist man meistens so alt, dass RK3 bei < 50-60 % liegt.

 

Du hast recht, laß Dich nicht verunsichern (@tyr: das ist jetzt nicht polternd gemeint), fang jetzt mit ETFs an. Nur auf eine Empfehlung komme ich immer wieder zurück:

Laß Dich bei der Aufteilung Deiner Mittel nicht von der Faustregel "100-Alter" leiten. Die ist m.E. Unsinn.

Ich bin über 60 Jahre alt und habe (wenn ich mein Haus nicht mitrechne) über 90 % in Aktienfonds. Und das, obwohl ich so alt bin.

Du hast zwar noch viel Zeit bis zur Rente, das ist aber nicht der einzige Zweck der Geldanlage. Insofern würde ich in Deiner Situation den ETF-Anteil noch geringer halten als Du es derzeit vorsiehst. Aber das ist nur meine Einschätzung.

 

vor 1 Stunde schrieb pi^2:

Wolltest du mir damit die Credit Europe Bank empfehlen? Ich möchte nur deutsche Kreditinstitute, EU hin oder her.

 

Nein, ich wollte Dich anregen, zu prüfen ob die FFB eine für Dich geeignete Bank ist. Vor allem, wenn man regelmäßig überschaubare Beträge anlegt, finde ich die Konditionen attraktiv. Wenn du aber sowieso keinen Sparplan willst, dann mögen andere Banken/Plattformen/Broker besser sein.

 

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Ramstein
vor 1 Minute schrieb Nachdenklich:

Ramstein, Du hast sicher recht: Am Mute hängt der Erfolg. Aber man muß es auch nicht übertreiben.

Ja, als ich in dem Alter war habe ich auch Industrieanleihen aus Südafrika gekauft. Aber damals wurde Südafrika noch von den Weißen beherrscht.

Heute kaufe ich keine Papiere aus diesem Land mehr. Und Papiere aus Argentinien würde ich auch nicht anfassen. Ein Land, das in der jüngeren Vergangenheit seine Schulden nicht bedient hat, steht bei mir auf der Schwarzen Liste. Und argentinische Anleihen sind nicht unbedingt ein Zeichen von Mut.

 

Auch Weichei? Oder uninformiert? Guckst du hier. Und ich hatte zum Eingewöhnen nur die 23-25er empfohlen.

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xfklu
vor 5 Minuten schrieb Nachdenklich:

Aber damals wurde Südafrika noch von den Weißen beherrscht.

 

Bitte kein Rassismus!

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 9 Minuten schrieb Ramstein:

Auch Weichei?

 

Weichei? Nein, aber nachtragend. Ich schrieb doch: Argentinien steht bei mir auf einer Schwarzen Liste. Und eine einzelne Provinz mag gesund erscheinen, wer sagt denn, daß diese Provinz nicht aus der Zentrale übersteuert wird?

Mir käme für den Rest meines Anlegerdaseins kein argentinisches Papier ins Depot. Ein Staat der so mit Anlegern umsprang wie Argentinien, bekommt mein Geld nicht.

Und was meinst Du mit den 23-25er?

 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 12 Minuten schrieb xfklu:

Bitte kein Rassismus!

 

Ist es heute schon rassistisch, wenn man eine helle Hautfarbe als weiß bezeichnet? Die Ureinwohner in Südafrika sind nunmal mehrheitlich nicht weiß. Dort hat offensichtlich eine eingewanderte Minderheit aus Europäern (Niederländer?) geherrscht. 

 

Edit: in diesem Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Apartheid kommt der Begriff "weiß" siebzig Mal vor. Du willst also damit sagen, dass du es als rassistisch empfindest, eine weiße Hautfarbe als solche zu bezeichnen? Der Artikel ist also rassistisch? Also lieber nicht-schwarz oder unbunt, oder wie?

 

Edit: Zudem muss die Sprache doch durchgegendert werden. Wir sollten also bitte Weißer_*In schreiben. Rassist_*In. Oder möchtest du die Genderlehrstühl_*Innen in Deutschland arbeitlos machen?

 

Wer Ironie findet darf diese behalten.

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Nachdenklich
vor 3 Minuten schrieb xfklu:

Bitte kein Rassismus!

 

Das ist doch kein Rassismus! Das ist die Beschreibung einer historischen Tatsache. Und zu der Zeit lief die Wirtschaft in Südafrika bestens. Das war noch vor der Zeit, in der der Westen glaubte Sanktionen verhängen zu müssen.

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Joseph Conrad

Wir können nichts dafür das die Ureinwohner Südafrikas kein wirtschaftlich erfolgreiches Händchen haben. Früher war es das einzige Land des Kontinents in das man investieren konnte.

 

Gruß

Joseph

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 3 Stunden schrieb pi^2:

Wenn man es auf die Spitze treibt, dann sollte man unter 40 am besten gar nicht in ETFs investieren, da man die Zukunft ja nie genau kennt, bzw. immer Veränderungen auftauchen können... und Pläne selten der Realität entsprechen ;)

 

Diese Denkweise geht im Kern in die richtige Richtung. Je weniger planbar die nähere Zukunft ist bzw. je wahrscheinlicher ungeplante große Ausgaben werden, desto geringer ist die Risikotragfähigkeit bei der Geldanlage. Positiv ausgedrückt: in dieser Lebensphase U30 ist für viele finanzielle Flexibilität ein hohes Gut. Unglücklicherweise verspüren viele in dieser Lebensphase ein Gefühl von Angst vor Altersarmut, da sie noch einen geringen Vermögensstamm haben. Was oft vergessen wird: das Humankapital. Man hat in jungen Jahren die Möglichkeit/Aussicht, noch viel Geld im Leben durch Erwerbsarbeit zu verdienen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/35322-humankapital-und-assetallocation-in-abhängigkeit-vom-alter-einkommen-sparrate-beruf-und-der-risikoneigung/

 

 

Ich sehe daher keinen Zwang, so früh im Erwerbsleben unbedingt die Altersrente zu finanzieren. Viel wichtiger ist, die Zeit vor der Altersrente möglichst sinnvoll zu finanzieren: die nächsten zwei, fünf und zehn Jahre. Wenn du es in der Zeit hinbekommst, ein hohes Einkommen zu generieren, stetig zu sparen und keine finanziellen groben Fehler zu begehen hast du schon viel erreicht. Dieses Vorgehen ist m. E. eine sehr gute Altersvorsorge. Wie man dagegen die überschaubaren Einkommensüberschüsse eines angestellten Durchschnittsverdieners anlegt ist gar nicht so wichtig. Reich wirst du dadurch nicht, du kannst bestenfalls eine gewisse Einkommens- und Konsumglättung über den Lebenszyklus herstellen.

 

Wie oben geschrieben: solange noch unklar ist, ob du eine Immobilie kaufen willst und wie es beruflich weiter geht: eher geringere Risikotragfähigkeit als höhere. Flexibilität ist wichtig! Eben weil dein Lebensweg noch nicht so festgelegt ist wie für diejenigen, die eine z. B. eine unbefristete Festanstellung haben oder erfolgreiche Selbständige sind. Wenn du in einigen Jahren Vater wirst und deine Frau Nestbau betreiben will und dein Aktiendepot gerade große Verluste gemacht hat darf die Immobilie dann eben kleiner ausfallen (wirst du nicht wollen) oder du musst eben mehr Kredit aufnehmen. Unsicher. Daher: geringere Risikotragfähigkeit, da der weitere Weg der nächsten Jahre im Lebenszyklus unsicher ist. Davon zu differenzieren: Risikotoleranz bzw. Risikofreude.

 

vor 3 Stunden schrieb pi^2:

Alternativ kann man dann in ETFs investieren, wenn man verheiratet ist, die Kinder volljährig sind

 

Du bist gerade im ETF-Kaufrausch, oder? Noch einmal: diese Fonds machen dich nicht reich. In der Vergangenheit waren mit der Anlageklasse Aktien weltweit ungefähr 5% p.a. nach Inflation drin, ohne Geldanlagekosten und (IIRC) vor Steuern. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn jemand nicht in ETF an legt. Als Elternteil und Familienernährer muss man vor allem vermeiden, dass der Fall eines schwarzen Schwans eintritt, der die Familie ruiniert. Da geht es nicht darum, dass Papa mit dem Familieneinkommen der beste Spekulant an der Börse ist, sondern dass er dafür sorgt, dass die Familie finanziell gut über die Runden kommt, bis die Kinder volljährig sind, dass "nichts" passiert. Was vermieden werden sollte: Scheidung und Verlust einer eventuellen Kaufimmobilie.

 

Die meisten Menschen die ich kenne bauen ihre Altersvorsorge von 40 bis 60 auf. Diejenigen mit Immobilie auf Pump haben diese hoffentlich mit 50 abbezahlt und können dann hoffentlich noch 15 Jahre lang Geld fürs Alter auf die Seite legen. Ich sehe keinen vordringlichen Bedarf als Doktorand mit 27 Jahren und befristeter Stelle unbedingt ETFs kaufen zu müssen. Kann sein, dass du das willst, nur zu. Zwingenden Bedarf sehe ich nicht. Ich würde an deiner Stelle bei unsicherer Zukunft nicht zu viel davon kaufen, weil ich deine Risikotragfähigkeit für begrenzt halte, wenn du Frau + Kinder + ggf. Immobilienkauf nicht ausschließt.

 

vor 3 Stunden schrieb pi^2:

... das Haus abbezahlt ist und man ein unbefristetes Arbeitsverhältnis hat... Dann ist man meistens so alt, dass RK3 bei < 50-60 % liegt.

 

Ich würde dauerhaft eine mittlere RK3-Quote anstreben. Warum muss diese in späteren Lebensphasen unbedingt auf deutlich unter 50% fallen? Entnahmepläne im Alter kann man auch mit einer mittleren Aktienquote fahren. Bei Vanguard wird aktuell mit einer Aktienquote von 30% im Alter von 69-72 Jahren gerechnet: https://investor.vanguard.com/mutual-funds/target-retirement/#/

 

Dies natürlich nur je nach Risikotragfähigkeit. Wer in wenigen Jahren möglicherweise bauen will und einen befristeten Arbeitsvertrag hat verträgt m. E. nur begrenzt RK3.

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pi^2
· bearbeitet von pi^2
vor 4 Stunden schrieb Ramstein:

Du hast eine gute Ausbildung, bereits einen guten finanziellen Grundstock, bist (in Grenzen) risikobereit und lernwillig. Da würde ich gegen den Forentrend raten, bereits jetzt in die Welt der gut verzinslichen Anleihen hineinzuschnuppern. Du bekommst Zinsen, lernst etwas, leckst vielleicht (im positiven Falle) Blut und steigst dann später größer ein. Wieso also 5.000 eiserne Reserve plus 8.750 Euro Tagesgeld. Kauf dir für 3.000 Euro Neuquen oder PBA 20, oder sogar die neuen 100-jährige Argentinienanleihe zum kennenlernen. Ich habe im letzten Jahrtausend in vergleichbarer Situation mit Venezuela-Anleihen angefangen.

Ich verstehe deinen Ansatz, allerdings halte ich es für sehr irrational in Hochrisiko-Anleihen zu investieren, die mir irgendjemand (nicht böse gemeint) in einem Forum empfiehlt, ohne mich mit der Materie und den jeweiligen Regionen/Ländern auch nur ansatzweise auszukennen. Das hat weniger mit "Weichei" als mit gesundem Menschenverstand zu tun. Die Zeit mich in dem Maße mit Anleihen zu befassen habe ich aktuell nicht. Daher sollten nur sichere (langweilige) deutsche Staatsanleihen für RK1 betrachtet werden. Das mag sich evtl. noch ändern aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt.

 

vor 1 Stunde schrieb tyr:

 

Diese Denkweise geht im Kern in die richtige Richtung. Je weniger planbar die nähere Zukunft ist bzw. je wahrscheinlicher ungeplante große Ausgaben werden, desto geringer ist die Risikotragfähigkeit bei der Geldanlage. Positiv ausgedrückt: in dieser Lebensphase U30 ist für viele finanzielle Flexibilität ein hohes Gut. Unglücklicherweise verspüren viele in dieser Lebensphase ein Gefühl von Angst vor Altersarmut, da sie noch einen geringen Vermögensstamm haben. Was oft vergessen wird: das Humankapital. Man hat in jungen Jahren die Möglichkeit/Aussicht, noch viel Geld im Leben durch Erwerbsarbeit zu verdienen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/35322-humankapital-und-assetallocation-in-abhängigkeit-vom-alter-einkommen-sparrate-beruf-und-der-risikoneigung/

 

 

Ich sehe daher keinen Zwang, so früh im Erwerbsleben unbedingt die Altersrente zu finanzieren. Viel wichtiger ist, die Zeit vor der Altersrente möglichst sinnvoll zu finanzieren: die nächsten zwei, fünf und zehn Jahre. Wenn du es in der Zeit hinbekommst, ein hohes Einkommen zu generieren, stetig zu sparen und keine finanziellen groben Fehler zu begehen hast du schon viel erreicht. Dieses Vorgehen ist m. E. eine sehr gute Altersvorsorge. Wie man dagegen die überschaubaren Einkommensüberschüsse eines angestellten Durchschnittsverdieners anlegt ist gar nicht so wichtig. Reich wirst du dadurch nicht, du kannst bestenfalls eine gewisse Einkommens- und Konsumglättung über den Lebenszyklus herstellen.

 

Wie oben geschrieben: solange noch unklar ist, ob du eine Immobilie kaufen willst und wie es beruflich weiter geht: eher geringere Risikotragfähigkeit als höhere. Flexibilität ist wichtig! Eben weil dein Lebensweg noch nicht so festgelegt ist wie für diejenigen, die eine z. B. eine unbefristete Festanstellung haben oder erfolgreiche Selbständige sind. Wenn du in einigen Jahren Vater wirst und deine Frau Nestbau betreiben will und dein Aktiendepot gerade große Verluste gemacht hat darf die Immobilie dann eben kleiner ausfallen (wirst du nicht wollen) oder du musst eben mehr Kredit aufnehmen. Unsicher. Daher: geringere Risikotragfähigkeit, da der weitere Weg der nächsten Jahre im Lebenszyklus unsicher ist. Davon zu differenzieren: Risikotoleranz bzw. Risikofreude.

 

 

Du bist gerade im ETF-Kaufrausch, oder? Noch einmal: diese Fonds machen dich nicht reich. In der Vergangenheit waren mit der Anlageklasse Aktien weltweit ungefähr 5% p.a. nach Inflation drin, ohne Geldanlagekosten und (IIRC) vor Steuern. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn jemand nicht in ETF an legt. Als Elternteil und Familienernährer muss man vor allem vermeiden, dass der Fall eines schwarzen Schwans eintritt, der die Familie ruiniert. Da geht es nicht darum, dass Papa mit dem Familieneinkommen der beste Spekulant an der Börse ist, sondern dass er dafür sorgt, dass die Familie finanziell gut über die Runden kommt, bis die Kinder volljährig sind, dass "nichts" passiert. Was vermieden werden sollte: Scheidung und Verlust einer eventuellen Kaufimmobilie.

 

Die meisten Menschen die ich kenne bauen ihre Altersvorsorge von 40 bis 60 auf. Diejenigen mit Immobilie auf Pump haben diese hoffentlich mit 50 abbezahlt und können dann hoffentlich noch 15 Jahre lang Geld fürs Alter auf die Seite legen. Ich sehe keinen vordringlichen Bedarf als Doktorand mit 27 Jahren und befristeter Stelle unbedingt ETFs kaufen zu müssen. Kann sein, dass du das willst, nur zu. Zwingenden Bedarf sehe ich nicht. Ich würde an deiner Stelle bei unsicherer Zukunft nicht zu viel davon kaufen, weil ich deine Risikotragfähigkeit für begrenzt halte, wenn du Frau + Kinder + ggf. Immobilienkauf nicht ausschließt.

 

 

Ich würde dauerhaft eine mittlere RK3-Quote anstreben. Warum muss diese in späteren Lebensphasen unbedingt auf deutlich unter 50% fallen? Entnahmepläne im Alter kann man auch mit einer mittleren Aktienquote fahren. Bei Vanguard wird aktuell mit einer Aktienquote von 30% im Alter von 69-72 Jahren gerechnet: https://investor.vanguard.com/mutual-funds/target-retirement/#/

 

Dies natürlich nur je nach Risikotragfähigkeit. Wer in wenigen Jahren möglicherweise bauen will und einen befristeten Arbeitsvertrag hat verträgt m. E. nur begrenzt RK3.

Ich kann deiner Position nun durchaus folgen, teile sie aber nicht vollständig. Ich nehme aber deine und @Nachdenklichs Empfehlung zur Reduzierung des RK3-Anteils an. 

Ich bin auch durchaus nicht in einem ETF-Kaufrausch, sonder lediglich der Meinung, dass ich davon profitiere, wenn das Geld schon früh anfängt Erträge zu erwirtschaften.

 

Also, RK1 40 % und RK3 60 % sind aktuell "geboten". Evtl. investiere ich die 21000€ (= 60 %) nicht auf einmal in RK3 sondern splitte sie. Dadurch hätte ich zum einen einen cost-average-Effekt und wäre zum anderen länger flexibel. Falls sich an der Planungssicherheit etwas absehbar wird, kann ich die AA halbwegs flexibel anpassen. 

 

Das wäre bisher fast alles zu Frage 1 aus dem Startpost, fehlen noch 2 und 3 :) (ja ich weiß, dass @Nachdenklichhierzu auch schon was geschrieben hat, bin aber für weitere Meinungen offen)

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tyr
vor 19 Minuten schrieb pi^2:

Ich bin auch durchaus nicht in einem ETF-Kaufrausch, sonder lediglich der Meinung, dass ich davon profitiere, wenn das Geld schon früh anfängt Erträge zu erwirtschaften.

 

Das ist ja auch durchaus richtig. Diese theoretische Wunschvorstellung beißt sich mit der Realität eines Erwachsenen Ende 20 mit überschaubarem Finanzvermögen, aber befristetem Arbeitsvertrag und noch nicht abgeschlossener Dissertation. Wenn du in wenigen Jahren Kinder gezeugt hast und deine Frau mit dir Nestbau betreiben und eine Immobilie kaufen will hat es sich mit der Vorstellung, dass Geld früh anfängt Erträge zu erwirtschaften. Das wäre der übliche Lebenszyklus.

 

Das ist der Punkt Risikotragfähigkeit (bei dir m. E. eher begrenzt) vs. Risikofreude (eher hoch). Deine Entscheidung. In deiner Situation wäre Flexibilität m. E. viel wichtiger. Zumal du noch keine Vorstellung hast, was es bedeutet, an der Börse mehrere Monatseinkommen bzw. mehr als ein Jahreseinkommen verloren zu haben. Dir fehlt glaube ich wie vielen anderen Anfängern auch noch das Bewusstsein, wie hoch deine Risikotoleranz wirklich ist. Das weiß man vorher typischerweise nicht.

 

vor 25 Minuten schrieb pi^2:

Evtl. investiere ich die 21000€ (= 60 %) nicht auf einmal in RK3 sondern splitte sie. Dadurch hätte ich zum einen einen cost-average-Effekt und wäre zum anderen länger flexibel. Falls sich an der Planungssicherheit etwas absehbar wird, kann ich die AA halbwegs flexibel anpassen. 

 

Welcher cost average effect? Das es den wirklich gibt zweifle nicht nur ich an. Risiken steuert man meines Erachtens über die Asset Allocation, nicht über einen schrittweisen Einstieg. Einen Tag nach deinem schrittweisen Einstieg ist dein Kapital genau dem Risiko ausgesetzt, das du durch die AA eingestellt hast. Zu deiner Risikotragfähigkeit und Risikotoleranz passende AA definieren und gleich umsetzen. Die Zukunft an der Börse bleibt auch in Zukunft unsicher, das wird nicht besser, wenn man den vollständigen Einstieg verschiebt.

 

 

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