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boernsen

Anfängerfragen zu ETF Portfolio, Ausschüttung und ggf. Sparplan (MSCI World SRI + ???)

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boernsen
· bearbeitet von boernsen
ETF in Titel berichtigt

Liebe Forumgemeinde,

 

ich bin schon seit einiger Zeit immer wieder am recherchieren und komme aber nicht so richtig zum Ende. Daher hoffe ich ihr könnt mir ein paar abschließende Gedanken zu meinen Überlegungen geben :rolleyes:

 

Ich bin 35, habe nach regelmäßigen Ausgaben/Steuern pro Monat etwa 600,- EUR (Update: 700,-) übrig und habe aktuell ca. 35k (Update: 40k) "herumliegen" (zusätzlich zu ca. 25k (Update: 20k) Tagesgeld und ein paar Tausend auf dem Giro zur freien Verfügung), welche ich in eine langfristige Anlage bringen möchte. Grundversicherungen sind alle vorhanden, d.h. mir geht es hier nur um die Anlage.

 

Nach ewigem Recherchieren und Zeitaufwand mit Altverträgen, liegt mein Geld nach 2 Jahren immer noch auf dem Konto... mir fehlt oft einfach die Zeit. Da das effektiv verlorenes Geld ist, möchte ich die Sache jetzt endlich mal dingfest machen und einfach mal anfangen ohne Ansprach auf Optimalität. Wegen der Zeitgründe, möchte ich alles einigermaßen simpel halten, d.h. eine Einmalanlage in 1-2 ETFs + einen Sparplan in 1 ETF.

 

Da ich allerdings ungern in Unternehmen wie Nestle & Co investiere und des weiteren den Anteil von Unternehmen in Europa gegenüber USA etwas erhöhen möchte, habe ich mir folgende Kombination herausgesucht:

- 25k (Update: 32k) in UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-dis (https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=LU0629459743)

- 10k (Update: 8k) in UBS ETF (LU) MSCI EMU Socially Responsible UCITS ETF (EUR) A-dis (https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=LU0629460675)

 

Beide sind ausschüttend mit dem Gedanken bei ING die automatische Wiederanlage zu nutzen und so den Freibetrag von 801,- im Jahr auszunutzen. An sich sollen alle Gewinne im Portfolio bleiben wegen des Zinseszins.

 

Des weiteren wollte ich demnächst auch 150-200,- (Update: 300-350) pro Monat in einen Sparplan stecken (sobald der Job sicher ist). Hier bin ich noch nicht sicher in welchen ETF das gehen soll. Ggf. ebenfalls derselbe MSCI World SRI von oben, da dieser im Sparplan bei ING kostenlos angeboten wird.

 

Als Onlinebroker habe ich aktuell ING und comdirect zur Verfügung, würde aber dazu tendieren alles bei einem zu machen wegen der einfacheren Freibetrag Verwaltung. Daher denke ich alles bei ING zu machen wegen der Option der automatischen Wiederanlage.

 

Meine Fragen sind:

- Seht ihr auf den ersten Blick grundlegende Nachteile oder habt andere Gedanken dazu?

- Ist der Gedanke mit den Ausschüttern richtig oder müsste ich sowieso bald auf Thesaurierer umsteigen? (ich möchte es wie gesagt simpel halten)

 

Vielen Dank an euch im Voraus!

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Glory_Days

Ich würde an deiner Stelle von Beginn an auf Thesaurierer setzen und den Sparerpauschbetrag per gezieltem Verkauf einmal im Jahr realisieren - sofern Kapitalerträge vorhanden sind. Aber das sind alles nur Details. Wichtiger ist es, sich mit der Asset Allokation des Gesamtportfolios auseinanderzusetzen, regelmäßiges Rebalancing durchzuführen und einfach mal anzufangen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Wichtig ist die Asset Allocation. Wenn Du im vom Kommer beschriebenen risikoreich:risikoarm Model investieren willst, hättest Du also 35 k€ im risikoreichen Teil und 25 k€ im risikoarmen Teil. Das wäre ein Verhältnis von 60:40. Das klingt nach einem guten Plan. :thumbsup:

 

Ein MSCI World ETF ist sicherlich sinnvoll. Wenn man will, kann man die Eurozone etwas übergewichten. Aber gleich um einen Faktor 3,5?

 

Was ist mit Emerging Markets? Die hast Du gar nicht dabei?

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NurEinBeitrag

Bevor Dir nochmal 2 Jahre entgehen ist das Wichtigste anzufangen. Mit dem Plan machst Du einen guten Anfang. Den Sparplan würde ich dann auf den World ETF laufen lassen, dann baut sich das Übergewicht Europa mit der Zeit ab. 

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Chevprolet
vor 8 Stunden von boernsen:

[...]

 

Da ich allerdings ungern in Unternehmen wie Nestle & Co investiere und des weiteren den Anteil von Unternehmen in Europa gegenüber USA etwas erhöhen möchte, habe ich mir folgende Kombination herausgesucht:

- 25k in UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-dis (https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=LU0629459743)

- 10k in UBS ETF (LU) MSCI EMU Socially Responsible UCITS ETF (EUR) A-dis (https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=LU0629460675)

 

[...]

 

Ich bin der Meinung, jede Firma hat in der einen oder anderen Weise Dreck am stecken, und der Wunsch das nicht zu unterstützen (wenn auch nachvollziehbar) beisst sich mit dem Wunsch mit Wertpapieren Vermögensaufbau zu betreiben. Deine ETF-Vorauswahl schränkt dich bei dem zweiten Ansinnen starkt ein.

 

Ich würde eher versuchen, durch den eigenen Konsum entsprechend Einfluss zu nehmen und die Geldanlage dabei aussen vor zu lassen.

 

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brln_sri

Willkommen im WPF, @boernsen

 

Den Hinweis auf die Asset Allokation haben die Vorredner ja bereits gegeben. Die ist unter keinen Umständen zu vernachlässigen und für den langfristigen Erfolg wichtiger als die konkrete ETF-Auswahl. Bei dem beschriebenen Vorgehen würdest du bei ca. 60:40 risikoreich zu risikoarm starten. Wenn dann allerdings nur 30% deiner Sparrate (200€ von 600€) in ETFs investiert werden, wird über kurz oder lang der risikoarme Portfolioanteil wieder größer (Kursgewinne mal unberücksichtigt). Es stellt sich also die Frage, warum du langfristig Risiko aus deiner Anlage herausnehmen willst bzw. ob du deine Risikotragfähigkeit zu Beginn richtig einschätzt?

 

Wenn du einen "nachhaltigen" Ansatz verfolgen möchtest, kann ich dir nur raten, dich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen bzw. die Systematik der Indexkonstruktion der ESG/SRI-Varianten der "klassischen" Indizes zu verstehen. Als wirklich guten und verständlichen Einsteiger-Blog kann ich https://www.etf4good.de/ sehr empfehlen, oder schau einmal mal in meiner Portfoliobeschreibung vorbei https://www.wertpapier-forum.de/topic/61648-das-nachhaltige-portfolio-von-brln_sri/. Du schreibst, dass du es möglichst simpel halten willst, aber hier solltest du schon etwas Zeit investieren. Denn es gilt ja: nur in Produkte investieren, die man wirklich versteht.

 

Erst wenn du die beiden Punkte - Asset Allokation und ESG/SRI-Verständnis - geklärt hast, würde ich mich an deiner Stelle mit den Detailfragen (Gewichtung: World, EMU, EM / ausschüttend vs. thesaurierend) und der konkreten Auswahl von ETFs und Broker befassen. Ich hoffe, das hilft für den Moment, auch wenn es vielleicht nicht genau das ist, was du hören wolltest.

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Azrael666

Der Ansatz mit der sozialen Komponente ist schön und redlich. Leider solltest du dir bewusst sein, dass du mit deinem Invest so überhaupt keinen Einfluss auf überhaupt irgendein "böses" Unternehmen hast.

 

In erster Linie muss du so etwas beim Investieren ausblenden. Man kann so etwas im normalen Alltag umsetzen indem man bestimmte Produkte nicht kauft, etc. Nur weil du z.b. nicht in Nestle investierst, wirst du nicht sie Welt retten, mal ganz davon abgesehen, dass Aktien die im Umlauf sind, das Unternehmen erst mal die Bohne interessiert. Du kauft Aktien nicht dem Unternehmen ab sondern einer anderen Person.

Anders wäre es beim Zeichnen von Aktien.

 

Mit 35 Jahren sollte man auch nicht mehr allzulange warten mit dem investieren. Besser wäre gewesen du hättest dich vor 10 Jahren damit beschäftigt (ging mir übrigens auch so).

 

Deswegen nimm den einfachsten Weg. Nimm einen MSCI World ACWI ETF und hau die ganze Kohle (abzüglich des Sicherheitsbedarfs den man auf einem Tagesgelskonto parkt) so schnell es geht rein. Danach monatlichen Sparplan auf selbigen mit dem maximal Möglichen.

Immer daran denken, der Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto muss so groß sein, dass du niemals nicht in die Situation kommen könntest Anteile verkaufen zu müssen!!

 

Keine Gedanken verschwenden an Markettiming oder gerade zu teuer, etc.. Spielt alles keine Rolle! Wichtig ist einfach nur dass das Geld im Markt ist und zwar so schnell es geht. Leider hat man als Mensch nicht unbegrenzt Zeit um auf den vermeintlich besten Einstiegspunkt zu warten (den man sowieso nicht treffen kann und wenn doch, war es Glück und man kann Lotto spielen gehen).

 

Beispiel ETF: https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B6R52259#overview

 

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brln_sri
vor einer Stunde von Azrael666:

Leider solltest du dir bewusst sein, dass du mit deinem Invest so überhaupt keinen Einfluss auf überhaupt irgendein "böses" Unternehmen hast. [...] Nur weil du z.b. nicht in Nestle investierst, wirst du nicht sie Welt retten, mal ganz davon abgesehen, dass Aktien die im Umlauf sind, das Unternehmen erst mal die Bohne interessiert. Du kauft Aktien nicht dem Unternehmen ab sondern einer anderen Person.

Das ist so pauschal einfach nicht richtig. Die Nachfrage nach einer Aktie an der Börse hat Einfluss auf den Börsenkurs - und das hat eine ganze Reihe von sekundären Effekten. Auf lange Sicht bin ich davon überzeugt, dass nachhaltige Investments zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Andere Faktoren, wie das häufig genannte Konsumverhalten, stehen in einem wechselseitigen Verhältnis - können also nachhaltige Investments noch verstärken oder durch sie gestärkt werden.

 

Insgesamt gibt es gute Gründe für ein Investment mit ESG/SRI-Ansatz und berechtigte Kritikpunkte. Am Ende ist ein "nachhaltiges" Investment immer ein Kompromiss. etwas anderes behaupten die Befürworter aber auch nicht. Ich habe zumindest noch niemanden getroffen, der gesagt hätte: "Mit meinen ETFs rette ich die Welt".

vor 4 Stunden von Chevprolet:

Ich bin der Meinung, jede Firma hat in der einen oder anderen Weise Dreck am stecken, und der Wunsch das nicht zu unterstützen (wenn auch nachvollziehbar) beisst sich mit dem Wunsch mit Wertpapieren Vermögensaufbau zu betreiben.

Sorry, aber das ist einfach eine billige Ausrede. Nur weil alle Unternehmen "Dreck am Stecken" haben, sollte man auch gleich in alle investieren? Natürlich können wir über ESG-Filter diskutieren und ob ein bestimmtes Unternehmen in einen SRI-Index gehört, aber zu sagen, dass ein ESG-/SRI-Investment bei der Rendite systematisch benachteiligt ist, ist einfach nicht korrekt.

 

Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn man seine Investments nicht "nachhaltig" ausrichtet. Aber diese pauschale Kritik an allen, die eben doch machen wollen (aus ganz unterschiedlichen Gründen), ist einfach unangemessen.

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Sapine

Ich persönlich bin kein Freund von ESG Anlagen und schätze es ähnlich ein wie Azrael666. Effekte auf die Unternehmen sind wenn überhaupt nur marginal vorhanden. Die Zuordnung zu gutes/schlechtes Töpfchen erscheint mir bisweilen zumindest fragwürdig.

 

Aber ich unterschätze auch nicht den psychologischen Effekt beim Anleger. Du musst Dich wohlfühlen mit Deiner Anlage und wenn es Dir hilft, den ersten Schritt in Richtung Aktienanlage zu machen, dann ist es halt so. Ein ESG-ETF immer noch einigermaßen breit diversifiziert und daher geeignet für ein Basisinvestment. Auf jeden Fall um Klassen besser als nicht investiert zu sein. Ob es günstigere Fonds als die beiden von UBS gibt, kann ich nicht sagen. Der ganze Markt ist bei dieser ETF-Gruppe noch schwer in Bewegung. Ich denke in ein zwei Jahren wird die Auswahl noch größer werden und nachdem Du Dich bis dahin etwas mehr in das Thema eingearbeitet hast, kannst Du bei (steuerlich attraktiven) Gewinnrealisierungen auch gleichzeitig Umschichtungen in einen ggf. attraktiveren ETF vornehmen. Ein wenig Pragmatismus ist aber durchaus sinnvoll beim Investieren, es muss nicht alles zu 150 % perfekt sein. Bevor Du wieder zwei Jahre wartest, also einfach mal so starten wie Du es planst. Mit der gleichen Argumentation könntest Du aber auch heute mit einer ganz simplen Ein-Fonds-Lösung starten. 

 

Ausschüttend/Thesaurierend. 

UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-dis ca. 1,1, % Ausschüttung

UBS ETF (LU) MSCI EMU Socially Responsible UCITS ETF (EUR) A-dis knapp 2 % Ausschüttung

 

Automatische Wiederanlage bei ING geht erst ab 75 Euro. Da der UBS zweimal pro Jahr ausschüttet, liegen möglicherweise nicht alle Ausschüttungen oberhalb der Grenze.

 

Ich bin ein Befürworter von ausschüttenden ETFs in der Anfangsphase. Man erzielt damit nicht nur eine kleine Überrendite in den ersten Anlagejahren sondern erzeugt sich ein vergleichsweise pflegleichtes Depot damit. Das liegt an der besseren Ausnutzung des Pauschbetrags insbesondere in schwachen Börsenjahren zu Beginn der Sparphase. Einen zweiten positiven Effekt haben "faule" Sparer, denen die jährlich notwendige Verkaufs/Neukaufaktion zu nervig ist und sie deshalb sicher häufig komplett unterbleibt. Kleine evtl. nicht wiederangelegte Ausschüttungen kann man über eine Anpassung der monatlichen Sparrate aufräumen. Frage Dich selbst ob Du eher einer der "faulen" Anleger bist oder eher einer, der jedes Jahr brav seine Hausaufgaben macht (Rebalancing + Gewinnrealisierung). 

 

Mit Deiner Anfangsinvestition kommst Du auf ca. 500 Euro Ausschüttung im Jahr, die von Jahr zu Jahr vermutlich steigen wird. Du kannst sie per Sparplan noch ein wenig aufstocken aber über 800 pro Jahr solltest Du nicht hinauskommen. 

 

Aufteilung Welt/Europa/EM

Die bei weitem meisten Unternehmen aus dem MSCI World sind globale Unternehmen, die ihre Umsätze auf der ganzen Welt erzielen. Die Länderzusammensetzung führt daher ein wenig in die Irre. Deshalb denke ich auch, dass eine zusätzliche Europagewichtung (so man sie überhaupt will), nicht in dieser Größenordnung stattfinden muss. Das wäre etwas, was man durchaus auch noch etwas zurückstellen kann und erst mal nur mit dem Basisinvestment beginnen. 

 

Zur konkreten Auswahl Deiner ETFs kann ich Dir leider nichts sagen. 0,2 ist zwar nicht die günstigste TER aber nicht weit weg davon soweit ich es sehe. Capped finde ich auch nicht falsch, da sonst einzelne Unternehmen den Index sehr stark beeinflussen. 

 

Portfolioaufteilung risikoarm/risikoreich

Da bist Du für Dein Alter sicher noch zurückhaltend unterwegs. Da solltest Du Dich kritisch hinterfragen und Erfahrungen machen, was für Dich ein gangbarer Mix ist. Hoch genug für die gewünschte Rendite aber niedrig genug, dass man beim Börsencrash (und der wird irgendwann ganz sicher kommen) nicht alles verkauft und davon läuft. 

 

 

 

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Nachdenklich
vor 54 Minuten von Sapine:

Ein wenig Pragmatismus ist aber durchaus sinnvoll beim Investieren, es muss nicht alles zu 150 % perfekt sein. Bevor Du wieder zwei Jahre wartest, also einfach mal so starten wie Du es planst.

So sehe ich das auch, auch wenn ich mich gerne in die Reihe derjenigen einreihen möchte, die Zweifel am investieren in ESG/SRI-Fonds haben.

Andererseits läuft derzeit die Marketingmaschinerie (sogar mit Unterstützung unserer Ursula in Brüssel) für ESG/SRI, so daß auf mittlere Sicht wohl tatsächlich gute Kursentwicklungen zu erwarten sind. Der Hype ist noch längst nicht am Höhepunkt.

Langfristig wird es ähnlich sein wie mit BRIC. Erst glauben alle, daß man nun erkannt hat, was die Zukunft sein wird. Nach einiger Zeit redet keiner mehr davon.

 

Abgesehen davon: Ich trinke gerne am Abend ein Gläschen Wein. Ein Anlagekonzept, daß Hersteller von Spirituosen ausschließt, ist mir suspekt.

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Azrael666
· bearbeitet von Azrael666

@brln_sri Ich wollte da nichts schlecht reden. Jeder soll in die Dinge investieren die er für richtig und gut hält. Es ging ja dem Ersteller darum möglichst ohne Aufwand zu investieren.

Da führt dann kein Weg an einem einfachen MSCI WORLD vorbei. Ein ETF -> Aufwand geht gehen Null

 

Natürlich kann man jetzt in Sektor ETFs investieren oder in Einzelaktien. Aber das bedeutet Arbeit! Man muss sich mit dem Sektor/Unternehmen beschäftigen und Zeit für recherche investieren.

 

Und im Endeffekt ist es doch so: Warum investiert man sein Geld? Natürlich um aus dem Geld, ohne viel Aufwand, mehr Geld zu generieren.

Andernfalls kann ich um Gutes zu tun, mein Geld auch an Organisationen spenden.

 

Meine Meinung: Beim Investieren geht es nicht um Nachhaltigkeit sondern um Rendite.

 

Funfact: Um mal beim Thema Nestle zu bleiben, wieviele Leute gibts es, die nicht in Nestle investieren wollen, weil es böse ist, aber sich z.b. im Sommer erst mal ne schöne Kugel Mövenpick-Eis gönnen?

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

 

vor einer Stunde von Azrael666:

Funfact: Um mal beim Thema Nestle zu bleiben, wieviele Leute gibts es, die nicht in Nestle investieren wollen, weil es böse ist, aber sich z.b. im Sommer erst mal ne schöne Kugel Mövenpick-Eis gönnen?

Vorweg: Das ist genauso ein Schwachsinns-Argument wie "Du fährst Auto, also darfst du nicht für Klimaschutz sein".

 

Ich bin in genau die World und EM Varianten des UBS SRI Fonds investiert und zwar seit ca. 2014 und mittlerweile mehr als sechsstellig. Ob SRI oder nicht jetzt sinnvoll ist oder nicht, da gibt es verschiedene Meinungen. Hier meine Sicht der Dinge:

  • ESG wird immer "schwammig" sein, Beispiel: Ist es gut oder schlecht, wenn eine Chemiefirma in Afrika die Einwohner gut bezahlt und die Kinder zur Schule können, aber dafür dort ein bisschen die Umwelt verschmutzt wird? Wie viel Verschmutzung ist pro Schule ok?
  • Der Index basiert auf dem MSCI ESG, hier bitte die Methodik nachlesen: ESG Investing: ESG Ratings - MSCI, tl;dr:
    • Der Ansatz ist "Best in Class", d.h. es sind erstmal auch "böse Branchen" dabei, davon aber nur die am wenigsten "bösen".
    • "ESG" heißt "Environment Social & Governance" und ist daher nicht nur "Umweltschutz" sondern auch andere Dinge. Man kann die ESG Bewertungen der Firmen auch auf der MSCI Seite einsehen, mache das mal für ein paar Firmen.
  • Der UBS Fond hat nutzt den Index, bildet ihn aber nicht 1:1 ab:
    • Es gibt eine feste Liste von Ausschlusskriterien, siehe: Verantwortungsbewusste und nachhaltige ETFs | UBS Deutschland und klicke auf "Ausschlusskriterien". Das sind harte Kriterien, möglicherweise aber nicht "hart" genug für den OP, den zB werden <15% Umsatz mit Handfeuerwaffen toleriert.
    • Das "Capped" reduziert aktuell nur den Anteil von Microsoft und Tesla, beide hätten mehr als 5%.
    • Von den FAANG Aktien ist gar keine enthalten - nur Microsoft. Das ist meiner Meinung nach etwas seltsam und stört mich auch - aber für die Rendite scheint es egal zu sein, siehe unten.
  • Der UBS ESG ist weniger diversifiziert - es sind nur ca. ein Viertel der Firmen des MSCI World enthalten. Sind aber meiner Meinung nach immer noch "genug" für eine ordentliche Diversifikation. Außerdem will der ESG-Anleger ja genau das: nur in die "guten" Firmen investieren.
  • Fakt ist: Für die Rendite war SRI oder nicht mehr oder weniger egal in den letzten Jahren, hier ein Vergleich zwischen dem A1JA1R und dem iShares World Dist (A0HGV0), siehe Chart unten.

Fazit: Warum nicht? Die Welt retten wird er nicht, aber viel schlechter performen als der normale World tut er langfristig auch nicht, die zusätzlichen Risiken sind auch überschaubar.

 

vor 17 Stunden von boernsen:

- 25k in UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-dis (https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=LU0629459743)

- 10k in UBS ETF (LU) MSCI EMU Socially Responsible UCITS ETF (EUR) A-dis (https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=LU0629460675)

Europa würde ich nicht so hoch gewichten, wenn du auch Euros hältst. Ich hatte bevor meinem anderen Investment in D folgende Aufteilung: 50% A1JA1R (World), 30% A110QD (EM) und 20% A1JA1T EMU. Ich habe dann aber Anteile verkauft und besitze aktuell nach meinem größeren Investment in D wieder die klassischen 70/30 World/EM (bzw. eigentlich eher 46 World/20 EM/33 anderes Investment).

 

vor 17 Stunden von boernsen:

habe aktuell ca. 35k "herumliegen" (zusätzlich zu ca. 25k Tagesgeld und ein paar Tausend auf dem Giro

Damit hast du nur 50% Aktienanteil. Nach der Faustregel (bei der man streiten kann ob sinnvoll), sollte man 100-Alter in Aktien halten, das wären bei dir 70%. Mache dir lieber Gedanken darüber, als über welchen ETF du nun kaufen sollst.

 

vor 17 Stunden von boernsen:

- Ist der Gedanke mit den Ausschüttern richtig oder müsste ich sowieso bald auf Thesaurierer umsteigen? (ich möchte es wie gesagt simpel halten)

Ich bin mittlerweile weit über der 801€ Ausschüttung, aber kaufe trotzdem weiter den Ausschütter. Erstens motiviert es mich und zweitens ist die Steuer auf KAP immer noch niedriger als mein persönlicher Steuersatz als Single. Ich denke zudem, dass in Zukunft KAP wieder höher besteuert werden wird.

 

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Nachdenklich
vor 3 Minuten von slowandsteady:

ESG wird immer "schwammig" sein, Beispiel: Ist es gut oder schlecht, wenn eine Chemiefirma in Afrika die Einwohner gut bezahlt und die Kinder zur Schule können, aber dafür dort ein bisschen die Umwelt verschmutzt wird? Wie viel Verschmutzung ist pro Schule ok?

Ist es gut oder schlecht, wenn eine Textilfirma in Bangladesch Kinder in der Näherei einsetzt?

Wenn die Kinder ansonsten in die Schule gingen, dann ist es böse die Kinder nähen zu lassen.

Wenn die Kinder aber ansonsten mit der Blechbüchse betteln gingen, dann ist es gut.

Was ist  wahrscheinlicher?

 

Ich gebe zu, daß ich mich mit den Kriterien der ESG-Fonds einfach nicht anfreunden kann.

Meine Steuern werden von einer mit demokratischen Mehrheit gewählten Regierung unter anderem auch für Rüstungsgüter ausgegeben und diese Regierung genehmigt den Export von Rüstungsgütern. Wieso sollte ich nicht in Rüstungsfirmen investieren?

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 9 Minuten von Nachdenklich:

Ist es gut oder schlecht, wenn eine Textilfirma in Bangladesch Kinder in der Näherei einsetzt?

Wenn die Kinder ansonsten in die Schule gingen, dann ist es böse die Kinder nähen zu lassen.

Wenn die Kinder aber ansonsten mit der Blechbüchse betteln gingen, dann ist es gut.

Was ist  wahrscheinlicher?

 

Ich gebe zu, daß ich mich mit den Kriterien der ESG-Fonds einfach nicht anfreunden kann.

Das weiß ich auch nicht. Fakt ist aber, das ich als Privatperson für Tausende Firmen im MSCI World kaum ermitteln kann, ob die nun "gut" oder "böse" sind, das kann MSCI wohl viel besser als ich, auch wenn deren "gut" und "böse" möglicherweise von meiner Definition abweicht. Mir bleibt also keine andere Wahl als es der Ratingagentur zu überlassen oder Stockpicking zu machen. Stockpicking habe ich aber keine Zeit und Lust für. Ich empfehle einfach mal jedem, sich für ein paar Firmen zu überlegen, wie gut oder böse die sind und dann hier dem Score zu suchen: ESG Ratings & Climate Search Tool - MSCI

 

Hätte der SRI eine signifikant schlechtere Rendite, dann würde ich es mir auch nochmal überlegen. Aber so gibt es zumindest ein gutes Gefühl - ob es wirklich was bringt, da bin ich auch sehr skeptisch. Immerhin gibt es die "harten" Kriterien der UBS - zB Heckler&Koch wird als Firma also definitiv nicht drin sein.

 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 2 Stunden von Azrael666:

Meine Meinung: Beim Investieren geht es nicht um Nachhaltigkeit sondern um Rendite.

Hast Du jemals in Erwägung gezogen, das es in Wirklichkeit um Gefühle geht?

Es ist derselbe Grund, warum der Ablasshandel funktioniert hat und derselbe Grund, warum es heute noch Menschen gibt, die Kirchensteuer zahlen. Man hat ein schlechtes Gewissen.

 

vor 37 Minuten von Nachdenklich:

Wieso sollte ich nicht in Rüstungsfirmen investieren?

Weil das angeblich den Kurs drückt, was wiederum angeblich eine ganze Reihe von "Effekten" hat.

Tatsächlich hat es natürlich keine Auswirkungen auf die Rendite, die das Unternehmen macht. Und nur auf die kommt es an.

 

vor 50 Minuten von slowandsteady:

Vorweg: Das ist genauso ein Schwachsinns-Argument wie "Du fährst Auto, also darfst du nicht für Klimaschutz sein".

Das ist kein Argument, sondern eine Feststellung. Die geht aber anders herum, nämlich:

"Wenn Du so für Klimaschutz bist, dann schaffe doch Dein Auto ab und fahre mit dem Fahrrad. Investiere nicht in Fahrradhersteller, sondern kaufe ein Fahrrad und benutze es. Ja, ich weiß, dass Investieren einfacher ist als Fahrradfahren, aber das eine hilft und das andere nicht."

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 36 Minuten von Schwachzocker:

Weil das angeblich den Kurs drückt, was wiederum angeblich eine ganze Reihe von "Effekten" hat.

Tatsächlich hat es natürlich keine Auswirkungen auf die Rendite, die das Unternehmen macht. Und nur auf die kommt es an.

Bei einer Firma mit konstant niedrigem Aktienkurs besteht zB die Möglichkeit einer feindlichen Übernahme und umgedreht kann eine Firma mit niedriger Kapitalisierung schlechter eine Kapitalerhöhung o.ä. machen. Ich würde also nicht unterschreiben, dass der Kurs gar keine Auswirkungen hat. Es ist eher indirekter Natur.

 

Zudem haben mittlerweile alle großen Unternehmen eine ESG-Abteilung, um ihr ESG Rating bei den Ratingagenturen aufzubessern. Ob die Abteilungen jetzt eher "Marketing"/"Greenwashing" betreiben und dazu ein paar nette Folien malen oder ob die Abteilungen tatsächlich reale Dinge umsetzen, ist natürlich auch fraglich. Aber würden die das machen, wenn ESG keine Auswirkungen auf den Kurs hätten?

vor 36 Minuten von Schwachzocker:

Das ist kein Argument, sondern eine Feststellung. Die geht aber anders herum, nämlich:

"Wenn Du so für Klimaschutz bist, dann schaffe doch Dein Auto ab und fahre mit dem Fahrrad. Investiere nicht in Fahrradhersteller, sondern kaufe ein Fahrrad und benutze es. Ja, ich weiß, dass Investieren einfacher ist als Fahrradfahren, aber das eine hilft und das andere nicht."

Natürlich wäre Auto verkaufen oder kein Eis von Nestle essen immer noch besser. Aber es geht hier um eine Geldanlage und nicht wie ich mich fortbewege oder welches Eis ich esse. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Ich kann in ESG investieren und Auto fahren, ich kann sogar in den normalen ETF investieren und trotzdem kein Nestle-Eis mehr essen.

 

Meine Meinung habe ich oben schon kundgetan: Ich halte ESG auch nicht für die Rettung der Welt, aber wenn ich es ohne ersichtliche Nachteile mitnehmen kann, warum nicht? Wir müssen jetzt nicht die 100ste ESG pro/contra Diskussion führen. Fakt ist, dass ESG für viele Leute wichtig ist (du gehörst wohl nicht dazu, ich bin auch nur mäßig überzeugt) und wenn Leute wie der OP bei gleicher Rendite besser schlafen können - warum nicht? Ich sehe es pragmatisch: Es kostet mich keine meßbare Rendite auf >10 Jahre, also bringt es im schlimmsten Fall einfach nichts.

 

BTW: Der MSCI ESG Index beinhaltet natürlich auch Rüstungsfirmen, wie gesagt "Best in Class". Lockheed Martin hat zB "A" als Rating...

 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 36 Minuten von Schwachzocker:

Hast Du jemals in Erwägung gezogen, das es in Wirklichkeit um Gefühle geht?

Es ist derselbe Grund, warum der Ablasshandel funktioniert hat und derselbe Grund, warum es heute noch Menschen gibt, die Kirchensteuer zahlen. Man hat ein schlechtes Gewissen.

Und es ist der selbe Grund, warum Tesla Aktien irrational hoch sind - an der Börse werden eben nur "Gefühle" und "Erwartungen" gehandelt.

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Schwachzocker
vor 3 Minuten von slowandsteady:

Bei einer Firma mit konstant niedrigem Aktienkurs besteht zB die Möglichkeit einer feindlichen Übernahme...

Und? Welche Auswirkungen hätte das auf das Klima, wenn die Firma übernommen wird?

Die Firma geht dann in der neuen Firma auf, wodurch sich das ESG-Rating der alten Firma automatisch verbessert.

 

vor 6 Minuten von slowandsteady:

...umgedreht kann eine Firma mit niedriger Kapitalisierung schlechter eine Kapitalerhöhung o.ä. machen.

Und warum? Was hindert sie daran, einfach mehr Aktien auszugeben?

Oder meinst Du, niemand will die haben?

 

vor 8 Minuten von slowandsteady:

Zudem haben mittlerweile alle großen Unternehmen eine ESG-Abteilung, um ihr ESG Rating bei den Ratingagenturen aufzubessern. Ob die jetzt eher "Marketing"/"Greenwashing" betreibt und ein paar nette Folien malt oder tatsächlich reale Dinge umsetzt, ist natürlich auch fraglich.

Nein, das ist nicht fraglich. Es ist natürlich eindeutig so, dass die Firmen Heerscharen von Mitarbeitern im ESG-Bereich beschäftigen, weil sie einfach gute Menschen sind.:dumb:

 

vor 10 Minuten von slowandsteady:

Ich halte ESG auch nicht für die Rettung der Welt, aber wenn ich es ohne ersichtliche Nachteile mitnehmen kann, warum nicht?

Weil die Nachteile für Dich nicht ersichtlich sind. Darum nicht!

 

vor 12 Minuten von slowandsteady:

... Es kostet mich keine meßbare Rendite auf >10 Jahre, also bringt es im schlimmsten Fall einfach nichts.

Natürlich ist zu erwarten, dass Dich das etwas kostet. Allein schon deshalb, weil die Fonds tendenziell teurer sind.

Meinst Du, die legen aus Spaß solche Fonds auf und bezahlen Leute, die sich mit Nachhaltigkeitskriterien beschäftigen?

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

 

vor 18 Minuten von Schwachzocker:

Und warum? Was hindert sie daran, einfach mehr Aktien auszugeben?

Oder meinst Du, niemand will die haben?

Kostet eine Firma 1000€ pro Aktie, dann kann sie eine Million Kapitalerhöhung machen, indem sie 1000 Aktien ausgibt. Kostet die gleiche Firma nur 1€ pro Aktie, muss sie eine Million Aktien ausgeben. Die Anteile der Altaktionäre vor der Kapitalerhöhung werden also viel stärker verwässert und es dürfte unwahrscheinlicher sein, dass sie einer Kapitalerhöhung zustimmen.

Aber das war nur ein Argument auf deine (falsche) Behauptung, dass der Aktienkurs einer Firma für das Wohlergehen der Firma nicht relevant ist, sondern nur die Rendite.

 

vor 18 Minuten von Schwachzocker:

Meinst Du, die legen aus Spaß solche Fonds auf und bezahlen Leute, die sich mit Nachhaltigkeitskriterien beschäftigen?

Der TER vom A1JA1R beträgt 0.22%. Das ist jetzt nicht der allerniedrigste, aber nur für dich habe ich jetzt auf justetf.com den MSCI World mit der niedrigsten TER gesucht. Das ist der Lyxor Core MSCI World Acc (LU1781541179), der nur 0.12% TER hat. Billiger geht es nicht in den World zu investieren. So und jetzt? Obwohl sie die "Leute für die Nachhaltigkeitskriterien" bezahlen musste und die TER höher ist, gewinnt die ESG-Version mit +74% statt +68% im Zeitraum. 

 

Kann ESG besser performen? Ja.

War das Zufall? Vermutlich ja.

Kostet ESG in der Realität signifikant mehr? Nein.

Gibt es genug andere ESG-Ökofonds, die Leute mit schlechtem Gewissen mit einer TER von 2% und 5% Aufgabeausschlag abzocken? Natürlich, genauso wie ich bei der Raiffeisen auch den MSCI World von Union Investment mit Ausgabeaufschlag und 2% TER kaufen kann...

 

Die Nachteile, die ich konkret an dem A1JA1R sehe, habe ich oben schon aufgeführt, nämlich weniger Diversifikation und Tech-Unterbewertung. Für mich ist die Diskussion hier beendet, du musst ja auch nicht in ESG investieren, und ich wollte nur OP meine Meinung zu seinem Vorschlag unterbreiten.

 

 

 

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Sapine

Ich finde 

1) Das Thema sollte hier nicht ausufern - dafür gibt es eigene Fäden

2) Dass Modethemen andere outperformen ist nichts neues

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Theobuy
vor 17 Minuten von Sapine:

2) Dass Modethemen andere outperformen ist nichts neues

Hierzu verweise ich gerne auf die letzte Folge des Rational Reminder-Podcast #185 mit der Frage, ob Modethemen-ETFs tatsächlich outperformen. Nach der dortigen Darstellung tun sie es außerordentlich häufig gerade nicht, sondern im Gegenteil.

 

/offtopic

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 50 Minuten von slowandsteady:

Kann ESG besser performen? Ja.

War das Zufall? Vermutlich ja.

Widerspruch!

 

Es war kein Zufall. Auch wenn es Leute gibt, die Kursveränderungen für zufällig halten (random walk), so halte ich das für dummes Zeug.

Kurse entstehen nicht wie Lottozahlen zufällig sondern entstehen durch Angebot und Nachfrage.

Wenn im Moment vielen Leuten eingeredet wird, sie würden mit nachhaltigem Investment etwas Gutes für das Klima/die Umwelt/die Gleichberechtigung tun, dann steigt die Nachfrage nach diesen Titeln und die Kurse steigen. Insofern kann es für eine gewisse Zeit tatsächlich profitabel sein, in dieses Marktsegment zu investieren.

 

Daß es ethisch besser sei, ist damit keinesfalls gesagt. Ob es sich langfristig rentiert, auch nicht.

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Schwachzocker
vor 31 Minuten von slowandsteady:

Der TER vom A1JA1R beträgt 0.22%. Das ist jetzt nicht der allerniedrigste, aber nur für dich habe ich jetzt auf justetf.com den MSCI World mit der niedrigsten TER gesucht. Das ist der Lyxor Core MSCI World Acc (LU1781541179), der nur 0.12% TER hat. Billiger geht es nicht in den World zu investieren. So und jetzt?

Jetzt?!

Jetzt muss ich Dir leider mitteilen, dass die durchschnittliche TD für diesen ETF 0,31% beträgt. Das entspricht ungefähr der TD des schlechtesten ETF auf den MSCI World.

 

vor 34 Minuten von slowandsteady:

Kann ESG besser performen? Ja.

War das Zufall? Vermutlich ja.

Vermutlich? Woran soll es denn gelegen haben, dass der besser performt hat?

 

vor 35 Minuten von slowandsteady:

Kostet ESG in der Realität signifikant mehr? Nein.

Kommt darauf an, was Du unter signifikant verstehst. Es kostet jedenfalls mehr.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 22 Minuten von Schwachzocker:

Jetzt muss ich Dir leider mitteilen, dass die durchschnittliche TD für diesen ETF 0,31% beträgt. Das entspricht ungefähr der TD des schlechtesten ETF auf den MSCI World.

Streng genommen darfst du die TD vom ESG MSCI World aber nicht mit der TD eines MSCI Worlds vergleichen, da sind ja andere Aktien drin. Aber vermutlich sind alle liquide genug, dass dieses Argument nicht zählt und die TD irgendwelche anderen Gründe hat.

 

 Es ist ein valider Kritikpunkt, den ich oben nicht aufgeführt habe, da stimme ich dir zu.

 

"Kosten" entstehen durch die höhere TD aber nach meiner Definition nicht, nur mehr "Risiko". Eine Tracking-Differenz ist für mich erstmal neutral, denn die kann genauso gut zu meinen Gunsten sein. Meine Theorie, warum die TD hier höher ist, ist, dass das "Capped" nur quartalsweise angepasst wird und einer der beiden "Capped" Titel Tesla ist, was ja eher einen volatilen Kurs hat. Belegen kann ich das aber nicht.

 

EDIT: Gerade gesehen, dass du vermutlich die Tracking Differenz auf den Lyxor meintest. Dann vergiss diese Theorie. Du kannst es dir auf justETF selbst mit anderen ETFs vergleichen, oben hatte ich das ja schon einen längeren Vergleichsraum mit einem anderen ETF gepostet und dort ist auch kein merklicher Unterschied in der Performance auf 10 Jahre.

vor 22 Minuten von Schwachzocker:

Vermutlich? Woran soll es denn gelegen haben, dass der besser performt hat?

Wie schon aufgeführt: Es könnte daran liegen, dass alle in das Modethema ESG investieren oder daran, dass ESG vllt. wirklich inhärent besser performt als "nicht-ESG". Genauso gut kann es Zufall sein. Wissen kann man es nicht.

vor 22 Minuten von Schwachzocker:

Kommt darauf an, was Du unter signifikant verstehst. Es kostet jedenfalls mehr.

Signifikant ist für mich, wenn die beiden Möglichkeiten soweit auseinander divergieren, dass ich am Ende meines Lebens in der Entsparphase einen merklichen Unterschied habe. Ob ich am Ende mit 500.000 Euro oder 501.000 Euro rauskomme, ist irrelevant, aber wenn ich bei einer Version 600.000 hätte, dann wäre es für mich schon relevant. Und da glaube ich eben nicht an merkliche Unterschiede, dh. mehr als 10% nach zB 20 Jahren.

vor 19 Stunden von boernsen:

Nach ewigem Recherchieren und Zeitaufwand mit Altverträgen, liegt mein Geld nach 2 Jahren immer noch auf dem Konto... mir fehlt oft einfach die Zeit.

Nicht vergessen, das ist das Hauptproblem des OP. Er wäre auf jeden Fall besser gefahren, wenn er vor 2 Jahren in irgendeinen World-ETF investiert hätte, egal ob ESG oder nicht. 

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boernsen
· bearbeitet von boernsen

Vielen Dank für all eure Antworten und die hitzigen Diskussionen :rolleyes:

 

Ich möchte die Sache (=das Geld) tatsächlich erst mal möglichst schnell angelegt haben.

 

Thema ESG/SRI:

Da ist mir durchaus bewusst, dass es kontrovers diskutiert wird. Nehmen wir ab jetzt einfach mal an, ich habe mich für die obigen Indizes entschieden, aus welchen Gründen auch immer.

 

Thema Allokation:

Ich habe auf eure Hinweise hin noch mal meine Kontobewegungen durchgeschaut und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass aktuell eher 700,- jeden Monat übrig sind. Ich würde daher den Sparplan eher auf 300-350 EUR pro Monat ansetzen. Beim Verhältnis risikoarm:risikoreich (Tagesgeld:ETFs) würde ich für die Einmalanlage jetzt eher zu 20k:40k tendieren.

 

Thema Aufteilung:

Ich spiele jetzt der Einfachheit halber mit dem Gedanken nur den angesprochenen World SRI ETF zu nehmen, frage mich aber auch ob es relevant ist, einen kleinen Teil, z.B. 5-10k in EMU oder EM zu stecken? Oder ob ich mich damit lieber in den nächsten Jahren separat beschäftige, zur Umschichtung im Depot oder zur Neuanlage wenn mal wieder etwas Geld übrig sein sollte?

Die EM SRI scheinen auch alle höhere Gebühren > 0,25% TER zu haben. Der scheint noch der günstigste (mit dem Anspruch Auflagedatum > 5J / Volumen > 100M) zu sein: iShares MSCI EM SRI UCITS ETF

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00BYVJRP78

 

Thema Ausschüttung/Thesaurierung:

Hier bin ich immer noch sehr unsicher, was für Arbeit ich mir in Zukunft mit thesaurierend VS ausschüttend einhandel. Es geht mir ja auch um möglichst einfach (KISS). Das mit dem gezielt am Ende des Jahres verkaufen um den Freibetrag auszunutzen stelle ich mir stressig vor, da ich ja auch die Vorabpauschale mit einrechnen müsste. Ich habe letztens hier im Forum ein Finanztip Video gesehen mit einer Hochrechnung in 4 Szenarien, laut welchem thesaurierend oder ausschüttend oder gezielte Reinvestitionen kaum einen Unterschied machen sollen. Zeigt mir mein Broker denn vor dem Verkauf an wie viele Steuern auf den Verkauf anfallen? Wenn ich das selbst recherchieren/ausrechnen muss, wäre mir das schon zu aufwendig. Am Ende sind es ein paar Euro zu viel und ich zahle doch die Steuer und muss dann den Teil, den ich zurück bekomme neu anlegen. Das kostet mich dann alles Zeit und Nerven beim Informationen sammeln. Oder sehe ich das falsch? Vielleicht werden es dann doch eher Thesaurierer?

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