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sambianer

Berufsunfähigkeitsversicherung kurz vor Laufzeitende kündigen?

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sambianer

Hallo,

ich habe hier mal eine Frage für die Profis. Macht es Sinn, eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis zum Ende zu bezahlen? Kurz vor dem Ende der Laufzeit sind die Beiträge relativ zu den potenziellen Leistungen doch am wenigsten attraktiv, oder? Außerdem kann man dann sein persönliches Risiko am besten einschätzen und ist hoffentlich finanziell auch schon gut abgesichert. Bei manchen Versicherungen gibt es zudem noch einen (kleinen) Rückkaufswert, den man einkassieren kann. 

Extremfall 1: Letzte drei Monate zahlen, wenn man gesund ist und finanziell gut ausgestattet, erscheint wenig sinnvoll

Extremfall 2: 20 Jahre Restlaufzeit, nachdem man schon 20 Jahre eingezahlt hat, machen wohl noch Sinn weiter zu bezahlen

Wo ist der optimale Kündigungszeitpunkt, wenn man finanziell auch beim Eventualfall einer Berufsunfähigkeit über die Runden kommen kann und gesund ist?

Gefühlt vermutlich so 5 Jahre vor dem Ende. Man gibt zwar dann die bisherigen Beiträge auf, aber bekäme ja auch nur noch wenige Jahre Leistungen. 

Viele Grüße

Jörg

 

 

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tyr

Wie alt bist du denn selber?

 

Mit 20 würde ich keine Überlegungen anstellen, die in 40 Jahren anstehen könnten. Lohnt sich nicht, zu viel kann und wird sich noch verändern. Wenn du jedoch 60 Jahre alt bist, einen teuren BU-Vertrag bezahlst und vor Gesundheit strotzt könntest du Optionen prüfen.

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sambianer

Geht gar nicht nur um mich. Ist auch eine akademische Frage, zu der ich überraschenderweise nichts im Netz gefunden habe, obwohl es doch eine rein mathematisch logische Anfrage ist. Aber zur Info, ich bin 48 Jahre alt und meine BU läuft bis 60 Jahre. 

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Feranda

Warum genau macht man eine BU bis 60?
Macht man so eine Absicherung nicht für den Ernstfall? Was bringt es im Ernstfall bis 60 eine Rente zu erhalten?

 

Aber da das nicht die Frage war:

Ich würde meine BU dann kündigen, wenn ich finanziell über den Berg bin und nicht mehr auf die Rente im Ernstfall angewiesen wäre.

Da das eine Einzelfallentscheidung ist, kann man hier mathematisch pauschal auch keine Antwort geben.

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vanity

Wie meist bei Versicherungen:

 

Da dein Erwartungswert zu jedem Zeitpunkt negativ sein dürfte (es wäre noch zu verifizieren, ob das tatsächlich auch für die späten Versicherungsjahre noch gilt, für die man sozusagen in jungen Jahren vorausbezahlt hat), kannst du die Versicherung aufgeben, sobald du den maximal vermeidbaren Schaden (also Restlaufzeit x Rente) auch selbst ohne große Einschränkungen selbst tragen kannst. Das wiederum ist natürlich individuell sehr verschieden. Wenn du mit 48 schon einige Mio auf der hohen Kante hast, brauchst bestimmt keine BU mehr, die dir noch maximal einen niedrigen 6-stelligen Betrag bis 60 zahlt. Wenn du noch dabei bist, deine Immo abzubezahlen und dafür auf deine Arbeitskraft angewiesen bist, sieht das ganz anders aus.

 

vor 4 Minuten von Feranda:

Was bringt es im Ernstfall bis 60 eine Rente zu erhalten?

Das ist ein Versicherer-Argument. Eine Rente bis 60 bringt es dann hinreichend, wenn sie hoch genug ist, um auch die Zeit danach zu überbrücken. Wenn also der Versicherungsfall früh eintritt, muss sollte diese Rente auch einen Teil beinhalten, der nicht sofort verbraucht wird, sondern für die Zeit ab 60 zurückgelegt wird. Wenn der Versicherungsfall spät eintritt, sind wir bei der Fragestellung des TO: brauche es dann überhaupt noch oder konnte ich schon genügend anderweitig vorsorgen?

 

 

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Feranda
vor 2 Stunden von vanity:

Das ist ein Versicherer-Argument.

Nö, das ist der gesunde Menschenverstand.

vor 2 Stunden von vanity:

Eine Rente bis 60 bringt es dann hinreichend, wenn sie hoch genug ist, um auch die Zeit danach zu überbrücken.

Da man hier aber in der Regel stark begrenzt ist in der versicherbaren Rente, ist der Rest der Aussage hinfällig.

vor 2 Stunden von vanity:

Wenn also der Versicherungsfall früh eintritt, muss sollte diese Rente auch einen Teil beinhalten, der nicht sofort verbraucht wird, sondern für die Zeit ab 60 zurückgelegt wird. Wenn der Versicherungsfall spät eintritt, sind wir bei der Fragestellung des TO: brauche es dann überhaupt noch oder konnte ich schon genügend anderweitig vorsorgen?

Der Vollständigkeit halber, selbstverständlich soll und muss von dem Geld bei früher BU dann auch übermäßig viel Altersvorsorge betrieben werden.

Und auch wenn der Fall spät eintritt, 2 Jahre BU am Ende sind bei einer BU Rente von 2.500€ dann 60.000€ haben oder nicht haben.

In einem guten Beruf sind 80€ für 2.500€ Rente übrigens nicht selten. Wie viel hab ich denn die bspw. 40 Jahre davor eingezahlt? 38.400€.

Ganz viel hätte wenn und aber.

 

Mühselige Diskussion.

 

Leistungsdauer maximal abschließen und kündigen, wenn man sie nicht mehr braucht.

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza
vor 2 Stunden von vanity:

Eine Rente bis 60 bringt es dann hinreichend, wenn sie hoch genug ist, um auch die Zeit danach zu überbrücken. Wenn also der Versicherungsfall früh eintritt, muss sollte diese Rente auch einen Teil beinhalten, der nicht sofort verbraucht wird, sondern für die Zeit ab 60 zurückgelegt wird.

Heisst: ich muss/sollte bis 60 um X Euro höher versichern als bis 67, um eben diesen Sparanteil zusätzlich abzusichern.

 

Und wo ist dann der preisliche Vorteil? (wenn es überhaupt möglich ist wegen der Annahmerichtlinien des Versicherers)

 

Demgegenüber hab ich bei einer früh eintretenden und sehr lange daeuernden BU einen nicht unerheblichen finanziellen Nachteil, wenn mir 7 Jahre Rentenleistung des Versicherers fehlen.

 

Eleganterer Weg wäe es m.E. Endllter 67 abzusichern und wenn das letzte Schäfchen ins Trockene gebracht wurde, den Vertrag zu kündigen (oder herab zu setzen - was ich ja auch schon vorher im Rahmen eines gelegentlichen Check-Ups machen könnte)

Ja, dann hab ich für X Jahre im Endeffekt ein paar Euro zuviel gezahlt - demgegenüber für diesen Mehrbeitrag die Option, 7 Jahre länger Rente zu beziehen.

 

edit: sorry @feranda war schneller

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Feranda
vor 43 Minuten von Peter Wolnitza:

edit: sorry @feranda war schneller

:prost:

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vanity
vor 12 Stunden von Peter Wolnitza:

Heisst: ich muss/sollte bis 60 um X Euro höher versichern als bis 67, um eben diesen Sparanteil zusätzlich abzusichern.

 

Und wo ist dann der preisliche Vorteil?

Genau das soll es heißen. Zahlen kenne ich nicht, bin ja nicht vom Fach, würde mich aber mal interessieren. Was kostet 08/15-Risiko z. B.

von 27 bis 67 über 2.000

in Gegensatz zu

von 27 bis 60 über 2.400

 

(dann wäre der worst case sofortige BU gleichwertig abgesichert, der ca. 20% höhere Rentenanteil während 33 Jahren entspräche der eigentlichen Rente für die letzten nicht versicherten Jahre (keine Verzinsung angenommen). Bei späterer BU wäre die Rechnung etwas komplizierter, weil dann Beitragsdifferenz zusammen mit der Eintrittwahrscheinlichkeit eines entsprechenden Bedarfs die fehlende Rentenbezugsdauer ausgleichen müssten)

 

Daten aus älterem Beitrag? https://www.wertpapier-forum.de/topic/50130-zwei-bu-veträge-konstruktion/?do=findComment&comment=1051556

 

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etherial
vor 14 Stunden von Feranda:

Warum genau macht man eine BU bis 60?
Macht man so eine Absicherung nicht für den Ernstfall? Was bringt es im Ernstfall bis 60 eine Rente zu erhalten?

Wenn ich selbstständig bin und nicht in die gesetzliche Rente eingezahlt habe, und einen Renteneintritt mit 60 Jahre plane ... warum sollte ich mich dann bis 67 Jahre versichern?

 

Und das ist nicht auf Selbstständige reduziert, auch Rentenversicherungspflichtige können die Zeit zwischen 60 und 67 Jahre mit privaten Rücklagen finanzieren.

 

Man muss nur zusehen, dass eine BU vor dem Renteneintritt nicht die Rücklagen gefährdet. Wer die BU-Absicherung so wählt, dass bei einer BU zu wenig Rücklagen mit 60 da sind, der hat sich verrechnet. Wer sich aber nicht verrechnet hat wird mit hoher Wahrscheinlichkeit hinterher mit mehr Geld dastehen (weil er sich die BU-Versicherungprämie gespart hat und auch nicht  BU wurde) und mit geringer Wahrscheinlichkeit schlechter (weil er aufgrund von BU jetzt zwar noch genügend, aber nicht mehr so viele Rücklagen hat).

 

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odensee
vor 12 Minuten von etherial:

Und das ist nicht auf Selbstständige reduziert, auch Rentenversicherungspflichtige können die Zeit zwischen 60 und 67 Jahre mit privaten Rücklagen finanzieren.

In der Zeit von 60 bis 67 legt der eine oder andere (ich zum Beispiel) noch größere Beträge in die Altersvorsorge. Das geht nicht mehr, wenn man in der Zeit von Rücklagen lebt.

Disclaimer: weder verdiene ich mein Geld im Versicherungssektor (Allianzaktien im MACI World mal außen vor ^_^ ). noch habe ich eine BU-Versicherung!

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etherial
vor 3 Minuten von odensee:

In der Zeit von 60 bis 67 legt der eine oder andere (ich zum Beispiel) noch größere Beträge in die Altersvorsorge. Das geht nicht mehr, wenn man in der Zeit von Rücklagen lebt.

Ich sehe da jetzt überhaupt keinen Widerspruch:

- manche haben mit 60 noch nicht soviel zurückgelegt, dass sie privat in Rente gehen könnten, für die ist es sinnvoll, wenn sie länger abgesichert sind

- andere  haben genug zurückgelegt und können es sich leisten auf die BU-Rente zu verzichten

 

Versteh mich nicht falsch:

- BU-Rente bekommen (+) oder nicht bekommen (-) ist schon ein Unterschied

- aber BU-Rente bezahlen (-) und nicht bezahlen (+) auch

 

Und wie @vanityschon erklärt hat: Der Erwartungswert, den man aus einer BU-Versicherung herausbekommt ist definitiv geringer als der Erwartungswert, wenn man das Geld anlegt (von den BU-Versicherungs-Prämien müssen alle BU-Fälle, der Versicherer und der Vermittler leben).

 

Nehmen wir mal an Versicherungen würden auch bis 70 Jahre oder 80 Jahre oder 90 Jahre BU-versichern? Welche Grenze sollte man dann nehmen? Ich kenne ja die Argumente pro 67 Jahre nicht (bis auf "gesunder Menschenverstand"), aber im Augenblick würde ich behaupten, dass nach der Argumentation ja 90 Jahre noch besser wären als 67 Jahre. Wir sind uns einig, dass 90 Jahre sinnlos ist, oder? D.h. es muss klar sein, dass es irgendwo einen Break-Even-Punkt gibt, bis zu dem es sinnvoll ist.

 

Diesen Break-Even-Punkt generell für alle Versicherten (Selbstständige und Rentenversicherungspflichtige, Geringverdiener und Milliardäre, Deutsche Staatsangehörige und Ausländer, Top-Gesunde und Chronisch-Kranke) auf 67 festzulegen ist nicht gesunder Menschenverstand. Der korrekte Wert müsste höchstindividuell sein.

 

Unterm Strich - was für genau 67 Jahre spricht:

 

- die Courtage ist am höchsten

- die Beschwerden sind hinterher am geringsten (wer bis 60 abschließt und danach BU wird nervt einen häufiger mit Falschberatung)

- die meisten Leute sind nach 67 Jahre zumindest staatlich abgesichert

- d.h. ingesamt ist es für Makler bequemer bis 67 abzuschließen - für den naiven rentenversicherungspflichtigen Kunden auch

 

was für kürzerer Laufzeiten spricht

 

- die Kosten sind geringer

- die Erwartungswert ist höher

- die Laufzeit kann individuell an die Finanzplanung und die Risikobereitschaft angepasst werden

- der mündige Kunde kann hier durchaus Geld sparen, für den Nicht-Rentenversicherungsfplichtigen ist die Grenze ohnehin willkürlich

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polydeikes
Zitat

- die meisten Leute sind nach 67 Jahre zumindest staatlich abgesichert

Welche staatliche Absicherung besteht denn da so nach 67?

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Badurad
vor 48 Minuten von etherial:

Unterm Strich - was für genau 67 Jahre spricht:

- die Courtage ist am höchsten

- die Beschwerden sind hinterher am geringsten (wer bis 60 abschließt und danach BU wird nervt einen häufiger mit Falschberatung)

- die meisten Leute sind nach 67 Jahre zumindest staatlich abgesichert

- d.h. ingesamt ist es für Makler bequemer bis 67 abzuschließen - für den naiven rentenversicherungspflichtigen Kunden auch

 

was für kürzerer Laufzeiten spricht

- die Kosten sind geringer

- die Erwartungswert ist höher

- die Laufzeit kann individuell an die Finanzplanung und die Risikobereitschaft angepasst werden

- der mündige Kunde kann hier durchaus Geld sparen, für den Nicht-Rentenversicherungsfplichtigen ist die Grenze ohnehin willkürlich

Kannst Du alles als Privatmann so machen und damit auf die Nase fallen oder nicht. Als Makler dürftest Du mit diesem Ansatz ein nettes Haftungsproblem haben. Und zum Thema "die Kosten sind geringer": Am geringsten sind die Kosten für die Versicherung, die man gar nicht abschließt. Das geht für die Mehrzahl der Menschen gut, weil bei denen kein Versicherungsfall eintritt. Falls der Versicherungsfall doch eintreten sollte, ist es dann halt der Super-GAU.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Ich habe eine Risiko-BU bis 67 Jahre. In einer durchaus hohen Höhe, von der ich leben könnte. Würde ich sie heute mit Mitte 30 nach 10 Jahren beitragsfrei stellen, hätte ich trotzdem eine BU i.H.v. ca 200 Euro/Monat für den Fall der Fälle bis ich eben 67 bin. Ich werde die BU also genau dann beitragsfrei stellen, wenn "BU-Rente nach Beitragsfreistellung" > "meine ungedeckten Kosten" wird. Kündigen macht IMHO wenig Sinn.

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tyr
vor 3 Stunden von polydeikes:
Zitat

- die meisten Leute sind nach 67 Jahre zumindest staatlich abgesichert

Welche staatliche Absicherung besteht denn da so nach 67?

Grundsicherung.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes
Zitat

Grundsicherung.

Die besteht auch vorher. Heißt dann nur Hilfe zum Lebensunterhalt. Na jo, man muss halt Ziele im Leben haben ... und sei es nur HLU oder Grundsicherung ... :-*

---

Zitat

BU also genau dann beitragsfrei stellen, wenn "BU-Rente nach Beitragsfreistellung" > "meine ungedeckten Kosten" wird

Manchmal isset escht schicki, wenn ma wenigstens ma so grundlegend versteht, was man da eigentlich unterschreibt. 

 

Am Anfang zahle ich mehr Beitrag als mein tatsächliches Risiko ist. Weil BU (mit Ausnahme risikoadäquater / technisch einjähriger Kalkulation) klassisch kalkuliert ist. Also Ursprungsvertrag wird nix teurer wenn ich älter werde.

 

Heißt, diese anfängliche Überzahlung glättet den eigentlichen Prämienbedarf im Risikoalter um 50-55 und darüber hinaus. Salopp, das Deckungskapital wird in den späteren Jahren entnommen. Daher is da och in späteren Jahren nüscht mehr mit beitragsfreier BU-Rente. Findet sich in jeder gesetzlich vorgeschriebenen Darstellung der Rückkaufswerte wieder.

 

Gleiche Story im Sinne der kommenden Rechnungszinssenkung. Hab ich viele Jahre bis 50, wird es nächstes Jahr (iS Neuabschluss) teurer. Hab ich wenige Jahre bis 50, kann mir die RZ Senkung eher am Popps vorbei gehen. Gleiches Prinzip.

 

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YingYang
· bearbeitet von YingYang

Wie ist es denn Versicherungsmathematisch?

Werden in den letzten Versicherungsjahren mehr Menschen Berufsunfähig als vorher (zunehmendes Alter = zunehmende körperliche Probleme) oder eher weniger (die paar Jahre bis zur Rente schleppt man sich noch durch).

Im persönlichen Umfeld habe ich zwei Verwandte, die beide ca. 5 Jahre vor der Altersrente quasi Berufsunfähig wurden. Bei beiden lief es dann eher auf Abfindung und früheren Renteneintritt hinaus. Wäre eine BU vorhanden gewesen hätte es ggf. anders ausgesehen.

 

Also kurz gefragt: Vielleicht weiß jemand wie Versicherungen das Risiko dieser letzten Jahre bewerten. Gäbe es dort ein höheres Risiko, könnte ich mir schon vorstellen, dass eine Versicherung mit Laufzeit bis 60 Jahre deutlich günstiger ist. Ob sie sinnvoll ist, ist dann nochmal eine ganz andere Frage.

 

@polydeikes schreibt vom "Risikoalter" 50-55. Hast du vielleicht Zahlen dazu auch für die späteren Altersgruppen 55-60 und 60-65/67?

Edit: Hab tatsächlich schnell was gefunden:Statistik Berufsunfähigkeit Gründe Ursachen | Tabelle Liste (berufsunfaehigkeitsversicherung-test-vergleich.com)
47 Jahre ist tatsächlich nach dieser Quelle das Alter mit dem höchsten Risiko. 
Allerdings spricht das hier:



Das Risiko bereits im Alter von 60 Jahren berufsunfähig zu werden liegt bei 16,1% bei Frauen und bei 17,3% bei Männern. Bis zum Alter von 65 Jahren steigt die Häufigkeit auf 28,2 Prozent bei Männern und auf 27,2 Prozent bei Frauen.

Eher dafür das im höheren Alter die Wahrscheinlichkeit sehr stark steigt.

47 scheint das Medianalter zu sein. 

Berufsunfähigkeit trifft Versicherte mit 47 Jahren (gdv.de)

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Badurad
vor 43 Minuten von YingYang:

Also kurz gefragt: Vielleicht weiß jemand wie Versicherungen das Risiko dieser letzten Jahre bewerten. Gäbe es dort ein höheres Risiko, könnte ich mir schon vorstellen, dass eine Versicherung mit Laufzeit bis 60 Jahre deutlich günstiger ist.

Eine BU-Versicherung mit Endalter 67 leistet 7 Jahre länger als eine mit Endalter 60, unabhängig davon wann der Versicherungsfall vor dem 60. Lebensjahr eintritt. Das alleine erklärt schon, warum Letztere deutlich günstiger ist.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 1 Stunde von polydeikes:

Am Anfang zahle ich mehr Beitrag als mein tatsächliches Risiko ist. Weil BU (mit Ausnahme risikoadäquater / technisch einjähriger Kalkulation) klassisch kalkuliert ist. Also Ursprungsvertrag wird nix teurer wenn ich älter werde.

Ich habe doch nirgends behauptet, dass der Ursprungsvertrag teurer wird, wenn ich älter werde? Wenn ich *meine* BU aktuell beitragsfrei stellen würde, dann würde ich weiterhin einen BU-Schutz besitzen obwohl ich gar keine Beiträge mehr zahle, allerdings mit deutlich reduzierter Rente im Leistungsfall.

Habe ich nun mit 40 zB 500.000 Euro auf dem Konto, dann brauche ich meinen ursprünglich vereinbarten monatlichen Betrag von zB 2000€ doch gar nicht mehr, denn es reichen mir auch 1000€/Monat und der Verzehr des restlichen Kapitals -> ich kann die BU dann beitragsfrei stellen und mich mit den 1000/Monat im Versicherungsfall begnügen. Zudem sinkt das BU-Risiko mit zunehmendem Alter so oder so und mit 67 hat es "Null" erreicht.

 

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vanity
vor einer Stunde von YingYang:

Also kurz gefragt: Vielleicht weiß jemand wie Versicherungen das Risiko dieser letzten Jahre bewerten

Folge mal dem Link in Beitrag #9. Dort ist es eine Darstellung zu finden, wie sich sog. technisch einjährige / risikoadäquate Versicherungen in der Prämie entwickeln. Grob gesagt entspricht hier die Prämie für ein Jahr dem Risiko, dass die Versicherung für einen Versicherungsbeginn und einen Schaden in diesem Jahr abdeckt (anfangs gering, irgendwann stark steigend und dann ganz am Schluss wieder fallend).  

 

Daraus kann man zumindest qualitativ den Risikoverlauf erkennen.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes
vor 2 Stunden von vanity:

Daraus kann man zumindest qualitativ den Risikoverlauf erkennen.

Mit einem Grundproblem. Nimm Jahr 66, steht bei 2000 Euro BU-Rente noch 24000 Euro Versicherungssumme aus. Logisch, dass die Prämie dafür "niedrig" ist. Ich selbst nehme technisch einjährig kalkulierte Beiträge als hilfsweise Darstellung. Aber die ganze Kurve muss eben nach links verschoben werden.

 

VR erheben kein BU Risiko nach Jahren, Rückversicherer auch nicht. Für die Kalkulation wird halt nur die kumulierte Wahrscheinlichkeit in Beruf x bis Endalter y wie oft berufsunfähig zu werden benötigt. Und klar, das kann deutlich unter "1" sein.

 

---

 

Zitat

 ich kann die BU dann beitragsfrei stellen und mich mit den 1000/Monat im Versicherungsfall

Hab ich doch gerade erklärt. Mit 6x hast du keine beitragsfreie BU-Rente mehr. Weil diese aus dem Deckungskapital kommt, welches für das Glätten des Hochrisikoalters benötigt und dort dann "verspeist" wird. Überschüssiges Deckungskapital und damit beitragsfreie Leistungen bauen sich in der ersten Hälfte (respektive bis grob Ende 40) auf und von da an schrittweise wie beschrieben Richtung 0 ab.

Das da ist die Grafik (für die mich Sparfux damals sperren lassen wollte, weil als neutrale funktionable HTML Datei verlinkt). Vanity sollte es eigentlich kennen, da er mir im Kontext damals ja die "Hast du Probleme"-Frage stellte.

 

Die hilfsweise Darstellung der Risikokurve sind technisch einjährig kalkulierte Beiträge (Dialog) des durchschnittlichen BWLers. Der Beitrag soll natürlich ne Para zur x-Achse sein ... Zeichenprogramm ... net das hier wieder einer auf Sperrideen für neutrale, funktionable HTML Dateien kommt ...

wpf.jpg

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cjdenver
· bearbeitet von cjdenver
vor 12 Stunden von slowandsteady:

Ich habe eine Risiko-BU bis 67 Jahre. In einer durchaus hohen Höhe, von der ich leben könnte.

 

Darf ich fragen was das für eine Höhe ist? Wenn ich mir bisher BUs angeschaut habe (in einer Höhe die für mich sinnvoll wäre) komme ich auf wenig sinnvolle monatliche Beiträge.

 

Zitat

Würde ich sie heute mit Mitte 30 nach 10 Jahren beitragsfrei stellen, hätte ich trotzdem eine BU i.H.v. ca 200 Euro/Monat für den Fall der Fälle bis ich eben 67 bin.

 

Du hast eine BU die du „beitragsfrei“ stellen kannst und die dir dann dennoch eine monatliche Rente zahlt? Ist das eine BUZ?

 

Zitat

Ich werde die BU also genau dann beitragsfrei stellen, wenn "BU-Rente nach Beitragsfreistellung" > "meine ungedeckten Kosten" wird. Kündigen macht IMHO wenig Sinn.

 

Kündigen ist für BU die einzige Möglichkeit. Es sei denn ich bin hier komplett falsch gestrickt. Aber zugegeben ich hab mich mit BU auch nur oberflächlich beschäftigt.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Hier mal drei Screenshots ohne personenbezogene Daten:

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vor 11 Stunden von cjdenver:

Darf ich fragen was das für eine Höhe ist? Wenn ich mir bisher BUs angeschaut habe (in einer Höhe die für mich sinnvoll wäre) komme ich auf wenig sinnvolle monatliche Beiträge.

Ich zahle im Moment ca. 1400€ / Jahr für eine BU bis 67 i.H.v. knapp über 2000€/Monat. Aktuell mit Mitte 30 ist BU mein größtes finanzielles Risiko überhaupt - da leiste ich mir die teure Absicherung gerne, habe sonst außer der recht billigen Privathaftpflicht ja keine weiteren Versicherungen.

Mit 45-50 würde ich das dann entspannter sehen, auch weil ich

  • dann hoffentlich ein ordentliches Vermögen habe, dass ich notfalls aufzehren kann
  • schon ein paar Hundert Euro BU-Rente abgesichert habe
  • durch die höheren Rentenpunkte auch Anspruch auf eine höhere Erwerbs-Unfähigkeitsrente besteht (Ich weiß schon dass erwerbsunfähig != berufsunfähig)

Wie oben schon erwähnt wollte ich die BU irgendwann in 10-15 Jahren dann beitragsfrei stellen. So war mein Plan, ihr verunsichert mich aber gerade etwas :)

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slowandsteady
vor 15 Stunden von polydeikes:

Hab ich doch gerade erklärt. Mit 6x hast du keine beitragsfreie BU-Rente mehr. Weil diese aus dem Deckungskapital kommt, welches für das Glätten des Hochrisikoalters benötigt und dort dann "verspeist" wird. Überschüssiges Deckungskapital und damit beitragsfreie Leistungen bauen sich in der ersten Hälfte (respektive bis grob Ende 40) auf und von da an schrittweise wie beschrieben Richtung 0 ab.

PS: Wie die Versicherung kalkuliert, ist mir egal - mir ist nur wichtig, was in meinem Vertrag steht.

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