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DST

Momentum-Strategie mit ETFs - Renditeerwartung und Market-Timing

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DST
· bearbeitet von DST
Am 8.9.2020 um 21:29 von cutter111th:

wobei man den Momentum nicht abstoßen muss. Auch Gerd Kommer hat zuletzt bei Mission Money nochmals bestätigt das die Momentum Strategie nicht nur die letzten 10 Jahre, sondern über Jahrzehnte besser performt hat, allerdings ohne Berücksichtigung der Kosten, die früher um ein Vielfaches höher waren. Er hat aber auch angemerkt, dass Kosten heute kaum noch eine Rolle spielen.

Das Interessante an der Momentum-Strategie ist meines erachtens nicht nur die langfristige Performance, sondern auch das damit einhergehende Market-Timing-Risiko bzw. -Potenzial. Leider wurde dieses Thema noch nie ernsthaft hier diskutiert und eigentlich habe ich auch keine Lust mal wieder ein Thema aufzumachen, was von den meisten nur belächelt werden dürfte, aber in bestimmten turbulenten Zeiten kann die Momentum-Strategie nicht nur versagen, sondern sogar noch nachhaltig schlechter als der breite Aktienmarkt perfomen.

 

Das ist konkret dann der Fall, wenn das aktuelle Momentum von Aktien zu spät von dem Momentum-ETF als solches erkannt wird. Die Aktien, die dann erst nach 6  - 12 Monaten dem Momentum-ETF hinzugefügt werden, haben dann vermutlich bereits einen Großteil ihres Verlustes wieder aufgeholt. Sowohl vor als auch nach diesem Zeitpunkt wäre es dann womöglich klug nicht in den Momentum-ETF sondern besser in den breiten Aktienmarkt, einen Value-ETF oder was auch immer dann gerade sinnvoll erscheint zu investieren.

 

Die Version für besondere Mutige wäre den Momentum-ETF bei diesen potenziellen Schwäche-Phasen sogar zu verkaufen, um das Geld mit höherer Renditeerwartung investieren zu können. Dabei sollte man allerdings die potenziell anfallenden Steuern berücksichtigen. Nachdem sich die Lage weitestgehend stabilisert hätte, könnte man dann wieder vermehrt in die Momentum-Strategie investieren, die dann wiederum die höhere Renditeerwartung gegenüber dem breiten Aktienmarkt haben dürfte.

 

Beispiel:

 

1) Der Momentum-ETF ist voll mit Tech-Aktien und es kommt zu einem Tech-Aktien-Crash

2) Der Momentum-ETF nimmt den Crash die nächsten Monate voll mit während andere Aktien und damit auch andere ETFs besser performen

3) Nach 6 - 12 Monaten Tech-Aktien-Crash ist der Momentum-ETF voll mit diesen anderen Aktien

4) Die Tech-Aktien erholen sich und der Momentum-ETF verpasst es, da er diese inzwischen alle ausgetauscht hat

5) Nachdem die Tech-Aktien einen Großteil ihrer Verluste aufgeholt haben sind diese nun wieder fester Bestandteil des Momentum-ETF

 

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Sestertius

 

vor 2 Stunden von DST:

Der Momentum-ETF ist voll mit Tech-Aktien und es kommt zu einem Tech-Aktien-Crash

Die Momentum Scores sind zumindest innerhalb der MSCI Methodik immer auch risikoadjustiert, sodass - wenn die Aktien eines einzelnen Sektors besonders gut laufen - auch noch andere Unternehmen die Chance haben im Index zu landen. Zumindest sofern ihr Momentum im Verhältnis zu ihrem 3 Jahres Risiko irgendwie attraktiv erscheint.

 

vor 2 Stunden von DST:

Der Momentum-ETF nimmt den Crash die nächsten Monate voll mit während andere Aktien und damit auch andere ETFs besser performen

Dafür hat sich (wieder MSCI) die ad-hoc Rebalancings ausgedacht. Wenn die Vola vom Mutterindex durch die Decke schießt, schichtet der Tochterindex um. Das hat zumindest im Februar/März während des Corona-Crashs auch ziemlich gut funktioniert. Schneller als ich gucken konnte, hatte mein World Momentum ETF plötzlich ein erhebliches Low-Vola Exposure. Wobei der Drawdown damals ehrlicherweise bei Tech nicht so ausgeprägt war und da vmtl. eher andere Sektoren rausgeflogen sind.

 

vor 2 Stunden von DST:

3) Nach 6 - 12 Monaten Tech-Aktien-Crash ist der Momentum-ETF voll mit diesen anderen Aktien

4) Die Tech-Aktien erholen sich und der Momentum-ETF verpasst es, da er diese inzwischen alle ausgetauscht hat

Die Frage ist hier denke ich, wie schnell die Erholung geht. Die Momentum Indizes werden ja "von Haus aus" schon mindestens 2x im Jahr überprüft. Zusätzlich verstehe ich die Methodologie hier so, dass ein o.g. ad-hoc Rebalancing auch auftreten kann, wenn die Vola zu Gunsten der Anleger läuft. Ansonsten müsste (bitte korrigieren, wenn ich hier Blödsinn rede!) das Maß ja die Semivolatilität und nicht die Volatilität sein.

 

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Nachdenklich
vor 8 Stunden von DST:

und eigentlich habe ich auch keine Lust mal wieder ein Thema aufzumachen, was von den meisten nur belächelt werden dürfte

Ich halte das Thema für interessant!

vor 8 Stunden von DST:

..... aber in bestimmten turbulenten Zeiten kann die Momentum-Strategie nicht nur versagen, sondern sogar noch nachhaltig schlechter als der breite Aktienmarkt perfomen.

Sicherlich. Natürlich kann der Rückschlag eines Momentum-Fonds im ungünstigen Fall deutlich stärker sein als der Rückschlag des Mutterindex. Das ist das "natürliche" Risiko des Konzepts.

No risk no fun.

 

Die Frage ist dennoch, ob es nicht rentabel ist, solche Risiken einzugehen, um von der besseren Rendite der Momentum-Strategie zu profitieren.

Mein Eindruck ist, daß Trends oft doch so lange laufen, daß sich solche Strategien schließlich rentieren.

(Daher bin ich ja auch der Empfehlung gegenüber skeptisch, ein regelmäßiges Rebalancing durchzuführen. Damit verhindert man, vom jeweils laufenden Trend andauernd zu profitieren.)

vor 8 Stunden von DST:

Sowohl vor als auch nach diesem Zeitpunkt wäre es dann womöglich klug nicht in den Momentum-ETF sondern besser in den breiten Aktienmarkt, einen Value-ETF oder was auch immer dann gerade sinnvoll erscheint zu investieren.

Das ist sicherlich richtig  - wenn man in der Lage ist, die Zeitpunkte für solche Umschichtung treffend zu identifizieren.

vor 8 Stunden von DST:

Dabei sollte man allerdings die potenziell anfallenden Steuern berücksichtigen.

Wenn es gelänge, die richtigen Zeitpunkte für die Umschichtung zu finden, dann würde ich die Steuern für ein kleineres Übel halten.

vor 5 Stunden von Sestertius:

Die Frage ist hier denke ich, wie schnell die Erholung geht. Die Momentum Indizes werden ja "von Haus aus" schon mindestens 2x im Jahr überprüft. Zusätzlich verstehe ich die Methodologie hier so, dass ein o.g. ad-hoc Rebalancing auch auftreten kann, wenn die Vola zu Gunsten der Anleger läuft.

Die Frage ist nicht nur, wie schnell die Erholung geht, sondern auch, wie schnell der Index auf solche Marktänderungen reagiert.

Ich könnte mir vorstellen, daß ein Algorithmus das besser kann als ich mit meinem Bauchgefühl.

 

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spreadit

Die Momentum Strategie, also Aktienauswahl, finde ich auch sehr spannend. Aber die Top 10 Holdings bilden beim MSCI World Momentum bereits rund 34% des gesamten Fondsvermögens ab. Gibt es hier auch ETFs, die die gleiche Strategie verfolgen aber eine andere Gewichtung besitzen?

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 4 Stunden von spreadit:

Die Momentum Strategie, also Aktienauswahl, finde ich auch sehr spannend. Aber die Top 10 Holdings bilden beim MSCI World Momentum bereits rund 34% des gesamten Fondsvermögens ab. Gibt es hier auch ETFs, die die gleiche Strategie verfolgen aber eine andere Gewichtung besitzen?

In Europa gibt es ein sehr sehr kleines Angebot allgemein im Bereich Factor Investing. Bei Momentum gibt es lediglich diese Alternative:

Vanguard Global Momentum Factor Etf .

Der ist zwar deutlich besser diversifiziert und besitzt sogar Small caps, hat jedoch ein AUM von nur 70,6 Mio bis jetzt. 

 

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Synthomesc_alt
Am 11.9.2020 um 03:01 von DST:

Das Interessante an der Momentum-Strategie ist meines erachtens nicht nur die langfristige Performance, sondern auch das damit einhergehende Market-Timing-Risiko bzw. -Potenzial.

Bewegen wir uns nicht mittlerweile seit einer geraumen Zeit weg von der Benchmark MSCI WORLD?
 

 

Am 11.9.2020 um 03:01 von DST:

1) Der Momentum-ETF ist voll mit Tech-Aktien und es kommt zu einem Tech-Aktien-Crash

Alles ist voll mit Tech Aktien!
Da hat man keine Wahl mehr...Nasdaq kaufe ich nicht..40 % Tech

Ich gehe in den All World...ist der noch World!?
Nein!
Auch da sind die 5 größten Postitionen die Big 5 Tech Aktien...
Und nun!?

Möchte damit sagen , wenn die Tech Aktien im großen Stil gen Süden gehen reißen sie ALLES mit runter.....
 

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finisher
vor 7 Stunden von Synthomesc:

Bewegen wir uns nicht mittlerweile seit einer geraumen Zeit weg von der Benchmark MSCI WORLD?
 

 

Alles ist voll mit Tech Aktien!
Da hat man keine Wahl mehr...Nasdaq kaufe ich nicht..40 % Tech

Ich gehe in den All World...ist der noch World!?
Nein!
Auch da sind die 5 größten Postitionen die Big 5 Tech Aktien...
Und nun!?

Möchte damit sagen , wenn die Tech Aktien im großen Stil gen Süden gehen reißen sie ALLES mit runter.....
 

Es gibt hier einen World-Equal-Weight-ETFs (mit 250 Aktien):

https://www.vaneck.com/de/en/etf/equity/tget/overview

 

Oder einen MSCI World, wo nur Mid-Caps enthalten sind (mit 900 Aktien):

https://www.blackrock.com/de/privatanleger/produkt/270057/ishares-msci-world-size-factor-ucits-etf?switchLocale=y&siteEntryPassthrough=true

 

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Mvp

Was ist denn die in diesem Thread aufgeworfene Kernfrage?

Wenn du timen willst und meinst zu wissen, welchen Aktienpakete besser oder schlechter performen werden gibt es lukrativere Möglichkeiten als den Kauf und Verkauf eines Momentum. 

 

Ansonsten ist Momentum eine Strategie wie jede andere die eine willkürliche Benchmark (= freefloat gewichteter Gesamtmarkt) schlagen kann oder nicht - Argumente pro/contra werden hier aber gar nicht abgefragt?!

 

Ein Beitrag aus dem Mai in einem anderen Thread von mir:

 

Zitat

Bei Momentum ergeben sich doch pfadabhängig 2 Extremszenarien:

 

1. Anleger verhalten sich irrational: Eine Region/Sektor/Auswahl an Unternehmen entwickelt eine Blase/Überbewertung, die Strategie kauft diese Werte, der Kurs steigt stärker als die Benchmark. Die Blase platzt, Momentum verliert drastischer als der Gesamtmarkt. Momentum schichtet in Werte um, die nicht abgestraft wurden. Die Erholung der zu sehr abgestraften Blasenwerte geht an Momentum vorbei, da diese voll Konsumgütern ist. Als nächstes springt Momentum wieder auf die Blasenwerte, die sich erholt haben und in der darauffolgenden Periode auf den nächsten heißen Kandidaten.

-> Momentum verliert.

 

2. Anleger verhalten sich rational: Momentum investiert in Unternehmen, die sich am besten entwickeln. Geht es durch einen externen Schock runter, ist Momentum stabiler, da die besser aufgestellten Unternehmen enthalten sind. Momentum bleibt daher dort investiert. In der Erholung ziehen die stark mit Unsicherheit und daher Abschlägen belegten Werte an, Momentum verpasst die Really. Darauf springt Momentum auf den Erholungs-Zug auf, kann evtl. je nach Timing noch mitfahren - in der nächsten Periode, wenn die Wellen wieder glatt sind, werden wieder die sich am besten entwickelnden Unternehmen gekauft. 

-> Momentum gewinnt. Vor allem auch, da der Fahrstuhl nach unten immer sehr viel kostet und der nach oben sehr viel bringt, wenn man nur unten einsteigt und nicht mit runter gefahren ist.

 

Die Renditen der letzten 15 Jahre deuten auf Szenario 2 hin: 

 

2008 - Momentum im Crash etwa gleich dem Gesamtmarkt -40%

2009 - Momentum schwächer, da "Krisenfelsen" im Depot +15%, Markt +30%

 

2011 - Momentum +5, Markt -5%

2012 - Momentum +14,8%, Markt +16,5%

 

2015 - Momentum +4,5%, Markt -0,3%

2016 - Momentum +4,75%, Markt +8,15%

 

Momentum verhält sich also in Boomphasen besser und in Downphasen hat es sich auch bewährt. Das sind jetzt 15 Jahre und die einzige echte Bewertungsblase 2000 ist nicht betrachtet worden.

Dies mal als ein Erklärungsversuch, der ähnlich wie zu den anderen Faktoren auf Anlegerverhalten und hier Pfadabhängigkeit basiert.

 

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Johannes34567
vor 18 Stunden von Synthomesc:

lles ist voll mit Tech Aktien!
Da hat man keine Wahl mehr...Nasdaq kaufe ich nicht..40 % Tech

Ich gehe in den All World...ist der noch World!?
Nein!
Auch da sind die 5 größten Postitionen die Big 5 Tech Aktien...
Und nun!?

Möchte damit sagen , wenn die Tech Aktien im großen Stil gen Süden gehen reißen sie ALLES mit runter.....

Ein Value Etf sollte da aushelfen.

 

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Synthomesc_alt
vor 5 Stunden von Mvp:

Ansonsten ist Momentum eine Strategie wie jede andere die eine willkürliche Benchmark (= freefloat gewichteter Gesamtmarkt) schlagen kann oder nicht

 

Am 11.9.2020 um 03:01 von DST:

Auch Gerd Kommer hat zuletzt bei Mission Money nochmals bestätigt das die Momentum Strategie nicht nur die letzten 10 Jahre, sondern über Jahrzehnte besser performt hat

 

Das Video habe ich mir auch gerade zu Gemüte geführt...
Ich fand die Idee einer Momentum Strategie / ETF schon immer reizvoll....
 

Das Argument:

Am 11.9.2020 um 03:01 von DST:

Das ist konkret dann der Fall, wenn das aktuelle Momentum von Aktien zu spät von dem Momentum-ETF als solches erkannt wird. Die Aktien, die dann erst nach 6  - 12 Monaten dem Momentum-ETF hinzugefügt werden, haben dann vermutlich bereits einen Großteil ihres Verlustes wieder aufgeholt.

ist berechtigt. Aber ist diese Zeitspanne so hoch?

Anderseits, wie bereits mehrfach erwähnt, hat der Momentum ETF bisher gute Dienste geleistet.....

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cutter111th
Am 11.9.2020 um 03:01 von DST:

Das Interessante an der Momentum-Strategie ist meines erachtens nicht nur die langfristige Performance, sondern auch das damit einhergehende Market-Timing-Risiko bzw. -Potenzial. Leider wurdes dieses Thema noch nie ernsthaft hier diskutiert und eigentlich habe ich auch keine Lust mal wieder ein Thema aufzumachen, was von den meisten nur belächelt werden dürfte, aber in bestimmten turbulenten Zeiten kann die Momentum-Strategie nicht nur versagen, sondern sogar noch nachhaltig schlechter als der breite Aktienmarkt perfomen.

 

Das ist konkret dann der Fall, wenn das aktuelle Momentum von Aktien zu spät von dem Momentum-ETF als solches erkannt wird. Die Aktien, die dann erst nach 6  - 12 Monaten dem Momentum-ETF hinzugefügt werden, haben dann vermutlich bereits einen Großteil ihres Verlustes wieder aufgeholt. Sowohl vor als auch nach diesem Zeitpunkt wäre es dann womöglich klug nicht in den Momentum-ETF sondern besser in den breiten Aktienmarkt, einen Value-ETF oder was auch immer dann gerade sinnvoll erscheint zu investieren.

 

Die Version für besondere Mutige wäre den Momentum-ETF bei diesen potenziellen Schwäche-Phasen sogar zu verkaufen, um das Geld mit höherer Renditeerwartung investieren zu können. Dabei sollte man allerdings die potenziell anfallenden Steuern berücksichtigen. Nachdem sich die Lage weitestgehend stabilisert hätte, könnte man dann wieder vermehrt in die Momentum-Strategie investieren, die dann wiederum die höhere Renditeerwartung gegenüber dem breiten Aktienmarkt haben dürfte.

 

Beispiel:

 

1) Der Momentum-ETF ist voll mit Tech-Aktien und es kommt zu einem Tech-Aktien-Crash

2) Der Momentum-ETF nimmt den Crash die nächsten Monate voll mit während andere Aktien und damit auch andere ETFs besser performen

3) Nach 6 - 12 Monaten Tech-Aktien-Crash ist der Momentum-ETF voll mit diesen anderen Aktien

4) Die Tech-Aktien erholen sich und der Momentum-ETF verpasst es, da er diese inzwischen alle ausgetauscht hat

5) Nachdem die Tech-Aktien einen Großteil ihrer Verluste aufgeholt haben sind diese nun wieder fester Bestandteil des Momentum-ETF

 

 

Der xtrackers Momentum wurde alleine im Zeitraum März bis Juni mehrmals umgeschichtet, was sicher auch ein Grund dafür ist, dass der im Crash so gut abgeschnitten hat. Dennoch kann es insbesondere nach einem Crash auch Phasen geben, wo der Index schlechter abschneidet. Sieht man ja auch wenn man sich die Daten anschaut. Das holt er in aller Regel aber schnell wieder auf. 

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cutter111th
Am 11.9.2020 um 13:08 von spreadit:

Die Momentum Strategie, also Aktienauswahl, finde ich auch sehr spannend. Aber die Top 10 Holdings bilden beim MSCI World Momentum bereits rund 34% des gesamten Fondsvermögens ab. Gibt es hier auch ETFs, die die gleiche Strategie verfolgen aber eine andere Gewichtung besitzen?

Über die Gewichtung würde ich mir bei dieser Strategie eben nicht die Gedanken machen. Das kann sich wie oben beschrieben sehr schnell  ändern eben abhängig davon, welche Aktien ein Momentum haben. Es wird ja wie schon beschrieben sowieso halbjährlich umgeschichtet, in besonderen Phase sogar öfter. Wenn in 2 Jahren Japanische Aktien ein hohe Momentum haben, hast du die halt mit hoher Gewichtung im Index. 

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Synthomesc_alt
vor 49 Minuten von cutter111th:

Über die Gewichtung würde ich mir bei dieser Strategie eben nicht die Gedanken machen. Das kann sich wie oben beschrieben sehr schnell  ändern eben abhängig davon, welche Aktien ein Momentum haben.

 

Wie schnell?
Einer der Kritikpunkte war ja das dies eben nicht zeitnah passiert!
 

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Sestertius
vor 12 Stunden von Synthomesc:

Wie schnell?

Entscheidend ist immer das kombinierte 6 und 12 Monatsmomentum. Ich hab auch irgendwo mal einen Blogartikel gelesen, wo jemand versucht hat mit Hilfe von Branchen ETFs "jüngeres" Momentum einzufangen. Das ging meine ich auch ganz gut, allerdings kommen spätestens hier Kosten und Steuern wieder vermehrt ins Spiel. 

PS: Artikelserie (gibt 4 Teile) gerade wiedergefunden! :)

Wie man mittels einfacher Sektor ETFs den S&P500 outperformt - Portfolio Architekt

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 16 Stunden von Synthomesc:

 

Wie schnell?
Einer der Kritikpunkte war ja das dies eben nicht zeitnah passiert!
 

Das kommt auch auf den Fondanbieter an.

Außer Ishares gibt es noch Vanguard in Europa, welche ein taegliches Rebalancing vornehmen.

In den USA fallen mir noch andere Anbieter wie z.B. AQR oder Alpha Architect, welche auch taegliches Rebalancing haben.

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cnn
vor 3 Minuten von Johannes34567:

Das kommt auch auf den Fondanbieter an.

Außer Ishares gibt es noch Vanguard in Europa, welche ein taegliches Rebalancing vornehmen.

In den USA fallen mir noch andere Anbieter wie z.B. AQR oder Alpha Architect, welche auch taegliches Rebalancing haben.

Xtrackers bietet auch noch einen Momentum an...

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Johannes34567
Gerade eben von cnn:

Xtrackers bietet auch noch einen Momentum an...

Ja natuerlich. Habe ich vergessen.

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DST
· bearbeitet von DST

@Sestertius Das ist wirklich eine beeindruckende Artikel-Serie, danke fürs Teilen! Ich versuche die Erkenntnisse mal zusammenzufassen.

 

Teil 1: Alle Momentum-Strategien, bei denen in die Top 1 - 9 Sektoren des S&P 500 investiert wurde, haben sowohl eine Equal-Sektor-Strategie als auch den S&P 500 signfikant geschlagen, wobei ein höheres Risiko (All-In in den besten Sektor oder nur wenige TOP-Sektoren der letzten 3 - 12 Monate) tendenziell besser abgeschnitten hat als ein niedriges Risiko, das auf viele Sektoren verteilt wurde.

 

Teil 2: Werden die Momentum-Strategien mit einer Short-Strategie auf die schlechtesten Sektoren kombiniert resultiert dies in jedem Fall in negatven Renditen und im schlimmsten Fall in einem Totalverlust.

 

Teil 3: Werden die Momentum-Strategien mit einer Market-Timing-Strategie kombiniert, die sich am 200-Tagesdurchschnittt des S&P 500 orientiert, werden je nach Sektor-Konzentration etwas höhere oder niedrigere Renditen als bei Teil 1 erzeugt, aber in jedem Fall zu einem signfikant niedrigeren Drawdown.

 

Teil 4: Berücksichtigt man bei den Momentum + Market-Timing-Strategien aus Teil 3 Kosten von 0,1% pro Transaktion wird der S&P 500 noch immer in jedem Fall (mit niedrigerem Drawdown) geschlagen, wobei mit zunehmender Sektor-Konzentration tendenziell auch höhere Kosten anfallen. Bei deutlich höheren Kosten würde diesen die Momemtum-Prämie jedoch vermutlich vollständig auffressen.

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alsuna

Danke für die Zusammenfassung :thumbsup: Das hat mich jetzt motiviert, die Artikel auch zu lesen.

 

Ich finde es nur leider schwierig zu bewerten, da die steuerliche Seite zwar angesprochen wird ("individuelles Thema"), aber nicht berücksichtigt wird. Leider wird auch nichts gesagt, wie häufig umgeschichtet wird, sodass ich nicht mal wüsste, wie ich den Effekt approximieren könnte.

Wenn man aber mal von mindestens einem Umschichten pro Jahr ausgeht, dann ergibt sich für den Zeitraum vor der Abgeltungssteuer ein ganz erheblicher steuerlicher Abschlag gegenüber dem buy-and-hold (persönlicher Steuersatz vs. Steuerfreiheit). Aber auch unter der Abgeltungssteuer kann ich mir gut vorstellen, dass die anfallenden Steuern sich über den Zinseszinseffekt erheblich auswirken können.

@DST, hast du dazu eine Einschätzung?

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DST
· bearbeitet von DST

Nach 40 Jahren ist die Netto-Rendite p. a. exkl. Handelskosten eines "aktiveren" Anlegers, der ein mal im Jahr seine Gewinne realisiert, im Vergleich zu einer ansonsten identischen (ausschüttenden) Buy-and-Hold-Strategie rund 1% niedriger [ETF-Blog, 2015].

 

Da die Momentum/Timing-Strategie inkl. konstanter Transaktionskosten von 0,1% in Teil 4 der obigen Serie gegenüber dem S&P 500 eine Prämie von rund 1 - 5% p.a. erzeugt hat, ist davon auszugehen, dass nach 40 Jahren, zumindest bei hoher Sektor/Momentum-Konzentration, noch immer eine höhere Netto-Rendite im Vergleich zu einem Buy-and-Hold-Ansatz erzielt werden kann, wenn wir einen Netto-Rendite-Abschlag von 1% p.a. unterstellen. Das würde dann auch die obige Aussage von @Nachdenklich bestätigen:

Am 11.9.2020 um 12:06 von Nachdenklich:

Wenn es gelänge, die richtigen Zeitpunkte für die Umschichtung zu finden, dann würde ich die Steuern für ein kleineres Übel halten.

 

Unterstellen wir Momemtum-ETFs eine mit der obigen Sektor-Strategie vergleichbar hohe Rendite dürften sowohl die Transaktionskosten als auch bei aktiveren und natürlich erfolgreichen Timing-Ansätzen (sofern diese überhaupt Verkäufe beinhalten) die Steuern einer Rendite-Prämie nicht im Wege stehen.

 

Disclaimer: Persönlich war und bin ich (noch?) nicht in einem Momemtum-ETF investiert, da meine ETF-Strategie u.A. auf einer aktiven Auswahl von Sektoren basiert und ich eine zusätzliche Momentum-Strategie für ein Stück weit doppelt gemoppelt halte bzw. ich dann bei einem Teil meines Portfolios einfach nicht mehr die volle Kontrolle hätte in was ich investiere. Wenn ich z. B. glaube, dass es ein guter Zeitpunkt ist in Tech zu investieren, mache ich das unabhängig von dessen Momentum. Ich versuche prinzipiell eher günstig zu kaufen und den Mean-Reversion-Effekt auszunutzen, was eher konträr zu einer Momemtum-Strategie steht. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass beide Strategien parallel verfolgt werden und kombiniert zu einer noch höheren Prämie führen könnten.

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alsuna
vor 3 Stunden von DST:

Nach 40 Jahren ist die Netto-Rendite p. a. exkl. Handelskosten eines "aktiveren" Anlegers, der ein mal im Jahr seine Gewinne realisiert, im Vergleich zu einer ansonsten identischen (ausschüttenden) Buy-and-Hold-Strategie rund 1% niedriger [ETF-Blog, 2015].

Das klingt gut. Danke.

 

vor 3 Stunden von DST:

Unterstellen wir Momemtum-ETFs eine mit der obigen Sektor-Strategie vergleichbar hohen Rendite dürften sowohl die Transaktionskosten als auch bei aktiveren und natürlich erfolgreichen Timing-Ansätzen (sofern diese überhaupt Verkäufe beinhalten) die Steuern einer Rendite-Prämie nicht im Wege stehen.

Bei einem Momentum-ETF fallen ja bei den Momentum-bezogenen Umschichtungen keine Steuern an. Da ist diese Betrachtung nur für den Timing-Bereich nötig.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 1 Stunde von alsuna:

Bei einem Momentum-ETF fallen ja bei den Momentum-bezogenen Umschichtungen keine Steuern an. Da ist diese Betrachtung nur für den Timing-Bereich nötig.

Ja, genau das wollte ich mit dem Satz auch ausdrücken. Aber eben nur wenn die Market-Timing-Strategie auch Verkäufe beinhaltet. Im Rahmen meiner Satellite-und-Core-Strategie versuche ich Verkäufe bei langfristen Anlagen aufgrund der Transaktionskosten und Steuern prinzipiell zu meiden und investiere lieber frisches Geld in das Asset meiner Wahl. Von meinen aktuell 12 ETFs haben 10 einen langfristigen und nur 2 einen kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont. Man könnte meine Anlagestragie wohl auch als "semi-aktiv" bezeichnen, da ich für einen aktiven Anleger relativ selten handel und noch seltener etwas verkaufe. Meist verkaufe ich nur aus steuerlichen Gründen.

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Stoiker
vor 10 Stunden von DST:

Disclaimer: Persönlich war und bin ich (noch?) nicht in einem Momemtum-ETF investiert, da meine ETF-Strategie u.A. auf einer aktiven Auswahl von Sektoren basiert und ich eine zusätzliche Momentum-Strategie für ein Stück weit doppelt gemoppelt halte bzw. ich dann bei einem Teil meines Portfolios einfach nicht mehr die volle Kontrolle hätte in was ich investiere. Wenn ich z. B. glaube, dass es ein guter Zeitpunkt ist in Tech zu investieren, mache ich das unabhängig von dessen Momentum. Ich versuche prinzipiell eher günstig zu kaufen und den Mean-Reversion-Effekt auszunutzen, was eher konträr zu einer Momemtum-Strategie steht. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass beide Strategien parallel verfolgt werden und kombiniert zu einer noch höheren Prämie führen könnten.

Stimmt, das klingt eher nach Value. Wie machst Du das konkret mit MSCI-Branchen-ETFs - kaufst Du z.B. den MSCI World Energy, wenn dieser im Gegensatz zum Gesamtmarkt unterbewertet erscheint?

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DST
· bearbeitet von DST
vor 16 Stunden von Stoiker:

Wie machst Du das konkret mit MSCI-Branchen-ETFs - kaufst Du z.B. den MSCI World Energy, wenn dieser im Gegensatz zum Gesamtmarkt unterbewertet erscheint?

Ja, genau. Aber ich verlasse mich lieber auf meine Intuition und gesunden Menschenverstand als auf technische oder fundamentale Analysen. Viele, die neben dem Corona-Crash auch den Öl-Crash bzw. meinen Corona-Thread verfolgt hatten, wussten, dass es sich um eine historische Ausnahmesituation handelt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit günstigen Kaufgelegenheiten einhergeht. Man musste sich lediglich entscheiden ob man auf einen Öl-ETC oder auf Öl-Aktien bzw. wie ich auf einen Öl-ETF setzt. Viele Privatanleger hatten sich im Gegensatz zu mir für einen ÖL-ETC entschieden, was im Nachhinein eindeutig die falsche Entscheidung war und sogar dazu geführt hat, dass Wisdom Tree ihre Öl-ETCs vom Markt genommen hat.

 

Das ist die YTD-Performance eines MSCI World ETF, eines MSCI World Energy ETF, einem rolloptimierten WTI-Öl-ETC sowie eines STOXX Europe 600 Travel & Leisure ETF:

 

YTD-Performance.png

 

MSCI World: -4%

STOXX Europe 600 Travel & Leisure: -32%

MSCI World Energy: -45%

WTI-Öl-ETC: -48%

 

Auf den ersten Blick sieht es so aus, wie als ob der MSCI World noch die beste Investition während der Corona-Krise gewesen sei und die von mir zur Diskussion gestellten Branchen-ETFs reine Flops waren. Doch das Blatt wendet sich, wenn wir uns ausschließlich die Auswirkungen des Mean-Reversion-Effekts und des damit einhergehenden kurzfristigen Momentums ab dem Tiefpunkt des Corona-Crashs (18.03.2020) und den darauf folgenden 6 Wochen betrachten:

 

Mean-Reversion-Effekt.png

 

MSCI World Energy: +60%

STOXX Europe 600 Travel & Leisure: +50%

MSCI World: +23%

WTI-Öl-ETC: -20%

 

Und zu guter Letzt schauen wir uns nochmal anhand der YTD-Performance an, wie sich meine und die intuitive Annahme vieler anderer Privatinvestoren, während der Corona-Krise weltweit auf Tech-Aktien zu setzen, ausgewirkt hat:

 

Tech-Aktien.png

 

EMQQ: +35%

QQQ: +20%

MSCI World: -4%

 

 

Welche Assets hatten während der Corona-Krise bisher nun wirklich die höchsten Renditepotenziale? :-*

 

Quelle für Charts: ariva.de

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moonraker
· bearbeitet von moonraker
vor 10 Stunden von DST:

Welche Assets hatten während der Corona-Krise bisher nun wirklich die höchsten Renditepotenziale? :-*

Danke für die Darstellung.

Aber dann vergleiche doch bitte auch für EMQQ und QQQ die Entwicklung ab dem Corona-Tiefpunkt (18.03.), und nicht YTD.

Und warum nur bis 29.04.? Weil es dann so gut aussieht...? :-* Ab Mitte Juni war es das mit dem Vorsprung von Energy.

Fazit: Jeder macht sich seinen Chart, wie es für ihn am besten passt...

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