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Trackingdifferenzen von Aktien-ETFs auf Standardindizes

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· bearbeitet von Holzmeier

Ziele

  • Rasche Erkennbarkeit, welche Aktien-ETFs auf Standardindizes in DE handelbar sind, sowie welche Abweichungen von der jeweiligen Indexperfomance sie in den letzten zehn Jahren aufwiesen
  • Darstellung markttypischer Trackingsdifferenzen und deren Streuung für verschiedene Indizes und Kapitalanlagegesellschaften
  • Überschlägige Ermittlung, ob sich der Tausch eines bisher gehaltenen ETFs in einen mit günstigerer Trackingdifferenz unter Berücksichtigung steuerlicher Aspekte voraussichtlich lohnt

 

 

Holzmeier würde sich über eine*n Nachfolger*in freuen, Details siehe hier.

 

 

Gültigkeit

 

 

Gliederung

  1  Begriffsdefinitionen

  2  Marktüberblick: Replikation, Thesaurierung und Trackingdifferenzen

  3  Vergleich der jährlichen Kosten von ETFs

  4  Einmalige Kosten eines ETF-Tauschs

 

(Ganz eilige Leser könnten sich auf die Zusammenfassungen und auf Kapitel 3 beschränken.)

 

 

 

1   Begriffsdefinitionen

  • Ein ETF ist steuereinfach, wenn die Ermittlung und Abführung der Kapitalerstragsteuer (KESt) automatisch durch eine deutsche Depotbank erfolgt. Alle im Folgenden betrachteten ETFs sind ab 2018 in DE steuereinfach, allerdings sollte für die Begleichung der bei thesaurierenden Fonds fälligen Vorabpauschale zum Jahreswechsel etwas Liquidität auf dem Verrechnungskonto bereit gehalten werden. Desweiteren ist zu beachten, dass einzelne Aktien-ETFs nicht von der ab 2018 geltenden kapitalertragssteuerlichen Teilfreistellung von Erträgen und Kursgewinnen profitieren, vgl. ggf. hier im jeweils letzten Beitrag.

  • Die Trackingdifferenz (TD) gibt kalenderjährlich die prozentuale Wertentwicklungen eines Performance-Index abzüglich der Wertentwicklung des diesen Index nachbildenden ETFs an. Nach dieser Definition ist bei einer negativen TD die Performance des ETFs also besser als die des jeweiligen Index. Die Unterschiede der TDen liefern zu erwartende (brutto) Kosten- und damit Renditeunterschiede zwischen verschiedenen ETFs auf den gleichen Index. Die TDen setzt sich aus mehreren Kosten- und Einnahmen-Posten zusammen: Neben der Total Expense Ratio (TER) spielen hier Kosten von Umschichtungen oder von Swap-Kontrakten eine Rolle, ebenso ggf. Erträge aus Wertpapierleihe als auch ggf. Quellentsteuer-Erstattungen, vgl. ggf. hier bei justETF. Anders als die TER ist die TD somit eine Größe, die die ETF-internen Kosten aus Anlegersicht vollständig abbildet.

  • Eine negative TD muss nichts ungewöhnliches sein: Die Vergleichsindizes zur Ermittlung der TD sind Total Net Return, also die Indexperformance nach Abzug der lokalen Quellensteuern. Wenn eine KAG aufgrund günstiger Doppelbesteuerungsabkommen einen Teil dieser Quellensteuern erstattet bekommt und diese Erstattungen die Verwaltungsausgaben übersteigen, können auch dauerhaft negative TDen auftreten. Eine andere, meist weniger dauerhafte, Ursache negativer TDen kann eine Outperformance des Index aufgrund der Nachbildung durch optimierte Samplingverfahren sein.

  • Standardindizes sind im Folgenden Streubesitz-marktkapitalisierungsgewichtete branchenübergreifende Aktienindizes für nach ökonomischem Entwicklungsstatus und/oder regionalen Kriterien zusammenfasste Ländergruppen. Zusätzlich berücksichtigt werden einige zur Bildung von Weltportfolios ggf. wichtige Einzelmärkte (US, CA, JP), Mid- und Small-Cap-Indizes sowie neu auch die seit 2018 vermehrt angebotenen SRI-Indizes (Socially Responsible Investment). Im Gegensatz dazu werden reine Large-Cap-Indizes ebenso nicht betrachtet wie Value, smart beta, SelDiv, etc.. Keine Standardindizes im hier verwendeten Sinne sind auch "quer" zur üblichen regionalen Einteilung liegende Indizes wie z.B. MSCI AC Asia ex Japan, mit denen ein Weltportfolio kaum sinnvoll zusammen zu stellen ist.
  • Bis Ende 2017 galten deutlich kompliziertere steuerliche Randbedingungen, die die ETF-Auswahl für viele dominiert haben und sich auch auf das Kostenranking der betrachteten ETFs auswirkte, abgebildet im alten Eingangspost des Threads „Steuerstatus und Trackingdifferenzen …“.

 

 

Allgemein gilt:

  • Ab 2018 spielen steuerliche Erwägungen bei der Auswahl konkreter ETFs nahezu keine Rolle mehr. Die Abgrenzung zwischen steuereinfach und steuerhässlich entfällt, und auch unter anderen steuerlichen Gesichtspunkten ergeben sich nahezu keine Unterschiede mehr zwischen verschiedenen ETF-Konstruktionen. Ausnahme: Wenn der KESt-Freibetrag noch nicht ausgeschöpft ist, sind ausschüttende ETFs steuerlich etwas vorteilhafter.
  • Wenn ein in DE zum Vertrieb zugelassener ETF bei einer deutschen Depotbank gehalten wird, braucht man sich als Privatanleger, womöglich mit Ausnahme von Spezialfällen, ab dem Steuerjahr 2018 steuerlich selbst um nichts zu kümmern und muss die Erträge auch nicht in einer (deutschen) Steuererklärung angeben. Allerdings sollte bei thesaurierenden Fonds zum Jahreswechsel etwas Liquiidität für die Zahlung der Vorabpauschale auf dem Verrechnungskonto bereit gehalten werden.

 

 

 

Tab. 1: Einige verwendete Abkürzungen.

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Tab. 2: Verwendeter Farbcode zur Kennzeichnung der Eigenschaften (Replikationsmethode, Ertragsverwendung, Sozial-Ökologische Ausrichtung) der jeweiligen ETFs.

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2   Marktüberblick: Replikation, Thesaurierung und Trackingdifferenzen

Vorgehensweise

  • Ermittlung mit justETF, welche ETFs auf Standardindizes in DE über Xetra handelbar sind.
  • Erkennbar nur für institutionelle Investoren zugängliche ETFs wurden nicht berücksichtigt.
  • Ebenso nicht berücksichtigt wurden ETFs, bei denen die KAGen die Trackingdifferenzen mit Bezug zum jeweiligen Price-Index angeben. Letzteres betrifft z.B. einen ETF von Comstage, der den S&P 500 nachbilden.
  • Ermittlung der TD der ETFs in Tab. 6 bis 9 in kalenderjährlicher Auflösung aus den Factsheets, in geringerem Umfang auch aus den Key Investor Information Documents (KIIDs).
  • TERs von justETF. Factsheets und KIIDs je nach Zugänglichkeit von den Websites der KAGen, seltener ebenfalls von justETF oder Onvista.
  • Mittelung der TDen über mindestens die letzten beiden und maximal die letzten acht Jahre (Begründung). Das Durchschnittsalter der untersuchten ETFs lag einschließlich des Jahres 2019 bei 8,1 (Vorjahr: 7,5) Kalenderjahren, wobei für diese Mittelwertbildung minimal 2 und maximal 10 Jahre berücksichtigt wurde.

 

 

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Abb. 1: Verteilung der in DE handelbaren ETFs auf Standardindizes aus Tab. 6 bis 10 nach ihren Eigenschaften bzgl. Replikation und Thesaurierung sowie sozial-ökologischem Investmentstil. Die SRI-ETFs sind weit überwiegend physisch replizierend, hier aber nicht nach ihren Thesaurierungseigenschaften unterschieden.

 

 

Tab. 3: Replikations-, Thesaurierungs- und sozial-ökologische Eigenschaften der ETFs aus Tab. 6 bis 10 für verschiedene Kapitalanlagegesellschaften (KAGen). Die SRI-ETFs sind weit überwiegend physisch replizierend, hier aber nicht nach ihren Thesaurierungseigenschaften unterschieden.

  • Im Vergleich zum Vorjahr sind zusätzlich 86 SRI- sowie 15 UK- und 7 CN-ETFs in die Tab. 6 bis 10 aufgenommen worden.
  • Die SRI-ETFs wurden weit überwiegend 2018/19 emittiert und sind somit noch recht jung.

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Abb. 2: TDen und TERs bei verschiedenen ETF-Konstruktionen: Über mindestens zwei und maximal die letzten acht Jahre gemittelte TDen in Abhängigkeit von der aktuellen TER für ETFs aus den folgenden Tab. 6 bis 10. Bei einer negativen TD war die Wertentwicklung des ETF besser als die des jeweiligen Performance-Index (Net Total Return).

  • Man erkennt in Abb. 2, dass die Werte der einzelnen ETFs eine über fast den ganzen Darstellungsraum verteilte Punktwolke bilden. Auch variieren selbst ohne Berücksichtigung von Ausreißern die TERs nur in einem ungefähr halb so großen Intervall wie die TDen. In Bezug auf die Kostenbelastung von ETFs hat die TER somit nur eine geringe Aussagekraft. Die graue Winkelhalbierende repräsentiert den Fall TD = TER, bei darunter liegenden Punkten ist die TD niedriger als die TER, dies sind meist ETFs mit Bezug zu europäischen und nordamerikanischen Indizes.
  • Real ist die Differenz zwischen TD und TER wahrscheinlich noch größer, da die TERs in den letzten Jahren tendenziell gesunken sind und einige Punkte bei der Darstellung zeitlich gemittelter TERs "nach rechts verschoben würden".
  • Die SRI-ETFs sind bzgl. der TERs nicht besonders auffällig, die Trackingdifferenzen sind wg. der bisher kurzen Zeit am Markt hier noch nicht vollständig aussagekräftig.
  • Thesaurierende Swapper weisen im Mittel die höchsten Trackingdifferenzen auf, sind aber auch bei schwerer zugänglichen und damit tendenziell teureren Märkten häufiger vertreten.

 

 

Tab. 4: TDen und TERs für verschiedene Regionen und Indizes: Zeitlich über mindestens zwei und maximal die letzten acht Jahre gemittelte TDen sowie mittlere aktuelle TERs für in DE angebotene ETFs auf einige Standardindizes aus Tab. 6 bis 10.

  • ETFs auf US-amerikanische und europäische Indizes werden zu deutlich niedrigeren Kosten angeboten als solche für andere Weltregionen.
  • Die TDen von ETFs auf den MSCI USA sind im Mittel fast 0,3%/a höher als die TDen auf vergleichbare US-Indizes.
  • Die TDen von ETFs auf Europa-Indizes sind im Mittel fast 0,3%/a höher als die TDen auf vergleichbare EMU-Indizes.

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Tab. 5: TDen und TERs für KAGen: Zeitlich über mindestens zwei und maximal die letzten acht Jahre gemittelte TDen sowie mittlere aktuelle TERs für in DE angebotene ETFs auf Standardindizes inkl. SRI-ETFs aus Tab. 6 bis 10. 

  • Die mittleren TDen und TERs sind tendenziell höher, wenn von der jeweiligen KAG insgesamt mehr ETFs angeboten werden, da zusätzliche Fonds für SC und/oder ausgefallenere Regionen meist teurer sind als Standard-ETFs (LC+MC) für USA und Europa.
  • Vanguard bietet zusammen mit Lyxor im Mittel die günstigsten ETFs an.
  • Es gibt deutliche, aber keine extremen Unterschiede zwischen den verschiedenen KAGen. Die maximalen Unterschiede der mittleren TDen betragen 0,4%/a, die der TERs knapp 0,3 %/a.
  • Die variierenden Differenzen zwischen den Spalten TD und TER sind vermutlich zumindest zum Teil auf eine unterschiedliche Behandlung erstattungsfähiger ausländischer Quellensteuern zurückzuführen. Abhängig vom Domizil finden bereits auf Fondsebene Erstattungen ausländischer QSt statt, die die KAGen vereinnahmen und/oder zur Deckung der Verwaltungskosten verwenden und/oder im Rahmen von Wertpapierleihe z.B. an Tochtergesellschaften übertragen können. Die Verwendung von QSt-Erstattungen auf Fondsebene ist in den TDen bereits enthalten. Bis 2017 wurden bei physisch replizierenden ETFs zudem Ansprüche zur Erstattung ausländischer Quellensteuern in unterschiedlicher Höhe von den KAGen an die Anleger weitergereicht und in DE auf die Zahlung der KESt angerechnet. Ab 2018 erfolgt hier aber keine Anrechnung mehr auf Anlegerebene. Aus Sicht eines deutschen Anlegers wäre es daher am besten, wenn die ETFs erstattungsfähige ausländische Quellensteuern ab 2018 komplett zur Deckung interner Kosten verwenden würden. Die Zukunft wird zeigen, welche KAGen dies im Sinne deutscher Steuerzahler mit welcher Konsequenz umsetzen.

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Abb. 3: Kalenderjährlich gemittelten TDen (rot) sowie die Anzahl der in DE angebotenen ETFs auf Standardindizes (blau) aus Tab. 6 bis 10 im zeitlichen Verlauf, beides ohne ETFs mit Bezug auf Kursindizes und solche, die nicht mindestens ein Kalenderjahr alt sind. Nicht berücksichtigt sind auch ETFs die womöglich zwischenzeitlich existierten, zum Stichtag aber nicht mehr bei Xetra gelistet sind.

  • Die Anzahl der ETFs ist 2018 stark gestiegen, was i.W. auf die zahlreichen Neuemissionen von SRI-ETFs zurück zu führen ist. Dieser Anstieg setzte sich 2019 fort, diese ETFs sind hier aber noch nicht berücksichtigt, da sie noch weniger als ein Kalenderjahr alt sind.
  • Zu erkennen ist auch der langfristige Trends der um ca. 0,025 %/a sinkenden TDen.
  • Im Ausnahmejahr 2008 haben die (damals 32) ETFs im Mittel besser performt als die jeweiligen Indizes. Die Indexperformance wird allerdings unter der Annahme einer vollständigen Abführung lokaler Quellensteuern und ohne die Berücksichtigung von Doppelbesteuerungsabkommen ermittelt.

 

 

Zusammenfasssung zu Trackingdifferenzen:

  • Es besteht nur eine schwache Korrelation zwischen Trackingdifferenz und TER, somit hat die TER bzgl. der Kostenbelastung von ETFs nur eine sehr geringe Aussagekraft, vgl. Abb. 2.
  • ETFs auf europäische und US-amerikanische Indizes werden zu deutlich niedrigeren Kosten angeboten als solche für andere Weltregionen.
  • ETFs auf den MSCI USA sind im Schnitt rund 0,3 %/a teurer als solche die andere, vergleichbare USA-Indizes nachbilden, vgl. Tab. 4.
  • ETFs auf Europa-ETFs  sind im Schnitt rund 0,3 %/a teurer als solche die vergleichbare EMU-Indizes nachbilden, vgl. Tab. 4.
  • Die Trackingdifferenzen variieren zwischen den KAGs stärker (max. 0,4 %/a) als die TERs (max. knapp 0,3 %/a), vgl. Tab. 5.
  • Seit 2005 sanken die mittleren Trackingdifferenzen aller betrachteten ETFs im Schnitt um ca. 0,025 %-Punkte/a, vgl. Abb. 3.

 

 

 

3   Vergleich der jährlichen Kosten von ETFs

In den Tab. 6 bis 10 sind die ermittelten Trackingdifferenzen der über Xetra handelbaren ETFs für die jeweiligen Regionen (weltweit, Nordamerika, Europa, Pazifik) zusammen geführt.

 

Unsicherheiten

  • Die folgenden Tabellen zeigen eine aus den letzten zehn Jahren abgeleitete Momentaufnahme, die KAGen könnten ihre Kosten- und Gebührenpolitik zukünftig natürlich jederzeit ändern.
  • In den TDen sind im Laufe der Jahre tendenziell Gebührensenkungen erkennbar, insbesondere bei "optimierter" Aktienauswahl treten hin und wieder auch größere Schwankungen auf (z.B. iShares MSCI EM Small Cap). Die über die letzten acht Jahre gemittelten TDen sollten daher nicht ohne kritische Betrachtung der einzelnen Jahreswerte als Auswahlkriterium gewählt werden, geben aber oft gute Hinweise auf die voraussichtlich zu erwartenden ETF-internen Kosten.
  • Der Anteil mit optimiertem Sampling replizierter Aktien-ETFs beträgt bei EM- und SC-ETFs rund 50%, bei allen anderen aber nur ca. 17%. Die in den Tab. 6 bis 10 angegebenen mittleren TDen weisen daher bei EM- und SC-ETFs tendenziell höhere statistische Fehler auf die der anderen ETFs.
  • In TDen nicht berücksichtigte systematische Effekte sind die Bewertungen von Zusatzrisiken durch Swap-Kontrakte und Wertpapierleihe, deren Kosten bzw. Zusatzgewinne monetär bereits in den TDen enthalten sind.
  • Leider geben die meisten KAGen die ETF-Performance in den KIIDs nur auf eine Nachkommastelle genau an. Um die daraus resultierenden Rundungsfehler zu vermindern müssten alle Werte einzeln in den jeweiligen Jahresberichten nachgeschlagen werden, was hier aber nicht durchgeführt wurde. Über mehrere Jahre sollten sich diese Rundungsfehler auch weitgehend herausmitteln.
  • Leider benutzen fast alle KAGen leicht unterschiedliche Stichtage für die Ermittlung von Index- und ETF-Performance, vgl. ggf. hier. Diese Unterschiede sollten bei einer Betrachtung über mehrere Kalenderjahre aber nicht mehr ins Gewicht fallen.
  • Abweichungen zwischen Kosten- und Renditeunterschieden können durch Sampling auftreten. Je nach Erfolg der optimierten Titelauswahl können die jährlichen ETF-Renditen hier, trotz ansonsten konstanter Kosten, in beide Richtungen von den Index-Renditen abweichen. Im langjährigen Mittel sollten diese Abweichungen allerdings ebenfalls gering sein.
  • Bei einzelnen ETFs (z.B. Comstage S&P 500) wird, warum auch immer, in den KIIDs als Vergleichsgröße zur Ermittlung der TDen nicht die Performance- (Net Total Return), sondern die Kursindizes (Price) angegeben. Um mit den anderen Werten vergleichbar zu sein müssten diese TDen um die netto-Dividendenauschüttungen bereinigt werden, was hier nicht durchgeführt wurde. ETFs mit erkennbar auf Kursindizes beruhenden TDen sind in den folgenden Tabellen nicht berücksichtigt.
  • Einige publizierten TDen waren in der Vergangenheit nicht immer nachvollziehbar und erwiesen sich beim Nachrechnen durch Chemstudent in Einzelfällen auch als offenbar nicht richtig (z.B. HSBC S&P 500). Auch die KIIDs anderer KAGen (insbes. iShares) enthalten erstaunlicherweise hin und wieder falsche Angaben bzgl. der Fonds- oder Indexperformance. Wenn jemand in zuverlässigen Quellen auf andere als die unten angegebenen Werte z.B. für die jährlichen Trackingdifferenzen stößt wäre es im Interesse aller sehr hilfreich, diese Informationen in diesem Thread oder per PN zu teilen.
  • Bei mehr als 2.000 recherchierten Daten sind aber auch eigene Fehler nicht auszuschließen. Ich würde mich über entsprechende Hinweise freuen, aber natürlich auch über andere Rückmeldungen.
  • Die Abbildung der Trackingdifferenzen ist nicht exakt, sondern beinhaltet statistische und systematische Unschärfen. Die Unsicherheiten der mittleren TDen liegen insgesamt wahrscheinlich in einem Bereich von rund 0,1 %/a. Die Ergebnisse in Tab. 6 bis 10 sollten daher nicht überinterpretiert werden, liefern aber deutlich belastbarere Kriterien für die Wahl eines ETFs nach Kostengesichtspunkten als ein Vergleich der TERs.

 

Darstellung

  • Jedem ETF ist ein farbiges Feld zugewiesen, das die Indexreplikation und Thesaurierungspolitik anzeigt (Farbcode siehe Tab. 1).
  • Neu: Bei SRI-ETFs ist die ISIN mit hellgrünem Hintergrund versehen. Diese ETFs basieren auf den jeweiligen Mutterindizes, können sich bzgl. der Performance aber ggf. von diesen unterscheiden. Es ist daher bei SRI-Indizes nicht zielführend, ausschließlich die Trackingdifferenzen zu vergleichen.
  • Die Spalte “TD“ enthält die durchschnittliche TD der maximal letzten acht Jahre. Neu: Die TDen wurden aus den Factsheets jetzt jeweils mit zwei Nachkommastellen übernommen, in den KIIDs ist jeweils nur eine Nachkommastelle angegeben. Somit kann die Mittelung der TDen nicht mehr einfach nachvollzogen werden, weshalb bei der Ermittlung der mittleren TDen statt des arithmetischen jetzt das geometrische Mittel berechnet wurde. Die Unterschiede sind aber nur sehr gering und deutlich unterhalb der sonstigen methodischen Unsicherheiten.
  • Neu: Die folgende Spalte enthält (auf vielfachen Wunsch) die TER. Wurde diese im Vergleich zum Vorjahr gesenkt, ist das Feld hellgrün hinterlegt, wurde sie erhöht hellrot. Senkungen gab es insbesondere bei vielen Vanguard-ETFs um jeweils wenige Basispunkte sowie bei wenigen HSBC-ETFs, dort allerdings in größerem Umfang. Wenn die TER gesenkt wurde, ist für zukünftige Jahre auch eine entsprechend sinkende TD zu erwarten. Die insgesamt wenigen TER-Erhöhungen betrugen meist nur 1 Basispunkt.
  • Die folgenden Spalten enthalten die TD für jeweils ein Kalenderjahr. Fehlende Angaben bei den TDen für 2019 gibt es bei Comstage-ETFs. Diese sind die einzigen, deren Factsheets die Trackingdifferenzen nicht zu entnehmen waren und deren aktualisierte KIIDs zum 8.2.20 zudem noch nicht vorlagen.
  • Wenn die TD für einzelne Jahre grau hinterlegt ist, wurde sie nach 2015 von der KAG korrigiert. Wenn eine TD bereits zum zweiten Mal korrigiert wurde, ist der Wert etwas dunkler hinterlegt (z.B. Invesco MSCI USA 2012). Man erkennt, dass solche Korrekturen doch relativ häufig vorkommen, auch wenn sich die TD dabei in aller Regel nur +/- 0,1% ändert. Die Auswirkungen auf die zeitlich gemittelte TD sind somit meist marginal, in einzelnen Fällen (z.B. iShares DJ Global Titans) wurden allerdings auch völlig neue Zeitreihen publiziert. Diese Korrekturen erfolgten, mit Ausnahme von Xtrackers, leider in aller Regel stillschweigend und klandestin.
  • Wenn in Tab. 6 bis 10 eine Zeile kursiv dargestellt ist, liegen bisher nur Performance-Daten für maximal ein Kalenderjahr vor. Die TD ist dann mit einer größeren Unsicherheit behaftet.
  • Ganz rechts ist die ungefähre Anzahl der im jeweiligen Index vertretenen Werte angegeben. Dies soll insbesondere die Einordnung der verschiedenen Mid- und Small-Cap-Indizes erleichtern. Beim MSCI World Small Cap bedeutet (1.642+) 4.362, dass die nach Marktkapitalisierung 1.642 größten Werte nicht in diesem Index vertreten sind, sondern die 4.362 folgenden.
  • Die Indizes sind nach ihrer jeweiligen Marktabdeckungsbreite gereiht, die ETFs dann den jeweiligen Indizes zugeordnet und innerhalb derer nach der Spalte "TD" sortiert. Die aus Verbrauchersicht günstigsten ETFs stehen bei den jeweiligen Indizes dann oben.

 

Ergebnisse

  • Insgesamt gab es nur wenige kleinere Verschiebungen im Kostenranking der ETFs. Die detektierten Kostenunterschiede sind also offenbar keine Zufallsprodukte.

 

Tab. 6: Replikations- und Thesaurierungseigenschaften sowie Trackingdifferenzen in DE vertriebener ETFs auf weltweite Industrieländer-Standardindizes.

  • Bei SRI-ETFs ist die ISIN mit hellgrünem Hintergrund versehen. Diese ETFs basieren auf den jeweiligen Mutterindizes, können sich bzgl. der Performance aber ggf. von diesen unterscheiden. Es ist daher bei SRI-Indizes nicht zielführend, ausschließlich die Trackingdifferenzen zu vergleichen. Für MSCI-Indizes erhält man durch googlen von z.B. "MSCI pdf World ESG screened" sehr gute Factsheets mit quantitativen Vergleichen zwischen SRI- und Mutterindizes.

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Tab. 7: Replikations- und Thesaurierungseigenschaften sowie Trackingdifferenzen in DE vertriebener ETFs auf weltweite Entwicklungsländer-Standardindizes.

Der iShares EM SC (IE00B3F81G20) erfüllt aktuell nicht die Voraussetzungen für eine steuerliche Teilfreistellung in DE, vgl. ggf. hier im jeweils letzten Beitrag.

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Tab. 8: Replikations- und Thesaurierungseigenschaften sowie Trackingdifferenzen in DE vertriebener ETFs auf nordamerikanische Standardindizes.

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Tab. 9: Replikations- und Thesaurierungseigenschaften sowie Trackingdifferenzen in DE vertriebener ETFs auf europäische Standardindizes.

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Tab. 10: Replikations- und Thesaurierungseigenschaften sowie Trackingdifferenzen in DE vertriebener ETFs auf pazifische Standardindizes.

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4   Einmalige Kosten eines ETF-Tauschs

Lohnt sich der Tausch in einen ETF mit niedrigerer Trackingdifferenz?

Seit kurzem sind die relativ günstigen Vanguard-ETFs auch in DE verfügbar. Anlässlich dessen stellen sich wahrscheinlich viele Foristi die Frage, unter welchen Umständen es sich lohnt bisher gehaltene ETFs in günstigere auf den gleichen oder einen sehr ähnlichen Index zu tauschen. Dazu müssen die Einsparungen durch erwartet günstigere Trackingdifferenzen gegen die für den Tausch fälligen Kosten abgewogen werden. Transaktionsgebühren und Spread sind noch relativ einfach zu ermitteln, aber wie wären die bei einem Tausch fällige KESt auf die Buchgewinne der alt-ETFs zu berücksichtigen?

 

Mathematische Herleitung

Verwendete Größen und Bezeichnungen

W           aktueller brutto-Wert des alt-ETFs in €

B            aktuelle brutto-Buchgewinne in % von W

S            Kapitalertragssteuersatz in % (S = 26,4 %)

x            brutto-Wertsteigerung bis zum wahrscheinlich ohnehin erfolgenden Verkauf des ETFs, als Faktor

y            Anrechnungsfaktor der bei einem ETF-Tausch heute fälligen KESt

 

Der aktuelle netto-Wert für den betrachteten alt-ETF, gleichzeitig das Transaktionsvolumen für den Tausch in einen günstigeren neu-ETF, beträgt:

  (1)   Wert (heute) = W – W*B*S

 

Halten: Netto-Wert des alt-ETFs zum Zeitpunkt eines später voraussichtlich ohnehin erfolgenden Verkauf, wenn dessen brutto-Wert bis dahin um die brutto-Wertsteigerung x zunimmt:

  (2)   Wert (alt-ETF, halten) = W*x – [W*x - (W-W*B)]*S

Hierbei sind W-W*B die steuerlich relevanten Kaufkosten des alt-ETFs.

 

Tauschen: Netto-Werts des neu-ETFs zum Zeitpunkt eines später voraussichtlich ohnehin erfolgenden Verkaufs, wenn dessen brutto-Wert bis dahin um die brutto-Wertsteigerung x zunimmt:

  (3)   Wert (neu-ETF, tauschen) = (W-W*B*S)*x – [(W-W*B*S)*x  –  (W-W*B*S)]*S

Das Investitionsvolumen, gleichzeitig die steuerlich relevanten Einstandskosten des neu-ETFs, beträgt hier W-W*B*S.  

 

Im Folgenden soll die Differenz dieser netto-Werte von neu- und alt-ETF zum Zeitpunkt eines späteren Verkaufs als Vielfaches der heute bei einem Verkauf fälligen KESt ausgedrückt werden. Die Bilanzierung ergibt:

  (4)   Wert (neu-ETF, tauschen) – Wert (alt-ETF, halten) = W*B*S * y

W*B*S ist hier die beim heutigen Tausch unmittelbar fällige KESt, multipliziert mit dem noch zu ermittelnden Anrechnungsfaktor y. Dies sind letztendlich die steuerbedingten Kosten für den Tausch zum Zeitpunkt, wenn alt- und neu-ETF nach einer Wertsteigerung x voraussichtlich ohnehin verkauft würden. Durch die Vorgehensweise in (4), die Wertedifferenz als Vielfaches der heute bei einem Verkauf fälligen KESt auszudrücken, werden y und y‘ unabhängig vom aktuellen brutto-Wert W als auch vom Anteil der bis heute aufgelaufenen Buchgewinne B.

 

Nach einsetzen von (2) und (3) in (4) und einigen Umformungen ergibt sich:

  (5)   y  =  (1-S) * (x-1)   

 

Mit einer realistischen Annahme von x, also der (angenähert gleichen) brutto-Wertsteigerung beider ETFs bis zu einem, aus welchem Grund auch immer, ohnehin erfolgenden Verkauf, kann daraus der Kostenanteil y der heute auf die Buchgewinne fälligen KESt bestimmt werden.

Für x=1, also ein späterer Verkauf zu den gleichen Kursen wie heute, wäre es aus steuerlicher Sicht unerheblich ob man heute tauschen oder halten würde, in diesem Fall wäre in (6) und (7) auch y = 0.

x kann über die voraussichtliche Haltezeit und die erwartete jährliche brutto-Verzinsung abgeschätzt werden. Die Annahme, wie lange ein getauschter neu-ETFs voraussichtlich gehalten wird hat großen Einfluss auf den Anrechnungsfaktor y.

 

Vernachlässigungen

Die obige Herleitung gilt eigentlich nur für thesaurierende ETFs, die Ergebnisse sind aber mit hinreichender Genauigkeit auch auf ausschüttende Fonds übertragbar, sofern die Ausschüttungen wieder angelegt werden. Die Annahme des gleichen Wertes für x in Glg. (2) und (3) impliziert gleiche Renditen von alt- und neu-ETF. Die Erwartung einer geringfügig niedrigeren Trackingdifferenz und somit besseren Performance des neu-ETFs wird hier also ebenso vernachlässigt wie der Einfluss ggf. zwischenzeitlich fälliger Vorabpauschalen. Auch wird später im Beispiel die Amortisationszeit nur statisch berechnet. All diese Effekte sind aber klein gegen die Einflüsse der zu treffenden Annahmen über zukünftige Haltezeiten und Wertentwicklungen.

 

Ergebnisse

 

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Abb. 4:  y, der Anrechnungsfaktor der bei einem ETF-Tausch heute fälligen KESt, in Abhängigkeit von der voraussichtlichen Haltezeit bei verschiedenen bis zum späteren Verkauf als konstant angenommenen brutto-Renditen.

 

 

Beispiel

Eine Position habe aktuell einen brutto-Wert von W=20.000 €, darin enthalten seien Buchgewinne B von 10 %. Müssten diese wg. eines heutigen Verkaufs versteuert werden, würden KESt in Höhe von W*B*S = 2,64 % von W fällig. Unabhängig von der Tauschentscheidung würden alt- wie neu-ETF voraussichtlich nach 10 Jahren mit angenommenen brutto-Renditen von 6 %/a, wieder verkauft, weil das Geld benötigt wird oder weil ein anderer Grund einen erneuten Tausch nahelegt. Nach Abb. 4 ergibt sich daraus y = 0,58. Die Differenz der gesamten Kapitalertragssteuerzahlungen neu- minus alt-ETF beträgt daher 2,64 % * 0,58 = 1,53 % von W. Dazu kommen angenommene Verkaufs- und Kaufgebühren von 0,25 % sowie ein mittlerer Spread von 0,15 %. Die Summe der einmaligen Kosten beträgt demnach (1,53+0,25+0,15)% = 1,93 % vom heutigen W. Dem gegenüber stehen angenommene Einsparungen von 0,3 %/a durch eine niedrigere Trackingdifferenz des neu- im Vergleich zum alt-ETF. Diese beziehen sich anfangs nur auf den neu angelegten netto-Wert nach Abzug der beim Tausch fälligen KESt, allerdings steigt der brutto-Wert des neu-ETFs jährlich etwas stärker, so dass sich die beiden Effekte in vielen Fällen in guter Näherung ausgleichen. Teilt man jetzt die einmaligen Kosten durch die jährlichen Einsparungen kommt man auf eine ungefähre Amortisationszeit des Tausches von 1,93 % / 0,3 %/a = 6,4 Jahre.

 

Der Anrechnungsfaktor y berücksichtigt hierbei, dass bei einem heute durchgeführten Tausch beim späteren Verkauf weniger KESt bezahlt werden muss. Eine reine Cash-flow-Analyse ohne den Anrechnungsfaktor y führt zu systematisch deutlich längeren Amortisationszeiten, so ergäbe sich im obigen Beispiel (2,64+0,25+0,15)% /  0,3 %/a = 10,1 Jahre. Diese Vorgehensweise betrachtete aber nur den Kapitalrückfluss, eher eine Art „modified duration“ des Tausches, die späteren (positiven) steuerlichen Einflüsse wären hier nicht berücksichtigt.

 

Man erkennt an dem Beispiel, dass die Versteuerung von Buchgewinnen oft dominierenden Einfluss auf die Kosten von Tauschtransaktion hat. Bei bestehenden hohen Buchgewinnen lohnt sich der Tausch eines alt-ETFs also oft nicht, selbst wenn der neu-ETF eine deutlich niedrigere Trackingdifferenz aufweisen würde. Unabhängig davon besteht natürlich immer die steuerlich neutrale Möglichkeit, zumindest zukünftige Einzahlungen in einen günstigeren ETF mit niedrigerer Trackingdifferenz vorzunehmen.

 

 

Zusammenfassung zu den einmaligen Kosten eines ETF-Tausches:

  • Die Versteuerung von Buchgewinnen hat oft dominierenden Einfluss auf die Kosten von Tauschtransaktion.
  • Bei bestehenden hohen Buchgewinnen lohnt sich der Tausch eines alt-ETFs oft nicht, selbst wenn der neu-ETF eine deutlich niedrigere Trackingdifferenz aufweisen würde.

 

 

 

 

[edit] 26.11.17: Eingangspost grundlegend überarbeitet und auf die steuerliche Situation ab 2018 angepasst. Der alte Eingangspost für die Situation bis einschließlich 2017 ist direkt nachfolgend in #2 archiviert.
.......................Vielen Dank an Thomas, der mit vermutlich ausgefeilten Tricksereien in den Tiefen der WPF-Datenbank ermöglicht hat, hier am Threadanfang einen zusätzlichen Beitrag einzufügen.

[edit] 27.12.17: Verfahren ergänzt, mit dem sich die Gesamtkosten eines ETF-Tausches abschätzen lassen (Kap. 4).

[edit] 28.4.18:  Alle Tabellen und Graphiken unter Einschluss der Trackingdifferenzen für 2017 aktualisiert.
[edit] 21.4.19:  Alle Tabellen und Graphiken unter Einschluss der Trackingdifferenzen für 2018 aktualisiert.

[edit] 8.2.20:    Alle Tabellen und Graphiken unter Einschluss der Trackingdifferenzen für 2019 aktualisiert.

                       Neu: Spalte mit der TER und deren (qualitativer) Veränderung seit dem letzten Jahr eingefügt.

                       Neu: Socially Responsible Investments (SRI) ETFs in die Vergleichstabellen integriert.

Die letztjährigen Ergebnisse bleiben für ggf. gewünschte eigene Auswertungen noch bis Anfang März 20 im Eingangspost.

 

 

Vielen Dank an alle, die mich per Post oder PN auf Fehler, Ungenauigkeiten oder Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen haben. Die kritische Reflexion der Ergebnisse durch das Forum ist sehr wichtig und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Qualitätssicherung!

 

 

 

Nach dem alten Eingangspost folgt der Diskussionsteil des Threads. Dieser Eingangspost wird unter Berücksichtigung der wesentlichen Diskussionsergebnisse regelmäßig aktualisiert.

 

 

 

Foristi, die "Steuerstatus und Tracking-Differenzen" angesehen haben, haben ebenso folgendes angesehen:

Foristi mit kleinen und mittleren Depots Einsteiger-Portfolio mit drei ETFs,

und solche mit einem gewissen mathematischen und informatischen Grundverständnis ETF-Schnäppchenjagd.

 

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Holzmeier
· bearbeitet von Holzmeier

Gültigkeit

 

 

Ziele

  • Rasche Erkennbarkeit, welche Aktien-ETFs auf Standardindizes in DE handelbar sind, sowie welchen (deutschen) Steuerstatus und welche Abweichungen von der jeweiligen Indexperfomance sie in den letzten zehn Jahren aufwiesen
  • Vergleichende Abschätzung der Gesamtkosten von ETFs nach Steuern unter Berücksichtigung der Tracking-Differenzen sowie Steuerstundungen und Anrechnungen ausländischer Quellensteuern
  • (Nebenziel: Straffung mancher WPF-Diskussion vom Typ „Mein erstes Depot“)

 

 

Gliederung

..1 Begriffsdefinitionen

..2 Steuerstatus und Trackingdifferenzen

......2.1 Steuerstatus

......2.2 Trackingdifferenzen

......2.3 Vergleich der ETFs

..3 Gesamtkosten von ETFs nach Steuern

.....3.1 Steuerstundungen

.....3.2 Ausländische Quellensteuern

.....3.3 Zusammenführung der Erkenntnisse

.....3.4 Vergleich der ETFs

 

(Ganz eilige Leser könnten sich auf die Zusammenfassungen und auf Kapitel 3.4 beschränken,

ein freundlicher Nutzer hat sogar eine "Gebrauchsanweisung" für den Post auf youtube eingestellt.)

 

 

 

1 ...Begriffsdefinitionen

  • Beim Steuerstatus von ETFs wird im Folgenden unterschieden zwischen steuereinfach (mit mehreren Untergruppen) und steuerhässlich. Alle im Folgenden betrachteten ETFs sind in Deutschland (DE) steuertransparent.
  • steuertransparent := Die Fondsgesellschaft veröffentlicht zumindest jährlich die Besteuerungsgrundlagen im Bundesanzeiger. Wenn ein Fonds nicht steuertransparent ist, findet eine sehr hohe Pauschalbesteuerung statt, alternativ muss der steuerpflichtige Besitzer von Anteilen den Gewinn bzw. Verlust dem Finanzamt "in geeigneter Weise" selbst ermitteln und hinreichend plausibel darstellen.
  • steuereinfach := Ermittlung und Abführung der Kapitalerstragsteuer (KESt) erfolgt automatisch, wenn der ETF bei einer deutschen Depotbank gehalten wird. Als Privatanleger braucht man sich, womöglich mit Ausnahme von Spezialfällen, steuerlich selbst um nichts zu kümmern und muss die Erträge auch nicht in einer (deutschen) Steuererklärung angeben.
  • dauerhaft steuereinfach := Domizil in DE. Dann nimmt bei thesaurierenden ETFs die Kapitalanlagegesellschaft (KAG) und bei ausschüttenden eine deutsche Depotbank den Abzug der fälligen KESt abschließend vor. Diese ETFs sind entweder von Deka oder iShares (DE) sowie alle physisch replizierend und ausschüttend (Ausnahme: Deka MSCI EM, DE000ETFL342, ist ein thesaurierender Swapper).
  • ausschüttungsgleiche Erträge := in den jährlichen Bekanntmachungen im Bundesanzeiger unter b) oder 2) ausgewiesene Erträge eines ETFs. Diese Erträge müssen in DE jährlich versteuert werden, allerdings werden sie im ETF-Vermögen thesauriert und sind der Depotbank für einen Abzug der KESt somit nicht zugänglich.
  • steuereinfach thesaurierend := Die Thesaurierung erfolgt ohne ausschüttungsgleiche Erträge. Wertzuwächse werden erst beim Verkauf abschließend durch eine deutsche Depotbank versteuert. Alle ETFs in dieser Kategorie sind thesaurierende Swapper mit ausländischem Domizil von Comstage, db-x, ETFS oder Source.
  • steuereinfach ausschüttend := Die Thesaurierung erfolgt ggf. mit ausschüttungsgleichen Erträgen, die aber aus steuerlich zeitgleichen Ausschüttungen neutralisiert werden können. Dann werden die KESt-Abzüge auf die ausschüttungsgleichen und die ausgeschütteten Erträge abschließend durch eine deutsche Depotbank vorgenommen. Dies gilt für diese sog. teilthesaurierenden ETFs, sofern im Bundesanzeiger bei der Thesaurierung zum Geschäftsjahresende die Ausschüttung mindestens 40% der ausschüttungsleichen Erträge umfasst. Die ETFs in dieser Kategorie haben ein ausländisches Domizil und können physisch replizierend (HSBC, UBS, db-x, seit kurzem auch iShares) oder swappend sein (Lyxor, Source).
  • steuerhässlich := Die Thesaurierung erfolgt mit ausschüttungsgleichen Erträgen, die nicht aus steuerlich zeitgleichen Ausschüttungen neutralisiert werden können. Diese ETFs erfordern ein manuelles Ausfüllen der Anlage KAP der Einkommenssteuererklärung und können beim Verkauf zudem zu Doppelbesteuerungen führen. Streng genommen müsste „steuerhässlich“ noch differenziert werden. Einzelne steuerhässliche Jahre mögen für manche akzeptabel sein, da eine Doppelbesteuerung dann monetär kaum ins Gewicht fiele. Im Folgenden wurde ein ETF als steuerhässlich eingestuft, wenn nach dem Eröffnungsjahr innerhalb der letzten 10 Jahre weitere steuerhässliche ausschüttungsgleiche Erträge auftraten. Zu dieser Kategorie gehören u.a.
    • alle thesaurierenden physisch replizierenden ETFs mit ausländischem Domizil
    • manche thesaurierende Swapper (UBS und EasyETF immer, Amundi und Lyxor meistens)
    • sowie die ausschüttenden ETFs von SPDR, die, warum auch immer, zuerst ausschütten und erst später thesaurieren.
      iShares ist bis vor kurzem ebenso verfahren, hat aber im Herbst 2015 angekündigt dies zukünftig für die allermeisten ausschüttenden ETFs ändern zu wollen und hat sich bei fast allen seitdem erfolgten Jahresabschlüssen auch daran gehalten (Ausnahme bisher: iShares FTSE China 50, IE00B02KXK85).
  • Die Trackingdifferenz (TD) gibt kalenderjährlich die prozentuale Wertentwicklungen eines Performance-Index abzüglich der Wertentwicklung des diesen Index nachbildenden ETFs an. Nach dieser Definition ist bei einer negativen TD die Performance des ETFs also besser als die des jeweiligen Index. TDen können verschiedene Ursachen haben: Neben der Total Expense Ratio (TER) spielen hier Kosten von Umschichtungen oder von Swap-Kontrakten eine Rolle, ebenso ggf. Erträge aus Wertpapierleihe als auch ggf. Quellentsteuer-Erstattungen, vgl. ggf. hier bei justETF. Anders als die TER ist die TD somit eine Größe, die die ETF-internen Kosten zwar nicht exakt, aber doch nahezu vollständig abbildet.
  • Standardindizes sind im Folgenden marktkapitalisierungsgewichtete branchenübergreifende Aktienindizes für nach ökonomischem Entwicklungsstatus und/oder regionalen Kriterien zusammenfasste Ländergruppen. Zusätzlich berücksichtigt werden einige zur Bildung von Weltportfolios ggf. wichtige Einzelmärkte (US, CA, JP, CN) sowie Mid- und Small-Cap-Indizes. Im Gegensatz dazu werden (bis auf wenige Ausnahmen) reine Large-Cap-Indizes ebenso nicht betrachtet wie Value, smart beta, SelDiv, etc.. Keine Standardindizes im hier verwendeten Sinne sind auch "quer" zur üblichen regionalen Einteilung liegende Indizes wie z.B. MSCI AC Asia ex Japan, mit denen ein Weltportfolio kaum sinnvoll zusammen zu stellen ist.

 

Allgemein gilt:

  • Wenn ein bei einer deutschen Depotbank gehaltener ETF steuereinfach ist, braucht man sich als Privatanleger steuerlich selbst um nichts zu kümmern und muss die Erträge auch nicht in einer (deutschen) Steuererklärung angeben. Der steuerliche Aufwand beschränkt sich hier auf Freistellungsaufträge und ggf. Spezialfälle.
  • Bei ETFs mit Domizil Deutschland braucht man den Steuerstatus (steuereinfach ja/nein) nicht in jedem Jahr anhand des Bundesanzeigers zu überprüfen.
  • Für steuereinfache ETFs gilt: Ausschüttend sind sie immer physisch replizierend (Ausnahmen: Lyxor, Source), und thesaurierend sind sie immer swappend.
  • Wenn der KESt-Freibetrag noch nicht ausgeschöpft ist, sind ausschüttende ETFs steuerlich vorteilhaft.
  • Wenn der KESt-Freibetrag bereits ausgeschöpft ist, sind physisch replizierende ETFs nach Steuern meist am kostengünstigsten.
  • Bei thesaurierenden Swappern erfolgt die Besteuerung der Dividenden erst in der Zukunft, was bei ausgeschöpftem KESt-Freibetrag vorteilhaft sein kann.

 

 

 

Tab. 1: Einige verwendete Abkürzungen

Abkuerzungsverzeichnis 160429.png

 

 

Tab. 2: Verwendeter Farbcode zur Kennzeichnung des Steuerstatus der jeweiligen ETFs.

Farbcode Steuerstatus und TD 150307.png

 

 

 

2 ... Steuerstatus und Trackingdifferenzen

2.1 Steuerstatus

Vorgehensweise:

  • Ermittlung mit justETF, welche ETFs auf Standardindizes in DE über Xetra handelbar sind.
  • Erkennbar nur für institutionelle Investoren zugängliche ETFs wurden nicht berücksichtigt.
  • Prüfung dieser ETFs anhand der Besteuerungsinformationen im Bundesanzeiger gemäß der in Abb. 1 beschriebenen Vorgehensweise.

 

 

Entscheidungsbaum Steuerstatus 150220.png

Abb. 1: Entscheidungsbaum zur Ermittlung des Steuerstatus in DE handelbarer ETFs.

Beispiel für "steuereinfach ausschüttend": Angenommen, ein ETF hätte ausschüttungsgleiche Erträge von 100 € und zusätzlich ausgeschüttete Erträge von 40 €. Dann betrüge die fällige KESt (100+40) € * 0,25 * 1,055 = 36,92 €, dazu kämen ggf. noch rund 3 € Kirchensteuer. Wenn die ausgeschütteten Erträge bei der Thesaurierung zum Geschäftsjahres-Abschluss also zumindest 40% der ausschüttungsgleichen Erträge betragen, dann reicht die Ausschüttung damit die Depotbank die KESt auf beides entrichten kann und der Fonds wäre "steuereinfach".

 

 

Verteilung Steuerstatus 170428.png

Abb. 2: Verteilung der in DE handelbaren ETFs auf Standardindizes aus Tab. 6 bis 9 nach ihrem Steuerstatus.

Der Steuerstatus kann unklar sein, wenn ETFs erst vor kurzem aufgelegt wurden und sich der Steuerstatus nicht unmittelbar aus der Fondskonstruktion oder aus eindeutigen Ankündigungen der KAG ergibt. Zum Stichtag gab es aber keine solche ETFs.

 

 

Tab. 3: Steuerstatus der in DE handelbaren ETFs aus Tab. 6 bis 9 für KAGen und ETF-Konstruktionen.

Bei vielen KAGen ist eindeutig zuordbar, welche ETF-Konstruktionen bisher steuereinfach waren und welche nicht. Bei Amundi, Lyxor, HSBC und UBS war die Steuerhässlichkeit einzelner ETFs erst im Nachhinein festzustellen. iShares hat hingegen angekündigt, welche ausschüttenden ETFs auch zukünftig steuerhässlich bleiben werden. Allerdings war der iShares FTSE China 50 (IE00B02KXK85) 2016 steuerhässlich, obwohl er laut iShares steuereinfach werden sollte. Zu den mit "x" gekennzeichneten Konfigurationen werden aktuell keine ETFs angeboten. Die Einordnungen gelten streng nur für die ETFs aus Tab. 6 bis 9, für dort nicht aufgeführte ETFs geben sie Anhaltspunkte für steuerliche Wahrscheinlichkeiten.

Uebersicht Steuerstatus 170429.png

 

 

Zusammenfasssung zum Steuerstatus:

  • Nach der obigen Definition sind von den in DE angebotenen ETFs auf Standardindizes fast die Hälfte steuerhässlich, vgl. Abb. 2.
  • Die Übersichts-Tab. 3 zeigt, bei welchen Kapitalanlagegesellschaften und welchen ETF-Konstruktionen auf Standardindizes es in den letzten zehn Jahren keine steuerlichen Probleme gab. Bei den ETFs von Deka und iShares (DE) ist dies aufgrund ihrer Domizile in DE auch zukünftig mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Fall.

 

 

 

2.2 Trackingdifferenzen

Vorgehensweise:

  • Ermittlung der TD der ETFs in Tab. 6 bis 9 in kalenderjährlicher Auflösung aus den Key Investor Information Documents (KIIDs)
  • Mittelung der TDen über die (maximal) letzten sechs Jahre (Begründung), das Durchschnittsalter der untersuchten ETFs lag 2015 bei 6,46 Kalenderjahren
  • KIIDs und TERs von justETF

 

TD vs TER Swap Phys 170428.png

Abb. 3: TDen und TERs bei verschiedenen ETF-Replikationsmethoden: Über die minimal zwei und maximal letzten sechs Jahre gemittelte TDen in Abhängigkeit von der aktuellen TER für ETFs aus den folgenden Tab. 6 bis 9. Bei einer negativen TD war die Wertentwicklung des ETF besser als die des jeweiligen Performance-Index (Net Total Return).

Man erkennt, dass die Werte der einzelnen ETFs eine über fast den ganzen Darstellungsraum verteilte Punktwolke bilden. Auch variieren selbst ohne Berücksichtigung von Ausreißern die TERs nur in einem ungefähr halb so großen Intervall wie die TDen. In Bezug auf die Kostenbelastung von ETFs hat die TER somit nur eine sehr geringe Aussagekraft. Die graue Winkelhalbierende repräsentiert den Fall TD = TER, bei darunter liegenden Punkten ist die TD niedriger als die TER, dies sind meist ETFs mit Bezug zu europäischen und nordamerikanischen Indizes. Real ist die Differenz zwischen TD und TER wahrscheinlich noch größer, da die TERs in den letzten Jahren tendenziell gesunken sind und einige Punkte bei der Darstellung zeitlich gemittelter TERs "nach rechts verschoben würden". Da Swapper bei schwerer zugänglichen und damit tendenziell teureren Märkten häufiger vertreten sind kann aus dieser Graphik aber (noch) nicht geschlossen werden, physisch replizierende ETFs wären im Mittel günstiger als swappende.

 

 

Tab. 4: TDen und TERs für Indizes: Zeitlich über die maximal letzten sechs Jahre gemittelte TDen, mittlere aktuelle TERs und deren (aus nicht gerundeten Werten berechneten) Differenzen für in DE angebotene ETFs auf einige Standardindizes aus Tab. 6 bis 9.

ETFs auf US-amerikanische und europäische Indizes werden zu deutlich niedrigeren Kosten angeboten als solche für andere Weltregionen. Darüber hinaus ist die TD beim S&P 500 im Schnitt rund 0,25 %/a niedriger als die des MSCI USA.

TD und TER von Indizes 170523.png

 

 

Tab. 5: TDen und TERs für KAGen: Zeitlich über die maximal letzten sechs Jahre gemittelte TDen, mittlere aktuelle TERs und deren (aus nicht gerundeten Werten berechneten) Differenzen für in DE angebotene ETFs auf Standardindizes aus Tab. 6 bis 9. Die im Mittel wesentlich teureren EM- und China-ETFs wurden nicht berücksichtigt, da das Ranking ansonsten von der Anzahl der von der jeweiligen KAG in diesem Segment angebotenen ETFs dominiert würde.

Es gibt deutliche, aber keine extremen Unterschiede zwischen den verschiedenen KAGen, für steuereinfache ETFs betragen die Unterschiede der TDen maximal gut 0,3 %/a (iShares (DE) vs. Deka) bzw. knapp 0,2 %/a (Lyxor vs. Source). Diese sind neben den jeweils anfallenden Gebühren vermutlich zumindest zum Teil auf die unterschiedliche Behandlung erstattungsfähiger ausländischer Quellensteuern zurückzuführen. Zu berücksichtigen ist auch, dass die mittleren TDen und TERs tendenziell höher sind, wenn von der jeweiligen KAG insgesamt mehr ETFs angeboten werden, da zusätzliche Fonds für SC und/oder ausgefallenere Regionen meist teurer sind als Standard-ETFs (LC+MC) für USA und Europa.

TD und TER von KAGen 170523.png

 

 

TD von Jahr 171121.png

Abb. 4: Über alle hier betrachteten ETFs kalenderjährlich gemittelte TD sowie Anzahl der in DE angebotenen ETFs im zeitlichen Verlauf, beides ohne ETFs mit Bezug auf Kursindizes, ohne ETFs auf die erst seit kurzem existierenden und vergleichsweise teuren chinesische Indizes, und ohne ETFs die womöglich zwischenzeitlich existierten, aber zum Stichtag nicht mehr bei Xetra gelistet sind.
Zu erkennen ist ein deutlicher Trend zu sinkenden TDen. Im Ausnahmejahr 2008 haben die (damals 36) ETFs im Mittel besser performt als die jeweiligen Indizes!

 

 

Zusammenfasssung zu Trackingdifferenzen:

  • Es besteht nur eine schwache Korrelation zwischen Trackingdifferenz und TER, somit hat die TER bzgl. der Kostenbelastung von ETFs nur eine sehr geringe Aussagekraft.
  • Die Trackingdifferenzen sind bei den meisten ETFs aus Tab. 6 bis 9 niedriger als die TERs, vgl. Abb. 3.
  • ETFs auf europäische und US-amerikanische Indizes werden zu deutlich niedrigeren Kosten angeboten als solche für andere Weltregionen.
  • USA: ETFs auf den S&P 500 sind im Schnitt deutlich günstiger als solche die den MSCI USA nachbilden, vgl. Tab. 4.
  • Es gibt deutliche, aber keine extremen Unterschiede bei den mittleren Trackingdifferenzen von ETFs verschiedener Kapitalanlagegesellschaften, für steuereinfache ETFs betragen die Unterschiede maximal rund 0,3 %/a, vgl. Tab. 5.
  • In den letzten 12 Jahren gibt es im Mittel einen deutlichen Trend in Richtung sinkender Trackingdifferenzen.

 

 

 

2.3 Vergleich der ETFs

In den Tab. 6 bis 9 sind die ermittelten Daten bzgl. Steuerstatus und Trackingdifferenzen der über Xetra handelbaren ETFs für die jeweiligen Regionen (World & Emerging Markets, Nordamerika, Europa, Pacific & China) zusammen geführt.


Unsicherheiten:

  • Die folgenden Tabellen zeigen eine aus den letzten zehn Jahren abgeleitete Momentaufnahme, die KAGen könnten ihre steuerrelevante Thesaurierungspolitik zukünftig natürlich jederzeit zum Guten wie, leider der häufigere Fall, zum Schlechten ändern.
  • Ausnahme: iShares hat bis Herbst 2015 steuerhässlich zuerst ausgeschüttet und erst später thesauriert. iShares hat aber angekündigt, dies zukünftig für die allermeisten ausschüttenden ETFs ändern zu wollen und sich bei fast allen seitdem erfolgten Jahresabschlüssen auch daran gehalten (Ausnahme bisher: iShares FTSE China 50, IE00B02KXK85).
  • Die TD gibt den Unterschied zwischen der prozentualen Wertentwicklung eines Performance-Index und eines diesen Index nachbildenden ETFs an. In den TDen sind im Laufe der Jahre manchmal TER-Senkungen erkennbar (z.B. Lyxor MSCI USA), insbesondere bei "optimierter" Aktienauswahl treten hin und wieder auch größere Schwankungen auf (z.B. iShares MSCI EM Small Cap). Die über die letzten sechs Jahre gemittelten TDen sollten daher nicht ohne kritische Betrachtung der einzelnen Jahreswerte als Auswahlkriterium gewählt werden, geben aber oft gute Hinweise auf die voraussichtlich zu erwartenden ETF-internen Kosten.
  • Leider geben die meisten KAGen die ETF-Performance in den KIIDs nur auf eine Nachkommastelle genau an. Um die daraus resultierenden Rundungsfehler zu vermindern müssten alle Werte einzeln den jeweiligen Jahresberichten entnommen werden, was hier aber nicht durchgeführt wurde. Über mehrere Jahre sollten sich diese Rundungsfehler auch weitgehend herausmitteln.
  • Einzelne KAGen (z.B. Comstage S&P 500, Topix und HSCEI oder Source FTSE China A50) wählen, warum auch immer, in den KIIDs als Vergleichsgröße zur Ermittlung der TDen nicht die Performance- (Net Total Return), sondern die Kursindizes (Price). Um mit den anderen Werten vergleichbar zu sein müssten diese TDen um die netto-Dividendenauschüttungen bereinigt werden, was hier nicht durchgeführt wurde. Stattdessen wurden die (erkennbar) auf Kursindizes beruhenden TDen in den Tabellen gelb gekennzeichnet.
  • Leider benutzen fast alle KAGen leicht unterschiedliche Stichtage für die Ermittlung von Index- und ETF-Performance, vgl. ggf. hier. Diese Unterschiede sollten bei einer Betrachtung über mehrere Kalenderjahre aber nicht mehr ins Gewicht fallen.
  • Teilweise fehlen Angaben im Bundesanzeiger oder sind mit vertretbarem Aufwand nicht auffindbar (2016 z.B. SPDR MSCI World SC, Lyxor Topix).
  • Insbesondere die von HSBC publizierten TDen waren in der Vergangenheit nicht immer nachvollziehbar und erwiesen sich beim Nachrechnen durch Chemstudent auch z.T. als offenbar nicht richtig (z.B. HSBC S&P 500). HSBC hat bei den KIIDs von 2015 gegenüber denjenigen von 2014 etliche Angaben zu TDen vergangener Jahre verbessert, allerdings sind die neuen Werte immer noch nicht durchgängig korrekt. 2015 stimmen die Werte aus den KIIDs allerdings mit den Angaben im Jahresbericht überein. Auch die KIIDs anderer KAGen (z.B. iShares (DE)) enthalten erstaunlicherweise hin und wieder falsche Angaben bzgl. der Fonds- oder Indexperformance. Wenn jemand in zuverlässigen Quellen auf andere als die unten angegebenen Werte z.B. für die jährlichen Trackingdifferenzen stößt wäre es im Interesse aller sehr hilfreich, diese Informationen in diesem Thread oder per PN zu teilen.
  • Bei mehr als 2.000 recherchierten Daten sind aber auch eigene Fehler nicht auszuschließen. Ich würde mich über entsprechende Hinweise freuen, aber natürlich auch über andere Rückmeldungen.

 

Darstellung:

  • Jedem ETF ist für jedes Jahr seines Bestehens ein farbiges Feld zugewiesen, das den Steuerstatus anzeigt (vgl. Tab. 1). Das Ende des Geschäftsjahres bestimmt die Zuordnung zum jeweiligen Kalenderjahr.
  • Die Felder enthalten darüber hinaus die TD am jeweiligen Jahresende. Bei einer negativen TD wies der ETF eine bessere Wertentwicklung auf als der zugrundeliegende Performance-Index (Net Total Return).
  • Die Spalte “TD“ enthält die durchschnittliche TD der maximal letzten sechs Jahre. Wenn diese zeitlich gemittelte TD gelb markiert ist, bezieht sich die Performanceangabe des ETF auf den Kursindex und ist dann nicht mit den Werten anderer ETFs vergleichbar.
  • Wenn in Tab. 6 bis 9 eine Zeile kursiv dargestellt ist liegen bisher nur Performance-Daten für ein Jahr vor, die TD ist dann mit größeren Unsicherheiten behaftet.
  • Die ETFs sind zuerst nach den jeweiligen Indizes und innerhalb derer nach der Spalte "TD" sortiert.
  • Wenn das Geschäftsjahr eines ETF bis einschließlich August endet, kann der Steuerstatus noch im laufenden Jahr bestimmt werden, die TD aber erst im Folgejahr. Umgekehrt gilt bei einem Geschäftsjahresende ab September, dass die TD am Anfang des Folgejahres bereits bestimmt werden kann, der Steuerstatus aber noch nicht. Erst Anfang Mai im folgenden Jahr liegen beide Angaben für alle ETFs vor. Fehlende Angaben bei den TDen sind also darauf zurück zu führen, dass die jeweiligen ETFs erst 2016 aufgelegt wurden. Wenn das erste (Rumpf-)Geschäftsjahr darüber hinaus nicht noch 2016 endete, können auch Angaben zum jährlichen Steuerstatus fehlen.
  • Rechts ist die ungefähre aktuelle Anzahl der im Index vertretenen Werte angegeben. Dies soll insbesondere die Einordnung der verschiedenen Mid- und Small-Cap-Indizes erleichtern. Beim MSCI World Small Cap bedeutet (1.635+)4.340 also, dass die nach Marktkapitalisierung 1.635 größten Werte nicht in diesem Index vertreten sind, sondern die 4.340 folgenden.
  • Ganz rechts ist das der Monat des Geschäftsjahresendes des jeweiligen ETFs angegeben. Viele, aber nicht alle Foristi vertreten Stand Ende April 2017 die Auffassung, dass steuerhässliche ETFs nicht erst zum 1.1.18, sondern bereits nach dem Ende ihres jeweiligen Geschäftsjahres 2017 steuereinfach würden und ab diesem Zeitpunkt bedenkenlos erworben werden könnten. Es gibt allerdings auch Hinweise, dass sehr viele ETFs Ende 2017 "Steuereinfachheitsprobleme" bekommen könnten, ganz sicher problemlos wären demnach nur noch ETFs mit Domizil in DE sowie steuereinfache Ausschütter mit Geschäftsjahresende zum 31.12.. Die Angelegenheit bleibt spannend ...
  • Stand 29.4.17 sind im Bundesanzeiger für alle ETFs von EasyETF und einige von Amundi trotz Fristablaufs noch keine Steuerinformationen für 2016 hinterlegt.

 

 

Tab. 6: Steuerstatus und TD in DE vertriebener ETFs auf globale Standardindizes (World und Emerging Markets).

Zusätzlich gibt es mit Auflagedatum 21.6.17 noch einen bis Ende 2017 steuerhässlichen db x-trackers MSCI EM (IE00BTJRMP35), physisch replizierend, thesaurierend mit relativ günstiger TER=0,2%/a.

Die TD des UBS MSCI EM beträgt für 2016 0,4 % (statt -0,4 %). Damit ergibt sich als mittlere TD für diesen ETF 0,67 %/a (statt 0,53 %/a), womit er im Ranking hier zwei Plätze nach hinten rutscht. Vielen Dank an tsubbi für den Hinweis!

Steuerstatus und TD World & EM 170429.png

 

 

Tab. 7: Steuerstatus und TD in DE vertriebener ETFs auf nordamerikanische Standardindizes.

Steuerstatus und TD Nordamerika 170430.png

 

 

Tab. 8: Steuerstatus und TD in DE vertriebener ETFs auf europäische Standardindizes.

Seit Mitte September 2017 ist zusätzlich auch der Lyxor Stoxx Europe 600 bei Xetra und in Frankfurt handelbar (LU0908500753, TD seit 2014: -0,03 %/a, physisch thesaurierend => bis Ende 2017 steuerhäßlich).

Der Lyxor MSCI EMU SC (FR0010168773) wurde, offenbar mit steuerschädlichen Wirkungen für die Anleger, von einer französichen auf eine luxemburgische Gesellschaft verschoben und hat jetzt die ISIN LU1598689153. Vielen Dank an FlyingDutchman für den Hinweis.

Steuerstatus und TD Europa 170523.png

 

 

Tab. 9: Steuerstatus und TD in DE vertriebener ETFs auf pazifische und chinesische Standardindizes.

Steuerstatus und TD Pacific & China 170429.png

 

Zusammenfasssung zum Vergleich der ETFs:

  • Für nahezu alle Standardindizes sind steuereinfache ETFs verfügbar, meistens auch jeweils ausschüttende und thesaurierende Varianten, siehe Tab. 6 bis 9.
  • Bei den meisten ETFs ist der Steuerstatus im zeitlichen Verlauf konstant.
  • Dennoch wurden in jedem der letzten Jahre, teilweise auch durch Umstellung der Indexreplikation, rund 10 der untersuchten rund 180 ETFs steuerhässlich.
  • Im Gegensatz dazu wurden durch die Umstellung der Abrechungsdaten insgesamt zwölf ETFs von iShares ab 2015 steuereinfach ausschüttend.
  • Eine jährliche Überprüfung des Steuerstatus der im eigenen Depot befindlichen ETFs ist sinnvoll, soweit die ETFs nicht von Deka oder iShares (DE) stammen.

 

 

 

3 ...Gesamtkosten von ETFs nach Steuern

Thesaurierende swappende ETF können von Steuerstundungen profitieren, physisch replizierende ETF von Anrechnungen ausländischer Quellensteuern.

Aktuell läuft ein Gesetzgebungsverfahren zur Reform der Besteuerung von Investmentfonds. Die nachfolgenden Überlegungen und Auswertungen sind nur noch bis Ende 2017 relevant. Ab 2018 sinken die ohnehin schon geringen Vorteilie durch Steuerstundungen nochmals deutlich, die Anrechenbarkeiten ausländischer Quellensteuern enfallen ganz.

 

Zusammenfassung zu den Gesamtkosten von ETFs nach Steuern (3.1 bis 3.3):

  • Die netto-Zusatzerträge durch Steuerstundungen können abgeschätzt und für verschiedene Regionen über mehrere Jahre gemittelt werden.
  • Die netto-Zusatzerträge durch Anrechnung ausländischer Quellensteuern können aus im Bundesanzeiger publizierten Steuerdaten für jeden ETF ermittelt und über mehrere Jahre gemittelt werden.
  • Tab. 12 bis 15 enthalten Rankings nach verschiedenen Kostenkriterien (TER, Trackingdifferenz, netto-Trackingdifferenz inkl. Steuereffekte) für die wichtigsten steuereinfachen ETFs.

 

 

3.1 Steuerstundungen

  • Bei thesaurierenden swappenden ETFs werden keine "ordentlichen Erträge" generiert, die im Jahr der Gutschreibung sofort versteuert werden müssen. Dadurch verbleibt die bei anderen Fondskonstruktionen zeitnah fällige KESt auf die Dividenden im Kapitalstock und kann durch diese Steuerstundung zur Erzielung weiterer Rendite beitragen. Eine Versteuerung erfolgt erst bei Verkauf der Anteile.
  • Die netto-Zusatzrenditen thesaurierender Swapper nach deutscher KESt ergeben sich dann durch Ertragsvergleiche mit ausschüttenden ETFs gleicher Performance und der Möglichkeit zur kostenlosen Wiederanlage der ausgeschütteten netto-Dividenden.
  • Voraussetzung für die sinnvolle Nutzung des Steuerstundungseffekts: KESt-Freibetrag ist bereits anderweitig ausgeschöpft.
  • Die Höhe des Steuerstundungseffekts hängt im Wesentlichen von der Haltedauer und der netto-Dividendenrendite (also nach ausländischer Quellensteuer) ab, vgl. Abb. 5.
  • Die Berechnung der Kurven in Abb. 5 ist ziemlich kompliziert, sodass die genaue Vorgehensweise allein schon aus Platzgründen hier nicht erläutert werden kann. Es gab dazu intensiven Austausch mit kleinerfisch, nach wenigen Iterationen kamen wir auf die gleichen Ergebnisse. Die zeitabhängigen Kurven für die netto-Zusatzrenditen sind auch kompatibel mit früheren Berechnungen von Sparfux für einen festen Anlagezeitraum und sollten somit relativ gut abgesichert sein.
  • Auch wenn die Kurven in Abb. 5 theoretisch korrekt sind liegen ihnen weitreichende Annahmen zugrunde, wie über einen langen Zeitraum konstante Gesamtperformance, Dividendenausschüttungen und (deutsche) Steuergesetze. Zur Ermittlung einer konkreten Zusatzrendite sind zudem Annahmen über die ununterbrochene Dauer der Anlage in die thesaurierenden swappenden ETFs erforderlich.
  • Mit Abb. 5 und aus MSCI-Indexdaten ermittelten regionenspezifischen netto-Dividendenrenditen, vgl. Tab. 10, können dann durchschnittliche netto-Zusatzrenditen durch den Steuerstundungseffekt ermittelt werden.

 

Mehrrendite steuereinfach thesaurierend 150531.png 

Abb. 5: Steuerstundungseffekt: Jährliche netto-Zusatzrenditen (nach deutscher KESt) in %/a in Abhängigkeit von der Anlagedauer für thesaurierende swappende ETFs im Vergleich zu ausschüttenden ETFs mit gleicher Performance.
Angenommene Gesamtperformance aus Kursgewinnen und Dividenden 7 %/a, Steuersatz 26,375 % (also ohne Kirchensteuern), jeweils über die ganze Laufzeit konstant. Gebührenfreie Wiederanlage der Ausschüttungen des Vergleichs-ETFs mit gleicher Performance.
Dividendenrenditen nach ausländischer Quellensteuer (QSt), aber vor deutscher KESt: Blau: Konstant 3 %/a , rot 2 %/a.

 

 

Tab. 10: Über 10 Jahre gemittelte netto-Dividendenrenditen (nach ausländischer QSt, aber vor deutscher KESt) für verschiedene Regionen, ermittelt aus MSCI-Indizes von kleinerfisch, Werte vom 24.3.15. Mit Hilfe der Abb. 5 zugrundeliegenden Tabellenwerte wurden für die jeweiligen netto-Dividendenrenditen die netto-Zusatzrenditen (nach deutscher KESt) ermittelt, die sich bei einer Haltedauer von 10 Jahren durch die Steuerstundungen ergeben.

Dividendenrenditen 150531.png

 

 

 

 

3.2 Ausländische Quellensteuern

  • Bei physisch replizierenden ETFs können durch die KAG im Ausland gezahlte Quellensteuern zum Teil auf die in DE fällige KESt angerechnet werden.
  • Die netto-Zusatzrenditen nach deutscher KESt ergeben sich dann durch Ertragsvergleiche mit jeweils den selben ETFs ohne Berücksichtigung der Anrechnung ausländischer QSt.
  • Voraussetzung für die sinnvolle Nutzung des QSt-Effekts: KESt-Freibetrag ist bereits anderweitig ausgeschöpt und es bestehen bei der jeweiligen Depotbank keine Verlustvorträge o.ä..
  • Eine allgemeine analytische Berechnung wäre hier nochmals deutlich komplizierter und mit den zur Verfügung stehenden Informationen wahrscheinlich sogar gar nicht möglich, sodass ein Näherungsverfahren verwendet wurde:
    1) Ermittlung der in DE anrechenbaren QSt durch Addition der Felder f)aa) und f)ee) bei den jeweiligen Steuerbekanntmachungen im Bundesanzeiger. Diese anrechenbaren QSt sind Steuergutschriften und somit de facto zusätzliche steuerfrei vereinnahmbare Dividenden.
    2) Die anrechenbaren QSt wurden für jeweils ein Kalenderjahr summiert und ins Verhältnis gesetzt zum Kurs des ETFs zu Jahresanfang (Schlusskurs 31.12. des Vorjahres, Daten von Comdirect, Börse: Fondsgesellschaft in Fondswährung, Performancedaten).
    3) Zusätzlich wurden die so ermittelten Prozentsätze noch mit dem Solidaritätszuschlag (1,055) multipliziert, da dieser auf Kapitalerträge nicht erhoben wird, die mit der ausländischen QSt verrechneten werden.
  • Alle Zahlen blieben in der jeweiligen Fondwährung. Die Ausschüttungen wurden nicht bis zum Jahresende verzinst, auch zusätzliche, für den Anleger über mehrere Jahre positive Zinseszinseffekte blieben unberücksichtigt. Insofern enthält Tab. 11 keine wirklich exakten Werte der netto-Zusatzrenditen durch den QSt-Effekt, sondern tendenziell wohl eine konservative Abschätzung.
  • Die Ermittlung der erforderlichen Zahlen ist relativ aufwendig und auch fehleranfällig, da Plausibilitätsbetrachtungen bzgl. der Höhe der jeweils anrechenbaren Quellensteuern pro Anteil in Fondswährung nicht einfach sind.

 

 

Tab. 11: Quellensteuereffekt: Abschätzung der jährlichen netto-Zusatzrenditen (nach deutscher KESt) in %/a für die wichtigsten steuereinfachen ausschüttenden physisch replizierenden ETFs aus Tab. 6 bis 9. Wenn eine Zeile in Tab. 11 kursiv dargestellt ist liegen nur für ein Jahr Daten vor, die Höhe der durchschnittlich anrechenbaren QSt ist dann mit größeren Unsicherheiten behaftet.

Die Zahlen ergeben sich aus den in den jeweiligen Jahren im Bundesanzeiger ausgewiesenen Anrechnungsbeträgen der ausländischen QSt, bezogen auf den Kurs des ETFs zu Jahresanfang und multipliziert mit dem Solidaritätszuschlag (1,055), alle ausgewerteten Beträge in Fondswährung. Die netto-Zusatzrenditen durch die QSt-Anrechnung betragen über mehrere Jahre gemittelt bis zu rund 0,4 %/Jahr. Da in der Region Pacific ex Japan nahezu keine Quellensteuern erhoben werden sind hier auch nur sehr niedrige Beträge anrechenbar. Bemerkenswert sind die hohen QSt-Anrechnungen bei den iShares (DE)- und Deka-Europafonds, da auf britische sowie, bei in DE domizilierten ETFs, auch auf deutsche Dividendenausschüttungen erst gar keine QSt erhoben und dann später natürlich auch nicht angerechnet wird. Insgesamt geben Deka und iShares (DE) die höchsten QSt-Anrechenbarkeiten an die Anleger weiter, HSBC ein mittleres Niveau und UBS am wenigsten. Bis ca. Mitte 2012 hat UBS überhaupt keine anrechenbaren QSt weitergereicht.

Anrechenbarkeit von auslaendischen Quellensteuern 170430.png

 

 

 

 

3.3 Zusammenführung der Erkenntnisse

  • Die Unterschiede der TDen liefern zu erwartende (brutto) Rendite- und Kostenunterschiede zwischen verschiedenen ETFs auf den gleichen Index.
  • Die Rendite von thesaurierenden swappenden ETFs profitiert zusätzlich von einem Steuerstundungseffekt, der sich erst über viele Jahren voll ausprägt, somit stark von der voraussichtlichen Haltedauer abhängt, und nach 10 Jahren bis zu rund 0,15 %/a netto erreichen kann.
  • Die Rendite von physisch replizierenden ETFs kann von anrechenbaren ausländischen QSt profitieren, die unmittelbar wirken und je nach Fonds und Region bis zu rund 0,4 %/a netto betragen können.
  • Swappende ETFs die ausschütten (einige von Lyxor oder Source) oder ein deutsches Domizil haben (Deka MSCI Emerging Markets) können von keinem der beiden Effekte profitieren.
  • Voraussetzung fuer die sinnvolle Nutzung der Steuerstundungs- und QSt-Effekte ist, dass der KESt-Freibetrag bereits ausgeschöpft ist. Bei den QSt darf zusätzlich bei der jeweiligen Depotbank auch kein Verlustvortrag o.ä. bestehen.
  • Abhängig vom Domizil finden bereits auf Fondsebene Erstattungen ausländischer QSt statt, die die KAGen vereinnahmen und/oder zur Deckung der Verwaltungskosten verwenden und/oder im Rahmen von Wertpapierleihe übertragen und/oder an die Anleger durchreichen können. Vermutlich erklärt die unterschiedliche Nutzung dieser Optionen zumindest zum Teil die Unterschiede zwischen einzelnen KAGen in der Spalte "TD-TER" in Tab. 5. Die Verwendung von QSt-Erstattungen auf Fondsebene ist bereits in den TDen enthalten.
  • Hingegen sind die positiven Auswirkungen von Steuerstundungs- oder QSt-Effekt auf Anlegerebene nicht in den TDen abgebildet. Für eine Verknüpfung der die ETF-Kosten repräsentierenden (brutto-)TDen mit den für die Steuereffekte auf Anlegerebene ermittelten netto-Zusatzrenditen wurden die (positiven oder negativen) TDen aus Tab. 6 bis 9 durch Mulitplikation mit (1-0,25*1,055)=0,73625 in fiktive "netto-TDen" umgerechnet.
  • Dies ermöglicht (für in DE Steuerpflichtige) die Ermittlung der Nachsteuer-Renditeabweichungen von ETFs im Vergleich zu den jeweiligen Performance-Indizes (Net Total Return) in %/a:
    "netto-TD" minus der netto-Zusatzrenditen aus Tab. 10 (thesaurierende Swapper) bzw. Tab. 11 (physische Replizierer).
  • Die Ergebnisse sind in Tab. 12 bis 15 für die wichtigsten steuereinfachen ETFs aus Tab. 6 bis 9 dargestellt. Die Tabellen geben, wenn die o.g. Annahmen zutreffen, die Rendite- bzw. Kostenunterschiede der ETFs nach Steuern wieder. Einzige noch nicht berücksichtigte systematische Effekte bleiben die Bewertungen der Zusatzrisiken durch Swap-Kontrakte und Wertpapierleihe. Letztere wirkt sich meist leicht gebührensenkend aus und ist monetär bereits in den TDen enthalten.
  • Für ETFs aus Tab. 6 bis 9 lässt sich die Nutzung des QSt-Effekts in Kombination mit Steuereinfachheit zur Zeit nur mit ausschüttenden ETFs umsetzen. Da physisch replizierende ETFs tendenziell stärker und schneller vom QSt-Effekt profitieren als swappende vom Steuerstundungseffekt gilt bei gleicher TD für die Nachsteuerrendite steuereinfacher ETFs in aller Regel:
    ...physisch replizierende ETFs........ ("steuereinfach ausschüttend")
    > thesaurierende swappende ETFs ("steuerreinfach thesaurierend")
    > ausschüttende swappende ETFs ("steuereinfach ausschüttend" von Lyxor oder Source)
    Swappende ETFs sollten also möglichst bereits eine entsprechend niedrigere TD aufweisen.
  • Wie man in Tab. 12 bis 15 erkennt ist die (brutto) Tracking-Differenz bereits ein gutes Maß, um die Rendite- bzw. Kostenunterschiede verschiedener ETFs nach Steuern zu vergleichen. (Beachte: Diese Erkenntnisse lagen zum Zeitpunkt der im Thread folgenden Diskussion mit Chemstudent über die Einordnung von TDen noch nicht vor.)
  • Bei physischen Replizierern können sich bei Auswertung der brutto-TDen in Tab. 6 bis 9 geringfügige Abweichungen zwischen Rendite- und Kostenbetrachtungen ergeben, hervorgerufen durch eine möglicherweise unterschiedliche Verwendung von auf Fondsebene erstatteten ausländischen QSt. Bei den netto-Betrachtungen in Tab. 12 bis 15 verschwinden diese Abweichungen aber nahezu vollständig. Weitere Abweichungen zwischen Rendite- und Kostenunterschieden können durch Sampling auftreten. Je nach Erfolg der optimierten Titelauswahl können die jährlichen ETF-Renditen hier, trotz ansonsten konstanter Kosten, in beide Richtungen von den Index-Renditen abweichen. Diese Abweichungen sollten im langjährigen Mittel allerdings ebenfalls gering sein.
  • Regionale Unterschiede: Der Steuerstundungseffekt ist ausgeprägter bei hohen Dividendenzahlungen, also z.B. in Europa höher als in den USA. Der QSt-Effekt wirkt nur, wenn auch QSt gezahlt werden, also z.B. kaum bzw. nicht in Pacific ex Japan und Grossbritannien. In diesen Regionen können thesaurierende Swapper aus Kosten- und Renditesicht bei gleicher TD tendenziell im Vorteil sein.
  • Unterschiede nach KAG: iShares und Deka scheinen besonders viel anrechenbare QSt an Anleger durchzureichen, UBS am wenigsten.
  • Unterschiede nach ETF-Konstruktion: Unter den aktuellen Randbedingungen liefern physisch replizierende ETFs in den allermeisten Fällen die höchsten Nachsteuerrenditen.
  • Steuerliche Effekte sind immer Momentaufnahmen. Es ist wenig wahrscheinlich, dass steuerliche Randbedingungen global über mehrere Jahrzehnte konstant bleiben.
  • Die Abbildung der drei ermittelten Größen (TD, Steuerstundung und QSt) ist nicht exakt, sondern beinhaltet jeweils Annahmen über zukünftige Entwicklungen sowie systematische und statistische Unschärfen. Die Unsicherheiten liegen insgesamt wahrscheinlich in einem Bereich von netto-Renditeunterschieden von rund 0,1 %/a. Die Ergebnisse in Tab. 12 bis 15 sollten daher nicht überinterpretiert werden, liefern aber deutlich belastbarere Kriterien für die Wahl eines ETF nach Kostengesichtspunkten als ein Vergleich der TERs.

 

 

 

3.4 Vergleich der ETFs

  • Dargestellt sind TERs (rote Spalten) und ("normale" zeitlich gemittelte "brutto-") TDen aus Tab. 6 bis 9 (gelbe Spalten), die aus diesen TDen durch Multiplikation mit 0,73625 ermittelten fiktiven "netto-TDen", mit negativem Vorzeichen versehene netto-Zusatzrenditen durch Steuerstundungs- (Tab. 10) und QSt-Effekte (Tab. 11) sowie die Summen der drei letztgenannten Größen (grüne Spalten), alle Zahlen in %/a.
  • Ganz rechts Rankings, die sich nach den verschiedenen Kosten-Vergleichsgrößen (TER, TD, netto-TD inkl. Steuereffekte) ergeben würden. Die Betrachtung der TER führt oft nicht zum kostengünstigsten ETF, eine Sortierung nach TDen kommt dem Nachsteuerranking hingegen meist schon sehr nahe.
  • Wenn der KESt-Freibetrag noch nicht ausgeschöpft ist ergibt sich die höchste (steuereinfache) Nachsteuerrendite mit ausschüttenden Fonds und einem Ranking nach der brutto-TD (gelbe Spalten), ansonsten nach der netto-TD abzgl. der Steuereffekte (grüne Spalten). Ggf. ist es sinnvoll, zusätzlich zum Kostenkriterium noch die hier nicht betrachteten Kontrahentenrisiken durch Wertpapierleihe und/oder Swap-Kontrakte in eine konkrete ETF-Auswahl mit einzubeziehen.
  • Für swappende ETFs wurde eine Haltedauer von 10 Jahren angenommen, eine deutlich längere Haltedauer würde das Ranking um max. ca. 0,1 %/a netto zugunsten von Swappern verschieben, eine kürzere Haltedauer zugunsten physischer Replizierer, vgl. Abb. 5.
  • Insgesamt gab es von 2015 auf 2016 nur geringe Verschiebungen in den Rankings. Die neu hinzugekommenen erstmals steuereinfachen ETFs von iShares liegen kostenmäßig tendenziell im Mittelfeld.
  • Steuereinfache ETFs, bei denen sich die in den KIIDs angegebenen TDen auf die Kursindizes (Price) anstatt auf die Performanceindizes (Net Total Return) beziehen (z.B. Comstage S&P 500, vgl. Tab. 6 bis 9) sind nicht mit den Werten der anderen ETFs vergleichbar und entsprechend in Tab. 12 bis 15 nicht aufgeführt.
  • Wenn die Zeilen kursiv dargestellt sind (db-x MSCI World und MSCI Europe, Deka MSCI Europe ex EMU) beruhen die Werte auf dem Ergebnis nur eines Jahres und sind mit größeren Unsicherheiten behaftet.

 

 

Tab. 12: Ranking steuereinfacher ETFs auf globale Standardindizes (World und Emerging Markets).

Die brutto-TD des UBS MSCI EM beträgt für 2016 0,4 % (statt -0,4 %). Damit ergibt sich als mittlere TD für diesen ETF 0,67 %/a (statt 0,53 %/a), womit er im Ranking hier einen Platz nach hinten rutscht. Vielen Dank an tsubbi für den Hinweis!

Kostenranking World & EM 170430.png

 

 

Tab. 13: Ranking steuereinfacher ETFs auf nordamerikanische Standardindizes.

Kostenranking Nordamerika 170429.png

 

 

Tab. 14: Ranking steuereinfacher ETFs auf europäische Standardindizes.

Kostenranking Europa 170523.png

 

 

Tab. 15: Ranking steuereinfacher ETFs auf pazifische und chinesische Standardindizes. Für die mittlere Dividendenrendite chinesischer Aktien wurde der Wert für Emerging Markets aus Tab. 10 verwendet.

Kostenranking Pacific & China 170429.png

 

 

 

[edit] 23.12.14: Mid- und Small-Cap-ETFs sowie Subregionen-Indizes (Kanada, x ex y, kontinentale Emerging Markets) eingefügt.

[edit] 29.12.14: Entscheidungsbaum zur Ermittlung des Steuerstatus (Abb. 1) entwickelt (vielen Dank an Millionendieb für die Anregung!) und am 22.2.15 redaktionell überarbeitet.

[edit] 7.3.15: Tab. 4 mit mittleren TDen und TERs für verschiedene Indizes erstellt.

[edit] 15.3.15: Abb. 5 zur Quantifizierung des Steuerstundungseffekts bei thesaurierenden Swappern erstellt.

[edit] 1.5.15: Steuerstatus 2014: Die Swapper Lyxor S&P 500, RBS MSCI Frontier Markets, Amundi MSCI USA, Amundi MSCI Europe, Amundi MSCI EMU, alle Swapper von UBS und die auf physische Replikation umgestellten ehemaligen Swapper von db x-Trackers waren 2014 erstmals steuerhässlich.

[edit] 16.5.15: Methode zur vergleichenden Abschätzung der Nachsteuer-Gesamtkosten von ETFs entwickelt.

[edit] 31.5.15: Tab. 12 bis 15 zum Kostenranking für steuereinfache ETFs erstellt.

[edit] 6.6.15: China-ETFs eingefügt.

[edit] 11.7.15: Tab. 5 zu TDen für KAGen erstellt.

[edit] 1.5.16: Steuerstatus 2015: Die Swapper Amundi MSCI Europe ex EMU, Russel 2000 sowie MSCI Japan, Lyxor MSCI Emerging Markets sowie der physische Replizierer HSBC MSCI Emerging Markets waren 2015 erstmals steuerhässlich. Insgesamt zwölf ETFs von iShares wurden hingegen ab 2015 steuereinfach ausschüttend.

[edit] 29.10.16: Abb. 4 zum zeitlichen Verlauf der mittleren TD und der Anzahl der in DE angebotenen ETFs auf Standardindizes erstellt.

[edit] 29.4.17: Steuerstatus 2016: Die thesaurierenden Swapper Lyxor MSCI Latin America und HSCEI sowie Amundi MSCI EM Asia waren 2016 ebenso erstmals steuerhässlich wie die auschüttenden physischen Replizierer HSBC MSCI China und UBS MSCI USA. Desweiteren wurde der thesaurierende db-x MSCI Canada offenbar von Swap auf physische Replikation umgestellt, wodurch er 2016 steuerhässlich wurde. Entgegen der Ankündigung von iShares war 2016 auch der ausschüttende physische Replizierer iShares FTSE China 50 steuerhässlich.

[edit] 23.5.17: Tab. 4, 5, 8 und 14 aktualisiert, da die Tracking-Differenzen zweier db-x MSCI Europe (LU1242369327, LU0274209237) nicht korrekt waren. Vielen Dank an tyr für den Hinweis!

[edit] 21.11.17: Fehler in Abb. 4, mittlere TDen im zeitlichen Verlauf, korrigiert.

 

 

Vielen Dank an alle, die mich per Post oder PN auf Fehler, Ungenauigkeiten oder Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen haben. Die kritische Reflexion der Ergebnisse durch das Forum ist sehr wichtig und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Qualitätssicherung! Ein freundlicher Nutzer hat sogar eine filmische "Gebrauchsanweisung" für diesen Thread auf youtube eingestellt.

 

 

 

Hier folgt jetzt der Diskussionsteil des Threads.

Dieser Eingangspost wird unter Berücksichtigung der wesentlichen Diskussionsergebnisse regelmäßig aktualisiert.

 

 

 

Foristi, die "Steuerstatus und Tracking-Differenzen" angesehen haben, haben ebenso folgendes angesehen:

Foristi mit kleinen und mittleren Depots Einsteiger-Portfolio mit drei ETFs,

und solche mit mittleren und größeren Depots sowie einem gewissen mathematischen und informatischen Grundverständnis ETF-Schnäppchenjagd.

 

 

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Cef

Klasse Arbeit!

 

:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

 

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CHX

Sehr schön - vielen Dank für deine Arbeit :thumbsup:

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Hallo allerseits!

 

Auch meinerseits ein Danke an Holzmeier, insbesondere für den TD-Part, der so im Forum mWn. in diesem Umfang noch nicht vorhanden war.

 

Grüße,

wpf-leser

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CHX

Könnte man den Threadtitel ggf. noch abändern? Evtl. so:

 

"Steuerstatus und Trackingdifferenzen von Aktien-ETF auf Standardindizes"

 

So wäre der Inhalt imo besser beschrieben.

 

P.S.: Planst du so etwas auch noch für Anleihenfonds?

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Holzmeier
· bearbeitet von Holzmeier

zuerst einmal vielen Dank fuer die (bisher durchweg positiven) Rueckmeldungen per post oder PN!

 

Könnte man den Threadtitel ggf. noch abändern? Evtl. so:

"Steuerstatus und Trackingdifferenzen von Aktien-ETF auf Standardindizes"

vielen Dank fuer die Anregung. Dieser Titel schiene mir im Nachhinein auch besser geeignet, ich werde es gleich aendern.

Der urspruenglich von mir gewaehlte Titel "steuereinfach - steuerhässlich" geht auf meine Anfangszeit im WPF zurueck, wo ich oft (und leider meist vergeblich) nach diesen Stichworten gesucht hatte. Und jetzt dachte, dass andere vielleicht auch genau danach suchen wuerden ...

 

P.S.: Planst du so etwas auch noch für Anleihenfonds?

ich habe bisher nicht darueber nachgedacht, aber eigentlich eher nicht. Bei Anleihen kenne ich mich nicht so gut aus und wuerde eher dazu tendieren, das Aktien-ETF-Universum in der Tabelle perspektivisch noch ein wenig auszuweiten (Small Caps, SelDivs, Value, Subregionen, etc.). Und dann wuerde ich mich mit den regelmaessig erforderlichen Aktualisierungen wohl auch hinreichend ausgelastet fuehlen.

Wenn sich aber jemand an die Aufgabe bzgl. der Anleihefonds machen moechte waere ich gerne zur Zusammenarbeit bereit. Man koennte z.B. ein aehnliches (oder gleiches) Format verwenden und/oder es in einem Thread zusammen fuegen (und dann den Titel noch mal anpassen ...).

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testie
· bearbeitet von testie

Schöne Übersicht :thumbsup:

Ich finde die TER interessanter als die TD. Danke für die Arbeit.

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Sapine

Ich kann mich nur anschließen - eine sehr gute Übersicht mit vielen Informationen. Gerade die TD wird oft viel zu wenig beachtet und die TER führt ja bisweilen in die Irre.

 

Ein wenig unklar finde ich noch die Beschreibung

steuereinfach ausschüttend := KESt-Abzüge werden durch eine deutsche KAG oder Depotbank jährlich automatisch vorgenommen. Besonders interessant, wenn der KESt-Freibetrag noch nicht ausgeschöpft ist.
Wenn ich es richtig sehe, hast Du hier auch die Fonds mit eingegliedert, deren Ausschüttungen hoch genug sind, die Steuern für die ausschüttungsgleichen Erträge der Teilthesaurierungen abzuführen (Bsp. wären ausschüttende UBS oder HSBC). Da würde ich mir noch eine entsprechende Ergänzung wünschen, auch um Rückfragen zu vermeiden: "Fonds xyz ist doch (teil)thesaurierend, wieso und überhaupt ist der jetzt steuereinfach oder nicht?"

 

Bei etlichen ETFs besteht das Problem, dass sich die Bedingungen irgendwann ändern. Da stellt beispielsweise der dbx bei etlichen Fonds auf Replizierung um oder ein anderer (comstage und amundi wenn ich recht erinnere) verändert seine Gebühren und schon hat das Auswirkungen auf die mühsam erarbeiteten Werte oder genauer auf die zukünftig zu erwartenden Werte. Ich weiß zwar nicht, wie man solche Informationen in Deine Tabellen integrieren kann, aber vielleicht reicht ja auch schon die eine oder andere Fußnote, wo man Änderungen mit einem Datum vermerkt.

 

Ich habe eben z.B. mal den UBS ETFs plc - MSCI USA SF UCITS ETF (USD) A-acc IE00B3SC9K16 nachgeschaut, weil der 2014 zu steuerhässlich mutiert. Das ist ein Fonds auf Swapbasis und dennoch produziert er seit 2014 ausschüttungsgleiche Erträge. Da würde mich beispielsweise mal interessieren, was sich geändert hat. Haben die ein anderes Trägerportfolio oder was ist da los?

 

Dein "beige" kommt bei mir übrigens rosa an, aber auch das eine super Information!!

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Holzmeier

Ich finde die TER interessanter als die TD.

die TER beinhaltet i.W. die Gebuehren der KAG. Nicht enthalten sind z.B. Kosten fuer Swap-Contrakte, Ertraege aus Wertpapierleihe etc..

Die TD enthaelt letztendlich alle internen Kosten und Einnahmen eines ETF und gibt direkt die Abweichung der brutto-Rendite im Vergleich zum Referenzindex an. Aus meiner Sicht also genau das, was den Anleger (am meisten) interessiert, oder?

Die Abweichungen zwischen TER und TD betragen fuer die in den obigen Tabellen angegebenen ETFs uebrigens zwischen ca. -1 bis +1 %/a. Sie sind in aller Regel groesser als die TER selbst, was deren Aussagekraft meines Erachtens doch ziemlich beschraenkt.

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Holzmeier
· bearbeitet von Holzmeier

Ich kann mich nur anschließen - eine sehr gute Übersicht mit vielen Informationen. Gerade die TD wird oft viel zu wenig beachtet und die TER führt ja bisweilen in die Irre.

vielen Dank!

 

steuereinfach ausschüttend := KESt-Abzüge werden durch eine deutsche KAG oder Depotbank jährlich automatisch vorgenommen. Besonders interessant, wenn der KESt-Freibetrag noch nicht ausgeschöpft ist.
Wenn ich es richtig sehe, hast Du hier auch die Fonds mit eingegliedert, deren Ausschüttungen hoch genug sind, die Steuern für die ausschüttungsgleichen Erträge der Teilthesaurierungen abzuführen (Bsp. wären ausschüttende UBS oder HSBC). Da würde ich mir noch eine entsprechende Ergänzung wünschen, auch um Rückfragen zu vermeiden: "Fonds xyz ist doch (teil)thesaurierend, wieso und überhaupt ist der jetzt steuereinfach oder nicht?"

Danke fuer den Hinweis, werde ich noch einfuegen.

 

Bei etlichen ETFs besteht das Problem, dass sich die Bedingungen irgendwann ändern. Da stellt beispielsweise der dbx bei etlichen Fonds auf Replizierung um oder ein anderer (comstage und amundi wenn ich recht erinnere) verändert seine Gebühren und schon hat das Auswirkungen auf die mühsam erarbeiteten Werte oder genauer auf die zukünftig zu erwartenden Werte. Ich weiß zwar nicht, wie man solche Informationen in Deine Tabellen integrieren kann, aber vielleicht reicht ja auch schon die eine oder andere Fußnote, wo man Änderungen mit einem Datum vermerkt.

die in der Tabelle angegebenen Werte und Einordnungen beziehen sich alle auf die Vergangenheit und sind somit, wenn sie einmal richtig sind, auch dauerhaft zutreffend. Was das ueber zukuenftige Entwicklungen aussagt, ist natuerlich eine andere Frage. Man erkennt aber, dass die meisten KAGen ja offenbar schon auf Kontinuitaet setzen. Insofern ist die beste Annahme wohl erstmal die einer Fortschreibung.

Aenderungen bei Steuerstatus und Kosten sind in den Tabellen ja teilweise zu erkennen. Mir war es ehrlich gesagt zu viel Muehe, jeweils noch nach den Gruenden zu recherchieren und diese vor allem belastbar zu verschriftlichen. Viele Infos dazu koennte man wohl im dir ja auch bekannten Thread "ETF-Nachrichten" finden. Wenn mir jemand passende "Fussnoten" schickt, fuege ich die aber gerne ein.

 

 

Ich habe eben z.B. mal den UBS ETFs plc - MSCI USA SF UCITS ETF (USD) A-acc IE00B3SC9K16 nachgeschaut, weil der 2014 zu steuerhässlich mutiert. Das ist ein Fonds auf Swapbasis und dennoch produziert er seit 2014 ausschüttungsgleiche Erträge. Da würde mich beispielsweise mal interessieren, was sich geändert hat. Haben die ein anderes Trägerportfolio oder was ist da los?

mich hat's auch gewundert. Aber Amundi kriegt ja offenbar auch haeufiger als (zumindest von mir) gedacht das Kunststueck hin, einen Swapper steuerhaesslich zu machen ...

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sparfux

Super Aufstellung ... auch wenn ich die TD-Definition etwas gewöhnungsbedürftig finde. Ich hätte negativ als performt schlechter und positiv als performt besser erwartet.

 

Ist das so die gängige Definition, wie Du das gemacht hast?

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Sapine

P.S.: Planst du so etwas auch noch für Anleihenfonds?

ich habe bisher nicht darueber nachgedacht, aber eigentlich eher nicht. Bei Anleihen kenne ich mich nicht so gut aus und wuerde eher dazu tendieren, das Aktien-ETF-Universum in der Tabelle perspektivisch noch ein wenig auszuweiten (Small Caps, SelDivs, Value, Subregionen, etc.). Und dann wuerde ich mich mit den regelmaessig erforderlichen Aktualisierungen wohl auch hinreichend ausgelastet fuehlen.

Wenn sich aber jemand an die Aufgabe bzgl. der Anleihefonds machen moechte waere ich gerne zur Zusammenarbeit bereit. Man koennte z.B. ein aehnliches (oder gleiches) Format verwenden und/oder es in einem Thread zusammen fuegen (und dann den Titel noch mal anpassen ...).

Neben den SC würde mich auch FM interessieren

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Holzmeier
· bearbeitet von Holzmeier

Super Aufstellung ...

als sehr zufriedener Nutzer des BIPtiser habe ich versucht, auch mal was allgemein verwendbares beizutragen ...

 

auch wenn ich die TD-Definition etwas gewöhnungsbedürftig finde. Ich hätte negativ als performt schlechter und positiv als performt besser erwartet.

Ist das so die gängige Definition, wie Du das gemacht hast?

das weiss ich ehrlich gesagt nicht, aber

TD := Performance Benchmark - Performance ETF

schien mir plausibler, da es dann mit dem Vorzeichen der TER korreliert. Ansonsten haette ein ETF, der interne Kosten nur in Hoehe der TER aufwiese z.B. eine TER von +0,2 %/a, aber eine TD von -0,2 %/a.

DAWM (vgl. dort unter "Stammdaten") macht es im uebrigen genauso.

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testie

Oh, ich dachte die TD ist exkl. der TER. Dann noch ein extra dank für die Aufklärung! :rolleyes:

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domkapitular

Eine Super-Arbeit - vielen Dank !

 

Aber :

In 2 Wochen findet das niemand mehr.

Kann man das nicht in der Kategorie "Fonds und Fondsdepot" oben ankleben ?

 

Dann kommen auch weniger Fragen zu diesem Thema, weil jeder ja erstmal die Stickies liest. :rolleyes:

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

TD := Performance Benchmark - Performance ETF

schien mir plausibler, da es dann mit dem Vorzeichen der TER korreliert. Ansonsten haette ein ETF, der interne Kosten nur in Hoehe der TER aufwiese z.B. eine TER von +0,2 %/a, aber eine TD von -0,2 %/a.

DAWM (vgl. dort unter "Stammdaten") macht es im uebrigen genauso.

 

TER beschreibt aber Kosten. Kosten sind nunmal normalerweise positiv und wirken sich negativ auf die Performance aus.

 

TD beschreibt aber eine Performancedifferenz zwischen Benchmark und ETF. Deshalb dachte ich bisher immer es gilt TD positiv: ETF performt besser als Benchmak, TD negativ: ETF performt schlechter als Benchmark.

 

Eine kurze Google Suche nach "tracking difference definition", zeigt es es wohl auch andere gibt, die das so wie ich sehen - z.B. hier ETF Securities:

 

Tracking difference is usually negative, meaning that the ETP underperforms its benchmark. However, sampling replication and revenue from securities lending can both cause physically backed ETFs to have a positive tracking difference, in which case the ETF has outperformed its benchmark.

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sparfux

Oder auch hier von Morningstar:

 

Tracking difference is usually negative, meaning that the ETF underperforms its benchmark. This is a logical outcome. Assuming otherwise perfect tracking, an ETF should underperform its benchmark by an amount equal to its total expense ratio on an annual basis. For reasons we will explore later, an ETF’s tracking difference can also be positive, in which case the ETF has outperformed its benchmark.

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Sapine

Eigener Sticky hat auch Nachteile, er könnte dann nicht mehr aktuell gepflegt werden. Alternativ wäre eine Verlinkung in einem der Stickies wünschenswert und das sowohl im Fondsbereich als auch beim Thema Steuern. Ebenfalls denkbar wäre ein eigener Faden für die Diskussionen, damit der Faden selbst immer komprimierte Informationen enthält.

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tyr

Danke für die Übersicht, insbesondere für die Steuersicht.

 

2 Verbesserungsvorschläge:

(1) Die Liste in Textform überführen, so dass man z. B. die ISINs bequem weiterverwenden kann ohne mühsam vom Screenshot abzutippen. Wenn sich an den Informationen etwas ändert kann dann auch jemand anderes die Pflege übernehmen. Der derzeitige Stand hat sonst in einigen Monaten oder gar Jahren nur noch wenig Wert.

(2) Die tracking difference von anderer (verlässlicher) Seite als Link einbinden, statt die Daten manuell zu pflegen. Die TD und die Sortierung kann in einigen Monaten oder gar Jahren ganz anders aussehen.

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Holzmeier

TER beschreibt aber Kosten. Kosten sind nunmal normalerweise positiv und wirken sich negativ auf die Performance aus.

 

TD beschreibt aber eine Performancedifferenz zwischen Benchmark und ETF. Deshalb dachte ich bisher immer es gilt TD positiv: ETF performt besser als Benchmak, TD negativ: ETF performt schlechter als Benchmark.

 

Eine kurze Google Suche nach "tracking difference definition", zeigt es es wohl auch andere gibt, die das so wie ich sehen - z.B. hier ETF Securities:

es gibt offenbar verschiedene Definitionen fuer das Vorzeichen der Tracking Differenz, vgl. z.B. DAWM:

 

"Die Erwartete Tracking-Differenz ist die auf Grundlage der Wertentwicklung in der Vergangenheit geschätzte Differenz zwischen der Rendite des abgebildeten Index und der Rendite des Fonds."

und etwas weiter unten

"Erwartete Tracking-Differenz = TER - Erträge aus Wertpapierleihe"

(aus der pdf laesst sich nix kopieren, deshalb abgeschrieben inkl. Rechtschreibfehler ...).

 

Die von dir praeferierte Definition wird aber offenbar haeufiger verwendet. Um nicht alle Zahlen noch mal anfassen zu muessen wuerde ich es in den Tabellen jetzt aber erstmal so lassen wollen. Da die zugrunde liegende Definition ja in der Ueberschrift von Tab. 2 angegeben ist sollten Verwechslungen auch ausgeschlosssen sein. Ich hoffe, das ist OK fuer dich (und all die anderen ...).

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Holzmeier
· bearbeitet von Holzmeier

vielen Dank fuer deine Anregungen

 

2 Verbesserungsvorschläge:

(1) Die Liste in Textform überführen, so dass man z. B. die ISINs bequem weiterverwenden kann ohne mühsam vom Screenshot abzutippen.

die ISINs in den Tabellen sollten eigentlich nur zur eindeutigen Identifizierbarkeit dienen. Nach eintippen von z.B. "MSCI USA Comstage" waeren die jeweiligen ISINs ja auch anderweitig vergleichsweise aufwandsarm zu ermitteln.

 

Wenn sich an den Informationen etwas ändert kann dann auch jemand anderes die Pflege übernehmen. Der derzeitige Stand hat sonst in einigen Monaten oder gar Jahren nur noch wenig Wert.

du hast natuerlich recht, dass solche Listen ohne Pflege zu veralten drohen. Deshalb habe ich vor, die Tabellen ca. halbjaehrlich zu aktualisieren.

 

(2) Die tracking difference von anderer (verlässlicher) Seite als Link einbinden, statt die Daten manuell zu pflegen. Die TD und die Sortierung kann in einigen Monaten oder gar Jahren ganz anders aussehen.

Ich wuesste nicht, ob bzw. wo diese Daten auch noch in 5 Jahren ganz sicher wartungsfrei mit der gleichen Programm-Schnittstelle downloadbar waeren. Die mittleren TDen aendern sich ja auch nur einmal jaehrlich, und gluecklicherweise sogar alle zum gleichen Zeitpunkt ...

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Randa-Michi

Super Beitrag! Vielen Dank für den enormen Aufwand! :thumbsup:

Zur Vervollständigung (und ggf. Datenabgleich) das aktuellste Dokument von Lyxor, das ich finden konnte, in welchem Lyxor TDs vergleicht:

http://www.lyxor.com...Y-July-2014.pdf

Leider hab ich auf der Seite selbst keine Rubrik gefunden, in welcher dies regelmäßig publiziert wird (News; Publications, usw.), die ich hier verlinken könnte. Aber man kanns über eine Suchmaschine finden...

Hab zwecks Historie auch noch eine ältere Version von 2013 angehängt.

Es sollte eigentlich eine aktuellere Datei geben. Wer weiß auf was sich "quarterly" bei Lyxor bezieht... (vielleicht rechnen die ja in 2 Jahres Zeiträumen) :lol:

130530-Quaterly-ETF-Efficiency-Indicator_lastversion.pdf

140716-EFFICIENCY-July-2014.pdf

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sparfux

Die von dir praeferierte Definition wird aber offenbar haeufiger verwendet. Um nicht alle Zahlen noch mal anfassen zu muessen wuerde ich es in den Tabellen jetzt aber erstmal so lassen wollen. Da die zugrunde liegende Definition ja in der Ueberschrift von Tab. 2 angegeben ist sollten Verwechslungen auch ausgeschlosssen sein. Ich hoffe, das ist OK fuer dich (und all die anderen ...).

Ein Prof. von mir hat mal gesagt: "Vorzeichen sind Glückssache". :P

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xyceat
· bearbeitet von xyceat

Begriffsdefinitionen:

  • steuereinfach thesaurierend := Thesaurierung ohne ausschüttungsgleiche Erträge, Wertzuwächse werden erst beim Verkauf automatisch durch eine deutsche Depotbank versteuert. Besonders interessant, wenn der KESt-Freibetrag bereits ausgeschöpft ist.

 

 

Was ist denn ein thesauriender Fond ohne ausschüttungsgleiche Beträge?

Dabei kann es sich dann nur um eine SWAP Konstruktion handeln, oder? Also eine Konstruktion bei der Ausschüttungen im Fondskurs eingepreist werden.

 

Wenn es sich um einen "normalen" thesaurierenden Fond handelt, muss ich doch jährlich meine ausschüttungsgleichen Erträge versteuern.

Wenn der Fond dann aus Deutschland kommt ist er steuereinfach, wenn nicht steuerhässlich.

 

Ich möchte nur vermeiden, dass Neulinge (auch ich) dadurch verwirrt werden. Vllt. sollte man noch dazu schreiben, dass es sich um eine spezielle SWAP Konstruktion handelt.

 

 

 

 

Grüße,

 

Stefan

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