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freakoid

Mit 52 Jahren (noch) in ETF investieren?

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freakoid

Hallo!

Ich bin 52 jahre alt, verheiratet und kinderlos. Auf meinem Tagesgeldkonto habe ich 60.000€ angespart.

Beruflich bin ich abgesichert und Schulden, Kredite sind nicht vorhanden. Am Monatsende bleibt noch Geld zum Sparen übrig.

Eine Lebensversicherung und einen Bausparvertrag gibt es ebenfalls (<10.000€).

Wir wohnen zur Miete, Wohneigentum ist nicht mehr vorgesehen. Größere Anschaffungen stehen zurzeit nicht an.

Meine Frau ist finanziell von mir unabhängig und macht da ihr eigenes Ding.

Mein Geldanlage soll mir als Rentner das Leben versüßen.

In folgende ETF würde ich investieren wollen (alle bei der ING-DIBA, ich habe alles gerne unter einem Dach):

UBS ETF - MSCI World A   (WKN: A0NCFR)

iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE)   (WKN: 263530)

UBS-ETF MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-dis  (WKN: UB42AA)

Alle drei ETF sind ausschüttend und mein Sparerfreibetrag ist noch nicht ausgeschöpft.

Was haltet ihr von einem Einstieg mit 10.000€ 33/33/33 (ich trage gern ein höheres Risiko) und einem weiteren Zukauf in größeren Tranchen (gebührenfrei) und Zeitabständen?

Lohnt sich der Einstieg in meinem Alter überhaupt noch? Ich möchte schon gerne buy&hold fahren, mindestens 15 Jahre.

Gibt es Alternativen jenseits von ETF? Einzelaktien traue ich mir nicht zu.

Ich bedanke mich jetzt schon für Eure Zeit, Meinungen und Tipps.

 

 

 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Die Produkte sind m.E. ok!

 

vor 22 Minuten schrieb freakoid:

 

...mit 10.000€ 33/33/33 (ich trage gern ein höheres Risiko)...

Das weicht etwas von dem hier üblichen Standard ab. Ist aber nicht schlimm. USA wäre in einer solchen Kombi unter- und Europa übergewichtet. Stickys gelesen? Insbesondere "ETF-Depot aufbauen"? 

 

Zitat

Lohnt sich der Einstieg in meinem Alter überhaupt noch? Ich möchte schon gerne buy&hold fahren, mindestens 15 Jahre.

Das kannst nur Du beurteilen. Wie schlimm wäre es, wenn es nach 15 Jahren noch unter Wasser steht? Kommst Du auch ohne das Geld klar?

 

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Akaman
vor 42 Minuten schrieb freakoid:

Ich möchte schon gerne buy&hold fahren, mindestens 15 Jahre.

Da bin ich jetzt in etwa angekommen. Es hat funktioniert. Kann wieder so laufen oder auch nicht. Ich würde es riskieren. Aber... who am I to ...

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Joseph Conrad

Ich werde auch bald 52 und spare in ein Welt ETF Portfolio. Niemand zwingt dich ja mit dem Renteneintritt diese ETF auf einen Schlag zu verkaufen. Wenn du deine sicheren Depotanteile zuerst verzehrst hast du länger Zeit einen Crash auszusitzen. Bei Einmalzahlung ist ein  Crash am Ende ist nicht so schlimm wie ein Crash am Anfang. 

Für die die noch keine Aktien ETF haben wäre ein 30-50% Crash natürlich die Gelegenheit zum Einstieg. Die Hausse ist ja schon 10 Jahre alt. Ich glaube die längste der Börsengeschichte.

 

 

Gruß

Joseph

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ghost_69

Man ist nie zu alt um zu investieren,

es muss nur immer die richtige Mischung sein.

 

Ghost_69 :-*

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Sapine

buy and hold ist ja schön und gut und würd ich auch mit 60 noch machen aber sollen wirklich die kompletten 60k in Aktien? Erfahrung mit Risiko? 

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freakoid
· bearbeitet von freakoid
vor 22 Minuten schrieb Sapine:

buy and hold ist ja schön und gut und würd ich auch mit 60 noch machen aber sollen wirklich die kompletten 60k in Aktien? Erfahrung mit Risiko? 

Nein, natürlich nicht! Ich wollte nur darlegen, welche Rücklagen ich momentan habe. Die 60k dümpeln ja zurzeit mit 0% auf dem Tagesgeldkonto.

Monatlich spare ich weiterhin ca. 1200€. Die Frage ist, was ich mit der vorhandenen Kohle und den weiteren Sparbeträgen mache.

Sollte ich z.B. auch etwas in Rentenfonds, Immobilien- oder Anleihemärkten investieren? Ich weiss, dass die ETF-Besparung mit Risiken verbunden ist. Und dass die Kurse derzeit auch recht hoch sind ist mir auch klar.

Dies sind auch meine ersten Überlegungen, nachdem mein Zinswachstum-Sparen bei der ING-DIBA mit noch schönen 3% abgelaufen ist. Bin Neuling auf dem Gebiet.

Und wenn mir jemand sagt, lass´ besser die Finger davon und warte auf bessere Zinsen ist das auch o.k.

 

 

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Sapine

Das klingt schon besser. Man kann das risikoarme Kapital aktuell auch ganz langweilig in Tagesgeld liegen lassen oder in relativ kurz laufenden  Sparbriefen bis es wieder bessere Zinsen gibt, müssen nicht unbedingt Anleihen oder sonstiges sein. Ohne Erfahrung mit Aktien ist schwer abzuschätzen, wie viel Risiko Du vertragen wirst und willst. Bei Deiner Sparrate kann ja noch ein erkleckliches Sümmchen zusammen kommen bis zur Rente. 

 

Zur Einführung empfehle ich hier mal anfangen mit lesen:

 

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StefanU
vor 2 Stunden schrieb Joseph Conrad:

Bei Einmalzahlung ist ein  Crash am Ende ist nicht so schlimm wie ein Crash am Anfang.

Bei einer Einmalanlage spielt über einen fixen Zeitraum die Reihenfolge der Renditen keine Rolle, siehe z.B. die Rechenbeispiele hier:

https://frugalisten.de/das-sequence-of-returns-risiko-entnahmestrategien-teil-2/

Anders ist es, wenn man Geld anspart oder entnimmt.

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Joseph Conrad
vor 11 Stunden schrieb StefanU:

Bei einer Einmalanlage spielt über einen fixen Zeitraum die Reihenfolge der Renditen keine Rolle, siehe z.B. die Rechenbeispiele hier:

https://frugalisten.de/das-sequence-of-returns-risiko-entnahmestrategien-teil-2/

Anders ist es, wenn man Geld anspart oder entnimmt.

Danke für den Beitrag:thumbsup:

Ein bisschen erschreckend. Sein ETF Portfolio soll ihm ja "als Rentner das Leben versüßen". Nach der Studie sind  bei Entnahme bei Rentenbeginn über 50% des Portfolioerfolgs allein von den Renditen der ersten fünf Jahre nach Renteneintritt abhängig. Ein Crash in dieser Zeit und der Tank ist mit einem reinen Aktien Depot schnell leer gefahren.

Da er keine Kinder hat ist ein strenges buy & hold sinnlos. Er sollte also in in der Nähe zu Rentenbeginn wohl von Aktien weg umschichten. Oder er ist gewillt auf Entnahmen während Crash Phasen zu verzichten.

 

Gruß

Joseph

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Sapine
vor 51 Minuten schrieb Joseph Conrad:

Da er keine Kinder hat ist ein strenges buy & hold sinnlos. Er sollte also in in der Nähe zu Rentenbeginn wohl von Aktien weg umschichten. Oder er ist gewillt auf Entnahmen während Crash Phasen zu verzichten.

Hier kann ich gar nicht oft genug widersprechen, diese Meinung sieht man immer wieder aber sie wird dadurch nicht richtiger. Die Frage ist nicht, ob am Ende Geld vererbt werden soll, sondern ob es halbwegs sicher reicht bis zum Lebensabend. Ein Mensch, der jetzt 52 ist, hat im Schnitt noch knapp 40 Jahre vor sich. Der Zeithorizont ist mehr als ausreichend für eine langfristige Anlagestrategie. Dass man die Entnahmequote nicht auf Kante nähen darf bei Rentenbeginn ist immer richtig. Von 4 % würde ich immer abraten.

 

Wenn der Börsencrash den Depotwert zu Beginn der Entnahmephase reduziert, kann man das sofort erkennen und dennoch reicht das Geld in aller Regel selbst dann, wenn man nicht mit 4 % Entnahmen anfängt aber eben nicht mehr so sicher (besser wäre es jetzt noch etwas zu unternehmen, um gegenzusteuern). Die größere Gefahr für den defensiven Anleger ist die Inflation. Hier wird das Geld jedes Jahr scheibchenweise weniger wert. Weniger dramatisch auf den ersten Blick aber auf Sicht von dann noch 25-30 Jahren Restanlagedauer ausgesprochen trostlos. Zudem gibt es ernsthafte Zweifel, ob wir in unserem Anlageleben nochmals so hohe Anleiherenditen sehen werden wie die Anleger vergangener Dekaden. Langfristige Studien zeigen immer wieder, dass eine Altersanlage ohne hohe Aktienquote (50 oder besser noch 75 %) weniger lange durchhält als eine mit hoher Aktienquote. So paradox es klingt, aber die Aktienquote erhöht die Sicherheit.

 

https://earlyretirementnow.com/2016/12/07/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-1-intro/

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Moneycruncher
vor 2 Stunden schrieb Sapine:

Hier kann ich gar nicht oft genug widersprechen, diese Meinung sieht man immer wieder aber sie wird dadurch nicht richtiger. Die Frage ist nicht, ob am Ende Geld vererbt werden soll, sondern ob es halbwegs sicher reicht bis zum Lebensabend. Ein Mensch, der jetzt 52 ist, hat im Schnitt noch knapp 40 Jahre vor sich. Der Zeithorizont ist mehr als ausreichend für eine langfristige Anlagestrategie. Dass man die Entnahmequote nicht auf Kante nähen darf bei Rentenbeginn ist immer richtig. Von 4 % würde ich immer abraten.

 

Wenn der Börsencrash den Depotwert zu Beginn der Entnahmephase reduziert, kann man das sofort erkennen und dennoch reicht das Geld in aller Regel selbst dann, wenn man nicht mit 4 % Entnahmen anfängt aber eben nicht mehr so sicher (besser wäre es jetzt noch etwas zu unternehmen, um gegenzusteuern). Die größere Gefahr für den defensiven Anleger ist die Inflation. Hier wird das Geld jedes Jahr scheibchenweise weniger wert. Weniger dramatisch auf den ersten Blick aber auf Sicht von dann noch 25-30 Jahren Restanlagedauer ausgesprochen trostlos. Zudem gibt es ernsthafte Zweifel, ob wir in unserem Anlageleben nochmals so hohe Anleiherenditen sehen werden wie die Anleger vergangener Dekaden. Langfristige Studien zeigen immer wieder, dass eine Altersanlage ohne hohe Aktienquote (50 oder besser noch 75 %) weniger lange durchhält als eine mit hoher Aktienquote. So paradox es klingt, aber die Aktienquote erhöht die Sicherheit.

 

https://earlyretirementnow.com/2016/12/07/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-1-intro/

Sehe ich auch so und finde den Thread-Titel lustig "Mit 52 Jahren (noch) in ETF investieren?". Ja, in was denn sonst? ;-)

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Joseph Conrad

Das da kein falscher Eindruck entsteht^_^ : Ich bin ja selbst 52 und spare tüchtig mit Aktien ETF. 

Also hohe Aktienquote bei Rentenbeginn / Entnahmephase beibehalten und wie viel Prozent maximal entnehmen ? In der Hausse mehr in der Baisse weniger ?

 

Gruß

Joseph

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Sapine
vor 43 Minuten schrieb Joseph Conrad:

Also hohe Aktienquote bei Rentenbeginn / Entnahmephase beibehalten und wie viel Prozent maximal entnehmen ? In der Hausse mehr in der Baisse weniger ?

Wenn Du mit 3 % in der Entnahmephase startest sind die Chancen schon mal deutlich höher als bei 4 %, dass das Geld reichen wird. Du brauchst allerdings auch etwas mehr Kapital. Solltest Du zu Beginn der Rentenzeit schlechte Börsenjahre erleben, gibt es unterschiedliche Maßnahmen, die Dir den Hals noch retten können. Man kann etwa noch ein wenig nebenbei arbeiten und seinen Kapitalbedarf so drosseln. Alternativ kann man die Ausgaben reduzieren. Ebenfalls hilfreich ist es, wenn man in schlechten Zeiten bevorzugt, den risikoarmen Teil für Ausschüttungen verwendet und die Aktien so weit als möglich laufen lässt. Alles was das Erholungspotential für das Depot erhält ist gut und alles was es schwächt erhöht das Risiko, dass Dir irgendwann das Geld ausgeht. 

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Limit
vor einer Stunde schrieb Sapine:

Alles was das Erholungspotential für das Depot erhält ist gut und alles was es schwächt erhöht das Risiko, dass Dir irgendwann das Geld ausgeht.

Das war auch die wichtigste Erkentnis aus meinem Experiementen mit verschiedenen Rebalancing Strategien. Mein Favorit unter den getesteten Strategien war eine, bei der ex ante eine Zielrendite für den Aktienteil festgelegt wird. Wird in einem Jahr mehr Gewinn gemacht, wird der Überschuss in eine "sichere" Anlagen verschoben. Ist die Rendite niedriger, so wird das Aktienkapital auf den Sollwert inkl. Zielrendite aufgestockt. Die Endrendite war zwar meist bestenfalls leicht höher als bei Rebalancing mit fester Gewichtung, aber das Endergebnis war deutlich weniger davon abhängig wie sich Hausen und Crashs verteilen.

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