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Bitcoin

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Limit
· bearbeitet von Limit
vor 41 Minuten von The Statistician:

Größer Null ist trivial. Bei einem EUR/USD von < 0,01 o.Ä. würde ich das mit einer kompletten Entwertung gleichsetzen. Nur weil der Euro ein gesetzliches Zahlungsmittel ist, garantiert das keinen Schutz vor einer nahezu kompletten Entwertung.

Jein. Eine Garantie ist es nicht. Allerdings koppelt dieser Umstand den Wert an die Wirtschaftsleistung mit der Geldmenge als zusätzlichen Faktor. Eine "komplette" Entwertung ist damit nur durch die Reduzierung der Wirtschaftsleistung gegen Null oder der Erhöhung der Geldmenge gegen unendlich möglich. Im Vergleich dazu könnte der Bitcoin morgen auf Null fallen und es würde die Wirtschaft und auch der größte Teil der Bevölkerung nicht die Bohne interessieren.

 

Zitat

Reicht jedoch vollkommen aus um bei der Adoption voran zu kommen.

Es kommt drauf an was das Ergebnis dieser Tests ist.

 

Zitat

Es scheint offenkundig Anreize zu geben derartige Zahlungen anzubieten, auch wenn es nicht von jetzt auf gleich breitflächig angeboten wird. Wenn man das Angebot in dieser Hinsicht mit dem Stand vor 5 Jahren vergleicht, sieht man erhebliche Fortschritte.

Diese ganzen Testballons sagen nicht viel aus. Es muss eine kritische Masse erreichen oder es wird nach einiger Zeit einfach wieder verschwinden, zumindest als Zahlungsmittel.

 

Zitat

Und dann gibt es noch viele lokale Geschäfte, die BTC Zahlungen akzeptieren. Letztlich sieht man durchaus entsprechende Entwicklungen. Ob diese nachhaltig sind, steht auf einem anderen Blatt. Das wird man in den kommenden Jahren nochmal besser einschätzen können.

Ich kenne kein Laden, der BTC annimmt, aber das mag auch daran liegen, dass ich in einer Kleinstadt wohne. Klar gibt es immer ein paar Menschen/Geschäfte die neue Dinge mal ausprobieren, aber um als Alternative für klassische Währungen zu funktionieren, muss die Breite Masse es akzeptieren und da sehe ich nur wenig Dynamik.

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Chips
vor 4 Stunden von Limit:

Das möchte ich, ehrlich gesagt, nicht erleben. Dabei muss man sagen, dass der Euro sicherlich nicht auf Null fallen wird, solange er gesetzliches Zahlungsmittel bleibt.

Ja so von heute auf morgen wäre das fatal.

vor 4 Stunden von Limit:

Weder Paypal noch Sepa stellen ein Zahlungsmittel dar. In beiden Fällen wird in Euro oder einer anderen Währung abgerechnet.

Ja. Es ist aber eben nur eine Referenz auf das gesetzliche Zahlungsmittel. Wird trotzdem akzeptiert.

vor 4 Stunden von Limit:

Die Menschen werden sicherlich nicht viele verschiedene Währungen parallel akzeptieren. Damit würde der Sinn einer Währung verloren gehen. Bevor der Bäcker mit vielen verschiedenen Kryptowährungen hantiert, kann er dann doch gleich mit seinem Brot zum Bauern gehen und dieses direkt gegen ein paar Eier eintauschen.

Betrachtet man Kryptowährungen hingegen als reine Spekulationsobjekte, spielt das natürlich keine Rolle.

Also man benötigt wohl eine Währung zum Rechnen, um zB. rausfinden zu können, ob etwas teurer geworden ist. Wenn das Verhältnis von Ei zu Milch gleich bliebe, wüsste ich ja nicht, ob die beiden Güter relativ zB. zu meinem Lohn teurer oder billiger geworden ist. Wenn ich aber zum Bäcker gehe und für 5€ Brötchen kaufe, ist mir nur wichtig, dass ich nun 5€ weniger habe. Ob meine App da nun Gold, Bitcoin oder Euro transferiert oder was der Bäcker erhält oder damit macht, ist erstmal nicht so wichtig.

 

Was auch als Idee interessant sein könnte, wäre, wenn Geld so eine Art Anteilsschein an allen möglichen Assets wäre. Vlt. bekomm ich 100 Worldos als Lohn, die zu 30% aus Aktien, 30% Anleihen, x% Bitcoin, y% Gold, z% festverzinslich, etc. besteht. Ja, das schwankt, aber Preise schwanken auch. Wenn du 1000€ bekommst, kannst du ja auch nicht immer den gleichen Warebkorb kaufen. Preise schwanken ja.

 

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reko
vor 5 Minuten von Chips:

wenn Geld so eine Art Anteilsschein an allen möglichen Assets wäre

das ist Riecks Dignigeld

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Limit
· bearbeitet von Limit
vor 12 Minuten von Chips:

Ja. Es ist aber eben nur eine Referenz auf das gesetzliche Zahlungsmittel. Wird trotzdem akzeptiert.

Eine Fremdwährung ist dann aber doch noch mal eine andere Qualität als einfach nur ein Zahlungsabwickler.

 

Zitat

Also man benötigt wohl eine Währung zum Rechnen, um zB. rausfinden zu können, ob etwas teurer geworden ist.

Damit das gut funktioniert gibt es aber idealerweise eben nur eine Währung. Sobald es viele konkurrierende gibt und jeder Händler eine andere akzeptiert ist es mit der Vergleichbarkeit schwierig. Dann muss der arme Bäcker jeden morgen erst einmal alle Kurse vergleichen und sich merken, bevor er einkaufen geht.

 

Zitat

Wenn das Verhältnis von Ei zu Milch gleich bliebe, wüsste ich ja nicht, ob die beiden Güter relativ zB. zu meinem Lohn teurer oder billiger geworden ist. Wenn ich aber zum Bäcker gehe und für 5€ Brötchen kaufe, ist mir nur wichtig, dass ich nun 5€ weniger habe. Ob meine App da nun Gold, Bitcoin oder Euro transferiert oder was der Bäcker erhält oder damit macht, ist erstmal nicht so wichtig.

Wenn du dein Lohn in Euro bekommst und deine Brötchen in Euro bezahlst, warum willst du dann noch etwas dazwischen schalten?

 

Zitat

Was auch als Idee interessant sein könnte, wäre, wenn Geld so eine Art Anteilsschein an allen möglichen Assets wäre. Vlt. bekomm ich 100 Worldos als Lohn, die zu 30% aus Aktien, 30% Anleihen, x% Bitcoin, y% Gold, z% festverzinslich, etc. besteht. Ja, das schwankt, aber Preise schwanken auch. Wenn du 1000€ bekommst, kannst du ja auch nicht immer den gleichen Warebkorb kaufen. Preise schwanken ja.

Eine Währung mit irgendwelchen Assets als Absicherung hat durchaus seinen Reiz. Nur braucht es dann wiederum eine vertrauenswürdige Institution, die garanatiert, dass die Assets auch wirklich hinterlegt wurden.

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Chips
vor 33 Minuten von Limit:

Eine Fremdwährung ist dann aber doch noch mal eine andere Qualität als einfach nur ein Zahlungsabwickler.

Jo.

vor 33 Minuten von Limit:

Damit das gut funktioniert gibt es aber idealerweise eben nur eine Währung. Sobald es viele konkurrierende gibt und jeder Händler eine andere akzeptiert ist es mit der Vergleichbarkeit schwierig. Dann muss der arme Bäcker jeden morgen erst einmal alle Kurse vergleichen und sich merken, bevor er einkaufen geht.

Man muss in einer Währung denken. Das kann auch DM sein (und ist es wohl oft noch).

vor 33 Minuten von Limit:

Wenn du dein Lohn in Euro bekommst und deine Brötchen in Euro bezahlst, warum willst du dann noch etwas dazwischen schalten?

Na der Grund kann vielschichtig sein. Angefangen dabei, dass ich bei Bitcoin beim Kauf einen Rabatt bekommen könnte bis hin, dass ich dem Euro nicht traue (Risikodiverisifizierung). Oder weil es einfach "cool" ist :)

 

vor 33 Minuten von Limit:

Eine Währung mit irgendwelchen Assets als Absicherung hat durchaus seinen Reiz. Nur braucht es dann wiederum eine vertrauenswürdige Institution, die garanatiert, dass die Assets auch wirklich hinterlegt wurden.

Hm, ich meinte aber nicht nur als Absicherung, sondern dass sich der Wert der Währung auch direkt von den Assets ableitet. Vlt. müsste ich mal lesen, was es dazu schon für Idee gibt (wie @rekoerwähnte, das Dignigeld)

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reko
· bearbeitet von reko
vor 17 Minuten von Chips:

Vlt. müsste ich mal lesen, was es dazu schon für Idee gibt

Die Idee ist grob, 1 Digni-Euro ist ein Bruchteil des Produktivkapitals. Im Prinzip ein Anteil eines Indexfonds. Um neues Digni-Geld zu schaffen müßte die Fondsverwaltung neue Aktien kaufen.

1 kg Tomaten würde dann 0,02 MSCI World ETF Anteile kosten.

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bmi
vor 9 Stunden von The Statistician:

Reicht jedoch vollkommen aus um bei der Adoption voran zu kommen. Es scheint offenkundig Anreize zu geben derartige Zahlungen anzubieten, auch wenn es nicht von jetzt auf gleich breitflächig angeboten wird. Wenn man das Angebot in dieser Hinsicht mit dem Stand vor 5 Jahren vergleicht, sieht man erhebliche Fortschritte. Das waren zudem nur zwei Beispiele. Shopify bietet meines Wissens nach ebenso die Möglichkeit an BTC Zahlungen relativ einfach zu akzeptieren. Und dann gibt es noch viele lokale Geschäfte, die BTC Zahlungen akzeptieren. Letztlich sieht man durchaus entsprechende Entwicklungen.

Auf der letzten Konferenz wurde verkündet, dass Strike in Shopify integriert wird und mit NCR, Blackhawk und 4 weiteren Dienstleistern kooperiert und somit Bezahlung über Bitcoin/Lightning für alle US Kunden bringt. Die Betreiber sparen sich einige Gebühren die bei den herkömmlichen Zahlungswegen anfallen. Dadurch kann man in der USA bald in so ziemlich jedem Laden mit Lightning bezahlen. Scheinbar muss die Zahlung nicht gemeldet & versteuert werden, konnte aber noch keine konkreten Infos dazu finden.

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bmi
vor 21 Stunden von YingYang:

Du meinst es ist Glück, ob ein Land eine stabile Währung hat, oder nicht?

Es gibt viele Staaten, die aus verschiedensten Gründen nicht unabhängig sind und die dort lebenden Menschen, Firmen, ... eben mit den Nachteilen leben müssen und keine Alternative haben (Grafik unten). Siehe z.B. meine Antwort zu CAR. Oder die eigene Währung aus verschiedenen Gründen (falsche politische Entscheidungen, ...) enorm inflationiert und Geld nicht risikolos geparkt werden kann. Es ist ein Privileg für mich (und vermutlich die meisten hier im Forum), dass wir in einem Land geboren wurden, in dem das nicht so ist. 

 

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vor 20 Stunden von The Statistician:

Das wird man in den kommenden Jahren nochmal besser einschätzen können. Nur sehe ich hier kein klassisches Henne-Ei-Dilemma. 

Trifft es ein Catch-22 besser? 

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YingYang
vor 25 Minuten von bmi:

 Oder die eigene Währung aus verschiedenen Gründen (falsche politische Entscheidungen, ...) enorm inflationiert und Geld nicht risikolos geparkt werden kann. Es ist ein Privileg für mich (und vermutlich die meisten hier im Forum), dass wir in einem Land geboren wurden, in dem das nicht so ist. 

 

Nun, so einfach ist es glaube ich nicht. Frei konvertierbare Währungen führen nunmal dazu, dass manche Währungen ab- und andere aufwerten.

Ein Land das wirtschaftlich nicht wettbewerbsfähig ist, kann dies über Währungsabwertung halbwegs ausgleichen. So war das vor dem Euro in Südeuropa und insb. Griechenland. Das würde ich nicht als "falsche" politische Entscheidung bezeichnen. Im Gegenteil. Das NICHT zu tun hätte für die Bevölkerung meiner Meinung nach schlimmere Konsequenzen als die Inflation (Arbeitslosigkeit, Armut, etc.).

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Chips
· bearbeitet von Chips
vor 29 Minuten von YingYang:

Nun, so einfach ist es glaube ich nicht. Frei konvertierbare Währungen führen nunmal dazu, dass manche Währungen ab- und andere aufwerten.

Ein Land das wirtschaftlich nicht wettbewerbsfähig ist, kann dies über Währungsabwertung halbwegs ausgleichen. So war das vor dem Euro in Südeuropa und insb. Griechenland. Das würde ich nicht als "falsche" politische Entscheidung bezeichnen. Im Gegenteil. Das NICHT zu tun hätte für die Bevölkerung meiner Meinung nach schlimmere Konsequenzen als die Inflation (Arbeitslosigkeit, Armut, etc.).

Im Endeffekt ist dieses Abwerten der eigenen Währung aber nur ein in Watte einpacken. Bei 8% Inflation freut sich der Arbeiter trotzdem, wenn 5% mehr auf seinem Lohnzettel steht. Obwohl er de facto 3% weniger verdient. Länder mit relativ harter Währung hätten sicherlich nicht profitiert, wenn sie ihre Währung abgewertet hätten. 

Dieses Abwerten hat den einzigen Vorteil darin, den Arbeiter trotz Lohnsenkung zu motivieren. 

 

Diese Denke, dass Abwertung was Tolles wäre, ist aber verwandt mit der Denke, dass Deflation ein Monster wäre. 

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YingYang
vor 7 Minuten von Chips:

Im Endeffekt ist dieses Abwerten der eigenen Währung aber nur ein in Watte einpacken. Bei 8% Inflation freut sich der Arbeiter trotzdem, wenn 5% mehr auf seinem Lohnzettel steht. Obwohl er de facto 3% weniger verdient.

Immernoch besser als 50% weniger verdienen wenn man Arbeitslos ist.

vor 7 Minuten von Chips:

Länder mit relativ harter Währung hätten sicherlich nicht profitiert, wenn sie ihre Währung abgewertet hätten. 

Nicht? Hieß es nicht Deutschland hat am meisten vom Euro profitiert, weil dieser für uns eigentlich zu weich ist?

vor 7 Minuten von Chips:

Dieses Abwerten hat den einzigen Vorteil darin, den Arbeiter trotz Lohnsenkung zu motivieren. 

Nein, es gleicht fehlende Produktivität aus. Ohne Abwertung würden Arbeitsplätze aus Ländern mit zu niedriger Produktivität einfach verschwinden.

vor 7 Minuten von Chips:

 

Diese Denke, dass Abwertung was Tolles wäre, ist aber verwandt mit der Denke, dass Deflation ein Monster wäre. 

Ich sage nicht, dass es etwas tolles ist. Ich sage, dass sie gewollt sein kann und die bessere Wahl als eine zu harte Währung für so ein Land.

Es ist Fakt, dass Deflation eine Volkswirtschaft lähmt. Das ist wissenschaftlicher Konsens. Wenn du es besser weißt, darfst du dazu gerne eine wissenschaftliche Arbeit vorlegen.

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Chips
vor 36 Minuten von YingYang:

Immernoch besser als 50% weniger verdienen wenn man Arbeitslos ist.

Hä? Wenn der Grieche pro Monat 300 000 Drachmen verdient und er nur seinen Job behält, wenn er real 270 000 Drachmen verdient, dann könnte man den Lohn einfach senken. Bei 0% Abwertung wäre Griechenland so genauso wettbewerbsfähig wie bei Lohnerhöhungen unterhalb der Abwertung.

vor 36 Minuten von YingYang:

Nicht? Hieß es nicht Deutschland hat am meisten vom Euro profitiert, weil dieser für uns eigentlich zu weich ist?

Heißt es manchmal. Es heißt auch, dass Deutschland pro Kopf viel weniger Vermögen hat als die Griechen, aber der Deutsche trotzdem Geld dahin überweist. Ich finde, was man in dem Zusammenhang immer sagt ist, dass Deutschland Exportweltmeister wäre oder einen so hohen Exportüberschuss (oder Leistungsbilanzüberschuss) hätte, und das generell etwas Gutes wäre. Das ist aber natürlich nicht so. Wenn Deutschland zB. immer schön VWs herstellt und diese nach Griechenland transportiert, während der Deutsche im Gegenzug eine Zahl auf dem Girokonto wachsen sieht, wer ist hier der Profiteur? Das wäre so, wie wenn du mir immer das Auto wäscht und von mir Gutscheine bekommst, damit ich dir den Obstbaum ausschneide, die du aber nie einlöst. Bist dann wirklich du der Profiteur oder ich?

 

Deutschland hat meiner Ansicht nach aufgrund seiner geografischen Position und Affinität zum Handel tatsächlich vom Euro profitiert, da der Euro den Handel erleichtert.

 

 

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YingYang
vor 3 Minuten von Chips:

Hä? Wenn der Grieche pro Monat 300 000 Drachmen verdient und er nur seinen Job behält, wenn er real 270 000 Drachmen verdient, dann könnte man den Lohn einfach senken. Bei 0% Abwertung wäre Griechenland so genauso wettbewerbsfähig wie bei Lohnerhöhungen unterhalb der Abwertung.

Könnte man. Du vermischt aber zwei Dinge:

Der Lohn und seine Höhe ist Angelegenheit zwischen Unternehmen und Arbeitnehmer.

Inflation bzw. Abwertung ist Sache des Staates.

vor 3 Minuten von Chips:

Heißt es manchmal. Es heißt auch, dass Deutschland pro Kopf viel weniger Vermögen hat als die Griechen, aber der Deutsche trotzdem Geld dahin überweist. Ich finde, was man in dem Zusammenhang immer sagt ist, dass Deutschland Exportweltmeister wäre oder einen so hohen Exportüberschuss (oder Leistungsbilanzüberschuss) hätte, und das generell etwas Gutes wäre. Das ist aber natürlich nicht so. Wenn Deutschland zB. immer schön VWs herstellt und diese nach Griechenland transportiert, während der Deutsche im Gegenzug eine Zahl auf dem Girokonto wachsen sieht, wer ist hier der Profiteur? Das wäre so, wie wenn du mir immer das Auto wäscht und von mir Gutscheine bekommst, damit ich dir den Obstbaum ausschneide, die du aber nie einlöst. Bist dann wirklich du der Profiteur oder ich?

Na gut, wenn man eine so esoterische Meinung von Geld hat, dann kann man so diskutieren. 1 und 0en in einer Wallet sind natürlich viel besser als Gegenleitung für einen VW:rolleyes: 

 

 

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Chips
vor 3 Stunden von YingYang:

Könnte man. Du vermischt aber zwei Dinge:

Der Lohn und seine Höhe ist Angelegenheit zwischen Unternehmen und Arbeitnehmer.

Inflation bzw. Abwertung ist Sache des Staates.

Na, aber wenn das Unternehmen bei einem Lohn von 300 000 Drachme nicht mehr wettbewerbsfähig wäre, könnte es den Lohn auch senken, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. Mir ist aber klar, dass geringere Löhn nur schwer durchsetzbar sind. Tatsächlich einfacher wäre es, wenn man den Lohn real abwertet. Davon kann der Arbeiter zwar genauso viel kaufen, aber er ist zufriedener und es ist durchsetzbar.

vor 3 Stunden von YingYang:

Na gut, wenn man eine so esoterische Meinung von Geld hat, dann kann man so diskutieren. 1 und 0en in einer Wallet sind natürlich viel besser als Gegenleitung für einen VW:rolleyes:

Esoterisch ist daran eigentlich nichts. Kann sein, dass ich bei dem einen oder anderen Satz zu wenig weit aushole, da ich ja nicht weiß, was du weißt. Nachfragen kostet nichts. Aber eigentlich sind es wirklich nur Economics101.

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YingYang
· bearbeitet von YingYang
vor 1 Stunde von Chips:

Esoterisch ist daran eigentlich nichts. Kann sein, dass ich bei dem einen oder anderen Satz zu wenig weit aushole, da ich ja nicht weiß, was du weißt. Nachfragen kostet nichts. Aber eigentlich sind es wirklich nur Economics101.

Doch. Jedes Geld ist im Grunde eine Forderung oder der Glaube an eine Werthaltigkeit. Also ist auch Guthaben natürlich eine Forderung.

Geld, das tatsächlich einen Wert darstellt gibt es nicht. auch nicht Gold und schon gar nicht Bitcoins. Das wäre dann nämlich Tauschhandel in seiner Reinform.

Geld hat ja eben die Funktion den Tauschhandel zu vereinfachen.

 

vor 1 Stunde von Chips:

Na, aber wenn das Unternehmen bei einem Lohn von 300 000 Drachme nicht mehr wettbewerbsfähig wäre, könnte es den Lohn auch senken, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. Mir ist aber klar, dass geringere Löhn nur schwer durchsetzbar sind.

 

Oder das Unternehmen schließt seine Produktion vor Ort und geht ins Nachbarland. Für das Unternehmen ist es egal. Für den Staat nicht.

Zitat

Tatsächlich einfacher wäre es, wenn man den Lohn real abwertet. Davon kann der Arbeiter zwar genauso viel kaufen, aber er ist zufriedener und es ist durchsetzbar.

Das liegt wie gesagt nicht in der Macht der Unternehmen, sondern des Staates. Insofern vermischt du da Interessen und Entscheidungsgewalt.

 

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Chips
· bearbeitet von Chips
vor 1 Stunde von YingYang:

Doch. Jedes Geld ist im Grunde eine Forderung oder der Glaube an eine Werthaltigkeit. Also ist auch Guthaben natürlich eine Forderung.

Geld, das tatsächlich einen Wert darstellt gibt es nicht. auch nicht Gold und schon gar nicht Bitcoins. Das wäre dann nämlich Tauschhandel in seiner Reinform.

Geld hat ja eben die Funktion den Tauschhandel zu vereinfachen.

Geld (und auch andere Platzhalter wie Aktien) sind eigentlich nur eine Information darüber, wer über welche Ressourcen bzw. welche Menge an Ressourcen verfügen darf.

das Thema zur Abwertung hab ich dir per PN geschickt. Das wird sonst zu off topic

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bmi
· bearbeitet von bmi
Am 21.6.2022 um 09:25 von YingYang:

Es ist Fakt, dass Deflation eine Volkswirtschaft lähmt. Das ist wissenschaftlicher Konsens. Wenn du es besser weißt, darfst du dazu gerne eine wissenschaftliche Arbeit vorlegen.

Deflation wird immer aus dem aktuellen Geldsystem betrachtet, was eben Inflation zwangsläufig benötigt um zu funktionieren. Der natürliche Zustand der Welt ist deflationär (Innovation, Weiterentwicklung, Lernen, ...), das Geldsystem ist jedoch inflationär, diese Gegenlaufigkeit führt zwangsläufig immer zu Problemen.

 

Technologie bewirkt, dass so ziemlich alle Bereiche effizienter werden (=> führt zu immer mehr Überfluss). Man bekommt immer mehr für weniger. Früher Spiegelreflexkamera + Taschenrechner + Taschenlampe + Kosten für Bilder entwickeln lassen + Landkarte + .... und heute: iPhone zu einem Bruchteil der Kosten. Früher musste ich in den Buchladen, Discounter, ... fahren, heute gehe ich kurz auf Amazon und bekomme sogar noch bessere Preise und Dienstleistungen.

 

Vor 30 Jahren war das noch vereinbar, jedoch hat es sich durch den rasanten Wachstum (teilweise exponentiell) verschoben. Es muss permanent neues Geld (Kredite) in System gepumpt werden, um die Inflation auf Niveau X (2% z.B.) zu halten.

 

Neues Geld heißt jedoch, dass mein bisher gespartes Geld an Kaufkraft verliert (mir wird quasi meine Lebenszeit gestohlen, die ich fürs Verdienen aufgewendet habe). Technologie geht wie gesagt genau in die andere Richtung (ich spare Zeit durch Verwenden von Technologie).

 

Die Schuldenberge können aber nicht zurückgezahlt werden (das System kollabiert faktisch langfristig immer), das führt zu einer immer konzentrierteren Geld- und Machtverteilung umd immer mehr zu einer Art totalitären Staat ("China on steroids") oder zu Krieg/Revolution.

 

Wir Menschen denken, dass es nicht anders funktioniert. Wir kennen es nicht anders und Menschen suchen Sicherheit, weswegen auch der Großteil Angst hat aufzustehen. Aus Angst vor den Konsequenzen eines Neustarts. Dadurch gibt man dem System noch mehr Macht und rennt von einem Folgeproblem zum nächsten Folgeproblem (nur die Symptome werden behandelt).

 

Dadurch dass wir unsere Kaufkraft erhalten möchten und nach Auswegen suchen, kommt es z.B. unter anderem auch zu Spekulationen am Aktienmarkt, Überbewertungen, etc., da es keinen wirklichen risk-off Wertspeicher mehr gibt.

 

Wir benötigen also ein Umdenken und dürfen nicht alles aus dem aktuellen System betrachten, wie z.B. das Thema Deflation. Und wir benötigen meiner Meinung nach definitiv ein deflationäres Geldsystem, das zu unserer deflationären Welt passt. Sonst rennen wir von Blase zu Blase und vergrößern immer mehr die Schere zwischen Arm und Reich. 

 

Hierzu auch gerne diesen Beitrag lesen:

 

Und zum Thema Menschenrechte in Verbindung mit Bitcoin hier eine gute Sammlung kurzer Beiträge von verschiedenen Leuten (auch bezogen auf die vorherige Diskussion zum Thema Privileg einer (einigermaßen) stabilen Währung):

 

 

Hier vereinfacht dargestellt:

https://threadreaderapp.com/thread/1539472491474694144.html

 

Alex Gladstein ist seit 15 Jahren bei der Human Rights Foundation tätig, also noch bevor es Bitcoin überhaupt gab. 

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YingYang
· bearbeitet von YingYang
vor einer Stunde von bmi:

Deflation wird immer aus dem aktuellen Geldsystem betrachtet, was eben Inflation zwangsläufig benötigt um zu funktionieren. Der natürliche Zustand der Welt ist deflationär (Innovation, Weiterentwicklung, Lernen, ...), das Geldsystem ist jedoch inflationär, diese Gegenlaufigkeit führt zwangsläufig immer zu Problemen.

Zwangsläufig, Immer. Mit solchen Aussagen habe ich so meine Probleme.

 

Zitat

Technologie bewirkt, dass so ziemlich alle Bereiche effizienter werden (=> führt zu immer mehr Überfluss). Man bekommt immer mehr für weniger. Früher Spiegelreflexkamera + Taschenrechner + Taschenlampe + Kosten für Bilder entwickeln lassen + Landkarte + .... und heute: iPhone zu einem Bruchteil der Kosten. Früher musste ich in den Buchladen, Discounter, ... fahren, heute gehe ich kurz auf Amazon und bekomme sogar noch bessere Preise und Dienstleistungen.

Wieso sollte ich mir noch ein neues iPhone kaufen, wenn das nächste besser UND billiger ist. Da warte ich doch lieber.

Wieso sollte ich mich jetzt verschulden und ein Haus bauen, wenn in einem Jahr das Haus 5% billiger wird?

 

Zitat

Vor 30 Jahren war das noch vereinbar, jedoch hat es sich durch den rasanten Wachstum (teilweise exponentiell) verschoben. Es muss permanent neues Geld (Kredite) in System gepumpt werden, um die Inflation auf Niveau X (2% z.B.) zu halten.

Nun Geld ins System pumpen müsste man auch bei 0% Inflation. Denn die Geldmenge sollte mit der Wirtschaftsleistung wachsen, sonst hast du Deflation. Und wenn die Wirtschaftsleistung wächst (durch Technologie oder schlicht einer Zunahme der Bevölkerung) benötigst du automatisch eine größere Geldmenge).

Zitat

Neues Geld heißt jedoch, dass mein bisher gespartes Geld an Kaufkraft verliert (mir wird quasi meine Lebenszeit gestohlen, die ich fürs Verdienen aufgewendet habe). Technologie geht wie gesagt genau in die andere Richtung (ich spare Zeit durch Verwenden von Technologie).

Das mag auf ebene der einzelnen Privatpersonen, die auf der Sparerseite steht korrekt sein. Aber eine Volkwirtschaft besteht aus mehr als Sparern. Unternehmen, die Investitionen finanzieren. Der Staat, der ebenfalls bei Investitionen Kredite aufnimmt. Privatpersonen die negative Sparquote haben (Immobilienfinanzierer)

Zitat

 

Die Schuldenberge können aber nicht zurückgezahlt werden (das System kollabiert faktisch langfristig immer), das führt zu einer immer konzentrierteren Geld- und Machtverteilung umd immer mehr zu einer Art totalitären Staat ("China on steroids") oder zu Krieg/Revolution.

Gibt genug Gegenbeispiele, dass die Rückzahlung von Schulden durchaus funktioniert und passiert.

Siehe schlicht Deutschland in den Jahren vor der Pandemie.

Zitat

 

Wir Menschen denken, dass es nicht anders funktioniert. Wir kennen es nicht anders und Menschen suchen Sicherheit, weswegen auch der Großteil Angst hat aufzustehen. Aus Angst vor den Konsequenzen eines Neustarts. Dadurch gibt man dem System noch mehr Macht und rennt von einem Folgeproblem zum Folgeproblem (nur die Symptome werden behandelt).

Nun, auf die Weltrevolution zu warten oder gar zu setzen erscheint mit sehr gewagt. Zumal das Ergebnis einer Revolution oftmals anders ausfällt als vorher erwartet/erhofft.

Zitat

 

Dadurch dass wir unsere Kaufkraft erhalten möchten und nach Auswegen suchen, kommt es z.B. unter anderem auch zu Spekulationen am Aktienmarkt, Überbewertungen, etc., da es keinen wirklichen risk-off Wertspeicher mehr gibt.

Nun, hier stimme ich zu. Das ist aber ein Effekt der 1. nicht in Stein gemeißelt ist und 2. erst in den letzten Jahren so aufgetreten ist. Vorher gab es durchaus Risk-Off-Wertspeicher. In Zeiten als es bei Staatsanleihen noch positive Realrenditen gab.

Ob es diese Zeiten wieder geben wird, vermag ich nicht zu prognostizieren. Aber die aktuell steigenden Zinsen könnten zu einer solchen Tendenz führen (Inflation geht zurück, Zinsen sind/bleiben über Inflationsrate)

Zitat

Wir benötigen also ein Umdenken und dürfen nicht alles aus dem aktuellen System betrachten, wie z.B. das Thema Deflation. Und wir benötigen meiner Meinung nach definitiv ein deflationäres Geldsystem, das zu unserer deflationären Welt passt. Sonst rennen wir von Blase zu Blase und vergrößern immer mehr die Schere zwischen Arm und Reich. 

Finde ich gut, dass jemand der FÜR Kryptowährungen spricht, Blasen anprangert. :lol:

 

 

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bmi
vor 26 Minuten von YingYang:

Wieso sollte ich mir noch ein neues iPhone kaufen, wenn das nächste besser UND billiger ist. Da warte ich doch lieber.

Wieso sollte ich mich jetzt verschulden und ein Haus bauen, wenn in einem Jahr das Haus 5% billiger wird?

Ganz einfach: weil du es JETZT brauchst und der Mehrwert es JETZT zu besitzen größer ist. Was sich unter einem deflationären System sicher ändern würde ist der Anreiz, bewusster mit seinem Geld (auch geliehenen Geld) umzugehen. 

vor 27 Minuten von YingYang:

Nun Geld ins System pumpen müsste man auch bei 0% Inflation. Denn die Geldmenge sollte mit der Wirtschaftsleistung wachsen, sonst hast du Deflation. Und wenn die Wirtschaftsleistung wächst (durch Technologie oder schlicht einer Zunahme der Bevölkerung) benötigst du automatisch eine größere Geldmenge).

Du hängst zu sehr im Fiat-Denken fest. Du musst Deflation unter einer begrenzten Geldmenge anders bewerten, denn Deflation = Wirtschaftswachstum.

vor 29 Minuten von YingYang:

Gibt genug Gegenbeispiele, dass die Rückzahlung von Schulden durchaus funktioniert und passiert.

Siehe schlicht Deutschland in den Jahren vor der Pandemie

Ich habe ganz bewusst "langfristig" geschrieben. Hat bisher noch nie funktioniert und wird auch in Zukunft nicht funktionieren, ohne bestehendes Vermögen (v.a. der Mittelschicht) extrem zu entwerten. Hier mal das Buch The Fiat Standard lesen.

vor 30 Minuten von YingYang:

Finde ich gut, dass jemand der FÜR Kryptowährungen spricht, Blasen anprangert. :lol:

Gretchenfrage: wieso gibt es permanent derartige Übertreibungen und Korrekturen bei so ziemlich allen Assets? Das ist nicht die Schuld von Bitcoin, sondern maßgeblich vom Fiat-Geldsystem (v.a. durch gehebelte Investitionen durch zu billiges Geld) in dem Bitcoin bewertet wird. 1 BTC = 1 BTC und immer 1/21Mio, was man von Fiat-Währungen nicht behaupten kann, denn dort wird das Maßband (Geldmenge) zur Bestimmung der Wertigkeit einer Einheit ständig vergrößert (manipuliert).

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YingYang
vor 7 Minuten von bmi:

Ganz einfach: weil du es JETZT brauchst und der Mehrwert es JETZT zu besitzen größer ist. Was sich unter einem deflationären System sicher ändern würde ist der Anreiz, bewusster mit seinem Geld (auch geliehenen Geld) umzugehen. 

Nein, der Wert das Haus zu besitzen ist in einem Jahr noch genauso hoch wie jetzt.

Das iPhone kann in einem Jahr das gleiche wie jetzt nur zu einem günstigerem Preis.

vor 7 Minuten von bmi:

Du hängst zu sehr im Fiat-Denken fest. Du musst Deflation unter einer begrenzten Geldmenge anders bewerten, denn Deflation = Wirtschaftswachstum.

Das ist unwissenschaftlicher Käse.

vor 7 Minuten von bmi:

Ich habe ganz bewusst "langfristig" geschrieben. Hat bisher noch nie funktioniert und wird auch in Zukunft nicht funktionieren, ohne bestehendes Vermögen (v.a. der Mittelschicht) extrem zu entwerten. Hier mal das Buch The Fiat Standard lesen.

Vermögen ist nicht nur nominales Vermögen. Wenn die Mittelschicht Produktivvermögen in Form von Aktien hält wird gar nichts enteignet.

vor 7 Minuten von bmi:

Gretchenfrage: wieso gibt es permanent derartige Übertreibungen und Korrekturen bei so ziemlich allen Assets? Das ist nicht die Schuld von Bitcoin, sondern maßgeblich vom Fiat-Geldsystem (v.a. durch gehebelte Investitionen durch zu billiges Geld) in dem Bitcoin bewertet wird. 1 BTC = 1 BTC und immer 1/21Mio, was man von Fiat-Währungen nicht behaupten kann, denn dort wird das Maßband (Geldmenge) zur Bestimmung der Wertigkeit einer Einheit ständig vergrößert (manipuliert).

Auch das ist Käse. Denn vor 6 Monaten galt noch 1BTC = ein Audi A6, heute 1BTC = ein Audi A1.

Und jetzt willst du mir erzählen Bitcoin hat nur in Fiatwährung bewertet verloren? Ernsthaft?

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The Statistician
vor 2 Stunden von YingYang:

Nein, der Wert das Haus zu besitzen ist in einem Jahr noch genauso hoch wie jetzt.

Die (subjektiven) Kosten, die mit dem Warten einhergehen, können höher ausfallen. Nehmen wir an man möchte vor dem ersten geplanten Kind bereits ein Eigenheim besitzen. In solchen Fällen kann man schwer beliebig lange warten. Zudem kann man das hypothetisch unendlich weit spinnen. Wieso nicht 40 Jahre mit dem Hauskauf warten, wenn es dann mit einem Alter von Anfang 70 o.Ä. so schön billig wird? Wenn man das derart in die Länge spinnt, wird jeder über den Unsinn mit dem Kopf schütteln.

vor 2 Stunden von YingYang:

Das iPhone kann in einem Jahr das gleiche wie jetzt nur zu einem günstigerem Preis.

Wenn dein aktuelles IPhone kaputt geht oder nicht mehr ausreichend gut performt, wartest du 1 Jahr bis du dir das nächste kaufst? Und das nur weil es künftig womöglich ein besseres für einen potentiell günstigeren Preis gibt? Wenn wir eine Deflation von um die 2% annehmen, dann würde man für eine Einsparung von 2% ein ganzes Jahr Wartezeit akzeptieren. Für mich klingt das absurd lächerlich, aber eventuell übersehe ich etwas. Das kann man hier zudem ebenso beliebig weit in die Länge ziehen. Wieso nicht gleich 2, 3 oder 10 Jahre warten, wird schließlich immer besser. Ich weiß nicht wie es bei anderen ist, aber meine Kaufentscheidungen mache ich gewiss nicht von einer überschaubaren Inflation oder Deflation abhängig. Da sind ganz andere Aspekte von Bedeutung. Relevant ist das Thema ohnehin primär bei längerfristigen Schulden, nicht bei derartigen Konsum.

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YingYang
· bearbeitet von YingYang
vor 34 Minuten von The Statistician:

Die (subjektiven) Kosten, die mit dem Warten einhergehen, können höher ausfallen. Nehmen wir an man möchte vor dem ersten geplanten Kind bereits ein Eigenheim besitzen. In solchen Fällen kann man schwer beliebig lange warten. Zudem kann man das hypothetisch unendlich weit spinnen. Wieso nicht 40 Jahre mit dem Hauskauf warten, wenn es dann mit einem Alter von Anfang 70 o.Ä. so schön billig wird? Wenn man das derart in die Länge spinnt, wird jeder über den Unsinn mit dem Kopf schütteln.

Natürlich. Aber alleine das Hinauszögern von allen Kaufentscheidungen um ein Jahr hätte verehrende wirtschaftliche Folgen. Da reden wir nicht mehr davon ob das BIP-Wachstum jetzt bei 2% oder 1% liegt, sondern ob die Wirtschaft um 10 oder 20% schrumpft. 

Zitat

Wenn dein aktuelles IPhone kaputt geht oder nicht mehr ausreichend gut performt, wartest du 1 Jahr bis du dir das nächste kaufst?

Das ist natürlich die Realität, dass Leute nur Ersatzbeschaffungen vornehmen wenn das Produkt kaputt geht. Haben die Leute deshalb alle 2 Jahre neue Handys, weil die nur 2 Jahre lang halten?

Zitat

 Und das nur weil es künftig womöglich ein besseres für einen potentiell günstigeren Preis gibt? Wenn wir eine Deflation von um die 2% annehmen, dann würde man für eine Einsparung von 2% ein ganzes Jahr Wartezeit akzeptieren. Für mich klingt das absurd lächerlich, aber eventuell übersehe ich etwas.

Ja. Es gibt Leute für die macht es eine großen Unterschied ob sie 50 EUR mehr oder weniger im Geldbeutel haben.

Wenn ich alle Konsumgüter jedes Jahr um 2% günstiger bekomme. Dann sind das bei einem verfügbarem Einkommen von sagen wir 50.000 EUR, 1000 EUR pro Jahr.

Zitat

 Das kann man hier zudem ebenso beliebig weit in die Länge ziehen. Wieso nicht gleich 2, 3 oder 10 Jahre warten, wird schließlich immer besser. Ich weiß nicht wie es bei anderen ist, aber meine Kaufentscheidungen mache ich gewiss nicht von einer überschaubaren Inflation oder Deflation abhängig. Da sind ganz andere Aspekte von Bedeutung. Relevant ist das Thema ohnehin primär bei längerfristigen Schulden, nicht bei derartigen Konsum.

Es geht bei der Betrachtung nicht um einzelne Entscheidungen sondern um die Volkswirtschaft als Ganze. Die Masse an Entscheidungen führt zu wirtschaftlichem Schaden.

Sehe es mal aus Sicht eines Unternehmen:

Du planst die Anschaffung einer Maschine, die Produkte herstellt. Wenn du jetzt davon ausgehen musst, dass du die Produkte jedes Jahr 2% billiger nur verkauft bekommst, ist die Investitionsrechnung eine ganz andere, als wenn du konstante Preise unterstellen kannst.

Entsprechend wird es sich auf den Kaufpreis der Maschine auswirken. Wieso sollte man überhaupt jetzige Kaufkraft in eine solche Maschine investieren, wenn die Kaufkraft nächstes Jahr 2% höher liegt?

 

Es ist klarer Konsens, dass Deflation für Volkswirtschaften Gift ist. Dass das hier immernoch abgestritten wird, finde ist spaßig. Wo sind den Studien und wissenschaftliche Arbeiten, die das widerlegen?

 

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The Statistician
vor 36 Minuten von YingYang:

Aber alleine das Hinauszögern von allen Kaufentscheidungen um ein Jahr hätte verehrende wirtschaftliche Folgen. Da reden wir nicht mehr davon ob das BIP-Wachstum jetzt bei 2% oder 1% liegt, sondern ob die Wirtschaft um 10 oder 20% schrumpft. 

Welchen Sinn macht es Auswirkungen einzubringen, die auf vollkommen absurden Annahmen beruhen? 

vor 37 Minuten von YingYang:

Haben die Leute deshalb alle 2 Jahre neue Handys, weil die nur 2 Jahre lang halten?

Selbstverständlich nicht, es war nur ein beispielhafter Grund. Aber die Leute kaufen nicht alle 2 Jahre ein neues Smartphone, weil es 2% Inflation gibt. Die Gründe für den Konsum haben ganz andere Gründe als Inflation/Deflation. Bei extremer Inflation/Deflation mag das anders aussehen, aber das steht hier doch gar nicht zur Diskussion. 

vor 41 Minuten von YingYang:

Wenn ich alle Konsumgüter jedes Jahr um 2% günstiger bekomme. Dann sind das bei einem verfügbarem Einkommen von sagen wir 50.000 EUR, 1000 EUR pro Jahr.

Macht keinen Sinn. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Ausgaben genauso hoch ausfallen wie das Einkommen. Einen Großteil der Ausgaben, insbesondere bei Leuten, die sich ohnehin wenig leisten können, kann man nicht aufschieben.

vor 39 Minuten von YingYang:

Es gibt Leute für die macht es eine großen Unterschied ob sie 50 EUR mehr oder weniger im Geldbeutel haben.

Schön. Und weiter? Gerade solche Leute betreiben vor allem Ersatzbeschaffung und kaufen sich nicht einfach mal eben ein neues Smartphone, weil man gerade Lust auf ein technisches Update hat. Abseits dessen, selbst wenn wir davon ausgehen, dass so eine Person ein Smartphone im oberen Preissegment kauft (nehmen wir mal 1000€), so läge die potentielle Einsparung nach einem Jahr bei 20€. Auf den Monat runter gebrochen wären das keine 1,70€. Da solche Personengruppen, aber kaum im oberen Preissegment unterwegs sein werden, reden wir hier eher von deutlich weniger als 1€ im Monat Einsparung. Ich kann das nach wie vor schlicht nicht ernst nehmen. Oder wolltest du auf irgendwas konkretes hinaus, was Sinn ergibt?

vor 50 Minuten von YingYang:

Es geht bei der Betrachtung nicht um einzelne Entscheidungen sondern um die Volkswirtschaft als Ganze.

Wenn man nicht einmal auf der Individualebene behauptete kausale Zusammenhänge darlegen kann, wie soll das auf einer höheren Ebene gelingen? 

vor 52 Minuten von YingYang:

Wieso sollte man überhaupt jetzige Kaufkraft in eine solche Maschine investieren, wenn die Kaufkraft nächstes Jahr 2% höher liegt?

Die Anschaffung wird getätigt um (weitere) Einnahmen zu erzielen. Welchen Grund sollte es geben den Kauf nicht zu tätigen, wenn die 2% potentielle Einsparung den potentiellen Einnahmen signifikant unterlegen ist? Auch hier sehe ich keinen konkreten Grund. 

vor 53 Minuten von YingYang:

Es ist klarer Konsens, dass Deflation für Volkswirtschaften Gift ist. Dass das hier immernoch abgestritten wird, finde ist spaßig.

Ich will nicht einmal ein deflationäres Geldsystem mit aller Härte verteidigen, da sehe ich selbst einige Aspekte kritisch. So wie ich @bmi und andere verstehe, geht es eher um die Ursachen der Deflation. Bei BTC würde sich diese durch einen Anstieg der Wirtschaftsleistung ergeben. Bei gleichbleibender Wirtschaftsleistung dürfte es keine Deflation geben. Man kann nun aber auch (externe) Schocks und darauffolgende Deflationsspiralen anbringen. Das wäre wohl die eigentliche Gefahr bei dem Thema. Den eine ankurbelnde Stimulierung ist ja grundlegend nicht möglich.

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bmi
vor 3 Stunden von YingYang:

Vermögen ist nicht nur nominales Vermögen. Wenn die Mittelschicht Produktivvermögen in Form von Aktien hält wird gar nichts enteignet.

 :narr:

vor 3 Stunden von YingYang:

Auch das ist Käse. Denn vor 6 Monaten galt noch 1BTC = ein Audi A6, heute 1BTC = ein Audi A1.

Und jetzt willst du mir erzählen Bitcoin hat nur in Fiatwährung bewertet verloren? Ernsthaft?

Meine Gedankengänge liegen sehr viel weiter in der Zukunft als deine ;)

vor 55 Minuten von YingYang:

Es geht bei der Betrachtung nicht um einzelne Entscheidungen sondern um die Volkswirtschaft als Ganze. Die Masse an Entscheidungen führt zu wirtschaftlichem Schaden.

... den du mal wieder auf falschen Annahmen und aus dem falschen System heraus argumentierst. 

vor 58 Minuten von YingYang:

Es ist klarer Konsens, dass Deflation für Volkswirtschaften Gift ist. Dass das hier immernoch abgestritten wird, finde ist spaßig. Wo sind den Studien und wissenschaftliche Arbeiten, die das widerlegen?

Du denkst also, dass der derzeitige Konsens (der übrigens aus Sicht des aktuellen Geldsystems resultiert und infolgedessen zum falschen Resultat hinsichtlich Bitcoin führt) absolut korrekt ist, nur weil die Mehrheit aktuell diese Sichtweise hat? So funktioniert Wissenschaft nicht. Frag dich selbst, wieso die meisten Ökonomen nichts von z.B. der österreichischen Schule wissen. Ich habe vor kurzem ein Video mit Ijoma Mangold verlinkt, dort findest du die Antwort. 

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YingYang
· bearbeitet von YingYang
vor 13 Minuten von The Statistician:

Welchen Sinn macht es Auswirkungen einzubringen, die auf vollkommen absurden Annahmen beruhen? 

Nun, das das ein übertriebenes Beispiel ist ist mir klar. Aber wenn jemand negative Effekte von Deflation verneint, greife ich zu drastischeren Bildern. Wie gesagt: Dass Deflation schlecht für eine Volkswirtschaft ist, ist Konsens. Das zu negieren ist haarsträubend.

Zitat

Selbstverständlich nicht, es war nur ein beispielhafter Grund. Aber die Leute kaufen nicht alle 2 Jahre ein neues Smartphone, weil es 2% Inflation gibt. Die Gründe für den Konsum haben ganz andere Gründe als Inflation/Deflation. Bei extremer Inflation/Deflation mag das anders aussehen, aber das steht hier doch gar nicht zur Diskussion. 

Wie gesagt sind Privatpersonen nur ein Teil einer Volkswirtschaft.

Zitat

Macht keinen Sinn. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Ausgaben genauso hoch ausfallen wie das Einkommen. Einen Großteil der Ausgaben, insbesondere bei Leuten, die sich ohnehin wenig leisten können, kann man nicht aufschieben.

Aber diejenigen, die man aufschieben kann, kann man eben aufschieben. Und 2% Deflation ist ja über alle Güter gerechnet. Heißt, manche Güter haben 0% Deflation, mache 10%.

Zitat

Schön. Und weiter? Gerade solche Leute betreiben vor allem Ersatzbeschaffung und kaufen sich nicht einfach mal eben ein neues Smartphone, weil man gerade Lust auf ein technisches Update hat. Abseits dessen, selbst wenn wir davon ausgehen, dass so eine Person ein Smartphone im oberen Preissegment kauft (nehmen wir mal 1000€), so läge die potentielle Einsparung nach einem Jahr bei 20€. Auf den Monat runter gebrochen wären das keine 1,70€. Da solche Personengruppen, aber kaum im oberen Preissegment unterwegs sein werden, reden wir hier eher von deutlich weniger als 1€ im Monat Einsparung. Ich kann das nach wie vor schlicht nicht ernst nehmen. Oder wolltest du auf irgendwas konkretes hinaus, was Sinn ergibt?

Sorry aber mit dieser Mikrodiskussion mache ich jetzt Schluss. Es macht überhaupt keinen Sinn ein einzelnes Beispiel als Beleg für volkswirtschaftliche Auswirkungen heran zu ziehen.

 

Zitat

Wenn man nicht einmal auf der Individualebene behauptete kausale Zusammenhänge darlegen kann, wie soll das auf einer höheren Ebene gelingen? 

Es gibt diese Zusammenhänge. Das ist Fakt. Les mal ein VWL Buch.

Zitat

Die Anschaffung wird getätigt um (weitere) Einnahmen zu erzielen. Welchen Grund sollte es geben den Kauf nicht zu tätigen, wenn die 2% potentielle Einsparung den potentiellen Einnahmen signifikant unterlegen ist?

In welchem Szenario bist du bereit den höchsten Preis für eine Maschine zu zahlen:

 

Szenario A: Preise bleiben konstant

Szenario B: Preise steigen

Szenario C: Preise sinken

 

Und was macht das mit dem Hersteller dieser Maschinen?

Zitat

Ich will nicht einmal ein deflationäres Geldsystem mit aller Härte verteidigen, da sehe ich selbst einige Aspekte kritisch. So wie ich @bmi und andere verstehe, geht es eher um die Ursachen der Deflation. Bei BTC würde sich diese durch einen Anstieg der Wirtschaftsleistung ergeben. Bei gleichbleibender Wirtschaftsleistung dürfte es keine Deflation geben. 

Inflation und Deflation hat vielschichtige Gründe.

Gestörte Lieferketten und Kriege kann es geben wenn die Wirtschaftsleistung sinkt, steigt, gleichbleibt oder sonstwas macht.

Dann hast du immer Inflation. Ob du mit Bitcoin, EUR oder Bratwürstchen bezahlst.

Zitat

Man kann nun aber auch (externe) Schocks und darauffolgende Deflationsspiralen anbringen. Das wäre wohl die eigentliche Gefahr bei dem Thema. Den eine ankurbelnde Stimulierung ist ja grundlegend nicht möglich.

Nun, ich denke Kredite wird es auch bei Bitcoin-Währungen geben. Alles andere wäre der absolute Höhepunkt an Absurdität in diesem Wolkenkuckucksheim. 

vor 9 Minuten von bmi:

 :narr:

Bestechende Argumente.

Zitat

Meine Gedankengänge liegen sehr viel weiter in der Zukunft als deine ;)

Warum muss ich die ganze Zeit an Sergej Lukianenko denken....

Zitat

... den du mal wieder auf falschen Annahmen und aus dem falschen System heraus argumentierst. 

Du denkst also, dass der derzeitige Konsens (der übrigens aus Sicht des aktuellen Geldsystems resultiert und infolgedessen zum falschen Resultat hinsichtlich Bitcoin führt) absolut korrekt ist, nur weil die Mehrheit aktuell diese Sichtweise hat? So funktioniert Wissenschaft nicht. Frag dich selbst, wieso die meisten Ökonomen nichts von z.B. der österreichischen Schule wissen. Ich habe vor kurzem ein Video mit Ijoma Mangold verlinkt, dort findest du die Antwort. 

Ok, wieder nichts handfestes. Die meisten Ökonomen kennen die österreichische Schule und die Wissenschaft behandelt diese Thesen.

Natürlich wird mir ein Literaturkritiker glaubhaft erklären wie Volkswirtschaft funktioniert. Und als nächstes frage ich einen Kemptner oder er mich nicht als Pilot in den Urlaub fliegen will...

 

Nach dem Besuch des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums Heidelberg studierte Mangold ab 1991 Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Bologna.[5][6][7] Als Student arbeitete er in einem Callcenter für den Abonnement-Service der Süddeutschen Zeitung.[8] Von 2000 bis 2001 war er Redakteur bei der Berliner Zeitung, ab 2001 Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung.[9][3] Ab 2009 war Mangold stellvertretender Leiter des Feuilletons der Wochenzeitung Die Zeit und dort verantwortlich für Literatur.[10] Nach fünf Jahren als Literaturchef wurde er kulturpolitischer Korrespondent.[11]



 

Eine Koryphäe in Sachen Geldpolitik.

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