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delubac

Die Börse und die psychische "Last"

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delubac

Den aktuellen Kurssturz möchte ich mal zum Anlass für eine Umfrage nehmen.

 

Wie sieht es bei euch aus, wenn ihr investiert seid und solche Kurseinbrüche stattfinden? Ruhig Blut bewahren, hektisch verkaufen, wilde Tränen vergießen?

 

Ich selbst z.B. habe mir vorgenommen nicht im Aufwärtstrend zu shorten, da ich eventuelle Fehler nicht mehr einholen kann, longs kann ich aber vielleicht noch aussitzen. Jetzt habe ich relativ genau den oberen Punkt getroffen, mich aber gemäß meiner Maxime nur von den longs getrennt, keine short gekauft.

 

Das ist dann so der Punkt, wo man denkt, Prinzipien sind wichtig, weil sie letztlich vor Spekulationswahnsinn schützen und mit meinem Ausstieg steh ich auch ganz gut da. Trotzdem fühlt man sich am Ende immer als Verlierer, hier wär noch ein Pünktchen mehr gewesen, da hätte man noch einsteigen können usw.

Wie ist das bei euch?

 

Gruß, delubac

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Suertudo

Ich habe als Schüler das Glück, dass die Beträge, mit denen ich handel (n kann) noch relativ gering sind. Es ist also mehr aus Spaß an der Freud. Natürlci habe ich mich wahnsinnig geärgert, als der Fall losging und ich noch mit einem großen Plus hätte verkaufen können, es aber nicht getan hab. Nun bin ich im Minus, ärgere mich immernoch ziemlich, aber es ist kein Beinbruch. Jetzt bin ich um etliche Erfahrungen reicher, habe einige klüge Sprüche gelernt und bin heilsfroh, dass mir das nicht mit einer großen Summe passiert ist :D . Ich bin immernoch investiert, habe also nichts verkauft, und gedenke diese Baisse jetzt auszusitzen. Ist vielleicht auch mal ganz gut, ein bisschen Geduld zu beweisen (und auch sehr lehrreich).

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Faceman
· bearbeitet von Faceman

Da haste wirklich Glück...Ich bin Student (bzw. will es werden) und hab gar keine Kohle zum Handeln, insofern kann mir sowas (noch) nicht passieren. Seit ich hier im Board bin, habe ich jedoch gemerkt, dass ich bis auf einmal ein relativ gutes Gespür dafür hatte, wann nach oben die Luft dünn wird. Wenn mir das irgendwann auch mal mit richtigem Geld passiert, dann kann ich ganz zufrieden sein....

 

Mal davon abgesehen, wäre ich spätestens bei 6000 Punkte im DAX ausgestoppt worden, was ja auch nicht verkehrt war....

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cubanpete

Die psychische Last ist ungeheuer gross, fast nicht zu bewältigen. Deshalb ist die Börse definitiv nicht für jedermann geeignet.

 

Es hilft, wenn man jedes einzelne Geschäft nur als ein Glied einer Kette anschaut. Wenn man seine Prinzipien hat und sich auch daran hält, so wird man mit der Zeit in der Gesamtheit der Geschäfte Geld verdienen. Dafür muss man aber ganz schön bluten, es ist komplett unmöglich bei jedem Trade das Optimum herauszuholen. Ich würde sogar sagen, es ist komplett unmöglich, bei jedem Trade zu verdienen :)

 

Ad hoc Entscheidungen führen entweder zu Verlusten und verschlimmern die Situation. Oder fast noch Schlimmer, sie führen zunächst zu Gewinnen, zu denen man aber die Methode nicht kennt. Der Versuch diese zu wiederholen wird dann oft sehr teuer und verursacht auch grosses seelisches Leid. Wenn ich mich an eine Methode halte und Verluste mache, so kann das Zufall sein oder die Methode ist schlecht. Eine schlechte Methode kann ich verbessern und der Zufall wird mit grösserer Anzahl der Geschäfte immer weniger wichtig.

 

Wenn ich aber gefühlsmässig handle so kann ich mich nicht verbessern oder verschlechtern. Es ist pure Lotterie, die früher oder später die Seele oder hoffentlich vorher das Konto auffrisst.

 

Es hilft, aufzuschreiben was man tun will/wird, also einen Plan erstellen. Es gibt Leute, die bedeutend mehr Geld an der Börse einsetzen, als sie z.B. für ein Fahrzeug oder ein Haus ausgeben. Würdet ihr ein Auto planlos kaufen oder ein Haus ohne detaillierte Pläne bauen?

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delubac

Ja, so seh ich das auch.

 

Ich verkaufe spekulative Dinge wenns geht am selben Tag, mindestens jedoch vorm Wochenende. Die Zeitspanne ist mir einfach zu riskant, ich kann hier nicht handeln, der Weltmarkt dreht sich aber weiter. Die Ratio gebietet das, besser 50 Euro Gewinn als unkalkulierbare Verluste. Aus genau den Gründen investiere ich auch nie mehr in Spekulationen als ich in einem Monat ohne Not flüssig habe.

 

Nur der Gierteil im Gehirn jammert natürlich nachher, hättest du doch mehr investiert, hättest du doch übers Wochenende gehalten usw. usf.

Auch meine Maxime "keine Shorts im Aufwärtstrend, bzw. umgekehrt" hat bisher mehr gerettet als verloren. Durch die Taktik vermiedene Verluste verschweigt der Gierteil meist :)

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Suertudo

Ja, die Gier :-" . Das ist wohl ein großes Problem von jedem, der an der Börse handelt. Ich kann euch da nur zustimmen, dass man möglichst strukturiert vorgehen sollte, um vernünftige Geschäfte und keine rein emotionalen zu tätigen. Auch kann man sich so einen kühlen Kopf bewahren und schwitzt nicht ganz so viel, als wenn man ungeplant und voller Sorge in die Zukunft blicken muss ;).

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GMC-Ruebezahl

Hallo ers ma,

 

also, wenn das morgen so weitergeht werde ich verkaufen. Dann bin ich nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. :( :-" Dann abwarten wie weit die Reise noch in den Keller geht und dann wieder einsteigen. (Bin zwar nur ein Laie, aber ich denke mal diese Handlung wäre richtig) :thumbsup:

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cubanpete

Hallo Ruebe

 

Erst mal gute Idee sich zu überlegen was man wann tut. Aber noch etwas genauer, es muss Dir ohne den geringsten Zweifel klar sein, was Du wann tun musst.

 

Du könntest z.B. Deine Positionen mit einem Stop absichern. Das Schlimmste das dann passieren könnte: der Stop wird ausgelöst und die Papiere steigen wieder. Aergerlich, aber Du musst Dich seelisch genau auf diesen Fall vorbereiten.

 

Jedes andere Szenarium wäre dann zu Deinem Vorteil. Das optimale Szenarium wäre natürlich, es steigt wieder ohne den Stop auszulösen. Weniger gut, aber seelisch beruhigend: der Stop wird ausgelöst und die Papiere fallen nachher weiter.

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Savini

Der Kursverfall der letzten Tage hat mich auch hart getroffen: Von ursprünglich über 7000,- Buchgewinnen ist nichts mehr da. Am Do habe ich auf den Kursverlust nichts gegeben, am Freitag na ja Ab Mo hatte ich dann Stop Losses im Markt, die leider, um den Papieren noch etwas Volatilität zuzugestehen, bei den meisten in etwa bei meinem Einstiegskurs lagen. Diese sind in den letzten Tagen fast alle ausgelöst wurden, zuletzt Hyundai, wo ich jedoch mit -15% sozusagen mit der Notbremse ausgestiegen bin. Bei Samsung hatte ich einen SL zu 202,- Der Kurs ist heute auf 195,- gefallen, doch meine Papiere wurden nicht verkauft. Entweder keine Kaufwilligen oder Volatilitätssperre der Börse. Na toll, mal sehen was der Kurs morgen macht. Als Rio Tinto dann noch abgesackt ist, war ich irgendwann mit 1200,- in den Miesen. Ist schon heftig, wenn es von sattem Plus in den Keller geht. Heute sah es ja nach Erholung aus, doch die US Daten haben dann am Nachmittag kräftig reingehauen. Die Sache hat mich nochmal über SL nachdenken lassen: Kalkuliert man beim Kauf einen Verlust von 7% ein und zieht den SL immer nach, dass er 7% unter dem aktuellen Kurs liegt, so muss ein Papier natürlich erstmal um 7% steigen, bis man auch bei SL Auslösung in der Gewinnzone ist. Ich denke nicht, dass das auf Dauer was bringt, man wird wohl oft nur sehr geringe Gewinne einfahren, wenn überhaupt. SLs machen wohl nur Sinn, um in Situationen wie der jetzigen wirklich den Verlust zu begrenzen oder bei sehr gut gelaufenen Aktien sich noch die Möglichkeit zu geben, an einem weiteren Kursanstieg teilzuhaben, indem man den SL recht eng setzt. Tja, die Gier hätte ich letzte Woche alles verkauft, wäre ich nun über 8200,- reicher. CubanPete sagte mal Die meisten Anleger steigen am Ende einer Hausse ein. Das ist mir wohl auch zum Verhängnis geworden An welchen Ereignissen, Indikatoren etc. macht ihr denn jetzt fest, wann die Korrektur/Crash vorbei ist und wieder eingestiegen werden kann?

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delubac
Weniger gut, aber seelisch beruhigend: der Stop wird ausgelöst und die Papiere fallen nachher weiter.

 

Das scheint mir der Knackpunkt zu sein. Letztlich gibt man den stop da an, wo ein Preis liegt mit dem man zufrieden ist. Tatsächlich richtet sich die Zufriedenheit aber nicht nach dem (immer gleichen) erzielten Preis, sondern nach dem drauf folgendem fiktiven Preis. Scheint althergebracht aus Höhlenzeiten, dass man, wenn man selber raus ist, auch keinem andern mehr was gönnt :)

 

Oft erwische ich mich bei dem Gedanken "hätteste mal vor einem Monat nicht verkauft, dann...", rational natürlich völlig unbegründet, vor einem Monat wusste ich ja von nix.

 

Das einzig objektiv Schlechte an einem stop-Szenario ist, dass man den Preis gerade berührt und die Papiere danach wieder steigen (stoploss) oder fallen (stopbuy).

 

Subjektiv gibt es aber nichts Schlimmeres, als bei 10.- zu kaufen, auf 8.- zu fallen, und dann auf 12.- zu steigen. Zufrieden wäre man hingegen, wenn man bei 10.- kauft und direkt auf 11.- steigt, auch wenn der Gewinn objektiv nur der Dalbe ist, so hat das Gehirn beim ersten Fall doch nur im Kopf "Mist, 2.- zu teuer gekauft.

 

Gruß, delubac

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Odium
· bearbeitet von Odium

Ich habe mich erst fünf Monate theoretisch täglich mit der Börse befasst und den Faktor eigene psychologische Belastung ausgeklammert um mich auf das Basiswissen zu konzentrieren. Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, wie absolute Börsenlaien, die ausschließlich auf Wertzuwächse spekulieren, die Balance zwischen Unwissenheit und Gier hinkriegen, ohne im puren Streß zu versinken. Ich kannte persönlich jemanden, der dann irgendwie das ganze Thema Börse, von den Nachrichten bis hin zu seinem eigenen Depot, vollständig verdrängt hat.

Durch Hebelspekulationen habe ich Buchgewinne von etwa 220% seit Anfang letzter Woche aufgebaut. Obwohl die eingesetzte Summe relativ klein war, habe ich ein Gespür dafür bekommen, wie sehr jeder Tick einen fesseln kann. Auch wenn ich es erst nicht glauben konnte, aber innerlich habe ich doch manchmal versucht den Kurs zu bewegen ;) (in den Büchern nur darüber geschmunzelt).

Als vorläufige Lösung habe ich erstmal den Leitsatz Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen in Schriftgröße 75 über dem Monitor aufgehängt :lol:

Beste Erfahrungen habe ich gemacht, indem ich das (wenige) Geld nicht als Geld, sondern als abstrakte Zahl ansehe. So entsteht keine Gier und die Nervösität bleibt bislang in Grenzen.

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mondo

Aus eigner Erfahrung --> die Last kann krank machen und is nichts für schwache nerven.

Mit der Zeit gewöhnt man sich aber dran, ein paar tausend uro zu versenken/versenkt zu haben ;)

 

Das einzigste was wirklich hilft, ist ein System nach dem man Handelt und auf das man vertrauen kann.

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Savini

Kann es ein wirklich funktionierendes System geben? Man kauft Papiere, von denen man glaubt, dass sie steigen müßten - weil die Fundamentals stimmen oder weil der Trend intakt ist oder weil das Papier nach Bekanntgabe guter Zahlen, die dem Markt mal wieder nicht gut genug waren, eingebrochen ist. Und dann wartet man, was passiert. Da es den meisten nicht wirklich möglich ist, den inneren Wert einer Aktie zu bestimmen (falls das überhaupt geht), kann das Papier trotz guter Fundamentals dennoch fallen - einfach weil der Kurs übertrieben war. Ein intakter Trend kann ein paar Tage nach Kauf brechen. Eine eingebrochene Aktie kann nochmal fallen und dann erst den Boden finden. Und wenn das alles nicht passiert und das Papier tatsächlich nach dem Kauf steigt? Dann kann es passieren, dass man in mehreren Wochen/Monaten einen langsamen stetigen Anstieg auf z.B. +7% erlebt und natürlich nicht verkauft, weil einem 7% nicht genügen. Man setzt vielleicht zur Gewissensberuhigung einen Stop in der Nähe des Einstiegskurses. Und dann passiert so ein Einbruch wie in den letzten Tagen und der Gewinn ist wieder futsch. Nun kann man knallhart "buy and hold" spielen und das Papier einfach halten. Doch hat man erst Buchverluste wird der psychische Druck immer stärker. Nach welchem System soll man also Papiere aussuchen, bis zu welchem Verlust halten und ab welchem Gewinn verkaufen? Je mehr ich über die Börse weiß und je mehr für mich irrationale Entwicklungen ich mitbekommen und am eigenen Leib erlebt habe, umso mehr kommt mir die Börse wie ein Glücksspiel vor, bei dem man allenfalls durch sehr gute Auswahl von Value-Papieren den Erwartungswert des Gewinnes auf lange Sicht in den positiven Bereich schieben kann. Und bei dieser langen Sicht muss man auch mal Phasen durchstehen, bei denen man im Minus ist. Und das schlägt bei mir ziemlich auf die Stimmung. Um die Lebensqualität zu erhalten dann doch lieber Festgeld? Das kann es auch nicht sein. Besonders schlimm wird es, wenn man extreme Erfolge anderer sieht - z.B. aktuell der eine Heini im 3Sat Börsenspiel. Sein Depotwert ist in wenigen Wochen stetig um 59% gestiegen. Und dabei sucht er irgendwelche HK Pennystocks aus, die man eher als Geldvernichter ansehen würde. Anscheinend ist sein Fachwissen aber so groß, dass er Zusammenhänge sieht, auf die ich gar nicht käme. Ich hätte statt Physik vielleicht besser was wirtschaftliches studieren sollen. Schließlich hat Newton an der Börse ja auch versagt...

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Pianomaxx

Hallo Anleger,

 

den meisten Aussagen hier kann ich zustimmen. Man benötigt eine feste Strategie, vor allem eine, die konkrete Handlungsanweisungen gibt.

Prognostizieren kann man die Zukunft nicht, und daher bringen die Gedanken über Hin und Her und "hätte,wäre" nichts.

 

Auch die vielen klugen Sprüche und Tipps zur Börse sind kaum konkret,

als Beispiel: "Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen."

Verluste kann man mit Stop-Loss begrenzen, Gewinne laufen daher einfach, solange die Kurse ohne große Schwankungen steigen. Aber die entscheidende Frage bleibt, wann steigt man wieder ein? Und überhaupt?

 

Man hätte natürlich letzte Woche Puts kaufen sollen, aber wenn man grundsätzlich spekuliert - wieviel Geld hätte man dann schon in der Hausse mit Puts verloren?

 

Ich richte mich daher seit einigen Jahren nach einer strategischen Asset-Allocation, grob gesagt 50% Aktien, 30% Anleihen, 15% Geldmarkt und 5% Gold. So eine Benchmark hatte ich im letzten Jahrtausendboom überhaupt nicht, habe damals nur nach Gefühl investiert, und natürlich zu 90% in Aktien.

 

Mit dieser Strategie versuche ich mich unabhängiger von anderen Meinungen zu machen, weil meine Benchmark feststeht und nicht geändert wird. Mache mir seitdem viel weniger Gedanken über Kaufen/Verkaufen, sondern richte mich nach den Abweichungen von meinem Sollwert.

 

Der Tip mit den abstrakten Zahlen ist sehr hilfreich, man sollte Börsengeschäfte nicht in Relation zu alltäglichen Geldmengen (Gehalt, Miete...) setzen.

 

Und bei allen Spekulationen, vergesst nicht, was Henry Ford mal sagte:

 

"If money is your hope for independence you will never have it. The only real security that a man will have in this world is a reserve of knowledge, experience, and ability."

 

mfg Pianomaxx

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KaktusKing
Wie sieht es bei euch aus, wenn ihr investiert seid und solche Kurseinbrüche stattfinden? Ruhig Blut bewahren, hektisch verkaufen, wilde Tränen vergießen?
Wenn ich voll investiert bin und die Kurse purzeln, aergere ich mich immer wahnsinnig. Allerdings weniger darueber, dass meine Aktien nach unten gehen, sondern viel mehr darueber, dass keine Kohle mehr da ist um noch mehr Aktien zu kaufen. Will heissen: Wenn ich eine Aktie kaufe, bin ich mir absolut sicher, dass die super ist. Und da bin ich mir auch dann noch sicher, wenn der Kurs nach unten geht, nur weil die anderen Marktteilnehmer noch nicht kapiert haben, wie super die Aktie ist. :P

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Odium
Es hilft, aufzuschreiben was man tun will/wird, also einen Plan erstellen. Es gibt Leute, die bedeutend mehr Geld an der Börse einsetzen, als sie z.B. für ein Fahrzeug oder ein Haus ausgeben. Würdet ihr ein Auto planlos kaufen oder ein Haus ohne detaillierte Pläne bauen?

 

Ja, so simpel das klingt, aber ich halte das eigentlich für das einzige Mittel, wenn man die Strapazen der Finanzmärkte als zu gravierend empfindet. Der eigentliche Kauf eines Wertpapieres ist heute so einfach wie nie, es genügen ja ein paar Klicks und die Sache ist geritzt. Aber ich denke, wer sich unsicher ist oder meint, dass er irgendwie ein flaues Gefühl im Bauch hat, der soll sich für ein paar Euro ein dickes Notizbuch kaufen und darin vor und nach jedem Ordner detailliert beschreiben, warum er jetzt handelt, wieso gerade jetzt, warum gerade dieses und jenes und welches Gefühl er dabei hat. Das wichtigste ist aber wohl, und das hilft dann wohl am meisten, wenn man sich vorab über die Worst-Case und Best-Case Szenarien Gedanken macht und das alles vorher im Kopfe durchgeht und richtig niederschreibt. Viele meinen, man müsse vor einem Kauf wissen, wann man aussteigt, wenn das Papier fällt. Aber es ist sicherlich noch niemand verhungert, weil er Gewinne mitgenommen hat, die er vorher eingeplant hatte. An dieser Stelle hilft eben der frühere, notierte Gedanke und die Gewissheit, dass man alles unter Kontrolle hat. Die Gedanken auf Papier niederzuschreiben hat gegenüber einer Word-Datei auch den Vorteil, dass man die nicht so einfach editieren oder löschen kann, wenn's schief läuft ;)

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Faceman

Für die meisten dieser Probleme gibt es keine 100%ige Lösung, aber mit technischer Analyse und ungeheuer viel Disziplin kann man schon gute Einstiegspunkte finden und auch sichere Gewinne einfahren. Wie gesagt, wichtig ist dabei die Disziplin. Es ist ungeheuer schwer, das eigene Ego auszuschalten und sich eine Fehlinvestition einzugestehen. Daher mein Rat: Nach einem Kauf sofort einen Stoploss setzen und diesen, wenn das Papier tatsächlich steigt, auch nachziehen (Gewinnsicherung). So werden von Anfang an Verluste begrenzt (durch das sofortige setzen des Stops) und Gewinne gesichert (durch das Nachziehen des Stopps).....vor allem ist dann aber wichtig, sich den Erfolg oder Misserfolg auch einzugestehen und daraus zu lernen...

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mr.horeb
Wie sieht es bei euch aus, wenn ihr investiert seid und solche Kurseinbrüche stattfinden? Ruhig Blut bewahren, hektisch verkaufen, wilde Tränen vergießen?

 

wilde tränen werden bei der abrechnung am ende des quartals vergossen :D

 

im ernst: wenn ich vollkommen investiert bin, bin ich das nunmal und kann nicht nachkaufen. auf kredit zu handeln ist mir zu riskant, dafür bin ich nicht weit genug.

 

ansonsten mache ich mir aber beim kauf gedanken um den ausstieg wann verkaufe ich wenn der wert fällt, bzw wenn er sich nicht bewegt?

 

sl wird dann eingegeben, und dann werde ich halt ausgestoppt - im idealfall erst, nachdem ich das sl ordentlich nachgezogen habe. ansonsten halt ohne nachziehen, auch wenn es unangenehm ist.

"nachkaufen" oder so tue ich nicht - wenn ich im minus ausgestoppt werde (oder der wert so tief fällt, dass sich nachkaufen "lohnt"), dann war meine analyse (bzw mein handeln) falsch. und dann gehe ich aus diesem wert und sehe nach, was falsch gewesen sein könnte. nicht leicht, darauf immer eine antwort zu finden :thumbsup:

 

gruß

horeb

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cubanpete

Viele gute Meinungen und Ansätze. Einige widersprechen sich, trotzdem sind sie korrekt. Aber nur, solange man nicht zwei gegensätzliche Strategien abwechslungsweise anwendet, der Marktsituation also hinterherrennt. Das funktioniert leider nicht :(

 

Viele hier waren "long only" investiert, Strategien also, die nur von steigenden Preisen profitieren. Ich würde für so etwas mindestens ein zweidimensionales Diversifizieren empfehlen, wie ich hier schon einmal geschrieben habe: verschiedene Strategien auf verschiedenen Zeiträumen und verschiedene Anlagekategorien. Bei kurzfristigeren Strategien kann man vermutlich heute oder in nächster Zeit vom der fast sicheren Reaktion profitieren und holt so einen Teil oder sogar den ganzen Verlust der längerfristigen Strategie wieder herein.

 

Wie aber entwickelt man eine Strategie? Was funktioniert und was nicht? Ich möchte den Meta Strategie Thread wiederbeleben, die Zeit ist glaube ich reif dafür.

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reza

Ich bin auch Schüler, hab aber einige Rücklagen(um den Daumen 6000 Euro, ja man sollte nicht unbedingt über Geld reden, aba ich finds so familiär hier, da darf mans ja mal erwähnen) mit denen ich nun seit meinem Abitur an der Börse spekuliere. Psychische Last, hm, ich war mit quasi all meinen Positionen ca. im Plus von 100-110 Euro - als Freitags dann die Zinserhöhung kam, dachte ich mir nur: ach, scheiß drauf, du bist long, du hast Nerven aus Stahl, dir kann nichts passieren. Haha! Jetzt wurde ich fast komplett ausgestoppt und bin quasi im Minus - wenigstens bin ich nicht auch nich in die Hoffnungsfalle reingefallen und bin noch rechtzeitig raus und bin so nicht noch mehr im Minus.

 

Nun, wie steh ich nun psychisch da? Quasi wien Kind vorm Weihnachtsbaum, erst die Geschenke eingesackt und danach hat der Onkel mir sie geklaut. Nunja, bin schon bezgl Börse n bisschen niedergeschlagen, aber man kann auch solche Gelegenheiten nutzen. Man muss anscheinend immer zwischen Optimist und Pessimist an der Börse unterscheiden, einerseits denkst du: Ach, sch*****, das ist echt alles fürn Ar****, da mach ich nicht mehr mit und andererseits...weißt du im Prinzip, dass du genauso schnell wieder im + sein kannst, wie du im Minus warst.

 

Also, auf ein gutes Gelingen. :thumbsup:

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Faceman

Na mit 6 Riesen würde ich noch nicht an die Börse gehen, da fiele mir besseres ein....obwohl...spannend wäre es schon, der Nervenkitzel ist grösser als wenn man mit 100 Riesen tradet...

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reza

Geschmackssache... ;)

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WOWMETA

@Faceman:

 

Wieso ist der Nervenkitzel anders?

Total/Teil -verlust tut beiden Anlegern gleich weh :'(

 

Tschüüüüsssss

 

WOWMETA

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Faceman

Ja hast schon recht, es kommt auf die prozentuale Positionsgrösse an, nicht auf die absolute... Ich hatte erst so gedacht, dass 6 Riesen Verlust schmerzhafter sind, wenn ich vorher nur 6 Riesen hatte, statt 100...

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mr.horeb

6000 , damit kann man schon spekulieren.

 

auch wenn natürlich keine sehr breite diversifikation möglich ist.

 

aber mit "rücklagen" würde ich es wahrscheinlich nicht tun - nur mit "spielgeld"

 

gruß

horeb

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