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Anfängerfragen zu Fonds, ETFs und Fondsdepots

Empfohlene Beiträge

dodo444

Thema Verlusttopf / Sparerfreibetrag

Angenommen ich habe 300€ von den 801€ bereits ausgenutzt und im Verlusttopf befinden sich 100€.

Habe ich dann noch 501€ + die 100€ also 601€ offen oder wie wird das verrechnet?

Ich habe nämlich vor ein paar Anteile zu verkaufen um den Sparerfreibetrag auszureizen.

Danke!

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chirlu
vor 5 Minuten von dodo444:

Angenommen ich habe 300€ von den 801€ bereits ausgenutzt und im Verlusttopf befinden sich 100€.

Habe ich dann noch 501€ + die 100€ also 601€ offen

 

Prinzipiell schon, sofern die Verluste nicht aus dem Verkauf von Einzelaktien stammen. Die können nämlich nicht mit Gewinnen aus dem Verkauf von Fonds, mit Dividenden usw. verrechnet werden, sondern ausschließlich mit Gewinnen aus dem Verkauf von Einzelaktien.

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Undercover

Wenn du nicht gerade Derivate handelst stammen die Verluste sicher aus Aktien.

Die kannst du mit sonstigen Gewinnen nicht verrechnen.

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chirlu
vor 1 Minute von Undercover:

Wenn du nicht gerade Derivate handelst stammen die Verluste sicher aus Aktien.

 

Höh? Fonds sind auch nicht abwegig …

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Undercover

Wenn du bei Fonds Verluste realisierst dann machst du wohl etwas falsch.   :)

 

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dodo444

Ok, dann kann ich das also nicht verrechnen. Danke!

Dann macht es allerdings Sinn, die Verlustbescheinigung für die Steuererklärung zu beantragen, korrekt?

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odensee
Gerade eben von dodo444:

Dann macht es allerdings Sinn, die Verlustbescheinigung für die Steuererklärung zu beantragen, korrekt?

Nein, hlft nicht. Was dir helfen kann:

1) Aktiengewinne realisieren. Dazu musst du natürlich in Aktien investieren. Ich empfehle Berkshire Hathaway.

2) Hoffen, dass das Bundesverfassungsgesetz die jetzige Regelung kippt.

 

Ich würde (1) nehmen.

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Undercover
vor 6 Minuten von dodo444:

Dann macht es allerdings Sinn, die Verlustbescheinigung für die Steuererklärung zu beantragen, korrekt?

Das kommt darauf an wo du handelst.

Bei einer Bank/Broker im Inland musst du gar nichts machen.

Da wird dieser Verlust automatisch vorgetragen.

Viel praktischer als ein Verlustvortrag beim FA.

 

Eine Verlustbescheinigung macht nur Sinn wenn du das mit Gewinnen bei einer anderen Bank verrechnen willst.

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Nudel

Hallo,

 

ich habe über meinen Broker (Smartbroker) folgende wohl allgemeine Mitteilung bekommen, da ich den Vanguard All World Distr. bespare.

 

www.wertpapierinformationen.de/dam/wp/VANGU_210929.pdf

 

Mein Finanz-Eglisch ist eher bescheiden, aber so wie ich das verstanden habe, wurde lediglich der Wirtschaftsprüfer gewechselt.

 

Sehe ich das richtig? Und wenn ja, warum ist das jetzt für mich als kleiner Endkunde von Relevanz, muss ich irgendwas nun machen?

 

Besten Gruß

Nudel

 

 

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chirlu
vor 3 Minuten von Nudel:

muss ich irgendwas nun machen?

 

Zitat

No action is required from Shareholders

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor einer Stunde von Nudel:

Sehe ich das richtig? Und wenn ja, warum ist das jetzt für mich als kleiner Endkunde von Relevanz, muss ich irgendwas nun machen?

 

Ich sehe das wie Chirlu: diese Mitteilung kannst Du ignorieren.

 

Derartige Mitteilungen kommen übrigens häufiger. Ich würde schätzen: im Schnitt pro ETF 1-2 pro Jahr. Oft haben sie für "gewöhnliche" Privatanleger keine Bedeutung.

 

Manchmal sind sie aber auch wichtig.

 

Die Besitzer mancher DWS Fonds haben beispielsweise kürzlich eine Mitteilung bekommen, dass sich die Zusammensetzung ihrer Fonds ändern soll. In dem Fall muss man schon überlegen, ob man das möchte.

 

Wenn Du große und bekannte ETFs wie den Vanguard All World Distr. hast, wirst Du wahrscheinlich auch hier im Forum mitbekommen, wenn es größere Änderungen geben sollte. Stell Dir vor, es käme eine Mitteilung, dass der Vanguard All World auf ESG umgestellt werden soll. Ich bin mir sicher, dass hier eine lebhafte Diskussion entstehen würde...

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Nudel

Alles klar, danke für die ausführliche Antwort!

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Great Crash

Woher weiß man, ob es der richtige Zeitpunkt ist, Aktien-Fonds zu kaufen? (Besonders bei populären "einfachen" Index-Abbildenden ETFs, wie etwa Vanguard FTSE All-World und ähnliche.)

 

Soweit ich das verstanden habe, ist es egal. Man weiß nicht, was in der Zukunft passiert, und bei langfristigen Investments spielen selbst mittlere Kursverluste direkt nach Investition keine Rolle. Es wird erwartet, dass die Kurse längerfristig weit über diese kurzfristigen Schwanken steigen.

Bei einzelnen Aktien dagegen sollte eine tiefgreifende Analyse mit entsprechenden Hintergrundkenntnissen erfolgen, wann der richtige Zeitpunkt zur Investition ist. Und selbst das gelingt den Experten nicht immer - oder doch?

 

Kann man das so stehen lassen? Wie seht ihr das mit dem derzeitigen Wirtschaftsklima überhaupt? Meine Finanzkenntnisse sind bescheiden bis nicht vorhanden.

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Merol Rolod
vor 37 Minuten von Great Crash:

Kann man das so stehen lassen?

Vom Prinzip her passt das.

vor 38 Minuten von Great Crash:

Wie seht ihr das mit dem derzeitigen Wirtschaftsklima überhaupt?

Ich verfolge die Nachrichten nicht wirklich und bin deshalb auch hinsichtlich der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen hier in Deutschland, in Europa und weltweit nicht im Bilde. Außer solche Dinge, die man en passant irgendwie mitbekommt, wie z.B. die aktuell höhere Inflation. Mir ist das alles aber letztlich auch wumpe, da es mich und mein Leben regelmäßig sehr wenig bis gar nicht tangiert.

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Great Crash

Noch mehr blöde Fragen über die Sicherheit, wider alles passive ETFs betreffend, die populäre Welt-Indices abbilden:

 

Warum ist die angegebene SRRI relativ hoch? Überall wird doch behauptet, sie seien sicher. (Außer mein Sparkassen-Berater.) Zwar haben diese ETFs eine hohe kurzfristige Volatilität. Aber das Argument ist doch immer, dass sie für langfristige Investitionen gut sind. Und wenn diese Indices vielleicht doch langfristig einbrechen, ist die Weltwirtschaft wahrscheinlich so beschädigt, dass auch andere Anlageformen kaputt sein werden. Verstehe ich da was fundamental falsch?

 

Was passiert mit einem ETF, wenn die Gesellschaft, die den ETF betreibt, bankrott geht? Ich könnte mir vorstellen, dass der ETF-Kurs 100% durch echte Aktien gedeckt ist, die dann liquidiert und ausgezahlt werden. Oder dass der ETF einfach wertlos wird, und die Anteile nicht mehr verkauft werden können, und man mit etwas Glück eine geringere Entschädigung erhält.

 

Was wenn ein ETF nicht weiter geführt wird, oder auf sehr ungünstige Art abgeändert wird? Was, wenn die TD plötzlich einen katastrophalen Wert annimmt? (Und sind synthetische ETFs davon rein theoretisch eher betroffen?) Bricht dann einfach der Kurs ein, und man sitzt auf seinem Schaden?

 

Welche Rolle spielt die Währung? Die relevanten ETFs sind alle in USD oder EUR, nehmen wir mal an, der Käufer lebt in einem EUR Land. (Betrifft alle hier außer die Schwezier?) Wenn man dann ETFs in USD kauft, und danach der USD gegenüber EUR an Wert verliert, hat man verloren, weil man beim Verkauf ja weniger EUR dafür bekommt. Sind also ETFs in EUR zu bevorzugen, es sei denn man wettet auf eine bestimmte Entwicklung der Wechselkurse? Und was genau bedeutet "hedged" in Theorie und Praxis?

 

Bitte sagen, wenn ich irgendwelche Einführungsthreads nochmal lesen sollte, falls ich vielleicht nicht gut aufgepasst habe.

 

On 10/3/2021 at 6:56 PM, Merol Rolod said:

Ich verfolge die Nachrichten nicht wirklich und bin deshalb auch hinsichtlich der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen hier in Deutschland, in Europa und weltweit nicht im Bilde. Außer solche Dinge, die man en passant irgendwie mitbekommt, wie z.B. die aktuell höhere Inflation. Mir ist das alles aber letztlich auch wumpe, da es mich und mein Leben regelmäßig sehr wenig bis gar nicht tangiert.

Verstehe ich dich richtig: du bist ETF-Investor und sagst, für dich persönlich gilt Geld rein und vergessen?

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chirlu
vor 5 Stunden von Great Crash:

Warum ist die angegebene SRRI relativ hoch? (…) Zwar haben diese ETFs eine hohe kurzfristige Volatilität.

 

Und genau das drückt der SRRI aus.

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moonraker
vor 8 Stunden von Great Crash:

Noch mehr blöde Fragen über die Sicherheit, wider alles passive ETFs betreffend, die populäre Welt-Indices abbilden:

 

[..]

 

Bitte sagen, wenn ich irgendwelche Einführungsthreads nochmal lesen sollte, falls ich vielleicht nicht gut aufgepasst habe.

Dieser Faden erklärt viele Deiner Fragen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/43810-etf-depot-aufbauen/

Insbesondere Punkt #9 fasst einiges schnell zusammen.

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kleinerfisch
vor 9 Stunden von Great Crash:

Was passiert mit einem ETF, wenn die Gesellschaft, die den ETF betreibt, bankrott geht? Ich könnte mir vorstellen, dass der ETF-Kurs 100% durch echte Aktien gedeckt ist, die dann liquidiert und ausgezahlt werden.

Genau

vor 9 Stunden von Great Crash:

Was wenn ein ETF nicht weiter geführt wird, oder auf sehr ungünstige Art abgeändert wird?

Man bekommt einige Wochen vorher eine Nachricht über die Depotbank und hat so genug Zeit, zu reagieren.

Anders als bei Einzelaktien hängt der Kurs ja nicht (oder kaum) an Angebot und Nachfrage. Schlechte Nachrichten zum ETF oder der KAG beeinflussen den Kurs daher nicht.

Bleibt man im ersten Fall untätig, wird wie beim Bankrott liquidiert und ausgezahlt. das ist mir schon öfter passiert und ist schmerzlos.

vor 9 Stunden von Great Crash:

Was, wenn die TD plötzlich einen katastrophalen Wert annimmt?

Das könnte ein Risiko sein.

Es wäre theoretisch denkbar, dass ein ETF irgendeinen technischen Fehler begeht, der den Wert des Fonds negativ beeinflusst. Da das dem zu Grunde liegenden Index völlig egal ist, steigt dadurch die TD (oder fällt, was auch immer die schlechte Variante ist).

Soweit ich weiß, ist das noch nie vorgekommen (kurzfristige Crashsituationen wieder ausgenommen).

vor 9 Stunden von Great Crash:

Welche Rolle spielt die Währung?

Die des Fonds überhaupt keine, die der enthaltenen Wertpapiere schon eher

Beispiel 1:

Fonds A läuft in USD und hat eine einzige Aktie, die ebenfalls in USD gelistet ist.

Fonds B läuft in EUR und hat dieselbe Aktie

Kurs USD beim Kauf 1 EUR, Wert der Aktie 100 USD -> Kaufkurs der Fonds 100 USD bzw. 100 EUR

USD fällt auf 0,5 EUR, was passiert?

Die Aktie, das einzige Asset des Fonds, ist weiter 100 USD wert. Das sind aber nur noch 50 EUR.

Fonds A ist weiter 100 USD wert. Das sind aber nur noch 50 EUR.

Fonds B ist auch 50 EUR wert, da sein einziges Asset 50 EUR wert ist.

 

Beispiel 2:

Fonds A läuft in USD und hat eine einzige Aktie, die in EUR gelistet ist.

Fonds B läuft in EUR und hat dieselbe Aktie

Kurs USD beim Kauf 1 EUR, Wert der Aktie 100 USD -> Kaufkurs der Fonds 100 USD bzw. 100 EUR

USD fällt auf 0,5 EUR, was passiert?

Die Aktie, das einzige Asset des Fonds, ist weiter 100 EUR wert. Das sind aber jetzt 200 USD.

Fonds A ist jetzt 200 USD wert. Das sind weiter 100 EUR.

Fonds B ist weiter 100 EUR wert, da sein einziges Asset 100 EUR wert ist.

 

Eine andere Frage ist allerdings, ob die enthaltene Aktie auf die Währungsänderung reagiert. Aber auch das würde sich in beiden Fonds in gleicher Höhe spiegeln.

ETFs (und andere Fonds) haben immer den Wert der darin enthaltenen Assets. Ausnahmen gibt es allenfalls kurzfristig in Crashmomenten.

Die Währung des Fonds ist völlig egal, die der enthaltenen (oder abgebildeten) Aktien nicht.

 

Zum Hedgen kann ich nichts fundiertes sagen.

Nur so viel: es sichert den Fonds gegen Währungsänderungen in beide Richtungen vollständig ab.

Es eliminiert also das Währungsrisiko der enthaltenen Papiere (der Fonds selber hat ja keines, s.o.).

Es eleminiert aber auch die Währungschance - also Gewinne in EUR bei einem Fremdwährungsportfolio im Fonds.

Und es kostet permanent Geld.

 

Warum ich keine gehedgten Fonds oder andere Währungssicherungen habe?

Der erste Grund:

Der Kurs einer Firma, die zB in den USA sitzt, in USD gelistet ist und alle Umsätze (Kosten) in USD macht (hat), wird in etwa 1:1 auf EUR/USD-Schwankungen reagieren.

Ist sie in EUR gelistet, ebenfalls.

Macht die Firma aber ihre Umsätze und Kosten 50/50 in EUR und USD, wird der Kurs gar nicht reagieren.

Gleiches gilt, wenn die Firma zwar alle Umsätze und Kosten in USD hat, aber 50% davon gegen den EUR hedged,

 

Mein ETF-Portfolio ist mehr oder weniger das übliche Weltportfolio. Die meisten enthaltenen Firmen agieren international.

Sie haben Umsätze und Kosten in unterschiedlichsten Währungen und hedgen mir unbekannte Anteile davon.

Ich weiß also nicht wirklich, wie mein Portfolio auf Währungsschwankungen reagiert.

Jedes eigene Hedging wäre daher eine völlig willkürliche Handlung ohne jede rationale Grundlage, die mich aber Geld kostet.

 

Der zweite Grund liegt in der Natur des EUR. Soweit ich weiß, gab es historisch keine Währungsunion, die ohne gleichzeitige Fiskalunion länger funktioniert hat. Wenn Währungen zusammenbrechen, läuft das selten gut ab.

Die Chance, dass der EUR mittel- bis langfristig schwächelt, ist daher groß.

Der einzige Grund, warum ich meine Geldanlage an den EUR binden sollte, ist daher mein Konsumportfolio, dass oberflächlich betrachtet in EUR läuft.

Aber stimmt das wirklich?

 

Mein Computer kommt aus Korea, die CPU vermutlich aus Taiwan. Mein Auto ist zwar ein französisches, aber die Teile darin? Das Benzin dafür wird in USD gehandelt.

Meine Kleidung kommt Gott weiß woher, meine Urlaube finden gern auch mal außerhalb des Euroraumes statt.

Auch bei meinem Konsumportfolio weiß ich nicht wirklich, für welche Währungen es produziert wird, schon gar nicht, ob die Produzenten oder Zwischenhändler ihr (und damit mein) Währungsrisiko hedgen.

 

TLDR: Mein Portfolio oder Teile davon zu hedgen wäre eine willkürliche Entscheidung ohne rationale Grundlage.

Der einzige Grund wäre, wenn ich mich mit mehr EUR besser fühlen würde, im Prinzip also eine Konsumentscheidung.

Das Gegenteil ist aber der Fall.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 10 Stunden von Great Crash:

Warum ist die angegebene SRRI relativ hoch? Überall wird doch behauptet, sie seien sicher. (Außer mein Sparkassen-Berater.) Zwar haben diese ETFs eine hohe kurzfristige Volatilität. Aber das Argument ist doch immer, dass sie für langfristige Investitionen gut sind. Und wenn diese Indices vielleicht doch langfristig einbrechen, ist die Weltwirtschaft wahrscheinlich so beschädigt, dass auch andere Anlageformen kaputt sein werden. Verstehe ich da was fundamental falsch?

ETFs sind nicht sicher. Eine Halbierung des Kurses von heute auf morgen ist unwahrscheinlich, aber jederzeit möglich. Dies fällt dann oft mit Wirtschaftskrisen zusammen, zB könntest du dann auch gleichzeitig deinen Job verlieren. Zuletzt hatten wir das 2008. Wann es wieder kommt, wissen wir nicht, aber es wird kommen. Bisher war es so, dass ein ETF historisch nach 10-15 Jahren immer im Plus war, auch wenn er dazwischen sich halbiert hat. Aber auch hier ist nicht sicher, dass dem immer so sein wird, vllt. schrumpft die Weltwirtschaft den Rest deines Lebens... 

vor 10 Stunden von Great Crash:

Was passiert mit einem ETF, wenn die Gesellschaft, die den ETF betreibt, bankrott geht? Ich könnte mir vorstellen, dass der ETF-Kurs 100% durch echte Aktien gedeckt ist, die dann liquidiert und ausgezahlt werden. Oder dass der ETF einfach wertlos wird, und die Anteile nicht mehr verkauft werden können, und man mit etwas Glück eine geringere Entschädigung erhält.

Die Aktien des ETFs sind Sondervermögen, und fallen nicht in die Insolvenzmasse der Bank. Geht der ETF-Anbieter pleite, würde er wahrscheinlich von einem anderen ETF-Anbieter gekauft, und der Fond wird mittelfristig entweder aufgelöst - d.h. zwangsweise zum aktuellen Marktpreis verkauft - oder der neue ETF-Anbieter führt ihn fort.

vor 10 Stunden von Great Crash:

Was wenn ein ETF nicht weiter geführt wird, oder auf sehr ungünstige Art abgeändert wird? Was, wenn die TD plötzlich einen katastrophalen Wert annimmt? (Und sind synthetische ETFs davon rein theoretisch eher betroffen?) Bricht dann einfach der Kurs ein, und man sitzt auf seinem Schaden?

Nun, das wäre illegal, wenn der Fond gegen seine eigenen Wertpapierprospekt verstößt und plötzlich nur noch eine Aktie kauft statt den MSCI World. Du darfst schon davon ausgehen, dass hier in einer Großbank Profis am Werk sind, und die BaFIN / SEC da sehr schnell eingreifen würden.

vor 10 Stunden von Great Crash:

Welche Rolle spielt die Währung? Die relevanten ETFs sind alle in USD oder EUR, nehmen wir mal an, der Käufer lebt in einem EUR Land. (Betrifft alle hier außer die Schwezier?) Wenn man dann ETFs in USD kauft, und danach der USD gegenüber EUR an Wert verliert, hat man verloren, weil man beim Verkauf ja weniger EUR dafür bekommt. Sind also ETFs in EUR zu bevorzugen, es sei denn man wettet auf eine bestimmte Entwicklung der Wechselkurse? Und was genau bedeutet "hedged" in Theorie und Praxis?

Die Währung in der der aktuelle Kurs angezeigt wird, ist vollkommen egal. Ein ETF wird zu einem gegebenen Moment quasi immer gleich teuer sein, egal ob an der New Yorker Börse in Dollar oder auf XETRA in Deutschland. Allerdings gibt es ein Währungsrisiko, wenn du zB einen Fonds auf den S&P kaufst. Bitte beachten, dass das Währungsrisiko auch zu deinen Gunsten sein kann, zB wenn der EUR an Wert verliert, dann würdest du mehr EUR für deinen US-ETF bekommen.

Gehedget bedeutet, dass der Fondanbieter den Kurs der Firmen in Fremdwährung entsprechend gegen EUR absichert. Das kostet dann so grob laufend die Differenz zwischen den US-Staatsanleihen und den EUR-Staatsanleihen (=den sicheren Zinsen). Du hast dann weniger Fremdwährungsrisiko, aber dafür höhere (nicht in der TER aufgeführte) Kosten für den Hedge. Meiner Meinung nach ist ein Hedged-World-ETF also Schwachsinn. 

vor 10 Stunden von Great Crash:

Verstehe ich dich richtig: du bist ETF-Investor und sagst, für dich persönlich gilt Geld rein und vergessen?

In der Tat ist das die Idee von "passiv investieren". Du sagst dir selbst, du bist nicht besser als alle anderen und investierst daher einfach in alle Firmen der Welt prozentual. Dann wächst dein Geld zusammen mit der Weltwirtschaft. Das war historisch langfristig immer erfolgreich, man sollte nur kein Geld investieren, dass man in ein paar Jahren dringend "braucht", da es regelmäßig Krisen gibt. Mindestzeit sind >10 Jahre, die du investiert sein solltest, daher wird auch immer empfohlen, eben nicht 100% des Ersparten in einen ETF zu stecken. Stichwort Asset-Allokation.

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Merol Rolod
vor 11 Stunden von Great Crash:

Verstehe ich dich richtig: du bist ETF-Investor und sagst, für dich persönlich gilt Geld rein und vergessen?

Für mein Vermögen, dass ich in breit gestreute ETFs anlege, gilt das quasi so. Da ich mich allerdings im Vergleich zum durchnittlichen Bürger eher mehr für mein Vermögen und seine Entwicklung interessiere und außerdem auch noch weniger breite ETFs und Einzelaktien habe, ist das mit dem "vergessen" natürlich bei mir nichts. Sprich, ich schaue natürlich immer mal rein. Im Schnitt würde ich sagen, dass es einmal die Woche ist.

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Norica

Hallo,

 

es tut mir richtig leid, aber ich muss einfach einen Faden aufmachen, obwohl vermutlich in den Tiefen der vielen Beitrage schon die meisten Antworten stehen. Aber immer mehr lesen bringt mich leider bisher nicht zum Ziel.

ETFs sind nicht mein Gebiet, aber ich wurde in meinem Umfeld um eine Meinung im Zusammenhang mit Geldanlage gebeten und möchte dann doch bei ETFs etwas mehr als die allgemeine Phrasen wiedergeben.

 

Was ich mir bisher nicht beantworten kann:

1. Welchen Unterschied im Risiko macht die Replikationsmethode physisch oder synthetisch eines ETF, die auf justetf.com ja auch noch mit Zusatzbegriffen wie unfunded Swap, vollständige Replikation usw. ergänzt wird? Es ist nicht das Kursrisiko gemeint.

2. Nach Ramstein gibt es verschiedene Möglichkeiten mit ETFs zu beginnen und es spricht bei 10k wohl einiges für die ein-ETF, maximal zwei-ETF Lösung, wenn man noch massig Zeit hat (+25 Jahre) und sich nicht kümmern möchte?

3. Gibt es einen grundsätzlichen Vorteil bei einer Mischung von Aktien-ETFs und Anleihen-ETFs?

4. Wenn man zum Beispiel von MSCI ACWI spricht, wäre ein dazugehöriger ETF beispielsweise einer aus der Tabelle im Holzmeierfaden unter World/MSCI ACWI? Also einer von den vier die da genannt sind und die decken ca. 85% Aktien weltweit ab? Sind das alle die es für ACWI gibt?

5. Die unter World/MSCI World stehen, die decken dann wohl grob zwei Drittel der 85% ab? Ist es richtig, dass wenn man sich für so einen ETF entscheiden würde, man zumindest noch einen MSCI EM dazunehmen sollte und ist das die 70/30 Lösung, die oft propagiert wird?

6. Die einfachste Lösung, einen ETF, gibt es als MSCI ACWI IMI Variante nur von SPDR (IE00B3YLTY66)? Wie finde ich überhaupt "gleiche" ETF?

 

 

Vielen Dank für mögliche Antworten. Gerne auch gezielte Informationen, wo ich außerhalb vom WpF etwas dazu finde. Inzwischen lese ich mal hier weiter:news:

SG

 

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor 17 Minuten von Norica:

1. Welchen Unterschied im Risiko macht die Replikationsmethode physisch oder synthetisch eines ETF, die auf justetf.com ja auch noch mit Zusatzbegriffen wie unfunded Swap, vollständige Replikation usw. ergänzt wird? Es ist nicht das Kursrisiko gemeint.

Das ist eine "Glaubensfrage". Jede Antwort darauf wird unweigerlich den Popcornverbrauch in die Höhe schnellen lassen.

 

Zitat

2. Nach Ramstein gibt es verschiedene Möglichkeiten mit ETFs zu beginnen und es spricht bei 10k wohl einiges für die ein-ETF, maximal zwei-ETF Lösung, wenn man noch massig Zeit hat (+25 Jahre) und sich nicht kümmern möchte?

Ich meine: JA. Eine 1-ETF-Lösung ist gut für jemand, der sich nicht kümmern möchte.

 

Zitat

3. Gibt es einen grundsätzlichen Vorteil bei einer Mischung von Aktien-ETFs und Anleihen-ETFs?

Mit Anleihen-ETFs (welche Anleihen überhaupt? High Yield, AAA-Staatsanleihen) kann das Gesamtrisiko (und die Renditeerwartung!) des Depots gesenkt werden. Statt dazu sichere "AAA-Staatsanleihen" zu nehmen, kann man auch Festgeld nutzen. (Popcorn-Gefahr... :rolleyes:). Ich setze auf TG/FG statt auf sichere Staatsanleihen.

 

Zitat

4. Wenn man zum Beispiel von MSCI ACWI spricht, wäre ein dazugehöriger ETF beispielsweise einer aus der Tabelle im Holzmeierfaden unter World/MSCI ACWI? Also einer von den vier die da genannt sind und die decken ca. 85% Aktien weltweit ab? Sind das alle die es für ACWI gibt?

Ja, es gibt aktuell vier (wenn man eventuelle ESG-Varianten mal außen vor lässt). Zusätzlich und vergleichbar sind die Vanguard "All World".

https://www.justetf.com/de/find-etf.html?assetClass=class-equity&groupField=index&region=World&sector=none&equityStrategy=none&theme=none

Zitat

5. Die unter World/MSCI World stehen, die decken dann wohl grob zwei Drittel der 85% ab?

Ja.

Zitat

Ist es richtig, dass wenn man sich für so einen ETF entscheiden würde, man zumindest noch einen MSCI EM dazunehmen sollte und ist das die 70/30 Lösung, die oft propagiert wird?

Ob man EM dazu nimmt: wenn man möglichst breit anlegen will oder auf eine bessere Zukunft der EM hofft: Ja. Ich persönlich setze nicht darauf, bin aber auch nicht der Standard-WPF-ETF-Anleger.

"70/30" soll eine Anlage auf der Basis des BIP widerspiegeln. Das Verhältnis ist veraltet. Heute ist es wohl eher 60/40. Ich würde 90/10 wählen (dann ist es wie im ACWI).

 

Zitat

6. Die einfachste Lösung, einen ETF, gibt es als MSCI ACWI IMI Variante nur von SPDR (IE00B3YLTY66)? Wie finde ich überhaupt "gleiche" ETF?

JustETF. Siehe Link oben.

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Nostradamus

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Norica

@ odensee und Nostradamus danke für die Infos

 

Und danke fürs hierher verschieben @ Mods, ich hatte nicht genau darüber nachgedacht, wohin der Beitrag besser passt:ermm:

 

 

SG

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Great Crash

Auch von mir Danke für alle Antworten.

 

Noch eine theoretische Frage: was passiert, wenn ETFs die Mehrheit aller Aktien besitzen? Das wird doch zum Selbstläufer, und was genau passiert, hängt von den Details der Algorithmen ab. An anderer Stelle wird entgegnet, dass die ETFs ja erstens noch eine sehr geringen Anteil an der Gesamtmenge haben und keinen Einfluss ausüben können. Und zweitens, es wird immer aktive Anleger geben, die versuchen, den Markt zu schlagen. Trotzdem scheint nichts den ETF-Boom zu bremsen, und nichts verhindert, dass ETFs schließlich die Marktdynamik beeinflussen. Werden zunächst Unternehmen benachteiligt, die wegen des optimierten Samplings nicht von ETFs gekauft werden? Wenn der Anteil der ETFs noch größer wird, besteht womöglich die Gefahr, dass ETFs wegreguliert werden. Mehr noch, die Politik könnte dazu angehalten sein, preemptiv Gesetze zu erlassen, damit das "erst gar nicht passieren kann" (ob berechtigt oder unberechtigt). Zwar sind diese Bedrohungsszenarien noch sehr unrealistisch, aber es geht ja um Investitionen, die > 10 Jahre gehen sollen, und da kann viel passieren. Gibts dazu noch was zu sagen? Was sagt euer Blick in die Kristallkugel?

 

Außerdem: ich glaube, ich habe durch den Finanztip Youtube-Kanel mehr gelernt, als durch das Durchforsten rekursiver Links im Einführungsfaden (die sich dann als hunderte von Tabs ansammeln). Ging irgendwie auch schneller. Kann ich nur empfehlen. Nicht-ETF Videos kann man ja bei Bedarf überspringen.

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