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Gast230219

Dividendenrendite - Die richtige Berechnung?

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Gast230219
· bearbeitet von Chris611

Guten Tag Community,

 

schon länger beschäftigt mich die richtige Berechnung der Dividendenrendite meiner Aktien im Depot.

 

Unabhängig davon, ob es die zu 100% richtige Berechnung überhaupt gibt interessiert mich, wie ihr dies handhabt?

 

Ich ermittle die Dividendenrendite anhand meines Einstandspreises (Variante 4 unten). Dies ist für mich die ehrlichste Rechnung da mich der Kurs zum Tag der Dividende/HV bzw. der zum Jahresanfang oder Jahresende dies bezüglich nicht sonderlich interessieren.

 

Allerdings stellt sich hier ein kleines Problem. Theoretisch ist es möglich, und auch wahrscheinlich, dass die prozentuale Rendite bei relativ gleichbleibendem Aktienkurs und einer jährlich steigenden Dividende in astronomische Höhen steigt. Als mögliche "Lösung" würden mir hier zwei Varianten (5 + 6) einfallen, um diesen Effekt ggf. entgegenzuwirken.

 

Mögliche Varianten zur Berechnung (die mir spontan einfallen):

  1. Ausgehend vom Jahresanfangskurs (z. B. 100 € Aktienkurs, 5 € Dividende) = 5,00 %
     
  2. Ausgehend vom Jahresendkurs (z. B. 120 € Aktienkurs, 5 € Dividende) = 4,17 %
    bei 20 % Steigerung i. L. d. J.
     
  3. Ausgehend vom Kurs am Tag der HV/Dividendenauszahlung (110 € Aktienkurs, 5 € Dividende) = 4,55 %
    bei 10 % Steigerung vom Jahresanfang bis zum Tag der HV.
     
  4. Ausgehend vom Einstandspreis (z. B. 90 € Einstandspreis, 5 € Dividende) = 5,56 %
    1. Kauf für 80,00 €; 2. Kauf für 100 € zu gleichen Anteilen.
    So wäre es auch möglich bei einem Aktiencrash und/oder einem günstigen Zukauf die prozentuale Rendite zu erhöhen.
     
  5. Einstandspreis + Entwicklung Index (90 €+ 20 % = 108 €, 5 € Dividende) = 4,63 %
    z. B. Aktie Einstandspreis 90 € und DAX-Entwicklung + 20 % (Jahresendkurs / Jahresanfangskurs)
    Hier habe ich natürlich den umgekehrt Effekt, dass bei steigenden Gesamtmärkten und
    stagnierender Einzelaktie meine prozentuale Rendite jedes Jahr sinkt.
     
  6. Einstandspreis + jährliche Inflation (90 € + 3 % = 92,70 €, 5 € Dividende) = 5,39 %
    Auch hier habe ich wie bei Variante 5, wenn auch bei weitem nicht so sehr, den Effekt, dass
    aufgrund der Inflation die prozentuale Rendite jedes Jahr sinkt.

 

Wir bewegen uns also zwischen 4,17 % und 5,56 € bei einer festen Dividende von 5 €

Ich möchte hier keine Diskussion los treten, welche Berechnung richtig sein könnte oder nicht. Das wird hier sonst vermutlich wie in anderen Threads nur zu einer endlosen, nichts führenden Diskussion führen. o:)

 

Darum einfach nur die Frage, wie ihr die Berechnung bei euch durchführt und aus welchem Grund ihr dies macht. :rolleyes:

 

Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

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stagflation

Mich interessiert die Gesamtrendite - und dafür nehme ich meistens die interne Zinsfußmethode, im englischen Sprachraum auch Internal rate of return (IRR) genannt.

 

Für Renditeberechnungen gibt es verschiedene Methoden - und jede Methode beleuchtet einen besonderen Aspekt. Man kann also nicht sagen, dass eine Methode richtig oder falsch wäre - oder dass sie besser wäre, als andere Methoden. Es kommt immer darauf an, was man untersuchen will.

 

Die interne Zinsfußmethode hat den Vorteil, dass man damit die Rendite auch in komplizierteren Fällen berechnen kann. Beispielsweise wenn es mehrere Ein- und Auszahlungen gibt oder wenn es unregelmäßige und schwankende Erträge gibt.

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chirlu
vor 42 Minuten von Chris611:

Darum einfach nur die Frage, wie ihr die Berechnung bei euch durchführt und aus welchem Grund ihr dies macht.

 

Ich berechne keine Dividendenrenditen, da sie mir nichts sagen.

 

vor 43 Minuten von Chris611:

Ich möchte hier keine Diskussion los treten, welche Berechnung richtig sein könnte oder nicht.

 

Darf ich aber anmerken, daß man allgemein deine bevorzugte Methode nicht als Dividendenrendite ansehen würde? Sie ist im Englischen bekannt als „yield on cost“ (yoc).

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Gast230219
vor 19 Minuten von chirlu:

Darf ich aber anmerken, daß man allgemein deine bevorzugte Methode nicht als Dividendenrendite ansehen würde? Sie ist im Englischen bekannt als „yield on cost“ (yoc).

Yield on Cost kannte ich bisher nicht. Habe mir jetzt auch mal ein bisschen was dazu durchgelesen. Es ist in der Tat genau das, was ich "betreibe".

 

Danke dir für die Info, wieder etwas gelernt. :thumbsup:

 

Darf ich fragen, warum dir die Dividendenrendite nichts sagt bzw. sie für dich nicht relevant ist?

Hast du keine Dividendenwerte im Depot oder hast du andere Berechnungen, die du für die Auswahl solcher Aktien in Betracht ziehst?

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reckoner

Hallo,

 

ich mache es genau so wie du in Variante 4. Das ist die Rendite auf mein eingesetztes Kapital.

Außerdem setze ich die Dividendensumme ins Verhältnis zu dem Wert beim Kauf.

 

Das ich damit nur eine Seite betrachte und den Kursgewinn oder -verlust ausblende ist mir bewusst, dazu habe ich andere Instrumente.

 

Zitat

Theoretisch ist es möglich, und auch wahrscheinlich, dass die prozentuale Rendite bei relativ gleichbleibendem Aktienkurs und einer jährlich steigenden Dividende in astronomische Höhen steigt.

Das ist aber nur theoretisch möglich. Wenn die Dividende steigt dann steigt tendeziell auch der Gewinn und der Kurs.

 

Stefan

 

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Gast230219
vor 39 Minuten von stagflation:

Mich interessiert die Gesamtrendite - und dafür nehme ich meistens die interne Zinsfußmethode, im englischen Sprachraum auch Internal rate of return (IRR) genannt.

 

Für Renditeberechnungen gibt es verschiedene Methoden - und jede Methode beleuchtet einen besonderen Aspekt. Man kann also nicht sagen, dass eine Methode richtig oder falsch wäre - oder dass sie besser wäre, als andere Methoden. Es kommt immer darauf an, was man untersuchen will.

 

Die interne Zinsfußmethode hat den Vorteil, dass man damit die Rendite auch in komplizierteren Fällen berechnen kann. Beispielsweise wenn es mehrere Ein- und Auszahlungen gibt oder wenn es unregelmäßige und schwankende Erträge gibt.

Das schau ich mir mal in Ruhe über das Wochenende an. Danke für deine schnelle Antwort!

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Schwachzocker
vor 14 Minuten von Chris611:

Darf ich fragen, warum dir die Dividendenrendite nichts sagt bzw. sie für dich nicht relevant ist?

Sie ist nicht relevant, weil sie über die Entwicklung Deines Vermögens nicht das geringste aussagt.

Es ist psychologisch sogar gefährlich, weil es ohne weiters möglich ist, dass das Vermögen sinkt während die Dividendenrendite steigt. Keine Ahnung wozu man das berechnet.

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chirlu
vor 28 Minuten von Chris611:

Hast du keine Dividendenwerte im Depot oder hast du andere Berechnungen, die du für die Auswahl solcher Aktien in Betracht ziehst?

 

Ich habe überhaupt nur wenige Einzelaktien, überwiegend aus historischen Gründen, und ob sie ausschütten oder thesaurieren, ist mir erst einmal egal.

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Malvolio

Ich berechne in der Regel auch keine Dividendenrendite. Wenn überhaupt, würde ich den aktuellen Kurs der Aktie ins Verhältnis zur erwarteten (oder ersatzweise die zuletzt gezahlte) Jahresdividende setzen. Irgendwelche rechnerischen Renditen bezogen auf irgendwelche historischen Kurse sind doch uninteressant.

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Gast230219
vor 25 Minuten von Schwachzocker:

Sie ist nicht relevant, weil sie über die Entwicklung Deines Vermögens nicht das geringste aussagt.

Es ist psychologisch sogar gefährlich, weil es ohne weiters möglich ist, dass das Vermögen sinkt während die Dividendenrendite steigt. Keine Ahnung wozu man das berechnet.

Und wie wählt man dann Dividendentitel deiner Meinung nach aus? Sofern man so eine Strategie verfolgt...?

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Schwachzocker
vor 1 Minute von Chris611:

Und wie wählt man dann Dividendentitel deiner Meinung nach aus? Sofern man so eine Strategie verfolgt...?

Es macht (nach meiner Meinung) keinen Sinn, eine solche Strategie zu verfolgen. Aber das ist ein anderes Thema.

Sage uns doch lieber, warum Du die Dividendenrendite berechnen willst, diese jedoch nicht definieren kannst?

 

Du musst einfach nur genau wissen, was Du berechnen willst, und es dann machen. Da es ohnehin keinen Sinn macht, das zu berechnen, musst Du halt einfach nur mathematisch richtig vorgehen.

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Gast230219
vor 8 Minuten von Schwachzocker:

Es macht (nach meiner Meinung) keinen Sinn, eine solche Strategie zu verfolgen. Aber das ist ein anderes Thema.

Sage uns doch lieber, warum Du die Dividendenrendite berechnen willst, diese jedoch nicht definieren kannst?

 

Du musst einfach nur genau wissen, was Du berechnen willst, und es dann machen. Da es ohnehin keinen Sinn macht, das zu berechnen, musst Du halt einfach nur mathematisch richtig vorgehen.

Stimmt, das ist ein anderes Thema. Ich verfolge zum Teil eine Dividendenstrategie (ohne darauf jetzt näher einzugehen ob Sinn oder nicht Sinn) und hätte dafür gerne eine Kennzahl die mir zeigt, ob sich die Dividende positiv entwickelt. Da ich Aktien Langzeit halte und halten möchte wäre mir so eine Zahl parallel zu anderen wichtig.

 

Und da ich mir über die Berechnung, die zumindest am ehrlichsten ist, Gedanken gemacht habe, habe ich den Thread hier eröffnet.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Sie ist nicht relevant, weil sie über die Entwicklung Deines Vermögens nicht das geringste aussagt.

Aber natürlich ist sie relevant, so siehst du den Teil des Gewinns der nicht (mehr) im Kurs steckt.

Ich hab' viele Aktien bei denen man eher entäuscht wäre wenn man nur den Kurs anschauen würde (etwa die Dt. Telekom, ein klassischer langweiliger Dividendentitel).

 

Anbei mal ein Ausschnitt einer meiner Tabellen (das sind alle meine deutschen Aktien). Ganz rechts steht die besagte Rendite, farblich unterlegt gemäß meiner Zielvorgabe (aktuell 2,5% und 4%). Und die zweite Spalte von links zeigt den gesamten Rückfluss des Kapitals.

 

Zitat

Wenn überhaupt, würde ich den aktuellen Kurs der Aktie ins Verhältnis zur erwarteten (oder ersatzweise die zuletzt gezahlte) Jahresdividende setzen.

Das ist doch die Rendite die auf fast jeder Börsenseite angezeigt wird. Die muss man nicht selber berechnen. ;)

 

Stefan

 

Zwischenablage01.jpg

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hattifnatt
vor 2 Stunden von Chris611:

Unabhängig davon, ob es die zu 100% richtige Berechnung überhaupt gibt interessiert mich, wie ihr dies handhabt?

Ich nehme auch YoC, aber hauptsächlich aus dem Grund, dass ich dann die Kurse nicht in Excel aktualisieren muss ;) Ansonsten muss man natürlich überlegen, wozu die Metrik dienen soll; um z.B. zu vergleichen, ob eine andere Position eine attraktivere aktuelle Dividendenrendite hat, sollte man wohl die aktuellen Kurse nehmen.

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Schwachzocker
vor 32 Minuten von reckoner:

Hallo,

 

Aber natürlich ist sie relevant, so siehst du den Teil des Gewinns der nicht (mehr) im Kurs steckt.

Ich hab' viele Aktien bei denen man eher entäuscht wäre wenn man nur den Kurs anschauen würde (etwa die Dt. Telekom, ein klassischer langweiliger Dividendentitel).

...

Deshalb berechne ich ja die Gesamtrendite.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Deshalb berechne ich ja die Gesamtrendite.

Das ist aber relativ aufwendig (ich weiß wovon ich rede, ich mache das bei manchen Werten auch, sogar mit automatischen Kursen).

 

Stefan

 

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Norica
· bearbeitet von Norica
vor 6 Stunden von Chris611:

...

 

Darum einfach nur die Frage, wie ihr die Berechnung bei euch durchführt und aus welchem Grund ihr dies macht. :rolleyes:

 

Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

Ich rechne überhaupt nicht, sondern überlege beim Einstieg, ob ich das Papier mit der existierenden Dividendenrendite kaufe oder nicht.

Wenn ich kaufe, überwache ich bei der Dividende lediglich die weitere Entwicklung, ohne genaue Einzelzahlen.

 

 

SG

 

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dev

Ich nutze 2-4.

Bei 2 den Jahresendkurs Vorjahr.

 

Aber auch Summe der Dividenden über alle Jahre summiert auf die Laufzeit zum Einstiegskurs.

Gerne auch die Steigerungsrate der Dividende über die Jahre und vergleiche diese mit der Inflation.

 

Aber wie schon erwähnt, nicht die Gesamtrendite aus den Augen verlieren.

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jgobond
vor 12 Stunden von stagflation:

Mich interessiert die Gesamtrendite - und dafür nehme ich meistens die interne Zinsfußmethode, im englischen Sprachraum auch Internal rate of return (IRR) genannt.

Nehme ich auch. Sie bezieht nämlich den Faktor Zeit und Nachkäufe mit ein. Gerade bei Sparplänen ist es sonst schwierig verwertbare Zahlen zu bekommen. Ehrlich gesagt verstehe ich das zahlenjongliere des FS nicht. Im Nachgang interessiert doch allein mein persönlicher Kaufkurs. 

 

Bei der Interpretation der Zahlen und den daraus resultierenden Schlussfolgerungen muss man natürlich aufpassen, dass man sich da nicht selber ein Vesper in den Rucksack quatscht.

 

Kauft man ein Papier günstiger nach, steigt die Div.Rendite natürlich. Verkauft man einen Teil dann wieder steigt der Wert durch das 1st in 1st out Prinzip nochmals. Ob das dann ein Grund zum Schulterklopfen ist,  steht auf einem ganz anderen Blatt. 

 

 

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McScrooge
vor 15 Stunden von Chris611:

hätte dafür gerne eine Kennzahl die mir zeigt, ob sich die Dividende positiv entwickelt. Da ich Aktien Langzeit halte und halten möchte wäre mir so eine Zahl parallel zu anderen wichtig.

Für mich gibt es da nicht „die eine Kennzahl“.

 

Ich denke, dass sehr viele Dividenden-Investoren mehre Zahlen heranziehen.

Das YoC ist dabei zu berücksichtigen, denn es zeigt sehr gut die Rendite des einmal eingesetzten Kapitals.

Ebenso die Rendite auf den Jahresanfangswert, denn das ist dann aktueller und die Rendite des für dieses Jahr eingesetzten Kapitals. Zudem der wichtigste Wert, wenn laufend auch investiert wird, der interne Zinsfluss.

 

Und all die, die keine Dividendenstrategie verfolgen, halten das natürlich für weniger wichtig.

 

Wer aber mittlerweile einen doch grossen Teil seiner jährlichen Einkünfte aus Dividenden bezieht, kommt um diese Kennzahlen nicht herum.

Für mich ist es wichtig, festzulegen, welche DIV.rendite ich für das Depot erwarte und wie die Steigerungen der DIV. der einzelnen Werte aussehen.

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Schwachzocker

 

vor 13 Stunden von reckoner:
vor 15 Stunden von Schwachzocker:

Deshalb berechne ich ja die Gesamtrendite.

Hallo,

 

Das ist aber relativ aufwendig (ich weiß wovon ich rede, ich mache das bei manchen Werten auch, sogar mit automatischen Kursen).

 

Stefan

 

Tja, es nützt ja nun einmal nichts. Wenn ich die Sinnhaftigkeit meines Anlageverhaltens beurteilen will, muss ich nun einmal wissen, wie sich mein Gesamtvermögen entwickelt.

Und wenn ich ein 5-Gänge-Menü genießen will, dann ist das Kochen eben aufwendig. Ein Teller Nudel mit Ketchup wäre einfacher, ist aber nun einmal kein Ersatz.

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Sapine

Ich bin durchaus ein Freund von Ausschüttungen/Dividenden auch wenn mir bewusst ist, dass sie in der Ansparphase zu minimalen Abstrichen bei der Performance führen. Wenn die Dividende das vorherrschende Entscheidungskriterium für Anlagen wird, geht die Langfristperformance deutlich zurück. 

 

Dividenden vermitteln einem das Gefühl, dass man die Kuh nur melkt und nicht schlachtet, auch wenn Aktiengesellschaften zum Glück länger leben als Kühe. Aber das ist eine psychologische Komponente, die ich insofern als Realität wahrnehme, dass sie vielen Anlegern dabei hilft, nicht auf das hektische Auf und Ab der Kurse zu schauen und dennoch bei der Stange zu bleiben. Für mich persönlich sind Ausschüttungen/Dividenden erwünscht weil bequem in der Entnahmephase. Es erspart mir die häufige Qual der Wahl von welchen Anteilen ich mich wann trennen soll, denn ein großer Teil meiner Entnahmen ist über Ausschüttungen automatisiert. 

 

Einige der Kennzahlen die im Zusammenhang mit dividend harvesting gerne berechnet werden, sehe ich durchaus kritisch. Die Gefahr von Kennzahlen ist, dass man sich daran ausrichtet bei seinen Entscheidungen. Nehmen wir das YoC. Eigentlich zeigt ein hoher Wert vor allem ob man eine zumindest zeitweise stark ausschüttende Aktie über einen langen Zeitraum gehalten hat. Um beim Vergleich mit den Kühen zu bleiben, soll ich jetzt einer Kuh, die fast keine Milch mehr gibt das Gnadenbrot geben? Sie hatte ja auch richtig gute Zeiten? Ein Bauer, der wirtschaftlich überleben will, kann sich so etwas nicht leisten. 

 

Ähnlich schief finde ich Überlegungen, die davon ausgehen, dass man sein ursprüngliches Kapital aus einer Position bereits komplett zurück erhalten hat über Dividenden und die Aktien daher völlig losgelöst von ihrer aktuellen Rentabilität behalten kann, nach dem Motto, alles was jetzt noch kommt geht ins Plus und verlieren kann ich nichts mehr. Diese Auffassung ist grundverkehrt. Solange die Aktie einen Kurswert größer Null hat, kann man genau diesen Wert verlieren! 

 

Zurück zur Ausgangsfrage. Für mich in der Entnahmephase kommt alle paar Jahre der Moment, wo ich mich entscheiden muss, welche Position ich reduziere um das Cash-Polster aufzustocken. Das ist der Moment wo ich mir mein Depot genauer anschaue und auch die Ausschüttungsquote zu jeder Depotposition berechne. Für mich ein Aspekt unter mehreren, um den geeigneten Verkaufskandidaten zu selektieren. 

 

Theoretisch richtig fände ich als Basiswert den Kurs vor der Ausschüttung, aber da ich es nicht so genau brauche, reicht mir eine näherungsweise Berechnung und nehme schlicht den aktuellen Tageskurs dafür. 

 

 

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Schwachzocker
vor 5 Minuten von Sapine:

...

Dividenden vermitteln einem das Gefühl, dass man die Kuh nur melkt und nicht schlachtet, auch wenn Aktiengesellschaften zum Glück länger leben als Kühe. Aber das ist eine psychologische Komponente, die ich insofern als Realität wahrnehme, dass sie vielen Anlegern dabei hilft, nicht auf das hektische Auf und Ab der Kurse zu schauen und dennoch bei der Stange zu bleiben. Für mich persönlich sind Ausschüttungen/Dividenden erwünscht weil bequem in der Entnahmephase. Es erspart mir die häufige Qual der Wahl von welchen Anteilen ich mich wann trennen soll...

Tipp: Ein einziger ETF, eventuell auch ein Mischprodukt, und schon bist Du die grausamen Schmerzen, Qualen, Leiden und Selbstfolter los.

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Sapine
vor 1 Minute von Schwachzocker:

Tipp: Ein einziger ETF, eventuell auch ein Mischprodukt, und schon bist Du die grausamen Schmerzen, Qualen, Leiden und Selbstfolter los.

Dir ist schon klar, dass ein historisch gewachsenes Depot niemals nur aus einer Position besteht und dass bei den meisten Positionen nicht unerheblich Kurssteigerungen enthalten sind, die ich nicht sinnlos glattstellen muss. Dein Vorschlag wäre insbesondere für meine Erben ausgesprochen schädlich. 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 29 Minuten von Sapine:

Dir ist schon klar, dass ein historisch gewachsenes Depot niemals nur aus einer Position besteht und dass bei den meisten Positionen nicht unerheblich Kurssteigerungen enthalten sind, die ich nicht sinnlos glattstellen muss. Dein Vorschlag wäre insbesondere für meine Erben ausgesprochen schädlich. 

Ja, ist mir klar. Dann gibt es eben Qualen!

Dass es viele Anleger gibt, die sich lieber selbst die Fingernägel einzeln herausreißen, bevor sie vorzeitig Steuern zahlen, ist mir auch klar. Das ist halt mitleiderregend.

Man müsste halt durch das endlose Fegefeuer gehen, das der erbarmungslose Staat für Steuerzahler bereit hält. Das muss man ohnehin irgendwann. Aber ich kann natürlich verstehen, wenn man das noch hinauszögern möchte.

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