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Immobilie - Ist es wirklich eine günstige Altersvorsorge?

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s1lv3r
vor 5 Minuten von cjdenver:

Naja die generalisierenden Behauptungen hier kamen ja wohl eher von @tyr

 

Hältst du denn die Behauptung von tyr wirklich grundsätzlich für strittig?

vor 7 Stunden von tyr:

Gleichzeitig legen viele Mieter das Geld, was sie im Vergleich zum Immobilienfinanzierer sparen nicht an, sondern verkonsumieren es. Das ist der Grund des Vermögensunterschieds vieler Immobilienbesitzer im Alter behaupte ich.

 

Das ist für mich grundsätzlich faktisch richtig und ziemlich allgemeingültig. Wenn es anders wäre, würde man ja behaupten, dass man bei einer Immobilienfinanzierung zur Selbstnutzung grundsätzlich davon ausgehen kann, dass keine "Sparkomponente" enthalten ist.

 

Das es absolute Sonderfälle geben kann, wo dies nicht der Fall ist, ist ja logisch (bedingt sich ja schon dadurch, dass irgendjemand vielleicht mal eine Immobilie absolut unterhalb des fairen Marktpreises verkauft). Vielleicht ist das bei dir so ein Sonderfall - gut für dich. Bringt m.M.n. aber irgendwie für alle anderen nichts / die allgemeine Diskussion nicht voran ... das wäre in etwa so, als wenn hier im Forum jeder nur erzählen würde, welche Einzelaktien er letztes Jahr gekauft hat, die sich mittlerweile verdoppelt haben - für den armen Forenleser bringt diese Feststellung absolut gar nichts.

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Schimmelprinz
vor 5 Minuten von cjdenver:

Das ist ja wohl gelinde gesagt eine etwas unübliche Lesung.

Steile These von dir. Ich würde behaupten, dass du keine Ahnung hast, wie dieser Beitrag von @tyr üblicherweise gelesen/verstanden wird. 

vor 7 Minuten von cjdenver:

Was fürn Blödsinn, das meine ich doch überhaupt nicht. Man sollte nur mit dem Raushauen von Thesen die man für allgemeingültig hält, etwas vorsichtig sein. Denn meist gibt es nicht nur Schwarz und Weiß.

War wohl n Fehler von ihm. Also nicht die These als solches, sondern seine Annahme, dass es eh klar ist, dass es immer Ausnahmen gibt. Dies immer/stets/grundsätzlich/überall x-mal klar zu machen erschwert die Kommunikation tüchtig.

 

vor 9 Minuten von cjdenver:

Genauso falsch wie zu sagen dass Immobilien ein get rich quick scheme sind ist es aus meiner Sicht zu sagen dass Mieten durch die Bank weg günstiger sind als die vollberechneten Immobilienkosten.

Da bin ich bei dir. Vermutlich @tyr auch. Deshalb hat er es auch nicht gesagt. Vermute ich.

 

Prost minn Jung :thumbsup:

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Hansolol
· bearbeitet von Hansolol
vor 4 Stunden von Pfennigfuchser:

Das nun auch wieder nicht. Der Vermieter hat ja auch noch Finanzierungskosten, Verwaltungskosten, nicht umlagefähige lfd. Kosten, evtl. mal Leerstand, Makler, usw. Die von Dir genannten Instandhaltungspauschalen halte ich zudem für recht sportlich (Das ist ja unter 1€/m² pro Monat, kann ich mir absolut nicht vorstellen, dass das reicht. Die Instandhaltungsumlage in unserer ETW ist definitiv höher und da kommt ja noch eine Rücklage für alles, was in der Wohnung ist, hinzu.), aber ich hatte bisher auch nur mit mind 90 Jahre alten Immos zu tun, da sind dann auch andere Werte anzusetzen.

 

Insgesamt wie immer sehr interessant hier im Forum. Werte zwischen 5% und 95% :o

Wie genau definierst Du denn netto? (um überhaupt zu wissen, wovon wir hier reden)

 

Brutto wäre Jahreskaltmiete durch Kaufpreis x 100. Netto wäre Kaltmiete abzüglich aller Kosten durch Kaufpreis. Ich habe das mal beispielhaft für eine Immobile berechnet die wir kaufen wollten. Wir hätten in dieser Variante drauf gezahlt. Miete war etwa 12,50 Euro/m². Neubau, daher Nebenkosten ohne Makler. So unattraktiv sehen fast alle Rechnungen aus. Positiver Cashflow sollte aber schon sein, wenn man es nicht bei einer Immobilie belassen möchte.

Unbenannt.JPG

Das ist natürlich nur eine Beispielrechnung einer einzigen Immobile, die ist nicht allgemeingültig. Guckt man sich die schlechteren Städte hier an, kann da auch mal 7% oder 8% Bruttorendite rauskommen. Wir haben auch mal eine Ferienwohnung durchgerechnet, die Anfangs attraktiv schien, bis dann der Verwalter seine Preise genannt hat... Da waren es dann auch nur wieder 3% am Ende.

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cjdenver
vor einer Stunde von s1lv3r:

Hältst du denn die Behauptung von tyr wirklich grundsätzlich für strittig?

 

Ja - wenngleich ich nach den ganzen Kommentaren hier ins Gruebeln komme ob ich das nicht doch falsch aufgefasst habe. 

 

Fuer mich war die Aussage folgende:

 

Ein Mieter zahlt fuer sein Heim €1000 im Monat. Wuerde er ein Eigenheim haben muesste er inkl. aller Kosten mehr zahlen (€1500). Die meisten Mieter legen aber die €500 Differenz nicht an sondern verkonsumieren sie. Waehrend die €1500 des Eigenheimers auch eine Teilabzahlung eines Vermoegenswertes beinhaltet und daher gegenueber dem Verkonsumieren einen Vorteil bringt. 

 

vor einer Stunde von s1lv3r:

Das ist für mich grundsätzlich faktisch richtig und ziemlich allgemeingültig. Wenn es anders wäre, würde man ja behaupten, dass man bei einer Immobilienfinanzierung zur Selbstnutzung grundsätzlich davon ausgehen kann, dass keine "Sparkomponente" enthalten ist.

 

Und diese Argumentation passt halt so gar nicht zu meiner Lesart. Denn davon auszugehen dass der Eigenheimer grundsaetzlich mehr Kosten hat als der Mieter ist fuer mich nicht realistisch. 

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Pfennigfuchser

Danke für die Erläuterung. Also sozusagen "netto vor Steuern".

 

Die Bruttozahl ist ja nichts andere als die berühmte x Jahresmieten darf es kosten in der Umkehrung. DIe fand ich immer relativ wenig aussagekräftig, sobald man unterschiedlich stark renovierte Objekte im Blick hatte. Bei unserer Bestandswohnung wären wir zu aktuellen Preisen bei 4,4% Bruttorendite (Mietpreisbremse). Netto sieht das dann mit hoher Instandhaltungsrücklage nicht mehr ganz so schön aus.

 

(Tatsächlich sehen unsere Zahlen natürlich anders aus, da wir nicht zum heutigen Marktpreis gekauft haben. Allerdings auch nicht zum heutigen Zins.) Relevant ist für mich am Ende, dass, wenn ich den Cashflow nach Steuern auf +/- Null gebracht habe, eine ordentliche Tilgung herumkommt.

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cjdenver
· bearbeitet von cjdenver
vor 9 Minuten von Pfennigfuchser:

Relevant ist für mich am Ende, dass, wenn ich den Cashflow nach Steuern auf +/- Null gebracht habe, eine ordentliche Tilgung herumkommt.

 

Genau so sehe ich das auch. Wenn die Einnahmen die Ausgaben decken und zusätzlich eine gute Tilgung ermöglichen, dann kommt das schon nahe an einen Selbstläufer ran.

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 1 Stunde von s1lv3r:

Das ist für mich grundsätzlich faktisch richtig und ziemlich allgemeingültig.

Das ist allein schon deswegen falsch, weil die meisten Eigentümer aktuell monatlich nicht mehr sondern weniger Ausgaben haben als wenn sie das gleiche Objekt mieten. Sprich: Die Mieter sparen nichts.

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Pfennigfuchser
vor 1 Stunde von Beamter48:

Das Problem ist halt, dass das heute leider auch bei Neu-Immo-Eigentümern gilt. Die können froh sein, den Kredit zu Lebzeiten abzutragen. Und selbst dann hat man nur dafür gearbeitet und kaum gelebt

Das Abzahlen ist auch ein ziemlich deutsches Konzept. Meine internationalen Kollegen sind je nach Herkunftsland durchaus daran gewöhnt, eine (selbstgenutzte) Immo einfach nicht abzuzahlen. Die haben den Anspruch gar nicht erst. Wenn die Restschuld vor dem nächsten Umzug kleiner geworden ist, haben sie schon viel geschafft, wenn sie genausogroß ist, ist es auch ok. Dieses Konzept treibt angesichts der aktuellen Zinsen natürlich ziemliche Blüten. Wobei die Idee nicht verkehrt ist, wenn mn dann statt dessen das Depot füllt. Eben Spekulation auf Kredit. Mit Kreditzinsen unter 1%. Ist doch super. (Im Handelsblatt oder der FT war neulich ein Artikel zu genau dem Thema: das Vermögende in teuren Ecken (London o.ä.) ihre Buden hoch beleihen um das Geld dann eben anderweitig arbeiten zu lassen.)

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Peter23
vor 1 Stunde von s1lv3r:

Das es absolute Sonderfälle geben kann, wo dies nicht der Fall ist, ist ja logisch (bedingt sich ja schon dadurch, dass irgendjemand vielleicht mal eine Immobilie absolut unterhalb des fairen Marktpreises verkauft).

Es muss doch absolut kein Sonderfall sein. Wenn man einen Kredit mit aktuell 0,5-1% Zinsen aufnimmt und nur 1-2% Tilgung zahlt, dann kann man locker noch 1-2% zusätzlich für Instandhaltung etc. ausgegeben und hat immer noch weniger ausgegeben als der Mieter.

vor 30 Minuten von cjdenver:

Und diese Argumentation passt halt so gar nicht zu meiner Lesart. Denn davon auszugehen dass der Eigenheimer grundsaetzlich mehr Kosten hat als der Mieter ist fuer mich nicht realistisch. 

Genau. Es mag das in der Münchner-Innenstadt zwar geben, aber ansonsten kann man das durch eine entsprechend niedrige Tilgung typischerweise vermeiden.

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Peter23

Dass der Punkt mit den angeblichen monatlichen Ersparnissen eines Mieters Unsinn war, heißt aber natürlich nicht, dass es nicht andere Gründe gibt, die gegen Immobilieninvestments sprechen, z.B.:

- hohes Klumpenrisiko (wegen Verteilung auf wenige Einzelobjekte, die zumeist auch noch geographisch sehr stark konzentriert sind)

- Einschränkung der Flexibilität bei Eigennutzung

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Moneycruncher
· bearbeitet von Moneycruncher
Duplizierte Antworten
vor 2 Stunden von s1lv3r:

Wenn ich noch ein anekdotisches Beispiel lesen muss, welches eine generalisierte Behauptung beweisen soll, würde ich sonst wahrscheinlich anfangen Briefbomben zu verschicken.

Damit kann ich dienen: Im Bekanntenkreis wird DG-Wohnung im eigenen Haus vermietet. Super Sache, die Fläche war immer ungenutzt. Nach zwei Jahren rutscht die Mieterin in H4 und holt zusätzlich ihren Sohn in die Wohnung. Seitdem ist es sehr laut im trauten Häuschen, ständig laute Musik, laute "Diskussionen", Zigarettenrauch sorgt für angenehmes Klima im ganzen Haus.

 

Ermahnung, Abmahnung, Klage, Räumungsklage - alles erfolglos. Noch Fragen, Kienzle? 

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fgk
· bearbeitet von fgk
vor 12 Minuten von Moneycruncher:

Damit kann ich dienen: Im Bekanntenkreis wird DG-Wohnung im eigenen Haus vermietet. Super Sache, die Fläche war immer ungenutzt. Nach zwei Jahren rutscht die Mieterin in H4 und holt zusätzlich ihren Sohn in die Wohnung. Seitdem ist es sehr laut im trauten Häuschen, ständig laute Musik, laute "Diskussionen", Zigarettenrauch sorgt für angenehmes Klima im ganzen Haus.

 

Ermahnung, Abmahnung, Klage, Räumungsklage - alles erfolglos. Noch Fragen, Kienzle? 

Wohnt der Vermieter mit einem Mieter im selben Haus ist eine Kündigung durch den Vermieter grundsätzlich möglich (Vermietete Einzelwohnung), §573a BGB: https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__573a.html

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Moneycruncher
vor 10 Minuten von fgk:

Wohnt der Vermieter mit einem Mieter im selben Haus ist eine Kündigung durch den Vermieter grundsätzlich möglich (Vermietete Einzelwohnung), §573a BGB: https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__573a.html

Das Problem scheint wie in vielen Fällen das Wörtchen "grundsätzlich" zu sein. D.h. es gibt Ausnahmen. In dem genannten Fall greifen wohl Sozialklauseln.

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brandungsfels

Gibt es wirklich noch halbwegs akzeptable (Keine Bruchbuden aufm Land im Osten) Objekte bei denen die Miete nicht signifikant geringer ist als ein Kauf (Zings+Tilgnug+Inst.Kosten)?

Die Realität im Münchner Speckgürtel ist eine Differenz von ca einem Faktor um 2.

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 3 Minuten von brandungsfels:

Gibt es wirklich noch halbwegs akzeptable (Keine Bruchbuden aufm Land im Osten) Objekte bei denen die Miete nicht signifikant geringer ist als ein Kauf (Zings+Tilgnug+Inst.Kosten)?

Die Realität im Münchner Speckgürtel ist eine Differenz von ca einem Faktor um 2.

Überall außer in München/Frankfurt/Hamburg/Köln/Stuttgart/… (also den sehr teuren Großstädten) müsste das sogar die Regel sein. Zins+Tilgung+Inst.Kosten kann bei niedrigerer Tilgung auf unter 3% gehalten werden. Sprich: Man muss grob-gerechnet nur ein Objekt finden, was weniger als das 33fache der Jahresmiete kostet.

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fgk
vor 22 Minuten von Moneycruncher:

Das Problem scheint wie in vielen Fällen das Wörtchen "grundsätzlich" zu sein. D.h. es gibt Ausnahmen. In dem genannten Fall greifen wohl Sozialklauseln.

Die Vorschrift ist wohl genau für solche Fälle (Einliegerwohnung, Dachgeschoss, Keller, etc) gemacht worden, damit diese dem Wohnungsmarkt zugeführt werden.

Ist übrigens eine Vorschrift, die man insbesondere als Mieter vor dem Einzug kennen sollte.

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Peter23
· bearbeitet von Peter23

Ich möchte nochmal einen anderen Aspekt einbringen, der mE der Grund ist, warum häufig Immobilieninvestoren schlussendlich mehr Vermögen aufbauen. Das liegt daran, dass es einerseits sehr günstig möglich ist Kredite aufzunehmen und es andererseits auch ganz typisch ist mindestens 60% zu finanzieren. Das ist insbesondere für tendenziell junge Investoren ein großer Vorteil, weil nach der Theorie des Lifecycle-Investings man am Anfang möglichst viel Leverage einsetzt (zukünftige Sparraten vorwegnehmen). Das könnte man auch bei Aktien machen (zB mit Wertpapierkrediten und LevETF). Aktien zu beleihen oder LevETFs zu nutzen ist aber schlussendlich deutlich teurer und teilweise (bei Beleihung) auch risikoreicher (Margin-Calls) als Immobilienkredite und ist vor allem sehr unüblich. Schlussendlich wird es mit Immobilien häufig und bei Aktien selten umgesetzt. Dazu kommt der bereits erwähnte Aspekt, dass man über die Tilgung gewissermaßen zum Sparen gezwungen wird.

 

Zum Schluss darf auch in meinem Post natürlich die anekdotischen Evidenz nicht fehlen. ;)

Ich habe sehr früh mit Mitte 20 zwei Wohnungen mit jeweils über 60% Kredit gekauft. Die Rendite war super aber sicherlich nicht besser als bei Aktien. Der Leverage hat es dann durch die Decke geschossen.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

@Peter23 Das Tilgungsargument ist tatsächlich nicht von der Hand zu weisen. Es zeigt m.M.n. aber im Endeffekt nur, dass der ganze Vergleich monatlicher Cashflows von vorne herein willkürlich und eine Milchmädchenrechnung ist.

 

Bei den meisten Vergleichsrechnungen wird halt mit Volltilgung zum Ende des Vergleichszeitraums nach 20-30 Jahren gerechnet. Bei 1% Tilgung, ist man ja erst nach ~70 Jahren durch ...

 

vor 15 Minuten von Peter23:

Zum Schluss darf auch in meinem Post natürlich die anekdotischen Evidenz nicht fehlen. ;)

Ich habe sehr früh mit Mitte 20 zwei Wohnungen mit jeweils über 60% Kredit gekauft. Die Rendite war super aber sicherlich nicht besser als bei Aktien. Der Leverage hat es dann durch die Decke geschossen.

:lol: Schön für dich. :thumbsup: Denkst du das Chance-Risiko-Verhältnis am Immobilienmarkt ist heute noch das gleiche?

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 23 Minuten von s1lv3r:

:lol: Schön für dich. :thumbsup: Denkst du das Chance-Risiko-Verhältnis am Immobilienmarkt ist heute noch das gleiche?

Nein, aber am Aktienmarkt ja auch nicht. Aber wo Du es gerade erwähnst, damals hat kaum jemand auf Immobilien gesetzt. Das war kurz nach der Finanzkrise. Immobilienmärkte waren gerade in anderen europäischen Ländern (z.B. Spanien) und der USA extrem eingebrochen. In Deutschland waren sie zwar nicht eingebrochen aber hatten für 20 Jahre stagniert. Was will ich damit sagen? Im Nachhinein ist es natürlich einfach zu sagen, dass damals die Lage besser wäre. Ich wusste es damals nicht besser und weiß es heute nicht. Die Quintessenz daraus ist mE: Setze Dein Portfolio möglichst aus vielen Assetklassen zusammen (Immobilien, Aktien, Anleihen, Rohstoffe), finde einen geeigneten Mix in dem möglichst keine Assetklasse mehr als 50% ausmacht und Leverage, wenn Du jung bist möglichst mit Faktor 2 (EK*2=Exposure; solange Humankapital größer als EK). Ich hatte viel zu viel Immobilien damals und habe schlicht und einfach Glück gehabt und wo wir gerade dabei sind: Ich habe damals auch keine Ahnung von Lifecycle-Investing gehabt. Ich hatte also auch keine sinnvolle wissenschaftliche Basis für den hohen Leverage - auch diese schlussendlich mE wissenschaftlich begründbare Entscheidung war mehr Glück als Verstand.

vor 23 Minuten von s1lv3r:

@Peter23 Das Tilgungsargument ist tatsächlich nicht von der Hand zu weisen. Es zeigt m.M.n. aber im Endeffekt nur, dass der ganze Vergleich monatlicher Cashflows von vorne herein willkürlich und eine Milchmädchenrechnung ist.

Dem stimme ich voll und ganz zu. Ich wollte damit auch nur genau das aufzeigen.

vor 23 Minuten von s1lv3r:

Bei den meisten Vergleichsrechnungen wird halt mit Volltilgung zum Ende des Vergleichszeitraums nach 20-30 Jahren gerechnet. Bei 1% Tilgung, ist man ja erst nach ~70 Jahren durch ...

Das macht dann auch wieder wenig Sinn, weil in dieser Vergleichsrechnung hat dann nach 20-30 Jahren der Eigentümer eine Immobilie und der Mieter nichts. Sprich: Aus einer solchen Vergleichsrechnung lässt sich nichts sinnvoll ableiten.

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MCThomas0215
vor 7 Stunden von Peter23:

Ich möchte nochmal einen anderen Aspekt einbringen, der mE der Grund ist, warum häufig Immobilieninvestoren schlussendlich mehr Vermögen aufbauen. Das liegt daran, dass es einerseits sehr günstig möglich ist Kredite aufzunehmen und es andererseits auch ganz typisch ist mindestens 60% zu finanzieren. Das ist insbesondere für tendenziell junge Investoren ein großer Vorteil, weil nach der Theorie des Lifecycle-Investings man am Anfang möglichst viel Leverage einsetzt (zukünftige Sparraten vorwegnehmen). Das könnte man auch bei Aktien machen (zB mit Wertpapierkrediten und LevETF). Aktien zu beleihen oder LevETFs zu nutzen ist aber schlussendlich deutlich teurer und teilweise (bei Beleihung) auch risikoreicher (Margin-Calls) als Immobilienkredite und ist vor allem sehr unüblich. Schlussendlich wird es mit Immobilien häufig und bei Aktien selten umgesetzt. Dazu kommt der bereits erwähnte Aspekt, dass man über die Tilgung gewissermaßen zum Sparen gezwungen wird.

 

Zum Schluss darf auch in meinem Post natürlich die anekdotischen Evidenz nicht fehlen. ;)

Ich habe sehr früh mit Mitte 20 zwei Wohnungen mit jeweils über 60% Kredit gekauft. Die Rendite war super aber sicherlich nicht besser als bei Aktien. Der Leverage hat es dann durch die Decke geschossen.

Der Unterschied bezüglich des leverage liegt in der Liquidität des Marktes. Deshalb auch ein Premium beim Lombard. Wobei IB ja nur 0.5% verlangt.

Auch 100% Beleihungen sind möglich (rekursives Investieren).

 

Ob ein Lombard risikoreicher ist, weiss ich nicht. Die Banken kündigen bei Ratenverzug relativ bald (-> Margin Call bei Immobilien), beim Lombard passiert es mal nichts.

Vor 20 Jahren war die Situation ungefähr so: 5 Mio Arbeitslose, 40% Scheidungsrate bei neueren Ehen, Realrendite bei Immobilien ~0%, es gab sogar noch Zinsen; da waren die objektiven Risiken viel höher.

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hund555
vor 14 Stunden von Pfennigfuchser:

Ähm? 120€ im Jahr? Und wenn das Dach neu muss, gibt es eine Sonderumlage in Höhe von? Oder stellt Ihr Eimer auf?

Wie gesagt für gemeinschaftliche Fläche, da es 40 Parteien sind, sind ca. 50k zusammen gekommen.

Und mit dem Geld kann man einiges anstellen, es wurde Zaun um das Gelände gemacht, dass keine Fremde durch Gelände durchgehen, Dachrinnen wurden bei allen Häusern repariert und mehr als die Hälfte ist noch da. Wenn Häuser und die Gegend älter wird, wird evtl. auf 15 oder 20 Euro pro Monat erhöht.

 

Wieviel für Instandhaltung für eigene Immobilie nötig ist, habe ich hier gepostet.

 

vor 14 Stunden von Beamter48:

Und was waren die Opportunitätskosten? Da keine Finanzierungen haben sie zu 100% per EK finanziert. Das bedeutet sie hätten das Kapital anderweitig investieren können. 

Welche Opportunitätskosten bei ~17,5% Rendite p.a.? Das Geld war davor zu 5-6% FG angelegt, also hatte auch kaum Opportunitätskosten.

 

Opportunitätskosten haben die jenigen welche 60/40 Anlage betreiben, 40% auf TG ohne Erträge....

 

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hund555
vor 14 Stunden von Pfennigfuchser:

PS: "keine Instandhaltungsrücklage für gemeinschaftliche Flächen" - so etwas würde ich ja nie kaufen, das bedeute ja Null Rücklage. Wenn irgendetwas ist, haben 1000 Leute etwas dagegegen, das ordentlich zu machen, weil die Sonderumlage riesig würde.

Diese Reihenhaus Gegend ist jetzt 23 Jahre alt und es gab nichts auf gemeinschaftliche Flächen zu erneuern, es gibt nur einen Dienst wo jeder für sauber halten der gemeinschaftliche Flächen dran ist (Grünzeug zurechtschneiden, Winterdienst, etc.). Ich weiß gar nicht, was da kommen sollte wo Sonderumlage riesig werden soll - Straße erneuern? Solche Betonpflastersteine halten eine Ewigkeit.

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Pfennigfuchser

Kommt halt drauf an, wie die WEG strukturiert ist. Wenn jeder eine einzelne Heizung hat, trifft er z.B. selbst Vorsorge, wenn die WEG ein oder mehrere Zentralheizungen hat, muss sie dafür Rücklagen haben. Nach 30 Jahre verabschieden sich auch gerne mal Kellerabdichtungen, Rauchschutzanalagen müssen erneuert werden, die ersten Fenster machen Mucken. Wenn die Fassade gestrichen werden soll, macht man sich Gedanken, ob man nciht noch einmla dämmt (oder sogar dämmen muss), usw. Das hängt alles sehr davon ab, wieviel Gemeinschaftseigentum ist und wieviel dem einzelnen untersteht. Bei einer Reihenhaussiedlung wird der Gemeinschaftsanteil viel geringer sein als bei Mehrfamilienhäusern mit gemeinsamen Heizungen, Treppenhäusern, Kellern, Außenanlagen.

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hund555

Genau so ist es, und bei mir reicht es 10 € pro Monat bei meinen Eltern und Onkel braucht man gar nichts.

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Okabe
vor 22 Stunden von Pfennigfuchser:

Für mich war die selbstgenutzte Immo immer ein reiner Luxusgegenstand. Schon allein deshalb, weil ich mir eine vergleichbare Immobilie zur Miete niemals leisten würde - viel zu teuer. Was natürlich ein Schwachsinnsargument ist, ich könnte die Bude ja auch vermieten, und kleiner wohnen. Was beim eigenen Haus halt nervig ist, ist dass man sich im alles kümmern muss. Das ist zur Miete viel bequemer. Jalousie kaputt? Vermieter anrufen. Leitung leckt? Vermieter anrufen. Laub in der Rinne? Schafft der Vermieter weg. Usw.

 

Ein Punkt, der mir allerdings immer angenehmer auffällt, je vermögender ich werde: die fiktive Miete aus der Immo ist steuerfrei. Würde ich unser Haus zu 2.000,- vermieten, müsste ich diese Miete, wenn auch nicht vollständig, versteuern und könnte mir dann eben nur eine preiswertere Wohnung vom Gegenwert mieten. Auf dem Grenzsteuersatz sitzend und eine teure Immobilie bewohnend, ist das inzwischen ein wirklich attraktiver Pluspunkt geworden. Ok, ein Alternativinvestment in Aktien wäre nur zu 25% und nicht zu 42% zu versteuern, der Effekt ist trotzdem nicht zu unterschätzen. Selbst wenn man jetzt die durchaus attraktive Wertsteigerung außen vor lässt, da sie eben nicht immer und überall gegeben ist.

Sehr gut zusammengefasst. So sehe ich das auch - man macht mit einer Immobilie in der Regel keinen Gewinn, statistisch gesehen (der Wert kann schließlich auch sinken) und man wird unflexibel. Aber man hat die genannten steuerliche Vorteile und auch Vorteile beim Erben und Vererben, man hat mehr Sicherheit/Beständigkeit und man hat einen gewissen finanziellen Vorteil dadurch, dass man nicht für statistischen Leerstand zahlt (wie man es als Mieter indirekt muss). Letzter Aspekt ist eben der Spiegel zur Unflexibilität.

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