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Flo1988

Soll ich ETF wechseln?

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s1lv3r
vor 12 Stunden von Rendito:

Ich bin zwar auch kein großer Freund der GRV, aber weniger skeptisch als Kommer. Außer den schon genannten Vorteilen würde ich noch nennen [...]

 

Ich bin auch nicht komplett Anti-GRV und überlege schon länger zumindest den Mindestbetrag freiwillig einzuzahlen. Bisher konnte ich mich aber noch nicht dazu durchringen.

 

Prinzipiell beschleicht mich nämlich das Gefühl, dass der einzige wirkliche große Vorteil Diversifikation (die anderen Untervorteile leiten sich ja weitestgehend davon ab) gar keine Zwangsläufigkeit besitzt. Auch im Umlageverfahren müssen die Renten ja erwirtschaftet werden. Bei einer nachhaltigen langanhaltenden Wirtschaftskrise werden die Renten aus einem Umlageverfahren also genauso zusammenbrechen/ extrem gekürzt werden müssen, wie kapitalbasierte Renten.

 

Das einzige Szenario, wo man von einer garantierten und kompletten Unabhängigkeit grundsätzlich ausgehen kann, ist ja im Prinzip: DDR 2.0 - Der Kapitalismus wird abgeschafft und durch den Sozialismus ersetzt. Erworbene Anwartschaften in der GRV bleiben erhalten, alles was kapitalgedeckt ist verliert schlagartig und vollständig seinen Wert.

 

Keine Ahnung, ob das für irgendwen realistisch ist. ;)

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
Am 29.4.2021 um 13:24 von s1lv3r:

Ich bin auch nicht komplett Anti-GRV und überlege schon länger zumindest den Mindestbetrag freiwillig einzuzahlen.

 

Was könnte das Ziel sein, wenn man über längere Zeit nur den Mindestbeitrag einzahlt? Beitragsjahre für Wartezeiten sammeln?

 

Eigentlich geht es ja darum, Rentenpunkte zu sammeln -- damit man später eine ordentliche Rente bekommt. Wenn man immer nur den Mindestbetrag einzahlt, kommt da nicht viel zusammen...

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DancingWombat
Am 28.4.2021 um 16:08 von Flo1988:

Seit einigen Tagen frage ich ob es für dieses Vorhaben nicht doch sinnvoller wäre einen ausschüttenden Fond zu wählen. Ich denke an Vanguard FTSE All World Dist. (A1JX52).

Ich könnte sie Ausschüttungen reinvestieren solange bis ich nicht mehr arbeiten will. Und den würde dann mein Sohn bekommen.

 

Kann man machen. Das hat den Vorteil, dass die laufende Besteuerung daraus bezahlt werden kann. Viel wichtiger ist aber ein generell tragfähiges Konzept. Du planst ja offensichtlich nur von den Erträgen zu leben. Das ist super, wenn das Ziel erreicht wird, bedeutet aber auch, dass entsprechend viel Kapital aufgebaut werden muss. Sofern es klappt, hast du auch kein Problem mit dem Langlebigkeitsrisiko.

Am 28.4.2021 um 21:27 von oktavian:

Vorteil der GRV ist vor allen Dingen, dass zur Not die Gesamtbevölkerung in sippenhaft genommen wird. Also es werden Steuern zugebuttert. Das wäre ein Nachteil der Aktien-ETF, wenn da die Steuern in der Zukunft aufgedreht würden, damit du dann die GRV der anderen mitfinanzierst. Ansonsten ist die GRV kein sicheres/prognostizierbares System. Könntest ein bisschen als Hedge sehen. Auch bin ich mir nicht sicher, ob die GRV bei Ableben komplett verloren geht und es keine Witwen/Waisenrente gibt.

Ich würde voll auf Aktien setzen und wäre dann zur Not auch mit Harz IV im  Alter OK mit 80 nach 20 Jahren voll verprassen, wenn der Weltkrieg IV, dann die globalen Aktienmärkte auslöscht. 400€ sind aber sehr wenig, auch wenn es vom Nettoeinkommen ist. Das Ziel sollte siebenstellig sein, sonst lohnt selbstständig sich zumindest finanziell nicht. Eine Million ist gar nicht so viel wenn du PKV voll bezahlst und Null Rente bekommst und in 40 Jahren wenn du mit 73 in den Ruhestand gehst wird es noch weniger wert sein. Wird deine m/w/d auch was verdienen?

Sippenhaft, wie du es nennst, kann hier aber alles heißen und schützt in keinster Weise vor politischen Änderungen am System (Leistungen, Beiträge....). Wenn man es selbst macht, hat man deutlich mehr Kontrolle, trägt aber auch die volle Verantwortung.

Am 28.4.2021 um 22:27 von odensee:

Naja, in der Pauschalität kann man auch sagen: Nachteil der GRV ist vor allen Dingen, dass alle möglichen versicherungsfremden Leistungen mitfinanziert werden, die eigentlich "der Steuerzahler" zahlen sollte, (De facto gleicht sich das so grob aus, wenn ich mich recht entsinne, Stichwort müsste Teufel-Liste sein o.ä.)

 

 

Das ist richtig. Auf der anderen Seite bekommt man viele (alle?) der versicherungsfremden Leistungen aber auch nur, wenn man in der GRV versichert ist.

Beispielsweise werden Reha Maßnahmen (Kuren) von der GRV bezahlt. Interessant wird das Thema insbesondere dann, wenn man in der PKV ist.

 

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DancingWombat
Am 29.4.2021 um 00:40 von s1lv3r:

 

Diese Vorteile müsste man ja aber alle in Relation zu anderen vergleichbaren Vorsorgelösungen betrachten. Wenn man an ETFs glaubt z.B. im Vergleich zu ETFs im RÜRUP-Mantel als Nettotarif. Da könnte man ebenso flexibel einzahlen, hätte die steuerliche Absetzbarkeit und Absicherung des Langlebigkeitsrisikos. Was bleibt dann noch als Vorteil für die GRV?

 

Höchstens eben noch das Argument bzgl. der Sippenhaftung der Gesamtbevölkerung wie oktavian es formuliert hat ...

Rürup mit ETFs (Nettotarif) halte ich auch für eine gute Sache für einen Teil der Rente. Das ganze aus zwei Gründen:

1. Man erwirtschaftet gute Renditen die etwa dem den reinen ETF Depot entsprechen, aber kann viel mehr einzahlen da die Beiträge steuerlich abzugsfähig sind. Das macht insbesondere dann Sinn, wenn man entsprechendes Einkommen hat und auch Steuern zahlt.

2. Man sichert die langlebigkeit ab (so wie es in der GRV auch ist). Sofern man es schafft auf den Erträgen zu leben ist das Argument wertlos, ansonsten aber nicht zu vernachlässigen.

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chirlu
vor 47 Minuten von DancingWombat:

Auf der anderen Seite bekommt man viele (alle?) der versicherungsfremden Leistungen aber auch nur, wenn man in der GRV versichert ist.

Beispielsweise werden Reha Maßnahmen (Kuren) von der GRV bezahlt.

 

Nicht gerade ein eindeutiges Beispiel für eine versicherungsfremde Leistung: Zweck einer GRV-Reha ist es, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Im Idealfall wird damit die Zahlung einer Erwerbsminderungsrente vermieden und/oder die GRV erhält sich einen Beitragszahler.

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DancingWombat
vor 42 Minuten von chirlu:

 

Nicht gerade ein eindeutiges Beispiel für eine versicherungsfremde Leistung: Zweck einer GRV-Reha ist es, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Im Idealfall wird damit die Zahlung einer Erwerbsminderungsrente vermieden und/oder die GRV erhält sich einen Beitragszahler.

Wenn die Anforderung ist auch Erwerbsminderung abzusichern ist das sicherlich richtig. Wenn man die GRV primär als Altersvorsorge sieht, ist die Erwerbsminderungsrente auch schon eine versicherungsfremde Leistung die eigentlich separat abgesichert werden müsste. Daher ist es aber auch schwierig allein auf die Rendite zu schauen.

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morini
· bearbeitet von morini
Am 28.4.2021 um 16:08 von Flo1988:

Ich möchte solange arbeiten wie möglich (70+, 75+) Und mir dann ca jährlich ca. 2% vom Fondwert auszahlen lassen. Das Vermögen soll dabei nicht  großartig schrumpfen um es irgendwann meinen Sohn zu vererben.

 

Bis 70+, 75+ zu arbeiten, um das angesparte Geld zu vererben, kann eigentlich nicht der Sinn des Lebens sein, zumal einige Leute dieses Alter nicht einmal erreichen. Darüber würde ich an deiner Stelle nochmal nachdenken....

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Moneycruncher
vor 34 Minuten von morini:

 

Bis 70+, 75+ zu arbeiten, um das angesparte Geld zu vererben, kann eigentlich nicht der Sinn des Lebens sein, zumal einige Leute dieses Alter nicht einmal erreichen. Darüber würde ich an deiner Stelle nochmal nachdenken....

Dann frag´ mal Reinhold Würth oder Wolfgang Grupp zu dem Thema.

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DancingWombat
vor 6 Stunden von Moneycruncher:

Dann frag´ mal Reinhold Würth oder Wolfgang Grupp zu dem Thema.

Wenn man Spaß an der Arbeit hat, warum nicht. Die genannten Herren hätten es sich aber durchaus leisten können früher in Rente zu gehen. Blöd ist es halt dann wenn man länger arbeiten muss, da sonst die Altersvorsorge nicht reicht.

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Geldhaber

Hängt natürlich auch sehr von der beruflichen Tätigkeit ab. Für Notare z.B. gibt es eine Altersgrenze von 70 Jahren. Was machen die, wenn diese Altersgrenze erreicht ist und sie nicht weiter als Notare tätig sein dürfen? - Sie machen häufig als Anwälte weiter.

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s1lv3r
vor 23 Stunden von stagflation:

Was könnte das Ziel sein, wenn man über längere Zeit nur den Mindestbeitrag einzahlt? Beitragsjahre für Wartezeiten sammeln?

 

Einen geringfügigen Diversifikationseffekt hat man garantiert und kann weiterhin darauf spekulieren, dass sich die Beitragsjahre irgendwann/irgendwie positiv auswirken (Einführung einer Grundrente ohne Bedarfsprüfung für alle Beitragszahler z.B.).

 

vor 15 Stunden von DancingWombat:

Rürup mit ETFs (Nettotarif) halte ich auch für eine gute Sache für einen Teil der Rente. Das ganze aus zwei Gründen:

1. Man erwirtschaftet gute Renditen die etwa dem den reinen ETF Depot entsprechen, aber kann viel mehr einzahlen da die Beiträge steuerlich abzugsfähig sind. Das macht insbesondere dann Sinn, wenn man entsprechendes Einkommen hat und auch Steuern zahlt.

2. Man sichert die langlebigkeit ab (so wie es in der GRV auch ist). Sofern man es schafft auf den Erträgen zu leben ist das Argument wertlos, ansonsten aber nicht zu vernachlässigen.

 

Sehe ich ebenso, man muss aber trotzdem mit spitzem Bleistift rechnen. Die steuerliche Abzugsfähigkeit ist halt durch die nachgelagerte Besteuerung nur eine Steuerstundung und keine garantierte Steuerersparnis. Wenn man nicht einen sehr günstigen Versicherungsmantel hat (besser nicht wesentlich mehr als ~0,4% p.a.), fressen die Kosten über eine lange Vertragslaufzeit von +30 Jahren relativ schnell die Steuervorteile auf .... :unsure:

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DancingWombat
vor 7 Stunden von s1lv3r:

Sehe ich ebenso, man muss aber trotzdem mit spitzem Bleistift rechnen. Die steuerliche Abzugsfähigkeit ist halt durch die nachgelagerte Besteuerung nur eine Steuerstundung und keine garantierte Steuerersparnis. Wenn man nicht einen sehr günstigen Versicherungsmantel hat (besser nicht wesentlich mehr als ~0,4% p.a.), fressen die Kosten über eine lange Vertragslaufzeit von +30 Jahren relativ schnell die Steuervorteile auf .... :unsure:

Mit der nachgelagerten Besteuerung hast du recht. Ist bei der GRV aber auch so. Zudem dürfte es bei vielen so sein, dass der Steuersatz im Alter geringer ist wie im Erwerbsleben. Dann ist es tatsächlich eine Ersparnis. Wichtig ist absolut ein günstiger Versicherungsmantel mit guten Bedingungen (Rentenfaktor....). Das gilt ja prinzipiell für fast alle Versicherungen.

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