Zum Inhalt springen
Johennes

Meinungen / Ratschläge zur Vereinfachung eines 6-ETF-Depots

Empfohlene Beiträge

Johennes

Pflichtangaben:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

 

Ich habe zwischen 2011 und 2013 ein paar mal mit Aktien und Anleihen gehandelt. Seit 2013 beschränken sich meine Anlagen auf ein ETF-Depot (mit jährlichem Reballancing) sowie Tages- und Festgeld.

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben)

 

Mein derzeitiges Depot bei der ING-DiBa hat einen Kurswert von etwa 61000€ und besteht aus folgenden Positionen:

 

  • 15% - HSBC S&P 500 (DE000A1C22M3)
  • 15% - ComStage S&P Small Cap 600 (LU0392496005)
  • 15% - iShares Stoxx Europe 600 (DE0002635307)
  • 15% - iShares Stoxx Europe Small 200 (DE000A0D8QZ7)
  • 10% - ComStage MSCI Pacific (LU0392495023)
  • 30% - db X-trackers MSCI Emerging Markets (LU0292107645)

 

Die Gewichtungen habe ich damals ausgehend von BIP-Empfehlungen hier im Forum und anderen Quellen festgelegt.

 

Zusätzlich habe ich seit letzem Jahr eine Festgeldleiter (zuvor hatte ich hier einen Anleihen-ETF) mit ein- bis fünfjährigen Laufzeiten. Die Gesamtverteilung ist 80% Aktien / 20% Festgeld.

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

 

Ich bin bereit mich ein- bis zweimal im Jahr (während des Reballancings und evtl. nochmal bei der Steuererklärung) mit den Anlagen zu beschäftigen.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

 

Da mein geplanter Anlagezeitraum noch relativ lang ist (siehe unten) bin ich gewillt Risiko einzugehen. Bisher war ich bis auf die Anfangsphase noch nicht im Minus. Ich habe aber schon kräftige Schwankungen im positiven Bereich gesehen und hatte bisher kein großes Problem damit, da ich das Geld ja nicht schon morgen verwenden möchte.

 

Optionale Angaben

 

1.Alter

 

35

 

2. Berufliche Situation

 

Angestellter

 

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

 

Zum größten Teil ja, letztes Jahr z.B. 1400€ (bin verheiratet).

 

4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht

 

Nur passive.

 

Über meine Fondsanlage

 

1. Anlagehorizont

 

Bis zur Rente also noch ca. 30 Jahre.

 

2. Zweck der Anlage

 

Altervorsorge

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

 

Ich kaufe einmal im Jahr nach um die gewünschte Gewichtung wiederherzustellen.

 

4. Anlagekapital

 

Ich habe seit 2013 jährlich ca. 12000€ wiederangelegt und plane dies beizubehalten solange meine berufliche und private Situation es erlaubt.

 

 

So jetzt meine eigentliche Problembeschreibung und Frage. :)

 

Ich bin größtenteils ganz zufrieden mit meinem Depot. Zwei Dinge stören mich allerdings.

 

  1. Zurückblickend habe ich das Depot vielleicht etwas zu kompliziert gestalltet und ich sehne mich nach etwas mehr Einfachkeit. Das Reballancing ist teilweise etwas kompliziert, da einige Position (insbesondere der CS MSCI Pacific) recht klein sind. Ich war glücklicherweise bisher immer in der Lage so große Mengen wiederanzulegen, dass ich von kostenlosen Kaufaktionen und Sparplänen bei diversen Brokern profitieren konnte. Sollte sich meine berufliche oder private Situation jedoch ändern (z.B. durch einen Jobwechsel oder einen Hauskauf) wäre das aber vielleicht nicht mehr ohne weiteres möglich.
  2. Meine Gesamt-Tracking-Difference habe ich anhand von Daten hier im Forum auf etwa 0,21% geschätzt. Der dbX MSCI EM, dere auch die größte Position im Depot ist, schlägt allerdings mit 0,79% zu Buche was ich relativ happig finde. Ich hatte mich Anfangs nur auf die TER konzentriert die beim dbX "nur" 0,49% beträgt, so dass mir dieser Umstand erst später aufgefallen ist.

 

Um das Reballancen einfacher zu machen und die Kosten beim EM-Anteil zu reduzieren würde ich gerne auf eine 3-ETF-Kombination z.B. mit MSCI World, MSCI EMU und MSCI EM (oder ähnlichen Indizes) umsteigen. Problematisch ist jetzt allerdings, dass mein fikitives Veräußerungsergebnis zum 31.12.2017 für das gesamte Depot etwa 10650€ beträgt, so dass wenn ich einfach alles verkaufe um umzuschichten, ein mächtiger Steuerbetrag fällig wird.

 

Mir sind jetzt zwei Optionen eingefallen:

 

  1. Ich könnte das Depot einfach stilllegen und entweder warten bis zur Rente oder bis die Kursverluste den fiktiven Veräußerungsgewinn übersteigen. Wenn ich die steuerliche Behandlung richtig verstanden habe,  wäre das der Fall wenn 70% vom Kursverlust gegenüber dem 31.12.2017 etwa 10000€ betragen. Ist das korrekt?
  2. Anstatt komplett zu verkaufen lönnte ich nur einen Teil der Fonds auszutauschen. Z.B. den S&P 500 und den MSCI Pacific gegen einen MSCI World oder FTSE Developed World (zum Vereinfachen) und den dbX MSCI EM z.B. gegen einen Vanguard FTSE EM (um die Tracking Difference zu reduzieren). Das fiktive Veräußerungserbegnis wäre hier immer noch etwas problematisch aber es würde nicht mehr ganz so schlimm wiegen wie beim kompletten Depotverkauf und evtl. könnte man die Umschichtung über mehrere Jahre strecken um den verbleibenden Freibetrag auszuschöpfen. Hat hier jemand Meinungen odere Ratschläge welche ETF-Täusche man am geschicktesten durchführen könnte um eine Vereinfachung und Kostenreduktion zu erreichen?

 

Vielen Dank für's Lesen bis hierhin!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Also ich halte Änderungen hier nicht zwingend für erforderlich.

Wenn Du jetzt anfangen würdest, würde ich bei der Summe allerdings keine sechs Positionen empfehlen. Nun, da es nun einmal geschehen ist, würde ich das möglichst so lassen, wenn es denn einigermaßen händelbar ist. Der Nachteil ist dann eben, dass man die Zielgewichtung nicht so genau hinbekommt. 

Wenn nicht mehr soviel Geld (oder gar keines) ins Depot einfließt, wird das Rebalancing natürlich fast unmöglich. Dann ist das eben so.

 

vor 2 Stunden von Johennes:

Meine Gesamt-Tracking-Difference habe ich anhand von Daten hier im Forum auf etwa 0,21% geschätzt. Der dbX MSCI EM, dere auch die größte Position im Depot ist, schlägt allerdings mit 0,79% zu Buche was ich relativ happig finde. Ich hatte mich Anfangs nur auf die TER konzentriert die beim dbX "nur" 0,49% beträgt, so dass mir dieser Umstand erst später aufgefallen ist.

Dein EM-ETF hat aktuell eine TD von 0,4 und liegt damit nur um 0,2 schlechter als der Vanguard. Ich sehe den Austausch hier nicht zwingend.

 

Im übrigen ist es ja nun auch nicht falsch SC dabei zu haben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
west263

ich finde dein Depot gut, ich habe auch SmallCaps beigemischt. Bei mir sind es max. je 10%, möchte sie nicht mehr missen. (den Comstage S&P SmallCap werde ich am Montag in meinem Depot aufstocken. :))

Wenn es dir zuviel wird wegen dem Rebalancing, dann mache es doch die nächsten Jahre nur bei den 3 großen, S&P, Europe und EM.

 

Eine andere Möglichkeit wäre, das Depot so liegen zu lassen und neues weiteres Geld nur noch in einen ACWI oder Vang. All-World zu investieren. Verkaufen würde ich garnichts. So wie Du ja schon sagst, da ist mittlerweile einiges an Gewinnen aufgelaufen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stefi009
· bearbeitet von stefi009

Sehe ich genauso. Wenn es dich nicht stört, die Zielgewichtung nicht mehr so exakt festlegen zu können, würde ich es so belassen. Du könntest ab sofort nur noch deine Wunsch-ETF besparen, und alles andere läuft ja im kostenlosen Depot weiter. Kritisch sehe ich das Wörtchen "Hauskauf", das du so beiläufig erwähnst. Wenn du mit 80% in Aktien investiert bist, solltest du dir klar werden, wohin die Reise gehen soll. Oder hast du noch andere Reserven?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
whister

Ich würde im Großen und Ganzen auch nicht viel ändern. Evtl. ab sofort einen anderen EM-ETF besparen wenn du mit dem aktuellen nicht zufrieden bist. Je nach Höhe des Gewinns würde ich evtl. auch einen Verkauf des bestehenden EM-ETF prüfen.

 

vor 12 Stunden von Johennes:

 

  • 15% - iShares Stoxx Europe 600 (DE0002635307)
  • 15% - iShares Stoxx Europe Small 200 (DE000A0D8QZ7)

Die letzte Position wundert mich jedoch. der Stoxx Europe Small 200 enthält die 200 kleinsten Aktien vom Stoxx Europe 600 und ist somit nicht wirklich ein Small-Cap ETF. Zumal du damit einfach einen Teil des Stoxx Europe 600 höher gewichtest.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
nikolov

Ich würde mal folgende Optionen ins Auge fassen:

- nichts tun

- gewünschtes Wertpapier nicht mehr weiterbesparen, sondern liegenlassen und ein anderes äquivalentes Wertpapier besparen

- umschichten in andere Wertpapiere, aber das würde ich nur, wenn das ganze möglichst ohne Steuerbelastung über die Bühne geht (kaum Gewinne aufgelaufen oder mit Verlusten verrechenbar)

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
rheinfelden

Solche Überlegungen hatte ich auch mal. Mein Depot ist etwas größer, ich habe neun Aktien-ETFs im Bestand. Begonnen habe ich mit thesaurierenden, später habe ich Geschmack an Ausschüttenden gefunden. Mittlerweile sind sie ja fast alle ausschüttend. Die Überlegungen zu Steuern, Kosten und Nutzen haben mich das Ganze dann aufgeben lassen. Den db X-trackers MSCI Emerging Markets (LU0292107645) habe ich übrigens auch und lasse ihn auch im Depot.

 

Ich würde am Depot auch nichts ändern. Wenn der vorhandene Betrag mal zu klein ist, dann kauf nur bei einem ETF deiner Wahl zu. Wenn das Rebalancing mal nicht möglich ist oder mal nicht passt, so what... Es muß nicht bis zum letzten Prozentpünktchen ausbalanciert sein.

 

Wenn Du unbedingt den ETF-Bestand verkleinern willst, könnte man die zwei Smallcaps zu einem zusammenfassen: World-SmallCap.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
whister
vor 12 Minuten von Händchen:

Wenn Du unbedingt den ETF-Bestand verkleinern willst, könnte man die zwei Smallcaps zu einem zusammenfassen: World-SmallCap.

Die Frage ist ob er wirklich europäische SmallCaps möchte. Der iShares Stoxx Europe Small 200 ist kein SmallCap ETF.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Johennes
· bearbeitet von Johennes

Vielen Dank erstmal für die vielen Antworten und Kommentare! :)

 

Die einhellige Meinung scheint ja zu sein, das bestehende Depot in Anbetracht der aufgelaufenen Gewinne möglichst fortzuführen bzw. falls es denn unbedingt weniger ETFs sein sollen, die vereinfachte Strategie separat zu besparen.

 

vor 14 Stunden von Schwachzocker:

Dein EM-ETF hat aktuell eine TD von 0,4 und liegt damit nur um 0,2 schlechter als der Vanguard. Ich sehe den Austausch hier nicht zwingend.

 

0,4% gegen 0,2% klingt in der Tat nicht dramatisch. Ich hatte die TD aus diesem Post als Grundlage genommen und da ist der dbX im Durschnitt mit 0,79% vermerkt, der Vanguard nur mit 0,17%, was mir dann schon etwas viel erschien. Lese ich die Daten vielleicht falsch oder hast du eine bessere Quelle?

 

vor 9 Stunden von stefi009:

Kritisch sehe ich das Wörtchen "Hauskauf", das du so beiläufig erwähnst. Wenn du mit 80% in Aktien investiert bist, solltest du dir klar werden, wohin die Reise gehen soll. Oder hast du noch andere Reserven?

 

Ja, habe ich auf Tagesgeld- oder kurzlaufenden Festgeldkonten, so dass falls dieses Thema doch mal konkret werden sollte, das ETF-Depot eigentlich unberührt bleiben sollte. Nur die zukünftigen Sparraten könnten dann halt kleiner ausfallen (was ja ein Teil des Grundes ist warum ich über eine Vereinfachung nachdenke).

 

vor 3 Stunden von whister:

Die letzte Position wundert mich jedoch. der Stoxx Europe Small 200 enthält die 200 kleinsten Aktien vom Stoxx Europe 600 und ist somit nicht wirklich ein Small-Cap ETF. Zumal du damit einfach einen Teil des Stoxx Europe 600 höher gewichtest.

 

vor einer Stunde von whister:

Die Frage ist ob er wirklich europäische SmallCaps möchte. Der iShares Stoxx Europe Small 200 ist kein SmallCap ETF.

 

Ja will er, bzw. wollte er eigentlich. Dass der Stoxx Europe Small 200 nur ein abgespeckter Stoxx Europe 600 ist, war mir bisher nicht bewusst. Da habe ich wohl schlampig recherchiert bei der ursprünglichen ETF-Auswahl. Der Small 200 geht wahrscheinlich trotzdem ein bißchen in die beabsichtigte Richtung aber eigentlich wollte ich ursprünglich schon "echte" small caps. :(

 

Das fiktive Veräußerungsergebnis beträgt bei dieser Position "nur" ca. 1000€. Wenn ich also bei der ursprünglichen Strategie bleibe, könnte ich hier eventuell versuchen über die nächsten Jahre noch steuergünstig austauschen z.B. gegen einen MSCI Europe SC oder MSCI EMU SC.

 

Vielen Dank nochmal an alle!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 1 Minute von Johennes:

...

0,4% gegen 0,2% klingt in der Tat nicht dramatisch. Ich hatte die TD aus diesem Post als Grundlage genommen und da ist der dbX im Durschnitt mit 0,79% vermerkt, der Vanguard nur mit 0,17%, was mir dann schon etwas viel erschien. Lese ich die Daten vielleicht falsch oder hast du eine bessere Quelle?

Das war auch meine Quelle. Ich habe lediglich das Jahr 2018 betrachtet. Der Vergleich über einen längeren Zeitraum dürfte etwas unfair sein, weil die TD früher allgemein höher war, und weil es den Vanguard damals noch gar nicht gab.

Im übrigen ist das ohnehin nicht vergleichbar, weil beide ETFs unterschiedliche Indizes nachbilden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Johennes
Gerade eben von Schwachzocker:

Das war auch meine Quelle. Ich habe lediglich das Jahr 2018 betrachtet. Der Vergleich über einen längeren Zeitraum dürfte etwas unfair sein, weil die TD früher allgemein höher war, und weil es den Vanguard damals noch gar nicht gab.

 

Ah ok, das war mir nicht bewusst. Gut, dann ist die Sache hier anscheinend doch nicht so dramatisch wie gedacht. Danke für's aufklären. :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
sigmabe
20 minutes ago, Johennes said:

Danke für's aufklären.

Falls du noch eine weitere von @Schwachzocker abweichende Meinung zur Interpretation von TDs hören willst

 

Am 2.8.2019 um 17:02 von sigmabe:

Solange man also nicht mittlere TDs von weniger als 4 Jahren oder gar von unterschiedlichen Zeiträumen vergleicht, man berücksichtigt, dass die Unterschiede erst ab einer gewissen Größenordnung (Holzmeier Faustregel 0,1) signifikant sind, und man sich bewusst ist, dass langfristig signifikant geringere mittlere TDs dann auch ihre Gründe haben (Wertpapierleihe, ...), sehe ich in den Holzmeiertabellen geeignete Hilfsmittel für den Vergleich des Trackingaspekts. Natürlich können andere Aspekte wesentlicher bei der Auswahl sein, aber hier alles pauschal als überflüssig anzusehen, kommt mir schon etwas gewagt vor.

 

Was natürlich stimmt: Man sollte vorsichtig beim Vergleich zwischen unterschiedlichen Indizes sein.

 

Warum Schwachzocker allerdings neuerdings das letzte Jahr für einen sinnvollen Vergleich hält, ist mir ein Rätsel...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 1 Minute von sigmabe:

...Warum Schwachzocker allerdings neuerdings das letzte Jahr für einen sinnvollen Vergleich hält, ist mir ein Rätsel...

Die Trackingdifferenzen sind in den letzten Jahren allgemein besser geworden. Mehr wollte ich nicht sagen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...