Zum Inhalt springen
Pfennigfuchser

Vermögensplanung

Empfohlene Beiträge

Pfennigfuchser
· bearbeitet von Pfennigfuchser

Gibt es irgendwo ein Vermögensplanungsforum? Ich mag dieses Forum wegen der qualifizierte Beiträge, die auch intensiv diskutiert werden, sehr, aber es bildet nur einen Teil meiner Finanzinteressen ab. Klar, kann man vieles nichtkapitalmarktlastige in "alternative Kapitalanlagen" fragen, aber viel lieber lese ich die Fragen der anderen, die mir vielleicht noch gar nicht gestellt habe, und lerne daraus, was es noch alles außerhalb meines beschränkten Finanzhorizontes so gibt. Mit fehlt hier ein wenig die Diskussion des Aggregates, des Zusammenwirkens der verschiedenen (nicht nur Kapital-)Anlagen.

 

Je länger ich mich mit den verschiedenen Anlagen beschäftige, desto mehr deucht es mich, dass ab einem gewissen Volumen eine gute Vermögensplanung viel, viel wichtiger ist, als das Kleinklein der konkreten Anlage im Nachkommastellenbereich zu analysieren. Letzteres macht durchaus Spaß und natürlich man man damit auch ein paar Euro herausholen, aber man sollte sich nicht darin verlieren, bzw das Große Ganze nicht aus den Augen verlieren. Und dazu gehören eben neben den Anlagen auch die Einnahmen aus Erwerbstätigkeit ode die Ausgaben, die man hat. Die steuerliche Situation, aber auch Erbregelungen, Familienvermögen, Risikoabsicherung, Fristigkeiten, Rentephase, usw. Mir schwirren dazu verschiedene Fragen durch den Kopf:

 

  • Wie plant Ihr Eure Anlagen/Finanzen?
  • Plant Ihr nur für Euch oder für die ganze Familie inkl. aller Interaktionen?
  • Welche externen Faktoren (Steuer- oder Sozialgesetzgebung, gesellschaftliche Strömungen, familiäre Bedingungen, ...) bezieht Ihr in die Planung mit ein?
  • Rebalancing im Aktienportfolio ist einfach, macht Ihr das auch innerhalb der anderen Anlageformen?
  • In welchen weiteren Anlagekategorien bewegt Ihr Euch noch?
  • Wie plant Ihr Eure eigene Arbeitskraft mit ein?
  • Wie plant Ihr Eure Ausgaben ein?
  • Welchen zeitlichen Horizont habt Ihr bei der Planung?

 

Ich selbst plane zwar immer mal wieder, gehe das aber meiner Meinung nach viel zu dilettantisch an (=ein großer Schwung Excelsheets). Das ist zwar bisher gut gegangen, aber so richtig wohl fühle ich mich damit nicht. Einzelne Positionen habe ich auch ziemlich vernachlässigt, bzw. sie sind nicht flexibel genug, um gut auf Änderungen reagieren zu können.

 

Ich freue mich über Antworten wie auch über Literaturtips.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sonjaf86
vor 36 Minuten von Pfennigfuchser:
  • Wie plant Ihr Eure Anlagen/Finanzen?

Über Excel und Review einmal im Jahr (Jahreswechsel zw. den Ferien). Ich nutzen dazu zwei Tabellen:

- Monatliche Ausgaben-Übersicht (mit Gegenverrechnung der Einnahmen und damit mögliche Überschüsse). Die Ausgaben habe ich nach Kategorien aufgeteilt (Auto, Versicherungen, Kredit(e), Sonstiges, Nebenkosten).

- Übersicht Gesamtprivatvermögen. Diese Übersicht habe ich klassisch nach Passiva und Aktiva aufgeteilt. Aktive: Kurzfristiges Geldvermögen (Sicht-/Termineinlagen), Mittel-/Langfristiges Geldvermögen (Anleihen, Festgeld, Bauspar, Lebensversicherung), Barwert Rente, Sachvermögen, Sachvermögen ohne Konsumnutzung (Aktien, Gold, usw.). Auf der Passiva sind mögliche kurzfristige bzw. langfristige Verbindlichkeiten/Kredite abgebildet.

Die Gesamtprivatvermögensübersicht habe ich dann noch durch zwei Asset Allocations Sichten erweitert: a) einfache Sicht ex Renten und b) erweiterte Sicht inkl. Rentenvermögen und zukünftiges Erwerbseinkommen (ganz grob geschätzt).

vor 36 Minuten von Pfennigfuchser:
  • Plant Ihr nur für Euch oder für die ganze Familie inkl. aller Interaktionen?

Ich gebe Hilfestellung, Literatur-Hinweise und Anregungen bei Bedarf.

 

vor 36 Minuten von Pfennigfuchser:
  • Welche externen Faktoren (Steuer- oder Sozialgesetzgebung, gesellschaftliche Strömungen, familiäre Bedingungen, ...) bezieht Ihr in die Planung mit ein?

Nur mögliche Privatverbindlichkeiten für die Ausgaben-Seite.

 

vor 36 Minuten von Pfennigfuchser:
  • Rebalancing im Aktienportfolio ist einfach, macht Ihr das auch innerhalb der anderen Anlageformen?

Um eine grobe Asset Allocation einzuhalten, ist ein Rebalancing alle 12 Monate möglich.

 

vor 36 Minuten von Pfennigfuchser:
  • In welchen weiteren Anlagekategorien bewegt Ihr Euch noch?

Seit vorkurzen in einer Immobilien (Eigengenutzt), Gold, Aktienfonds und Cash.

 

vor 36 Minuten von Pfennigfuchser:
  • Wie plant Ihr Eure eigene Arbeitskraft mit ein?

Siehe Antwort eins von mir. In der erweiterten Sicht beim Gesamtprivatvermögen als grobe Planzahl gesehen von heute bis Renteneintritt in Nettovermögen.

 

vor 36 Minuten von Pfennigfuchser:
  • Wie plant Ihr Eure Ausgaben ein?

Die Fixkosten sind soweit klar geregelt. Individual-/Konsumkosten (wie z.B. Urlaub) werden zwar grob geplant, aber individuell im "Spaß-Konto" verwaltet und nach Lust&Bedarf ausgegeben.

 

vor 36 Minuten von Pfennigfuchser:
  • Welchen zeitlichen Horizont habt Ihr bei der Planung?

10 Jahres-Planung für planbare Konsumkosten und der Rest ist in keine zeitlichen Horizont aufgeteilt (außer alles bis zu Rente [~30 Jahre]).

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bassinus
vor 7 Stunden von Pfennigfuchser:
  • Wie plant Ihr Eure Anlagen/Finanzen?

Einnahmen - Ausgaben = verfügbare freie Mittel -> Besprechung mit Frau was dann noch nötig, gewünscht und geplant ist. Rest wird gespart/investiert.

vor 7 Stunden von Pfennigfuchser:
  • Plant Ihr nur für Euch oder für die ganze Familie inkl. aller Interaktionen?

Ich bin für die Finanzen zuständig und plane für sie sowie die Kinder mit. Kinder haben simulierte PP Depots wo Sparpläne und Schenkungen drauf fließen und 1:1 in Vanguard All World fließen. Frau gehören 50% unseren Depots abzüglich vorab die Kindervermögen.

vor 7 Stunden von Pfennigfuchser:
  • Welche externen Faktoren (Steuer- oder Sozialgesetzgebung, gesellschaftliche Strömungen, familiäre Bedingungen, ...) bezieht Ihr in die Planung mit ein?

Bedingt. Es ändert sich so vieles da geplante AZ-Reduzierung in 19 Jahren ansteht und Pension in 27 Jahren. Dazu kommt dann die Ausbildung der Kinder - was/wo/kosten - wer zahlts welche Vorteile bietet dies oder jenes.

vor 7 Stunden von Pfennigfuchser:
  • Rebalancing im Aktienportfolio ist einfach, macht Ihr das auch innerhalb der anderen Anlageformen?

Derzeit keine anderen Anlageformen. Problematisch sehe ich hier aber Bewertung und Kosten/Nutzen/Durchführbarkeit. Zum Beispiel Firmenbeteiligung. Selbst wenn eine zutreffende Bewertung zum Rebelancing Stichtag möglich wäre - ist das Problem das du in diesem Moment an dieser Firma sicher nicht so einfach neue Anteile bekommst - an ner anderen Firma wäre möglich aber der Preis würde das Balancing ad absurdum führen usw.

Selbes mit Immo...

vor 7 Stunden von Pfennigfuchser:
  • In welchen weiteren Anlagekategorien bewegt Ihr Euch noch?

Nur Börse. Geplant und in Verhandlung ist in Unternehmen einzusteigen. Immo ist ausgeschlossen. Eigengenutzt eventuell nach Auszug Kinder.

vor 7 Stunden von Pfennigfuchser:
  • Wie plant Ihr Eure eigene Arbeitskraft mit ein?

Humankapital Pi*Daumen durchgerechnet und als ausreichend empfunden um Vermögensziele bei gleichzeitigen Unverzicht zu erreichen.

vor 7 Stunden von Pfennigfuchser:
  • Wie plant Ihr Eure Ausgaben ein?

Immer nur zur Information im Folgejahr. Was war Einnahme, Ausgabe und Anteil Sparen am zvE.

vor 7 Stunden von Pfennigfuchser:
  • Welchen zeitlichen Horizont habt Ihr bei der Planung?

Bis zur Pensionierung in 27 Jahre. Entsparung und Pension ist dann anderes Thema. Läuft es schlecht - dann wir mit eher gehen oder deutliche Reduktion ab 55 Jahren eben nichts. Läuft es normal - finanziere ich Ausbildung der Kinder + Startguthaben + 50% Arbeiten ab 55 und 63 in Pension. Läufts sehr gut - eher Reduktion + Immobilie bei Auszug Kinder. Das ist aber alles nur aus heutiger Sicht. Geht ja schon bei erwartbarer Rendite los über Steuergesetze (Unterschied ob 25% oder ~35%~40%), hört bei Unterhaltspflicht oder Studiumkosten der Kinder auf (oder sie gehen in ne Handwerkslehre und sind glücklich... Wer weiß das schon).

vor 7 Stunden von Pfennigfuchser:

 

Ich selbst plane zwar immer mal wieder, gehe das aber meiner Meinung nach viel zu dilettantisch an (=ein großer Schwung Excelsheets).

Ist nicht schlimm. Es gibt sowieso nur ein groben Abriss. Dazwischen kommt mal mindestens das Leben... Und oben drauf noch der Staat. Unterschätz auch niemals wie du dich selbst veränderst. 

vor 7 Stunden von Pfennigfuchser:

Einzelne Positionen habe ich auch ziemlich vernachlässigt, bzw. sie sind nicht flexibel genug, um gut auf Änderungen reagieren zu können.

Vernachlässigen ist deine Schuld. Sie nicht ändern können wegen Flexibilität ist wohl mein oben beschriebenes Problem. Plus hundert andere.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pfennigfuchser

So, da bin ich wieder, war einige Zeit technisch ausgeknockt. Viel Rücklauf hatte die Vermögensplanung ja nicht. Danke Euch beiden für Eure Antworten.

 

Letztendlich sieht es bei mir sehr ähnlich aus, viel Kleinklein, ausgabengetrieben.

 

Eine Übersicht der monatlichen Ausgaben, in der auch Rücklagen für längerfristige Anschaffungen (jährlich: Urlaub, in 4-5 Jahren: Bad, alle 10 Jahre: KFZ, alle 30 Jahre: neues Dach/Fassadenanstrich/Heizung) enthalten sind. Sparpläne für die eigene Altersvorsorge und die Ausbildung der Kinder. Reste werden angelegt. Aber recht unstrukturiert: ETF Sparplan, Beteiligung, kleiner Posten Edelmetalle, vermietete Wohnung. Nett, aber der große Wurf ist nicht darunter und ein vernünftiges Zusammenspiel gibt es auch nicht. Steuerliche Betrachtungen wurden nur spärlich (insbesondere nur auf die Einzelinvestition bezogen) angestellt. Mein Mann legt sein Geld größtenteils zum Negativzins auf dem Girokonto an, das nennt man dann Diversifikation ;-)

 

Jährlich stelle ich so wie @Sonjaf86 mein Vermögen auf, einmal mit, einmal ohne Altersvorsorge (also auch GRV bzw Pension).

 

Meine Hochrechnungen prognostizieren: ich werde voraussichlich einiges an Werten an die nächste Generation weitergeben können (ohne selbst viel bekommen zu haben) und denke mir, dass da so langsam eine bessere Planung her muss. Was soll ich mit einem Horizont von 20 Jahren planen, wenn es eher einer von 40-50 Jahren ist? So wie viele habe ich auch erst einmal bis zum Renteneintritt geplant, aber das ist Käse, wenn ich einen erheblichen Teil der Kohle überhaupt nicht verbrauchen werde. Da muss ich mal systematischer rangehen, habe aber wenig Ideen, daher auch die Frage hier.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Thaicurry

Interessantes Thema, hier werde ich mich auch mal einklinken bzw. mitlesen. Aktiv einbringen kann ich noch nicht viel, da ich mich die ersten 39 1/2 Jahre meines Lebens nicht sonderlich um Gelddinge gekümmert habe. :-*

Aber besser spät als nie, also bin ich aktuell auch gerade dabei, mir mal einen Überblick zu verschaffen und mich dem Vermögensaufbau zu widmen, um nicht in 30 Jahren noch vor der Klasse respektive dem Hörsaal stehen zu müssen :D . Was ich mich dabei gerade Frage: Rechnet ihr erwartbare Erbschaften (in Form von Immobilien) da irgendwo mit ein? Oder bleibt sowas draußen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
vor 1 Minute von Thaicurry:

Rechnet ihr erwartbare Erbschaften (in Form von Immobilien) da irgendwo mit ein? Oder bleibt sowas draußen?

 

Würde ich niemals machen. 100% erwartbar sind Erbschaften doch nie. Da gibt es doch sowohl positive (neuer sehr viel jüngerer Lebenspartner wird angeheiratet der erst einmal erbt, Geld wird im Alter doch für eine Weltreise ausgegeben) als auch negative (Geld wird irgendwie durchgebracht oder von Pflegekosten/Krankheit aufgefressen) Unwägbarkeiten. Von daher kann man damit doch absolut nicht kalkulieren ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Thaicurry

Ja da bin ich bei dir, hatte es bisher auch nicht mit aufgeführt. Aber wer weiß, vielleicht gibts ja auch Leute, die sowas bei der eigenen Vermögensplanung schon miteinbeziehen. Man lernt ja nie aus :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Someone
vor 7 Minuten von Thaicurry:

Rechnet ihr erwartbare Erbschaften (in Form von Immobilien) da irgendwo mit ein? Oder bleibt sowas draußen?

@s1lv3r +1

 

Abgesehen von Überraschungen in der Höhe ist auch der Eintrittszeitpunkt eher selten vorhersehbar.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r

Persönlich plane ich (Anfang 30) einfach generell von Schritt zu Schritt. ^_^ Ich habe eine Vermögenssumme im Kopf, die ich erst einmal erreichen möchte. Wenn ich das geschafft habe, überlege ich mir wo ich im Leben stehe und was ich im nächsten Schritt erreichen möchte (Vermögen doch nochmal verdoppeln, auf der Arbeit kürzer treten, oder doch irgendeine große super Luxusanschaffung tätigen ...).

 

Damit habe ich ein Ziel vor Augen, auf das ich hinarbeiten kann und was mir hilft auf dem Weg eine gewisse Spardisziplin an den Tag zu legen, ohne mich auf irgendwelche Planungen über 40 Jahre festzulegen, deren Randbedingungen sich dann höchstwahrscheinlich eh noch 20x ändern ... :lol:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger

Trotz aller Excel-Akrobatik, die ich betreibe, scheint mir mein Ansatz etwas vom Mainstrem abzuweichen.

 

Meine Kennzahl, die mich interessiert, ist der Monatsertrag, den meine Anlagen liefern. Mein eigenes Einkommen ist dabei nebensächlich. Das gesteckte Ziel ist ein Ertrag, der dem Durchschnittseinkommen entspricht. Das Durchschnittseinkommen aktualisiere ich jedes jahr gemäß der öffentlich verfügbaren Quellen.  Wenn das erreicht ist kommt genug Geld für ein ansprechendes Leben ganz ohne Kapitalverzehr rein. Dieses Monatseinkommen betrachte ich allerdings 2x, ein mal vor der Rente und ein mal inkl. Rentenbezug.

Erträge aus hoch riskanten Anlageformen fließen nicht mit ein. Dennoch habe ich welche, um die hohen Erträge daraus in etablierte Anlageformen zu investieren. Bei der Allocation bin ich damit auch durchaus bereit, mehr als nur ein paar wenige Prozent in riskantere Anlagen zu stecken. Sollte ich dabei Kapital verlieren, hat das erstmal keine Auswirkungen auf die wichtige Kennzahl des Monatsertrages - die Erträge daraus fließen ja nicht ein. Klar, damit betuppe ich mich selbst, macht aber nichts.

 

Ich selbst bin mit dieser Kennzahl durchaus zufrieden. Ich mache mir keine Gedanken über eine Entnahmephase, weil das Vermögen gerne meinen Erben zukommen soll. Und diese Kennzahl führt mir schön vor Augen, welche finanzielle Bedeutung mein Job noch hat bzw. wie groß die Lücke wäre, wenn ich den Job verliere. Es beruhigt mich zu sehen, dass die Lücke stetig kleiner wird und ich bei einem Jobverlust inzwischen auch eine schlechter bezahlte Stelle annehmen könnte. In gewisser Weise ist diese Ansicht von der FIRE-Bewegung inspiriert. Mir geht es aber nicht darum, möglichst schnell Privatier zu werden, sondern um eine Quantifizierung des Gefühls der finanziellen Freiheit.

 

Betrachtungen meines zukünftigen Erwerbseinkommens sind damit nebensächlich. Eigentlich ist mir egal, ob ich zum Zeitpunkt "X" 10tsd. EUR oder 10mio. EUR besitze, da ein Kapitalverzehr nicht geplant ist. Wer weiß ob ich mit den ganzen Berechnungen und Analysen aufhöre, sobald das Ziel erreicht ist. Wahrscheinlich nicht, denn ein gewisses tracking wird dauerhaft nötig sein.       

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Privatier2029

Hallo Bolanger,

 

darf ich mal Fragen wie du mit "sicheren" Anlagen auf einen Monatsertrag in Höhe des Durchschnittseinkommens kommst?

Was sind für dich hoch riskante Anlagen und was sind wenig oder garnicht riskante Anlagen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pfennigfuchser
vor 1 Stunde von Bolanger:

Meine Kennzahl, die mich interessiert, ist der Monatsertrag, den meine Anlagen liefern.

Als Zielgröße ist das interessant. Wobei auch das implizit wieder darauf hinausläuft, eine bestimmte Summe anzusparen. Allerdings mit dem Vorteil, dass der Zusammensetzung der Summe (durch die Erträge) immerhin schon Rechnung getragen wird.

 

Ein wenig mache ich das auch schon, in dem ich schaue, was ich jährlich aus der Beteiligung, der Wohnung, den Kapitalanlagen ziehe und was zusätzlich durch Renten/Pensionen/Versicherungen reinkommen wird.

 

Was noch unvollständig ist, ist die Interaktion zwischen diesen Anlagen. Also z.B. der Übergang in die Rentephase, der vollzieht sich nicht an einem konkreten Zeitpunkt, sondern (beispielhaft!) erst arbeiten beide, dann geht mein Mann in Rente, zwei Jahre später wird eine KLV fällig, drei Jahre später beginnt eine Riesterauszahlung, dann wird mein Rister fällig zwei Jahre später gehe ich in Pension, dann benötigen wir eine neue Heizung in der vermieteten Wohnung oder unser Dach wird löchrig. D.h. unser zu verteuerndes Einkommen hüpft fröhlich in der Gegend herum. Es wäre sinnvoll, die Heizung der vermieteten Wohnung in ein Jahr hoher Steuerbelastung zu legen (z.B. Riesterteilauszahlung), das löchrige Dach, das über 10 Jahre die Steuer mindert in eine Phase nicht zu niedriger Steuerbelastung, das Zusammenspiel von Rente, Pension, usw genau anzusehen, usw. Das mache ich bisher nicht.

 

Deinen Ansatz finde ich insofern weiter verfolgenswert, als dass damit relativ klar definiert ist, was nicht fürs gewünschte Einkommen benötigt wird und daher auch "unendlichen" Anlagehorizont hat, also locker in riskantere Anlagen gesteckt werden kann um noch ein paar % für die kommenden Generationen zu erwirtschaften. Das wäre nämlich eines der Ziele, die ich habe: nicht zu viel in alterskonformen Anlagen versauern zu lassen (Stichwort Absenkung der Aktienquote im Alter), aber gleichzeitig auch ein Portfolio aus ANlagen zu haben, die ich im Alter auch noch mit vertretbarem Aufwand betreuen mag/kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger

*g* ich habe ja noch keine Erträge, die so hoch sind wie das Durchschnittseinkommen.

 

Zu den sicheren Anlageformen zähle ich persönlich Tages/Festgeld, Aktien und ETFs sowie Immobilieninvestments. Eigentlich würde man diese Anlageformen eher als langjährig etabliert beschreiben, wohlwissend, dass sie natürlich unterschiedliche Risikoprofile haben. Als hochriskant betrachte is Krypto und P2P, welche man in diesem Kontext wohl als "neue Anlageformen" beschreiben würde, die ihre dauerhafte Existenzberechtigung erst noch beweisen müssen.

 

Aktuell macht den größten prozentualen Anteil an den monatlichen Erträge das Immobilieninvestment, da ich direkt als erste Amtstat nach Antritt meines Hauptjobs sämtliche Ersparnisse mit entsprechendem Leverage (schönes neudeutsches Wort) in vermietete Immobilien gesteckt habe. Inzwischen sind die Finanzierungskosten von damals 4 auf inzwischen 1% gesunken und die Mieten und Immobilienbewertungen ebenfalls gestiegen. Das war schlicht und einfach ein geplantes Glück oder so ähnlich. Damals versprachen fremdvermietete Immobilien eine normal verzinste, zuverlässige und langfristige Geldanlage (das war geplant). Das Glück bestand aus der Finanzkrise mit den bekannten Folgen, die mir ungemein weitergeholfen haben.

 

Ich weiß auch gar nicht, ob ich es bis zum Renteneintritt überhaupt schaffe aus Erträgen monatlich knapp 4KEUR zu erhalten oder ob das erst mit der zusätzlichen Rente obendrauf klappt oder gar nicht. Ich richte meine Anlagen auch nicht zu starr auf dieses Ziel aus. Sonst müsste ich ja ausschliesslich in Dividenden-ETFs investieren, da die eine grob doppelt so hohe Ausschüttungsrednite haben wie andere marktbreite Fonds. Und ich müsste im Bereich etablierter Anlageformen kräftig umschichten stets hin zu der Anlage, die am meisten cashflow generiert.

 

Eigentlich versteife ich mich auch nicht zu sehr auf diesen Kennwert. Ich habe mir eine (wie ich finde) normale asset allocation zum Ziel gesetzt. Zum Monatsende wird überschüssiges Geld angelegt. Das kann mal mehr und mal weniger sein, was mich nicht weiter stört. Mein Lebensstil ist zu meiner Zufriedenheit und eher sparsam. Ich möchte nicht frugalistisch leben und "gönne" mir auch mal das eine oder andere ohne vorher Excel zu fragen, ob die Ausgabe denn nun budgetiert ist oder nicht. Irgendwann ziehe ich dann einen Schlusstrich und werde wissen, ob mein Vorhaben geklappt hat oder nicht. Mit beidem könnte ich leben.

 

Was treibt denn die meisten Investoren um? Was wollen sie erreichen? Ich denke, dass ein Großteil von ihnen nur sekundär ein vorher definiertes Vermögen anhäufen will. Dieses Vermögen ist nur das Mittel zum Zweck, nämlich finanziell unabhängi(er) zu sein. Das tracking, wie nah ich diesem Ziel bin, betreibe ich eben direkter über nahezu ausschliessliche Betrachtung des Chasflows und Vernachlässigung des Gesamtvermögenswertes. Ich habe keine Ahnung, wie der aktuelle Wert der Immobilien gerade ist. das interessiert mich auch nicht wirklich, solange ich die Finanzierungen noch besichert bekomme. Und wie ich schon geschrieben habe beruhigt es mich auch heute schon zu wissen, dass ich auch mit einem schlechter bezahlten Job über die Runden käme.

 

@Pfennigfuchser Deine Überlegungen zum timing von Einnahmen und Ausgaben beim Übergang zur Rente kann ich nachvollziehen, würde sie aber nicht als Herausforderung bezeichnen. Diese Themen kann man in aller Ruhe planen. Meist weiß man doch mit vielen Monaten Vorlauf, wann welche Einkommen wegfallen und welche Investitionen anfallen. das reicht doch, um alles schön zu planen.

 

Und wie wir es hier schon mehrfach beschrieben haben: Vielen ist gar nicht bewusst, dass ihr Grenzsteuersatz im Alter gar nicht so viel geringer ist als heute.   

 

   

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pfennigfuchser
vor 22 Stunden von Thaicurry:

 Rechnet ihr erwartbare Erbschaften (in Form von Immobilien) da irgendwo mit ein? Oder bleibt sowas draußen?

Kommt drauf an. Eine "normale Erbschaft" im bis zu 6-stelligen Bereich würde ich immer außen vor lassen. Erstens kann der potentielle Erblasser die Kohle gerne noch anderweitig verjucken, zweitens längere Zeit pflegebedürftig werden und das Heim nimmt seinen Teil oder das Ganze ist mit Rechtstreitigkeiten, Gutachtern und Co verbunden und es bleibt nur noch ein Restchen. Außerdem hätte ich keinen Bock, Nerven zu lassen, wenn sich die Erbschaft als kleiner/schuldenbehaftet/zu teilend herausstellt. Da hatten wir im Bekanntenkreis schon einiges: von der Erbschaft von schwammbefallenen, nahezu unverkäuflichen Bruchbuden im nördlichen Hessen, über nette ETW, die dann in die Teilungsversteigerung gingen, bis zu einem tollen Gründerzeithaus, per Schenkung schon vor viele Jahre übertragen, an dem dann plötzlich Pflichtteilsergänzungsansprüche geltend gemacht wurden. Also: Komplett außen vor, so lange das Geld noch nicht auf dem Konto ist.

 

Geht es um Größeres, Unternehmen, Ländereien, umfangreiche Aktienpakete, sieht das anders aus. Da sollte dann nach Möglichkeit auch der Erblasser schon dafür sorgen, dass die Erben die Werte frühzeitig in ihre Planung mit einbeziehen können. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger

da fehlt das dynastische Denken. Warum sollte man nicht Erbschaften mit einbeziehen? Die sind genau so sicher und unsicher wie Anlagen am Aktienmarkt. Kann gutgehen, muss aber nicht. Ich sehe den Unterschied nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r

@Bolanger Interessant, aber wie hoch ist denn dieses Durchschnittseinkommen gemäß deiner Quellen derzeit und welcher Durchschnitt ist das, aller Vollzeitarbeitnehmer in Deutschland, für eine Person, netto oder brutto?

 

4k€ im Monat doch eher nicht, oder etwa doch? Ich hätte eher mit 2k€ gerechnet ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast231208

Hier wird man fündig ;)   https://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/

Zitat

Das monatliche Durchschnittsgehalt eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers in Deutschland lag im Jahr 2020 bei ca. 3.975 Euro brutto. Betrachtet man alle Arbeitnehmer in Deutschland, also auch alle Arbeitnehmer in Teilzeit oder in geringfügiger Beschäftigung, lag das Durchschnittsgehalt im gleichen Jahr bei rund 3.092 Euro im Monat. Das Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer betrug monatlich 2.084 Euro netto.                     

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pfennigfuchser
vor 19 Minuten von Bolanger:

da fehlt das dynastische Denken. Warum sollte man nicht Erbschaften mit einbeziehen? Die sind genau so sicher und unsicher wie Anlagen am Aktienmarkt. Kann gutgehen, muss aber nicht. Ich sehe den Unterschied nicht.

Nö. Wie gesagt, bei größeren Ländereien bezöge ich es mit ein, bei Omma ihr klein Häuschen nicht.

 

Gänzlich fremd ist mir das "Warten auf die Erbschaft". Wir haben so einen Fall in der weiteren Familie: Die Erben würden ganz gerne auf großem Fuß leben, die Einkommen sind ordentlich, reichen aber nicht für den großen Fuß. Erst warteten die Erben jahrelang auf das Ableben des Erblassers (der erfreulich alt geworden ist), konstruierten rechtlich wacklige Gebilde, um andere Erbberechtigte auszuschließen, diverse Rechtsanwälte verschlissen. Nun, nach Tod des Erblassers, ein sich jahrelang hinziehender Streit mit den anderen Pflichtteilsberechtigten, in dem noch nicht auszumachen ist, wie es ausgehen könnte. D.h. weitere Jahre der Ungewissheit, mit dem Damoklesschwert, mehrere 100.000 zurückzahlen zu müssen. Selbst wenn am Ende doch ein Teil des Erbes hängenbleibt, wäre es mir das nicht wert. Denn inzwischen sind die Erben selbst gealtert, die Kinder aus dem Haus, die Zeit, in der man den großen Fuß, wenn einem das liegt, vielleicht hätte genießen können ist irgendwie vorbei und sie müssen immer noch vor jedem Verfahren um das Geld bangen.

 

Daher Erbe entweder gut regeln (Hugo bekommt die 250ha Wald, Constanze das Mehrfamilienhaus in Brüssel und Ferdinand die Anteile an der Firma, der Rest wird in Aktien ausgeglichen), oder man lässte es bei allen Berechnungen aussen vor.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger

https://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/

 

3975 EUR als monatliches Durchschnittsgehalt einer vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers

 

Die etwa 2K sind das Durchschnitsseinkommen aller Arbeitnehmer, zu denen auch Minijobber zählen oder Leute, die in Teilzeit arbeiten.

@Pfennigfuchser Erbstreitigkeiten und Warterei sind wohl auch unserer gesellschaft und Kommunikationskultur geschuldet, denn über Geld spricht man nicht. Wäre das Thema Geld und Erbe in den Familien ein offenes Thema, dann wüsste jeder, was er erwarten kann. Und so möchte ich das mit unseren Kindern eigentlich auch halten. Die müssen im Kindergartenalter noch nicht in papas finanzieren mitmischen. Aber sobald sie für reif genug befunden werden wollen wir sie schon aktiv an das Thema Finanzen heranführen. Und dazu gehört natürlich auch das Erbe. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Lindoro

Man könnte sich auch einfach mal jedes Jahr seinen Steuerbescheid anschauen. Da steht das meiste nämlich schon drin in Bezug auf die Einnahmen und die absetzbaren Kosten.

 

Etwaiges Schwarzgeld muss man natürlich separat aufführen ...B-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pfennigfuchser
· bearbeitet von Pfennigfuchser

@Lindoro : sorry, ich verstehe Dein Posting nicht. Auf welche Aussage bezieht es sich?

@Bolanger: So wollen wir es mit den Kindern auch halten. Aber so machen es eben nicht alle. UNd viele der erblasser drücken sich eben auch darum, den (vermeintlich) geringer Bedachten reinen Wein einzuschenken und es sich zu Lebzeiten noch mit ihnen zu verscherzen. Da werden oft falsche Hoffnungen genährt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bassinus
vor 1 Minute von Lindoro:

Man könnte sich auch einfach mal jedes Jahr seinen Steuerbescheid anschauen. Da steht das meiste nämlich schon drin in Bezug auf die Einnahmen und die absetzbaren Kosten.

 

Etwaiges Schwarzgeld muss man natürlich separat aufführen ...B-)

zvE... Jo - auch die Größe mit der ich rechne. Ist zwar auch nicht das echte verfügbare Cash, aber beinhaltet schonmal jede Menge Pflichtausgaben.

 

Aber weiß nicht warum bolanger so auf dem Durchschnitt rumreitet. Wichtiger ist doch was man tatsächlich braucht. Also Haushaltsnettoeinkommen - Sparrate = tatsächliche Ausgabe / 12 = benötigtes Einkommen. Und dann setzt sich eben das Einkommen später aus Income + Entnahme zusammen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger
vor 7 Minuten von Bassinus:

Aber weiß nicht warum bolanger so auf dem Durchschnitt rumreitet. Wichtiger ist doch was man tatsächlich braucht. Also Haushaltsnettoeinkommen - Sparrate = tatsächliche Ausgabe / 12 = benötigtes Einkommen. Und dann setzt sich eben das Einkommen später aus Income + Entnahme zusammen. 

stimmt absolut. Ich wäge eben ab, wie viel Aufwand ich in die Überwachung der Kostenseite stecken möchte. Die Bereitschaft ist ziemlich gering, also nehme ich der Einfachheit halber das Durchschnittseinkommen, welches zum normalen Leben reichen sollte. Meine Analysen beschränken sich auf die Guthabenseite und sind schon aufwändig genug.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pfennigfuchser

Naja, fürs benötigte Einkommen würden meine Rücklagen vermutlich jetzt schon ausreichen, unter der Annahme, dass ich das Haus verkaufe und statt dessen die derzeit vermietete Wohnung beziehe (ok, vermutlich nicht ganz, die Kinder werden zwischedurch ja noch einmal teurer als jetzt). Aber dann sind wir wieder beim dynastischen Gedanken ;): wenn wir noch bis zur Rente weiterarbeiten, kommen dann wirklich langsam Werte in einer Größenordnung zusammen, die meinen Kindern einen anderen Start ermöglichen als mir. Das muss man nicht machen, aber man kann. Auch auf die Gefahr hin, dass die Kids es in den Sand setzen. Da sind wir dann aber eben eher bei der Vermögensplanung als beim Haushaltsbuch (mit dem ich vor 20 Jahre meine Finanzekarriere angefangen habe).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Der Horst

Zur Finanzplanung: Ich gehe da sehr minimalistisch vor, plane kaum lange in die Zukunft (die ist eh schwer vorhersehbar).

 

Erweiterter Notgroschen + Rücklagen für in 1-2 Jahren anstehende große Ausgaben. 

 

Der Rest darf konsumiert oder investiert werden. Bzgl. Konsum versuche ich mich nicht zu verausgaben und insbesondere keinen unnötigen Krempel anzuhäufen, aber sehe auch nicht ein, mich auf eine fixe Sparrate einschränken zu sollen.

 

Was übrig bleibt wird einfach liquide (Wertpapiere) investiert und solange der Sparbetrag im Mittel mindestens vierstellig ist, sehe ich keinen Grund, mehr Zeit in Planung oder Analysen meiner Ein-/Ausgaben zu versenken.

 

Dafür ist mir meine Lebenszeit zu wertvoll!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...