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Madame_Q

Lohnen sich noch andere Assetklassen außer Aktien im riskanten Depotteil?

Riskanter Depotteil: "Nur Aktien" oder "Multi-Asset"?  

87 Stimmen

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Niklasschnick
vor 3 Stunden von Bigwigster:

solche einfachen Regeln existieren in der Praxis leider nicht:

 

https://www.macrotrends.net/1335/dollar-vs-gold-comparison-last-ten-years

 

Aber wie gesagt würde ich die Aussage unabhängig von einer Preisänderung des Goldes in Dollar betrachten.

Du missverstehst mich, ich will es etwas klarer sagen: Wenn jemand sagt der Dollar fällt, dann ist damit gemeint er fällt gegen alle Währungen, Immobilien, Aktien, usw. Das bedeutet sobald jemand sagt "Gold steigt" steigt Gold automatisch gegenüber allen Währungen. Ansonsten müsste man präzisieren und sagen "Gold steigt in USD" (oder eben in EUR).

 

Warum ich hier eingehakt habe ist dieser Abschnitt aus dem Artikel:

"Gold wird in US-Dollar gehandelt. Sinkt der Wert der amerikanischen Währung, sinkt der Goldkurs in Euro."

 

Der Autor suggeriert Gold hinge in irgendeiner Form am USD. Solange aber keine Argumente dafür vorliegen müssen wir davon ausgehen, dass USD und Gold vollkommen unabhängig voneinander. Hier wird durch den Autor suggeriert dass eine Preisänderung des Dollars zu EUR einen Effekt auf den EUR zu Goldpreis hätte, aber wieso sollte das so sein?

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 4 Stunden von Niklasschnick:

Der Autor suggeriert Gold hinge in irgendeiner Form am USD. Solange aber keine Argumente dafür vorliegen müssen wir davon ausgehen, dass USD und Gold vollkommen unabhängig voneinander. Hier wird durch den Autor suggeriert dass eine Preisänderung des Dollars zu EUR einen Effekt auf den EUR zu Goldpreis hätte, aber wieso sollte das so sein?

Ich denke wir meinen beide schon das selbe, also können wir uns das Ganze auch sparen :thumbsup:

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Rendito
vor 3 Stunden von Niklasschnick:

Du missverstehst mich, ich will es etwas klarer sagen: Wenn jemand sagt der Dollar fällt, dann ist damit gemeint er fällt gegen alle Währungen, Immobilien, Aktien, usw. Das bedeutet sobald jemand sagt "Gold steigt" steigt Gold automatisch gegenüber allen Währungen. Ansonsten müsste man präzisieren und sagen "Gold steigt in USD" (oder eben in EUR).

 

Genau das tut der Autor des oben verlinkten Beitrags doch, er formuliert präzise und völlig korrekt (Hervorhebungen im Original):

Zitat

Auch Wechselkursschwankungen beeinflussen die Renditen der deutschen Investoren. Gold wird in US-Dollar gehandelt. Sinkt der Wert der amerikanischen Währung, sinkt der Goldkurs in Euro.

 

vor 3 Stunden von Niklasschnick:

Hier wird durch den Autor suggeriert dass eine Preisänderung des Dollars zu EUR einen Effekt auf den EUR zu Goldpreis hätte, aber wieso sollte das so sein?

Reiner Wechselkurseffekt. Fällt der USD 2% gegenüber dem EUR, sinkt ceteris paribus der Goldpreis in EUR ebenfalls um 2%. Bei global (hauptsächlich) in USD gehandelten Assets beeinflusst der Wechselkurs zur Heimatwährung des Anlegers grundsätzlich dessen Rendite. Gilt genauso z.B. für US-Aktien oder Brent-Öl.

 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 14 Minuten von Rendito:

Fällt der USD 2% gegenüber dem EUR, sinkt ceteris paribus der Goldpreis in EUR ebenfalls um 2%.

 

Das kommt jetzt auf deine Version von c.p. an. Ich habe eine andere Vorstellung davon, was „alles übrige unverändert“ bedeutet – nämlich daß der Wert von Gold auch unverändert bleibt. Dann gilt: Fällt der US-Dollar um 2%, bleibt c.p. der Goldpreis in Euro gleich (und der in Dollar steigt um 2%).

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Rendito
vor 2 Minuten von chirlu:

 

Das kommt jetzt auf deine Version von c.p. an. Ich habe eine andere Vorstellung davon, was „alles übrige unverändert“ bedeutet – nämlich daß der Wert von Gold auch unverändert bleibt. Dann gilt: Fällt der US-Dollar um 2%, bleibt c.p. der Goldpreis in Euro gleich (und der in Dollar steigt um 2%).

Ceteris paribus heisst, wie Du richtig ausführst, "unter sonst gleichen Bedingungen" oder "alles übrige unverändert“. Damit eben auch der Goldpreis in seiner globalen Handelswährung, und die ist eben nicht EUR, sondern USD.

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Synthomesc_alt
Am 27.9.2020 um 10:58 von Madame_Q:

Prof. Weber ist im aktuellen Buch "Die genial einfache Vermögensstrategie" nach wie vor der Überzeugung, dass der riskante Teil nicht nur aus Aktien bestehen sollte, sondern (globale) Anleihen ihren Sinn haben. Kommer scheint mir aktuell bis auf EM-Bonds ein eindeutiger Verfechter zu sein, der "nur Aktien" als die beste Variante für den riskanten Teil hält.

 

Kommer hat im Status Quo Recht, es geht nichts über only Aktien, sie sind alternativlos ( wie ich dieses Wort mittlerweile hasse ).

Das kann sich aber ändern...gut möglich das wir in 2 Jahren wieder auf Anleihen 3-5 % bekommen....
Dann sieht die Welt wieder anders aus...

Aber Hey...ich weiß nicht wie ihr das seht....ich plane diesbezüglich gar nichts, weil ich Nichts weiß...
 

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chirlu
vor 26 Minuten von Rendito:

Ceteris paribus heisst, wie Du richtig ausführst, "unter sonst gleichen Bedingungen" oder "alles übrige unverändert“. Damit eben auch der Goldpreis in seiner globalen Handelswährung

 

Wie gesagt,

vor 32 Minuten von chirlu:

deine Version von c.p.

Offensichtlich haben ich und @Niklasschnick eine andere,

vor 35 Minuten von chirlu:

nämlich daß der Wert von Gold auch unverändert bleibt.

Da kommen wir wohl nicht näher zusammen.

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Rendito
vor 14 Minuten von chirlu:

Wie gesagt,

vor einer Stunde von chirlu:

deine Version von c.p.

Es gibt nicht "meine" oder "Deine" Version von c.p.  Die ceteris-paribus-Klausel ist eine in der sozialwissenschaftlichen Forschung klar definierte und oft gebrauchte Annahme, ohne die komplexe Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge gar nicht analysiert werden könnten. Sie bedeutet ganz einfach, dass alle nicht explizit angeführten Randbedingungen unverändert bleiben.

 

Zitat

 

Offensichtlich haben ich und @Niklasschnick eine andere,

vor einer Stunde von chirlu:

nämlich daß der Wert von Gold auch unverändert bleibt.

 

Eben. Der Wert des Goldes, gemessen in seiner globalen Handelswährung USD, wird bei der c.p.-Annahme konstant angenommen. Weshalb jede Wechselkursänderung USD/EUR 1:1 auf den EUR-Anleger durchschlägt. Deine Annahme, der Goldkurs solle in EUR konstant bleiben, würde implizieren, dass der Goldpreis in seiner globalen Handelswährung USD mit dem USD/EUR-Wechselkurs schwanken würde. Das wäre das Gegenteil von c.p.

 

vor 16 Minuten von chirlu:

Da kommen wir wohl nicht näher zusammen.

Müssen wir auch nicht. Aber als Volkswirt weiß ich, wovon ich rede, und möchte zugunsten der Mitleser keine unrichtigen Aussagen stehenlassen.

 

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migieger
vor 12 Stunden von Rendito:

Der Wert des Goldes, gemessen in seiner globalen Handelswährung USD, wird bei der c.p.-Annahme konstant angenommen.


Genau! Deshalb konnte man ja auch "ewig" fuer 35 USD eine Unze Gold kaufen bis Praesident Nixon 1971 die Dollar-Konvertierbarkeit in Gold aufgehoben hat. Und jetzt muss ich armer Tropf fast 1800 USD fuer eine Unze Gold hinblaettern...
 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 15 Stunden von Rendito:

Es gibt nicht "meine" oder "Deine" Version von c.p.  Die ceteris-paribus-Klausel ist eine in der sozialwissenschaftlichen Forschung klar definierte und oft gebrauchte Annahme, ohne die komplexe Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge gar nicht analysiert werden könnten. Sie bedeutet ganz einfach, dass alle nicht explizit angeführten Randbedingungen unverändert bleiben.

 

Eben. Der Wert des Goldes, gemessen in seiner globalen Handelswährung USD, wird bei der c.p.-Annahme konstant angenommen. Weshalb jede Wechselkursänderung USD/EUR 1:1 auf den EUR-Anleger durchschlägt. Deine Annahme, der Goldkurs solle in EUR konstant bleiben, würde implizieren, dass der Goldpreis in seiner globalen Handelswährung USD mit dem USD/EUR-Wechselkurs schwanken würde. Das wäre das Gegenteil von c.p.

 

Müssen wir auch nicht. Aber als Volkswirt weiß ich, wovon ich rede, und möchte zugunsten der Mitleser keine unrichtigen Aussagen stehenlassen.

 

Danke für die Richtigstellung!

Als Nichtvolkswirt, der sich nicht mit einfachen Modellen sondern mit dem äußerst komplexen System des menschlichen Körpers beschäftigt (mit mannigfaltigen Steuer- und Gegensteuermechanismen), wage ich mal zu sagen: da machen es sich die Volkswirte aber sehr einfach. ;) 

 

Beispiel:

Ich habe eine Badewanne mit zig Zuläufen und zig Abläufen und will die Füllhöhe der Wanne regulieren.

Als Pharmazeut weiß ich, dass wenn ich nur isoliert einen "Ablauf "betrachte (z.B. die Wirkung eines Schleifendiuretikums im Modellversuch am Nephron) und nicht die Gegenreaktionen, welcher der menschliche Organismus dann zwangsläufig startet, das prognostizierte Ergebnis sehr suboptimal (= falsch) sein wird.

 

Frage:

Liegt es womöglich  an der ceteris-paribus-Klausel und der damit verbundenen radikalen Vereinfachung, dass Volkswirtschaftler (sie sind halt keine Naturwissenschaftler und auch Geisteswissenschaftler würden VWLer nicht als Ihresgleichen betrachten) bei Zukunftsprognosen so grottenschlecht abschneiden?

 

 

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

Volkswirtschaftler waren m.E. noch nie sonderlich ernst zu nehmende Figuren, und zwar aus mehreren Gründen.

  • Ihr Metier ist insgesamt zu komplex, als dass es von ihren eingeschränkten geistigen Fähigkeiten vollständig erfasst werden, geschweige denn in Modellen damit vernünftig gearbeitet werden könnte.
  • Sie sind oftmals von irgendwelchen Interessensgruppen gelenkt bzw. bezahlt.
  • Sie missbrauchen häufig die Mathematik, indem sie deren Methoden falsch anwenden.
  • usw.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor einer Stunde von pillendreher:

Liegt es womöglich  an der ceteris-paribus-Klausel und der damit verbundenen radikalen Vereinfachung

 

Na ja, Naturwissenschaftler arbeiten auch so - nur dass sie es nicht so schön lateinisch "ceteris-paribus" nennen. Beim Aufstellen der DGLs zur Beschreibung eines Systems werden die Auswirkungen jeder Einflussgröße zunächst einzeln betrachtet - wahrscheinlich auch bei dem vom @pillendreher beschriebenen System. Allerdings wissen Naturwissenschaftler, dass die so erhaltenen DGLs nur für infinitesimale (winzige) Änderungen gelten - und dass man zur Betrachtung einer größeren Änderung (2%) zuerst die DGLs lösen muss - beispielsweise durch Integrieren. Bei diesem Schritt kommen dann die ganzen Wechselwirkungen und Rückkopplungen ins Spiel - und die Sache wird kompliziert...

 

vor 37 Minuten von Beginner81:

Volkswirtschaftler waren m.E. noch nie sonderlich ernst zu nehmende Figuren, und zwar aus mehreren Gründen.

 

Vielleicht sollten wir aufhören, uns gegenseitig zu ärgern... Jedes Fachgebiet kennt einen Teil des Gesamtbilds. Wenn wir uns zusammentun - und uns nicht gegenseitig beschimpfen - hat jeder etwas davon...

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Gast231208
vor 8 Minuten von stagflation:

Vielleicht sollten wir aufhören, uns gegenseitig zu ärgern... Jedes Fachgebiet kennt einen Teil des Gesamtbilds. Wenn wir uns zusammentun - und uns nicht gegenseitig beschimpfen - hat jeder etwas davon...

:thumbsup: (Meine Posts nicht immer allzu ernst nehmen)

 

War nur eine Reaktion auf

vor 16 Stunden von Rendito:

 Aber als Volkswirt weiß ich, wovon ich rede ...

 

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chirlu

DGLs sind übrigens Differentialgleichungen, bevor jemand fragt … :-*

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81
vor einer Stunde von stagflation:

- und uns nicht gegenseitig beschimpfen -

Naja, beschimpfen würde ich das nicht nennen (um einzelne Personen ging es ohnehin nicht), eigentlich nur meine unbedeutende nüchterne Einschätzung eines Berufsstandes.
Z.B. Influencer, Instagramer und Youtuber sind auch nicht ernst zu nehmen, aber ich würde sie deswegen nicht beschimpfen. :narr:

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Rendito

Für wissenschaftstheoretische Diskussionen ist hier nicht der richtige Platz, denke ich. Wer sich einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Goldpreis-Bestimmungsfaktoren verschaffen möchte, dem empfehle ich das beigefügte Research Paper. Im empirischen Teil kommt es teilweise zu kontraintuitiven Ergebnissen:

 

Zitat

Unfortunately, some signs contradict theoretical assumptions. Unexpectedly, an increase of 1% in CPI decreases the gold price by 0.05%. Indeed, this situation is observed during a recession or financial crisis when strong deflationary forces hit the economy pushing investors to a safe alternative that is gold. Unexpectedly, an increase in USD/SDR exchange rate which means appreciation in the dollar value against major currencies by 1% implies an increase of the gold price by 2.22%. This means that when the dollar value increase, investors tend to purchase gold for investment purposes, and thus the gold demand as well as the gold price increase, and this can be explained by the positive relation between the open interest and gold price as a speculation effect. Unexpectedly, an increase of 1% in gold supply increases the gold price by 0.42%. This means that the gold supply is following the gold demand with the gold price, and the latter is directed by other factors than the gold supply.

 

Ghalayini Farhat_Modeling and Forecasting Gold Prices_2020.pdf

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Walter White
Am 25.6.2021 um 10:28 von DST:

Warum nur seinerzeit wenn das doch auch heute noch so gut geht?

Da hatte ich etwas missverständlich ausgedrückt, sicher klappt das heute und auch morgen noch so. Anleihen in meinem Risikodepot gehen immer neben Aktien und Aktien/ETFs und machen rund einen Anteil von 35% aus. 

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Niklasschnick
Am 25.6.2021 um 23:29 von Rendito:

Eben. Der Wert des Goldes, gemessen in seiner globalen Handelswährung USD, wird bei der c.p.-Annahme konstant angenommen. Weshalb jede Wechselkursänderung USD/EUR 1:1 auf den EUR-Anleger durchschlägt. Deine Annahme, der Goldkurs solle in EUR konstant bleiben, würde implizieren, dass der Goldpreis in seiner globalen Handelswährung USD mit dem USD/EUR-Wechselkurs schwanken würde. Das wäre das Gegenteil von c.p

Du musst implizit annehmen, dass der Goldpreis in USD konstant bleibt damit deine Aussage stimmt, und das sehe ich nicht. Wieso sollte das so sein?

 

Wenn jemand sagt "der Dollar steigt", steigt er sowohl in EUR als auch in Gold, so wie es @chirlu schon angemerkt hat. Dann kann der Goldpreis in EUR konstant bleiben (muss er aber nicht). Wenn ich so wie du zwei Bedingungen setze "Der Dollar steigt" und "Der Goldpreis bleibt in USD konstant", stimmt die Aussage natürlich logisch. Diese zweite Annahme wird aber vom Autor eben nicht getroffen - typische journalistische Schlamperei.

 

In freien Märkten und free-float ist die "Zwischenwährung" (hier: USD) egal, sie hat keinen Einfluss. Das Stichwort in der VWL lautet "Vehikelwährung".

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Rendito
vor 1 Stunde von Niklasschnick:

Du musst implizit annehmen, dass der Goldpreis in USD konstant bleibt damit deine Aussage stimmt, und das sehe ich nicht. Wieso sollte das so sein?

Wie meinst Du das? Dass in der Realität der Goldpreis in USD normalerweise nicht konstant ist? Das stimmt. Für eine Ceteris-paribus-Annahme ist das aber nicht relevant. Ceteris-paribus-Annahmen dienen dazu, in komplexen Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen zunächst bestimmte Abhängigkeiten isoliert zu betrachten, so wie der Journalist es getan hat. Natürlich werden darauf aufbauend weitere Analysen vorgenommen, die reale Daten berücksichtigen. Was der Journalist ebenfalls getan hat, s.u.

 

vor 1 Stunde von Niklasschnick:

Wenn jemand sagt "der Dollar steigt", steigt er sowohl in EUR als auch in Gold,

Wieso denn das? Wenn hierzulande die Formulierung "der Dollar steigt" ohne weitere Qualifizierung verwendet wird, meint das natürlich "gegenüber dem Euro". Der Goldpreis hat damit erstmal nichts zu tun.

 

vor 1 Stunde von Niklasschnick:

typische journalistische Schlamperei

Ich verstehe Deinen Vorwurf nicht. Wenn Du den Artikel zu Ende liest, wirst Du feststellen, dass er sich sogar noch ausführlich mit dem Zusammenhang zwischen Goldpreis und Wechselkursen beschäftigt. Unter anderem mit folgender Erkenntnis:

Zitat

Gold kann nur vor dem Verfall der Weltleitwährung schützten, falls dessen Wert in US-Dollar steigt, wenn der Außenwert der Papierwährung fällt. Das war in den vergangenen 50 Jahren zwar tendenziell der Fall. Doch die lineare negative Beziehung von US-Dollar und Gold war nur schwach. Bewegungen des US-Dollar-Kurses gemessen in D-Mark und Euro hatten nur einen geringen Einfluss auf den Goldpreis.

 

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Niklasschnick
vor einer Stunde von Rendito:

Wie meinst Du das? Dass in der Realität der Goldpreis in USD normalerweise nicht konstant ist? Das stimmt. Für eine Ceteris-paribus-Annahme ist das aber nicht relevant. Ceteris-paribus-Annahmen dienen dazu, in komplexen Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen zunächst bestimmte Abhängigkeiten isoliert zu betrachten, so wie der Journalist es getan hat. Natürlich werden darauf aufbauend weitere Analysen vorgenommen, die reale Daten berücksichtigen. Was der Journalist ebenfalls getan hat, s.u.

 

Wieso denn das? Wenn hierzulande die Formulierung "der Dollar steigt" ohne weitere Qualifizierung verwendet wird, meint das natürlich "gegenüber dem Euro". Der Goldpreis hat damit erstmal nichts zu tun.

 

Ich verstehe Deinen Vorwurf nicht. Wenn Du den Artikel zu Ende liest, wirst Du feststellen, dass er sich sogar noch ausführlich mit dem Zusammenhang zwischen Goldpreis und Wechselkursen beschäftigt. Unter anderem mit folgender Erkenntnis:

Ich denke das können wir so stehen lassen, die wesentlichen Punkte hat jeder genannt. Ich hatte im weiteren Verlauf der Diskussion mich zu sehr auf den Beginn des Beitrags und die extrem vereinfachende Darstellung konzentriert und dabei ignoriert, dass der Autor sich später noch deutlicher erklärt (insbesondere die letzte Grafik in dem Artikel).

 

Was mich in unserer Diskussion hierüber gestört hat (und vielleicht kam es mir nur so vor, dann entschuldige ich mich) war dass der Eindruck entstehen konnte, dass im EUR/USD-Wechselkurs ein zusätzliches Risiko für ein Goldinvestment liegt. Das liegt aber auf Basis der von mir genannten Argumente zumindest langfristig nicht vor. Der USD fungiert lediglich als Vehikelwährung. Wir können davon ausgehen, dass der zukünftige Preisunterschied im Goldkurs in EUR und in USD genau die Inflation im jeweiligen Wirtschaftsraum wiederspiegelt. Damit wäre "Werterhalt" (bzw. auch Wertverfall) in jeweils realer Geldeinheit gegeben.

Für ein Goldinvestment ist also der EUR/USD-Wechselkurs nur kurz- bis mittelfristig, nicht aber langfristig, ein Risiko.

 

Der Autor des Artikels hat herausgearbeitet, dass das Bestimmtheitsmaß zwischen der monatlichen Goldrendite und dem USD/EUR-Wechselkurs bei unter 10% liegt und damit als wenig relevant eingestuft werden kann.

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Rendito

@Niklasschnick    :prost:

 

Fun Fact zur Eigenschaft von Gold als verlässlicher Wertspeicher in der sehr langen Frist:

Zitat

It is said that an ounce of gold bought 350 loaves of bread in the time of Nebuchadnezzar, king of Babylon, who died in 562 BC. The same ounce of gold still buys approximately 350 loaves of bread today. Across 2,500 years gold has in other words retained its purchasing power, relative to bread at least, and has had a real rate of return of zero (assuming that the quality of bread and the average weight of a loaf in 562 B.C. was comparable to that of today).

Quelle: Harmston, Gold as a Store of Value, World Gold Coucil Research Study No. 22 (1998)

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Sestertius
Zitat

It is said that an ounce of gold bought 350 loaves of bread in the time of Nebuchadnezzar, king of Babylon, who died in 562 BC. The same ounce of gold still buys approximately 350 loaves of bread today. Across 2,500 years gold has in other words retained its purchasing power, relative to bread at least, and has had a real rate of return of zero (assuming that the quality of bread and the average weight of a loaf in 562 B.C. was comparable to that of today).

Das Problem mit anekdotenhaften Darstellungen ist, dass sie oft nicht stimmen.

 

Pro Feinunze bekam man in Rom (1 Feinunze = ca. 3,8 Aureus = 380 Sesterzen):

- 350 Brote 

- 20 Schweine

- 126 Hühner

- 95 Gänse

- 830L Weizen

- 250 kg Schweinefleisch

- 380L Olivenöl

- 95L Bier (beste Qualität)

- 6300 Besuche in der Therme

- 0,04 Ha Ackerland

 

Pro Feinunze bekommt man heute:

- 700 Brote (Brotpreis in Deutschland, Statista)

- 10 Mastschweine

- 1345 Hühner (Erzeugerpreis)

- 87 Gänse 

- 9000L Weizen (Weizen Future)

- 730 kg Schweinefleisch 

- 470L Olivenöl (exkl. EU-Subventionen)

- 795L Bier (Premium Marke)

- 500 Besuche im Hallenbad

- 0,07 Ha Ackerland (Durchschnitt Deutschland, Statista)

 

 

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Rendito
· bearbeitet von Rendito
vor einer Stunde von Sestertius:

Das Problem mit anekdotenhaften Darstellungen ist, dass sie oft nicht stimmen.

 

Pro Feinunze bekam man in Rom (1 Feinunze = ca. 3,8 Aureus = 380 Sesterzen) ...

Ah, nomen est omen, endlich haben wir einen Experten für langfristige Vergleiche an Bord. Hast Du die ganzen Daten tatsächlich recherchiert? Stark!  :respect:

 

Zur Verteidigung von Stephen Harmston muss ich einwenden, dass es sich um einen Briten handelt und seine Veröffentlichung vom November 1998 stammt. Damals lag der Goldpreis bei ca. 300 USD bzw. 180 GBP je Feinunze. Bei den Brotlaiben können wir aus Gründen der historischen Vergleichbarkeit nicht deutsches Vollkorn- oder Bauernbrot heranziehen, sondern eher Fladen- oder Weißbrot. Ein White Loaf (800g) kostete 1998 in UK knapp über 50p, Herr Harmston lag also mit seinen 350 Brotlaiben nicht so daneben.

 

Heute liegt der Goldpreis bei ca. 1.770 USD bzw. 1.280 GBP je Feinunze, der Brotpreis in UK bei ca. 1,07 GBP/loaf. Mit einer Unze Gold kann man aktuell ca. 1.200 Brotlaibe kaufen. Also erleben wir derzeit eindeutig eine   :loud: Goldpreisbubble!

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Gast231208
vor 3 Minuten von Rendito:

Heute liegt der Goldpreis bei ca. 1.770 USD bzw. 1.280 GBP je Feinunze, der Brotpreis in UK bei ca. 1,07 GBP/loaf. Mit einer Unze Gold kann man aktuell ca. 1.200 Brotlaibe kaufen. Also erleben wir derzeit eindeutig eine   :loud: Goldpreisbubble!

 

Der Vergleich taucht bei der langfristen Betrachtung des Goldpreises auch immer wieder mal auf

Zitat

 

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/goldpreis-der-truegerische-glanz-des-goldes-11597095.html

Die Gold-Freunde argumentieren gern mit dem Tunika-Beispiel: Im alten Rom, so lesen sie aus antiken Quellen heraus, konnte ein reicher Römer für eine Unze Gold eine Toga mit Gürtel und Lederschuhen kaufen. Heute ist eine Unze gut 1200 Euro wert. Mit etwas gutem Willen kann man sagen, dass ein Maßanzug plus Schuhe etwa in dieser Preiskategorie liegt. Das Gold hätte 2000 Jahre seinen Wert gehalten.

 

 

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Rendito
· bearbeitet von Rendito
vor einer Stunde von pillendreher:

Der Vergleich taucht bei der langfristen Betrachtung des Goldpreises auch immer wieder mal auf

:thumbsup:  Der FAZ-Artikel stammt von 2012. Direkt nach dem von Dir zitierten Absatz folgt eine schon fast prophetische Relativierung der Sinnhaftigkeit solcher Langfristvergleiche:

Zitat

Der Vergleich ist aber natürlich äußerst vage. Kritiker sagen sofort: Als der Goldpreis bei 500 Dollar stand, hätten die Gold-Freunde gesagt, Anzug plus Schuhe kosteten 500 Dollar. Und wenn Gold irgendwann einmal bei 2000 Dollar stehen sollte, werde sicher irgendwer herausfinden, dass im alten Rom im Preis für die Schuhe und die Toga auch noch eine Diamantbrosche inbegriffen gewesen sei.

 

Wer kennt sich aus mit der Größe und Qualität von Brotlaiben im alten Rom Babylon? Eventuell muss ich meine Ausrufung einer eindeutigen Goldpreisbubble doch nochmals überdenken... :-*

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