Zum Inhalt springen
Zuuia

Fragen zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung

Empfohlene Beiträge

Zuuia
· bearbeitet von Zuuia

Hallo zusammen,

 

ich möchte gerne eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen und habe bevor ich dieses Forum mit den Tipps (https://www.wertpapier-forum.de/topic/47001-berufsunfähigkeitsversicherung-tipps-und-tricks/) gefunden und gelesen habe vier "Angebote" eingeholt. Jetzt bin ich mir bei der weiteren Vorgehensweise unsicher. Meine Fragen kommen am Ende. Ersteinmal ein paar Informationen:

 

Basisangaben zur persönlichen Situation:

2.1 Alter: 23 Jahre, ledig, keine Kinder, Renteneintritt wird wohl 67 Jahre (oder später...), keine Risikohobbys

2.2 Berufliche Situation: Angestellter ÖD - Softwareentwicklung, Bruttojahreseinkommen: 41.000

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt: bisher keines (in Planung)

2.4 Risikobereitschaft: mittlere bis hohe Bereitschaft / Bei BU eher unrelevant denke ich

2.5 unrelevant für BU

2.6 Umfang der Absicherung: -

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen: wenig

 

Weiterhin: Ich plane in 2-3 Jahre einen Master zu machen, dann ändert sich sehr wahrscheinlich die Gehaltssituation während dem Studium.

 

Angebote:

  1. Provinzal: Absicherungshöhe: 1800€ // Beitragsdynamik: 2% // Absicherungsalter: 67 // Beiträge: 1-5 Jahr: 87€ (Tarif) / 65€ (Zahl); 5-9 Jahr: 178€ (Tarif) / 132€ (Zahl); ab 10 Jahr: 221€ (Tarif) / 161€ (Zahl)
  2. Basler BP 18 + AU: Absicherungshöhe: 1350€ // Beitragsdynamik: 3% // Absicherungsalter: 67 // Beiträge: 58€ (Tarif) / 44€ (Zahl)
  3. SwissLife Tarif 120: Absicherungshöhe: 1350€ // Beitragsdynamik: 3% // Absicherungsalter: 67 // Beiträge: 69€ (Tarif) / 43€ (Zahl)
  4. Nürnberger SBU2911DC: Absicherungshöhe: 1350€ // Beitragsdynamik: 3% // Absicherungsalter: 67 // Beiträge: 67€ (Tarif) / 44€ (Zahl)

 

Alle Angebote wurde ohne gesundheitliche Einschränkungen / Risiken gemacht, da meine gesundheitlichen Probleme lt. Makler / Berater nicht wirklich relevant wären und ich auch an manches bei den Fragen nicht direkt dran gedacht habe. Nachdem ich die Tipps gelesen habe, wäre ggf. eine Risikiovoranfrage aufgrund zweier Erkrankungen / Beschwerden besser gewesen. (Wusste gar nicht das es sowas gibt...)

 

Meine Meinung zu den Angeboten:

  1. Provinzal: (Etwas zu) Hohe Absicherungssumme, Sehr teuer, (Vertragsbedingugnen habe ich noch nicht komplett gelesen)
  2. Basler: Preis in Ordnung, Leistungen stimmen soweit ich das beurteilen kann
  3. SwissLife: Preis in Ordnung, Ruf eher schlecht
  4. Nürnberger: Preis in Ordnung, Leistungen meiner Meinung hinter der Basler, aber wohl besserer Ruf?!

 

Meine Fragen:

  • Was haltet ihr zu den Angeboten / Versicherern? Gibts es hier Erfahrungen oder Empfehlungen? Absicherungshöhe von 1350€ in Ordnung?
  • Sollte ich jetzt bspw. noch eine Risikovoranfrage bei bspw. der Basler machen? (Bezug auf meine Daten / Nürnberger war anonym)
  • Gibt es empfehlenswerte Makler für eine Risikovoranfrage oder kann ich diese selbst machen?
  • Sollte ich bei allen behandelten Ärtzen noch meine Akte anfordern oder reicht meine GKV Akte für eine Gesundheitshistorie? Die GKV Akte ist zum Glück sehr ausführlich mit Diagnosen, Verdachten, ICD Codes und Erklärungen der Codes.

 

Generell möchte ich das ganze jetzt nicht weiter überstürzen und wohlüberlegt die nächsten Schritte einleiten. Ich hatte auch überlegt bis nach dem Master zu warten, aber wer weiß was die Zukunft (u.a. an Kranheiten bringt) und je später desto teurer wird wohl der Abschluss.

 

Viele Grüße

Peter

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

1350 Euro BU Rentenhöhe ist das, was ich liebevoll H4-Vermeidungspolice nenne. Das kann man sich auch einfach sparen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
klingklang

Ist das nicht bezogen auf das Gehalt ein gutes Verhältnis?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mentalmarkt
· bearbeitet von Mentalmarkt

.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes
vor einer Stunde schrieb klingklang:

Ist das nicht bezogen auf das Gehalt ein gutes Verhältnis?

 

Nö.

 

Einfache Faustregel, Brutto BU Rente * 0,82 = Netto BU Rente falls kein EMR Bezug und somit GKV Beitrag AN+AG (wahrscheinlichste Variante). Da verbleiben von 1350 Absicherung noch 1107 ...

 

41.000 Brutto sind etwas über Durchschnittsentgelt GRV 2019 ( 3242 mtl.), Netto ca. 2100 beim Single. Das aus Humankapital erzeugte Einkommen ist mtl. allerdings 2100 Netto + die 18,6 % aus AN und AG Beitrag für die GRV. Die fallen üblicherweise im BU Fall ganz oder überwiegend weg (vorbehaltlich EMR, vorbehaltlich geringüfiger Beschäftigung).

 

Macht also 2100 + 635 ... rd. 2735 reales Einkommen.

 

Die Absicherungsquote bei 1350 Euro entspricht mal grad knappen 50 %, das ist lächerlich. Die Aufgabe einer BU ist die der Statusabsicherung. Wenn ich nur minimal irgendwie zumindest bis Ende Vertragslaufzeit nicht unter der Brücke landen will, reicht eine Arbeitskraftabsicherung oder Krankheitsabsicherung, die gibt es auch erheblich billiger.

 

Die marktbreit mögliche Absicherungshöhe beträgt 2050 mtl. ... Eine Absicherung unter 1800 Brutto BU Rente ist derart anfällig für Kaufkraftentwicklungen, dass ich gegen Mehrbeitrag eine Leistungsdynamik einkaufen müsste. Und die ist rechnerisch sinnfrei, wenn ich sie nicht als Extra sondern als "statt angemessene Rentenhöhe" begreife.

 

Kurzum, sowas ist einfach Käse, da kann man es auch gleich lassen.

 

---

 

Zitat

Was übersehen alle H4-Vermeider?

 

Vermutlich schlicht, dass es im BU Fall kein ALG gibt. Voraussetzung für ALG ist, dass ich dem Arbeitsmarkt uneingeschränkt zur Verfügung stehe. Das ist im BU Fall regelmäßig nicht gegeben (lassen wir mal spezielle Berufe wie den Chirurgen mit starkem Tremor außen vor).

 

Somit kommt nur Grundsicherung /  Hilfe zum Lebensunterhalt in Betracht. BU Renten werden angerechnet, "Vermögen" ist unter 60 bis 1600 Euro frei (Auto zählt bspw. mit dazu).

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mentalmarkt
· bearbeitet von Mentalmarkt

.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Perma

Die meisten Beispielrechnungen von BU-Verkäufern, die ich bisher gesehen habe, berechnen die volle EMU mit ein (d.h. auch gesetzliche KK) und machen dann eine Rechnung, wie man die "Lücke schließt".

 

Außerdem wird das Thema "trotzdem  weiterhin Altersvorsorge" meist komplett ignoriert.

 

Dafür sehen die monatlichen Beiträge dann schön niedrig aus :D

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
vor 5 Minuten schrieb Perma:

Die meisten Beispielrechnungen von BU-Verkäufern, die ich bisher gesehen habe, berechnen die volle EMU mit ein (d.h. auch gesetzliche KK) und machen dann eine Rechnung, wie man die "Lücke schließt".

?

https://de.wikipedia.org/wiki/Emu_(Begriffsklärung)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chris1284
vor 43 Minuten schrieb odensee:

Danke, die Frage stellt sich hier auch gerade, was ist EMU?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Perma

Sorry, Autokorrektur vom Smartphone.

 

Das sollte Erwerbsminderungsrente heißen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
klingklang
· bearbeitet von klingklang
vor 9 Stunden schrieb polydeikes:

Die Absicherungsquote bei 1350 Euro entspricht mal grad knappen 50 %, das ist lächerlich. Die Aufgabe einer BU ist die der Statusabsicherung.

Danke für die Antwort.

 

Ich muss allerdings gestehen das ich auch eine BU mit ca. 50% (1,8k€) abgeschlossen habe (einfach weil alles andere "viel" zu teuer geworden wäre), vorrangig um die Finanzierung und das nötigste abzusichern und um tatsächlich H4 zu vermeiden (Ersparnisse etc...).

Das die BU des TO jetzt überflüssig sein soll, im besonderen bei diesem Gehalt, kann ich leider nicht nachvollziehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes
Zitat

Nö. Frage bezieht sich, wie leicht ersichtlich, auf eine Situation mit BU-Leistung und Vermögen ohne ALG.

 

Ich kann nicht erkennen, dass der TO entsprechendes Vermögen hätte.

 

Inwiefern x BU Rente leichter erzielbar wäre, denn y BU Rente erschließt sich mir nicht. Zumindest nicht in diesem Kontext, der zweifelsfrei unter Rückversicherungsgrenzen und unter erweiterten Untersuchungsgrenzen bleibt. Das ist Käse.

 

---

 

Zitat

Die meisten Beispielrechnungen von BU-Verkäufern, die ich bisher gesehen habe, berechnen die volle EMU mit ein (d.h. auch gesetzliche KK) und machen dann eine Rechnung, wie man die "Lücke schließt".

 

BU und EMR haben ob völlig unterschiedlicher Leistungsvoraussetzungen und dem Unterschied Statusabsicherung <> Arbeitskraftabsicherung nichts miteinander zu tun. Ein BU Leistungsanspruch bedingt keinesfalls einen EMR Leistungsanspruch (und theoretisch auch nicht andersrum). Es ergibt keinen Sinn EMR mit einzurechnen.

 

Es ist sogar gefährlich, da sich im EMR Bezug die KV-Pflicht in der KVdR ergibt, der BU-Zahlbetrag nicht zu verbeitragen ist. Sprich es schönt die Netto BU Rente erheblich.

 

Lückenrechnerrei ist abzulehnen. Dann lieber auf den Jahrmarkt und die Frau mit den Kopftuch konsultieren. Die hat eine brauchbare 50 / 50 Chance, der Lückenrechner nicht annähernd.

 

Aber die Vermutung ist korrekt, je billiger der Preis, desto schneller lässt es sich in ein paar Minuten an dumme Kunden vertickern.

 

---

 

Zitat

Ich muss allerdings gestehen das ich auch eine BU mit ca. 50% (1,8k€) abgeschlossen habe (einfach weil alles andere "viel" zu teuer geworden wäre), vorrangig um die Finanzierung und das nötigste abzusichern und um tatsächlich H4 zu vermeiden (Ersparnisse etc...).

 

Ist ja jeder erwachsen und kann seine Entscheidungen - so schwachsinnig sie auch sein mögen - treffen. Wenn einem der eigene Status nichts wert ist, dann ist das eben so, manche haben eben auch keinen. Und grad wenn ich keinen habe, ist die pauschale Empfehlung "jeder bräuchte eine BU" völliger Humbug.

 

Losgelöst von den individuellen Lebensgewohnheiten sind 1800 BU Rente aber auch generell eher geeignet nicht unter der Brücke zu landen, als ein Anspruch, der im Prinzip nur die Worstcase Versorgung nullt.

 

Es nicht zu verstehen, das ist nicht mein Problem. Begründet sich idR aber dadurch, dass man die Funktionsweise einer BU vs. Arbeitskraftabsicherung, vs. Krankheitsabsicherung nicht verstanden hat.

 

---

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Zuuia

Hallo zusammen,

 

danke für die vielen Antworten. Ja auch ich habe mir Gedanke über die 1350€ gemacht. Generell würde ich auch eher in Richtung 1500€ bei meinem aktuellen Gehalt/Ausgaben tendieren, jedoch wird sich das (hoffe ich) im Laufe der Jahre auch erhöhen, sodass eine höhere BU sicherlich besser wäre. Ist es dazu nicht sinnvoll die Nachversicherungsmöglichkeiten zu nutzen?

 

@polydeikes: Danke für die Formel. Die Sache mit der KV ist mir bewusst, die Formel erleichtert das ungefähre berechnen der Netto BU. EMR nochmal ein ganz anderes getrenntes Thema. Diese habe ich in meine Planungen auch nie miteinberechnet.

 

Rücklagen Kapitel ist ca. 20.000 vorhanden, welches teilweise als Reserve für Reparaturen (Auto, Wohnung etc.) vorgehalten wird und auch ab nächsten Jahr angelegt werden soll. Da informiere ich mich derzeitig u.a. hier im Forum noch. (Bevor mir irgendein Makler wieder was vom Pferd erzählt).

 

Generell wäre nun abseits der Frage der Absicherungshöhe, meine Fragen wie ich am besten Angebote mit Risikoabschätzung einhole und es Empfehlenswerte Makler gibt?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Ist nicht böse gemeint, auch wenn es vielleicht so rüber kommt: Es gilt das einfache Prinzip: pay bananas, get monkeys

 

Für 1350 oder auch 1500 Euro BU Rente in BG I (exklusive Studenten) steht kein vernünftiger Makler auf. Da verbleiben benannte Lückenrechner und Aktionsantragsakrobaten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Zuuia
vor 5 Minuten schrieb polydeikes:

Ist nicht böse gemeint, auch wenn es vielleicht so rüber kommt: Es gilt das einfache Prinzip: pay bananas, get monkeys

 

Für 1350 oder auch 1500 Euro BU Rente in BG I (exklusive Studenten) steht kein vernünftiger Makler auf. Da verbleiben benannte Lückenrechner und Aktionsantragsakrobaten.

Stimmt auch wiederum. Ich werde mir das nochmal genau überlegen. Gehen wir vom 1800 Absicherungshöhe aus, wäre dann bspw. das Angebot der Provinzal ok? Kommt mir immernoch sehr hoch vor.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Rechnen wir es mal grob hoch. Ich "kenne" so an die 2-2500 Makler. Davon gibt es wiederum 4-5, bei denen ich selbst bedenkenlos eine BU abschließen und den Makler als Betreuer haben wollen würde. Vernachlässigen wir mal, dass ich zwangsweise fast alle relevanten BU Makler tatsächlich kenne. Auf rund 40k Makler gönnen wir mal großzügig  20 x 4 Maklern die entsprechende Befähigung - und das ist schon extrem optimistisch. Macht rund 80 Makler auf Millionen potentieller Kunden. Warum sollte ein empfehlenswerter Makler für eine Mini BU Rente aufstehen, für die er genau die gleiche Arbeit hat, wie für eine vernünftige Absicherung? Stornorisiko bei solch halbgewalkten Storys noch gar nicht berücksichtigt.

 

Dazu kommt, es empfiehlt sich nur gleich und gleich. Habe ich einen unwirtschaftlichen Kunden bedient, sind von dem (wenn überhaupt) auch wieder nur unwirtschaftliche Empfehlungen zu erwarten. Das vernichtet einfach nur Arbeitszeit.

 

Vielleicht hilft das zu verstehen, warum du mit der Zielsetzung nicht nach einer "Empfehlung" fragen brauchst. Halt nüchtern betrachtet, auch wenn es ggf. weh tut, es ist nicht persönlich gemeint.

 

 

Zitat

Stimmt auch wiederum. Ich werde mir das nochmal genau überlegen. Gehen wir vom 1800 Absicherungshöhe aus, wäre dann bspw. das Angebot der Provinzal ok? Kommt mir immernoch sehr hoch vor.

 

Deine ganze Herangehensweise ist Käse. Angebote nach Listenpreis sind völlig wertlos. Wenn du von einem Vermittler ein Angebot bekommst, bevor die Gesundheitshistorie abschließend aufbereitet und (ggf.) via Rivo final geklärt ist, lauf einfach weg.

 

I Gesundheitshistorie aufbereiten

II Funktionsweise und Aufbau einer BU verstehen (inkl. welche Kriterien will ich wie geregelt haben)

III Technische Ausgestaltung (Endalter / Absicherungshöhe etc.)

 

-> erst dann kann ein Angebot einen Sinn ergeben

 

Alles andere ist Geldverschwendung.

 

 

edit: Aus deinem bunten "das Logo gefällt mir" Strauß halte ich nur die Nürnberger für tragbar.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Peter Wolnitza

Nur als kleine Ergänzung noch, @polydeikes hat das wieder mal sauber und präzise erklärt:

Es ist auch für einen Makler (wenn er seinen Job) Ernst nimmt, ein absolutes Sch...gefühl und raubt einem echt nächtelang den Schlaf, wenn einem solche "Sparbrötchen" ein paar Jahre später als Leistungsfall auf die Füße fallen.

Da ist dermaßen viel Ärger, Verdruß und auch Panik im Raum - das brauche ich als Makler nicht für mein eigenes Nervenkostum. Hab solche Dinger zweimal durch, weil ich vor Jahren eben auch fahrlässiger damit umgegangen bin.
Der eine hat Gottseidank neu reich geheiratet - beim anderen endete es mit geschätzten 120 an einem Brückenpfeiler, Ursache bis heute unklar. Nicht leicht weg zu stecken.

 

Ich glaube, viele können schlecht einschätzen, was das Thema "ich kann meinen Job nicht mehr ausüben, nicht mehr am Berufsleben teilhaben" für Auswirkungen auf den Betroffenen selbst und sein Umfeld haben.
Wenn dann auch die Kohle noch richtig knapp wird, fängt der Spass erst an.

 

Daher eindringliche Empfehlung: Richtig machen oder die Kohle sparen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Perma
· bearbeitet von Perma
vor 23 Stunden schrieb Zuuia:

Hallo zusammen,

 

ich möchte gerne eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen und habe bevor ich dieses Forum mit den Tipps (https://www.wertpapier-forum.de/topic/47001-berufsunfähigkeitsversicherung-tipps-und-tricks/) gefunden und gelesen habe vier "Angebote" eingeholt. Jetzt bin ich mir bei der weiteren Vorgehensweise unsicher. Meine Fragen kommen am Ende. Ersteinmal ein paar Informationen:

 

Basisangaben zur persönlichen Situation:

2.1 Alter: 23 Jahre, ledig, keine Kinder, Renteneintritt wird wohl 67 Jahre (oder später...), keine Risikohobbys

2.2 Berufliche Situation: Angestellter ÖD - Softwareentwicklung, Bruttojahreseinkommen: 41.000

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt: bisher keines (in Planung)

2.4 Risikobereitschaft: mittlere bis hohe Bereitschaft / Bei BU eher unrelevant denke ich

2.5 unrelevant für BU

2.6 Umfang der Absicherung: -

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen: wenig

 

Weiterhin: Ich plane in 2-3 Jahre einen Master zu machen, dann ändert sich sehr wahrscheinlich die Gehaltssituation während dem Studium.

 

Angebote:

  1. Provinzal: Absicherungshöhe: 1800€ // Beitragsdynamik: 2% // Absicherungsalter: 67 // Beiträge: 1-5 Jahr: 87€ (Tarif) / 65€ (Zahl); 5-9 Jahr: 178€ (Tarif) / 132€ (Zahl); ab 10 Jahr: 221€ (Tarif) / 161€ (Zahl)
  2. Basler BP 18 + AU: Absicherungshöhe: 1350€ // Beitragsdynamik: 3% // Absicherungsalter: 67 // Beiträge: 58€ (Tarif) / 44€ (Zahl)
  3. SwissLife Tarif 120: Absicherungshöhe: 1350€ // Beitragsdynamik: 3% // Absicherungsalter: 67 // Beiträge: 69€ (Tarif) / 43€ (Zahl)
  4. Nürnberger SBU2911DC: Absicherungshöhe: 1350€ // Beitragsdynamik: 3% // Absicherungsalter: 67 // Beiträge: 67€ (Tarif) / 44€ (Zahl)

 

Alle Angebote wurde ohne gesundheitliche Einschränkungen / Risiken gemacht, da meine gesundheitlichen Probleme lt. Makler / Berater nicht wirklich relevant wären und ich auch an manches bei den Fragen nicht direkt dran gedacht habe. Nachdem ich die Tipps gelesen habe, wäre ggf. eine Risikiovoranfrage aufgrund zweier Erkrankungen / Beschwerden besser gewesen. (Wusste gar nicht das es sowas gibt...)

 

Meine Meinung zu den Angeboten:

  1. Provinzal: (Etwas zu) Hohe Absicherungssumme, Sehr teuer, (Vertragsbedingugnen habe ich noch nicht komplett gelesen)
  2. Basler: Preis in Ordnung, Leistungen stimmen soweit ich das beurteilen kann
  3. SwissLife: Preis in Ordnung, Ruf eher schlecht
  4. Nürnberger: Preis in Ordnung, Leistungen meiner Meinung hinter der Basler, aber wohl besserer Ruf?!

 

Meine Fragen:

  • Was haltet ihr zu den Angeboten / Versicherern? Gibts es hier Erfahrungen oder Empfehlungen? Absicherungshöhe von 1350€ in Ordnung?
  • Sollte ich jetzt bspw. noch eine Risikovoranfrage bei bspw. der Basler machen? (Bezug auf meine Daten / Nürnberger war anonym)
  • Gibt es empfehlenswerte Makler für eine Risikovoranfrage oder kann ich diese selbst machen?
  • Sollte ich bei allen behandelten Ärtzen noch meine Akte anfordern oder reicht meine GKV Akte für eine Gesundheitshistorie? Die GKV Akte ist zum Glück sehr ausführlich mit Diagnosen, Verdachten, ICD Codes und Erklärungen der Codes.

 

Generell möchte ich das ganze jetzt nicht weiter überstürzen und wohlüberlegt die nächsten Schritte einleiten. Ich hatte auch überlegt bis nach dem Master zu warten, aber wer weiß was die Zukunft (u.a. an Kranheiten bringt) und je später desto teurer wird wohl der Abschluss.

 

Viele Grüße

Peter

Hallo Peter,

 

sind die 4 Angebote vom gleichen Makler, oder hast du die Angebote selbst eingeholt?

 

Was mir persönnlich zu denken geben würde, ist, dass der Makler deine gesundheitlichen Probleme als nicht relevant abgetan hat. Das KÖNNTE stimmen, es KÖNNTE aber auch darauf hinweisen, dass er eher an einem Abschluss interessiert ist, als daran, dir eine saubere Absicherung zu verschaffen.

 

Nach welchen Kriterien wurden die Versicherungen denn ausgesucht? Von den "Forumslieblingen" ist keine dabei.

 

 

vor 5 Stunden schrieb polydeikes:

 

.......

 

BU und EMR haben ob völlig unterschiedlicher Leistungsvoraussetzungen und dem Unterschied Statusabsicherung <> Arbeitskraftabsicherung nichts miteinander zu tun. Ein BU Leistungsanspruch bedingt keinesfalls einen EMR Leistungsanspruch (und theoretisch auch nicht andersrum). Es ergibt keinen Sinn EMR mit einzurechnen.

 

Es ist sogar gefährlich, da sich im EMR Bezug die KV-Pflicht in der KVdR ergibt, der BU-Zahlbetrag nicht zu verbeitragen ist. Sprich es schönt die Netto BU Rente erheblich.

 

Lückenrechnerrei ist abzulehnen. Dann lieber auf den Jahrmarkt und die Frau mit den Kopftuch konsultieren. Die hat eine brauchbare 50 / 50 Chance, der Lückenrechner nicht annähernd.

 

Aber die Vermutung ist korrekt, je billiger der Preis, desto schneller lässt es sich in ein paar Minuten an dumme Kunden vertickern.

 

.......

 

 

Da bin ich vollkommen deiner Meinung, ich wollte die Lückenrechnung auch nicht verteidigen, sondern nur meine (überschaubaren) Erfahrungen teilen

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Zuuia
· bearbeitet von Zuuia

@polydeikes @Peter Wolnitza danke für eure Hinweise. Genau deshalb habe ich mich ja hier gemeldet. Ich habe mich bei meinen bisherigen Maklern schlecht beraten gefühlt. Meine Devise ist / war auch entweder richtig oder gar nicht. Ich werde wohl nochmal von vorne anfangen.

 

@Perma Es waren drei Makler:

  1. Provinzal: Befreundeter Makler / Berater: Hat relativ wenig zur Gesundheit gefragt (Gliedmaßen fehlen, Bandscheibenvorfälle, Operationen, eher "große Sachen" konkret etc.)
  2. Basler / Swiss Life: Makler übers Internet rausgesucht: Per se waren lt. seiner Agentur nur 1350 bei meinen Gehalt möglich, obwohl ich mehr wollte. Nach den Gesundheitsfragen wurden mir die Angebote gemacht. Diese waren aber sehr speziell: bspw. "Hatten sie einen Tumor". Solche allgmeinen offenen Fragen wie sie ja eigentlich in den Verträgen stehen, wurde nicht gefragt. Als ich den Antrag bekam, war klar, dass ich ggf. andere Beschwerden auch nennen muss.
  3. Nürnberger: Makleragentur die von einem Bekannten empfohlen wurde. Dort habe ich nach BU gefragt und bekam einige BUs aus einer Vergleichssoftware. Auf Gesundheitsfragen wurde nicht eingegangen, evtl. erst später...?.

Da Makler 2 & 3 die 1350 für gut empfunden haben, bin ich da irgendwie hängen geblieben. Jetzt macht mir eine höhere Summe viel mehr Sinn. Dreimal wurde ich meiner Meinung nach jetzigem Kenntnisstand (bzw. bevor ich die Tipps gelesen habe) unzureichend beraten, obwohl ich einige Stunden mit den Maklern / Beratern telefoniert oder persönlich gesprochen habe. Ausgesucht wurden die Versicherungen nach Empfehlung der Makler (woran die das auch immer festgemacht haben, mir wurde Stabilität, bisherige Zusammenarbeit, Service, Leistung genannt).

 

"Forumslieblinge" sind, soweit ich das bisher alles gelesen habe: Alte Leipziger, Stuttgarter,Condor, LV1871?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Perma
vor 25 Minuten schrieb Zuuia:

@polydeikes @Peter Wolnitza danke für eure Hinweise. Genau deshalb habe ich mich ja hier gemeldet. Ich habe mich bei meinen bisherigen Maklern schlecht beraten gefühlt. Meine Devise ist / war auch entweder richtig oder gar nicht. Ich werde wohl nochmal von vorne anfangen.

 

@Perma Es waren drei Makler:

  1. Provinzal: Befreundeter Makler / Berater: Hat relativ wenig zur Gesundheit gefragt (Gliedmaßen fehlen, Bandscheibenvorfälle, Operationen, eher "große Sachen" konkret etc.)
  2. Basler / Swiss Life: Makler übers Internet rausgesucht: Per se waren lt. seiner Agentur nur 1350 bei meinen Gehalt möglich, obwohl ich mehr wollte. Nach den Gesundheitsfragen wurden mir die Angebote gemacht. Diese waren aber sehr speziell: bspw. "Hatten sie einen Tumor". Solche allgmeinen offenen Fragen wie sie ja eigentlich in den Verträgen stehen, wurde nicht gefragt. Als ich den Antrag bekam, war klar, dass ich ggf. andere Beschwerden auch nennen muss.
  3. Nürnberger: Makleragentur die von einem Bekannten empfohlen wurde. Dort habe ich nach BU gefragt und bekam einige BUs aus einer Vergleichssoftware. Auf Gesundheitsfragen wurde nicht eingegangen, evtl. erst später...?.

Da Makler 2 & 3 die 1350 für gut empfunden haben, bin ich da irgendwie hängen geblieben. Jetzt macht mir eine höhere Summe viel mehr Sinn. Dreimal wurde ich meiner Meinung nach jetzigem Kenntnisstand (bzw. bevor ich die Tipps gelesen habe) unzureichend beraten, obwohl ich einige Stunden mit den Maklern / Beratern telefoniert oder persönlich gesprochen habe.

 

"Forumslieblinge" sind, soweit ich das bisher alles gelesen habe: Alte Leipziger, Stuttgarter,Condor, LV1871?

 

Danke euch allen!

 

Zum Beispiel....kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Reihenfolge...... wobei je nach individueller Situation natürlich auch andere Versicherer bei dir vorne landen könnten.

 

Wie Polydeikes oben schon viel besser erklärt hat:

ZUERST

- Gesundheitshistorie aufbereiten

- Überlegen, was man wirklich vesichern möchte (BU ist nicht gleich BU) und worauf man verzichten kann

- Mit Hilfe eines kompetenten Maklers die geeigneten Anbieter heraussuchen und Risikovoranfragen stellen

- Angebote abwarten

DANN

Angebote (z.B. Ausschlüsse) und Preise vergleichen

 

Wie oben auch schon erwähnt: das ist für einen Makler, der ordentlich arbeitet, auch ein Haufen Arbeit........

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Thomas_384
· bearbeitet von Thomas_384
Am 20.12.2018 um 17:01 schrieb Zuuia:

@polydeikes @Peter Wolnitza danke für eure Hinweise. Genau deshalb habe ich mich ja hier gemeldet. Ich habe mich bei meinen bisherigen Maklern schlecht beraten gefühlt. Meine Devise ist / war auch entweder richtig oder gar nicht. Ich werde wohl nochmal von vorne anfangen.

 

@Perma Es waren drei Makler:

 

"Forumslieblinge" sind, soweit ich das bisher alles gelesen habe: Alte Leipziger, Stuttgarter,Condor, LV1871?

 

Ich erkenne öfters eher zwei: Alte Leipziger, HDI

 

Aber ob die wirklich auf dich und deine Bedürfnisse passen, who knows - Viel ist ja schon gesagt in dem Thread bzgl. Vorgehen. Ich würde mir an Deiner Stelle einen auf BU spezialisierten Makler suchen und das ganze über diesen abwickeln, diese "Führen" dich dann auch durch den Prozess.

 

Bzgl. "Lieblingsliste" nochmal:

- Bei mir läuft gerade auch nochmal eine Voranfrage bzgl. eines weiteren Vertrags zur Aufstockung

- Die Liste der BU Anbieter (im Sinne von Qualität Bedingungswerk auf meine Bedürfnisse) hat sich seit 2016 (als ich die erste abgeschlossen habe) doch gut "geändert"

- Also: Forenlieblinge bringen nur bedingt was (Ergebnis Voranfrage, Fit auf deine persönlichen Bedürfnisse, etc.)

 

Mal als Beispiel die "Top" Versicherer gemäß Empfehlung bei mir: 

 

Anfrage 2018 / 12:

1. AL 2. Dialog 3. HDI 4. Nürnberger 5. Alllianz 6. LV1871 7. Canada Life 8. Volkswohl Bund 9. Stuttgarter 10. Condor

 

Anfrage 2016 / 01:

1. AL 2. HDI 3. Condor 4. Dialog 5. Stuttgarter 6. Volkswohl Bund 7. Swiss Life 8. Canada Life 9. Allianz 10. Zurich

 

Was mich wundert ist (bei diesem 3 Jahres Fenster):

- Das die Allianz mittlerweile so "hoch" gekommen ist

- Die Condor so "abgetaucht" ist

- Die Nürnberger unter den Top 5 ist (die hatte ich persönlich bisher immer für mich als "nicht abschließen" eingeslotted).

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Solche Listen bringen gar nichts. Es gibt nur einen Grund, warum ich die damals im thread aufgenommen und auch nie wieder aktualisiert habe: Danach kamen keine dämlichen "mein Vermittler empfiehlt xyz, sind die gut" PNs mehr. 

 

Solche Listen sind ein hervorragender Idiotenfilter.

 

Mit geringstem Denkaufwand sollte man leicht drauf kommen, warum solche Listen schwachsinnig sind, die individuelle Eignung hängt ab von... 

 

- Gesundheitshistorie

- Gesundheitshistorie

- nochmal Gesundheitshistorie

- nochmal Gesundheitshistorie

- nochmal Gesundheitshistorie

- der individuellen aktuellen und angedachten zukünftigen Konstellation und der Eignung der AVB dafür 

 

 

Im obigen Fall natürlich auch davon abhängig, dass ein Vertreter für die Provinzial z. Bsp. auch nur eine Provinzial anbieten kann. Ist dann automatisch die geeignetste Lösung, ist ja auch die einzige verfügbare. 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...