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Vorgehensweise Berufsunfähigkeitsversicherung, Maklersuche

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Hallo,

 

ich wurde im Fonds-Unterforum netterweise darauf hingewiesen mich mit der Absicherung der existentiellen Risiken zu befassen. Ich möchte mich daher nun um eine Berufsunfähigkeitsversicherung kümmern. Eine Haftpflichtversicherung wird aktuell noch nicht benötigt, da dieses Risiko über die Versicherung der Eltern abgedeckt ist.

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

25, ledig, keine Kinder, Renteneintritt noch unbekannt

 

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

Student, abgeschlossenes Bachelor Studium, aktuell Masterstudium, späterer Beruf: Ingenieur

 

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

noch ist hierfür nichts reserviert

 

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

Ich würde mich als risikofreudig mit Kopf bezeichnen. Ich gehe nicht volles Risiko, sondern wäge nach Möglichkeit die Risiken ab. Bsp.: Aktien: Mit Kursverlusten kann ich umgehen und werde sicherlich nicht nach einer deutlichen Korrektur verkaufen, denn nach jedem fallen geht es auch wieder aufwärts.

 

2.5 bisherige Risikovorsorge Personen und Sachversicherungen im Überblick

„PrivatRente Wachstum Garant“ von der Versicherungskammer Bayern (200€/Monat)

 

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

Einzelperson

 

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

Die oben genannte „PrivatRente Wachstum Garant“ von der Versicherungskammer Bayern (200€/Monat), ansonsten Geldanlagen (Tagesgeld, Festgeld, Sparbrief, Aktien, Anleihen, Fonds) und Immobilie (vermietete Eigentumswohung), Bausparvertrag

 

 

Das ich eine BU auch schon vor Berufseintritt abschließen kann war mir nicht bewusst, dann wäre ich das ganze schon viel früher angegangen. Ich hab auch schon vieles hier gelesen was beachtet werden muss.

 

Meine Vorgehensweise wäre jetzt:

- Hausarzt kontaktieren ob er mir meine komplette Patientenakte zukommen lässt

- zusätzlich dazu Fachärzte und Klinik bezüglich Patientenakten kontaktieren

- wenn alle "Gesundheitsdaten" beisammen sind Versicherungsmakler kontaktieren und Angebote unter Berücksichtigung der gesundheitlichen Vorgeschichte und den Tipps in diesem Forum einholen

- Angebote genauestens vergleichen

- BU abschließen

 

Gibt es denn eine einfachere Möglichkeit die Gesundheitsdaten anzufordern? Bekommt man alle Daten, wenn man bei der Krankenkasse anruft? Ich möchte einfach alles mir mögliche tun um dann nicht eventuell in einigen Jahren umsonst Beiträge gezahlt zu haben und ich nichts von der Versicherung bekomme, weil ich eine Gesundheitsfrage falsch beantwortet habe. Nachdem ich bisher noch mit keinem Versicherungsmakler zu tun hatte: Woran erkenne ich einen seriösen Makler, der mir auch ein vernünftiges Angebot erstellt?

 

Grüße,

retailer

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Matthew Pryor

Hallo,

 

da möchte ich zunächst einmal auf unseren Sticky verweisen:

Berufsunfähigkeitsversicherung - Tipps und Tricks

 

Grundsätzlich mit Sicherheit auch für dich interessant, viel Stoff, aber danach bist du deutlich besser in der Materie drin. Und das solltest du dir in Anbetracht eines bevorstehenden Abschlusses gönnen. Beachte insbesondere auch Punkt 2.1, da werden deine Fragen noch etwas detaillierter von Torsten abgehandelt.

 

Den Vermittler kann man gerne auch schon vorher mit einbeziehen, ein versierter solcher kann schon bei der Aufbereitung des Antrages eine wertvolle Hilfe sein. Mögliche Anlaufstellen für dich, um die für den Antrag benötigten Daten zu erlangen:

  • behandelnde Ärzte,
  • Krankenkasse(n),
  • kassenärztliche Vereinigung

Darüber hinaus: Gutes Gelingen bei deinem Vorhaben, nimm dir Zeit, den Komplex so gut es geht zu verstehen. Du möchtest schließlich einen für dich optimal passenden Tarif haben und dich im Leistungsfall nicht mit offen gelassenen Flanken bei der Antragstellung herumplagen müssen. Es ist auch kein Hexenwerk, aber es erfordert Geduld, Genauigkeit und in der Regel auch einen kompetenten Vermittler an deiner Seite.

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polydeikes

Wüsste nicht, warum man pauschal überall "Akten anfordern" müsste. Der Weg zum Hausarzt macht zunächst mal Sinn. Dann sollte man sich eine Übersicht anlegen und damit ins Gespräch gehen. Ein versierter Vermittler wird dann schon besprechen, was genauer aufgearbeitet werden muss und was nicht. Wenn man sich absolut nicht mehr erinnern kann ... und / oder ... es einfach zu viel war, besteht die Möglichkeit auf Akteneinsicht bei Krankenkasse und Kassenärztlicher Vereinigung (respektive PKV, da ist es erheblich einfacher).

 

Für KAV / GKV langt idR die Vorlage, die auch im Sticky zu finden ist, siehe Anhang.

krankenkassenauskunft-wpf.pdf

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Relich
59 minutes ago, polydeikes said:

Wüsste nicht, warum man pauschal überall "Akten anfordern" müsste. Der Weg zum Hausarzt macht zunächst mal Sinn. Dann sollte man sich eine Übersicht anlegen und damit ins Gespräch gehen. Ein versierter Vermittler wird dann schon besprechen, was genauer aufgearbeitet werden muss und was nicht. Wenn man sich absolut nicht mehr erinnern kann ... und / oder ... es einfach zu viel war, besteht die Möglichkeit auf Akteneinsicht bei Krankenkasse und Kassenärztlicher Vereinigung (respektive PKV, da ist es erheblich einfacher).

 

Wie sieht es dann aus, wenn man nichts schlimmes hatte, aber der Arzt "für die Abrechnung" eine schwerwiegende Diagnose eingegeben hat. Das würde man dann nicht mitbekommen, wenn man sich nicht die Akte von der GKV besorgt. Könnte es dann nicht im Versicherungsfall Probleme geben? 

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polydeikes

Die Frage bekomme ich erstaunlicherweise tatsächlich recht häufig. Vor allem von Maklern, die grds. immer KV-Akten anfordern, eine Z-Diagnose für angabepflichtig halten und / oder V nicht von G unterscheiden können.

 

---

 

IdP stellt sich die Frage nicht. Es gibt typische Fälle, die genauerer Aufbereitung bedürfen. Hauterkrankungen (idR Kontaktallergien und Neurodermitis auszuschließen), Atemwegserkrankungen (Asthma auszuschließen, ggf. mit Lufu-Tests), Herz- / Kreislauferkrankungen (chronische Leiden auszuschließen), Rückenschmerzen (und nicht Radikulopathie etc. ...), Frauenärztliche Behandlungen ab einem Alter von 20+ generell, Belastungsreaktionen uvm. ... -> meint reale Story ggü. was steht in der Akte

 

Eine vernünftige Aufbereitung thematisiert das. Relevant sind die tatsächlichen Umstände, die Story, nicht was der Arzt ggf. auf Verdacht oder falsch codiert hat.

 

Die Lösung ist eh die gleiche. Entweder es gibt Befunde (Blutbilder, CTs, MRTs etc.) oder Berichte und damit wird die Rivo gespickt (respektive sie werden nachträglich entsprechend erstellt für die Rivo). Anders lässt sich via Rivo sowieso kein brauchbares Ergebnis erzielen.

 

Oder halt in platt: Entweder ich hatte etwas (Risikorelevantes), dann gehört das eh das sauber aufbereitet und belegt, oder ich hatte nichts.

 

KV Akten sind imeiner Erfahrung nach in 99,9 % der Fälle eine Beschäftigungstherapie, die Arbeitsweise am Ende eh die Gleiche, wie wenn man sie nicht gesehen hätte. Mag andere Meinungen geben, konnte mir noch nie jemand schlüssig belegen. Erst vor ein paar Tagen wieder gehabt, Kollege so sinngem. "oh mein Gott, Mädel nie versicherbar ... riesen Krankenakte ...". Tatsächlich war da die Hälfte V- und A-Diagnosen (was nun mal bei bestimmten Krankheiten gar nicht anders geht, da muss erst ausgeschlossen werden), am Ende 3 nötige Arztberichte und eindeutig vorab 100 % medizinisch glatt zu voten (was sich im Nachhinein selbstverständlich auch bestätigt hat).

 

Viel Lärm um Nichts.

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Dome

Hallo retailer,

 

mit dem Thema beschäftige ich mich zur Zeit auch.

 

Meine Vorgehensweise war/ist:

 

Krankenkasse angeschrieben eine Leistungsauskunft eingefordert, wenn möglich 10 Jahre ( bei mir waren es 8 Jahre), dort werden alle Ärzte, Diagnosen, Krankenhausaufenthalte, Kosten, Arbeitsunfähigkeiten aufgestellt.

 

Ich war sehr erschrocken wie leicht Ärzte Diagnosen stellen. z.B.

- ich 186 cm / 92 kg, Diagnose laut Akte: Adipositas ( Gesichert) --> Für mich ist das Normalgewicht 

- rauche 8 Zigaretten am Tag Diagnose vom Arzt ,, Psychische und Verhaltensstörung durch Tabak: Schädlicher Gebrauch ( Gesichert)--> Heißt jeder Rauchen ist psychisch krank ?

- Zervikalneuralgie ( Gesichert) einmal beim Arzt wegen Ausstrahlenden Schmerzen im Brustbereich, keine weiteren Untersuchungen. 

 

Könnte noch eine weitere Sachen aufzählen. Finde eine Unverschämtheit wie Ärzte aus dem Ärmel Diagnosen stellen, ohne weitere Untersuchungen zu veranlassen. Beim Antrag der BU fällt man vom Stuhl.

 

 

Anschließend habe ich Leistungsauskunft an die Alte Leipziger zwecks Risikovoranfrage gestellt. Dann kamen 4 Fragebögen mit weiteren Fragen auf mich zu. 

 

Die Fragen sind sowas von zweideutig gestellt, dass ein Laie wie ich, diese nicht beantworten kann. Meiner Meinung nach müssten diese Fragebögen von Medizinern ausgefüllt werden. 

 

 

 

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polydeikes

Ich liege im Jahr bei über 80 Risikovoroanfragen (an jeweils meist 3-6 Versicherer). Ich habe noch NIE in Folge einer Risikovoranfrage 4 (!) Fragebögen bekommen. Halte das auch nur für möglich, wenn man einen Risikoprüfer / Sachbearbeiter bis ins Letzte durch völlige Belanglosigkeit und Zweideutigkeit nervt.

 

Die Abwehr von Fragebögen hat zudem höchste Priorität, dazu hat man die saubere Aufbereitung. D.h. man legt dem Risikoprüfer den Umstand so sauber vor, dass er allein auf dieser Basis entscheiden kann. Dann kommt auch kein Fragebogen. Und dann hab ich auch keine Ausdehnung auf bspw. 10 Jahre statt 5 im Anrag für Rücken.

 

Klingt mir arg nach, "ich hab da mal selbst probiert".

 

F17 Schlüssel für Tabak sind nichts Besonderes, haben keinen Krankheitswert und interessieren praktisch gar nicht. Wenn, dann interessiert ggf. in welchem Kontext das entstanden ist (bspw. längere Bronchitis etc. pp., Lufutests usw. sind denkbar). Wenn ich 92 auf 186 habe, schreib ich das in die Rivo rein. Dafür gibt es saubere auf BMI basierende Annahmerichtlinien bei den Versicherern. Und die Schmerzen im Brustbereich wären ohnehin ein Fall für einen Artzbericht gewesen, im was war wann warum, ... wie wurde behandelt, ab wann war wieder gut Schema.

 

 

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retailer

Hallo,

 

vielen Dank für die nützlichen Antworten. Ich hatte die letzten Monate leider keine Zeit dieses Vorhaben weiter anzugehen. Ich wollte es lieber in Ruhe und mit Köpfchen machen ehe ich etwas übersehe. Jetzt habe ich wieder etwas Luft und will weiter daran arbeiten.

 

Am 9.10.2017 um 15:34 schrieb Matthew Pryor:

...

da möchte ich zunächst einmal auf unseren Sticky verweisen:

Berufsunfähigkeitsversicherung - Tipps und Tricks

 

Grundsätzlich mit Sicherheit auch für dich interessant, viel Stoff, aber danach bist du deutlich besser in der Materie drin. Und das solltest du dir in Anbetracht eines bevorstehenden Abschlusses gönnen. Beachte insbesondere auch Punkt 2.1, da werden deine Fragen noch etwas detaillierter von Torsten abgehandelt.

...

 

Vielen vielen Dank für den Link, diesen Thread hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm, ich hatte bisher nur den etwas älteren und kurz gehaltenen gefunden. Sehr sehr viel zu lesen und einiges muss ich auch mehrmals lesen, aber wahnsinnig mächtig, da steckt sehr viel nützliches drin.

 

Am 9.10.2017 um 15:38 schrieb polydeikes:

Wüsste nicht, warum man pauschal überall "Akten anfordern" müsste. Der Weg zum Hausarzt macht zunächst mal Sinn. Dann sollte man sich eine Übersicht anlegen und damit ins Gespräch gehen. Ein versierter Vermittler wird dann schon besprechen, was genauer aufgearbeitet werden muss und was nicht. Wenn man sich absolut nicht mehr erinnern kann ... und / oder ... es einfach zu viel war, besteht die Möglichkeit auf Akteneinsicht bei Krankenkasse und Kassenärztlicher Vereinigung (respektive PKV, da ist es erheblich einfacher).

 

Für KAV / GKV langt idR die Vorlage, die auch im Sticky zu finden ist, siehe Anhang.

krankenkassenauskunft-wpf.pdf  78   61 kB

 

Vielen Dank für diesen Hinweis. Ich habe mich hingesetzt, sämtliche Unterlagen rausgekramt und das mal zusammen geschrieben. Zusätzlich war ich bei meinem Hausarzt, allerdings nannte mir dieser nur meine Langzeitdiagnosen, mehr ist in seinen Augen nicht angabepflichtig. Daraufhin habe ich jetzt mal mit deinem Mustertext (für die letzten 5 jahre) die Krankenkasse angeschrieben und bin gespannt was dort als Antwort kommt. Ich will einfach sicher sein, dass ich nichts vergessen habe UND, dass nichts "falsches" in der Akte steht und ich das gegebenenfalls noch bereinigen kann. Ich habe zwar idR nach einer Behandlung den Abschlussbericht auch bekommen, aber vielleicht wurde mir das doch mal nicht weiter geleitet.

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