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tom1956

Deutschland Goldweltmeister

Empfohlene Beiträge

tom1956
vor 10 Minuten schrieb tyr:

 

Das mit der niedrigen Wohneigentumsquote in Deutschland sehe ich anders. Ich sehe eher einen m. E. unangemessen hohen Anteil von Immobilienwerten bzw. eine unangemessen starke Vorliebe für Immobilien bei Deutschen Privatanlegern. Knapp die Hälfte aller Deutschen leben in Immobilieneigentum: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155713/umfrage/anteil-der-buerger-mit-wohneigentum-nach-bundesland/

Das ist im europäischen Vergleich aber stets der letzte - und wenn man die Schweiz mit einbezieht der vorletzte - Platz ?! Zumindest bei den Statistiken an die ich mich erinnern kann. Ob man daraus auf eine "unangemessene starke Vorliebe für Immobilien" schließen kann ? Doch wohl eher auf das Gegenteil ...

 

Zugegebenermaßen: In manchen Ländern funktioniert der Mietwohnungsmarkt so schlecht, daß man quasi zu Wohneigentum gezwungen wird, wenn man halbwegs nett wohnen möchte.

vor 10 Minuten schrieb tyr:

 

Ich glaube nicht, dass sich die Hälfte der Deutschen das wirklich leisten kann und sollte, vor allem wenn man bedenkt, dass in der großen Fläche die Immopreise langfristig eher fallen und nur in wenigen Boomregionen steigen.

Laut "statista" lebten schon 2015 in Deutschland 74,6% der Menschen in Städten (weltweit 52,7%) und in 2030 werden es 78,3 % (weltweit 59,7%) sein. Ob für diese Mehrzahl der Menschen in Deutschland die Immopreise wirklich fallen werden ? Zumal ich für die Staaten und damit Notenbanken gar keine andere Chance sehe, als die Zinsen längerfristig unter der Inflationsrate zu halten (Finanzielle Repression). Wie sonst soll das System am laufen bleiben ? Ein weiterer Anstieg der Vermögenspreise dürfte als Kollateralschaden hingenommen oder sogar erwünscht sein (Wertzuwachs-Illusion). Dieser vermeintliche Zuwachs dürfte ohnehin irgendwann steuerlich abgeschöpft werden (Wertzuwachssteuer, Wegfall der 10 Jahresfrist usw.). Aber das wäre wieder ein anderes Thema ...

vor 10 Minuten schrieb tyr:

 

Das führt dann zu sehr einseitigen Asset Allokationen mit hoher Immobilienlastigkeit, einem Klumpenrisiko statt Streuung über mehrere Anlageklassen und weltweite Aktien.

Dem würde ich allerdings zustimmen. Wer absolut diszipliniert ist, dürfte mit einem global diversifizierten Aktienportfolio auf lange Sicht besser fahren. In praxi läuft es aber (leider) oft anders. Hier dürfte die "Zielgruppe WPF" eher nicht repräsentativ sein. Viele Mieter, die ich kenne, haben am Ende nämlich weder Wohneigentum noch das besagte Aktienvermögen ... (s. Dein Hinweis unten !).

 

vor 10 Minuten schrieb tyr:

 

Mir fällt nur der Grund des Zwangssparens beim Abzahlen von Immobilieneigentum auf Kredit als Sinn für Otto-Normalverdiener ein. Das sorgt dann unabhängig von der Wertentwicklung des Grundstücks über die Jahre zu hoffentlich einem Vermögensaufbau, während viele Mieter unwissend über private Finanzen ihr Geld einfach ausgeben und wenig oder kein Geld langfristig anlegen und liegen lassen können.

Leider wahr.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 29 Minuten schrieb tom1956:

Das ist im europäischen Vergleich aber stets der letzte - und wenn man die Schweiz mit einbezieht der vorletzte - Platz ?! Zumindest bei den Statistiken an die ich mich erinnern kann. Ob man daraus auf eine "unangemessene starke Vorliebe für Immobilien" schließen kann ? Doch wohl eher auf das Gegenteil ...

 

Zugegebenermaßen: In manchen Ländern funktioniert der Mietwohnungsmarkt so schlecht, daß man quasi zu Wohneigentum gezwungen wird, wenn man halbwegs nett wohnen möchte.

 

Mit unangemessen starker Vorliebe für Immobilien meine ich eine Immobilienquote am privaten Vermögen von weit über 30% in der Hand von Menschen, die nicht fachlich beruflich etwas mit der Immobilienbranche zu tun haben. Verschärft der Fehler der Mittelschicht (frei nach Gerald Hörhan): Immobilie auf Pump in der Pampa kaufen und dann mit dem Auto mit Rasenmähermotor morgens und abends werktags im Stau stehen. Toll.

 

Ich sehe das eher positiv, dass man in Deutschland so gut zur Miete wohnen kann. Lieber selbst gut zur Miete wohnen und breit gestreut Vermögen aufbauen, statt ein Klumpenrisiko auf Kredit gehebelt abzuzahlen...

 

vor 29 Minuten schrieb tom1956:

Laut "statista" lebten schon 2015 in Deutschland 74,6% der Menschen in Städten (weltweit 52,7%) und in 2030 werden es 78,3 % (weltweit 59,7%) sein. Ob für diese Mehrzahl der Menschen in Deutschland die Immopreise wirklich fallen werden ? Zumal ich für die Staaten und damit Notenbanken gar keine andere Chance sehe, als die Zinsen längerfristig unter der Inflationsrate zu halten (Finanzielle Repression). Wie sonst soll das System am laufen bleiben ? Ein weiterer Anstieg der Vermögenspreise dürfte als Kollateralschaden hingenommen oder sogar erwünscht sein (Wertzuwachs-Illusion). Dieser vermeintliche Zuwachs dürfte ohnehin irgendwann steuerlich abgeschöpft werden (Wertzuwachssteuer, Wegfall der 10 Jahresfrist usw.). Aber das wäre wieder ein anderes Thema ...

 

Hast du mal geschaut, was man für 10 Jahre Nettoeinkommen eines Durchschnittsverdieners in wirtschaftlich starken Städten heute bekommt?

 

Machen wir uns mal den Spaß. Laut Quellen im Internet liegt das deutsche Durchschnittseinkommen bei ca. 41.000 Euro (Stand 2016), was ca. 2.000 Euro netto entspricht, also ca. 25.000 Euro pro Jahr, leicht aufgerundet. Nehmen wir das mal 10 für eine Immobilienfinanzierung, ziehen wir 10% Kaufnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Makler, Notar) ab, dann sind wir bei einem Kaufpreis von maximal 227.000 Euro, den so eine Wohnimmobilie dann kosten darf.

 

Was bekommt man für 227.000 Euro in den wirtschaftlich starken Städten wie München, Hamburg, Stuttgart oder Frankfurt/Main? Schau doch mal, Suche nach Immobilie kaufen, Stadt eingeben, maximal 227.000 Euro, nehme eine Quadratmeterzahl, die du für angemessen hältst, z. B. 80 m²: https://www.immobilienscout24.de

 

Dafür bekommt man in diesen Regionen nur noch Angebote, die wohl dermaßen ernüchternd sind, dass das kaum jemand machen würde. Oder man wohnt wirklich auf sehr kleinem Raum, oder in sehr unbeliebter Lage, was dann auch wieder kein Lebenstraum sein sollte.

 

Konservativ sollte eine Immobilie auf Pump m. E. mit 50 Jahren Lebensalter fertig abgezahlt sein. Wenn das nicht machbar erscheint ist das Immokaufvorhaben zu teuer.

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Raccoon
vor 8 Stunden schrieb tyr:

 

Wenn die Verhältnisse soweit kommen, dass deutsche Standardwerte nicht mehr handelbar sind wird sich diese Entwicklung vorher schon über Jahre abgezeichnet haben, man also hoffentlich sein Kapital in andere Dinge von Wert umgeschichtet haben.

 

Wenn es dagegen sehr schnell bis zu dieser Entwicklung ging hat man sicher andere Sorgen, als sich um irgendwelche Vermögenswerte Gedanken zu machen, da geht es dann eher um nacktes Überleben.

Was sind andere Dinge von Wert, mit denen ich mein Über-/Leben sichern kann (von den Witzen über Waffen mal abgesehen), d.h. solche, die ich auch als tägliches Zahlungsmittel gebrauchen kann?

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Juninho
· bearbeitet von Juninho
Einwand von DrFaustus
vor 8 Stunden schrieb tyr:

Mit unangemessen starker Vorliebe für Immobilien meine ich eine Immobilienquote am privaten Vermögen von weit über 30% in der Hand von Menschen, die nicht fachlich beruflich etwas mit der Immobilienbranche zu tun haben. Verschärft der Fehler der Mittelschicht (frei nach Gerald Hörhan): Immobilie auf Pump in der Pampa kaufen und dann mit dem Auto mit Rasenmähermotor morgens und abends werktags im Stau stehen. Toll.

 

Das hat andere Gründe. Eine Immobilie in der Pampa wird nicht wegen des Vermögensaufbaus gekauft oder weil das irgendjemand wirklich für eine gute Investition hält. Das sind meist verheiratete Paare mit Kindern oder mit Kindern in Planung und die beiden Ehepartner haben sich darauf verständigt, dass Frau eben die Kinder bekommt und Mann eben die Arbeitsdrohne gibt, die dann morgens und abends -wie richtig von dir angemerkt- im Stau steht. Das wird allerdings weniger und ist heute eher der Lebensentwurf von Männern, die dieses Familienbild haben und einfach so leben möchten. Viele andere machen das aber nicht mit. Ich denke, dass sich in Zeiten zunehmender Individualisierung und dadurch, dass der Arbeitsmarkt mittlerweile Bi-Sexuel ist und Frauen sich somit selbst versorgen können, Männer sich nicht mehr zu Arbeitsdrohnen degradieren lassen. Also wenige schon noch. Aber sonst hat der Großteil der Männer erkannt, dass Kinder, Ehefrau, Haus in der Pampa etc. ein riesiger Sachschaden ist. Und spätestens, wenn die Scheidungspapiere unterschrieben sind, endet man dann als Alan Harper. Gut das alles eher ein gesellschaftliches Thema. Was ich eigentlich sagen will. Diese Haus in der Pampa Nummer, wird bis auf wenige Ausnahmen aussterben.

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DrFaustus
vor 4 Minuten schrieb Juninho:

Das wird allerdings weniger und ist heute eher der Lebensentwurf von Männern, die anders nicht an eine Frau kommen.

Vorsicht Kollege!:angry:

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Juninho
Gerade eben schrieb DrFaustus:

Vorsicht Kollege!:angry:

 

Ich möchte niemandem auf den Schlips treten. Ich spreche damit jetzt nur für die Generation, der heute bis 30 oder 35 jährigen. Also der der ich auch angehöre. Aber ich korrigier die Passage in Männer, die wirklich, wirklich diese eine Frau, die große Liebe, im Leben gefunden haben. Wenn das besser ist.

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DrFaustus
vor 4 Minuten schrieb Juninho:

 

Ich möchte niemandem auf den Schlips treten. Ich spreche damit jetzt nur für die Generation, der heute bis 30 oder 35 jährigen. Also der der ich auch angehöre. Aber ich korrigier die Passage in Männer, die wirklich, wirklich diese eine Frau, die große Liebe, im Leben gefunden haben. Wenn das besser ist.

Korrigiere es vielleicht in: "Männer, die dieses Familienbild haben und einfach so leben möchten"

Gut, Haus in der Pampa, brauche ich jetzt auch nicht.

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Juninho
vor 9 Minuten schrieb DrFaustus:

Korrigiere es vielleicht in: "Männer, die dieses Familienbild haben und einfach so leben möchten"

 

Kann ich mit leben. Ist korrigiert.

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Maciej
vor 15 Stunden schrieb Maciej:

auf jeden Fall sind die Geringverdiener beim Sparen relativ gesehen deutlich schlechter dran als die mit den hohen Gehältern.

 

vor 14 Stunden schrieb localhost:

du meinst hier wohl statt hohe Gehälter, hohe Vermögen, oder?

Nein, was ich meinte war: Ein Geringverdiener zahlt auf seine Aktiengewinne ca. 28% Steuern, auf sein Einkommen aber vielleicht nur 20%. Für ihn ist Sparen also relativ gesehen unattraktiver als für einen Höherverdiener, der auch 28% Steuern auf Aktiengewinne zahlt, aber sagen wir 40% Einkommensteuer. Prozentual gesehen ist es für den Höherverdiener also attraktiiver mehr sparen statt mehr zu arbeiten. Absolut gesehen wird das vermutlich aber keine Rolle spielen, weil die Erträge aus Sparguthaben bei Geringverdienern eh minimal sind und mehr arbeiten so in jedem Fall schneller zu mehr Vermögen führt.

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odensee
vor 6 Minuten schrieb Maciej:

Nein, was ich meinte war: Ein Geringverdiener zahlt auf seine Aktiengewinne ca. 28% Steuern, auf sein Einkommen aber vielleicht nur 20%.

Zweimal "nein":

1) Ein Geringverdiener zahlt in der Regel gar keine Einkommenssteuer

2) Für die Kapitalertragssteuer kommt dann die Günstigerprüfung ins Spiel: da zahlt er dann auch keine Steuern

3) Selbst wenn ein "Mittelverdiener" 20% Einkommenssteuer zahlt, kommt er mittels Günstigerprüfung bei der Kapitalertragssteuer auf deutlich unter 25%

 

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Maciej
vor 14 Minuten schrieb odensee:

Für die Kapitalertragssteuer kommt dann die Günstigerprüfung ins Spiel: da zahlt er dann auch keine Steuern

Die Günstigerprüfung kannte ich nicht, danke.

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vanity
vor 49 Minuten schrieb odensee:

3) Selbst wenn ein "Mittelverdiener" 20% Einkommenssteuer zahlt, kommt er mittels Günstigerprüfung bei der Kapitalertragssteuer auf deutlich unter 25%

Diese Antwort lag mir auch auf der Tastatur. Aber:

 

Wenn ein Mittelverdiener eine Steuerbelastung von 20% auf sein Arbeitseinkommen hat, dann entspricht dies etwa einem zvE von 35 k€ p. a. (Durchschnittssteuersatz!). Der Grenzsteuersatz liegt dann bei etwa 35%, so dass für zusätzliches Einkommen aus Kapitalvermögen die Günstigerprüfung nicht mehr greift.

 

Nachtrag: Grenzsteuersatz < 25% gibt es bis zu einem zvE von 19 k€ p. a.

 

 

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odensee
vor 1 Minute schrieb vanity:

Diese Antwort lag mir auch auf der Tastatur.

.... und du hast natürlich recht....:thumbsup:

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tyr
vor 1 Stunde schrieb Raccoon:

Was sind andere Dinge von Wert, mit denen ich mein Über-/Leben sichern kann (von den Witzen über Waffen mal abgesehen), d.h. solche, die ich auch als tägliches Zahlungsmittel gebrauchen kann?

 

Andere Dinge von Wert in so einer Situation: körperliche Fitness, praktische Überlebensfähigkeiten usw.: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Survival

 

Das mit den Waffen ist kein Witz. Insbesondere wenn du vorhast, einen Schatz anzulegen und damit dann immer wieder andere zu bezahlen. Wenn du das mehrmals machst wird sich das Wissen verbreiten, dass du wohl mehr als nur etwas von diesem Gut hast. Warum das nicht mit Gewalt von dir im Ganzen holen, statt Scheibchen-weise dafür zu arbeiten?

 

Ich würde nur das von diesen Survivaltechniken entwickeln, was einem auch in der existierenden Zivilisation nützt.

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tyr
vor 1 Stunde schrieb Juninho:

Aber sonst hat der Großteil der Männer erkannt, dass Kinder, Ehefrau, Haus in der Pampa etc. ein riesiger Sachschaden ist. Und spätestens, wenn die Scheidungspapiere unterschrieben sind, endet man dann als Alan Harper. Gut das alles eher ein gesellschaftliches Thema. Was ich eigentlich sagen will. Diese Haus in der Pampa Nummer, wird bis auf wenige Ausnahmen aussterben.

 

Ohne Kinder kann diese Gesellschaft wie wir sie kennen nicht überleben. Dem Rest stimme ich größtenteils zu, kann mir aber noch nicht so sehr vorstellen, dass viele Mittelschichtsmänner, die selber in Eigentum von Einfamilienhäusern aufgewachsen sind davon lassen können, dieses Lebensmodell selber zu leben.

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tom1956
vor 10 Stunden schrieb tyr:

Ich sehe das eher positiv, dass man in Deutschland so gut zur Miete wohnen kann.

Wie ich schon schrieb: Sicherlich einer der Gründe, warum Deutschland in den Statistiken zum Wohneigentum stets auf den letzten Plätzen landet. Und den Punkt sehe ich, wie Du, auch nicht negativ.

vor 10 Stunden schrieb tyr:

Lieber selbst gut zur Miete wohnen und breit gestreut Vermögen aufbauen, statt ein Klumpenrisiko auf Kredit gehebelt abzuzahlen...

Absolute Zustimmung. Jedenfalls in der Theorie.

Zur Praxis: Kenne in meinem gesamten Umfeld im weitesten Sinne (natürlich ist das nicht repräsentativ im statistisch-wissenschaftlichen Sinne, aber es sind wirklich sehr viele Menschen) nur ganze zwei Leute/Fälle, wo dies so aussieht bzw. wirklich so gelaufen ist. Man wohnt zur Miete und hat im Laufe des Lebens ein relevantes (sprich siebenstelliges) Wertpapier-Vermögen aufgebaut. Das ist in meinem Umfeld also wirklich der absolute Ausnahmefall. Wenn das wirklich der Königsweg ist (theoretisch sehe ich das ja ähnlich), warum begegnet einem dieser Fall praktisch nie bzw. extrem selten ?

 

vor 10 Stunden schrieb tyr:

Hast du mal geschaut, was man für 10 Jahre Nettoeinkommen eines Durchschnittsverdieners in wirtschaftlich starken Städten heute bekommt?

Das ist mir einen Hauch zu theoretisch. Es gibt ja zum Beispiel auch DINKs, die zügig EK ansparen könne, es gibt Schenkungen, es gibt Erbschaften, manchmal helfen die Großeltern usw. usw.

 

vor 10 Stunden schrieb tyr:

Oder man wohnt wirklich auf sehr kleinem Raum ...

Dieser wohl internationale Trend in Städten wird auch hierzulande zwangsläufig um sich greifen.

Nebenbei bemerkt. Was ich von vielen Mietinteressenten seit Jahren zunehmend höre: Unbedingt ein Balkon oder eine Terrasse, ein Platz um im Freien zu sitzen, zu arbeiten, zu grillen usw. - aber möglichst nix, was man groß pflegen muß, wie beispielsweise eine Gartenfläche ... Vielleicht unterscheiden sich da aber auch "Stadtmenschen" generell von Liebhabern des Landlebens ...? Eine "Nummer kleiner" scheint für eine spezielle Zielgruppe jedenfalls kein Problem zu sein, teilweise wird das sogar gewünscht.

vor 10 Stunden schrieb tyr:

 

Konservativ sollte eine Immobilie auf Pump m. E. mit 50 Jahren Lebensalter fertig abgezahlt sein. Wenn das nicht machbar erscheint ist das Immokaufvorhaben zu teuer.

Das sehe ich (auch wieder theoretisch) ähnlich. Meine selbstgenutzte Immobilie hatte ich damals in wenigen Jahren lastenfrei gestellt. Nur: Kann man das zum realistische Regelfall erklären ?

 

Die wenigsten Menschen werden die Immobilie "bar" bezahlen können. Es wird also, wie Du richtig schreibst, eine Immobilie auf Pump werden. Wenn ich von Abitur, Studium, Berufseinstieg, Auto, Anschaffungen wie Möbel, Familiengründung usw. ausgehe, dann noch etwas Zeit für das Ansparen des EK ansetze ... und das Alter von 50 als Demarkationslinie definiere, wieviel Zeit bleibt dann noch für die Tilgung bzw. wie hoch müßte dann das EK und der in der Annuität enthaltene Tilgungsanteil sein ? So verwundert es (leider) nicht, daß bei vielen der Immobilienkredit bis in das höhere Alter hinein läuft. Die "reine Lehre" scheint in praxi recht schwer umzusetzen ... jedenfalls für die meisten Menschen.

 

PS: Vom Thema "Deutschland Goldweltmeister" sind wir jetzt ganz nett abgeschweift. Offensichtlich sind die Deutschen auch keine richtigen Aktien- oder Immobilienmeister !?

Als ich letztens mit jemand plauderte, der wirklich sehr viel Geld auf diversen Konten zinslos "schlummern" hatte, sprachen wir auch über die Finanzielle Repression. Der Sachverhalt war ihm übrigens bewußt und bestens bekannt. Tenor seiner Aussage: "Da verliere ich eben jedes Jahr 1 oder 2%. Das ist kalkulierbar. Und das kann ich mir leisten. Wenn ich damit aber in schwankende Märkte gehe oder in eine platzende Preisblase gerate, verliere ich eventuell viel mehr. Vom Stress mal ganz abgesehen. Ich mach das also weiter so".

 

Für mich ist das Ganze immer noch ein Faszinosum: German Angst, German Ignoranz, German Desinteresse ... ?

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Juninho
vor einer Stunde schrieb tyr:

Ohne Kinder kann diese Gesellschaft wie wir sie kennen nicht überleben. Dem Rest stimme ich größtenteils zu, kann mir aber noch nicht so sehr vorstellen, dass viele Mittelschichtsmänner, die selber in Eigentum von Einfamilienhäusern aufgewachsen sind davon lassen können, dieses Lebensmodell selber zu leben.

 

Naja, die Unterschicht bekommt natürlich weiterhin Kinder. Da sind Kinder die Überlebensversicherung. Frauen bekommen auch noch Kinder, nur halt später und weniger als früher und nicht zwingend aus ner Ehe. Wenns beruflich nicht mehr weiter vorangeht und die biologische Uhr beginnt sich zu melden, kommt dann halt das Projekt "Kind". Dafür braucht es dann einen zahlungskräftigen Mann. Ehe ist da ein Nice to have, aber nicht zwingend für notwendig. Als gut verdienender Mann muss man dann halt beginnen etwas besser aufzupassen, wenn man keine ungewollte, kostspielige Überraschung haben will. Will man das komplette Paket mit Ehe und Kind. Sind Frauen dieses Alters natürlich einfach zu haben. Das muss dann jeder Mann für sich entscheiden. Ich vernehme aber eher den Trend zum Mann, der das eher ablehnt bzw. eben via Tropi-Kind (Hups, wie konnte das passieren) gar kein Mitspracherecht hatte. 

Tja das kommt eben alles davon, wenn man für jeden Job, der etwas über "Frikadellen wenden" angesiedelt ist, heute ein Studium braucht und in diesem Studium jedem die große Karriere vorgegaukelt wird. Dann muss man eben damit rechnen, dass die Leute das auch glauben. Natürlich entsteht dadurch eine riesen Lücke, die man dann eben durch Einwanderung schließen kann. Gibt ja genug Länder, in denen sie eher zu viele Kinder bekommen.

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odensee
vor 5 Minuten schrieb tom1956:

 "Da verliere ich eben jedes Jahr 1 oder 2%. Das ist kalkulierbar. Und das kann ich mir leisten. Wenn ich damit aber in schwankende Märkte gehe oder in eine platzende Preisblase gerate, verliere ich eventuell viel mehr. Vom Stress mal ganz abgesehen. Ich mach das also weiter so".

 

Für mich ist das Ganze immer noch ein Faszinosum: German Angst, German Ignoranz, German Desinteresse ... ?

Wenn er sich das wirklich leisten kann, ist es doch gar nicht so dumm. Das letzte Hemd hat keine Taschen...

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tom1956
Gerade eben schrieb odensee:

Wenn er sich das wirklich leisten kann, ist es doch gar nicht so dumm. Das letzte Hemd hat keine Taschen...

Stimmt. Für seinen speziellen Fall. Wahrscheinlich hat er seine Anleger-Psyche sogar richtig und realistisch eingeschätzt (schließlich kennt er sich mit 50+ inzwischen selbst gut genug).

Das Problem ist nur: Das machen auch viele Leute, die es sich eigentlich nicht leisten können ... z. B. weil sie noch für ihr Alter vorsorgen und Vermögen aufbauen sollten.

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Maciej
vor 14 Minuten schrieb tom1956:

Zur Praxis: Kenne in meinem gesamten Umfeld im weitesten Sinne (natürlich ist das nicht repräsentativ im statistisch-wissenschaftlichen Sinne, aber es sind wirklich sehr viele Menschen) nur ganze zwei Leute/Fälle, wo dies so aussieht bzw. wirklich so gelaufen ist. Man wohnt zur Miete und hat im Laufe des Lebens ein relevantes (sprich siebenstelliges) Wertpapier-Vermögen aufgebaut. Das ist in meinem Umfeld also wirklich der absolute Ausnahmefall. Wenn das wirklich der Königsweg ist (theoretisch sehe ich das ja ähnlich), warum begegnet einem dieser Fall praktisch nie bzw. extrem selten ?

Wieviele haben denn eine eigene Immobilie (zur Selbstnutzung, also nicht als Investition oder zur Vermietung) und trotzdem ein dickes Wertpapierdepot? Meiner Erfahrung nach ist solch ein Depot selbst doch schon recht selten anzutreffen, in Kombination mit einer bestimmten Wohnsituation dann natürlich noch seltener.

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Kezboard
vor 23 Stunden schrieb OceanCloud:

Zur Kantenlänge: Alles bislang geschürfte Gold der Welt ergäbe einen Würfel mit 20 Metern Kantenlänge

 

https://www.welt.de/print-welt/article216681/Das-ganze-Gold-der-Welt.html

 

 

vor 23 Stunden schrieb vanity:

Das ist ja großartig, die 200 t deutsches Gold 2016 entsprechen etwa 2 m Kantenlänge, 10% vom Gesamtweltgoldkantenbestand! Dann sind wir also doch Weltmeister. :D

 

Äh .. Kopfrechnen schwach, Religion sehr gut? :rolleyes:

 

20 x 20 x 20 = 8.000

2 x 2 x 2 = 8

...

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tom1956
vor 20 Minuten schrieb Maciej:

Wieviele haben denn eine eigene Immobilie (zur Selbstnutzung, also nicht als Investition oder zur Vermietung) und trotzdem ein dickes Wertpapierdepot?

Einige kenne ich schon. Wer 30 oder 40 Jahre gut oder sehr gut verdient, diszipliniert gespart und angelegt hat und keine Unfälle erleiden mußte (z. B. Scheidung(en)), kann das durchaus schaffen.

vor 20 Minuten schrieb Maciej:

Meiner Erfahrung nach ist solch ein Depot selbst doch schon recht selten anzutreffen, in Kombination mit einer bestimmten Wohnsituation dann natürlich noch seltener.

Das stimmt. Die Regel ist das nicht, eher die Ausnahme. Bei Freiberuflern und Selbständigen ist dies aber etwas häufiger anzutreffen (wohl einfach, weil sie sich darum kümmern müssen - wenn ein Oberstudienrat-Ehepaar in Rente geht, dürfte der Barwert der beiden Pensionen auf jeden Fall auch siebenstellig sein).

 

Zugegebenermaßen: Mit Geld und Finanzen habe ich mich früher eher praktisch und pragmatisch - und teilweise auch mit Bauchgefühl - auseinandergesetzt. Seit einigen Jahren verfolge ich das Thema einen Hauch grundsätzlicher. Der "Königsweg" und die herrschende Lehre für die normale Private Altersvorsorge läßt sich ja wohl grob so zusammenfassen (nachdem die Absicherung existenzieller Risiken erfolgt ist): Möglichst früh anfangen, neben einer Notreserve (Höhe abhängig vom Einzelfall) und einem sicheren/risikoarmen Anteil (Gewichtung individuell) die Mittel langfristig und kontinuierlich in ein global diversifiziertes Aktien-Portfolio investieren, weil dies schlicht auf lange Sicht die besten Renditen bringt. Entscheidende Einschränkung: Wird Wohneigentum angestrebt, dann nur sicher anlegen, Projekt durchziehen und möglichst bis 50 tilgen, um danach noch 10-20 Jahre zusätzliche freie Altersvorsorge aufbauen zu können. So weit, so klar. Und das leuchtet mir auch ein.

 

Wenn ich mich aber so umschaue, gehen die wenigsten jüngeren Menschen (z. B. Kinder meiner Freunde und Bekannten) derart strukturiert vor (das mag im WPF anders sein, die Zielgruppe hier dürfte aber nicht repräsentativ sein). Entweder sie kennen also diesen Königsweg nicht oder es kommt vielen schlicht "das Leben dazwischen" ...

 

Umso mehr ich hier lese, desto deutlicher fällt mir der Widerspruch zwischen Theorie und Praxis auf. Das gilt übrigens auch für ältere Menschen mit größeren Vermögen, die teilweise wenig oder gar keine Struktur in ihrem Vermögen haben. Mit der Finanzbildung ist es jedenfalls hierzulande nicht gut bestellt ...

 

... und da kann ich mich selbst leider nicht ganz ausnehmen.

 

 

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vanity
vor 1 Stunde schrieb Kezboard:

 

Äh .. Kopfrechnen schwach, Religion sehr gut? :rolleyes:

 

20 x 20 x 20 = 8.000

2 x 2 x 2 = 8

...

 

Kopfrechnen gut, Lesekompetenz schwach? :P

 

Zitat

Gesamtweltgoldkantenbestand!

Der weltweite Kantenbestand des bisher geschürften Goldes beträgt: 20 m x 12 = 240 m

(Kantenlänge des Goldwürfels x Anzahl der Kanten eines Würfels)

 

Davon haben die Deutschen im Jahr 2016 nachgefragt: 2 m x 12 = 24 m

 

24 m / 240 m = 0,1 = 10%

 

Im Rahmen der Wendung, die die Diskussion genommen hat, ermitteln wir jetzt die Kantenlänge des kleinsten Würfels, in den sämtliche deutschen Immobilien passen (Tetris 3D) und vergleichen diese mit dem Weltimmobilienwürfel. Freiwillige vor!  

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Juninho
· bearbeitet von Juninho
vor 56 Minuten schrieb vanity:

Im Rahmen der Wendung, die die Diskussion genommen hat, ermitteln wir jetzt die Kantenlänge des kleinsten Würfels, in den sämtliche deutschen Immobilien passen (Tetris 3D) und vergleichen diese mit dem Weltimmobilenwürfel. Freiwillige vor!  

 

Da jeder cm irgendjemanden gehört, ist jeder cm auch potentielle Immobilien-/Grundstücksfläche. Man muss also nur Deutschlands Fläche ins Verhältnis zur Gesamtweltfläche ohne Wasser (außer Hausboote zählen zu Immobilien, find ich aber doof) setzen und hat schon mal das Potential. Wenn man dann noch sowas wie Einwohnerdichte Deutschland vs Welt sowie Personen pro Haushalt Deutschland vs Welt hat, hat man es schon auf Wohnimmobilien spezifiziert. Zumindest grob. Was uns jetzt noch fehlt, ob genug Gartenfläche da ist? Schließlich soll da ja das Gold vergraben werden. Und so schließt sich der Kreis. Die Immobilie in der Pampa hat halt meist einen Garten. 

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tom1956
vor einer Stunde schrieb vanity:

Im Rahmen der Wendung, die die Diskussion genommen hat, ermitteln wir jetzt die Kantenlänge des kleinsten Würfels, in den sämtliche deutschen Immobilien passen (Tetris 3D) und vergleichen diese mit dem Weltimmobilienwürfel. Freiwillige vor!  

Zumindest hat meine Wenigkeit in dem Kontext weder so bizarre Vergleiche wie irgendwelche "Würfel" noch irgendwelchen "Kantenlängen" ins Spiel gebracht.

Wer hat dieses Beispiel eigentlich in die Diskussion eingeführt ? (siehe Anmerkung Nr. 35 ...;))

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