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sambianer

Berufsunfähigkeitsversicherung kurz vor Laufzeitende kündigen?

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Badurad
vor 6 Minuten von slowandsteady:

PS: Wie die Versicherung kalkuliert, ist mir egal - mir ist nur wichtig, was in meinem Vertrag steht.

Ersteres zu wissen könnte helfen Letzteres zu verstehen. ;)

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 7 Minuten von Badurad:

Ersteres zu wissen könnte helfen Letzteres zu verstehen. ;)

Natürlich. Und es ist auch kein Widerspruch: Wie man in meinen Screenshots sieht, steigt der "bei Beitragsfreistellung berücksichtigte Abzug" im Moment noch stark an. Erst kurz vor dem Ende der Laufzeit sinkt er dann wieder und geht gegen Null. Da bei meinem Konstrukt immer die "gesamte Laufzeit bis 67" versichert bleibt (auch bei Freistellung), ist es bei einer Beitragsfreistellung nach 50% der Laufzeit halt so, als hätte ich einfach insg. 50% weniger eingezahlt (plus minus Verzinsung des Kapitals) -> meine garantierte monatliche BU-Rente sinkt entsprechend. Die Aussage

Zitat

Mit 6x hast du keine beitragsfreie BU-Rente mehr

stimmt aber so definitiv nicht, siehe Screenshots.

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vanity

Das war anders gemeint. Nicht in dem Sinn, dass du mit 6x keine BU-Rente bekommst wenn du jetzt oder in naher Zukunft beitragsfrei stellst. Sondern, dass du, wenn du erst mit 6x beitragsfrei stellen würdest, keinen Anspruch auf eine BU-Rente für die dann paar letzten Jahre hättest (weil dann der jetzt noch im Aufbau befindliche Kapitalpuffer wieder abgebaut ist).

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 15 Minuten von vanity:

Das war anders gemeint. Nicht in dem Sinn, dass du mit 6x keine BU-Rente bekommst wenn du jetzt oder in naher Zukunft beitragsfrei stellst. Sondern, dass du, wenn du erst mit 6x beitragsfrei stellen würdest, keinen Anspruch auf eine BU-Rente für die dann paar letzten Jahre hättest (weil dann der jetzt noch im Aufbau befindliche Kapitalpuffer wieder abgebaut ist).

Ihr habt recht, ich nehme alles zurück. In den Jahren 64-66 bei mir würde ich bei Freistellung keine BU-Rente mehr bekommen! Bei Beitragsfreistellung im Alter 63 wären es auch nur noch 250€/Monat als BU bekommen. Der Höhepunkt ist bei Beitragsfreistellung mit 55, nämlich garantierte 950€/Monat. Jetzt ist es mir deutlich klarer geworden - aber mein Plan geht ggf. trotzdem auf, denn wenn ich mit 50 zB 500k Vermögen erreicht habe, dann kann ich auch die BU beitragsfrei stellen. Bis dahin ist aber noch viel Zeit...

 

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vanity

Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären und auch eine Antwort darauf haben:

 

Die BU stellt man (erst) dann beitragsfrei, wenn man es sich leisten kann, weil das ggfs. durch BU entfallende Humankapital durch anderweitig aufgebautes Vermögen (ggfs. ergänzt durch eine Rest-BU-Rente) ersetzt werden kann. Immer eine individuelle Entscheidung, die im Prinzip der Diskussion um FIRE/ERN/SWR entspricht (bei der das Humankapital bewusst reduziert wird).

 

Das Angenehme daran ist, dass man sich nicht Jahre zuvor festlegen muss, sondern die Entscheidung ad hoc treffen kann. Um noch kurz auf die Nebendiskussion zum Endalter der BU zurückzukommen: die vertretene Ansicht "erst mal so lang wie möglich" hat auch diesen Charme der jederzeitigen Revidierbarkeit. Andersrum muss man sich sofort festlegen, wobei die Unterschiede in der monatlichen Prämie schon ordentlich sind: "von 27 bis 60" kostet weniger als die Hälfte "von 27 bis 67".

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

:wallbash:

 

Zitat

PS: Wie die Versicherung kalkuliert, ist mir egal - mir ist nur wichtig, was in meinem Vertrag steht.

 

PS: Genau das steht in deinem Vertrag. Siehe Blick auf die Tabelle der Rückkaufswerte. 

 

Zitat

 

Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären und auch eine Antwort darauf haben:

 

Die BU stellt man (erst) dann beitragsfrei, wenn man es sich leisten kann, weil das ggfs. durch BU entfallende Humankapital durch anderweitig aufgebautes Vermögen (ggfs. ergänzt durch eine Rest-BU-Rente) ersetzt werden kann. Immer eine individuelle Entscheidung, die im Prinzip der Diskussion um FIRE/ERN/SWR entspricht (bei der das Humankapital bewusst reduziert wird).

 

Das Angenehme daran ist, dass man sich nicht Jahre zuvor festlegen muss, sondern die Entscheidung ad hoc treffen kann. Um noch kurz auf die Nebendiskussion zum Endalter der BU zurückzukommen: die vertretene Ansicht "erst mal so lang wie möglich" hat auch diesen Charme der jederzeitigen Revidierbarkeit. Andersrum muss man sich sofort festlegen, wobei die Unterschiede in der monatlichen Prämie schon ordentlich sind: "von 27 bis 60" kostet weniger als die Hälfte "von 27 bis 67"

 

Fast richtig, entfallende GRV Anwartschaften mangels AG + AN Zahlung in die GRV mit bedenken, sofern dann noch relevant.

 

 

Zitat

wenn wenn ich mit 50 zB 500k Vermögen erreicht habe, dann kann ich auch die BU beitragsfrei stellen

Allein die im BU-Fall entfallenden GRV Anwartschaften (nix AG, nix AN Beitrag in GRV) dieser letzten 17 - 20 Jahre - je nach Modifikation SGB VI in naher Zukunft - haben einen höheren abdiskontierten Rentenwert. 500k sind in 30 Jahren ein Witz in Relation AV ... da muss man sich schon an richtig große Zahlen gewöhnen.

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chirlu
vor 6 Stunden von slowandsteady:

weil … durch die höheren Rentenpunkte auch Anspruch auf eine höhere Erwerbs-Unfähigkeitsrente besteht (Ich weiß schon dass erwerbsunfähig != berufsunfähig)

 

Die Annahme, daß die Erwerbsminderungsrente mit dem Alter grundsätzlich stiege, ist nicht richtig. Sie basiert auf einer Hochrechnung; wenn du nach wenigen Jahren erwerbsgemindert wirst und in den wenigen Jahren einen hohen Verdienst hattest, gibt das eine höhere Rente als wenn du anschließend viele Jahre mit mäßigem Verdienst hinzufügst.

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slowandsteady
vor 43 Minuten von polydeikes:

Allein die im BU-Fall entfallenden GRV Anwartschaften (nix AG, nix AN Beitrag in GRV) dieser letzten 17 - 20 Jahre - je nach Modifikation SGB VI in naher Zukunft - haben einen höheren abdiskontierten Rentenwert. 500k sind in 30 Jahren ein Witz in Relation AV ... da muss man sich schon an richtig große Zahlen gewöhnen.

Jetzt wird es off-topic, aber der Wert eines Rentenpunkts ist doch ca. 8000€. D.h. ein Vermögen von 500.000€ wären dann äquivalent zu 62 Rentenpunkten, so viele schaffen viele doch gar nicht im gesamten Arbeitsleben... Das mit den "500k sind ein Witz" finde ich schon etwas übertrieben. 

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Je 10 k "Renten"-Vermögen sind es nach HEUTIGER Kaufkraft so um die 38 Euro bereinigte gesetzliche Rente, einfache Faustformel. Je nach Zugangszeitpunkt und weiteren Faktoren auch mal mehr, aber netto nicht wesentlich weniger.

 

BBG RV zahlt HEUTE jeden Monat rund 1300 Euro GRV Beitrag (AN+AG). 17 Jahre (eher 20, da Regelaltersgrenze nicht 67 bleiben wird) * 12 Monate * 1300 Euro sind HEUTE schon über 260.000 Euro entgangene RV Anwartschaften. 

 

Wobei nun zwei Szenarien eintreten können. Bezieht man EMR die ganze Zeit, wird vereinfacht die EMR die Altersrente (herzlichen Glühstrumpf). Wird unterbrochen, wird in der EMR Zeit auf Basis Durchschnittsentgelt nachversichert.

 

Den Rest kann man sich selbst zusammen reimen. Szenario BU 50 - Ende heißt automatisch, dass die 500k (Kaufkraft in bspw. 30 Jahren) schon allein -wenigstens zum größten Teil - für die GRV Wechselwirkung drauf gehen. Kurzum, das ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

 

---

 

Edit:

Bzgl. was andere schaffen ... andere werden Pfandflaschen sammeln, ist unvermeidbar. Mit Durchschnittsentgelt muss man über AV nicht nachdenken, führt so oder so in Altersarmut.

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Badurad
· bearbeitet von Badurad
vor 7 Stunden von slowandsteady:

denn wenn ich mit 50 zB 500k Vermögen erreicht habe, dann kann ich auch die BU beitragsfrei stellen. Bis dahin ist aber noch viel Zeit...

Nö, kannst Du nicht. Es sei denn, Du möchtest im Alter sehr sparsam leben oder hast schon irgendwo einen sehr hohen Rentenanspruch erworben.
- Nehmen wir mal an, Du bist heute 30. Dann sind bei einer jährlichen Inflationsrate von 2,5% die €500.000 wenn Du 50 bist nur noch €305.000 wert. (Oder umgekehrt betrachtet, Du müßtest kaufkrafbereinigt €820.000 angespart haben.)
- Nehmen wir außerdem an, Du willst davon die 17 Jahre bis zum Renteneintritt bestreiten. Dann kannst Du die kaufkraftbereinigten €305.000 über 17 Jahre aufzehren. Bei 5% jährlicher Rendite sowie Kapitalverzehr bis zu Deinem 67. Lebensjahr ergäbe das eine monatliche Rate (vor Steuern, Sozialabgaben etc.) von €2.200. Davon gehen ca. €200-300 Steuer, sowie €400 GKV-Beitrag (AG+AN) ab. Wenn Du nun noch analog BBG RV den AG + AN Beitrag von €1.300 bezahlst - Du möchtest ja ab 67 eine anständige Rente - dann bleiben Dir immerhin noch €200-300 zum Leben.

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ernie
vor 20 Stunden von Badurad:

Dann kannst Du die kaufkraftbereinigten €305.000 über 17 Jahre aufzehren. Bei 5% jährlicher Rendite sowie Kapitalverzehr bis zu Deinem 67. Lebensjahr ergäbe das eine monatliche Rate (vor Steuern, Sozialabgaben etc.) von €2.200

Das ergäbe eine sichere Entnahmerate von 8,7%, was viel zu hoch ist. Weitaus weniger wie die Hälfte wäre vermutlich realistisch, womit das Kartenhaus nur umso schneller zusammenfällt...

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DeusX
Am 22.10.2021 um 16:07 von polydeikes:

Rückkaufswerte

Was hat es eigentlich mit den Rückkaufswerten und den Rechnungszinsen auf sich? Die sind ja manchmal bei älteren Verträgen noch höher soweit ich weiß.

Was bringen mir als VN Rückkaufswerte und Rechnungszinsen? Eventuell paar Euronen bei Kündigung und durch den höheren Rechnungszins vielleicht weniger stark steigende Preise? Verstehe den Nutzen für BU Versicherte nicht wirklich ...

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slowandsteady
Am 22.10.2021 um 17:23 von polydeikes:

Szenario BU 50 - Ende heißt automatisch, dass die 500k (Kaufkraft in bspw. 30 Jahren) schon allein -wenigstens zum größten Teil - für die GRV Wechselwirkung drauf gehen. Kurzum, das ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

Am 22.10.2021 um 19:20 von Badurad:

Nö, kannst Du nicht. Es sei denn, Du möchtest im Alter sehr sparsam leben oder hast schon irgendwo einen sehr hohen Rentenanspruch erworben.

Ihr habt ja Recht - aber so gerechnet reicht auch meine aktuelle BU-Rente bis 67 i.H.v. 2000€/Monat bei weitem nicht aus, da müsste ich noch min. 50% erhöhen. Außerdem bin ich auch nicht dagegen versichert, dass ich mit 50 meinen Job verliere und nur noch einen Minijob finde. Will sagen: Das Leben hat nun mal Risiken und in dem Fall ist es dann halt nichts mehr mit Urlaub auf den Malediven. Wichtig ist mir nur, dass ich im Worst-Case noch halbwegs selbstbestimmt über die Runden komme, ohne mich vom Amt gängeln lassen zu müssen.

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polydeikes

9 von 10 BU-Renten sind viel zu niedrig angesetzt, die 10. nur zu niedrig. Der einzige wirkliche Grund dafür ist schlicht die Survivorship-Bias.

 

Salopp, im Normalfall strahlt das gesamte Umfeld eines heute gesunden Menschen ein sinngem. „ach das brauch ich eigentlich nicht, aber ich hab mal besser eine“ aus.

 

Triviales Beispiel: Auf Arbeit hat man als junger gesunder Mensch keinen Kontakt zu denen, die es gesundheitlich nicht geschafft haben. Die trifft man dort nämlich nicht. Man kann sie also schlecht fragen, was sie so getan hätten, wenn sie noch einmal die Wahl hätten.

 

Aus meiner rein persönlichen Sicht sind 2.000 Euro BU-Rente schlicht eine Hartz 4 Vermeidungspolice (ja, es gibt kein H4 im BU-Leistungsfall). Kann man sich schlicht einfach sparen. Ist rausgeschmissenes Geld.

 

Selbst mit statischer Belegung von Lebenshaltungskosten und 15 % vom Netto zwecks GRV Wechselwirkungen ergibt sich ein absolutes Minimum von 2.400 Euro BU-Bruttorente in Schicht 3. Alles drunter, rausgeschmissenes Geld. Reine Beruhigungspille fürs Gewissen, weil andere haben ja auch so eine Police. Man will ja nicht der Eine ohne sein.

 

Ich habe früher beruflich auch solche Mandate angenommen. Wenn man das Drama dann 2-3-4 mal in der Leistungsfallpraxis miterlebt hat, entschließt man sich schnell, dass man sowas dem eigenen Nervensystem nicht mehr antun muss.

 

Selbstverständlich kann das jeder gern anders sehen, gilt ja Meinungsfreiheit. 

 

—-

PS: Der AN ist in D gegen Jobverlust zwangsversichert und zahlt dafür lächelnd  2,4 % seines Bruttos.

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yuser
· bearbeitet von yuser
vor einer Stunde von polydeikes:

ergibt sich ein absolutes Minimum von 2.400 Euro BU-Bruttorente

Ich konnte durch Nachversicherung mittlerweile in Summe 3120€ bei mir realisieren… denn:

 

vor einer Stunde von polydeikes:

als junger gesunder Mensch keinen Kontakt zu denen, die es gesundheitlich nicht geschafft haben

… diese Aussage bringt es gut auf den Punkt! Und man kann sich nicht vorstellen, dass man jemals selbst betroffen sein könnte.

 

Problem: ich war jung „und dumm“ und habe die BU‘s bei der Württembergischen - auch weil ich mich damals zu wenig damit beschäftigt habe und heute aufgrund der Risikoprüfung es gleich bleiben lassen kann. 
Das einzige was mir noch bliebe: ist der aktuell vorhandene Schutz das eingesetzte Geld wert… aber aktuell sehe ich es nach dem Motto: besser als nichts (ohne jemals mit einem Profi ein Vergleich angegangen zu sein).

 

Deshalb: lieber richtig machen so lange es noch geht.

Die Frage ist nur wie dumm ich war bzgl. Tarif und Gesellschaftswahl.

@polydeikes: dürfte ich Dir ein oder zwei Sätze zum BURV1 der Württembergischen entlocken (ohne den Thread hier zu sehr off topic werden zu lassen und deine Zeit zu stehlen…)

 

 

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Ich habe die Württembergische nicht einmal im Monitoring. Also nicht im Kreise der Gesellschaften, deren jeweils aktuelle Bedingungen ich lese und markere. Einfach weil sie idP in jedem Bereich unter „ferner liefen …“ zu finden sind.

 

Wenn es allerdings um reine Leistungswahrscheinlichkeit in den AVB geht (salopp, was kann der VR gegen mich tun), bestimmt dies maßgeblich das eigentliche Kernleistungsversprechen. IdR  Par. 2, „Was ist BU …“

 

Für den männlichen AN tun es da idP zunächst auch unterdurchschnittliche Tarife.

 

Den eigentlichen Ausgang eines Leistungsfalls bestimmt der hinreichende medizinische Nachweis über Therapie-, Behandlungs- und Diagnosestand. Salopp, professioneller Leistungsantrag.

 

Hochleistungstarife, wie sie spezialisierte Vermittler präferieren, haben andere Gründe:

 

- wie veränderte Lebenssituationen (bspw. Selbstständigkeit / Freiberuflichkeit / Kindererziehung ) in den AVB geregelt sind

 

- spezielle Berufsdefinitionen (Schüler / Student / Azubi / Beamte)

 

- wie das Ding 30 oder 40 Jahre bedarfsgerecht bleiben kann

 

Der letzte Spiegelstrich ist die größte Herausforderung und im Regelfall mit einem einzelnen Vertrag allein nicht dauerhaft sinnvoll lösbar. Für eine sinnvolle Lösung muss man aber halt als Endkunde auch einen sinnvollen Blick auf die notwendigen Optionen und Gestaltungsmöglichkeiten haben. Der thread hier zeigt wieder einmal, dass dies in der Regel schlicht nicht so ist.

 

—-

 

Langes Geschwafel, etwas kürzerer Sinn: Auch eine unterdurchschnittliche BU erfüllt das Grundprinzip der Statusabsicherung beim männlichen AN in der Regel hinreichend.

 

Auf unterdurchschnittliche Bedingungen folgt aber idR / idP auch eine unterdurchschnittliche technische Ausgestaltung (sprich Konfiguration auf lange Sicht).

 

3120 Euro BU-Rente sind für sich -losgelöst von unbekannten individuellen Gegebenheiten - aber zumindest in der Momentaufnahme sicher nicht sinnfrei.

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yuser

Danke für den Input!

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etherial
vor 12 Stunden von polydeikes:

Aus meiner rein persönlichen Sicht sind 2.000 Euro BU-Rente schlicht eine Hartz 4 Vermeidungspolice (ja, es gibt kein H4 im BU-Leistungsfall). Kann man sich schlicht einfach sparen. Ist rausgeschmissenes Geld.

Wenn man immer im Falle unbedingt Hartz 4 bekommen würde - ja. Aber Hartz 4 ist ja an Bedürftigkeit gebunden.

 

Wer schon Geld angespart hat bekommt eben keins und darf erst einmal sein angespartes abschichten. Eigentlich gingen wir im Vorfeld eigentlich immer davon aus, dass parallel zur Absicherung der Berufsunfähigkeit auch fürs Alter vorgesorgt wird und wenn das passiert ist zwangsläufig Kapital da.

 

Gesetzt den Fall, dass man erwerbsunfähig wird - dann bezieht man Erwerbsminderungs-Rente. Je nachdem wieviel man eingezahlt hat, kann die doch durchaus über dem Hartz 4-Satz liegen. Und oben drauf kommt noch die BU.

 

Und auch ohne Erwerbsunfähigkeit hat man es mit 2000€ Rente doch etwas besser als mit Hartz 4? Mit 2000€ könnte ich meinen aktuellen Lebensstandard halten. MIt Hartz 4 nicht (abgesehen davon dass ich eben keines bekommen würde und meine Ersparnisse anza

vor 12 Stunden von polydeikes:

Alles drunter, rausgeschmissenes Geld. Reine Beruhigungspille fürs Gewissen, weil andere haben ja auch so eine Police. Man will ja nicht der Eine ohne sein.

Die Angst nicht dabei zu sein, ersetzt oft rationale Argumente ... Könnte schon stimmen - nur wenn ich mich erinnere war diese Argumentation ja schon sehr früh angeführt: Wer es sich leisten kann, keine BU abzuschließen, kann das Risiko auch einfach eingehen.

vor 12 Stunden von polydeikes:

Wenn man das Drama dann 2-3-4 mal in der Leistungsfallpraxis miterlebt hat, entschließt man sich schnell, dass man sowas dem eigenen Nervensystem nicht mehr antun muss.

Es ist absolut klar, dass du als Makler mit solchen Policen deutlich mehr Arbeit hast und sie sich für dich nicht oder zumindest schlecht rechnen. Und wenn du diesen Aufwand in Rechnung stellen würdest, wäre das Preis-Leistungsverhältnis sicherlich schlechter. Und das wäre sicherlich auch fair. Hilft zwar nicht viel, aber das Problem ist hausgemacht: Als Berater der sich pro Stunde bezahlen lassen würde, wäre das Problem aber gar nicht da.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 14 Stunden von polydeikes:

Aus meiner rein persönlichen Sicht sind 2.000 Euro BU-Rente schlicht eine Hartz 4 Vermeidungspolice (ja, es gibt kein H4 im BU-Leistungsfall). Kann man sich schlicht einfach sparen. Ist rausgeschmissenes Geld.

Ich weiß, du bist erfahrener Vermittler, aber ich sehe das nicht so. Ich stimme zu, dass eine 1000€ BU Quatsch ist, aber 2000€ ist die Summe, die ich für mich als "ausreichend" erachte. Mir ist klar, dass das deutliche Abstriche in der Lebensqualität zur Folge hätte. (Andererseits aber auch wieder nicht, denn ich wohne im Moment als "DINKS" mit deutlich höherem Netto für deutlich weniger als 2000€/Monat an Lebensunterhaltungskosten, obwohl ich zentral in einer teuren Großstadt wohne.)

 

Erstens ist der aktuelle Hartz4-Satz 449 Euro für einen Single, dazu kommt die Wohnung, lass es im Worst Case 1000€/Monat für MUC sein. 2000€ / Monat ist da ja wohl erheblich mehr.

Zweitens ist auch eine "Hartz 4 Vermeidungspolice" sinnvoll, denn dann muss mich nicht vom Amt gängeln lassen.

Drittens kommt ggf. zur BU noch eine Erwerbsminderungsrente hinzu, falls ich nicht erwerbsunfähig bin, kann ich ja noch einen Minijob als Pförtner/Zeitungsausträger etc. machen.

Viertens planen die ganzen "finanziell frei mit 40"-Frugalisten-Jünger, nur von 1200€/Monat dauerhaft leben zu können (gut, da gehe ich jetzt auch nicht mit).

 

Knapp werden könnte es mit Familie, aber dann hat man normalerweise auch noch einen Partner, der dann Vollzeit arbeitet.

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polydeikes

Früher hieß das „Gott erhalte meine Gesundheit und die Arbeitskraft meiner Frau.“

 

Ich lehne solche „Prinzip-Hoffnung-selbst-in-die-Tasche-lügen“ Storys kategorisch ab.

 

Es bleibt dir aber unbenommen, meine Ansichten als Bullshit anzusehen, so wie ich deine. Jeder ist nur für sich selbst verantwortlich, also völlig legitim.

 

—-

 

PS, rein aus Erfahrung in der Praxis: Um den Partner / die Partnerin muss man sich da wenig Sorgen machen. Die finden dann eigentlich immer schnell wieder jemanden, den sie nicht durchfüttern müssen / mit dem sie den gewohnten Lebensstandard weiter leben können.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 35 Minuten von polydeikes:

Früher hieß das „Gott erhalte meine Gesundheit und die Arbeitskraft meiner Frau.“

 

Ich lehne solche „Prinzip-Hoffnung-selbst-in-die-Tasche-lügen“ Storys kategorisch ab.

Du hast trotzdem nicht erklärt, warum 2000€ brutto zu wenig sind. Das wären laut Brutto-Netto-Rechner nach GKV, Rente, ... aktuell 1500€ netto als Single und damit könnte ich mir meine Mietwohnung (insg. 1050€ inkl. DSL, GEZ, Strom) auch ohne meine Freundin gerade noch so leisten, wahrscheinlich würde ich in der Situation aber in eine kleinere und billigere Whg umziehen. Inflation sollte die Dynamik in meiner BU ausgleichen.

Für die Zeit nach der BU-Rente ab 67 kann ich mein Depot nutzen, aktuell ca. 250k schwer. Wenn ich annehme, dass ich ab jetzt nichts mehr spare, gar keine gesetzliche Rente bekomme und in den nächsten 30 Jahren mit dem Depot gerade mal die Inflation ausgleiche, dann kann ich nochmal 10 Jahre inflationsbereinigt 2000€ nach heutiger Kaufkraft entnehmen. Also kann ich schon mal ohne große Sorgen und über aktuellem Hartz4-Niveau bis 77 überleben. Wenn das Geld dann wirklich alle ist, muss ich mir mit 78 halt für 3.50 einen Strick kaufen, wahrscheinlich reicht es aber noch länger.

 

Ich sehe nicht, wo ich hier unterversichert sein sollte. Ja, ich kann meinen Lebensstandard nicht mehr halten, aber ich werde auch nicht verhungern. Übrigens kenne ich jemand mit ca. 50, der alleine von 1300€ BU-Rente ohne Erspartes lebt und damit sogar ein Auto unterhält (allerdings in strukturschwachem Gebiet, Nähe Hof).

 

PS: Ich will auch deine Kompetenz nicht in Frage stellen, ganz im Gegenteil. Vielen Dank für die Erläuterung, dass man die garantierte BU-Rente bei Beitragsfreistellung im hohen Alter wieder sinkt - das war mir so aktuell nicht klar. Ob es sinnvoll war "nur 2000€" abzuschließen, wird sich dann im hohen Alter zeigen.

 

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Das hab ich durchaus erklärt. Hier mehrfach und im Forum x-fach.

 

(Lebenshaltungskosten (stat. zw. 1400 u 1500) + 15 % des alten Nettos ob GRV Wechselwirkung) / 0,82 ist die Faustformel für das Minimum. Da ist kein Urlaub dabei.

 

Wie du das siehst, ist doch allein dein Bier. Soll ja auch nicht belehrend rüber kommen.

 

Ich selbst hatte bei meiner DU mit 25 eine 1200er BU-Rente, abgeschlossen in 5 Minuten aus der Dusche kommend. Effektiv wurden rund 29k Kapitalabfindung gezahlt. 

 

Ich hatte nur Glück im Unglück, dass es um spezielle berufsbezogene gesundheitliche Beeinträchtigungen ging. Salopp, dafür in „1000 anderen Jobs“ arbeiten konnte. Die gesundheitlichen Beeinträchtigung sind jederzeit im Alltag spürbar, aber für das Humankapital irrelevant.

 

Kann jeder sehen wie er will. Du hast deine Sicht, ich hab meine Sicht. Und die werden wir nicht ex-ante auf einen gemeinsamen Nenner bringen.

 

Der Unterschied zw. bspw. 70 und 84 Euro Prämie ist dermaßen irrelevant, die Auswirkungen aber nicht. Findest du vielleicht noch auf dem ein oder anderen Weg heraus. Hoffentlich nicht auf die schmerzhafte Weise.

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Badurad
vor 2 Stunden von slowandsteady:

Knapp werden könnte es mit Familie, aber dann hat man normalerweise auch noch einen Partner, der dann Vollzeit arbeitet.

Wenn ein Partner - aus welchen Gründen auch immer - BU mit allen unschönen Konsequenzen wird, ist die Annahme der andere Partner arbeitet dann Vollzeit und kümmert sich um Haus, Hof, Kinder etc. möglicherweise ambitioniert.

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slowandsteady
vor 3 Stunden von polydeikes:

Um den Partner / die Partnerin muss man sich da wenig Sorgen machen. Die finden dann eigentlich immer schnell wieder jemanden, den sie nicht durchfüttern müssen / mit dem sie den gewohnten Lebensstandard weiter leben können.

vor 56 Minuten von Badurad:

Wenn ein Partner - aus welchen Gründen auch immer - BU mit allen unschönen Konsequenzen wird, ist die Annahme der andere Partner arbeitet dann Vollzeit und kümmert sich um Haus, Hof, Kinder etc. möglicherweise ambitioniert.

Die wichtigsten Gründe für BU sind "Burnout/Depression", "Rücken" und "Krebs". In allen diesen Fällen kann ich meinen ursprünglichen Job nicht mehr ausüben, d.h. aber noch lange nicht, dass ich erwerbsunfähig und/oder pflegebedürftig bin. Natürlich reichen die 2000/Monat nicht, wenn die Hausfrau gerade Drillinge gekriegt hat, man 800k Kredit für das 110% finanzierte Eigenheim aufgenommen hat und der Mann plötzlich Pflegestufe 5 nach einem Autounfall wird. Für den Fall reichen aber auch 5000/Monat an BU nicht. Es gibt aber auch die Fälle, wo der Ehemann nach Burnout den ganzen Tag antriebslos daheim vorm Fernseher sitzt und dafür sollten die 2000€/Monat reichen.

 

Ich rechne so, dass es für mich alleine reicht - dann sollte es als Bedarfsgemeinschaft, bei der man sich viele Kosten für Miete/Auto teilen kann, erst recht reichen. Das Häuschen muss man dann aber ggf. verkaufen, das kann aber genauso gut durch Scheidung, Jobverlust etc. passieren.

 

 

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Badurad
vor 23 Minuten von slowandsteady:

Die wichtigsten Gründe für BU sind "Burnout/Depression", "Rücken" und "Krebs". In allen diesen Fällen kann ich meinen ursprünglichen Job nicht mehr ausüben, d.h. aber noch lange nicht, dass ich erwerbsunfähig und/oder pflegebedürftig bin.

Denkst Du wirklich, daß Du bei einer BU die durch Depression oder Krebs ausgelöst wurde munter daheim sitzt, Netflix schaust und Deinen Partner/Deine Partnerin abends mit einem frisch gekochten 5-Gänge-Menü erwartest?

Aber egal, wie schon der Alte Fritz sagte: "Jeder soll nach seiner Façon selig werden."

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