Bestehende BU sinnvoll - Alternativen sinnvoller?

[Spiffzyx]

Hallo zusammen,

 

an für sich dachte ich bereits eine gute BU und Altersvorsorge zu besitzen, bin aber in den letzten Wochen sehr unsicher geworden und habe mich dementsprechend weiter mit dem Thema auseinandergesetzt, bin jetzt etwas verunsichert was meine Situation und anstehende Entscheidung anbetrifft, weshalb ich mir hier einige erfahrene Einschätzungen erhoffe. 

Zu mir: ich bin bin Student (Medizin), Abschluss in anderthalb Jahren, 24 Jahre alt, ledig, Einstiegsgehalt ca. 54.000-60.000€ brutto

 

Ich habe eine bestehende BU seit 2016 bei der Allianz - es ist eine Leistung von 1250€ versichert, Laufzeit bis 67, 3% Beitragsdynamik, keine Leistungsdynamik (das stört mich - hierzu gleich mehr), Infektions-, AU-Klausel etc. ist drin, aktuell zahle ich 45,59 € (Beitrag ohne Überschussverrechnung 54,28€)

- nachdem ich mich umgehört habe scheint die Allianz eher zu den teureren Anbietern zu gehören

- die fehlende Leistungsdynamik scheint mir ein großer Schwachpunkt zu sein - sie könnte allerdings jetzt noch hinzugefügt werden, was den Beitrag um ca. 10€/Monate teurer machen würde. Mir kommt eine Leistungsdynamik durchaus sinnvoll vor, auf die AU-Klausel hätte ich denke ich eher verzichten können

 

 

Alternativen: (zu den Umständen, ich bin natürlich etwas älter, der Gesundheitszustand ist aber identisch, abgesehen von der neuen Diagnose eines leichten Heuschnupfens)

1. Nürnberger (SBU2901DC)

Versicherungshöhe: 1000€, Endalter 67, 3% Beitragsdynamik bis 2048 (Alter 54), Leistungsdynamik 2%, Beitrag 36,29€ (53,37€ ohne Überschussverrechnung)

- die Bedingungen kommen mir sehr ähnlich vor, dabei ist der Vertrag deutlich günstiger

- es werden zwar 250€ weniger abgesichert, aber eine Erhöhung um 500-1000€ zum Berufseinstieg ist ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich

- kommt mir als sinnvolle Alternative vor - insbesondere da günstiger und Leistungsdynamik vorhanden

 

2. LV1871 ("Golden BU inklusive Pflegerentenbaustein")

Versicherungshöhe: 1000€, Endalter 67, 3% Beitragsdynamik, Leistungsdynamik 2%, Beitrag 44,16€ (81,78€ ohne Überschussverrechnung)

- Praktisch das gleiche Angebot wie bei der Stuttgarter nur etwas teurer - fällt also eher raus

 

Der Vollständigkeit halber auch noch das dritte Angebot - auch wenn es, beziehungsweise vergleichbare Angebote schon mehrfach diskutiert worden sind (wer Lust hat kann ja trotzdem seinen Senf dazugeben):

Alte Leipziger Fondsgebundene Basisrente (FR70) + BUZ (BZ21)

BU: 1000€ abgesichert, Endalter 67, 10% Beitragsdynamik (kann so oft wie man will ausgesetzt werden, ohne, dass die Dynamik verloren geht), Leistungsdynamik 2%, Beitrag erste zwei Jahre 17,90€ (ohne Überschuss 21,96) - anschließend 44,77€ (teuerste Version im Vgl. zu den anderen drei BUs)

Basis: garantierter Rentenfaktor 22,24€

- Ich bin dem Angebot eher abgeneigt, da es mir nicht wirklich günstiger erscheint 

- großer Sprung von 40€ (während des Studiums) auf ca. 110€ (nach zwei Jahren)

- Diese Weiterspargarantie (Airbag) scheint mir bei ausreichend hoher BU-Absicherung nicht notwendig

- Steuerersparnisse schön und gut - aber ist es sinnvoll mich schon jetzt auf ein so teures Produkt einzuschießen

- Mir wurde vorgerechnet, dass selbst mit höherer BU-Leistung (nach Steuern dann gleiche Leistung mit separater BU) mich die BUZ günstiger kommen würde (die reine BU-Absicherung, durch die Beiträge für die Rente würde ich natürlich insgesamt mehr zahlen - dafür habe ich allerdings bei den anderen noch keine Rente dabei) - kann das sein?

 

 

 

Mir ist bewusst, dass ähnliche Fälle schon beschrieben sind, aber auch nach langem Suchen und lesen habe ich das Gefühl nicht großartig schlauer geworden zu sein. Prinzipiell scheint mir die Nürnberger als günstigste Alternativen mit guten Leistungen aktuell am sinnvollsten, allerdings finde ich im Vgl. zu den anderen Alternativen deutlich weniger Ratings/Tests etc. Auch die Allianz BU erscheint mir (wenn ich die Leistungsdynamik hinzufüge) als sinnvoll, allerdings auch als eher teuer.

Ist meine aktuelle BU (Allianz) so schlecht, dass es sinnvoll wäre zu wechseln? Gibt es Dinge die ich übersehen habe, die für/gegen bestimmte Alternativen sprechen?

Ich hoffe auf ein paar nette Antworten/Meinungen/Anregungen/Tipps

 

Beste Grüße und vielen Dank im Voraus

[JS_01]

vor einer Stunde schrieb Spiffzyx:

 

- Diese Weiterspargarantie (Airbag) scheint mir bei ausreichend hoher BU-Absicherung nicht notwendig

 

 

Eine BU dient ja allgemein der Statusabsicherung. Findest du 1000€ tatsächlich ausreichend? Mir an deiner Stelle wäre das zu wenig, wenn ich als Mediziner 60.000€ verdiene und plötzlich mit 1000€ auskommen soll.

[Spiffzyx]

vor 1 Minute schrieb JS_01:

Eine BU dient ja allgemein der Statusabsicherung. Findest du 1000€ tatsächlich ausreichend? Mir an deiner Stelle wäre das zu wenig, wenn ich als Mediziner 60.000€ verdiene und plötzlich mit 1000€ auskommen soll.

Aktuell bin ich noch Student - tatsächlich kann ich in jeder der Optionen mit Berufseinstieg die Absicherungshöhe um mind. 1000€ anheben

[Peter Wolnitza]

vor 54 Minuten schrieb Spiffzyx:

Aktuell bin ich noch Student - tatsächlich kann ich in jeder der Optionen mit Berufseinstieg die Absicherungshöhe um mind. 1000€ anheben

Wo steht das?

Beispiel Nürnberger im genannten Tarif: (irgendwo um § 15/16 herum, wenn ich es recht im Kopf habe): max. 50% der ursprünglich versicherten Summe je Erhöhung. --> 500.- € max. 
OK, könnte man einmal ereignisunabhängig  und einmal nach bestimmtem Ereignis machen.... ersteres aber nur bis Alter 35 und in den ersten 3 Jahren der Laufzeit. 
Und aufpassen: Es darf zum Erhöhungszeitpunkt keine BU vorliegen oder beantragt sein, ebenso keine Pflegebedürftigkeit oder Erwerbsminderung.

LV1871 müsste ich nachschauen, ist mir zu heiss dafür...  - ist aber wohl ähnlich, zusätzlich noch mit ein, zwei kleineren Ferkelein gespickt...

 

Heisst: Ein  doofer Unfall, dann hat sich das mit der Nachversicherung unter Umständen schon erledigt.

 

Abgesehen davon: 500.- € jetzt mehr zu versichern, ist i.d.R. auf die gesamt Laufzeit gesehen, günstiger, als 500.- € in drei Jahren oben drauf zu packen - es gilt für die Erhöhung das erreichte Eintrittsalter.

 

Warum nur 3% Beitragsdynamik? Hier gilt immer: Maximal den Satz vereinbaren, den der Versicherer erlaubt (habe ich irgendwo hier im Forum vor kurzem schon mal ausführlicher erläutert)

Ob dagegen die 2 oder 3% garantierte Rentenerhöhung im Leistungsfall sinnvoll sind, steht auf einem anderen Blatt. Man sollte mal gegen rechnen, wieviel  Versicherungssumme man fürs gleich Geld 
von Anfang an versichern kann, wenn man im Gegenzug auf diese Garantie verzichtet. (Und diese Schere geht mit jeder angenommenen dynamischen Erhöhung weiter auf..)

Es gibt an der Stelle kein Falsch und Richtig, man sollte nur mal gerechnet haben, bevor man da entscheidet.
 

[Matthew Pryor]

vor 18 Stunden schrieb Spiffzyx:

Ich hoffe auf ein paar nette Antworten/Meinungen/Anregungen/Tipps

Ganz kurze Anmerkung: du scheinst sehr stark auf den Zahlbeitrag fokussiert zu sein. Gut zu sehen an dem Vergleich zwischen Nürnberger und Allianz. Nebenbei: an erster Stelle sollte doch das Kleingedruckte, die Versicherungsbedingungen stehen. Gut, Mondpreise sollte man nicht zahlen müssen, aber das dürfte bei deinem Beruf auch nicht wirklich der Fall sein. Anyway. Betrachte mal den Tarifbeitrag ohne eingerechnete Überschüsse, da ist die Spreizung bei der Nürnberger deutlich höher.

Eine Anmerkung noch zur garantierten Rentensteigerung: zu dieser Option habe ich in unserem Sticky etwas ausführlicher geschrieben. Die Zahlen mögen nicht mehr ganz taufrisch ein, die Ausführungen passen aber nach wie vor. Solltest du bei Gelegenheit aufmerksam lesen. So wie auch den ganzen Rest.